Ein Stolperstein für Karl Köppel

Zusammen mit 40 Schülerinnen und Schülern der Abschlussklasse der Werner-Seelenbinder-Oberschule Bad Lausick recherchiert der Erich-Zeigner-Haus e.V. das Schicksal von Karl Köppel.

Das Schicksal von Karl Köppel:

Robert Karl Richard Köppel wurde am 29.12.1893 in Plauen (Vogtland) geboren. Er besuchte zwischen 1909 und 1914 die Elfte Bürgerschule in Plauen, 1914 zog die Familie nach Bad-Lausick um, woraufhin er bis 1918 seine Schulausbildung ebenda abschloss. Aus der Schule entlassen folgte er seinem Traum Seemann zu werden und ging nach Hamburg und fuhr bis Januar 1919 zu See. Er kehrte zurück nach Bad-Lausick und arbeitete bis Mai 1922 im Braunkohlenwerk Borna. Mitte 1922 kehrte er zurück nach Hamburg und ging bis Juli 1927 wieder dem Seemannsberuf nach. Als er im selben Jahr zurück nach Bad-Lausick zog, heiratete er (Name der Ehefrau leider nicht bekannt), aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor. Im Jahr 1928 tritt er der SPD, dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und verschiedenen Arbeiter-Sport-Vereinen bei. Er schildert: „Bekannt als Marxistischer Arbeiter hatte sehr unter dem Faschismus zu leiden“. Trotzdem nahm er 1933 Kontakt zu Emigranten in der Tschechoslowakei auf und war beteiligt beim Schmuggel geheimdienstlicher Informationen in die Tschechoslowakei.

Aufgrund dieser Tätigkeit sowie seiner Mitglidschaft in der SPD wurde Köppel am 08.09.1935 verhaftet und am 04.10.1936 wegen Hochverrat vom Volksgerichtshof Berlin zu fünf Jahren Haft verurteilt. Nach der „Strafverbüßung“ wurde er am 04.10. 1940 ins KZ Sachsenhausen überführt, wo er bis 1945 inhaftiert war. Er überlebte den Hungermarsch, der nach der Räumung des Lagers am 01.05.1045 begann, dank der Befreiung durch die Rote Armee.
Nach seiner Rückkehr nach Bad-Lausick arbeitete er als Hilfspolizist und später in den „Saxonia Silika- und Schamottewerke VEB, Bad Lausick“. Er heiratete Marga Riedel, mit der er zusammen 1954 noch einen gemeinsamen Sohn (Manfred Köppel) bekam.

Karl Köppel stirbt am 08.10.1960 vermutlich an einer Lungenentzündung infolge der Arbeit in den Silikawerken.