Jugendprojekte
Der Erich-Zeigner-Haus e.V. führt regelmäßig Jugendprojekte durch, in denen sich die Jugendlichen mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzen. Bestandteil dieser Arbeit sind vor allem Stolpersteinprojekte, Stolperschwellenprojekte sowie Projekte zu Stillen Heldinnen und Helden.
Stolpersteine sind kubische Betonsteine, die in Gehwege zumeist vor den letzen freiwillig gewählten Wohnorten eingelassen werden und Passantinnen und Passanten zum gedanklichen „Stolpern“, Stehenbleiben und Nachdenken anregen sollen. Die Gedenksteine erinnern an die Menschen, die in der NS-Zeit zwischen 1933 und 1945 verfolgt, vertrieben, zwangsterilisiert, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Der Künstler und Erfinder der Stolpersteine, Gunter Demnig, verlegt die handgefertigten Steine persönlich. Für sein Projekt, mit dem er bereits seit 1992 unterwegs ist, erhielt er zahlreich nationale und internationale Auszeichnungen. Bis heute sind weltweit über 100.000 Stolpersteine in 31 Ländern verlegt, sodass das Projekt zum größten dezentralen Mahnmal der Welt wurde. Zusätzlich zu Stolpersteinen, die an individuelle Schicksale erinnern, verlegt Demnig fallweise auch sogenannte Stolperschwellen – ebenfalls eben im Boden – mit denen ganzer Opfergruppen (Zwangsarbeitende, Opfer der NS-„Euthanasie“) und Unrechtsorten gedacht wird.
Die Projekte zu Stillen Heldinnen und Helden erinnern an mutige Menschen, die während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft Verfolgte aller Opfergruppen beistanden, versteckten, ihnen einen Unterschlupf boten, sich um Verpflegung kümmerten oder falsche Ausweispapiere für eine Flucht besorgten. Da die Retter:innen ihre Taten oft als selbstverständlich ansahen, schwieg der Großteil dieser Menschen nach dem Krieg und gab die Hilfe nie öffentlich bekannt. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Kraft und den Mut dieser Menschen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und einen Beitrag zur Erinnerungskultur zu leisten.
Erich Wilhelm Vogel wurde am 19. Oktober 1895 in Oschatz geboren. Vogel besuchte von 1902 bis 1910 die Volksschule in Oschatz. Anschließend begann er seine Ausbildung beim Lehrerseminar in Oschatz (heute Thomas-Mann-Gymnasium), welche er im Dezember 1915 abschloss. Er kämpfte als Soldat im Ersten Weltkrieg, was sein Weltbild prägte. Sein Sohn Tilo Vogel schrieb in einem Brief 1953: „Er hatte den preußischen Militarismus und die deutsche Kriegsmaschine kennen und hassen gelernt.“ Ab
Zehn Jugendliche aus dem E-Werk Oschatz recherchierten im Rahmen eines Projektes an vier Samstagen die Biografie und die Verfolgungsgeschichte des jungen Mannes Hans Gustav Rühle aus Oschatz. Hans Gustav Rühle wurde am 21. Oktober 1919 in Oschatz geboren. Er lebte gemeinsam mit seinen Eltern Gustav und Ida (geb. Klüngler) Rühle in der Mannschatzer Straße 29 im Ortsteil Zschöllau. Bereits im Alter von zwei Jahren traten bei ihm epileptische Anfälle auf. Ab Ostern 1926 besuchte er die
Seit Frühjahr 2024 recherchieren etwa zehn Schülerinnen und Schüler der Thomasschule Leipzig mit der Unterstützung von Frau Dr. Allmuth Behrendt die Biografie und das Schicksal des Komponisten Erich Hans Liebermann-Roßwiese. Erich Liebermann-Roßwiese wurde 1886 in Roßwiese (Kreis Landsberg an der Warthe) im heutigen Polen geboren und war der Sohn eines Rittergutsbesitzers. Der Maler Max Liebermann war ein Cousin seines Vaters. Liebermann-Roßwiese studierte unter anderem von 1907 bis
Seit Februar 2024 recherchieren 10 Jugendliche des Kant-Gymnasiums Leipzig die Biografien von Käthe und ihrem Sohn Jochen Leibel. Weitere Informationen zum Projekt werden bald folgen
Seit Mai 2024 recherchieren Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse der Oberschule Brandis die Biografie von Ilse Gutowsky. Ihr Ziel, ist die Verlegung des ersten Solpersteines in der Stadt Brandis. Weitere Informationen zum Projekt werden bald folgen
Seit Sommer 2024 erforschen Jugendliche aus dem Geschwister-Scholl-Gymnasium Taucha das Schicksal der beiden Jüdinnen Henriette Lipmann und ihrer Tochter Johanna Lipmann. Weitere Informationen zum Projekt werden bald folgen
Seit Herbst 2024 erforschen Jugendliche aus Schkeuditz das Schicksal von Liane Krieg aus Leipzig-Lindenthal. Weitere Informationen zum Projekt werden bald folgen
Im Rahmen des Herbst-Trainingslagers erforschten die Jugendlichen der U-15 Mannschaft von LOK Leipzig die Biografie und das Schicksal des ehemaligen Fußballspielers des VfB Leipzig. Weitere Informationen zum Projekt werden bald folgen
Seit Mai 2023 recherchieren 12 Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse des Freien Gymnasium Naunhof in regelmäßigen Projekttreffen immer am Freitagnachmitag das Schicksal von Ida Quaas aus Naunhof. Frida Ida Quaas wurde am 27. Februar 1893 in Naunhof geboren. Dort lebte die ledige Frau gemeinsam mit ihrem Bruder Robert Quaas und dessen Familie in der Lange Straße 50. Ida erlernte den Beruf der Putzmacherin (Fertigung von Kopfbedeckungen und Hüten), vorwiegend half sie jedoch im Betrieb
Seit Frühjahr 2023 recherchiert eine Projektgruppe von 12 Schüler*innen der 12. Klassenstufe der Gerda-Taro-Schule in Leipzig in regelmäßigen Projekttreffen gemeinsam mit dem Erich-Zeigner-Haus e.V. die Biografien und die Schickale der berühmten Fotografin Gerta Pohorylle / Gerda Taro und ihrer Familienangehörigen. Zur Familie gehörten neben Gerta, die Eltern Gittel und Hirsch Pohorylle sowie die beiden jüngeren Brüder Oskar und Karl Pohorylle. Gerda Taro wurde am 01.08.1910 als
Gemeinsam mit 14 engagierten Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen der Oberschule Schkeuditz recherchiert der Erich-Zeigner-Haus e.V. in Rahmen von regelmäßigen Projekttreffen die Biografie und das Schicksal von Alfred Froehlich aus Schkeuditz. Gustav Adolf Froehlich wurde am 30.06.1908 in Schkeuditz geboren. Seine Eltern waren Gustav Adolf und Anna Angelica Froehlich. Er war das älteste von vier Kindern. Neben ihm bekamen die Eltern noch zwei Mädchen und einen Jungen. Die Familie
Seit Sommer 2023 recherchieren Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse des Maria-Merian-Gymnasium Schkeuditz gemeinsam mit dem Erich-Zeigner-Haus e.V. die Biografie und das Schicksal von Salomo Weissglas aus Schkeuditz. Salomo Weissglas wurde am 01. Dezember 1901 in Meseritz (Międzyrzecz im heutigen Polen) geboren. Später lebte er in Schkeuditz in der Waldstraße 13 und arbeitete als Textilwarenhändler. Weissglas gehörte dem jüdischen Glauben an und war Mitglied in der Israelitischen
Gemeinsam mit 13 Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse der Werner-Seelenbinder-Schule Bad Lausick haben wir die Biografie und das Schicksal von Hermann Arthur Kirsten recherchiert. Hermann Arthur Kirsten wurde am 9. Juni 1900 in Bad Lausick geboren, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte. Später zog er nach Leipzig und lebte dort in der Russenstraße 17. Er engagierte sich in der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und war beruflich als Tischler tätig. Sein politisches
Gemeinsam mit 8 Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Nossen recherchiert der Erich-Zeigner-Haus e.V. in regelmäßigen Projekttreffen seit Sommer 2023 die Biografie und das Schicksal von Erika Köhler aus Nossen. Erika Köhler wurde am 26. November 1941 in Nossen geboren. Sie wohnte zusammen mit ihrer Mutter Elisabeth Frieda Köhler auf der Dresdner Straße 41. Ihr Vater, Erich Köhler, war als Soldat im Zweiten Weltkrieg in Russland stationiert und galt dort als „
Gemeinsam mit 11 Schülerinnen und Schülern des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Taucha recherchiert der Erich-Zeigner-Haus e.V. in regelmäßigen Projekttreffen seit Sommer 2023 die Biografie und das Schicksal von Alfred Bock aus Taucha. Hermann Alfred Bock wurde am 20.12.1912 in Taucha geboren. Er wohnte in der Marktstraße 16 mit seinen Eltern Gustav Hermann Bock und Anna Auguste Louise Bock, geb. Frühauf sowie seinem jüngeren Bruder Hermann Ewald Bock. Alfred war als Brückenbauer bei
Im Dezember 2023 recherchierten rund 20 Spieler der U15-Mannschaft vom 1. FC Lokomotive Leipzig, Verein für Bewegungsspiele e.V. im Rahmen einer Seminarwoche zu dem ehemaligen jüdischen Sportarzt des VfB Leipzig, dem Vorgängerverein des 1. FC Lok, Dr. med. Willy Michaelis. Außerdem wurde während der Projektwoche ein thematischer Schwerpunkt auf Antisemitismus und Rechtsextremismus (heute und damals) gelegt. Zu Beginn der Woche gab es eine Einführung in die Thematik des
Im aktuellen Stolpersteinprojekt mit der Lessing-Oberschule in Schkeuditz arbeiten 15 Jugendliche der 9. Klasse die Biografie von Herrn Karl Hering auf. Gemeinsam mit dem Geschichtslehrer Herr Dube treffen wir uns alle zwei Wochen in der Schule oder an einem außerschulischen Lernort. Zu Beginn besuchten wir die bereits verlegten Stolpersteine in der näheren Umgebung der Schule und machten uns Gedanken über die Bedeutung der Inschrift. In der folgenden Sitzung hat uns Herr Neubert vom
Im Jahr 2022 wird der Erich-Zeigner-Haus e.V. und das Johannes-Kepler-Gymnasium mit dem Stolpersteinprojekt für die jüdische Familie Nemann aus Leipzig fortfahren und die Geschichte ihrer Verfolgung im Nationalsozialismus erforschen. Seit April 2021 recherchierten Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Klasse des Johannes-Kepler-Gymnasiums im Rahmen der UNESCO-AG das Schicksal der in Leipzig ansässigen jüdischen Familie Nemann während der NS-Diktatur. Das Ehepaar Wilhelm und
Im aktuellen Stolpersteinprojekt des Erich-Zeigner-Haus e.V. mit dem Evangelischen Schulzentrum in Bad Düben erarbeiten die Schülerinnen der 9. und 10. Klasse im Rahmen des Unterrichts im Ganztagsangebot die Biographie von Hans Blume und recherchieren die Geschichte dessen Verfolgung im Nationalsozialismus. Hans Blume wurde am 11. April 1904 außerehelich in der Königlichen Frauenklinik in Dresden geboren. Seine Mutter war Selma Blume, später verheiratete Volk, eine Verkäuferin
In dem im Oktober 2023 beendeten Stolpersteinprojekt, in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern der Neuen Nikolaischule Leipzig, recherchierten 13 Jugendliche aus den Klassenstufen 9 bis 12 zu dem Leipziger Kommunisten und Arbeiterburschen Erich Ferl. In alle zwei Wochen stattfindenden Projekttreffen rekonstruieren die Schülerinnen und Schüler unter professioneller Anleitung mithilfe von Originaldokumenten die Biographie von Erich Ferl. Erich Ferl wird am 24.12.1915 in Leipzig,
Zusammen mit 40 Schülerinnen und Schülern der Abschlussklasse der Werner-Seelenbinder-Oberschule Bad Lausick recherchiert der Erich-Zeigner-Haus e.V. das Schicksal von Karl Köppel. Das Schicksal von Karl Köppel: Robert Karl Richard Köppel wurde am 29.12.1893 in Plauen (Vogtland) geboren. Er besuchte zwischen 1909 und 1914 die Elfte Bürgerschule in Plauen, 1914 zog die Familie nach Bad-Lausick um, woraufhin er bis 1918 seine Schulausbildung ebenda abschloss. Aus der Schule entlassen
Im Frühjahr 2021 wird eine Gruppe der Oberschule Schkeuditz im Rahmen der historisch-politischen Bildungsarbeit das Schicksal der Jüdin Irma Faber rekonstruiert und durch die Verlegung eines Stolpersteines ihrem Schicksal gedenken. Im Laufe des nun bevorstehenden Schuljahres werden die Schülerinnen und Schüler nun im Rahmen regelmäßig stattfindender Projekttreffen die individuelle Biografie von Irma Faber rekonstruieren und ihre Verfolgung nachvollziehen. Darüber hinaus werden die am
Das Schicksal der Familie Jolowicz Thekla Jolowicz wurde am 29. Juli 1912 als Kind von Margarete und Max Hermann Heine in Leipzig geboren. Zusammen mit ihren drei Geschwistern Charlotte, Hermann Adolf und Walter wuchs sie in einem wohlhabenden Elternhaus auf, da die Familie Heine das deutschlandweit größte Tuchversandhaus „Tuchhaus Gebr. Heine“ leitete. 1934 heiratete sie Walter Jolowicz und bekam mit ihm in den darauffolgenden Jahren 1935 und 1936 ihre zwei Kinder Angelika Marianne und
Das Schicksal von Frieda Baufeld Frieda Baufeld wurde am 15. April 1909 als Frieda Tomisch in Mangschütz (Polen) geboren. Sie kam als drittes Kind von Johann und Rosa Tomisch auf die Welt. Mit 15 Jahren wanderte sie von Polen nach Mitteldeutschland aus und arbeitete zuerst als Landarbeiterin und später als Hausfrau. Am 31. Dezember 1933 heiratete sie den Maurer Kurt Baufeld in Glesien. Die beiden bekamen in den darauffolgenden Jahren zusammen zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter.
Im Frühjahr dieses Jahres beginnt am Johannes Kepler Gymnasium ein weiteres Stolpersteinprojekt des Erich Zeigner Haus e.V. Im Mittelpunkt wird die jüdische Familie Nemann aus Leipzig und die Geschichte ihrer Verfolgung im Nationalsozialismus stehen. Dazu werden die SchülerInnen mittels Originaldokumenten recherchieren. Im Rahmen der Projektarbeit wird außerdem zur Leipziger Stadtgeschichte gearbeitet, Wissen zum Judentum, dem Nationalsozialismus und Holocaust erworben. Auf diesem Weg
Ab Mai 2021 recherchiert eine Schülergruppe der "Schule am Bürgergarten" in Eilenburg über die Familie Werner Glasers. In Eilenburg betrieben sie ein Geschäft, welches arisiert wurde. Nach einer vollkommenen Entrechtung und Enteignung mussten die Familie fliehen. Die Gedenktafel am ehemaligen Geschäft in Eilenburg wird im Frühjahr 2022 angebracht
Das Schicksal der Familie Rotter Eugenie Rotter (geb. Hein) wurde am 05.09.1875 in Zauchtel (Mähren) geboren, war mosaischen Glaubens und hatte die tschechoslowakische Staatsangehörigkeit. Mit ihrem Ehemann, Adolf Rotter, bekam sie vier Söhne, mit denen sie gemeinsam eine Wohnung in der Frankfurter Straße 20 in Leipzig bewohnte. Nach dem Tod ihres Mannes wurde Eugenie Rotter zur alleinigen Inhaberin der Rauchwarengroßhandlung im Leipziger Zentrum erklärt, dessen Führung sie mit der
Das Schicksal von Robert Arthur Niesar Robert Arthur Niesar wurde am 1. November 1903 in Naunhof geboren und wohnte im Haus seiner Eltern in der Schlossstraße 1. Er war das einzige Kind des Arbeiters Robert Gottlieb und Marie Niesar (geb. Wegel). In seiner Kindheit erkrankte Robert Arthur an Diphterie, obwohl weder er noch seine Eltern erbkrank waren. Robert Niesar besuchte die Volksschule in Naunhof und später die Fortbildungsschule in Leipzig. Nach seiner Schulentlassung im Jahre 1918
Das Schicksal von Wilhelm und Martha Mühlberger Wilhelm Mühlberger wurde am 20. Mai 1890 als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren und arbeitete später als Maschinenschlosser in Flößberg. Dort war er im Betriebsrat aktiv und lernte als SPD-Parteimitglied Martha Mühlberger, geb. Rauchfuß kennen. Martha Mühlberger wurde am 03. Mai als vierte von sieben Geschwistern in Flößberg geboren und trat 1905 sowohl in die Gewerkschaft, als auch in die SPD ein. 1913 heirateten die beiden und
Das Schicksal von Anna Elfriede Reichardt Die Jüdin Anna Elfriede Reichardt wurde am 27. November 1878 in Leipzig unter dem Namen Anna Elfriede Schal geboren. Nach dem Tod ihres Mannes lebte sie in der Leipziger Straße 28 in Groitzsch, einer Kleinstadt im Landkreis Leipzig. Von dort wurde sie im Alter von 63 Jahren am 10. Mai 1942 in das polnische Ghetto Bełżyce deportiert. Sie war eine von vielen Juden und Jüdinnen aus Erfurt, Weimar, Leipzig und Chemnitz, die an diesem Tage abgeholt
Das Schicksal von Wella Elfriede Müller Wella Elfriede Müller, geb. am 13.06.1915, wohnte in Geithain in der Dresdner Straße 16. Ihre Eltern waren der Obsthändler Oskar Arthur Alwin Müller und Anna Martha Müller (geb. Herold). Nach dem Besuch der Volksschule in Geithain arbeitete Wella zunächst für ein Jahr in einer Töpferwerkstatt, bevor sie von 1930 bis 1942 eine Anstellung im Geithainer Emaillierwerk fand. Nachdem sie ab 1940/41 vor allem mit körperlichen Beschwerden zu kä
Das Schicksal der Familie Rotter Die Familie Rotter war eine von vielen jüdischen Familien aus Leipzig, die unter dem nationalsozialistischen Regime verfolgt wurden. Das Familienoberhaupt Adolf Rotter bekam mit seiner Ehefrau Eugenie Rotter (geb. Hein) vier Söhne - Otto, Karl Josef, Curt und Fritz Egon. Gemeinsam lebten sie in der Gemeindestraße 27. Im Jahr 1903 gründete Adolf Rotter die „Rauchwarengrosshandlung Rotter und Kommission" am ehemaligen Brühl 45, welche er bis zu seinem
Das Schicksal von Paul Weise Paul Hermann Weise wurde am 25.09.1894 in Geithain geboren. Er entstammte einer Arbeiterfamilie und besaß die deutsche Staatsbürgerschaft. Seine Mutter war Klara Anna Weise (geb. Nitzsche) und war von Beruf Hausfrau. Sein Vater, Paul Hermann Weise, war Fabrikleiter und Mitglied in der USPD. Paul hatte sieben Geschwister: Elsa Claus (geb. Weise) sowie Kurt, Otto, Willy, Reinhard, Walter und Alfred Weise. Im August 1920 heiratete er Paula Zimmermann und bekam
Von 2018 bis Frühjahr 2019 beteiligten sich Schüler*innen der Oberschule am Adler erneut an einem Stolpersteinprojekt in Zusammenarbeit mit dem Erich-Zeigner-Haus e.V. Am 13. Mai 2019 wurden für die jüdische Familie Bleiweiß auf dem Dorotheenplatz 1 fünf Stolpersteine verlegt. Wir danken der Projektgruppe, der Oberschule am Adler, den Spender*innen, allen weiteren Unterstützer*innen und allen, die bei der Verlegung anwesend waren. Einen besonderen Dank möchten wir zudem dem
Mit dem neuen Schuljahr im Herbst 2018 begann auch ein weiteres Stolpersteinprojekt mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Schkeuditz. Bereits das fünfte Mal infolge beginnt nun eine Schülergruppe des Gymnasiums Schkeuditz mit der Recherche zu Opfern des Nationalsozialismus aus Schkeuditz, um darauf basierend Stolpersteine zu verlegen. 15 SchülerInnen der 10. Klasse setzten und setzen sich bis zur Verlegung in diesem Jahr in theoretischer und praktischer Weise mit der NS-Geschichte
An der Oberschule in Leipzig-Liebertwolkwitz startete mit dem Beginn des Schuljahres 2018/2019 ein erstes Stolpersteinprojekt. Ebenso wie die Widerstandskämpfer Sophie und Hans Scholl, die im Dritten Reich durch ihre Teilnahme an der „Weißen Rose“ gegen die Faschisten vorgingen, bereits eine Ehrung durch die Namensgebung „Geschwister-Scholl-Schule“ erhielten, konnte in Liebertwolkwitz nun an ein Opfer der Nationalsozialisten durch die Verlegung eines Stolpersteines im November 2019
Seit Beginn des Schuljahres 2018/2019 recherchierten Schülerinnen und Schüler der Oberschule Werner-Seelenbinder zu dem Schicksal von Ernst Bruno Hönig. Dieser fiel in der NS-Zeit der Euthanasie zum Opfer. Nach einer Recherche von mehreren Monaten gingen die Schüler*innen auf Spendensammlung, damit der Stolperstein für Ernst Hönig finanziert werden kann. Die Stolpersteinverlegung fand am 12. Mai 2019 15:30 Uhr in der Angerstraße 17 in Bad Lausick statt. Wir danken an dieser Stelle den
Auch ein Stolpersteinprojekt zusammen mit Schüler*innen des Anton-Pilipp-Reclamgymnasiums in Leipzig begann im Frühjahr 2019. 11 Schüler*innen der (ab dem Schuljahr 2019/2020) Klassen 8 bis 10, die sich zur queeren Schüler*innen-AG der Schule zusammenschlossen, nehmen im außerschulischen Rahmen am Stolpersteinprojekt teil. Die Gruppe bildet die erste queere AG an einer Schule in Sachsen. Neben ihres Engagements für queere Themen, unter anderem durch die Erstellung einer Infotafel für die
Seit Beginn des Jahres 2019/2020 beschäftigten sich 18 Schüler und Schülerinnen der 9. Klasse des Freien Gymnasiums Naunhof mit Arthur Alfred Kieschnick, einem Opfer der NS-Euthanasie aus Naunhof. Im Rahmen regelmäßiger Projekttreffen, die alle zwei Wochen stattfanden, recherchierten die Jugendlichen die Biografie des Arthur Kieschnick ausführlich. Im weiteren Verlauf der Projektarbeit erhielten die Schülerinnen und Schüler zudem eine theoretische Einführungen in die Geschichte der NS-
Bereits 2019 begann das Rechercheprojekt zum Schicksal der jüdischen Familie Sternreich und der Jüdin Ilse Charlotte Flade aus Pegau. Durchgeführt wurde die Recherche von Schülerinnen und Schülern des Groitzscher Wiprechts-Gymnasiums sowie von 10 Pegauer Konfirmand*innen, die von der Gemeindepädagogin Eva Reiprich betreut wurden. Das Projekt wurde durch die Zusammenarbeit mit der Ev. Kirchgemeinde Pegau maßgeblich gestützt. Zu Beginn des Projektes fanden zweiwöchentlich Treffen mit
Nachdem der Erich-Zeigner-Haus e.V. in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Stolpersteine in Zusammenarbeit mit der Werner-Seelenbilder-Oberschule aus Bad Lausick verlegen und in diesem Zuge mehreren verschiedenen Opfergruppen (Juden/Jüdinnen, Sozialdemokrat*innen, Zeug*innen Jehovas, Opfer der NS-Euthanasie) der NS-Zeit gedenken konnte, soll nun im Herbst 2020 einer weiteren Opfergruppe gedacht werden. Mit der Verlegung zweier Stolpersteine für Dora und Walter Baunack soll daran erinnert
Die 10-Köpfige Projektgruppe der Oberschule am Adler hatte im Frühling 2017 angefangen, zu einem Opfer des NS-Regime an ihrer Schule, zu recherchieren. Dabei sind sie auf das Schicksal von Walter Heise gestoßen und haben dieses weiter verfolgt. Schließlich wurde am 21.06.2018 ein Stolperstein für Walter Heise verlegt. Walter Heise kam am 08.08.1899 als Sohn eines Schlossers in Aschersleben zur Welt. Nach seinem Schulabschluss machte er eine Lehre als kaufmännischer Angestellter und
Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Schkeuditz recherchierten von 2017 bis 2018 in einem Stolpersteinprojekt zum Schicksal von insgesamt vier Personen: Zum einen erforschte die Projektgruppe der elften Klasse intensiv das Schicksal des Juden Osias Krumholz. Wie die Projektgruppe u.a. durch Recherchen im Schkeuditzer Stadtmuseum und dem Staatsarchiv Merseburg herausfand, war der am 08.12.1891 in Uscieriky (ehemals Galizien) geborene, spätere Kaufmann Osias Krumholz einer von 6
Ab Beginn des Schuljahres 2017/18 recherchierten die Schüler*innen der Oberschule in Bad Lausick zu dem Zeugen Jehovas Friedrich August Kaubisch. Die Verlegung des Stolpersteines fand am 20.06.2018 in der August-Bebel-Straße 25 in Bad Lausick statt. Das Schicksal von Friedrich August Kaubisch Friedrich August Kaubisch wurde am 04.08.1895 in Meißen geboren. Er heiratete Hulda, mit der er einen Sohn namens Heinz (geboren 1925) hatte, die beiden ließen sich jedoch in Folge seiner mehrj
Ab Beginn des Schuljahres 2017/18 recherchierten Elftklässler des Freien Gymnasiums Naunhof zu den Juden Max Moses Ratner und Mosey Witensohn, deren Schicksale in der NS-Zeit in Naunhof begannen. Die Verlegung der Stolpersteine fand am 20.06.2018 auf dem Rathausplatz in Naunhof statt. Das Projekt wurde gefördert von der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz. Mosey (Moses) Witensohn ist am 26.5.1901 in Cherson Weißrussland geboren. 1925 zog er, wie seine
Seit Anfang des Jahres 2018 recherchierten Schülerinnen und Schüler des Neuen Nikolaigymnasiums Leipzig zu dem politischen verfolgten Kurt Günther. Er engagierte sich zur Zeit der Herrschaft der Nationalsozialisten in der SPD. Seine Frau Minna Milda als auch sein Sohn Lohtar litten als unmittelbar Betroffene ebenfalls unter dem Schicksal Kurt Günthers. Kurt Wilhelm Günther ist am 03. Januar 1895 in Leipzig als Sohn des Brauereiarbeiter Friedrich Wilhelm und seiner Frau Adelheid Günther
Der Erich-Zeigner-Haus Verein hat sich 2018 gemeinsam mit dem DGB-Stadtverband Leipzig das Ziel und die Aufgabe gestellt, den jüdischen Sportverein „BAR KOCHBA Leipzig“ mit einer Gedenkstele zu ehren. Unterstützt wurde das Projekt weiterhin von dem Tüpfelhausen – Das Familienportal e.V. und der israelitischen Religionsgemeinde Leipzig. In der „Reichspogromnacht“ am 9. November 1938 wurde das Haus, in dem der Verein wirkte, von der Gestapo verwüstet. Der Verein wurde schließ
Ab September 2018 forschte eine Gruppe aus 14 Schüler*innen des Freien Gymnasiums Geithain zwischen 14 und 16 Jahren zu dem Schicksal dreier Personen aus Geithain, die Opfer der NS-Euthanasie wurden. In Zusammenarbeit mit dem Flexiblen Jugendmanagement und dem Erich-Zeigner-Haus e.V. betrieben sie die gemeinsame Recherche. Auch der Heimatverein Geithain e.V. unterstützte das Projekt. Die drei Stolpersteine wurden am Sonntag, den 12.05.2019, um 14.00 Uhr in Geithain verlegt. Zugleich
Das Schicksal der 5-köpfigen, jüdischen Familie Pomeranz war Gegenstand der Recherche der Schüler der Oberschule am Adler. Die Verlegung der Stolpersteine fand am 27.05.2017 um 14.00 Uhr in der Querstraße 12 in Leipzig statt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Familie Brauer, durch deren Spende die Verlegung ermöglicht wurde. Thank you very much for your financial help in this project, family Brauer! Die Familie Pomeranz umfasste 5 Mitglieder. Der Vater Lewa Pomeranz
Die Leipziger Schülerinnen und Schüler der 94. Unesco-Oberschule Leipzig recherchierten seit dem Jahr 2016 das Schicksal des Juden Theodor Erich Boss aus Leipzig. Die Verlegung des Stolpersteins fand am 27.05.2017 um 14.30 Uhr gegenüber der Nordstraße 24, seinem letzten freiwillig gewählten Wohnort, statt. Theodor Erich Boss wurde als Kind von Meyer Boss und Hulda, geborene Lotz am 16.10.1880 in Breslau geboren. Er ging dem Beruf des Arbeiters nach. Am 11.11.1938 wurde er als „
Von 2016 bis 2017 recherchierten Schüler*innen des Gynmasiums Schkeuditz zu der Familie Laubinger/Steinbach. Die Verlegung fand am 29.05.2017 um 11.30 Uhr in der Albanusstraße 29 in Schkeuditz statt. Der erste Stolperstein ist für Hulda Laubinger, geb. Steinbach, welche 1873 in Schkeuditz geboren wurde. Sie war eine Sintiza und von Beruf Händlerin. 1918 heiratete sie Robert Laubinger, hatte mit ihm jedoch keine Kinder. Ihre erste „Straftat“ beging sie laut NS-Regime 1935 und
Die Projektgruppe der Neuen Nikolaischule Leipzig recherchierte seit Herbst 2016 zum Schicksal der Familie Rosenzweig aus Leipzig. Die Verlegung der Stolpersteine fand am 29.11. 2017 statt. Statt der anfänglich 2 geplanten Stolpersteine sind wir schlussendlich auf 11 Familienmitglieder gekommen. 8 Stolpersteine wurden verlegt. Anlass für dieses Projekt war eine Kundgebung von LEGIDA am 24.10.2016 als eine Rednerin des fremden-feindlichen Bündnisses verkleidet als Todesengel der
Die SchülerInnen des freien Gymnasiums Naunhof haben sich im Jahr 2016 dazu entschieden, dass Sie gerne in Form eines Stolpersteinprojektes an die Verfolgung und das Schicksal von Marie Mindel Naundorf aus Naunhof erinnern möchten. Von 2016 bis 2017 recherchierten sie schließlich ihr Schicksal. Marie Mindel Naundorf, geboren Marie Malecki, stammte gebürtig aus Polen und galt unter den Nationalsozialisten als eine sogenannte „Volljüdin“. Sie erblicke am 19.11.1892 in Kalisch das
Ein Projekt von Schüler*innen der Neuen Nikolaischule Leipzig im Jahre 2016 umfasste 14 Stolpersteine für die jüdische Familie Rafe aus Leipzig. 3 Generationen der Familie wurden mit dem Projekt gewürdigt. Die Familie Rafe zählte vierzehn Familienmitglieder aus 3 Generationen. Dazu gehörten: Großmutter Ester Jocha Else, geborene Lustigmann, Großvater Boruch, deren Kinder Frieda Bella, verheiratet mit Yechiel Herc, Moses Moritz verheiratet mit Helen, geborene Heinick, Hermann Bernhardt
Für die neunköpfige jüdische Familie Hirsch aus Bad Lausick wurden im Frühjahr 2016 7 Stolpersteine durch die Schülerinnen und Schüler der Werner Seelenbinder Oberschule erstmals in Bad Lausick verlegt. Lediglich drei Mitglieder der Familie konnten ins Ausland fliehen und überlebten, die anderen Familienmitglieder wurden zunächst voneinander getrennt und wurden in unterschiedlichen Konzentrationslagern umgebracht. Die jüdische Familie Hirsch bestand aus neun
Für den verfolgten Kommunisten und Widerstandskämpfer Kurt Beyer, der in den bekannten „Kommunisten-Prozessen“ in Halle zu mehrjähriger Haft verurteilt wurde und letztlich im Konzentrationslager Dachau ermordet worden ist, konnte der erste Stolperstein durch die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in Schkeuditz am 6. Mai 2016 in der Landwehrstraße 4 verlegt werden. Der Kommunist Kurt Beyer, welcher am 9. November 1899 in Papitz/Schkeuditz geboren worden ist, war von Beruf Kü
Als linke Abspaltung der SPD gründete sich am 4.10.1931 die SAP als linkssozialistische marxistische Partei mit etwa 25.000 Mitgliedern zu Hochzeiten. Als Partei der sogenannten „Einheitsfront“ nahmen sie eine wichtige Bedeutung im Widerstand gegen den Nationalsozialismus ein. Die SAP verlor zunehmend an parlamentarischem Einfluss und zudem zahlreiche Mitstreiter. So wurde die SAP wahrlich durch die KPD aufgrund des „Sozialfaschismus“-Vorwurfs bekämpft. Zudem konnte sich die SAP nicht
Die Projektgruppe aus der Klasse 10b der Oberschule "Werner Seelenbinder" aus Bad Lausick recherchierte seit dem Schuljahr 2016 zum Schicksal des Verfolgten Sozialdemokraten Max Lohmann. Woldemar Max Lohmann wurde am 11.01.1896 in Stein (Bayern) geboren. Er war der Sohn von Friedrich und Minna Lohmann (geb. Barthl). Außerdem hatte er eine Schwester namens Elsa. Sein Vater übte den Beruf des Landwirts aus. Max Lohmann wurde evangelisch-lutherisch getauft und erzogen. Er erlernte den Beruf
Pfarrer Friedrich Ernst Lewek Die Schüler der Neuen Nikolaischule Leipzig verlegten für den aus rassistischen Motiven heraus verfolgten Pfarrer Friedrich Ernst Lewek am 21.03.2015 einen Stolperstein auf dem Nikolaikirchhof in Leipzig. Lewek war nach den Gesetzen der Nazis „jüdisch-christlicher Abstammung“ und galt als „Halbjude“. Er war Mitglied der Bekennenden Kirche und des Pfarrernotbundes und wurde durch die Deutschen Christen innerkirchlich verfolgt, mehrfach „beurlaubt“
Das Schicksal der dreiköpfigen jüdischen Familie Goldberger aus Schkeuditz recherchierten Schülerinnen und Schüler aus der 12 Klasse des hiesigen Gymnasiums und fanden dabei durch Zeitzeugengespräche heraus, dass sie ein Kolonialwarengeschäft betrieben, bevor sie von den Nazis enteignet und im Rahmen der „Polenaktion“ deportiert wurden. Die Tochter Chana Goldberger konnte mit einem Schiff nach Palästina fliehen und überlebte. Die Familie Goldberger war eine dreiköpfige jüdische
Das Schicksal der Familie Blonski aus Leipzig/Großzschocher recherchierte eine SchülerInnengruppe aus der 56. Oberschule, in deren Schularchiv über die jüngste Tochter der Blonskis Dokumente vorhanden waren – hierbei recherchierten so ProjektteilnehmerInnen das Schicksal von ehemaligen SchülerInnen. Der Familienvater uns spätere Fabrikarbeiter Aaron Samuel Blonski wurde am 20. Juni 1885 in Kamionna geboren. Chaje Helene Schleichkorn wurde etwa ein Jahr früher am 05. März 1884 im
Hans Freimann Das Schicksal von Hans Freimann recherchierten Schülerinnen und Schüler des Martin-Rinckart Gymnasiums in Eilenburg. Der am 27. März 1920 in Eilenburg geborene Hans Freimann musste die schrecklichen Verbrechen der Nazis im Rahmen der NS-Euthanasie am eigenen Leib ertragen. Als Sohn des Kaufmanns Benjamin Freimann und Rifka Buhla Freimanns, geborene Minskaja, wohnte Hans Freimann entsprechend der Dokumente aus dem Eilenburger Adressbüchern zeit seines Lebens bei seiner
Tauba Schorr Gemäß dem Gedenkblatt der „Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer“ der „Gedenkblätter Sammlung Yad Vashem“ kam Taube Schorr, geborene Dickmann, am 02. Oktober 1889 in Bohorodczany (Galizien) zur Welt. Aus dem Grimmaer Adressbuch von 1935 geht hervor, dass sie mit ihrem Ehemann Hermann Wolf Schorr in der damaligen Hindenburgstraße 25, der heutigen Karl-Marx Straße 25, wohnte. Während die Gemeindemitgliederkartei der Israelitischen Religionsgemeinde Leipzig
Die Verlegungen für Stolpersteine der Familie Braunsberg in Frohburg bestanden aus zwei Teilprojekten: Im Frühjahr 2015 wurden bereits drei Stolpersteine für Franz Hermann, Erna Johanna und Hugo Josef Braunsberg in der Bahnhofssraße 37 verlegt. Nachdem in diesem vorangegangen Projekt schon Stolpersteine für die Elterngeneration verlegt wurden, wurden in dem Folgeprojekt 4 weitere Steine für die Kinder der Familie am 6. Mai 2016 durch den Kölner Künstler Gunter Demnig gesetzt.
Familie Rodoff Die zehnköpfige jüdische Familie Rodoff lebte im Leipziger Waldstraßenviertel. Der Familienvater Chaim Rodoff versuchte für alle Mitglieder Ausreisevisa zu erhalten. Die Verwandten im Ausland konnten als Bürge allerdings lediglich den finanziellen Betrag für 3 Familienmitglieder aufbringen, sodass der Familienvater die schwere Entscheidung treffen musste, wer die drei Visa letztlich bekommen konnte und wer nicht. Der einzige Sohn Max und seine beiden jüngeren Schwestern
Hermann Kirschbaum Hermann Kirschbaum wurde am 23.8.1904 in Leipzig geboren. Er war Inhaber einer Kürschnerei. Am 25.3.1941 wurde er verhaftet und drei Tage später in das KZ Buchenwald gebracht. Dort kam Hermann Kirschbaum im Alter von 37 Jahren am 9.8.1941 ums Leben. Sein Schicksal recherchierten fünf körperlich beeinträchtigte Menschen aus der Diakonie am Thonberg Leipzig
Arno Jörg König Arno Jörg König wurde am 12.05.1937 geboren. Am 04.03.1941 wurde er aufgrund seiner geistigen Behinderung in die sogenannte „Kinderfachabteilung“ der „Heil- und Pflegeanstalt“ Leipzig-Dösen eingewiesen. Hier wurde auch das Tötungsverfahren entwickelt, durch das viele Kinder ermordet wurden. Das gängige Schlafmittel „Luminal“ wurde in steigender Dosierung injiziert. Im Zusammenspiel mit einer systematischen Unterernährung führte dies innerhalb weniger Tage
Familie Besser Die vierköpfige jüdische Familie aus Colditz betrieb ein florierendes Textilgeschäft bis zu iher erzwungen Aufgabe des Geschäftes und ihrer Überführung in ein Leipziger „Judenhaus“. 1942 wurde die Familie in das Rigaer Ghetto deportiert, musste Zwangsarbeit leisten und kam 1944 nach Auschwitz. Ella Chaja Besser, die Mutter der Familie, verlor in Auschwitz ihre beiden Söhne und überlebte als einzige der Familie den Holocaust. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete
Familie Deußing Bis zu ihrer Deportation 1943 lebten nach einer Recherche von Schülerinnen und Schülern des Leipziger Kant Gymnasiums die Geschwister Frieda Loni und Gerhard Rudolf Deußing in der Großen Fleischergasse 14 B im Zentrum Leipzigs. Die Erfassung der Sintifamilie begann bereits im Jahr 1934 durch eine Meldung des Pfarramtes der Thomaskirche im Rahmen einer Anfrage zu „Bastarden“, die durch den Leiter des Instituts für Rasse- und Völkerkunde der Universität
Familie Rosenfeld In dem Projekt „Schüler suchen Schüler“ der Max-Klinger-Schule Leipzig recherchierten die Gymnasiasten ehemalige jüdische Mitschülerinnen und Schüler, die durch die NS-Diktatur ums Leben kamen. Dabei stießen sie auf das Schicksal von Berta Rosenfeld und ihrer Familie. Im Zuge der sogenannten „Polenaktion“ am 28. Oktober 1938, als alle Juden polnischer Staatszugehörigkeit nach Polen ausgewiesen werden sollten, wurden Berta, Josef und ihre Eltern in das Ghetto
Familie Laubinger Die Mitglieder der insgesamt 15-köpfigen Sintifamilie Laubinger waren deutsche Staatsbürger römisch katholischen Glaubens, dennoch wurden sie aus rassistischen Gründen verfolgt. Offizielle Gründe waren „asoziale Lebensführung“, „Schutzhaft“ oder „Arbeitsscheu“. Die Familie wurde mehrfach getrennt, in unterschiedliche Konzentrationslager deportiert und mehrfach interniert. Lediglich zwei Kinder überlebten den Holocaust. Heute erinnern 14
Karl Kurt Herbert Weil Der Jude Karl Kurt Herbert Weil wurde am 04.06.1902 in Frankfurt am Main geboren. Er trat bereits 1932 aus seiner Religionsgemeinde aus, um sich am 25.11.1933 christlich taufen zu lassen. Obwohl Kirchenaus- und Neueintritt auf seiner Meldekartei des sächsischen Staatsarchivs dokumentiert sind, weist diese ihn als sogenannten „4/4, also Volljuden“ aus. Während des Naziregimes musste er unter anderem Zwangsarbeit als Lederarbeiter und beim Tiefbau leisten. Am 17.02.