3 Stolpersteine für Familie Goldberger

Das Schicksal der dreiköpfigen jüdischen Familie Goldberger aus Schkeuditz recherchierten Schülerinnen und Schüler aus der 12 Klasse des hiesigen Gymnasiums und fanden dabei durch Zeitzeugengespräche heraus, dass sie ein Kolonialwarengeschäft betrieben, bevor sie von den Nazis enteignet und im Rahmen der „Polenaktion“ deportiert wurden. Die Tochter Chana Goldberger konnte mit einem Schiff nach Palästina fliehen und überlebte.

Die Familie Goldberger war eine dreiköpfige jüdische Familie, die in der damaligen Wilhelmstraße 30 b, der heutigen Schillerstraße 9 in Schkeuditz lebte. Der Familienvater Berhard Goldberger wurde 1889 in Chow geboren und betrieb in Schkeuditz einen Kolonialwarenladen. Die Mutter der Familie, Golda Gusta Goldberger, geborene Rosenzweig,  wurde 1887 in Galizien geboren und lebte ebenfalls in Schkeuditz, jedoch weist ihr Wohnsitz eine andere Adresse auf als der ihres Mannes. Zusammen bekamen sie im Jahr  1914 ihr einziges Kind Chana Goldberger.

Nach der Reichspogromnacht am  09.11.1938, welche einen Höhepunkt des nationalsozialistischen Antisemitismus symbolisiert, wurde die Lage der Juden in Deutschland immer gefährlicher. Auch die Familie Goldberger bekam dies zu spüren und im Zuge der sogenannten „Arisierung“ von Einzelhandelsbetrieben wurde ihr Betrieb am Jahresende 1938 entschädigungslos eingestellt.

Aufgrund dieser Ereignisse und aus der Furcht um das eigene Leben floh die damals 26 – jährige Chana mit ihrem Mann Manfred Beuthner im Jahr 1940 nach Haifa und lebte danach in Israel. Sie war das einzige Mitglied der Familie, welches den Holocaust überlebte.

Bernhard und Golda Goldberger gelang die Flucht nicht mehr rechtzeitig: Sie wurden im Rahmen der sogenannten „Polenaktion“ im Oktober 1938 nach Polen abgeschoben und wahrscheinlich in das Ghetto Tarnów deportiert. Ab da verliert sich ihre Spur, sodass sie als „verschollen“ gelten.

Die Stolpersteine für die Familie Goldberger wurden im Frühjahr 2016 Schillerstraße 9 in Schkeuditz eingelassen.

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Projektgruppe bei dem Zeitzeugengespräch