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Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 31.05.2024, 15:05 Uhr

Die Wahlkampagne „Deine Stimme – Meine Zukunft“ ab jetzt im gesamten Stadtgebiet von Leipzig

Mit Beginn dieser Woche ist unsere Kampagne nun auch verteilt im gesamten Stadtgebiet zu finden. Eine Vielzahl großer Werbeflächen, Plakate und Postkarten mit dem Aufruf zur Wahl einer Partei mit demokratischen Werten ist in allen Stadtvierteln Leipzigs sichtbar.

Wenn auch Sie uns unterstützen möchten, Flyer und/oder Plakate verteilen können oder Fragen bezüglich der Kampagne haben, wenden Sie sich gerne jederzeit an uns unter: info@kampagne-demokratie-leipzig.de.

Für weitere Informationen besuchen Sie gerne unsere Homepage  http://deine-stimme-meine-zukunft.de/.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 30.05.2024, 11:05 Uhr

Wahlkampagne „Deine Stimme – Meine Zukunft“

Am 23.05.2024 startete unsere Kampagne „Deine Stimme – Meine Zukunft“ zur Kommunal- und Europawahl sowie der bevorstehenden sächsischen Landtagswahl.

Die Kampagne ruft zur Wahl einer Partei mit demokratischen Werten auf. Zu sehen sein wird sie im gesamten Stadtgebiet Leipzig durch unterschiedliche Formate; wie Plakat-Außenwerbung, Postkarten, Social-Media Beträge sowie eine eigens für die Kampagne erstellte Homepage.

Als Initiatoren für die Kampagne haben sich der Erich Zeigner Haus e.V., das Leipziger Netzwerk für Demokratie, die Stiftung Friedliche Revolution und das Bündnis Hand in Hand – Für Menschenrechte und Demokratie zusammengetan. Unterstützt wurde die Kampagne unter anderem durch private Spender:innen sowie Spenden lokaler Wirtschaftsunternehmen.

Zudem möchten wie Sie auf die geplanten Großdemonstrationen vom Bündnis Hand in Hand – Für Menschenrechte und Demokratie aufmerksam machen. Diese finden am 08.06. und 25.08. in der Leipziger Innenstadt statt. Weitere Informationen dazu finden Sie auf folgender Homepage: https://handinhandleipzig.de/.

Wenn auch Sie uns unterstützen möchten, Flyer und/oder Plakate verteilen können oder Fragen bezüglich der Kampagne haben, wenden Sie sich gerne jederzeit an uns unter: info@kampagne-demokratie-leipzig.de.

Für weitere Informationen können Sie auch gerne unsere Homepage  http://deine-stimme-meine-zukunft.de/ besuchen.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 21.11.2023, 14:11 Uhr

Ein Audiowalk zur NS-Zwangsarbeit in Bad Düben und dem „Lager Heide“

Auf der diesjährigen Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie Eilenburg-Bad Düben-Laußig, die am 16. November 2023 in Eilenburg stattfand, stellte der verantwortliche Mitarbeiter Christopher Mäbert ein neues Projekt zur NS-Zwangsarbeit in der Dübener Heide vor.

Im Mittelpunkt des Projektes steht die Auseinandersetzung mit dem Thema Zwangsarbeit im Nationalsozialismus. Nur wenige Kilometer außerhalb von Bad Düben befand sich auf dem damaligen Gelände des Deutsche Sprengchemie Werkes Moschwig ein Zwangsarbeitslager. Das „Lager Heide“ und seine Geschichte sind jedoch in Bad Düben wenig bekannt.

Seit Anfang des Jahres erforschen die Schüler*innen der Oberschule und des Evangelischen Schulzentrums Bad Düben gemeinsam die Lokalgeschichte ihres Heimatortes. Sie recherchieren die Biografien und Schicksale ehemaliger Zwangsarbeiter*innen, die unter unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen im Lager leiden mussten. Zudem ist es ein Ziel des Projektes, die Spuren und Verflechtungen der Zwangsarbeit in die damalige Stadtgesellschaft Dübens sichtbar zu machen.

Die Schüler*innen konzipieren einen Audiowalk, also eine Art Hörspiel, dass die Geschichte für Hörende entlang einer bestimmten Route durch die Stadt erfahrbar macht. Der Audiowalk soll als Projektergebnis allen Interessierten dauerhaft zur Verfügung stehen.

Das Projekt wird im Herbst 2024 mit einer öffentlichkeitswirksamen Präsentation des Audiowalks abgeschlossen. Im kommenden Jahr findet eine inhaltliche Ausarbeitung der konkreten Stationen des Hörspiels im Rahmen von Projekttagen und Stadterkundungen statt. Neben der inhaltlichen Erarbeitung sollen die Schüler*innen eigene Texte schreiben, Musik- und Soundeffekte erstellen sowie Tonaufnahmen einsprechen, abmischen und schneiden. Zudem ist eine Exkursion in die Gedenkstätte für Zwangsarbeit in Leipzig sowie die Durchführung eines Gesprächscafé in Bad Düben geplant, bei dem lokale Akteur*innen, Schüler*innen und Einwohner*innen in den Austausch zu den Themen Kriegsende, Zwangsarbeit und Nationalsozialismus kommen sollen.

Das Projekt wird gefördert durch die Patenschaft für Demokratie Eilenburg-Bad Düben-Laußig und findet in Kooperation zwischen dem Erich-Zeigner-Haus e.V. und dem raum4-Netzwerk für künstlerische Alltagsbewältigung e.V. statt.

Termine
gepostet am: Montag, 07.08.2023, 9:08 Uhr

„Ich krieg die Krise!“

Diskussionsveranstaltung zu steigenden Preisen, Krieg und anderen Krisen

Warum wird so vieles teurer? Hängt das noch mit dem Krieg in der Ukraine oder der Energiekrise zusammen? Wie können wir damit umgehen?

In unserer Veranstaltung wollen wir das Thema gemeinsam mit Ihnen/Euch kurzweilig erfahren,

Frust ablassen, auch mal lachen und verschiedene Probleme und Lösungsmöglichkeiten diskutieren.

Die Veranstaltung wird geleitet von Tariq Mian und Anja Thiele vom Kulturbüro Sachsen e. V.

Wann: 31.08.2023 18:00-20:30 Uhr.

Wo: der ANKER e. V. | Kleine Bühne, Renftstraße 1, 04159 Leipzig.

Eine Veranstaltung des Erich-Zeigner-Haus e. V. in Kooperation mit dem Kulturbüro Sachsen e. V.

Link zum Flyer der Veranstaltung

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 19.12.2024, 12:12 Uhr

„Verfemte Musik“ – Ein Abend der Erinnerung: Konzert und Workshops zur jüdischen Musikgeschichte

Am 17. Dezember 2024 fand im Gohliser Schlösschen das Konzert „Verfemte Musik“ statt, das Werke jüdischer Komponist*innen präsentierte, die unter dem NS-Regime verboten wurden. Cornelia Walther (Violoncello) und Vanessa Bosch (Klavier) boten dem Publikum einen eindrucksvollen Einblick in diese oft vergessenen Werke und erinnerten zugleich an die jüdische Verfolgung und den fortbestehenden Antisemitismus.

Gleichzeitig fanden am 17. und 18. Dezember drei Musikworkshops mit über 50 Schüler*innen im Haus Steinstraße statt. In diesen Workshops haben die Musikerinnen gemeinsam mit den Jugendlichen die Bedeutung der „verfemten Musik“ erarbeitet und das Bewusstsein für ihre historische Relevanz geschärft.

Wir danken herzlich den Kooperationspartnern des Abends – der Holger Koppe Stiftung und dem Referat Demokratie der Stadt Leipzig – für ihre wertvolle Unterstützung und Zusammenarbeit. Durch die Förderung konnte nicht nur dieses besondere Konzert ermöglicht werden, sondern auch maßgeblich zur Durchführung der Workshops beigetragen werden, die den Jugendlichen eine tiefere Auseinandersetzung mit der Thematik ermöglichte.

Veranstaltung
gepostet am: Montag, 16.12.2024, 10:12 Uhr

Einladung zum Konzertabend „Verfemte Musik“ am 17. Dezember im Gohliser Schlösschen

Hiermit laden wir Sie herzlich zum Konzertabend „Verfemte Musik“ im Gohliser Schlösschen ein. Das 90-minütige Konzert mit integriertem Musikworkshop von Cornelia Walther (Violoncello) und Vanessa Bosch (Klavier) präsentiert im authentischen Ambiente ausgewählte Werke der „verfemten Musik“. Diese unter dem NS-Regime verbotenen Musikstücke jüdischer Musiker*innen sollen dem Publikum im Rahmen des Konzertes ins Gedächtnis gerufen werden, um an die jüdische Verfolgung zu erinnern und mit Blick auf den fortbestehenden Antisemitismus zu mahnen. Das „Duo WaltherBosch“ kooperierte u. a. bereits mit dem Jüdischen Museum Frankfurt, dem Fritz Bauer Institut und der Holger Koppe Stiftung.

Wir bitten um eine formlose Anmeldung bis zum 13. Dezember unter veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de

Eintritt frei!

🗓️ Dienstag, 17. Dezember 2024
🕒 19:00 Uhr
📍 Gohliser Schlösschen ( Menckestraße 23)

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 11.12.2024, 16:12 Uhr

Spendenaufruf: Das Erich-Zeigner-Haus braucht Ihre Hilfe!

Die Sanierungsarbeiten in und am historischen Vereinshaus schreiten weiterhin voran, doch eine letzte Hürde müssen wir noch zusammen meistern: die Finanzierung der Möbelrestauration. Leider stehen uns hierfür keine Fördertöpfe zur Verfügung, daher sind wir auf Ihre und Eure Mithilfe angewiesen. Die erste Hälfte konnte bereits durch viele Spender*innen finanziert werden. Mit zusätzlichen 11.828€ können wir die noch fehlenden Möbelstücke ebenfalls restaurieren und unsere Arbeit vor Ort wieder aufnehmen. Falls wir es zusammen schaffen, weitere 6000€ zu sammeln, könnten wir zudem die nötige Veranstaltungstechnik anschaffen, um unsere Bildungsarbeit moderner zu gestalten.

Hier kann unser Spendenprojekt eingesehen sowie die Unterteilung der einzelnen Spendenposten nachvollzogen werden. Auch können Sie und könnt Ihr an dieser Stelle einfach eine Spende hinterlegen. Eine Spendenquittung wird Ihnen und Euch direkt über die Seite bereitgestellt.

Außerdem können Spenden auch direkt auf unser Spendenkonto überwiesen werden. In jedem Fall erhalten Sie und erhaltet Ihr durch den Verein eine Spendenquittung. 

Spendenkonto:
Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96
Verwendungszweck: Restaurierung und Umzug EZH, Name, Adresse

Uns ist bewusst, dass es sich hierbei um eine große finanzielle Summe handelt. Gleichzeitig sind wir überzeugt, dass es gerade jetzt Bildungs- und Begegnungsstätten in Leipzig braucht, um dem Erstarken von menschenfeindlichen Ideologien etwas entgegenzusetzen. Wir freuen uns somit über jede Hilfe, um dieses Ziel zu erreichen, und sind dankbar für die bereits erfahrene Unterstützung durch Sie und Euch!

Zusätzlich möchten wir darum bitten, diesen Spendenaufruf mit Bekannten, Kolleg*innen oder in der Familie zu teilen. 

Wir danken Ihnen und Euch im Voraus herzlich für die Unterstützung.

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus-e.V.

Jugendprojekte
gepostet am: Montag, 09.12.2024, 9:12 Uhr

Stolpersteine für Leon Dressler und seine Familie

Dr. Leon Dressler wurde am 25.09.1895 in Tarnopol ge-
boren. In der Saison 1914/15 spielte er in der 1. Mann-
schaft des VfB Leipzig. Er diente von 1915 bis 1918 als
Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg. Nach dem Ers-
ten Weltkrieg hat er 1918 sein Studium der Rechts-
wissenschaften in Leipzig aufgenommen. Seine zwei-
te juristische Staatsprüfung legte er 1923 mit „summa
cum laude“ ab. Daraufhin eröffnete er 1924 als Einzel-
anwalt eine Kanzlei in Leipzig. Dabei war er ständiger
Rechtsberater von Leipziger Firmen. Er spielte außer-
dem im jüdischen Fußballverein „Sportklub Bar Koch-
ba Leipzig“ und engagierte sich im gemeinnützigen jü-
dischen „Hilfsverein israelitischer Gewerbetreibender
Bar Kochba e.V.“.

Im Zuge der sogenannten Reichspogromnacht wurde
jedoch auch Leon Dressler aufgrund seiner Religion
Opfer der nationalsozialistischen Diktatur und wurde
am 10.11.1938 in das Konzentrationslager Buchenwald
deportiert. Das Geschäft seines Bruders Karl Dress-
ler wurde in der gleichen Nacht zerstört. Karl Dressler
wurde nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Leon Dressler wurde am 19.10.1938 die Zulassung zur
Rechtsanwaltschaft entzogen. So wurde ihm seine
Lebensgrundlage genommen. Nach seiner Entlassung
aus dem KZ Buchenwald flüchtete Leon Dressler im
Dezember 1938 über Frankreich in die Schweiz. Dort
arbeitete er in der Uhrenbranche. Im Frühjahr 1941 floh
er weiter nach Kuba, wo er 1946 die kubanische Staats-
bürgerschaft erhielt. Nachdem er ab 1947 in New York
lebte, ging er Ende 1956 wieder zurück in die Schweiz.
Dort starb er am 01.10.1968 in Genf.
Mit dem Begriff Reichspogromnacht oder auch „Reichs-
kristallnacht“ wird die Nacht vom 9. auf den 10. No-
vember 1938 bezeichnet, als organisierte Schläger-
trupps der Nationalsozialisten in vielen deutschen
Städten Synagogen anzündeten, jüdische Geschäfte
plünderten, Juden verprügelten und töteten. Mit dem
Pogrom und der anschließenden Verhaftungswelle er-
reichte die antisemitische Politik des NS-Regimes eine
weitere Stufe, die am Ende in den Völkermord an den
europäischen Juden führte.

Mannschaftsbild des SK Bar Kochba, Mitteldeutsche Sportzeitung

Leo Dressler – 3. Spieler von links (hintere Reihe)

In Zusammenarbeit mit der U-15 Mannschaft des 1.FC LOK Leipzig

Veranstaltung
gepostet am: Mittwoch, 04.12.2024, 14:12 Uhr

Abschlussveranstaltung „Fachkonferenz – Was heißt Frieden? Rechtsextremistische und rechtspopulistische Parteien und der Krieg in der Ukraine“

Am 15.11.2024 fand das Projekt „Empowerment für JournalistInnen und zur Barrierebildung gegen Antislawischen Rassismus in Analogen und Sozialen Medien“ (kurz: Antisla) des Erich-Zeigner-Haus e.V. seinen Abschluss. Um 11:30 Uhr startete die Veranstaltung in der Tagungsslounge und bot eine vielseitige Auseinandersetzung mit den politischen, gesellschaftlichen und medialen Dimensionen des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine in Form von Workshops, Vorträgen und Diskussionen. Ein besonderer Schwerpunkt lag auch auf der Analyse der Kommunikationsstrategien rechtsextremer Akteure in diesem Kontext.

Höhepunkt der Veranstaltung war die Podiumsdiskussion zum Spannungsfeld zwischen Waffenlieferungen und Friedensforderungen und Raum für einen Austausch vielfältiger Perspektiven bot.

Wir blicken dankbar auf eine erfolgreiche Veranstaltung zurück und sprechen allen Teilnehmenden, Referent*innen und Unterstützer*innen unseren herzlichen Dank aus.

Veranstaltung
gepostet am: Dienstag, 03.12.2024, 13:12 Uhr

Vortrag und Gespräch: „Wie viel Antisemitismus steckt in der palästinensischen Nationalbewegung, wie viel steckt nicht darin?“ mit Tom Khaled Würdemann

Hiermit möchten wir Sie und Euch herzlich am Donnerstag, den 12. Dezember 2024 um 18:30 Uhr in das JEDERMANNS, Georg-Schumann-Straße 133, 04155 Leipzig zum Vortrag und Gespräch mit dem Titel „Wie viel Antisemitismus steckt in der palästinensischen Nationalbewegung, wie viel steckt nicht darin?“ mit Tom Khaled Würdemann einladen.

Kaum etwas spaltet so sehr linke Gemüter in Deutschland wie die Frage, ob und wie der palästinensische Nationalismus antisemitisch sei. In der einen Extremform findet man die Vorstellung, Palästina sei als Volk nur erfunden worden, um “glühenden Antisemitismus” zu verschleiern. In der anderen Extremform wird die Fragestellung von vornherein mit dem Argument zurückgewiesen, als Befreiungsbewegung könne auch offen jüd_innenfeindliche Rhetorik aus den Reihen des palästinensischen Nationalismus keinen Antisemitismus darstellen, da diese nur Ausdruck des Konflikts mit dem ‘Kolonisator’ sei.

In dieser Veranstaltung werden Tom Khaled Würdemann und die Besucher:innen gemeinsam ins Deutsche übersetzte Quellen aus 120 Jahren palästinensischer Nationalgeschichte analysieren und gemeinsam diskutieren, ob und wie viel Antisemitismus sie darin erkennen. Dabei werden verschiedene Facetten beleuchtet, wie z. B. der frühe Zionismus, die Mandatszeit, das Schicksalsjahr 1948, die palästinensische Linke der 1970er, der Islamismus und gegenwärtige wissenschaftliche Positionen.

Tom Khaled Würdemann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg im Graduiertenkolleg „Ambivalente Feindschaft“ und promoviert zum Blick palästinensischer Intellektueller auf Israel 1960-2000. Seit mehreren Jahren engagiert er sich pädagogisch gegen Rassismus und Antisemitismus.

Der Eintritt ist kostenfrei.  Wir bitten um eine formlose Anmeldung zur Veranstaltung bis zum 10.12.2024 per E-Mail an veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de

Veranstaltung
gepostet am: Freitag, 29.11.2024, 9:11 Uhr

„Erinnerungskultur und Schuldabwehr – Perspektiven aus Nordsachsen“

Eine Veranstaltung der Amadeu-Antonio-Stiftung Leipzig.

Gerne möchten wir Sie ganz herzlich zu unserer Online-VeranstaltungErinnerungskultur und Schuldabwehr – Perspektiven aus Nordsachsen“ am 10. Dezember 2024, einladen.

Rechtsextremismus ist in ganz Deutschland am Erstarken. Sowohl in den Parlamenten, als auch auf der Straße finden menschenverachtende Aussagen und Erzählungen immer mehr Platz. Minderheiten werden längst nicht mehr nur verbal angegriffen: antisemitische, sowie rassistische und queerfeindliche Übergriffe gehören zum traurigen Alltag in Deutschland.
Vor dem Hintergrund dieser verunsichernden Gegenwartsbeschreibung fragen wir uns, welche Bedeutung die Erinnerung an vergangenes Unrecht für unser heute hat. Wodurch ist unser Blick heute auf die Vergangenheit Deutschlands geprägt? Welche Gefühle spielen bei der historischen Betrachtung des Holocaust eine Rolle, die auch heute den Blick auf die Gegenwart mit beeinflussen? Tragen wir Schuld gegenüber der Vergangenheit, oder ist es Verantwortung?

Am 10. Dezember werden wir von 17:00 bis 19:00 Uhr in einer online Veranstaltung mit Expert*innen aus der Gedenkstättenarbeit, aus die Bildungsarbeit und aus der kommunalen Politik über diese Fragen sprechen. Hierbei wird auch Henry Lewkowitz, Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e.V. als Gast an der Podiumsdiskussion teilnehmen.


Als Projekt „Brüche der Erinnerung“ hatsich die Amadeu-Antonio-Stiftung in den vergangenen zwei Jahren damit beschäftigt, wie deutsche Erinnerungskultur und gegenwärtige Formen von Antisemitismus zusammenhängen. Als pädagogisches Projekt haben sie dabei Bildungsformate entwickelt, um zu diesen Zusammenhängen ins Sprechen zu kommen.

Wir möchten Sie ganz herzlich dazu einladen an dem Austausch teilzunehmen, sowie ihre Fragen und Gedanken miteinzubringen. Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung notwendig.
Zur Anmeldung kommen Sie über diesen Link:

https://www.umfrageonline.com/c/ayriachc

Alle Informationen zur Veranstaltung und zur Amadeu Antonio Stiftung finden Sie auch auf unserer Homepage:

https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/termine/erinnerungskultur-und-schuldabwehr-perspektiven-aus-nordsachsen/

Den Link zur zoom-Veranstaltung erhalten Sie im Anschluss an die Anmeldung per Email.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 26.11.2024, 14:11 Uhr

Freiwilligendienststelle zu vergeben!

Du interessiert dich für Politik und hast Bock auf Bildungsarbeit?

Du bist engagiert und hast geschichtliches Interesse?

Du bringst Selbstständigkeit und Zuverlässigkeit mit?

Dann ist ein Freiwilligendienst in unserem Verein vielleicht genau das Richtige für dich!

Deine möglichen Arbeitsfelder:

  • Historisch-politische Bildungsarbeit mit Jugendlichen an verschiedenen Schulen (Stolpersteinprojekte, Stille Helden Projekte, Workshops zur politischen Bildung, Begleitung auf Exkursionen…)
  • Organisation und Durchführung von Veranstaltungen bzw. Veranstaltungsreihen zu Themen der politischen Bildung, u.a. gegen Rechtsextremismus und Demokratiefeindlichkeit
  • Öffentlichkeits-/Netzwerkarbeit, z.B. Betreuung Social Media, Infostände bei interkulturellen Festen etc., Mitarbeit beim Leipziger Netzwerk für Demokratie

Ein Bericht von Clara Luther, derzeitige FÖJ*lerin im Erich-Zeigner-Haus: „Der Freiwilligendienst war definitiv die richtige Entscheidung für mich. Ich habe selbst nach den drei Monaten schon unglaublich viel gelernt und mein Wissen auf etlichen Gebieten erweitern können. Gerade nach der Schulzeit wollte ich praktische Erfahrungen sammeln und mit meiner Arbeit etwas bewirken.“

Du hast Interesse? Wir freuen uns auf deine Bewerbung! Schicke uns gerne ein Motivationsschreiben und deinen Lebenslauf an freiwilligendienst@erich-zeigner-haus-ev.de

Veranstaltung
gepostet am: Mittwoch, 06.11.2024, 13:11 Uhr

Audiowalk: „Zwischen Buche und Mulde“ – NS-Zwangsarbeit in Bad Düben und Umgebung – 13. November

nach mehr als zwei Jahren intensiver Recherche und Auseinandersetzung mit der lokalen Geschichte der NS-Zwangsarbeit in der der Dübener Heide, freuen wir uns, Sie herzlich zur öffentlichen Präsentation unseres Geschichtsprojektes einzuladen. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Dübener Schulen sowie engagierten Unterstützerinnen und Unterstützern haben wir die Geschichte der NS-Zwangsarbeit in der Stadt Bad Düben und im nahegelegenen Zwangsarbeitslager „Heide“ erforscht und dokumentiert.

Das Ergebnis dieser Arbeit ist ein Audiowalk, der Sie zu verschiedenen Orten in Bad Düben führt, an denen Zwangsarbeit während des Nationalsozialismus stattgefunden hat. Der Audiowalk erzählt die vielfältigen Schicksale der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und rekonstruiert die Verflechtungen des Lagers „Heide“ in die damalige Dübener Stadtgesellschaft.

Die  Präsentation findet am 13. November 2024 von 14:30 bis 16:30 Uhr im KuBa (Kulturbahnhof Bad Düben) statt. Neben der Vorstellung des Audiowalks erwartet Sie ein spannender Einblick in die Hintergründe der Projektarbeit, der Rechercheprozesse und der historischen Zusammenhänge.

Wir würden uns freuen, Sie bei dieser Veranstaltung begrüßen zu dürfen und gemeinsam mit Ihnen über die Bedeutung der Erinnerung an die NS-Zwangsarbeit in der Region ins Gespräch zu kommen.

Veranstaltungsort:
Kulturbahnhof Bad Düben
Bahnhofstraße 3, 04849 Bad Düben
Uhrzeit: 14:30 – 16:30 Uhr

Link zum Audiowalk: https://guidemate.com/guide/Lager-Heide-663355ccc38fbd29b6b2bad7

Luftbild vom Lager „Heide“ aus dem Jahr 1945 (Quelle: Lutz Fritzsche)

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 05.11.2024, 14:11 Uhr

Die FSJ- & FÖJ-Leistenden stellen sich vor

Die FSJ- und FÖJ-Freiwilligen im Erich-Zeigner-Haus e.V. stellen sich vor!


Clara ist 19 Jahre alt und macht seit September ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Ihre Hauptarbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der historisch-politischen Jugendbildung, der Netzwerkarbeit und im Veranstaltungsmanagement.
Cara ist 18 Jahre alt und macht im Zeigner-Haus ein FSJ-Politik. Ihre Hauptarbeitsschwerpunkte liegen in der Öffentlichkeitsarbeit, der historisch-politischen Jugendbildung und dem Veranstaltungsmanagement.
Besonders in Sachsen halten wir die politische Jugend- und Erwachsenenbildung für einen zentralen Baustein auf dem Weg zu einem solidarisch-demokratischen Miteinander.

Unser gemeinsames Ziel ist es, bis zum Ende unseres Freiwilligendienstes die 1000 Follower:innen zu knacken – dafür wurde uns ein Kasten Bier versprochen 😉

Beide erreichbar über: freiwilligendienst@erich-zeigner-haus-ev.de

Neuigkeiten
gepostet am: Sonntag, 03.11.2024, 18:11 Uhr

Stolpersteine Putzen am 10. November

Am kommenden Sonntag findet die jährliche Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ in Leipzig zwischen 10 und 18 Uhr statt. Es gibt noch 20 Stolpersteinverlegeorte, die keine PutzpatInnen haben. Hier können Sie sich für die Steine anmelden. Frei sind die Stellen, welche KEIN kleines Viereck mit drei Zeilen vor der Nummer haben.

In dieser Woche finden zahlreiche Veranstaltungen im Rahmen des Gedenkens an die Reichspogromnacht statt:

4. November
17:00 Uhr – Friedensgebet mit der Jüdisch-Christlichen Arbeitsgemeinschaft in der Nikolaikirche

8. November
19:30 Uhr – Theaterstück „Empfänger Unbekannt“, Dach-Theater im Haus Steinstraße

9. November
18:30 Uhr – Gedenken am Partheufer mit anschließendem Kerzenweg zur Gottschedstraße
19:30 Uhr – Theaterstück „Empfänger Unbekannt“, Dach-Theater im Haus Steinstraße

10. November
10:00-18:00 Uhr – Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ in Leipzig
15:00 Uhr – Auftaktveranstaltung des Erich-Zeigner-Haus e.V. der Gedenkaktion am Dittrichring 13 bei den Stolpersteinen der Familie Frankenthal
16:00 Uhr – städtische Gedenkveranstaltung an der ehemaligen Synagoge in der Gottschedstraße
18:00 Uhr – Abendgottesdienst zum Gedenken an den 9. November in der Thomaskirche

Termine
gepostet am: Mittwoch, 23.10.2024, 10:10 Uhr

Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ am 10. November 2024

Durch Putzpatenschaften ein Zeichen setzen! 

Hier finden Sie die neuesten Informationen.

Auch in diesem Jahr ruft der Erich-Zeigner-Haus e.V. zum bereits 17. Mal zur gemeinsamen Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ auf. Mit Ihnen wollen wir gemeinsam der Menschen gedenken, die Opfer des faschistischen Regimes geworden sind. Durch die Stolpersteine wurden ihre Namen der Vergessenheit entzogen – nun wollen wir diese durch die Putzaktion in der Gesellschaft wieder sichtbar machen. Da der 9. November in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, an welchem die jüdische Gemeinschaft Shabbat feiert, findet die gesamte Stolperstein-Putzaktion am Sonntag, den 10. November statt.

Die Intention der Veranstaltung ist das Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. Diese Pogrome bildeten einen weiteren Höhepunkt der beispiellosen Verfolgung und Entrechtung von Mitbürgerinnen und Mitbürgern im gesamten ehemaligen Deutschen Reich. Im Rahmen einer deutschlandweiten Gedenkaktion beteiligen sich an diesem Gedenktag zahlreiche Städte an den Mahnwachen und dem symbolischen Putzen der Stolpersteine.

Neben dem gewünschten Gedenken und Mahnen ist ein weiterer wichtiger Aspekt der alljährlichen Stolperstein-Reinigung zudem das Vorbeugen einer zunehmenden Verwitterung der Gedenksteine, deren Inschriften ohne eine regelmäßige Pflege mit der Zeit schlechter erkennbar werden. Deshalb rufen wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. dazu auf, sich an der Putzaktion der Gedenksteine zu beteiligen und so eine „Putz-Patenschaft“ für Stolpersteine zu übernehmen.

Die Aktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ und die Einzelschicksale hinter den Stolpersteinen erinnern uns daran, dass wir nicht vergessen dürfen, wohin Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz führen können. Das Bewusstsein für die Vergangenheit begründet die Notwendigkeit und die Wichtigkeit für unser gemeinsames und öffentliches Eintreten für Demokratie, Weltoffenheit und Zivilcourage.

Weitere Informationen zum konkreten Ablauf des 10. Novembers 2024 finden Sie hier. Auch auf unserer Facebook-Seite und Instagram-Seite werden wir regelmäßig über den aktuellen Stand der Gedenkaktion informieren.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Rückmeldung.

Caroline Lewkowitz, Projektleiterin Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“

Termine
gepostet am: Dienstag, 08.10.2024, 11:10 Uhr

Antisemitismus in der Kulturproduktion – Ein Vortrag von Dr. Jakob Baier

22. Oktober 2024 / 18:00 Uhr

KOMM-Haus, Selliner Str. 17, 04207 Leipzig – Eintritt frei

Antisemitische Narrative sind tief in der europäischen Kulturgeschichte eingeschrieben. Über Jahrhunderte haben sich antijüdische Feindbilder zum „Gerücht über die Juden“ (Adorno) verdichtet und finden ihren Ausdruck in Literatur, bildender Kunst, Musik und anderen kulturellen Formen. Im antisemitischen Weltbild fungieren Jüdinnen und Juden als Verkörperung abstrakter, unverstandener und/oder negativer Phänomene der Moderne. Diese Zuschreibungen manifestieren sich in kulturellen Werken und Praktiken. Auch nach dem Zivilisationsbruch der Shoah wirken antisemitische Ressentiments in der Kulturproduktion und -rezeptionfort, und sind noch heute Teil des kollektiven Bewusstseins moderner Gesellschaften. Der Vortrag bietet einen umfassenden Überblick über verschiedene Dimensionen des Antisemitismus in der Kultur. Dabei werden exemplarische Werke und kulturelle Phänomene analysiert, um antisemitische Muster und Stereotype aufzuzeigen. Ein besonderer Fokus liegt auf den Spezifika der antisemitischen Äußerungen und Darstellungen im Kulturbereich seit dem 7. Oktober 2023.

Die Veranstalter behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren.

Eine Veranstaltung der Reihe „ANTISEMITISMUSPRÄVENTION ALS DEMOKRATIESTÄRKUNG“ des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Das Projekt wird gefördert im Rahmen der bundesweiten Förderung lokaler Partnerschaften für Demokratie.

Termine
gepostet am: Montag, 30.09.2024, 11:09 Uhr

Stolpersteinverlegung für Dr. Willy Michaelis am 02. Oktober 2024

Zum dritten Mal in Folge recherchierten wir innerhalb einer Seminarwoche mit der U15-Mannschaft des 1. FC Lokomotive Leipzig intenwiv zu den Schicksalen ehemaliger Sportler und Funktionäre des VfB Leipzig, Vorgänger des 1. FC Lok Leipzig. In diesem Jahr stand das Leben des ehemaligen jüdischen Sportarztes Dr. Willy Michaelis im Mittelpunkt. Michaelis betreute besonders in der Vorkriegszeit den VfB Leipzig und musste während der NS-Zeit aufgrund seiner jüdischen Religion/Herkunft fliehen.

Im Rahmen des Projektes werteten die Teilnehmer Originaldokumente aus und füllten so die Lücken seiner Biografie sowie seines Wirkens. Im Mittelpunkt der gesamten Woche stand dabei die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Rechtsextremismus sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. 

Der Abschluss dieses Projektes soll nun mit der Verlegung des Stolpersteins erfolgen. Im vergangenen Jahr wurde so beispielsweise der damalige jüdische Trainer Gyula Kertész mit einem Stolperstein vor dem Bruno-Plache-Stadion geehrt, welcher zugleich der erste Stolperstein vor einem Stadion in den neuen Bundesländer war.

In diesem Jahr wird der Stolperstein zu Ehren von Dr. Willy Michaelis an seinem letzten frei gewählten Wohnort, der Paul-Gruner-Straße 67 (ehemals Sidonienstraße), verlegt. Zu dieser Stolpersteinverlegung möchten wir Sie recht herzlich einladen.

Datum: Mittwoch, 2. Oktober 2024, 10:30 Uhr
Ort: Paul-Gruner-Straße 67, 04107 Leipzig

Unterstützt wird dieses Projekt von Förderern des Freistaates Sachsen, dem Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen“.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Termine
gepostet am: Mittwoch, 18.09.2024, 16:09 Uhr

Fachkonferenz: Was heißt Frieden? Rechtsextremistische und rechtspopulistische Parteien und der Krieg in der Ukraine

Seit 2021 analysiert und beobachtet das Projekt „Empowerment für JournalistInnen und zur Barrierebildung gegen Antislawischen Rassismus in Analogen und Sozialen Medien“ (kurz: Antisla) des Erich-Zeigner-Haus e.V. rechtsextreme Diskurse im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg. Zusätzlich bietet es Journalist:innen vertiefende Informationen und Hintergründe zum Thema antislawischer Rassismus an, die im Rahmen von Workshops und Publikationen vermittelt werden. Das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ geförderte Projekt kommt Ende dieses Jahres zum Abschluss.
Zu diesem Anlass laden wir Sie zur Abschlussveranstaltung „Was heißt Frieden? Rechtsextremistische/rechtspopulistische Parteien und der Krieg in der Ukraine“ am 15. November 2024 ab 11:30 Uhr in die Tagungslounge (Katharinenstraße 6) in Leipzig ein.
Die Fachveranstaltung bietet eine vielseitige Auseinandersetzung mit den politischen, gesellschaftlichen und medialen Dimensionen des Ukrainekriegs. Im Fokus der Veranstaltung stehen die Positionen und Kommunikationsstrategien rechtspopulistischer und rechtsextremer Akteure im Kontext des Ukrainekriegs. In Vorträgen, Diskussionen und Workshops werden zudem die Perspektiven und Erfahrungen ukrainischer Geflüchteter sowie der Umgang mit antislawischem Rassismus thematisiert. Die abschließende Podiumsdiskussion beleuchtet das Spannungsfeld zwischen Waffenlieferungen und Friedensforderungen. Weitere Informationen können Sie dem Veranstaltungsflyer entnehmen.

Die Teilnahme ist kostenlos. Für das leibliche Wohl wird gesorgt.
Anmeldungen bis 10.11.2024 unter veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 16.09.2024, 16:09 Uhr

Haus-Sanierung im Zeitplan – wir freuen uns schon jetzt auf die Wiedereröffnung!

Bei der Baustellenbegehung am Sonntag konnten wir einen genauen Blick auf die fortschreitenden Sanierungsarbeiten unseres historischen Vereinshauses werfen. Es ist großartig zu sehen, dass alles nach Plan verläuft. Das Haus wird von Grund auf saniert und modernisiert, damit es schon bald wieder als Arbeits- und Wirkungsstätte für den Erich-Zeigner-Haus Verein dienen kann.

Am 17.02.2026 zum 140. Geburtstag von Erich Zeigner, so der aktuelle Zeitplan, wollen wir das frisch sanierte Gebäude feierlich wiedereröffnen. Bleibt gespannt, wir halten euch über die weiteren Schritte auf dem Laufenden!

Wir danken dem Kulturamt der Stadt Leipzig und dem gesamten Projektteam.

Außerdem sammeln wir noch Spenden für die Restaurierung der historischen Möbel und Bücher von Erich Zeigner und seiner Sekretärin Johanna Landgraf. Unterstützen können Sie uns dabei hier.

Erich-Zeigner-Haus e.V.

Termine
gepostet am: Mittwoch, 11.09.2024, 11:09 Uhr

Podiumsdiskussion: Kirche & Gesellschaft

19.9.2024 | 18 Uhr | Kulturhaus „Sonne“ in Schkeuditz | Eine Podiumsdiskussion des PfD mit Nina-Maria Mixtacki, Christoph Maier und Henry Lewkowitz

Der PfD Nordsachsen lädt herzlich ein zur nächsten Gesprächsreihe zum Thema „Religion und Gesellschaft“. Gemeinsam soll über die Rolle von Religion in unserer Gesellschaft, die Herausforderungen und Chancen des interreligiösen Dialogs sowie die Auswirkungen von Religion auf soziale und kulturelle Entwicklungen gesprochen werden. Seien Sie dabei, wenn wir im offenen Dialog unterschiedliche Perspektiven beleuchten und gemeinsam Wege suchen, wie Religion und Gesellschaft harmonisch und konstruktiv zusammenwirken können und die Herausforderungen der aktuellem Zeit mit gestalten.

Weitere Informationen unter https://www.demokratie-nordsachsen.de/die-pfd-im-gespr%C3%A4ch-mit/

Termine
gepostet am: Dienstag, 10.09.2024, 9:09 Uhr

Was hieß Entnazifizierung nach 1945? OBM Dr. Erich Zeigner und die Mühlen der Entnazifizierung

Ein Vortrag von Dr. Manfred Hötzel am 13. November 2024, 18 Uhr im Haus Steinstraße

Die nach 1945 notwendige Entnazifizierung der Gesellschaft stellte die zuständigen Verantwortlichen auf den verschiedenen Ebenen vor eine schwierige Aufgabe, für die es keine Erfahrungen gab. Auf örtlicher Ebene entstanden zunächst Gremien, die sich mehr oder weniger selbst entsprechende Regeln für die Entnazifizierung schufen. Dr. Zeigner erhielt als OBM zahlreiche Briefe aus einem breiten sozialpolitischen Spektrum, die alle nur eines wollten: eine Beurteilung, die ihnen oder im Fall der Ehefrauen ihren Partnern eine antifaschistische Gesinnung bestätigte, den berühmten sogenannten Persilschein oder die einfach nur um Hilfe für – ihrer Meinung nach unschuldig Verfolgte – baten. Wie Zeigners persönlicher Umgang mit diesen Ersuchen war, welche Strategie er fuhr und welche Rolle seine eigene politische Einstellung hatte, berichtet Dr. Manfred Hötzel anhand zahlreicher Originaldokumente. Der Vortrag beruht auf dem Bestand „Briefe an den OBM Zeigner 1945–1949“ des Stadtarchivs Leipzig, der erstmals ausgewertet wird. Schwerpunkt des Vortrags ist nicht die Geschichte der Entnazifizierung in Leipzig, sondern der Umgang Zeigners mit diesem Problem, veranschaulicht an mehreren konkreten Fällen.

Referent: Dr. Manfred Hötzel ist Historiker und besonders als Zeigner-Biograf im Erich-Zeigner-Haus e.V. engagiert und bekannt. Seine Forschungsschwerpunkte liegen neben der Beschäftigung mit Zeigner und seiner Familie sowohl bei den ehemaligen Bleichertwerken sowie deren Nachfolgebetriebe, als auch in der Erforschung der Geschichte des Leipziger Stadtteils Gohlis. Er publizierte bereits mehrere Schrif-
ten, unter anderem mit und im Erich-Zeigner-Haus e.V.

Termine
gepostet am: Montag, 02.09.2024, 16:09 Uhr

Was unsere Demokratiegefährdet und was sie stärkt?! Eine Bestandaufnahme nach 75 Jahren Grundgesetz

Sachsen hat am 1. September einen neuen Landtag gewählt. Im Nachgang dieser Wahl geht die Veranstaltung der Frage nach, in wie weit unsere deutsche Demokratie tatsächlich gefährdet ist, besonders durch den (politischen) Rechtsradikalismus. Prof. Dr. Karl Heinrich Pohl widmet sich im Vortrag in besonderer Weise der aktuellen politischen Situation in (Ost-)Deutschland. Worin liegen die Ursachen des erstarkten Rechtsradikalismus in Deutschland, in dem Land, von dem aus die größten Verbrechen des 20. Jahrhunderts ausgegangen sind? Warum sind besonders in Ostdeutschland die Umfragewerte und die Unterstützung rechtspopulistischer Parteien so groß? Gemeinsam mit dem Publikum möchte der Historiker schließlich Handlungsoptionen durchdenken, um diesen Entwicklungen entgegenwirken zu können sowie den Schutz der demokratischen Grundlagen des Staates zu gewährleisten.


Referent: Prof. Dr. Karl Heinrich Pohl ist Historiker und Geschichtsdidaktiker. Er studierte Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaften in Tübingen, München und Hamburg. Er ist Professor für Geschichte und ihre Didaktik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in besonderer Weise in der Weimarer Republik.
Moderator: Raimund Grafe ist Vorstandsvorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V. und wurde 1957 in Leipzig geboren. Er studierte Geschichte, Politik und Wirtschaft. Beruflich arbeitete er im Sächsischen Landtag und im Sächsischen Wirtschaftsministerium sowie als Abteilungsleiter in der Thüringer Staatskanzlei.

Diese Veranstaltung wird finanziert und unterstützt durch die Partnerschaft für Demokratie: Leipzig. Ort der Vielfalt.

Termine
gepostet am: Donnerstag, 15.08.2024, 12:08 Uhr

Fachtag am 29.08.2024: Miteinander reden, Gesprächskanäle öffnen, Polarisierung überwinden

Hiermit laden wir Sie und Euch ganz herzlich zum 2. Fachtag des Netzwerks Weltoffenes Nordsachsen (WONOS) am Donnerstag den 29. August 2024 von 12 bis 16 Uhr im Kulturbahnhof Bad Düben (Bahnhofstr. 3, 04849 Bad Düben) ein:

PROGRAMM

12.00 – 12.30: Begrüßung, Einführung und Projektvorstellung von WONOS. Dr. Torsten Reinsch /Kilian Roth (WONOS)
12.30 – 13.30: Rechtsextremismus und Zivilgesellschaft. Innenansichten, Hintergründe und Lösungsmöglichkeiten. Stefan Rochow – Ex-NPD-Funktionär und -Aussteiger
13.30 – 14.15: PAUSE MIT IMBISS
14.15 – 15:00: Toleranz und Versöhnung in der Gemeindearbeit. Einsicht, Möglichkeiten und Grenzen von Verständigung. Stephan Pecusa – Delitzscher Diakonie-Pfarrer, Supervisor und Coach
15:00 – 16:00: Dialogformat – Fishbowl – Moderation Henry Lewkowitz, Geschäftsführer Erich-Zeigner-Haus e.V., Leipzig

Hintergrund und Fragestellung:

Der Ton ist rauer geworden – Polarisierung und Spaltung haben in Deutschland und Europa zugenommen. Uns scheint: Gesellschaftliche Konflikt werden zunehmend auf eine Art und Weise ausgetragen, die über den legitimen Rahmen widerstreitender Interessen hinausgehen. Radikalisierungsprozesse auf individueller und gesellschaftlicher Ebene nehmen zu und verstärken sich womöglich gegenseitig.

Auch die Zivilgesellschaft ist dagegen nicht immun: menschenfeindliche Einflüsse oder Vorstellungen können auch in ihr Fuß fassen. Intoleranz und Ablehnung gegenüber Andersdenkenden sowie die Überhöhung der eigenen Position finden sich nicht nur im so genannten rechten Spektrum, sondern – so scheint es – mitten in der Gesellschaft.

Bestätigen sich diese Beobachtungen auch in Ihrer Arbeit vor Ort? Sehen auch wir Phänomene der Polarisierung, der ausbleibenden oder abbrechenden Kommunikation, des Schwarz-Weiß-Denkens und verhärteter Fronten?

Wie können offener Austausch, gleichberechtigte Teilhabe und gesellschaftliche Befriedung verbessert werden? Wie können Positionen kritisiert werden, ohne zugleich die sie vertretenen Menschen als Menschen herabzuwürdigen? Wie bleiben wir im Gespräch?

Die Zivilgesellschaft bietet unseres Erachtens einen Raum, mit diesen Fragen und Problemen umzugehen: Offenheit, Freiwilligkeit, Kompromissbereitschaft und Gleichwertigkeit können eine entscheidende Ressource zur Erdung und Korrektur einer unter Beschuss geratenen demokratischen Kultur darstellen.

Gemeinsam mit unseren beiden Experten (siehe Programm) wollen wir von Ihren Erfahrungen und Ihrer Arbeit hören. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir erörtern, welchen Umgang die Zivilgesellschaft in Nordsachsen mit Toleranz-, Ausgrenzungs- und Anerkennungskonflikten findet.

Die Referenten:

WONOS freut sich auf anregende und produktive Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft im Landkreis und über die beiden Experten, die für thematischen Input gewonnen werden konnten:

Stefan Rochow, ehemaliger NPD-Funktionär und Aussteiger (2008), wird illustrieren, dass Radikalisierungsprozesse nicht nur gesamtgesellschaftlich, sondern auch individuell vonstattengehen, welche Wechselwirkungen dazwischen bestehen – und welche Wege wieder aus der Misere hinausführen können.

Stephan Pecusa, Diakonie-Pfarrer in Delitzsch, Supervisor und Coach, wird von seinen Erfahrungen in der Gemeindearbeit berichten. Dabei wird er sowohl ihre Potentiale, aber auch die Limitierungen ihres Zugriffs auf soziale Probleme und Spaltung behandeln und seine Perspektive mit uns teilen – womöglich auch mit einem optimistischen Blick in die Zukunft.

Die Veranstaltung richtet sich an aktive und engagierte Mitglieder von Vereinen, Initiativen und Organisationen sowie alle Interessierten.

Um Anmeldung wird gebeten: https://lets-meet.org/reg/32c0d8dd6ad83a470e

Termine
gepostet am: Montag, 12.08.2024, 16:08 Uhr

Filmvorführung „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“ im Kulturbahnhof Bad Düben mit anschließendem Filmemacher-Gespräch

Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Neonazis toben, die Arme gehen hoch zum Hitlergruß: Als der Journalist Thomas Kuban zum ersten Mal ein Neonazi-Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Außenstehender wagt. Ein Lied begegnet ihm immer wieder: „Blut muss fließen knüppelhageldick…“ Gemeinsam mit dem Filmemacher Peter Ohlendorf reist er noch einmal zurück an Orte, an denen er undercover gedreht hat. Im Fokus stehen dabei politische Entscheidungsträger, Behörden und Bürger.

Rund 15 Jahre hat Thomas Kuban in der Neonaziszene insbesondere in der rechtsextremen Musikszene in Deutschland und Europa recherchiert, knapp neun Jahre davon hat er mit versteckter Kamera gearbeitet. Das Material dokumentiert, wie junge Leute mit Rechtsrock geködert und radikalisiert werden. In den Konzerten wird Hassrede in Form von Rassenhass, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus hetzerisch verbreitet und, wie Filmausschnitte zeigen, wird dies von der anwesenden Polizei geduldet. Auch zwölf Jahre nach der Premiere auf der Berlinale 2012 hat der Film nichts an seiner Aktualität eingebüßt.

Im dem anschließenden Filmgespräch, moderiert von Henry Lewkowitz vom Erich-Zeigner-Haus Leipzig e.V., wird Peter Ohlendorf über die Entstehung des Films, seine Erfahrungen mit dem Journalisten Thomas Kuban ebenso wie über seine aktuellen Vorhaben berichten und Fragen aus dem Publikum beantworten.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Erich-Zeigner-Haus e.V., der Netzwerkstelle WONOS – Weltoffenes Nordsachsen und dem Projekt „Soziale Orte – Kulturbahnhof Bad Düben“.

Der Termin auf einem Blick:
· Filmvorführung „Blut muss fließen“ (Deutschland 2012) in Anwesenheit des Regisseurs Peter Ohlendorf mit anschließendem moderierten Filmgespräch
· Donnerstag, 22.08.2024 | Einlass ab 17:45 Uhr | Filmbeginn ca. 18:15 Uhr
· Ort: Kulturbahnhof Bad Düben, Bahnhofstr. 3, 04849 Bad Düben

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Die Veranstaltung ist für Teilnehmende kostenfrei.

Jugendprojekte
gepostet am: Freitag, 26.07.2024, 17:07 Uhr

Stolperstein-Podcasts neu erschienen!

Ab sofort stellen wir über jedes Jugendprojekt in unserer historisch-politischen Bildungsarbeit einen Podcast mit Hintergrundinformationen zur Verfügung. Bereits jetzt sind Folgen über den Stolperstein für Gerda Taro und über die Stolperschwelle an der Hubertusburg verfügbar.

Anzuhören sind sie unter erich-zeigner-haus-ev.de/jugendprojekte

sowie auf Soundcloud unter https://soundcloud.com/erich-zeigner-haus-e-v

Weitere Folgen erscheinen in Kürze.

Termine
gepostet am: Montag, 01.07.2024, 19:07 Uhr

Veranstaltungshinweis: Wozu verpflichtet uns das Erbe von 1989?

Leipzig gilt als die Stadt der Friedlichen Revolution. Aber was bedeutet dieses Erbe konkret für unseren demokratischen Alltag? Wird unsere Erinnerungskultur den vielfältigen Erfahrungen von 1989 gerecht? Was können wir heute noch aus den Erfahrungen der Wende für zivilgesellschaftliches Engagement lernen? Und wie unterscheidet sich dieses Engagement in der Großstadt Leipzig und dem Umland der Stadt? Wie gehen wir mit den Unterschieden innerhalb der Stadt Leipzig um?

Die Gesprächsreihe „Jetzt in Sachsen“ vom Else-Frenkel-Brunswik-Institut (EFBI) und dem Netzwerk Tolerantes Sachsen (TolSax) hat im sogenannten Superwahljahr 2024 vier Gesprächstermine im ländlichen Sachsen organisiert, um mit Zivilgesellschaft, Politik und Bürgerinnen und Bürgern über die Ergebnisse der Demokratieforschung am EFBI und das Erleben von Demokratie im Alltag zu sprechen. Aufgrund der großen Nachfrage konnte ein Zusatztermin im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig eingerichtet werden: Bei diesem diskutiert EFBI-Direktor Prof. Dr. Oliver Decker mit Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), Bürgerrechtlerin Gesine Oltmanns (Stiftung Friedliche Revolution) und Henry Lewkowitz (Erich-Zeigner-Haus) und Alex Müller (Colorido e.V., Plauen) über die Gegenwart und Vergangenheit der Friedlichen Revolution. Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen und mit den Gästen auf dem Podium zu diskutieren und ihre eigene Sichtweise auf das Thema zu teilen.

Donnerstag, 04.07. | 17:00 Uhr
Zeitgeschichtliches Forum, Leipzig

Moderation: Anna Vosgerau und Eva Weber

https://efbi.de/details-veranstaltungen/jetzt-in-sachsen-leipzig.html

Jugendprojekte
gepostet am: Freitag, 14.06.2024, 13:06 Uhr

Stolpersteinverlegungen am 7. und 11. Juni

Am 7. und 11. Juni verlegten wir gemeinsam mit Schüler:innen aus Schkeuditz, Naunhof und Bad Lausick vier neue Stolpersteine.

Die Schüler:innen der Lessing-Oberschule Schkeuditz recherchierten das Schicksal von Adolf Froehlich, der aufgrund einer psychischen Erkrankung in der Heilanstalt Altscherbitz zwangssterilisiert wurde. Im Rahmen der Aktion T4 wurde er 1940 mit einem Sammeltransport in die Tötungsanstalt Brandenburg/Havel gebracht und dort mit anderen Patient:innen ermordet.

Die Projektgruppe aus dem Maria-Merian-Gymnasium beschäftigte sich mit der Biografie des jüdischen Kaufmanns Salomo Weissglas. Der in Schkeuditz lebende Mann verlor die deutsche Staatsangehörigkeit, musste sein Geschäft aufgeben und Zwangsarbeit leisten. 1940 wurde er außerdem im Polizeigefängnis in Leipzig inhaftiert. Nach zwei Suizidversuchen floh Weissglas ins damalige Jugoslawien. Dort wurde er ab spätestens 1944 im Konzentrationslager Jasenovac inhaftiert und am 20./21. April 1945 ermordet.

Anschließend wurde ein Stolperstein für Ida Quaas in Naunhof verlegt. Jugendliche aus dem Freien Gymnasium beschäftigten sich mit dem Schicksal der aus Naunhof stammenden Ida Quaas, die in der NS-Zeit aufgrund einer psychischen Erkrankung in mehreren Heilanstalten „behandelt“ wurde. Im Rahmen der Aktion-T4 wurde sie 1940 in die Tötungsanstalt Brandenburg/Havel gebracht und dort ermordet. Die Idee für das Projekt wurde durch Angehörige der Familie initiiert.

Mit der Verlegung des Stolpersteins für Hermann Arthur Kirsten fand das Jugendprojekt in Bad Lausick seinen Abschluss. Die Schüler:innen aus der Werner-Seelenbinder-Oberschule recherchierten zu dem KPD- und Rote Hilfe-Mitglied. Er kam 1934 in „Schutzhaft“ und wurde 1936 vermeintlich wegen „gemeinschaftlicher Vorbereitung zum Hochverrat“ verurteilt. Kirsten wurde mehrmals in verschiedene Haftanstalten verlegt und erlitt aufgrund von Misshandlungen einen Nervenzusammenbruch. Im Januar 1938 kam er ins KZ Buchenwald, wurde dort aber bereits im Februar wieder entlassen. Nach Ende des 2. Weltkrieges erhielt er die Anerkennung als “Opfer des Faschismus” und “Verfolgter der Nationalsozialisten”. Er verstarb am 16. Mai 1973.

Weitere Informationen zu den Projekten können Sie diesem Link entnehmen.

Termine
gepostet am: Freitag, 14.06.2024, 12:06 Uhr

Antisemitismus in links-autoritären Gruppen – Gespräch & Diskussion mit Benjamin Männel

2. Juli 2024 | 18:00 Uhr
Gutshof Stötteritz | Oberdorfstraße 15

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Dennoch gibt es immer wieder aktuelle und neue Erscheinungsformen. Spätestens seit dem 7. Oktober 2023, dem Angriff der Hamas auf Israel und den kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten, wird Antisemitismus in neuer Intensität salonfähig. Dies geschieht unter anderem auf den Straßen, bei Kundgebungen, im Internet oder in Universitäten. Nicht nur von von Rechtsextremen und der vermeintlichen Mitte der Gesellschaft kommen diese Stimmen, auch autoritäre und antiimperialistische linken Gruppierungen („K-Gruppen“) verbreiten antisemitische Statements.. Über den Zusammenhang von Schuldabwehrmechanismen und dem neuen linkem Antisemitismus wird an diesem Abend Benjamin Männel referieren.

Referent: Benjamin Männel studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig und arbeitete als freier Bildungsreferent für verschiedene Träger zu den Themen Rechtsextremismus und Antisemitismus. Derzeit ist er für die Amadeu-Antonio-Stiftung im Projekt „Brüche der Erinnerung“ tätig und beschäftig sich dort mit dem Komplex der Schuldabwehr.
Moderation: Florian Reuter ist ausgebildeter Förderschullehrer und ist seit Oktober 2023 als Bildungsreferent und freier Mitarbeiter im Erich-Zeigner-Haus e.V. tätig. Seine Themenschwerpunkte in der Jugend- und Erwachsenenbildung liegen im Bereich Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.

Die Veranstalter behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die antisemitischen Parteien oder Organisationen angehören oder bereits in der Vergangenheit durch antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren.

Eine Veranstaltung der Reihe „Antisemitismusprävention als Demokratiestärkung“ des Erich-Zeigner-Haus e.V. in Kooperation mit der Amadeu Antonio Stiftung

Veranstaltung
gepostet am: Mittwoch, 05.06.2024, 9:06 Uhr

Veranstaltungsreihe „Antisemitismusprävention als Demokratiestärkung“

Der zunehmende Antisemitismus stellt eine zunehmende Gefahr für das jüdische Leben dar und schränkt damit die Sichtbarkeit jüdischer Kultur im öffentlichen Raum ein. Ein zentrales Ziel der Veranstaltungsreihe ist daher der Abbau antisemitischer Vorurteile durch umfassende Aufklärung. Dabei werden antisemitische Codes und Chiffren sowie aktuelle Erscheinungsformen von Antisemitismus erläutert. Durch diese Aufklärungsarbeit soll die Demokratie gestärkt und ein breiter gesellschaftlicher Diskurs angeregt werden. Die Veranstaltungsreihe fördert eine interdisziplinäre Debatte, um verschiedene Perspektiven einzubringen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Die Veranstaltungsreihe richtet sich daher bewusst an ein breites, milieuübergreifendes Publikum. Um die Reichweite und den Zugang zu den Veranstaltungen zu maximieren, finden diese in den Randbezirken von Leipzig statt, da bisher viele ähnliche Veranstaltungen hauptsächlich zentrumsnah durchgeführt wurden.

Die Veranstaltungsreihe „Antisemitismusprävention zur Stärkung der Demokratie“ nimmt dessen aktuelle Erscheinungsformen als gesamtgesellschaftliches Phänomen in den Blick. Von Mai bis Dezember 2024 werden in Leipzigs Randbezirken 7 Veranstaltungsformate (Workshops, Vorträge, Podiumsdiskussion etc.) umgesetzt. Renommierte Referent:innen thematisieren hierbei aktuell relevante Erscheinungsformen und Debatten: Antisemitismus in der extremen Rechten, Antisemitismus in links-autoritären Gruppen, der Einfluss des Nationalsozialismus auf Teile der arabischen Welt und dessen Wirkung auf den aktuellen islamistischen Antisemitismus, Antisemitismus in der Kultur, Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus in der Debatte um den Nahostkonflikt, Antisemitismus als gemeinsamer Nenner rechtsextremer und islamistischer Gruppen sowie ein Workshop mit Konzert: „Verfemte“ Musik im Nationalsozialismus. Die Veranstaltungen richten sich milieuübergreifend an Interessierten Leipziger:innen.  

DatumUhrzeitTitelOrt
12.05.202415:00 UhrLesung und Diskussion zum Buch
„Unter Nazis. Jung, ostdeutsch, gegen Rechts“ mit Jakob Springfeld
OFT Crazy, Leipzig-Paunsdorf
02.07.202418:00 UhrAntisemitismus in links-autoritären Gruppen Gutshof Stötteritz
08.2024Workshop „Antisemitismusprävention“
15.09.202416:00 UhrVortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Pohl
Was unsere Demokratie gefährdet und was sie stärkt?! Eine Bestandsaufnahme nach 75 Jahren Grundgesetz
Deutsche Nationalbibliothek
10.202418:00 UhrAntisemitismus in der Kunst- und Kulturszene
21.11.202418:00 Uhrantimusimischer Rassismus und islamischer Antisemitismus im Spannungsfeld des Nah-Ost-Konflikts
18.12.2024WaltherBoschDuo
Verfemte Musik im Nationalsozialismus
Veranstaltung
gepostet am: Montag, 03.06.2024, 12:06 Uhr

Großdemonstration am 8. Juni vom Bündnis Hand in Hand für Demokratie und Menschenrechte

Als Teil des Leipziger Bündnis „Hand in Hand für Demokratie und Menschenrechte“ teilen wir nachfolgende Pressemitteilung im Vorfeld der Großdemonstration am 8. Juni.

PRESSEMITTEILUNG

Programm steht, Werbung läuft – Vorbereitungen für den 8. Juni laufen

Am 8. Juni ruft das überparteiliche große Bündnis „Hand in Hand für Demokratie und Menschenrechte“ 15 Uhr auf den Wilhelm-Leuschner-Platz zur Versammlung auf.

Dazu Irena Rudolph-Kokot für Hand in Hand Leipzig: „Überall in den Bussen und Bahnen läuft der Aufruf zur Demonstration. Auch im Stadtbild sind Plakate sowie digitale Aufrufe zu finden. Viele aufrufende Organisationen bereiten für den 8. Juni Stände vor. Besonders freuen wir uns u. a. folgende Redner*innen  begrüßen zu dürfen: Burkhard Jung; Frank Wernecke, Vorsitzender der Gewerkschaft verdi; Francesca Russo, Vorsitzende Migrantenbeirat; Rudaba Badakhshi und Iuliaa Timofeeva, DaMigra; Lara Eckstein, Campact; Keine.Erinnerungskultur. Und morgen auf der Pressekonferenz geben wir den genauen Ablauf und die mitwirkenden Künstler*innen bekannt.“

Der Hauptgeschäftsführer der BBW-Leipzig-Gruppe, Tobias Schmidt, erklärt zur Mitwirkung im Bündnis: „Im Vorfeld der Landtags- und Europawahlen möchte die BBW-Leipzig-Gruppe ein starkes Zeichen für Demokratie und Menschenrechte setzen. Die Mitwirkung beim Bündnis ‚Hand in Hand für Demokratie und Menschenrechte‘ ist uns deshalb ein wichtiges Anliegen. Als Erstunterzeichner und aktiver Unterstützer bei den anstehenden Veranstaltungen möchten wir dazu beitragen, dass die Werte unserer Gesellschaft und die Solidarität miteinander geschützt und gestärkt werden.“

Henry Lewkowitz, Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e. V., ergänzt: „Die Stimmen, die die Demokratie und unser gesellschaftliches Miteinander angreifen, werden immer lauter. Mit der Demonstration am 8. Juni wollen wir zeigen, dass wir die engagierte, geschichtsbewusste und lautere Mehrheit sind und den Wert der Demokratie verteidigen werden.“

„Kommt am Samstag, 15:00 Uhr zum Wilhelm-Leuschner-Platz, um gemeinsam für Demokratie, Menschenrechte, ein solidarisches Miteinander in unserer Stadt, der Republik und Europa, aus Leipzig ein klares Signal zu senden!“, so Rudolph-Kokot abschließend.

Weitere Informationen zum Leipziger Bündnis: https://handinhandleipzig.de/

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 30.05.2024, 14:05 Uhr

„Stein des Anstoßes“ – Artikel von Henry Lewkowitz über die zunehmende Kritik von Links an den Stolpersteinen

Kritik an den Stolpersteinen, die zuvor hauptsächlich von rechtsextremen Kreisen kam, findet nun auch in linken politischen Spektren statt. Nach den Vorfällen vom 7. Oktober 2023 fordern einige linke Aktivisten, dass Holocaustüberlebenden, die nach 1945 im israelischen Militär dienten, die Stolpersteine aberkannt werden sollten. Die zunehmende Kritik aus beiden politischen Extremen könnte das bisherige Verständnis und den Konsens über die Erinnerungskultur in Deutschland gefährden. Es liegt nun in der Verantwortung der demokratischen Mehrheit, diesen Tendenzen entgegenzuwirken und die besondere historische Bedeutung des Holocausts zu bewahren.

Der ganze Artikel kann in der Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog dokdoc.eu nachgelesen werden.

Die traditionsreiche Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog Dokumente/Documents informierte von 1945 bis 2018 auf Deutsch über Frankreich und auf Französisch über Deutschland. Unter der Abkürzung dokdoc setzt die Initiative diese Tradition fort: dokdoc.eu berichtet seit 2019 ausschließlich online und ohne Paywall über Wichtiges und Interessantes in beiden Ländern. Die Zeitschrift versteht sich als Anlaufstelle für einen offenen und kritischen Austausch über Themen von gemeinsamem Interesse: auf bilateraler, europäischer und internationaler Ebene.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 14.05.2024, 14:05 Uhr

Stolpersteinverlegungen in Taucha und Nossen

Vergangenen Dienstag, am 07. Mai 2024, konnten wir mit der Verlegung von zwei Stolpersteinen in Taucha und Nossen die jeweiligen Jugendprojekte abschließen.

Mit dem Steinfür Alfred Bock wurde in Taucha der erste Stolpertstein überhaupt verlegt. Gemeinsam mit 11 Schüler:innen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Taucha recherchierten wir in regelmäßigen Projekttreffen seit Sommer 2023 die Biografie und das Schicksal von Hermann Alfred Bock. Er wurde 1912 in Taucha geboren, war als Brückenbauer in Paunsdorf beschäftigt und trat 1929 dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands und zwei Jahre später, im April 1931, der Roten Hilfe Deutschlands bei. Diese politischen Aktivitäten machten ihm zu einem der vielen Verfolgten des Nationalsozialismus. Am 20.03.1933 wurde er im Amtsgericht in Taucha in „Schutzhaft“ genommen. Im Amtsgericht Taucha, das als „wildes Konzentrationslager“ für politische Gegner:innen des NS genutzt wurde, blieb er ein Jahr. Mehrfach wurde seine Schutzhaft verlängert und er wurde deshalb mehrmals verlegt. Inhaftiert war er zuerst in den Zuchthäusern Zwickau und Waldheim und später im Konzentrationslager Sachsenburg, anschließend im KZ Buchenwald. Am 07.05.1945 erlangte Alfred Bock bei der Befreiung des KZ Buchenwald seine lang ersehnte Freiheit zurück. In dem Jahr 1946 schloss er den Ehebund mit Johanna Gertud von Beek und wohnte seit der Befreiung in der Lindnerstraße 11 in Taucha. Alfred Bock verstarb am 13.02.1948 in Sülzhayn (Thüringen) im Alter von nur 36 Jahren.

In Nossen verlegten wir einen Stolperstein für Erika Köhler. Seit Sommer 2023 recherchierten engagierte Schüler:innen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Nossen zu dem Opfer der NS-„Kindereuthanasie“. Erika Köhler wurde in Nossen geboren und später aufgrund körperlicher Einschränkungen in der Heil- und Pflegeanstalt Großschweidnitz untergebracht. Im Alter von 3 Jahren wurde sie dort ermordet. Die Projektgruppe besuchte im Laufe des Projekts u.a. die Gedenkstätte Großschweidnitz, erhielt eine Führung durch die Ausstellung und beschäftigte sich im Rahmen eines Workshops mit der Thematik der „Kindereuthanasie“ im Dritten Reich.

Die Stolpersteine sollen uns an Alfred Bocks und Erika Köhlers Schicksale sowie an die NS-Verbrechen erinnern, aber uns auch heute eine Mahnung sein, sich gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form der Diskriminierung zu erheben.

Wir danken den engagierten Jugendlichen für ihr Engagement, allen Spender:innen für die Ermöglichung und allen Anwesenden für die Teilnahme!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 07.05.2024, 15:05 Uhr

Austausch mit Bundesentwicklungsministerin und Zivilgesellschaft im Erich-Zeigner-Haus e.V.

Gestern empfingen wir im Haus Steinstraße die Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, mehrere SPD-Abgeordnete und Aktive sowie Vertreter:innen von zivilgesellschaftlichen Organisationen, u.a. der RAA und Engagierte Wissenschaft e.V., zu einem Austausch über die demokratiepolitischen Herausforderungen. 

Wir sprachen darüber, wie sich der immer stärker werdende Rechtsextremismus in Sachsen auswirkt, wie man dieser Gefahr bestmöglich begegnet und auch über den Wert von Demokratie-Arbeit auch aus entwicklungspolitischer Sicht.

Für uns ist klar, dass es von entscheidender Bedeutung ist, demokratische Strukturen zu stärken, die Zivilgesellschaft zu unterstützen und Bildungs- und Aufklärungsprogramme sowie demokratische Institutionen auf lokaler Ebene stärker zu fördern. 

Wir danken allen Beteiligten für das spannende und angenehme Gespräch!

Termine
gepostet am: Dienstag, 30.04.2024, 12:04 Uhr

Lesung und Diskussion zum Buch „Unter Nazis. Jung, ostdeutsch, gegen Rechts“ mit Jakob Springfeld und Abschlusskonzert von FeurigSeinPeter

Lesung von Jakob Springfeld mit anschließender Diskussion mit dem Autor und Irena Rudolph-Kokot (Leipzig nimmt Platz) sowie Henry Lewkowitz (Erich-Zeigner-Haus e.V.), moderiert von Jürgen Kasek.

Sonntag, 12. Mai 2024 | 15:00 Uhr | Bolzplatz des „OFT-Crazy“, Zum Wäldchen 6, Leipzig-Paunsdorf

Jakob Springfeld ist Student und 2002 in Zwickau geboren und aufgewachsen. In Stuttgart erhielt er die Theodor-Heuss-Medaille für besonderes Engagement für Demokratie und Bürgerrechte. ZEIT-Campus hat ihn sogar zu den 100 wichtigsten Ostdeutschen ernannt. In seinem Buch „Unter Nazis. Jung, ostdeutsch, gegen Rechts“ erzählt er von seinen Bemühungen, ein alternatives Bild Sachsens zu präsentieren: Es symbolisiert Toleranz, Antirassismus und Demokratie. Er strebt danach, die subtilen Formen des Terrors im Alltag aufzudecken und gleichzeitig die Strukturen zu benennen, die rechtsextremen Agitatoren zu viel Spielraum lassen. Dabei scheut er sich nicht davor, Polizei und Kommunalpolitik kritisch zu hinterfragen.

FeurigSeinPeter lebt und liebt Punkrock und bringt mit ihren Auftritten gute Stimmung und Engagement in die Musikszene. Die Band begeistert seit über 5 Jahren mit energiegeladenem Punkrock und deutschen Texten. Ihr Sound entfacht nicht nur Partystimmung, sondern setzt auch klare politische Botschaften in Szene. Die Band engagiert sich aktiv für soziale Anliegen, insbesondere für den Seenotrettungsverein MISSION LIFELINE e. V und FridaysForFuture.

Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Neuigkeiten
gepostet am: Samstag, 27.04.2024, 15:04 Uhr

Zeitzeugengespräch mit Karin Geyer im Rahmen des Stolpersteinprojekts für Arthur Kirsten

Am Donnerstag, dem 25. April hatten wir die Gelegenheit, Frau Karin Geyer in der Werner-Seelenbinder-Oberschule in Bad Lausick zu einem Zeitzeugengespräch im Rahmen eines Stolpersteinprojekts zu begrüßen. Die Veranstaltung wurde von den 13 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 9 organisiert, die sich intensiv mit dem Leben und Schicksal von Karin Geyers Großvater, Arthur Kirsten, einem im Nationalsozialismus verfolgten Kommunisten, auseinandersetzten.

Das Gespräch mit Frau Geyer erwies sich als äußerst aufschlussreich und bewegend. Sie gewährte uns Einblicke in das Leben ihres Großvaters und teilte persönliche Anekdoten, die seine Erfahrungen vor allem in der DDR beleuchteten.

Frau Geyer schilderte die politische Überzeugung und den unermüdlichen Einsatz ihres Großvaters gegen den Faschismus, die ihn letztendlich zum Ziel der nationalsozialistischen Verfolgung machten.

Ihre Erzählungen vermittelten uns ein greifbares Bild von Arthur Kirsten, den sie als herzensguten und liebevollen Großvater, beschrieb.

Das Gespräch mit Frau Geyer wirkte sich nachhaltig auf die Schülerinnen und Schüler aus. Es vertiefte ihr Verständnis für die historischen Ereignisse und verlieh ihrer Arbeit am Stolpersteinprojekt einen persönlichen Einblick. Die Begegnung mit einer direkten Nachfahrin eines Opfers des Nationalsozialismus ließ die abstrakten Konzepte der Geschichte lebendig werden und ermutigte die Schülerinnen und Schüler, sich weiterhin für Gerechtigkeit und Toleranz einzusetzen.

Insgesamt war das Zeitzeugengespräch mit Karin Geyer ein bedeutender Schritt in unserem Projekt. Ihre Erinnerungen und Einsichten werden uns bei der Verlegung des Stolpersteins für Arthur Kirsten am 11. Juni um 10:00 Uhr in der Turnerstraße 8 begleiten und uns daran erinnern, dass hinter jedem Namen auf den Stolpersteinen eine Geschichte voller Leben, Leid und Hoffnung steht.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 22.04.2024, 17:04 Uhr

Offizielle Fördermittelübergabe für die Sanierung des Erich-Zeigner-Hauses


Bereits im Dezember sind wir in unsere neuen Büroräume in das Haus Steinstraße umgezogen, sodass die Sanierung des Erich-Zeigner-Hauses beginnen konnte. Heute Morgen fand nun die symbolische Fördermittelübergabe und Vorstellung des Sanierungskonzeptes des Hauses statt.

Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung der Stadt Leipzig und des Freistaates Sachsen, um die ehemalige Wohn- und Arbeitsstätte Erich Zeigners zu erhalten!

Es ist beabsichtigt, die Räume anschließend für die historisch-politische Bildungsarbeit, als Sitz von gemeinnützigen Vereinen sowie für kulturelle Veranstaltungen zu nutzen. Das Gebäude wird hierfür barrierefrei und mit einem umfassenden Nachhaltigkeitskonzept saniert.

Ziel ist es, das Haus zum 140. Geburtstag von Erich Zeigner am 17. Februar 2026 wiederzueröffnen.

Die Fördermittel für die Sanierung kommen größtenteils aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR (PMO).

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 16.04.2024, 15:04 Uhr

Die Rechte als Friedenspartei?

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist zu einem zentralen Thema im Europawahlkampf geworden. Die Rechtsextremismusexperten Nils Franke vom Erich-Zeigner-Haus e.V. und Jean-Yves Camus erläutern in der Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog dokdoc.eu, wie sich die AfD und der Rassemblement National dazu positionieren.

Nils Franke

2024 ist auch für Deutschland ein Superwahljahr: Im Juni stehen die Europawahlen an, im September die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sowie zahlreiche Kommunalwahlen. Vor allem bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland hat die AfD große Chancen, stärkste Partei zu werden. Im Hinblick auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist es ihre Strategie, sich als vermeintliche Friedenspartei zu positionieren und damit auf Stimmenfang zu gehen.
Die Aussagen des Europawahlprogramms der AfD zur Ukraine und zu Russland sind übersichtlich. Beide werden jeweils nur achtmal erwähnt. Die Hauptaussagen zur Ukraine finden sich im Kapitel „Nationale Souveränität in der Asyl- und Migrationspolitik“ (S. 13), zu Russland im Abschnitt „Außenpolitik“ (S. 29).
Die Aussagen und ihre Umsetzung in Politik lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die Regeln der Flüchtlingspolitik der EU oder der UN dürften keine Rolle mehr spielen. Die Bundesrepublik würde keine ukrainischen Flüchtlinge mehr aufnehmen, die Grenzen würden geschlossen. Andere Staaten müssten sich um die Geflüchteten kümmern. Denn schon jetzt sei Deutschland mit der Migration, auch aus der Ukraine, finanziell, materiell und kulturell überfordert. Während die Begriffe „finanziell“ und „materiell“ klar sind, ist dies bei der „kulturellen Überforderung“ nicht der Fall. Es soll offenbar bedeuten, dass die über eine Million Ukrainer in Deutschland eine Minderheit sind, deren kulturelle Praktiken fremdartig und nicht mehr tolerabel sind. Hier werden die Aussagen des AfD-EU-Wahlprogramms anschlussfähig an die klassische Propaganda rechtsextremer Parteien von einer angeblichen Überfremdung Deutschlands und dem „großen Austausch“.

Die Aussagen des AfD-EU-Wahlprogramms zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zielen auf einen Rückzug Deutschlands aus der internationalen Rechtsgemeinschaft bei gleichzeitiger Öffnung in Richtung Russland. Die Sanktionen gegen das Land seien wirtschaftlich sinnlos und ideologisch motiviert. Die Unterstützung der Ukraine durch deutsche Waffenlieferungen lehnt die Partei ab.
Interessant ist auch ein Blick auf ein anderes Dokument, die „Friedensresolution“ des AfD-Landesverbandes Sachsen (2024), einem deutschen Bundesland, in dem im September die Landesregierung gewählt wird. Der Landesverband behauptet darin, dass alle anderen Parteien im Bundestag in Kooperation mit dem bestehenden öffentlich-rechtlichen „Mediensystem“ das Ziel verfolgen, die Bundesrepublik an der Seite der Ukraine immer weiter in den Krieg mit Russland zu führen. Es entsteht ein Verschwörungsnarrativ, das sich wie folgt liest: Deutschland sei kein souveräner Staat. Ihre politischen Entscheidungen würden von EU und NATO diktiert. In diesem Sinne hätten Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident François Hollande bereits während ihrer Amtszeit gemeinsam mit den USA und Großbritannien auf einen Krieg mit Russland in der Ukraine hingearbeitet. Nun finde ein Stellvertreterkrieg zum Vorteil der USA und zum Nachteil Europas und Deutschlands statt. Dieser Krieg habe ein hohes Eskalationspotenzial, da die Lieferung von immer schwereren Waffen am Ende auch den Einsatz von Bodentruppen bedeuten könne. Sogar ein dritter Weltkrieg könnte vor der Tür stehen. Deshalb müsse die Unterstützung der Ukraine durch deutsche Waffenlieferungen beendet werden.

Dieser „Friedensresolution“ liegt also ein Verschwörungsnarrativ zugrunde. Sie ist ungeeignet zur Beurteilung eines internationalen Konflikts und spielt rechtsextremen und rechtspopulistischen Akteuren in die Hände. Sie spielt dem Aggressor Russland in die Hände und schwächt den Abwehrkampf der Ukraine. Und sie ermöglicht den Schulterschluss mit Verfassungsfeinden und Demokratieverächtern.
Die AfD inszeniert sich zwar vor den anstehenden Wahlkämpfen als Friedenspartei, unterstützt aber in der Substanz ihrer politischen Positionen den Kriegstreiber Russland.

Jean-Yves Camus

30 Prozent der Wahlberechtigten wollen bei den Europawahlen für den Rassemblement National (RN) stimmen, so die Prognosen von Anfang April. Damit läge die Partei weit vor der Wahlliste von Staatspräsident Emmanuel Macron (18 Prozent) und der Liste der Sozialdemokraten (12 Prozent). Sollte der RN am 9. Juni tatsächlich so deutlich vorne liegen, würde Marine Le Pen einen wichtigen Schritt auf ihrem Weg in den Elysée-Palast (2027) machen. Mehrere – allerdings sehr frühe – Umfragen trauen ihr im zweiten Wahlgang 50 Prozent der Stimmen zu, genauso viele wie dem amtierenden Premierminister Gabriel Attal.

Die Regierung und die Präsidentenpartei Renaissance werfen dem RN im Europawahlkampf immer wieder vor, russische Propaganda zu verbreiten. Dieses Argument hat an Schlagkraft gewonnen, als der tschechische Geheimdienst am 27. März die Zerschlagung eines von Moskau finanzierten Netzwerks bekannt gab, das über seine Desinformationsseite Voice of Europe prorussische Propaganda über die Ukraine verbreitete. Valerie Hayer, Spitzenkandidatin der Renaissance-Partei, und die Europaabgeordnete Nathalie Loiseau haben wiederholt darauf hingewiesen, und der Premierminister selbst hat den RN beschuldigt, als fünfte Kolonne Moskaus „Russland mehr zu unterstützen als die Ukraine“ (6. März).
Diese Vorwürfe sind nicht aus der Luft gegriffen: Der Front National (heute Rassemblement National) hatte 2014 einen inzwischen zurückgezahlten Kredit in Höhe von 9,4 Millionen Euro bei einer russischen Bank aufgenommen. Zudem traf sich Marine Le Pen 2012 mit Wladimir Putin und erklärte 2014 gegenüber der österreichischen Zeitung Kurier, mit dem russischen Präsidenten „gemeinsame Werte zu teilen“: nämlich Patriotismus, die Souveränität der Völker und „das christliche Erbe der europäischen Zivilisation“. Zur ideologischen Nähe zum Kreml passt auch das geopolitische Projekt des FN-RN mit der Ablehnung eines föderalen Europas und einer gemeinsamen europäischen Verteidigungspolitik. Die deutsch-französischen Rüstungsprojekte sollen beendet werden. Frankreich sollte sich zudem aus den integrierten militärischen Kommandobehörden der NATO zurückziehen und im Sinne eines „gaullistischen“ Verständnisses nationaler Unabhängigkeit auf Distanz zu den USA gehen. General de Gaulle, in dessen legitimer Nachfolge sich die Partei sah, war stets bemüht, den Frieden nach allen Seiten hin zu wahren und Frankreich durch die gebotene Distanz aus Konflikten herauszuhalten.

Aber ist der RN die Partei des Friedens? Sie stellt sich selbst als solche dar. Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine plädiert Marine Le Pen für eine strategische Annäherung zwischen der NATO und Russland, „sobald der russisch-ukrainische Krieg beendet und durch einen Friedensvertrag geregelt ist“. Sie räumt zwar Kriegsverbrechen in Butscha ein und akzeptiert, dass Frankreich den ukrainischen Diensten Geheimdienstinformationen zur Verfügung stellt, weigert sich aber, Wladimir Putin einen „Kriegsverbrecher“ zu nennen: „Man verhandelt nicht über Frieden, wenn man gleichzeitig eine der beiden Kriegsparteien beleidigt“. 2022, als Präsidentschaftskandidatin, lehnte sie Sanktionen gegen Russland ab und äußerte sich zurückhaltend zu Waffenlieferungen an Kiew mit der Begründung, dass „die rote Linie zwischen der Unterstützung der Ukraine und dem Risiko, selbst Kriegspartei zu werden, sehr schmal ist“.

Als sich der RN so positionierte, unterstützten noch 82 Prozent der Franzosen die Ukraine. Seitdem Emmanuel Macron öffentlich die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine für möglich hält, haben nur noch 58 Prozent eine „gute Meinung“ von dem Land, unter den RN-Anhängern sind es sogar nur noch 43 Prozent. Der RN sieht sich als Friedensgarant für diejenigen, die nicht wollen, dass sich die militärischen Verluste in Afghanistan und der Sahelzone nun in der Ukraine wiederholen. Aber es wäre ein Frieden durch Unterwerfung. Jordan Bardella, derzeitiger Parteivorsitzender des RN und Spitzenkandidat der Partei bei den Europawahlen, behauptet im Gegensatz zu Marine Le Pen, dass „Russland eine offensive Strategie gegenüber Europa verfolgt“ und „eine Bedrohung für unsere persönliche Sicherheit als Nation darstellt“. Beide akzeptieren jedoch die Annexion der Krim, lehnen einen EU-Beitritt der Ukraine ab und kritisieren die „Kriegstreiberei“ des Präsidenten. Objektiv spielt dies Moskau in die Hände und fördert die moralische Abrüstung der Franzosen angesichts der russischen Desinformationskampagnen und Drohungen.

Übersetzung: Norbert Heikamp

Die Gäste

Nils Franke ist Historiker und Leiter des Wissenschaftlichen Büros Leipzig. Seine Schwerpunkte sind die Geschichte des Nationalsozialismus, die Natur- und Umweltschutzgeschichte und die Extremismusprävention. Er ist zudem ehrenamtlich im Vorstand der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Oswiecim/ehemals Auschwitz tätig.

Jean-Yves Camus ist Direktor des Observatoriums für politische Radikalität (ORAP) bei der Jean-Jaurès-Stiftung und assoziierter Forscher am Institut für internationale und strategische Beziehungen (IRIS), beide in Paris. Seine Forschungsschwerpunkte sind die zeitgenössischen rechtsextremen Bewegungen in Europa sowie die Geschichte der Beziehungen zwischen Russland und den radikalen nationalistischen Bewegungen in Westeuropa.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 12.04.2024, 14:04 Uhr

Projekt zur NS-Zwangsarbeit in der Dübener Heide: Recherchereise zu Nachfahren ehemaliger Zwangsarbeiter aus Belgien

Vom 25. bis 28. März waren die Projektleiter Christopher Mäbert und Julia Tausend (vom Verein raum4) wir für ein aktuelles Projekt zur NS-Zwangsarbeit in der Dübener Heide auf Recherchereise in Belgien. Dort besuchten sie das Dorf Haasdonk, aus dem im Jahr 1943 elf junge Männer nach Düben gebracht wurden, um im nahegelegenen Deutschen Sprengchemiewerk Moschwig (DSCM) Zwangsarbeit zu leisten.

Im Zuge der Recherchen trafen sie dort Nachfahren, deren beide Väter Gaston De Rycke und Gaston Heyndrickx nach Düben verpflichtet wurden. Kurz nach ihrem 20. Geburtstag erhielten sie einen Brief, in dem sie aufgefordert wurden, sich auf ihren „Arbeitseinsatz“ ins Deutsche Reich vorzubereiten. Die Abreise erfolgte am 15. April 1943 mit der Bahn in Richtung Leipzig. Nach drei Tagen erreichten sie Düben. Ursprünglich war es die Absicht, dass die elf jungen Männer aus Haasdonk im Arbeitslager in der Nähe der Sprengstofffabrik untergebracht werden sollten. Das Lager war jedoch zu dieser Zeit komplett ausgelastet. Weshalb die Männer mit 92 weiteren Belgiern in einer Baracke in der Stadt Düben untergebracht wurden.

Um zu ihrer Arbeitsstelle im Sprengchemiewerk zu gelangen, fuhren die jungen Männer täglich mit der Bahn vom Bahnhof Düben über Söllichau bis zur Fabrik. Sie arbeiteten 6 von 7 Tagen im Schichtbetrieb, 10 Stunden pro Tag. Für die Arbeit erhielten sie einen kleinen Lohn, sodass sie sich z.T. Nahrungsmittel selbst kaufen konnten. Um der gefährlichen und ungesunden Arbeit in der Fabrik zu entgehen, versuchten einige von ihnen bei den ansässigen Bauern zu arbeiten. In der Landwirtschaft gab es wesentlich bessere Arbeitsbedingungen und bessere Nahrungsmittel.

Der Aufenthalt in Düben war von den Bedingungen her angenehmer als im Arbeitslager. Die Männer konnten Pakete (mit Nahrungsmittel, Kleidung und Tabak) von ihren Familien aus Belgien empfangen. Zudem war es ihnen möglich, sich mehr oder weniger frei im Dorf zu bewegen, Sport zu trieben, Musik zu machen und in die Kirche zu gehen.

Gaston De Rycke schrieb im Zeitraum von April 1943 bis Mai 1945 über 120 Briefe an seine Mutter. Die Familie bewahrte die Briefe auf. Es war möglich, die Dokumente zu sichten und so neue Informationen über den Alltag in der Fabrik und im Lager zu erhalten. Als Projektergebnis entsteht eine Audiotour zur NS-Zwangsarbeit durch Bad Düben. Im Rahmen dessen sprach die Tochter Agnes De Rycke ausgewählte Briefe ihres Vaters ein.

Zudem gab es ein Treffen mit einigen Bewohner:innen aus Haasdonk, bei dem ein Austausch zum Projekt und der Geschichte des Dorfes während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg stattfand. Ein Anliegen der Recherchereise war es außerdem weitere Geschichten von den über 90 belgischen Zwangsarbeitern aus der Region zu erfahren.

Ein besonderer Dank gilt Karel Heyndrickx und Agnes De Rycke für ihre Offenheit, ihr Engagement und ihre Unterstützung.

Das Projekt wird gefördert durch die Patenschaft für Demokratie Eilenburg – Laußig – Bad Düben.

Termine
gepostet am: Freitag, 05.04.2024, 13:04 Uhr

Tag der Demokratie am 23. Mai 2024

Wir laden Sie und Euch herzlich zu einem „Tag der Demokratie“ am 23. Mai 2024 in der Leipziger Innenstadt ein. Anlässlich des 75. Jubiläums des Grundgesetzes veranstaltet das in unserer Trägerschaft befindliche Leipziger Netzwerk für Demokratie und die Stadt Leipzig an verschiedenen Schauplätzen in der Leipziger Innenstadt ein ganztägiges, kostenloses Programm für interessierte Leipziger/-innen, Multiplikator/-innen und Verwaltungsmitarbeitende. Gemeinsam wollen wir an diesem Tag nicht nur die Bedeutung des Grundgesetzes für die Demokratie und die demokratische Praxis reflektieren, sondern auch kritisch betrachten, dass das Grundgesetz in Ostdeutschland eine andere Geschichte aufweist. Nicht zuletzt soll der Tag dazu dienen, die vielfältige demokratische Zivilgesellschaft sichtbar zu machen und uns miteinander zu vernetzen. Denn um die Demokratie und Grundrechte vor der Bedrohung durch populistische und antidemokratische Akteure zu schützen, braucht es vor allem auch eine starke und informierte Zivilgesellschaft. 

Gemäß dem Motto „Leipzig vernetzen und gestalten“, erwarten Sie und Euch an diesem Tag daher drei verschiedene Programmpunkte: 

Im Rahmen einer Demokratiekonferenz zum 75. Jahrestag des Grundgesetzes wollen wir uns von 09:00 bis 15:00 Uhr an drei Orten in der Innenstadt mit der Bedeutung der Verfassung und unterschiedlichen Aspekten für die demokratische Praxis auseinandersetzen.  

Anschließend findet auf dem Richard-Wagner-Platz ab 15:30 Uhr ein Markt der Demokratie statt, bei dem sich Akteure aus der Leipziger Zivilgesellschaft kreativ präsentieren können und es bei Speisen und Getränken die Möglichkeit zu Vernetzung und Austausch geben wird.   

Eine Filmvorführung des Dokumentarfilms „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“ in der Cinémathèque Leipzig am Abend ab 20:00 Uhr mit anschließendem Gespräch rundet den Tag ab.

Gerne können verbindliche Anmeldungen für die Demokratiekonferenz und die Beteiligung am Markt der Demokratie per E-Mail info@leipziger-netzwerk-demokratie.de oder unter www.leipziger-netzwerk-demokratie.de gesendet werden.

Termine
gepostet am: Dienstag, 26.03.2024, 12:03 Uhr

Gegen die extrem rechte Hetze der AfD – Kundgebung gegen AfD-Veranstaltung am Dienstag

Dienstag, 26.03.2024 | 18:30 Uhr | Alte Handelsbörese (Am Naschmarkt Leipzig)

Am Dienstag, 26. März 2024, lädt die AfD zu einem sog. „Bürgerdialog“ in die Alte Handelsbörse ein. Wir wollen an diesem Abend sowohl auf dem Naschmarkt zwischen Salzgässchen und Grimmaische Straße zeigen: Die Leipziger:innen lassen nicht zu, dass der Aufbruch zur Demokratie 1989/90 durch die Rechtsnationalisten der AfD zerstört wird. Wir befürworten das Zusammenleben mit Menschen aus aller Welt in unserer Stadt. Wir bejahen die Vielfalt in unserer Gesellschaft. Wir verteidigen die Demokratie. Denn nur unter demokratischen Bedingungen lassen sich gerechte Teilhabe an Einkommen, Wohnen, Bildung, Arbeit herstellen. Wir treten allen entschieden entgegen, die Menschengruppen gegeneinander aufbringen und Migrant:innen vertreiben wollen.

Ein Aufruf des neu gegründeten Bündnisses “Hand in Hand Leipzig”
www.handinhandleipzig.de

Termine
gepostet am: Donnerstag, 21.03.2024, 17:03 Uhr

Christoph Heubner, Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, liest: „Als wir Maikäfer waren“


Samstag, 23. März 2024 | 17:00 Uhr
Gemeindesaal Propsteikirche Leipzig

Christoph Heubner ist Schriftsteller und Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees. In seinen im Göttinger Steidl Verlag erschienenen Büchern hat der Schriftsteller und Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees Christoph Heubner (Jahrgang 1949) Berichte und Erinnerungen von Auschwitz-Überlebenden aufgenommen und in die Literatur getragen, damit diese Stimmen uns jetzt und in der Zukunft nicht verloren gehen.

Die Geschichten in diesem Buch erzählen von Menschen, die den Holocaust überlebt haben und in ihrem zweiten Leben weiterleben müssen mit ihren Toten und ihren Schuldgefühlen, mit ihrer Trauer und ihrem Zorn. Sie beruhen auf den Erinnerungen der Menschen, die Christoph Heubner im Rahmen seiner Tätigkeit als Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees kennenlernen durfte. Menschen, die bis heute hoffen, dass ihre Erinnerungen der Welt nützlich und eine Warnung sind. Die zutiefst beunruhigt sind und doch nicht aufgehört haben daran zu glauben, dass eine Welt ohne Hass und ohne Antisemitismus möglich ist.

Sie sind herzlich eingeladen zur Lesung und zum Gespräch.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 18.03.2024, 15:03 Uhr

Die neue Handreichung zum Thema „Holocaust und Kolonialismus – Deutungskämpfe um das Erinnern?“ ist da!

Die Publikation entstand im Rahmen der Fachtagung „Holocaust und Kolonialismus – Deutungskämpfe um das Erinnern?“, die am 23. November 2023 im Leipziger Neuen Rathaus stattfand.

Die Broschüre versammelt Beiträge, die von den Referent*innen zu den Inhalten ihrer Vorträge und Workshops verfasst wurden und diese kompakt wiedergeben. Sie beleuchtet die aktuellen erinnerungspolitischen Debatten sowie die vielfältigen Herausforderungen, die sich aus dem Vergleich historischer Ereignisse, insbesondere zwischen dem Holocaust und dem Kolonialismus, ergeben.

Mit Beiträgen von:
Dr. Skadi Jennicke (Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig)
Dr. Steffen Klävers
Mira Yacine (Zentrum für Antisemitismusforschung)
Oliver Neef (Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig)
Max Gorskih
Prof. Dr. Jan Gerber (Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow)
Tobias Kobe (Leiter des Referates Strategische Kulturpolitik der Stadt Leipzig)
Henry Lewkowitz (Erich-Zeigner-Haus e.V.)
Christopher Mäbert (Erich-Zeigner-Haus e.V.)

Die Broschüre ist ab sofort kostenfrei zu beziehen und steht hier zum Download bereit. Die Handreichung ist ebenso kostenfrei in Print-Version verfügbar. Bei Interesse können Sie sich gerne bei uns per Mail unter kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de melden.

Das Projekt wurde durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Leipzig: „Ort der Vielfalt“ gefördert.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 12.03.2024, 17:03 Uhr

„Es geht um die Sicherung demokratischer und weltoffener Werte“ – Artikel von Henry Lewkowitz zur Gefährdung der Erinnerungskultur durch die extreme Rechte

Wenngleich der Diskurs um die „angemessene“ Erinnerung an die NS-Verbrechen keineswegs neu ist, zeigt er sich derzeit wieder so aktuell wie lange nicht mehr. Die bisherige Erinnerungspolitik stellt eine kritische Aufarbeitung des Holocaust dar und gilt als zentraler Teil der politischen Identität Deutschlands. Doch es zeigt sich immer wieder, dass sie von vielen – an erster Stelle den extremen Rechten – in Frage gestellt wird.

Was dies bedeutet, erklärt unser Geschäftsführer Henry Lewkowitz in seinem Artikel in der Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog dokdoc.eu. Eine deutsche Übersetzung finden Sie hier:

Nachdem am 08. Mai 2020 der 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus in Europa gefeiert wurde, wandelte sich auf einmal der Diskurs durch rechtspopulistische Politiker. Statt diesen Gedenktag als „Tag der Befreiung“ zu bezeichnen, sprachen sie vom „Tag der absoluten Niederlage“.
Die Folge: Kontroversen, Polarisierung und eine zunehmende Infragestellung der bisherigen Erinnerungspolitik. Die jährlich durchgeführte MEMO-Studie zur Erinnerungskultur in Deutschland belegt dies auf beeindruckende Weise.

Die „MEMO-Studie“

Die Ergebnisse aus den vergangenen Jahren zeigen, dass immer mehr Deutsche sich von der „negativen“ Geschichte ihres Landes abkehren wollen und den Fokus auf die „positive“ Geschichte setzen wollen, etwa die der Wiedervereinigung. In Zahlen ausgedrückt sieht dies folgendermaßen aus:

Die Studienergebnisse aus dem Jahr 2022 stimmen in diese erinnerungspolitischen Tendenzen ein.

In den Köpfen, auf der Straße, in den Parlamenten

Neben den wissenschaftlichen Erhebungen und verbalen Entgleisungen von Politikerinnen und Politikern zeigt sich auf außerparlamentarischer und intellektuellen Ebene in der Neuen Rechten, dass das Thema Erinnerungskultur strategisch im vorpolitischen, also nicht parlamentarischen Raum gesetzt wird. Die „Diagnose“, die Martin Sellner, der Kopf der Identitären Bewegung, 2019 auf Twitter ausstellte, lautet diesbezüglich: „Schuldkult und Selbsthass sind das Fundament des Westens“. Auch die intellektuelle Rechte äußert sich mit klaren Worten zum Thema, z.B. der Verleger Götz Kubitschek: „Was haben wir heute anzubieten? Keinen deutschen Traum, nur ein deutsches Trauma“. Es zeigt sich, dass hier mit konträren Bedeutungszusammenhängen und erinnerungspolitischen Forderungen agiert wird: So sollen eher „positive“ Denkmale an die Erinnerung „glorreicher Zeiten“ Deutschlands in die Öffentlichkeit gebaut werden statt „negative“ Mahnmale – in Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen. Ein Beispiel dafür sind die Äußerungen des AfD-Politikers Björn Höcke, der 2017 das Holocaust-Mahnmal in Berlin als „Denkmal der Schande“ bezeichnete.

Es wird damit deutlich, wie entsprechende, der Neuen Rechte nahestehenden Strukturen und Parteien gezielt immer wieder das Thema Erinnerungskultur besetzen und versuchen, nach eigenen Vorstellungen zu wandeln. Die bewusste Relativierung der NS-Verbrechen durch Aussagen wie „Vogelschiss in unserer […] Geschichte“ (Alexander Gauland, 2018) deutet auf den Versuch der Etablierung eines „neuen Geschichtskonzeptes von rechts“ hin. Dies wird auch am Beispiel der Forderung von Björn Höcke – AfD-Spitzenkandidat für die Thüringer Landtagswahl – nach einer „erinnerungspolitische[n] Wende um180°“ deutlich.

„Erweiterte Geschichtsbetrachtung oder eher Schlussstrichdebatte?“

Obwohl die AfD in ihrem Grundsatzprogramm (2016) von einer „erweiterten Geschichtsbetrachtung“ spricht, handelt es sich in der Praxis um das Gegenteil: Es geht darum, die NS-Erinnerung abzuschließen und die Verantwortung der Deutschen für den Holocaust zu relativieren – oder nicht mehr zu thematisieren. Man kritisiert die angebliche „Beschränkung der deutschen Erinnerungskultur auf die Zeit des Nationalsozialismus“ und wünsch sich eine Sichtweise auf die deutsche Geschichte, die die „positiven, identitätsstiftenden Aspekte“ hervorhebt. Die AfD hat kein Interesse daran, sich mit der Täterschaft der Vernichtung von 6 Millionen jüdischen Menschen auseinanderzusetzen. Stattdessen sieht sie sich und die Bevölkerung lieber in der Opferrolle.

In diesem Zusammenhang ist es plausibel, zu behaupten, dass das Nachlassen der Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit mit dem Aufstieg rechtspopulistischer Bewegungen und Wahlerfolge in Verbindung steht. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, muss unbedingt dafür gesorgt werden, dass jede neue Generation sich dieser Geschichte annimmt.

Vereine, Gruppen und zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich in der historisch-politischen Bildungsarbeit engagieren, spielen an der Stelle eine entscheidende Rolle. Zusammen mit den Schulen sensibilisieren junge Menschen dafür, sich kritisch mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen und aktiv gegen die Tendenz zur Verharmlosung und Relativierung vorzugehen. Ein Beispiel dafür lässt sich etwa an einem Stolperstein-Projekt des Erich-Zeigner-Haus e.V. in Leipzig zeigen. Am 5. Oktober 2015 verlas die bekennende Holocaust-Leugnerin Tatjana Festerling auf einer Großdemonstration rechtsextremer und rechtspopulistischer Bewegungen in Leipzig eine Biografie der jüdischen Familie Rosenzweig, mit dem Ziel deren Echtheit in Frage zu stellen: „Wer diese Geschichten glaubt, ist der größten deutschen Lüge aufgesessen“, behauptete Festerling am Ende. Dabei zerriss sie, auf welchem der Auszug stand, den sie gerade vorgelesen hatte. Der Skandal kann heute noch auf Youtube gesichtet werden: Beispiele dieser Art gibt es mittlerweile viele. Der Erich-Zeigner-Haus e.V. erforschte dann mit Schülerinnen und Schülern einer lokalen Schule die Lebensläufe jedes einzelnen Familienmitglieds und verlegte dann Stolpersteine vor dem Haus, wo sie bis zu ihrer Deportation gelebt hatten. So konnte im öffentlichen Raum ein Zeichen gesetzt werden und die Erinnerung an das Schicksal der Familie Rosenzweig wachgehalten werden.

Kritische Erinnerungskultur als Wertevermittlung für die Jugend

Identität und Werte sind durch das Geschichtsbild rechtsextremistischer und rechtspopulistischer Parteien und Strukturen in Gefahr, verloren zu gehen. Erinnerungskultur spielt als Argumentationsfigur eine elementare Rolle in deren Begründung von Nationalismus, Chauvinismus und Ethnozentrismus. Deutlich wird diese Entwicklung nicht zuletzt im Kontext der Landtagswahlkämpfen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg.

Das derzeitige Erstarken der extremen Rechten darf nicht dazu führen, dass die Notwendigkeit einer lebendigen Erinnerungskultur und eine umfassende historisch-politischen Bildungsarbeit vernachlässigt wird – in Ost-Deutschland aber auch im Rest der Bundesrepublik. Stattdessen sollten wir diese Entwicklungen als Aufforderung betrachten, neue Zugänge zur Vergangenheit bereitzustellen und verstärkt das Engagement der Zivilgesellschaft zu fördern. Ihr Ziel ist nicht nur ein Wirken in der Gegenwart, sondern auch – und vor allem – eine Sicherung demokratischer und weltoffener Werte in der Zukunft.

Termine
gepostet am: Montag, 11.03.2024, 13:03 Uhr

Wie sich die Rechte im Krieg gegen die Ukraine positioniert – deutsche und französische Perspektiven im Vergleich

Vortrags- und Diskussionsveranstaltung vom Bürgerverein Gohlis und dem Portal zur Information über antislawischen Rassismus “Antisla.de” mit Dr. Landry Charrier/Sorbonne Université, Paris und Dr. Nils Franke/Erich Zeigner Haus e. V.

Ort: Budde-Haus, Lützowstraße 19, 04157 Leipzig
Datum: Sonntag, 24.03.2024
Zeit: 17:00 bis 19:00 Uhr

Die Europawahlen stehen vor der Tür. RechtsextremistInnen und RechtspopulistInnen in Deutschland und Frankreich bringen sich in Position. Der Ukraine-Konflikt ist auch für sie ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang. Doch wie positionieren sie sich?
Wir laden Sie ein, sich mit der deutschen und der französischen Blickweise vertraut zu machen und mitzudiskutieren.

Es diskutieren:

Dr. Landry Charrier von der Pariser Sorbonne Universität hat viele Jahre für Frankreich im diplomatischen Dienst verbracht. Er ist einer der besten Kenner der deutsch-französischen Verhältnisse und beobachtet seit Jahrzehnten die politische Rechte. Unter anderem ist er der Chefredakteur der Documents, einer der wichtigsten Veröffentlichungen, die regelmäßig zweisprachig über Frankreich und Deutschland berichtet.

Dr. Nils Franke von Erich Zeigner Haus e. V. in Leipzig ist Historiker, Kommunikationswissenschaftler und Kulturwissenschaftler. Er lehrt an der Universität Leipzig. Im Erich Zeigner Haus e. V. leitet er das Projekt „Antislawischer Rassismus“ Darin beobachtet er genau die Positionierung von RechtsextremistInnen, RechtspopulistInnen und der Neuen Rechten in Deutschland in Bezug auf den Ukrainekrieg. Auch die Diskriminierung von ukrainischen Geflüchteten und anderen slawisch sprechenden Menschen ist ein Schwerpunkt seiner Recherchen.

Programm: Beide ReferentInnen werden einen kurzen Impuls geben, um dann die Diskussion mit dem Publikum zu eröffnen.

Sie sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Termine
gepostet am: Donnerstag, 07.03.2024, 14:03 Uhr

Wiedereinweihung der Gedenkstele für den jüdischen Fußballclub SK Bar Kochba

Anfang des Jahres wurde die Gedenkstele zur Erinnerung an den jüdischen Fußballklub SK Bar Kochba in der Elsterstraße geschändet.

Sehr viele Menschen sind dem Spendenaufruf gefolgt und wir konnten die Stele erneuern. Daher laden wir Sie hiermit recht herzlich zur Wiedereinweihung am 21. März 2024 um 11 Uhr in die Elsterstraße 7 ein!

In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurde das Haus, in dem der Verein wirkte, von der Gestapo zunächst verwüstet und der Verein durch die NS-Diktatur im Jahr 1939 zur Selbstauflösung gezwungen. Viele Vereinsmitglieder wurden verhaftet, interniert, mussten fliehen, verloren ihre Heimat oder wurden ermordet. Damit soll die Stele an diese fast vergessenen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern, die bis zum 9. November 1938 neben ihrer Sportstätte in der Delitzscher Straße ihr Jugendhaus und ihre Geschäftsstelle in der Elsterstraße 7 in Leipzig innehatten.

Die Gedenkstele wurde am 29. Juni 2018 in der Elsterstraße 7 eingeweiht. Bei der Einweihung der Tafel waren auch Bat-ami und Orly Goldstein anwesend, die viele Familienmitglieder in der Shoah in Deutschland und weit darüber hinaus verloren haben. Bat-amis Vater, Hermann Bernhard Rafe spielte beim SK Bar Kochba in Leipzig selbst als Stürmer, er schaffte es in Israel zu überleben. Orly Goldstein wird diesmal zwar nicht persönlich dabei sin können, allerdings freuen wir uns darauf, dass sie uns ihre Worte zugesandt hat.

Unterstützt wird die Wiedereinweihung der Gedenkstele von vielen Personen, die dem Projekt nahestehen und uns als Erich-Zeigner-Haus e.V. bei der Spendensammlung für die Erneuerung tatkräftig unterstützten. So werden unter anderem Bürgermeisterin Vicki Felthaus, Küf Kaufmann vom Ariowitschhaus, der Künstler der Stele Michael Fischer-Art, Bernd Günther von der IG-Bau und Vertreter:innen der Wohnungsgenossenschaft UNITAS einen Redebeitrag halten.

Wir freuen uns, wenn Sie ebenfalls bei der feierlichen Wiedereinweihung in Erinnerung an das jüdische Leben in der Elsterstraße dabei sein werden!

Termine
gepostet am: Donnerstag, 29.02.2024, 18:02 Uhr

Building Bridges Against Hate: How German and American Activists Fight Against Extremism

Unser Vereinsvorsitzender Raimund Grafe wird am Sonntag, den 3. März um 21:00 Uhr deutscher Zeit im Museum of Jewish Heritage in New York an einem Podiumsgespräch über den Kampf gegen Rechtsextremismus teilnehmen. Unter folgendem Link sind weitere Infos und ein Livestream zu finden: https://mjhnyc.org/events/buildingbridges/

“Der amerikanische Bürgerrechtler Evan Milligan und der deutsche Aktivist Raimund Grafe arbeiten beide an Orten, an denen die extreme Rechte gesellschaftlich und politisch stark ist – in Alabama bzw. im deutschen Bundesland Sachsen. Beide glauben leidenschaftlich an die Bedeutung der Geschichte und der Erinnerung, um falschen Erzählungen und extremem Patriotismus entgegenzuwirken, die den Nährboden für Hass bilden. Milligan und Grafe lernten sich im Rahmen der von Widen the Circle ins Leben gerufenen Initiative International Bridge Building kennen, einer Organisation, die sich auf die Unterstützung von Erinnerungs- und Antivorurteilsaktivitäten in Gemeinden konzentriert.

Milligan und Grafe werden gemeinsam mit dem Gründer von Widen the Circle, Joel Obermayer, über ihre wichtige Zusammenarbeit und die Einsichten und Inspirationen sprechen, die deutsche und amerikanische Aktivisten im Kampf gegen Extremismus und für Demokratie voneinander erhalten haben. Moderiert wird das Gespräch von Amy Spitalnick, Geschäftsführerin des Jewish Council of Public Affairs und Stipendiatin des Brückenbauprogramms von Widen the Circle.”

Jugendprojekte
gepostet am: Donnerstag, 29.02.2024, 17:02 Uhr

Digitaler Reader zum Stolperschwellen-Projekt für die Hubertusburg erschienen

Im Stolperschwellenprojekt in Zusammenarbeit mit dem Thomas-Mann-Gymnasium Oschatz recherchierten 20 Schüler:innen der 10. bis 12. Klassenstufe in regelmäßigen Projekttreffen zu den NS-Euthanasieverbrechen in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Hubertusburg.

Um einerseits den aktuellen Forschungsstand zu den Opferzahlen der NS-Euthanasie öffentlich sichtbar zu machen und andererseits den Opfern der NS-Verbrechen zu gedenken, wollen sie am 07. Mai 2024 eine Stolperschwelle mit einer ausführlicheren Informationstafel am Haupteingang des heutigen Krankenhauses in der Hubertusburg installieren und somit das Projekt zum Abschluss führen.

Heute erscheint hierzu unser Digitaler Reader, in dem die Hintergründe und der Ablauf des Projekts ausführlich festgehalten sind. Er in dem folgenden Dokument nachzulesen:

Neuigkeiten
gepostet am: Samstag, 24.02.2024, 8:02 Uhr

2 Jahre russischer Angriffskrieg: Interview mit der Studentin Sofiia aus Kiew

Vor 2 Jahren am 24. Februar 2022 begann der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

Zu diesem Anlass hat das, unter Trägerschaft des Erich-Zeigner-Haus e.V. stehende, Projekt www.antisla.de in zwei Teilen ein Gespräch mit der Studentin Sofiia aus Kiew mit dem Titel:  „Jedes Mal, als ich sie gehört habe, dachte ich, dass ich schon tot bin.“ veröffentlicht. Sie schildert ihre Erlebnisse zu Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022. 

Das Gespräch führte Anna Villkova aus St. Petersburg. 

Das Interview ist abrufbar unter: www.antisla.de
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gepostet am: Montag, 19.02.2024, 16:02 Uhr

Wir gedenken den Opfern des rassistischen Anschlags vom 19.02.2020 in Hanau

Heute vier Jahre nach dem rassistischen Anschlag von Hanau gedenken wir Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin.

Immernoch sind viele Fragen rund um die Tatnacht und das Behördenversagen offen. Es braucht eine umfassende Aufklärung, Konsequenzen und Gerechtigkeit.

In Leipzig findet heute eine Gedenkveranstaltung um 18:00 Uhr im Rabet statt.

Weitere Informationen sind bei der Initiative 19. Februar zu finden.

Neuigkeiten
gepostet am: Samstag, 17.02.2024, 16:02 Uhr

Happy Birthday Erich Zeigner!

Heute vor 138 Jahren, am 17.02.1886, wurde Erich Zeigner geboren.
Der Namensgeber unseres Vereins ist nicht nur durch seine politische Arbeit, sondern insbesondere durch seinen Mut im Kampf gegen den deutschen Faschismus ein Vorbild für unsere Arbeit. So unterstützte er beispielsweise gemeinsam mit Pater Aurelius Arkenau und Johanna Landgraf verfolgte jüdische Mitmenschen zwischen 1939 und 1944. Aufgrund seines Engagements im Leipziger Rettungswiderstand wurde er mehrfach verhaftet und angeklagt sowie 1944 u.a. nach Sachsenhausen deportiert. Nach der Befreiung des Konzentrationslagers konnte Zeigner nach Leipzig zurückkehren, wo er seine politische Arbeit wieder aufnahm und von 1945 an bis zu seinem Tode am 5. April 1949 das Amt des Oberbürgermeisters bekleidete.

Wir sind davon überzeugt, dass kritische Erinnerungen an die NS-Verbrechen weitergegeben werden müssen. Es ist wichtig, die Geschichten der Menschen, die unter dem NS-Regime verfolgt wurden, weiterzutragen. Wir wollen aber auch an die Menschen erinnern, die sich in dieser Zeit trotz großer damit verbundener Gefahren für Solidarität und Zivilcourage entschieden haben. Erich Zeigner war einer von ihnen – und die Werte, aus denen er die Motivation seiner Handlungen zog, sind noch heute Ausgangspunkt unserer Arbeit, mit der auch wir zur gelebten Zivilcourage motivieren wollen.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 15.02.2024, 13:02 Uhr

Anstieg rechtsextremer Vorfälle an Sachsens Schulen

Wir beobachten mit Besorgnis den drastischen Anstieg rechtsextremer Vorfälle an sächsischen Schulen, wie die Antwort des Kultusministeriums auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Kerstin Köditz ergab.

Es ist alarmierend, dass innerhalb nur eines Jahres rechtsmotivierte Straftaten um 67 Prozent auf 122 Fälle stiegen und es weitere 149 Vorfälle mit rechtsextremem Hintergrund gab, welche jedoch nicht zu einer Strafanzeige führten. Zudem ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Die genauere Betrachtung der Fälle macht fassungslos. So zeigte beispielsweise ein Schüler bei der Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Buchenwald im Mai 2023 am Glockenturm den Hitlergruß, während ihn ein Klassenkamerad filmte und das Video anschließend verbreitete. Berichtet wird aber auch von rassistischen und antisemitischen Beleidigungen, Drohungen, Verbreitung von NS-Propaganda bis hin zu tätlichen Übergriffen.

Dringend erforderlich ist jetzt eine verstärkte politische Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche in Sachsen. Jedoch gibt es auch einen hohen Nachschulbedarf für das Lehrpersonal, u.a. angesichts neuer Erscheinungsformen des Rechtsextremismus.

Historisch-politische Bildungsmaßnahmen sind entscheidend, um junge Menschen für demokratische Werte zu sensibilisieren und menschenfeindliche Ideologien zu bekämpfen. Es braucht eine finanzielle Stärkung von Vereinen und Projekten, die sich dieser Aufgabe widmen!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 30.01.2024, 13:01 Uhr

91 Jahre nach der NS-Machtübertragung auf die Straße!

Heute, am 30. Januar 2024, 91 Jahre nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten, finden erneut Demonstrationen gegen den erstarkenden Rechtsextremismus statt.

Wir rufen dazu auf, an der Kundgebung um 18:00 Uhr auf dem Nikolaikirchhof vom Bürger:innenbündnis „Leipzig für alle“, sowie an der Demonstration „Für eine progressive Politik gegen Faschismus“ ebenfalls um 18:00 Uhr auf dem Augustusplatz teilzunehmen!

Weitere Informationen zu den beiden Veranstaltungen sind hier zu finden:

https://wolff-christian.de/30-01-2024-um-18-00-uhr-leipzig-fuer-alle/

https://platznehmen.de/2024/01/25/demo-91-jahre-nach-der-ns-machtuebernahme-auf-die-strasse-alle-zusammen-gegen-den-faschismus-und-die-afd/

Nie wieder ist jetzt!

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 11.01.2024, 14:01 Uhr

Schändung der Stele für die Erinnerung an jüdischen Fußballklub SK Bar Kochba

Am vergangenen Mittwoch stellte der neue Wohnungswirtschafter der Elsterstraße 7 fest, dass die 2018 durch den Erich-Zeigner-Haus e.V. und IG-Bau eingeweihte Gedenkstele geschändet wurde. Die Stele, die vom renommierten Künstler Fischer-Art entworfen wurde, erinnert an die Zerstörung der an der Elsterstraße 7 einst ansässigen Geschäftsstelle des jüdischen Fußballklubs SK Bar Kochba zur Reichspogromnacht vom 09.11.1938.

Unterstützt wurde das Projekt damals von dem Tüpfelhausen – Das Familienportal e.V. und der israelitischen Religionsgemeinde Leipzig.

In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurde das Haus, in dem der Verein wirkte, von der Gestapo zunächst verwüstet und der Verein durch die NS-Diktatur im Jahr 1939 zur Selbstauflösung gezwungen. Viele Vereinsmitglieder wurden verhaftet, interniert, mussten fliehen, verloren ihre Heimat oder wurden ermordet. Damit soll die Stele an diese fast vergessenen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern, die bis zum 9. November 1938 neben ihrer Sportstätte in der Delitzscher Straße ihr Jugendhaus und ihre Geschäftsstelle in der Elsterstraße 7 in Leipzig innehatten.

Die Gedenkstele wurde am 29. Juni 2018 in der Elsterstraße 7 eingeweiht. Bei der Einweihung der Tafel waren auch Bat-ami und Orly Goldstein anwesend, die viele Familienmitglieder im Holocaust in Deutschland und weit darüber hinaus verloren haben. Bat-amis Vater, Hermann Bernhard Rafe spielte beim SK Bar Kochba in Leipzig selbst als Stürmer, er schaffte es in Israel zu überleben. 

„Wir wurden vor einigen Jahren schon einmal darüber informiert, dass die Gedenkstele beschmiert wurde, sie konnte damals allerdings schnell gereinigt werden. Heute ist es etwas ganz anderes: Der Fußballer wurde gewaltsam entfernt“, sagt Henry Lewkowitz, der Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e.V. Der Vereint ruft auf seiner Homepage und den Social-Media-Seiten nun auf, für die Reparatur zu spenden. „Leider reiht sich diese Schändung in eine Liste antisemitischer Straftaten ein und darf nicht unwidersprochen bleiben. Daher wollen wir durch Spenden finanziert, die Stele wieder aufbauen lassen“, so Lewkowitz weiter.

Der Sachschaden beläuft sich auf ungefähr 2000€.

Die Kontoverbindung für Spenden lautet:
Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
Verwendungszweck: Gedenkstele
IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96

Vielen Dank für Ihre und Eure Unterstützung!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 12.12.2023, 14:12 Uhr

Schülerinnen und Schüler aus Oschatz sammeln Spenden für eine Stolperschwelle

Eine Schülergruppe des Oschatzer Thomas-Mann-Gymnasiums erforscht Euthanasie-Verbrechen. Für ihr Ziel, eine Stolperschwelle als Mahnmal an der Hubertusburg verlegen zu lassen, haben sie am Mittwoch Spenden gesammelt. Der MDR-Sachsenspiegel begleitete sie dabei:

https://www.tmg-oschatz.de/unsere-schule/aktuelles/698-mdr-sachsenspiegel-am-13-12-23-spenden-fuer-stolperschwelle.html

Termine
gepostet am: Freitag, 01.12.2023, 15:12 Uhr

Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus in den Nachrichten und Medien | Vortrag & Gespräch

Muslimfeindliche Vorfälle und Einstellungen sind bittere Realität in unserer Gesellschaft und nehmen weiter zu. Der in diesem Jahr vom Bundesministerium des Innern und für Heimat herausgegebene Bericht zum Thema Muslimfeindlichkeit belegt diese Realität anhand zahlreicher Studien. Unter anderem spielt die deutsche Medienlandschaft dabei eine wichtige Rolle und weist in unterschiedlichster Art und Weise Tendenzen von Islamfeindlichkeit und antimuslimischem Rassismus auf. So kommt beispielsweise Muslimfeindlichkeit oft unter dem Deckmantel vermeintlicher „Islamkritik“ daher und hat seit Jahrzehnten einen festen Platz in deutschen Nachrichten und Medien.

Aber was versteht man eigentlich unter Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus? Worin besteht der Unterschied zwischen sachlicher Islamkritik und Abwertungsdiskursen? Und wie können wir Muslimfeindlichkeit erkennen und Gegenstrategien entwickeln?

Wir laden Sie/Euch herzlich dazu ein mit Franziska Sandkühler und Florian Illerhaus über diese Themen und Fragen zu diskutieren und freuen uns auf Ihre/Eure Teilnahme.

Vorgestellt:
Franziska Sandkühler (M.A.) studierte Religionswissenschaft und Westslawistik an der Universität Leipzig. Aktuell promoviert sie zu muslimischen Organisationen in Polen und ist Mitarbeiterin der Arbeitsstelle für Kultur- und Religionssensible Bildung (KuRs.B) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Darüber hinaus engagiert sie sich im Netzwerk gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus Leipzig e.V. Florian Illerhaus (M.A.) studierte Arabisch-Islamische Kultur und Religionswissenschaft an den Universitäten Münster und Leipzig. Er ist Gründungsvorstand des Netzwerks gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus Leipzig e.V. und betreibt seit 2011 den Independent-Buchverlag „bookra“.

Zeit: 13. Dezember 2023, 18.30 Uhr
Ort: Bibliothek Schönefeld, Shukowstraße 56, 04347 Leipzig

Wir bitten um vorherige Anmeldung unter: veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de

Termine
gepostet am: Montag, 06.11.2023, 9:11 Uhr

Klassisches Konzert und Musikworkshop „Verfemte Musik“

Das 90-minütige Konzert mit integriertem Musikworkshop von Cornelia Walther (Violoncello) und Vanessa Bosch (Klavier) präsentiert im authentischen Ambiente und am historischen Flügel Erich Zeigners ausgewählte Werke der „verfemten Musik“. Diese unter dem NS-Regime verbotenen Musikstücke jüdischer Musiker*innen sollen dem Publikum im Rahmen des Konzertes ins Gedächtnis gerufen werden, um an die jüdische Verfolgung zu erinnern und mit Blick auf den fortbestehenden Antisemitismus zu mahnen. Das „Duo WaltherBosch“ kooperierte u. a. bereits mit dem Jüdischen Museum Frankfurt, dem Fritz Bauer Institut und der Holger Koppe Stiftung.

Aufgrund der bevorstehenden Sanierung ist das Konzert die letzte Veranstaltung im Erich-Zeigner-Haus für die nächsten zwei Jahre, weswegen wir Sie gerne im Anschluss zu einem Glas Sekt einladen möchten.

Wann: 01.12.2023, 18:00 bis 19:30 Uhr

Veranstalter: Erich-Zeigner-Haus e. V., Zschochersche Straße 21 (Tram 3, 14; Bus 74
Felsenkeller)

Anmeldung unter veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de

Eintritt frei!

Jugendprojekte
gepostet am: Freitag, 27.10.2023, 15:10 Uhr

Ein Stolperstein für Erich Ferl

Am 26. Oktober 2023 wurden an mehreren Stellen in Leipzig neue Stolpersteine verlegt. Wir konnten mit der Verlegung eines Stolpersteins für Erich Ferl in der Wurzner Straße 171, seinem ehemaligen Wohnort, unser Projekt mit Schüler*innen der Neuen Nikolaischule abschließen.

Erich Ferl war kommunistischer Widerstandskämpfer und in der KPD-Jugend organisiert. Am 23.03.1933 nahm er an einer Zusammenkunft im Parteilokal „Parkfrieden“ teil. Ein SA-Sturm überfiel das Lokal und schoss auf den fliehenden Erich Ferl. Getroffen von 5 Kugeln starb er einen Tag darauf im Alter von 17 Jahren. 

Wir freuen uns besonders, dass wir mit seiner ehemaligen Adresse als Verlegungsort einen authentischen Platz zur Erinnerung schaffen konnten. Damit schließen wir die erinnerungspolitische Lücke, die ab 1989 bestand, da die damalige Erich-Ferl-Straße in die Wurzner Straße umbenannt wurde. Der Stolperstein soll uns an Erich Ferls Schicksal und an die NS-Verbrechen erinnern, aber uns auch heute eine Mahnung sein, sich gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form der Diskriminierung zu erheben.

Wir danken den Schüler*innen der Neuen Nikolaischule und der betreuenden Lehrerin für ihr Engagement, sowie allen Spender*innen, den Musiker*innen, der AG Stolpersteine Leipzig und allen Anwesenden!

Termine
gepostet am: Mittwoch, 25.10.2023, 15:10 Uhr

Fachtagung: Holocaust und Kolonialismus – Deutungskämpfe um das Erinnern?

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. veranstaltet am 23. November 2023 eine Fachtagung mit dem Titel „Holocaust und Kolonialismus – Deutungskämpfe um das Erinnern?“ zu der wir Sie und Euch herzlich einladen. Die Fachtagung reflektiert eine breite erinnerungspolitische Debatte, die Fragen nach der Kontinuität und Vergleichbarkeit kolonialer Verbrechen und dem Holocaust aufwirft. Im Kontext des „Historikerstreits 2.0“ und der kontroversen Diskussionen um das Buch „Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung“ von Michael Rothberg wird ein umfassender Einblick in die Thematik geboten. Das Konzept der multidirektionalen Erinnerung betont die Verflechtung verschiedener historischer Ereignisse und Gewalterfahrungen sowie deren gleichzeitige Berücksichtigung in der Erinnerungskultur. Kritiker*innen des Konzepts betonen hingegen die Singularität des Holocausts und weisen auf eine mögliche Relativierung der Bedeutung der Shoah hin.

In welchem Verhältnis stehen also Kolonialismus und Nationalsozialismus? Wodurch ist die Singularität des Holocausts gekennzeichnet und wie kann angemessen sowohl an koloniale Gewalt als auch an den Holocaust erinnert werden? Muss Erinnerungskultur neu gedacht werden und was bedeutet das für die historisch-politische Bildungsarbeit?

Diesen und weiteren Fragen wollen wir uns im Rahmen der Fachtagung am
23. November 2023 im Ratsplenarsaal des Neuen Rathaus in Leipzig widmen.


Die Veranstaltung richtet sich an Praktiker*innen, Multiplikator*innen aus
Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft, Lehrkräfte und andere Interessierte. Wir bitten um Anmeldung bis zum 17. November unter: veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de

Termine
gepostet am: Freitag, 13.10.2023, 14:10 Uhr

Zwischen Aufstand und Staatsgewalt: Die Reichsexekution 1923 in Sachsen und das linksrepublikanische Projekt | Vortrag & Diskussion

Mit Vorträgen von Prof. Dr. Karl Heinrich Pohl (Historiker, Universität Kiel) und Dr. Michael Rudloff (Historiker und Geschäftsführer der Karl-Theodor-Molinari-Stiftung e. V.) möchten wir uns dem Krisenjahr 1923 mit Blick auf Sachsen nähern und in einer anschließenden Podiumsdiskussion auch mit Ihnen ins Gespräch kommen. Moderieren wird die Veranstaltung Prof. Dr. Horst Junginger (Universität Leipzig).

Im Zentrum unserer Betrachtung steht die sogenannte „Reichsexekution“ in Sachsen, ein historisches Ereignis, welches größtenteils in Vergessenheit geraten ist. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff ? Welche politischen Hintergründe führten zu dem Einmarsch von 60.000 Reichswehrsoldaten in den Freistaat?

Die Referenten Dr. Karl Heinrich Pohl und Dr. Michael Rudloff werden uns anhand Ihrer fachkundigen Untersuchungen auf der Grundlage ihrer Forschungsergebnisse und Publikationen tiefe Einblicke in diese komplexe Angelegenheit gewähren. Dabei werden sie uns die Zusammenhänge und Konflikte aufzeigen, die zur Intervention des Reiches in die sächsische Landespolitik führten.

Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags wird auf der Ministerpräsidentschaft Erich Zeigners liegen, der zu jener Zeit die politischen Geschicke Sachsens lenkte. Welche politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen musste er im Angesicht der Hyperinflation und steigender rechter Gefahr aus der sogenannten „Ordnungszelle“ Bayern bewältigen? Welche Maßnahmen ergriff er?Dabei wollen wir einhundert Jahre später die Weimarer Demokratie vom Anfang her betrachten und nicht deterministisch ihr Ende in den Mittelpunkt stellen. Stattdessen möchten wir der Frage nachgehen, welche Chancen das
„linksrepublikanische Projekt“ in Sachsen für die Weimarer Republik in Aussicht gestellt hat und inwieweit die politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten uns an die Gegenwart erinnern dürfen.

Im Anschluss an den Vortrag wird eine lebhafte Diskussionsrunde stattfinden. Hier haben Sie die Möglichkeit, Ihre Fragen zu stellen, eigene Erkenntnisse zu teilen und sich aktiv am Austausch zu beteiligen. Die Veranstaltung bietet Raum für vielseitige Perspektiven und eine intensive Auseinandersetzung mit einem faszinierenden Abschnitt der sächsischen Vergangenheit. Wir freuen uns so im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums der Ministerpräsidentschaft Erich Zeigners sowie der Reichsexekution dieses Ereignis mit Ihnen besprechen und diskutieren zu können!

Ort: Erich-Zeigner-Haus, Zschochersche Straße 21, 04229 Leipzig
Zeit: 29. Oktober 2023, 14–16 Uhr


Wir bitten um vorherige Anmeldung unter veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 13.10.2023, 12:10 Uhr

Wir schützen jüdisches Leben!

Liebe Freundinnen und Freunde,

die Terrororganisation Hamas ruft in einer aktuellen Erklärung weltweit zu Gewalt gegen Juden auf. Jüdisches Leben ist nach dem Massaker in Israel nun weltweit in Gefahr!

Lasst uns in dieser bitteren Stunde gemeinsam ein Zeichen setzen. Je mehr Unterstützer Farbe bekennen, desto stärker wird das Signal gegen die unmenschlichen Taten: Nicht mit uns! Juden in Israel und weltweit brauchen jetzt die Unterstützung der Mehrheitsgesellschaft dringender denn je. Lasst eure jüdischen Bekannten, Verwandten, Freunde und Mitbürger sehen, dass ihr zu ihnen steht und dass Antisemitismus, Hass und Terror nirgendwo auf der Welt akzeptiert werden dürfen.

Termine
gepostet am: Donnerstag, 12.10.2023, 12:10 Uhr

Deutscher Rap will keine Juden in seinem Ghetto: Gespräch mit Ben Salomo zu Antisemitismus in der deutschen Rap-Szene und Jugendkultur

Der Antisemitismus in Deutschland ist nicht erst seit dem Anschlag in Halle ein Thema. Seit Jahren gibt es ein Antisemitismus-Problem in der deutschen Rap-Szene, wie Ben Salomo, einer der außergewöhnlichsten Rapper Deutschlands, aus erster Hand zu berichten weiß. Doch auch im Alltag ist Antisemitismus in den letzten Jahren immer salonfähiger geworden. Jahrzehnte nach dem Ende des Nationalsozialismus sehen sich Juden noch immer mit den alten Gerüchten und Vorurteilen konfrontiert. Es kommt zu Beleidigungen, persönlichen Bedrohungen und Übergriffen.

Diskutiert mit Ben Salomo und erörtert zusammen historische Hintergründe, aktuelle Gesichtspunkte und Erfahrungen der Betroffenen und was gegen Antisemitismus konkret getan werden kann und auch muss! Wir laden Sie/Euch herzlich dazu ein und freuen uns auf Ihre/Eure Teilnahme!

Vorgestellt: Ben Salomo wurde 1977 unter dem bürgerlichen Namen Jonathan Kalmanovich in der israelischen Stadt Rechovot geboren. Im Alter von vier Jahren siedelte er gemeinsam mit seinen Eltern in das damalige West-Berlin um. Hier hielt er Kontakt zur Jüdischen Gemeinde und wuchs zugleich in den Hinterhöfen von Schöneberg unter arabischen und türkischen Migranten auf. 1997 begann er, Hip-Hop-Musik zu  machen. Acht Jahre hostete er auf Youtube die erfolgreiche Battle-Rap-Veranstaltung „Rap am Mittwoch“ mit rund 417 000 Abonnenten und über 112 Millionen Views. Im Mai 2018 gab er das Musikformat wegen der starken antisemitischen Tendenzen in der Deutschrap-Szene auf. Für sein Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus wurde ihm 2018 das  Robert-Goldmann-Stipendium verliehen. 2019 erschien seine Autobiografie „Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens“.

Zeit: 26. Oktober 2023, 18:30 Uhr
Ort: Bibliothek Paunsdorf, Platanenstraße 37, 04329 Leipzig

Anmeldung bis zum 23.10.2023 unter:
veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 12.10.2023, 10:10 Uhr

Stellungnahme zum Angriff auf Israel

Angesichts des terroristischen Angriffs der Hamas auf den Staat Israel, genau 50 Jahre nach dem Krieg gegen Israel ebenfalls während des jüdischen Feiertags Jom Kippur und 4 Jahre nach dem antisemitischen Anschlag auf die Synagoge in Halle, wird uns erneut bewusst, wie gefährdet jüdische Existenz sowohl in Israel wie in Deutschland ist. Als Erich-Zeigner-Haus erklären wir unsere Solidarität mit Israel und den jüdischen Gemeinden in Deutschland. Gerade weil sich Antisemitische Einstellungen in Deutschland weiter verfestigen und im politischen Spektrum aufgegriffen werden[1], ist unsere Wachsamkeit und unser Engagement nachhaltig gefordert.
Wir rufen Politik und Polizei auf, jüdische Einrichtungen mit besonderem Einsatz zu schützen und israelfeindlichen Kundgebungen eine Absage zu erteilen.
Das Erich-Zeigner-Haus wird sein Bildungspolitisches Engagement gegen Antisemitismus weiter verstärken. 

[1] Quelle: Die distanzierte Mitte. Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2022/23
Hg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung v. Franziska Schröter. S. 69-70 unter: https://www.fes.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=91776&token=3821fe2a05aff649791e9e7ebdb18eabdae3e0fd

Veranstaltung
gepostet am: Mittwoch, 11.10.2023, 13:10 Uhr

Zwischen „jüdischem Bolschewismus“ und „NATO-Finanzkapitalismus“? – Wie sich Rechtsextremist*innen im Ukraine-Krieg positionieren. Fortbildung für Journalist*innen

am 17.11.2023 in Leipzig und am 30.11.2023 Schwerin

Was ist antislawischer Rassismus?

Mit welchen Argumenten versuchen Rechtpopulist*innen und -extremist*innen den Diskurs in Deutschland zu beeinflussen? Was bedeutet das für die Arbeit von  Journalist*innen?

Diesen und anderen Fragen gehen wir in unserer Fortbildung, die ausschließlich an angehende oder ausgebildete Journalist*innen, amtliche oder ehrenamtliche, adressiert ist, nach. Für eine faire und ausgewogene Berichterstattung ist das Thema wichtig.

Rechtspopulist*innen und Rechtsextremist*innen versuchen zunehmend die Deutungshoheit in diesem Bereich zu erlangen.

Die Fortbildung soll Ihnen ermöglichen:

Verständnis des Konzepts: Journalist*innen sollten ein tiefes Verständnis für den Begriff “antislawischer Rassismus” entwickeln, um erkennen zu können, wann er in ihren Berichten relevant ist.

Historische Kontextualisierung: Eine Fortbildung sollte den historischen Hintergrund und die Ursprünge des antislawischen Rassismus beleuchten.

Sprachliche Sensibilität: Die Fortbildung sollte auch die Verwendung sensibler Sprache und die Vermeidung von rassistischer Terminologie behandeln.

Fallstudien und Beispiele: Praktische Beispiele und Fallstudien können dazu beitragen, das Verständnis zu vertiefen und die Sensibilität für das Thema zu schärfen.

Weitere Informationen unter: www.antisla.de

Programm

13:30 Uhr bis 14 Uhr

Ankommen, Kaffee, Kuchen

14 Uhr bis 14:30 Uhr

Henry Lewkowitz/Erich Zeigner Haus e. V., Stefan Rochow/Rochow-Medienagentur: Warum wir über antislawischen Rassismus sprechen müssen. (Projektvorstellung)

14:30 Uhr bis 15 Uhr

Denkanstöße

PD Dr. Nils M. Franke/Antisla: Der Ukraine-Krieg – Wie positioniert sich die Neue Rechte, AfD und der Rechtsextremismus?

15 Uhr bis 15:30 Uhr

Nachfragen und Diskussion

15:30 Uhr bis 16 Uhr 

Kaffeepause

16 Uhr bis 17 Uhr

Podiumsdiskussion und offene Diskussion

„Putin-Versteher“ versus „Waffenlieferanten“? Haben Ost- und Westdeutschland verschiedene Perspektiven auf den Ukraine-Krieg?

Podiumsdiskussion zwischen Pfarrer Christian Wolff/Pfarrer a.D. und Dr. Landry Charrier/Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt

17 Uhr bis 17:30 Uhr

Einblicke

Anastasia Tikhomirova/Journalistin: „Wollen Sie auch eine UkrainerIn?“ Einblicke in den antislawischen Sexismus als Alltagspraxis.

17:30 Uhr bis 18 Uhr

Evaluation und Ausblick

18 Uhr: Ende der Veranstaltung

Anmeldung unter:

Mail: kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de

Stichwort: Anmeldung Antisla

Oder telefonisch unter:

0341 5831 469

Oder mit dem Kontaktformular unter www.antisla.de

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 10.10.2023, 15:10 Uhr

Spendenaufruf: 30.000€ für die Restaurierung und den Umzug des Erich-Zeigner-Hauses benötigt

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. hat das große Glück, seit 1999 seinen Sitz in den ehemaligen Wohn- und Arbeitsräumen des Namensgebers zu haben. Diese historische Umgebung gibt uns als Verein die Möglichkeit, ein authentischer Ort für authentische politische Arbeit zu sein. Dies ist ein Privileg, dass wir die vergangenen fast 25 Jahre täglich schätzen. 

Das Haus selbst steht seit den 1880er Jahren. Immer wieder ist nur das Nötigste saniert worden, nur mit geringem Kostenaufwand etwas repariert oder erneuert worden. Nun standen der Erich-Zeigner-Haus e.V. und alle anderen Vereine, die hier ihre politische Bildungsarbeit machen vor dem Scheideweg: Zusehen, wie alles langsam zerfällt oder Gelder akquirieren, um das Haus sanieren zu können. Das Haus ist mittlerweile im Besitz des Kulturamts der Stadt Leipzig. Mit Geldern der Stadt, vorallem aber durch PMO-Mittel (Gelder der Parteien- und Massenorganisationen der ehemaligen DDR) konnten unglaubliche 2,2 Mio Euro zusammengetragen werden, um dieses Haus im Sinne des Denkmalschutzes, der Inklusion und auf des technischen Standes des 21. Jahrhunderts im neuen Glanz erstrahlen zu lassen. 

2,2 Mio Euro klingen so enorm viel, sie reichen aber nur für das Große, das Nötigste und Offensichtliche. Gebraucht werden aber noch zusätzlich 30.000€ für nicht förderfähige Kosten, wie den Umzug (während der Sanierung müssen alle Mieter von 2024-2026 ausziehen) und die Restaurierung der historischen Möbel, Bücher etc. von Erich Zeigner, seiner Ehefrau und seiner Sekretärin Johanna Landgraf. Diese 30.000€ versuchen wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. als Spenden bis zum 31.12.2023 zusammenzutragen.

Wir bitten Sie um Ihre Unterstützung!
Über die Seite betterplace.org können Sie unser Spendenprojekt einsehen sowie die Unterteilung der einzelnen Spendenposten nachvollziehen. Auch können Sie an dieser Stelle einfach eine Spende hinterlegen. Über die Seite erhalten Sie eine Spendenquittung: https://www.betterplace.org/de/projects/127625?utm_campaign=user_share&utm_medium=ppp_sticky&utm_source=Link
Sie können auch direkt auf unser Spendenkonto überweisen und bekommen durch den Verein eine Spendenquittung zugesandt. 

Spendenkonto:
Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96
Verwendungszweck: Restaurierung und Umzug EZH, Name, Adresse

Zusätzlich möchten wir Sie darum bitten, diesen Spendenaufruf mit Ihren Bekannten, KollegInnen oder in der Familie zu teilen. 
Wir danken Ihnen im Voraus herzlich für Ihre Unterstützung. Sollten Sie Rückfragen haben, können Sie sich gerne telefonisch oder per Mail an uns wenden.

Termine
gepostet am: Montag, 09.10.2023, 10:10 Uhr

Brandspuren – Das vereinte Deutschland und die rechte Gewalt der frühen 1990er-Jahre

Nach der sogenannten Wiedervereinigung folgte im Herbst 1991 eine Welle rechter Gewalt mit mehr als 1.000 Brandanschlägen in nur zwei Jahren. In Leipzig wird unter anderem ein Zeltlager für Geflüchtete angegriffen, das vollständig niederbrennt. Auch eine Unterkunft für Sinti*zze und Rom*nja in Markkleeberg wird zum Ziel eines Brandanschlags.

Wir möchten das 2023 veröffentlichte Buch „Brandspuren“ zum Anlass nehmen und über Ursachen und Folgenden dieser Welle rechter Gewalt von den 1990ern bis heute sprechen.
Wie kam es zu diesen zahlreichen Brandanschlägen? Welche öffentlichen und staatlichen Reaktionen gab es auf die rechte Gewalt? Welche Bedeutung hat die Erinnerung an die rechte Gewalt der 1990er Jahre für die Gegenwart? Welche Konsequenzen zog die Zivilgesellschaft?

Darüber sprechen wir mit Danilo Starosta und Till Kössler.

Danilo Starosta ist Diplompädagoge. Er arbeitet seit 2005 als Berater in der Fachstelle Jugendhilfe „Demokratiewerte in der Migrationsgesellschaft“ des Kulturbüro Sachsen.

Till Kössler ist Professor für Historische Erziehungswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zusammen mit Janosch Steuwer hat er das Buch „Brandspuren. Das vereinigte Deutschland und die rechte Gewalt der frühen 1990er-Jahre“ (Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung) herausgegeben.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes „Gemeinsam stark gegen Antisemitismus in Leipzig und Nordsachsen“ der Amadeu Antonio Stiftung statt und wird gemeinsam mit dem Erich Zeigner Haus e.V. Leipzig durchgeführt.

Datum: 12.10.2023, 19:00 Uhr

Ort: Erich Zeigner Haus Leipzig, Zschochersche Str. 21, 04229 Leipzig

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 04.10.2023, 14:10 Uhr

Auftaktveranstaltung des Leipziger Netzwerk für Demokratie

Unter der Trägerschaft des Erich-Zeigner-Haus e.V. startete in diesem Jahr ein neues Projekt zur Förderung und Stärkung der Demokratiearbeit in Sachsen. Das zivilgesellschaftliche Projekt mit dem Titel „Leipziger Netzwerk für Demokratie“ wird durch das Programm „Weltoffenes Sachsen“ von 2023 – 2025 gefördert. Mit dem Projekt sollen in der Messestadt nachhaltige und langfristig wirksame Strukturen der Demokratiearbeit etabliert und unterstützt werden.

Das Projekt richtet sich an bereits vorhandene Akteure der Demokratiearbeit sowie an interessierte Leipziger:innen aus dem gesamten Stadtgebiet, die sich für ein demokratisches Zusammenleben und gegen Ungleichwertigkeitsideologien einsetzen sowie menschenfeindlichen und antidemokratischen Positionen entgegentreten wollen. Das Projekt unterstützt, berät und vernetzt Vereine, Institutionen, Organisationen, Initiativen, Schulen und engagierte Leipziger:innen, die sich für ein demokratisches Zusammenleben einsetzen. Weitere Informationen zu den Angeboten des Netzwerks finden Sie auf der Projekthomepage sowie auf Instagram.

Am Freitag, dem 15. September 2023, fand im Vereinshaus des Wasser-Stadt-Leipzig e.V. die Auftaktveranstaltung statt. Über 80 Personen aus den unterschiedlichsten Teilbereichen der Zivilgesellschaft, die in der Demokratiearbeit tätig sind, nahmen daran teil und machten den Beginn des Projekts zu einem vollen Erfolg. Mit einem informativen Input vom RAA Leipzig und von Engagierte Wissenschaft e.V. zum aktuellen Stand der Demokratie in Leipzig und Sachsen, sind wir nach der Vorstellung des Netzwerks in einen spannenden Austausch getreten und haben gemeinsam Ideen und Anregungen für die Arbeit des Netzwerks für die kommenden zwei Jahre gesammelt.

Termine
gepostet am: Dienstag, 26.09.2023, 15:09 Uhr

Erinnern stören. Ein Gespräch mit Felix Axster und Massimo Perinelli

Wir laden ein zur Lesung und Diskussion „Erinnern stören“ am 5. Oktober um 19 Uhr im Erich Zeigner Haus mit Massimo Perinelli und Felix Axster.

Die Bagatellisierung rechtsextremer Gewalt hat in Deutschland Tradition. In Sachsen – und gerade in Leipzig – ließ das dominante Narrativ der „friedlichen Revolution“ von 1990 lange Zeit keinen Platz, um von der Gewalt zu erzählen, die die Einheitsfeierlichkeiten über Vertragsarbeiter*innen, Juden und Jüdinnen, schwarze Menschen und People of Color, Obdachlose, Punks und Linke brachten.

Konservative Akteur*innen verbreiteten stattdessen eine positive Erzählung der Wiedervereinigung, die auch die nie wirklich aufgearbeiteten Verbrechen des Nationalsozialismus überdecken sollte. Diese Erzählung einer vermeintlich friedlichen Revolution verstellte zudem den Blick auf die Kontinuität rechten Terrors in den 80er und 90er Jahren.

2020 erschien der Sammelband „Erinnern Stören“, herausgegeben von Lydia Lierke und Massimo Perinelli. Er zeigt jüdische und migrantische Perspektiven auf das Leben in der DDR, den Mauerfall und den Rassismus und Antisemitismus der 1990er Jahre. Unsere Gäste lesen aus dem Band, im Anschluss reden sie über die Notwendigkeit, die Geschichte der Wiedervereinigung gegen den Strich zu bürsten. Dounia Ablali führt als Moderatorin durch den Abend.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts „Brüche der Erinnerung“ unter Trägerschaft der Amadeu Antonio Stiftung statt.

Felix Axster ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) der Technischen Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. Geschichte des Antisemitismus und Rassismus, Kolonialgeschichte, Geschichte der Arbeit, Mediengeschichte, Erinnerungskultur und -politik.

Massimo Perinelli ist Historiker und Referent für Migration bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Seit fast 20 Jahren ist er in dem migrantischen Netzwerk „Kanak Attak“ aktiv. Er ist Mitbegründer der Initiative „Keupstraße ist überall“ und hat das Tribunal „NSU-Komplex auflösen“ mitinitiiert. Perinelli publiziert zu Geschlechter- und Sexualitätsgeschichte sowie zu Rassismus und migrantischen Kämpfen.

Dounia Ablali hat Soziologie in Jena studiert. Sie arbeitet als Bildungsreferentin mit den Themenschwerpunkten Rassismus, Sexismus und Antisemitismus.

Datum: 05.10.2023, 19:00 Uhr
Ort: Erich Zeigner Haus Leipzig, Zschochersche Str. 21, 04229 Leipzig

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 12.09.2023, 12:09 Uhr

Erich-Zeigner-Haus erhält 5.000€ zur Unterstützung der Vereinsarbeit

Franziska Reichenbacher, die Patin der Möglichmacher-Kampagne vom Sachsenlotto, durfte in diesem Monat ein Projekt auswählen, das mit 5.000€ gefördert wird und hat sich dabei für ein aktuelles Vorhaben unseres Vereins entschieden: das ‚Leipziger Netzwerk für Demokratie‘, welches am 15. September mit einer Auftaktveranstaltung in Leipzig startet. Ziel des Projektes ist die Vernetzung von verschiedenen Vereinen und Institutionen im Raum Leipzig, die sich gemeinsam für die Stärkung der Demokratie einsetzen.

Wir sind zutiefst dankbar für die großzügige Unterstützung, die uns ermöglicht, unsere Mission der Förderung von Weltoffenheit, Zivilcourage und Demokratie voranzutreiben. Die Unterstützung von Franziska Reichenbacher und Sachsenlotto zeigt, wie wichtig es ist, gemeinsam für eine tolerantere Welt einzutreten und dies nur gemeinsam erreicht werden kann!

Termine
gepostet am: Montag, 11.09.2023, 16:09 Uhr

Deutscher Rap will keine Juden in seinem Ghetto – Gespräch mit Ben Salomo zu Antisemitismus in der deutschen Rap-Szene und Jugendkultur

Der Antisemitismus in Deutschland ist nicht erst seit dem Anschlag in Halle ein Thema. Seit Jahren gibt es ein Antisemitismus-Problem in der deutschen Rap-Szene, wie Ben Salomo, einer der außergewöhnlichsten Rapper Deutschlands, aus erster Hand zu berichten weiß. Doch auch im Alltag ist Antisemitismus in den letzten Jahren immer salonfähiger geworden. Jahrzehnte nach dem Ende des Nationalsozialismus sehen sich Juden noch immer mit den alten Gerüchten und Vorurteilen konfrontiert. Es kommt zu Beleidigungen, persönlichen Bedrohungen und Übergriffen.

Ben Salomo wurde 1977 unter dem bürgerlichen Namen Jonathan Kalmanovich in der israelischen Stadt Rechovot geboren. Im Alter von vier Jahren siedelte er gemeinsam mit seinen Eltern in das damalige West-Berlin um. Hier hielt er Kontakt zur Jüdischen Gemeinde und wuchs zugleich in den Hinterhöfen von Schöneberg unter arabischen und türkischen Migranten auf. 1997 begann er, Hip-Hop-Musik zu machen. Acht Jahre hostete er auf Youtube die erfolgreiche Battle-Rap-Veranstaltung »Rap am Mittwoch« mit rund 417 000 Abonnenten und über 112 Millionen Views. Im Mai 2018 gab er das Musikformat wegen der starken antisemitischen Tendenzen in der Deutschrap-Szene auf. Für sein Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus wurde ihm 2018 das Robert-Goldmann-Stipendium verliehen. 2019 erschien seine Autobiografie „Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens“.

Diskutiert mit Ben Salomo und erörtert zusammen historische Hintergründe, aktuelle Gesichtspunkte und Erfahrungen der Betroffenen und was gegen Antisemitismus konkret getan werden kann und auch muss! Wir laden Sie/Euch herzlich dazu ein und freuen uns auf Ihre/Eure Teilnahme!

Donnerstag, 21.09.2023 I 16:00 Uhr I Kinder- & Jugendtreff Leipzig-Grünau e.V., Heilbronner Str. 16

Eine Veranstaltung des Erich-Zeigner-Haus e.V. in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung.

Termine
gepostet am: Dienstag, 29.08.2023, 10:08 Uhr

Verleihung Jugendmusikpreis der Holger Koppe-Stiftung

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Holger Koppe-Stiftung, im Auftrag des Stifters möchten wir Sie sehr herzlich zum Konzert der Preisträgerinnen und Preisträger anlässlich der Vergabe des Jugendmusikpreises der Holger Koppe-Stiftung am 23. September, 17:30 Uhr in den Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Leipzig einladen.


Dr. Anselm Hartinger, Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig, wird ein Grußwort halten.
Bereits ab 13:30 Uhr finden die öffentlichen Wertungsspiele der Teilnehmer am gleichen Ort statt.
Der von der Holger Koppe-Stiftung ausgelobte Jugendmusikpreis fördert musizierende Jugendliche und
deren Beschäftigung mit dem Leben und Wirken verfolgter und/oder ermordeter Komponistinnen und
Komponisten. Teilnahmeberechtigt sind Jugendliche, die ihren Wohnsitz in einem der Bundesländer
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben oder deren instrumentale Ausbildung an einer
Einrichtung in einem dieser Bundesländer erfolgt.


Im Anschluss an die Veranstaltung lädt Sie die Holger Koppe-Stiftung zu einem kleinen Empfang in das
Foyer vor dem Kammermusiksaal ein.


Veranstalter ist der Sächsische Musikrat in Kooperation mit den Landesmusikräten Sachsen-Anhalt und
Thüringen und dankbarer Unterstützung durch die Hochschule für Musik und Theater Leipzig.


Gern reservieren wir ihnen Plätze, wenn sie einen kurzen Bescheid per Email an sekretariat@drkoppe.de geben.
Die jungen Preisträgerinnen und Preisträger und wir freuen uns auf die Begegnung mit Ihnen.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 02.08.2023, 10:08 Uhr

2. August: Internationaler Tag des Gedenkens an den Genozid an den Sinti und Roma

Heute Gedenken wir an die unvorstellbaren Leiden, die im Namen der nationalsozialistischen Rassenideologie den Sinti*zze und Rom*nja Europas im Rahmen des Porajmos („Verschlingen“) zugefügt wurden.
Mehrere Hunderttausend Sinti*zze und Rom*nja wurden während dem Holocaust ermordet – unzählige weitere wurden Opfer von Entrechtung, Verfolgung und Terror.

Die Sinti*zze und Rom*nja wurden von den Nazis als „Zi******“ verunglimpft und als Minderwertige betrachtet. Sie wurden systematisch verfolgt, in Ghettos und Konzentrationslagern interniert und in den Gaskammern der Vernichtungslager ermordet. Ihr kulturelles Erbe und ihre Identität wurden auf grausame Weise ausgelöscht.

Der 2. August steht stellvertretend für dieses Leiden: In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden 4300 Sinti*zze und Rom*nja, vor allem Frauen, Kinder und Alte im Zuge einer endgültigen „Liquidierung“ des sogenannten Zi******lagers Auschwitz-Birkenau in den Gaskammern ermordet. Erst seit 2015 gilt der 2. August als Gedenktag an diese Verbrechen gegen die Menschheit – ein Trauriges Zeugnis dessen, dass das öffentliche Gedenken sowie die Thematisierung des Porajmos in unserer Erinnerungskultur lange Zeit ausblieben und nur Dank langen Kämpfen der wenigen Überlebenden und Angehörigen möglich wurden.

In Gedenken an die Opfer des Porajmos und in Solidarität mit den Sinti*zze und Rom*nja setzen wir uns dafür ein, dass die Erinnerung an ihre Geschichten in den Herzen und Köpfen der Menschen weiterleben und die bis heute leider anhaltende Diskriminierung verurteilt und bekämpft wird.

Jugendprojekte
gepostet am: Mittwoch, 05.07.2023, 13:07 Uhr

Rückblick und Dank – Stolpersteinverlegungen im Leipziger Umland

Am Mittwoch, dem 21. Juni 2023 konnte der Erich-Zeigner-Haus e.V. zusammen mit Schülerinnen und Schülern örtlicher Schulen und dem Kölner Künstler Gunter Demnig drei Stolpersteine und eine Stolperschwelle im Leipziger Umland verlegen.

Neben einer Stolperschwelle am alten Friedhof Altscherbitz, die an die Opfer der NS-„Euthanasie“ aus der gleichnamigen Heil- und Pflegeanstalt gedenkt, wurden in Schkeuditz, Bad Lausick und Bad Düben Stolpersteine verlegt.

Schülerinnen und Schüler des Maria-Merian-Gymnasiums recherchierten die Geschichte der Anstalt sowie ihre Rolle in den nationalsozialistischen Euthanasieverbrechen zusammen mit dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig. So konnte neben der Stolperschwelle auch eine Informationstafel erarbeitet werden, die informative Hintergründe zur Anstaltsgeschichte ansprechend aufbereitet. Dieser neue Gedenkort in Schkeuditz wurde unter Anwesenheit vieler Gäste eingeweiht, untermalt von Redebeiträgen von Oberbürgermeister Bergner, der ärztlichen Direktorin Dr. Richter und Herrn Dr. Koppe als Förderer des Projektes sowie einem kulturellen Rahmenprogramm der Schülerinnen und Schüler. Wir bedanken uns bei allen Menschen, die dieses Projekt unterstützt und ermöglicht haben.
Neben der Stolperschwelle wurde vor dem Schkeuditzer Rathaus ein Stolperstein für eines der Opfer aus Altscherbitz – Karl Hering verlegt. Begleitet wurde die Verlegung durch Musik und Lyrik von den Schülerinnen und Schülern der Lessing-Oberschule. Da Hering vermutlich auf Wanderschaft war, bevor er eingewiesen wurde, unterstützen die Verlegung einige Gesellen auf Wanderschaft.

In Bad Lausick wurde durch die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse der Werner-Seelenbinder-Oberschule ein Stolperstein für den Sozialdemokraten Karl Köppel verlegt. In der Leipziger Straße 13 erinnert dieser Stein nun an sein Schicksal. Neben den Schülerinen und Schülern sprachen auch Herr Bürgermeister Hultsch und Schulleiterin Frau Schneider. Anwesend war zudem mit Petra Heine eine entfernte Nachfahrin Köppels, die die Schülerinnen und Schüler bereits während des Projektes unterstützte und einige persönliche Gegenstände der Familie bereitstellte.

Durch Schülerinnen und Schüler des evangelischen Schulzentrums Bad Düben konnte in der Gustav-Adolf-Straße 26 ein Stolperstein für Hans Blume verlegt werden. Dieser war wegen seiner jüdischen Herkunft von seiner Familie getrennt worden und starb im Arbeitserziehungslager Zöschen aufgrund der Haftbedingungen. Dank der Anwesenheit seines Sohnes Joachim Böhlemann wurde die Verlegung zu einem ganz besonderen Moment für alle Anwesenden.

Wir möchten uns bei allen bedanken, die diese Projekte im Leipziger Umland ermöglicht haben und uns in unserer Arbeit tatkräftig unterstützten. Ein großer Dank gilt auch Gunter Demnig, der als Initiator des Projektes nach etlichen Jahren immer noch persönlich die Steine verlegt.

Termine
gepostet am: Dienstag, 04.07.2023, 12:07 Uhr

NEUER TERMIN: SOZIALISTICA UND ANDERE BÜCHERSCHÄTZE – VORTRAG VON DR. MANFRED HÖTZEL

Dr. Erich Zeigner (1886–1949), Jurist, zunächst als Staatsanwalt und Richter tätig, bekannt als Politiker der Weimarer Republik (sächsischer Justizminister und kurzzeitig Ministerpräsident einer Linksregierung, von einer Reichsexekution gestürzt), nach 1945 Leipziger Oberbürgermeister, war auch Büchersammler und Bücherliebhaber. Seine Bibliothek blieb weitgehend erhalten. Sie umfaßt neben juristischer Fachliteratur mit verschiedenen Spezialgebieten (Arbeits-, Versicherungs-, Wohn- und Mietrecht) Titel aus Zeigners weitgespannten Arbeits- und Interessengebieten, die von Geschichte, Ökonomie, Philosophie über Kunst und Musik bis zu einigen Naturwissenschaften (z. B. Physik) reichen. Entsprechend seiner Weltanschauung als freiheitlicher Sozialist gibt es auch zahlreiche Sozialistica. Die vorliegende Bibliographie verzeichnet ca. 1500 Bücher, Broschüren und andere Druckerzeugnisse und von rund 80 Zeitschriften mehrere hundert Bände bzw. Einzelhefte. Ergänzt wird die Sammlung von über 200 Notenschriften, vorwiegend ist die klassische deutsche Musik des 19. Jahrhundert vertreten, und 58 – von ehemals 250 – Schallplatten aus der Zeit um 1930. Alle Titel sind ausführlich bibliographisch einschließlich erkennbarer Nutzungsspuren beschrieben. Neben einer Einleitung zur Geschichte und Struktur der Bibliothek bieten ein ausführliches Register sowie Fotos und Faksimiles einen anschaulichen Blick in Zeigners intellektuelle Arbeitswelt. Der Vortrag stützt sich u. a. auf das Buch „Sozialistica und andere Bücherschätze in der Bibliothek Erich Zeigners“, erschienen 2020 im Passage-Verlag Leipzig. Wegen der Sanierung des Erich-Zeigner-Hauses ab 2024 ist die Veranstaltung für längere Zeit eine der letzten Gelegenheiten, Einsicht in die Bibliohek Erich Zeigners zu nehmen.

Moderieren wird durch den Abend der Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e.V. Henry Lewkowitz.

Um Anmeldung mit einer formlosen E-Mail an: veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de wird gebeten.

Wann: 17. Juli 2023, 18.00 Uhr

Wo: Erich-Zeigner-Haus e. V., Zschochersche Straße 21, 04229 Leipzig

Flyer zur Veranstaltung: Flyer Vortrag Sozialistica und andere Bücherschätze

Termine
gepostet am: Dienstag, 20.06.2023, 11:06 Uhr

Konzertabend mit dem Duo Walther Bosch im Rahmen der Jüdischen Woche 2023

Der in Leipzig-Plagwitz ansässige Erich-Zeigner-Haus e.V. lädt im Rahmen der Jüdischen Woche 2023 zu einem Konzertabend mit dem Duo Walther Bosch ein. Das Konzert findet am 26. Juni 2023 von 18:00 bis 19:30 Uhr in den historischen Räumlichkeiten des Vereins in der Zschocherschen Straße 21, 04229 Leipzig, statt. Am Flügel Erich Zeigners präsentieren die Musikerinnen Cornelia Walther (Violoncello) und Vanessa Bosch (Klavier) ausgewählte Werke der „verfemten Musik“ – im Nationalsozialismus verbotene Musikstücke jüdischer Musiker*innen – und rufen sie ihrem Publikum auf besondere Weise wieder ins Gedächtnis. Die für das Konzert ausgewählten Werke sollen dabei nicht nur das Ausmaß der jüdischen Verfolgung unter dem NS-Regime verdeutlichen und daran erinnern, sondern ferner mit Blick auf den fortbestehenden Antisemitismus mahnen.

Cornelia Walther [Violoncello]

arbeitet im Bereich des Kulturmanagements für das Kammermusikfest Sylt und die Konzertreihe MUSICA+ und leitet die Abteilung ‚Kinderkonzerte‘. Darüber hinaus ist sie als Pädagogin und Studio-Cellistin im Raum Frankfurt tätig.

Vanessa Bosch [Klavier]

unterrichtet Klavier, Orgel und Korrepetition. Sie lehrt an der Kunstuniversität Graz und ist als freischaffende Musikerin tätig.

Gemeinsam gehen sie als DuoWaltherBosch einer regen Konzerttätigkeit nach, im Rahmen derer sie auch mit dem Jüdischen Museum Frankfurt, dem Fritz Bauer Institut sowie der Henry und Emma Budge-Stiftung kooperierten.

Wir bitten um verbindliche Voranmeldungen zur Teilnahme unter veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de (Anmeldefrist: 23. Juni 2021).

Die Veranstaltung wird unterstützt und gefördert durch das Kulturamt der Stadt Leipzig.

Termine
gepostet am: Montag, 05.06.2023, 9:06 Uhr

Neue Verlegungen im Leipziger Umland am 21.06.2023

Am 21.06.2023 werden im Leipzger Umland neue Stolpersteine und eine neue Stolperschwelle verlegt

Vor wenigen Tagen hat der Kölner Künstler Gunter Demnig noch den 100.000sten Stolperstein in Nürnberg verlegt. Am 21. Juni kommt er nun nach Schkeuditz, Bad Lausick und Bad Düben, um eine Stolperschwelle und insgesamt drei Stolpersteine zu verlegen.

Die Stolpersteine sollen daran erinnern, dass hinter jedem Stein ein Menschenleben steht. Seit 1992 verlegt der Künstler seine quadratischen Messingplatten mit den Lebensdaten von Menschen, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden, an deren letzten freiwillig gewählten Wohnorten. Die Stolpersteine in mittlerweile 1.200 deutschen Kommunen und weiteren 30 Ländern gelten als größtes dezentrales Mahnmal der Welt.

Die Verlegungen in Schkeuditz, Bad Lausick und Bad Düben schließen Jugendprojekte ab, die durch Leipziger Erich-Zeigner-Haus e.V. initiiert und im Verlauf des vergangenen Jahres begleitet wurden. Der Verein, der sich für Weltoffenheit und Zivilcourage einsetzt, bietet die außerschulischen Jugendprojekte bereits seit mehreren Jahren als Teil seiner historisch-politischen Bildungsarbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen an. Im Rahmen der Projekte recherchieren die Jugendlichen anhand originaler Akten die Einzelschicksale der Verfolgten, führen Exkursionen und Zeitzeugengespräche durch und sammeln Spenden. Die Verlegung von Stolpersteinen oder die Anbringung von Gedenktafeln für „Stille Helden“ der NS-Zeit stellen den Abschluss der Jugendprojekte dar.

Am 21. Juni 2023, um 09:00 Uhr wird am Schkeuditzer Friedhof an der Leipziger Straße eine Stolperschwelle zur Erinnerung an die Opfer der NS-Euthanasieverbrechen in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Altscherbitz verlegt. Stolperschwellen sind eine Sonderform der Stolpersteine, die Steine sind jeweils einem Individuum gewidmet, die Schwellen gedenken hingegen Opfergruppen und Unrechtsorten. Im vergangenen Jahr recherchierten die Schülerinnen und Schüler des Maria-Merian-Gymnasium Schkeuditz in regelmäßigen Projekttreffen auf Grundlage von Originaldokumenten die Geschichte der Heil- und Pflegeanstalt im Nationalsozialismus. Die Ergebnisse werden zudem in Form einer Informationstafel präsentiert, die ebenfalls im Rahmen der Verlegung eröffnet wird.

Auch die Schülerinnen und Schüler der Lessing Oberschule recherchierten mit der Biografie von Karl Hering das Einzelschicksal eines Altscherbitzer Euthanasieopfers. Für Karl Hering wird vor dem Schkeuditzer Rathaus, 10:00 Uhr ein Stolperstein verlegt.

Um 13:00 Uhr beginnt die Stolpersteinverlegung in Bad Lausick. Hier werden die Schülerinnen und Schüler der Werner Seelenbinder Oberschule einen Stolperstein für Karl Köppel, der aufgrund seiner sozialdemokratischen Gesinnung verfolgt und inhaftiert wurde, in der Leipziger Straße 13 verlegen.

Die letzte Stolpersteinverlegung an diesem Tag findet dann in Bad Düben um 15:00 Uhr mit den Schülerinnen und Schülern des Evangelischen Schulzentrums Bad Düben in der Gustav-Adolf-Straße 26 statt. Hier lebte Hans Blume, der wegen seiner jüdischen Herkunft von seiner Familie getrennt wurde und im Arbeitserziehungslager Zöschen ums Leben gekommen ist.

Alle Verlegungen werden von einem durch die Schülerinnen und Schüler selbst gestalteten kulturellen Rahmenprogramm begleitet und sind für die Öffentlichkeit frei zugänglich, sodass sich alle Interessierten am Gedenken beteiligen können.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 02.06.2023, 12:06 Uhr

Dank für besonderes gesellschaftliches Engagement: Oberbürgermeister verleiht Henry Lewkowitz Goldene Ehrennadel

Am Dienstag, dem 30.05.2023 zeichnete Oberbürgermeister Burkhard Jung elf ehrenamtlich tätige Leipzigerinnen und Leipziger für ihr soziales, kulturelles oder politisches Engagement mit der Goldenen Ehrennadel der Stadt Leipzig aus.
Die Goldene Ehrennadel der Stadt Leipzig wird bereits seit 1999 an Menschen verliehen, die sich ehrenamtlich in der Stadtgesellschaft besonders nachhaltig engagieren.

Der Geschäftsführer und Stellvertretende Vorsitzende des Erich-Zeigner-Haus e.V. Henry Lewkowitz war dieses Jahr für sein herausragendes politisches Engagement unter den Ausgezeichneten. Der Oberbürgermeister stellte neben seiner Arbeit für den Erich-Zeigner-Haus e.V.  auch seine Mitgliedschaft und Vorstandstätigkeiten in vielen weiteren politischen und demokratiefördernden Vereinen in Leipzig heraus und zeigte auf, wie die Vereinsarbeit, die eng mit Herrn Lewkowitzs Visionen und Ideen verknüpft ist, in den letzten Jahren ausgeweitet werden konnte.

Vor zahlreichen Gästen unterstrich der Oberbürgermeister die wichtige Funktion des Ehrenamts für die Leipziger Stadtgesellschaft und verlas die einzelnen Leistungen der Ausgezeichneten.

„Ich habe mich sehr über diese Auszeichnung und Wertschätzung unserer Arbeit gefreut. Für uns als Erich-Zeigner-Haus e.V. und für mich als Person ist jedoch klar, dass wir uns in Zukunft dennoch nicht zurücklehnen werden, sondern weiterhin für Demokratie und Weltoffenheit in Leipzig engagiert eintreten werden.“ so Henry Lewkowitz.

Termine
gepostet am: Dienstag, 30.05.2023, 11:05 Uhr

Vortrag und Podiumsgespräch am 22.06.2023

„Kontinuität des Rechtsterrorismus? – Von den Anfängen in der Weimarer Republik bis in die Gegenwart“

Die Geschichte des Rechtsterrorismus in Deutschland ist lang und reicht zurück bis in die Weimarer Republik. Exemplarisch ist hier der Mord an dem Politiker und Außenminister Walther Rathenau durch zwei Mitglieder der paramilitärischen und rechtsradikalen Organisation Konsul im Jahr 1922 zu nennen. Der Mord an Rathenau war auch ein Angriff auf die noch junge Demokratie und zielte auf die Destabilisierung des demokratischen Systems. Die Tatmotive und Ziele lesen sich dabei erschreckend aktuell. Antidemokratische Bestrebungen und Umsturzfantasien sind auch gegenwärtig zentral im Denken rechtsradikaler und rechtsterroristischer Akteure. Dass dem Hass gegenüber Politiker*innen, die für eine demokratische Gesellschaft einstehen, konkrete Taten folgen können, zeigt auch der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Doch auch bereits nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs finden sich bis in die Gegenwart zahlreiche Beispiele rechtsterroristischer Anschläge in der (alten) Bundesrepublik, wie etwa das Oktoberfestattentat 1980 in München oder die Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrund. So drängen sich die Fragen auf: Inwiefern handelt es sich hierbei tatsächlich um Kontinuitäten? Können die Ereignisse, Entwicklungen und Hintergründe auf die Gegenwart übertragen werden? Wie unterscheiden sich Strukturen, Akteure, Ziele und Motive in der Zeit der Weimarer Republik im Vergleich zum Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik?

Diese und weitere Fragen sollen im Rahmen der Veranstaltung „Kontinuität des Rechtsterrorismus? – Von den Anfängen in der Weimarer Republik bis in die Gegenwart“ mit dem Historiker Prof. Dr. Martin Sabrow und dem Soziologen Hendrik Puls thematisiert und diskutiert werden.

Prof. Dr. Martin Sabrow ist Historiker und war Direktor des Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam sowie Professor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin. Seine Dissertation verfasste er zum Thema „Der Rathenaumord. Rekonstruktion einer Verschwörung gegen die Republik von Weimar“. Er ist zudem Autor des Buches „Der Rathenaumord und die deutsche Gegenrevolution“, das 2022 in einer Neuauflage erschien.

Hendrik Puls ist Soziologe, Promotionsstipendiat der Hans-Böckler-Stiftung und Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Bielefeld im Fachbereich Sozialwesen. Er arbeitet als freier Journalist und forscht unter anderem zu den Themen Neonazismus und Rechtsterrorismus. Er ist Herausgeber des Sammelbandes „Rechtsterrorismus in der alten Bundesrepublik. Historische und sozialwissenschaftliche Perspektiven“, dass 2023 im Verlag Springer VS erschien.

Die Veranstaltung findet am 22. Juni 2023 von 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus in Leipzig-Plagwitz statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Wir bitten um eine formlose Anmeldung bis zum 19.06.2023 an veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 08.05.2023, 12:05 Uhr

Zum 8. Mai

Der 8. Mai ist in vielen europäischen Ländern als sog. „Tag der Befreiung“ bekannt, denn heute vor 78 Jahren endete der Zweite Weltkrieg durch die bedingungslose Kapitulation Deutschlands und dem Sieg der Alliierten.

Vor diesem Hintergrund wird heute den Opfern des nationalsozialistischen Regimes gedacht und an sie erinnert, um nicht zu vergessen, aber auch um vorrauszuschauen und zu mahnen.

Denn mit dem Ende des Nationalsozialismus 1945, verschwanden Antisemitismus, Rassismus und andere Formen menschenverachtender Ideologien nicht einfach aus den Köpfen der Menschen, sondern sind auch heute noch weit verbreitet.

So kommt in Leipzig jeden Montag eine Gruppe selbsternannter „Querdenker“ zusammen, unter denen sich neben Verschwörungsideolog*innen und Impfgegner*innen auch Rechtsextremist*innen, Neonazis, Anhänger*innen der Reichsbürger-Bewegung oder Holocaustleugner*innen befinden. Außerdem bekam die rechtspopulistische und rechtsextreme Partei AfD bei der letzten Bundestagswahl 2021 10,3 % der Stimmen und in Sachsen wurde sie bei der Landtagswahl 2019 mit 27,5 % die zweitstärkste Partei. Und auch in anderen europäischen Ländern verzeichnen rechte Parteien hohe Wähler*innenzahlen. So bekam die rechtsextreme Partei Fratelli d’Italia im Sommer 2022 bei der Parlamentswahl in Italien eine klare Mehrheit und ist seitdem Teil der Regierung.

Deswegen ist unabdingbar an die Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes zu erinnern und den Opfern zu gedenken. Denn nur wenn wir uns mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen und diese aufarbeiten können wir Veränderungen bewirken, unsere geschichtliche Verantwortung übernehmen und daran erinnern, dass Hass und Ausgrenzung keinen Platz in unserer Gesellschaft haben dürfen.

Daher rufen wir gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz, ver.di und dem Leipzig. Courage zeigen. e.V. zu einer Demonstration um 18:30 Uhr auf dem Johannisplatz in Leipzig auf und laden Sie und euch ein an der heutigen Demonstration teilzunehmen.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 01.05.2023, 8:05 Uhr

1. Mai – Tag der Arbeit

Heute ist „Tag der Arbeit“. Kennzeichnend für diesen Feiertag ist das Demonstrieren der Arbeiter*innen und Gewerkschaften für die Rechte abhängig Beschäftigter. Seit 1919 ist der 1. Mai in Deutschland Feiertag. Ab 1890 fanden in Deutschland Demonstrationen und Streiks an diesem Tag statt. Im Oktober 1890 beschließt dann die SPD, den 1. Mai zum offiziellen Tag der Arbeiterbewegung zu machen, woraufhin es zu alljährlichen Demonstrationen kommt. Dabei geht es u.a. um Forderungen nach höheren Löhnen oder besseren Arbeitsbedingungen und -zeiten.

Insbesondere in Zeiten von Klimakrise, Gentrifizierung und Preiserhöhungen in beinahe allen Bereichen gewinnen Arbeitskämpfe noch einmal an Bedeutung. Familien, welche ihre Wohnungen verlieren oder die Preislast nicht mehr tragen können, bleiben auf der Strecke.

Vereinnahmung der Proteste durch Rechts

Bereits im dritten Reich okkupierte das NS-Regime den 1. Mai, um sozialdemokratisch, kommunistisch oder anarchistisch orientierte Arbeiter*innen für sich zu gewinnen und oppositionellen Gruppierungen wie Parteien oder Gewerkschaften politisch zu entmachten. Sie beraubten dem 1. Mai jeglicher sozialpolitischer Schlagkraft und degradierten ihn zum „Nationalen Feiertag des deutschen Volkes“.

Damals wie heute versuchen rechte Akteure mit pseudo-sozialen Demonstrationen zu korrumpieren und sich als Alternative zu anderen Protesten zu inszenieren. Neben zahlreichen Demonstrationen in anderen Städten, findet somit auch in Leipzig, so wie jeden Montag, eine sog. Montagsdemonstration statt. An diesen beteiligen sich unter anderem Neonazis, Verschwörungsideolog*innen und Pro-Russische Demonstrant*innen. Zudem ruft die „Patriotische Stimme Deutschlands“ rund um den Ex-NPDler Volker Beiser zu einer Demonstration auf. Gerade aus diesem Grund ist es von Bedeutung, antidemokratischen und reaktionären Akteuren nicht das Feld zu überlassen und sie nicht unwidersprochen ihre Positionen verbreiten zu lassen – damit der 1. Mai weiterhin den sozialen Kämpfen der Arbeiter*innen gilt!

Wir möchten Sie und euch daher auf folgende (Gegen-)Demonstrationen hinweisen:

Der DGB veranstaltet um 11:00 Uhr eine Maidemonstration. Treffpunkt ist vor dem Volkshaus Leipzig, Karl-Liebknecht-Str. 30.

Das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz ruft ab 16:30 Uhr auf dem Augustusplatz zum Protest gegen die Demonstration der „Patriotischen Stimme Deutschlands“ auf.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 17.04.2023, 12:04 Uhr

Trotz alledem! – Kein Vergessen des Überfalls durch die Nationalsozialisten auf das Leipziger Volkshaus

Bevor die NSDAP am 2. Mai 1933 mit der Deutschen Arbeitsfront die freien Gewerkschaften in Deutschland entmachtete und in den Untergrund trieb, verbreitete sie in den Gewerkschaftshäusern Terror und Angst.
Am 9. März 1933 stürmte und besetzte die SA das Leipziger Volkshaus, verwüstet und plündert es. Tagelang brennt im Volkshaushof der Scheiterhaufen. Bücher und Inventar werden gestohlen, Tresore werden aufgeschweißt. Der Überfall war nicht der erste Angriff auf das Haus. Schon einmal, im Jahre 1920, hatten sich Rechtsradikale das Volkshaus als Ziel genommen. Damals wurde es durch Beschuss und Brandstiftung total zerstört, wurden Volkshaus-Angestellte durch die Zeitzer Straße (heute Karl-Liebknecht-Straße) bis in die Kohlenkeller des Neuen Rathauses getrieben.
Viele Gewerkschafter*innen wurden verhaftet und ins Konzentrationslager geworfen.
Erich Schilling, Sozialdemokrat und Vorsitzender des Leipziger Gewerkschaftskartells war Betroffener und Augenzeuge dieser Vorgänge und überlebte das KZ Buchenwald. Sein erster Gang in Freiheit 1945 führt ihn zum Leipziger Volkshaus. Am 18. Mai 1945 beschlossen er gemeinsam mit anderen Gewerkschaftskollegen: „Wir bauen wieder auf. Trotz alledem!“.


In Erinnerung an dieses Verbrechen finden folgende Veranstaltungen des DGB in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Erich-Zeigner-Haus e.V. statt:

Lesung und Podiumsdiskussion „90 Jahre Besetzung der Gewerkschaftshäuser durch die SA – Enteignung und Entmachtung der freien Gewerkschaften durch die NSDAP 1933″

Bei einem Podiumsgespräch diskutieren wir die Vorgänge aus dem Jahr 1933 mit: Dr. Monika Kirst (Freundeskreis Leipziger Volkshausgeschichte e. V.); Prof. Dr. Mike Schmeitzner (Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V.); Dr. Johanna Sänger (Stadtgeschichtliches Museum Leipzig)

Im Anschluss Besuch des Geschichtsbodens des Leipziger Volkshauses mit Frau Dr. Kirst.

Datum: 27. April um 18:30 Uhr
Ort: Erich-Schilling-Saal, Volkshaus, 5. Etage, Karl-Liebknecht-Str. 30, Leipzig


Führung im Stadtgeschichtlichen Museum

Datum: 2. Mai 2023 um 15:30 Uhr
Ort:
Böttchergäßchen 3, Leipzig


Gedenkveranstaltung des DGB Sachsen

Datum: 2. Mai 2023 um 18:00 Uhr
Ort:
Garten des Leipziger Volkshauses
Mit: Burkhard Jung (Oberbürgermeister Stadt Leipzig), Stefan Körzell (Mitglied Bundesvorstand des DGB), Daniela Kolbe (stellv. Vorsitzende DGB Sachsen), Manuela Grimm (Geschäftsf. DGB Leipzig-Nordsachsen), Willy Buschak (Historiker), Dr. Anselm Hartinger (Leiter Stadtgesch. Museum), Arbeiter*innenchor, Musikstudierende der HMT Leipzig


Mahnwache am Haus

Datum: 2. Mai 2023 um 20:30 Uhr
Ort: am Volkshaus Leipzig


Wir bitten um vorherige Anmeldung für die jeweilige Veranstaltung an: Leipzig-Nordsachsen@DGB.de

Alle weiteren Informationen finden Sie unter: 230323_DGB_Flyer_Besetzung_Gewerkschaftshäuser 1933

Termine
gepostet am: Freitag, 31.03.2023, 12:03 Uhr

Für eine feministische Organisationskultur – Erfahrungen aus Schweden

Wenn wir wollen, dass linke Politik auf die Fragen und Bedürfnisse der Mehrheit der Menschen antwortet, dann müssen ihre Stimmen in unseren Organisationen präsent sein. Davon sind wir heute leider noch weit entfernt. Denn sie sind keine Inseln, sondern von denselben Machtverhältnissen geprägt, die in der Gesellschaft bestehen. Das hat nicht zuletzt die Debatte um #linkemetoo gezeigt. Und doch haben sie den Anspruch, stets einen Schritt voranzugehen.

Es geht um nichts weniger als die Frage, wie politische Organisationen Strukturen und eine Kultur schaffen können, die Frauen und anderen benachteiligten Gruppen eine tatsächlich gleichberechtigte, diskriminierungsfreie Teilhabe ermöglichen, und auf diese Weise demokratischer werden. Der strukturelle Sexismus braucht Antworten auf der strukturellen Ebene. Wie kann das gehen?

Es ist keine einfache Aufgabe und benötigt kontinuierliche Arbeit, sowohl an Strukturen als auch an eingelernten Verhaltensweisen. Die die schwedische Vänsterpartiet (dt. Linkspartei), hat deshalb das Handbuch zum innerparteilichen Feminismus entwickelt, das klare Kommunikations- und Verhaltensregeln aufzeigt. Aber wie werden diese Buchstaben zur Realität? In welche Debatten sind sie eingebunden? Welche Erfolge konnten so schon erzielt werden? Welche Herausforderungen stellen sich damit im Alltag?

Darüber sprechen wir mit Caroline Gustafsson, Vorsitzende der Frauenorganisation der Vänsterpartiet.

Zum Handbuch: https://www.rosalux.de/publikation/id/46514/handbuch-zum-innerparteilichen-feminismus

Datum: Donnerstag, 27. April 2023, 18-20 Uhr

Ort: Erich-Zeigner-Haus, Zschochersche Str. 21, 04229 Leipzig

Simultanübersetzung Englisch-Deutsch

Kontakt: Alex Wischnewski, Leiterin des Dialogprogramms Globaler Feminismus, alex.wischnewski@rosalux.org

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 29.03.2023, 11:03 Uhr

100 Jahre Ministerpräsident Erich Zeigner: Umfangreicher Themenabend trifft auf reges Interesse

Anlässlich des 100. Jubiläums der Vereidigung Erich Zeigners als sächsischer Ministerpräsident organisierte der Erich-Zeigner-Haus e.V. einen Themenabend in den historischen Räumlichkeiten des Namensgebers in der Zschocherschen Straße in Leipzig.

Im Anschluss an die Begrüßung der zahlreich erschienenen Gäste und eine thematische Einleitung zum so genannten Krisenjahr 1923 durch Henry Lewkowitz, Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Hauses, wurde den Anwesenden im bis zum letzten Platz gefüllten ehemaligen Wohnzimmer Erich Zeigners dessen Amtszeit als Ministerpräsident sowie dessen Involvement in die organisierte Arbeiterschaft und die Gewerkschaftsbewegung des Leipziger Westens nähergebracht.

Dr. Manfred Hötzel, ausgewiesener Experte für das Leben und Wirken Erich Zeigners sowie die Geschichte der Sozialdemokratie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, erläuterte detail- und umfangreich die Art und Weise, wie Erich Zeigner erst zum Justizminister und schließlich zum Ministerpräsidenten des noch jungen Freistaats Sachsen werden sollte – und wie seine kurze Amtszeit im Herbst 1923 ein jähes Ende finden sollte.

Sein Referentenpartner an diesem Abend, Dr. Nils Franke, promovierter Historiker und Privatdozent an der Universität Leipzig, illustrierte in mehreren Segmenten die Geschichte des Leipziger Stadtteils Plagwitz: erst als eigenständige Gemeinde, dann als aufkommender Industriestandort und schließlich als Nährboden der organisierten Arbeiterbewegung in Leipzig.

Gemeinsam präsentierten Dr. Hötzel und Dr. Franke ein umfangreiches und sehr in die tiefe gehendes Bild über die Person Erich Zeigner, das Jubiläum des Krisenjahres 1923 und die Geschichte der Arbeiterbewegung im Leipziger Westen. Fragen und Gesprächsimpulse aus dem zahlreich erschienenen und interessierten Publikum warfen über die gesamte Dauer des Abends neue thematische Schlaglichter und sorgten für einen gelungenen Themenabend vor vollem Haus.

Termine
gepostet am: Donnerstag, 16.03.2023, 10:03 Uhr

Konzert mit jüdischer Musik voller Seele im Erich-Zeigner-Haus

Am Mittwoch, dem 29.03.2023 um 18:00 Uhr wird das Duo NIHZ featuring Chasan Baruch Chauskin ihre musikalischen Forschungsergebnisse erst wiederentdeckter jüdischer Musik aus KZ und Ghetto im Erich-Zeigner-Haus präsentieren. Dazu im Kontrast wird auch lebensfrohe Musik aus friedlichen Zeiten gespielt.

Alle weiteren Informationen finden Sie unter: Intercooltour_Plakat_Leipzig

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 08.03.2023, 11:03 Uhr

Zeitzeuginnengespräch mit Frau Dr. Eva Umlauf

Im Rahmen der Wanderausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ des United States Holocaust Memorial Museum, die noch bis zum 17. März 2023 im Neuen Rathaus der Stadt Leipzig zu sehen ist, fand letzten Freitag, am 3. März 2023 ein Zeitzeuginnengespräch mit Frau Dr. Eva Umlauf statt. Dr. Eva Umlauf ist eine der jüngsten Überlebenden des KZ Auschwitz und hat ihre Erinnerungen in dem 2016 erschienenen Buch „Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen“ niedergeschrieben.

Rund 70 interessierte Leipziger*innen kamen in der unteren Wandelhalle zusammen, um Dr. Eva Umlaufs Erinnerungen zuzuhören und Fragen zu stellen.
Moderiert wurde das spannende Gespräch von Dr. Martin Clemens Winter (wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Leipzig).

Wir danken Frau Dr. Eva Umlauf und der Stadt Leipzig für den gelungenen Abend und das die Veranstaltung in diesem Rahmen stattfinden konnte.

 

Termine
gepostet am: Donnerstag, 16.02.2023, 14:02 Uhr

Einladung zum Zeitzeugengespräch mit Frau Dr. Eva Umlauf | am Freitag, dem 3. März 2023, um 18:00 Uhr

Im Rahmen der Ausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ des United States Holocaust Museum im Neuen Rathaus bietet die Stadt Leipzig in Kooperation mit lokalen Partner/innen und Akteuren der Stadtgesellschaft ein Begleitprogramm an. In diesem Zusammenhang möchten Sie die Stadt Leipzig und der Verein ErichZeignerHaus herzlich zum Zeitzeugengespräch sowie zur anschließendem Gespräch mit Frau Dr. Eva Umlauf am Freitag, 3. März 2023, 18:00 Uhr, in die Untere Wandelhalle, des Neuen Rathauses einladen.

Moderation: Dr. Martin Clemens Winter, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Leipzig


zu Frau Dr. Eva Umlauf:

Dr. Eva Umlauf wurde in einem Arbeitslager geboren und später mit ihrer Mutter in das KZ Auschwitz
deportiert. Heute gilt die 80jährige Kinderärztin, Psychotherapeutin und Buchautorin als eine der jüngsten Überlebenden des KZ Ausschwitz. Ihre Erinnerungen hat sie 2016 in dem Buch „Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen“ veröffentlicht. Als Zeitzeugin wird Dr. Eva Umlauf aus ihrem Buch lesen und im Anschluss für eine Diskussion sowie Nachfragen zur Verfügung stehen.

Die Veranstaltung findet trotz des LVB Streiks am 03.03.2023 statt und wir hoffen, dass Sie dennoch den Weg in das Neue Rathaus finden.

Weitere Informationen finden Sie hier: 2023_02_17_Einladung_Zeitzeugengespräch

Termine
gepostet am: Montag, 13.02.2023, 9:02 Uhr

100 JAHRE MINISTERPRÄSIDENT ZEIGNER & SEIN WIRKEN IN LEIPZIG – VORTRÄGE UND DISKUSSION | 21.03.2023, 18 – 20 Uhr

ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V. führt anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Ministerpräsidentschaft Erich Zeigners in Kooperation mit dem Erich-Zeigner-Haus e. V. eine Vortragsveranstaltung zu „100 Jahren Ministerpräsidentschaft Erich Zeigners und sein Wirken in Leipzig“ durch. Die Veranstaltung wird am 21. März 2023 zwischen 18:00 und 20:00 Uhr in den Räumen des Erich-Zeigner-Haus e.V. stattfinden.

Thematisch stehen vor allem drei Schwerpunkte im Mittelpunkt der Veranstaltung. Zum einen soll Erich Zeigners demokratiepolitisches Wirken ausführlich beleuchtet werden, vor allem zur Zeit der Weimarer Republik. Zum anderen soll es um seinen Einfluss innerhalb der Arbeiterbewegung des Leipziger Westens gehen sowie seine Leistungen bei dem Aufbau der Gewerkschaften sollen thematisiert werden. Um eine möglichst umfassende Sicht auf die Person Zeigners zu ermöglichen und alle Facetten seines Wirkens ausführlich darstellen zu können werden Dr. Manfred Hötzel (ZeignerBiograf, Historiker) und Dr. Nils Franke (Historiker, PD Universität Leipzig) die Ergebnisse ihrer Recherchen vorstellen und auch im Gespräch miteinander ein stimmiges Gesamtbild der Person Zeigners vermitteln. Henry Lewkowitz wird durch den Abend führen und moderieren.

Wir bitten um Anmeldung an: veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de bis zum 15.03.2023.


VORLÄUFIGES SEMINARPROGRAMM

18:00 – 18:10 Uhr Begrüßung, Einführung, Erwartungsabfrage, Organisatorisches • Henry Lewkowitz
18:10 – 18:55 Uhr Die Person Erich Zeigner und die Facetten
seines Wirkens, Vortrag und Fragen •
Dr. Manfred Hötzel
18:55 – 19:30 Uhr Ergebnisse neuerer Recherchen zu Erich
Zeigner und sein Umfeld in Plagwitz •
Dr. Nils Franke
19:30 – 20:15 Uhr Diskussion, Feedback und Abschied, Zeit
zum offenen Austausch •
Henry Lewkowitz

Weitere Informationen finden Sie hier: Flyer Seminar 21.03.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 31.01.2023, 14:01 Uhr

Digitaler Reader – Erinnerungskulturelle Jugendprojekte in Schkeuditz 2022

Auch im Jahr 2022 hat der Erich-Zeigner-Haus e. V. erinnerungskulturelle  Jugendprojekte in Schkeuditz durchgeführt. In Zusammenarbeit mit der Lessing-Oberschule und dem Maria-Merian-Gymnasiums in Schkeuditz wurden dabei sowohl ein Stolperstein- als auch ein Stolperschwellenprojekt umgesetzt. Gefördert wurden beide Projekte durch die Stadt Schkeuditz, die Partnerschaft für Demokratie in Nordsachen, die Holger-Koppe-Stiftung sowie die F. C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz.

Damit Interessierte einen besseren Einblick in die Projekte erhalten können, hat der Erich-Zeigner-Haus e. V. auch hierzu eine Dokumentation in Form eines Digitalen Readers angefertigt. Dieser bietet einen genauen Überblick über den Ablauf und den Inhalt der Projekte und steht allen Interessierte hier zum Download zur Verfügung.

Im Zentrum standen bei diesen Projekten das Schicksal von Karl August Hering sowie die NS-„Euthanasieverbrechen“ in der ehemaligen Landesheil- und Pflegeanstalt Altscherbitz.

Das Stolpersteinprojekt zum Verfolgten Karl August Hering findet seinen Abschluss mit der Verlegung am 21.06.2023 um 10 Uhr vor dem Rathaus in Schkeuditz. Die Stolperschwellenverlegung zu den NS-„Euthanasieverbrechen“ in der ehemaligen Landesheil- und Pflegeanstalt Altscherbitz findet am 21.06.2023 um 9 Uhr vor dem Friedhof Altscherbitz statt. Hierzu möchten wir Sie recht herzlich einladen.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 23.01.2023, 8:01 Uhr

30.01.2023: Leipzig leuchtet für Demokratie und Menschenrechte – wichtige Hinweise

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 16.01.2023, 10:01 Uhr

Neue Handreichung „Aktuelle Erscheinungsformen und Herausforderungen des Antisemitismus“ erschienen

Die Publikation entstand im Rahmen der Fachtagung „Aktuelle Erscheinungsformen und Herausforderungen des Antisemitismus“, die vom 29. – 30. September 2022 in Leipziger Neuen Rathaus stattfand.

Die Broschüre versammelt Beiträge, die von den Referent*innen zu den Inhalten ihrer Vorträge und Workshops verfasst wurden und diese kompakt wiedergeben. Neben einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Phänomen, werden in den Beiträgen verschiedene Formen des gegenwärtigen Judenhasses sowie rechtliche und präventive Handlungsmöglichkeiten im Kampf gegen Antisemitismus in den Blick genommen.

Mit Beiträgen von: Vicki Felthaus (Bürgermeisterin und Beigeordnete für Jugend, Schule und Demokratie der Stadt Leipzig), Rabbinerin Esther Jonas-Märtin, Henry Lewkowitz (Erich-Zeigner-Haus e.V.), Prof. Dr. Stephan Grigat (Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien [CARS]), Dr. Olaf Glöckner (Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien e.V.), Benjamin Männel, Dr. des. Ulrike Becker & Michael Spaney (Mideast Freedom Forum Berlin e.V.), Dr. Olaf Kistenmacher (Villigster Forschungsforum zu Nationalsozialismus, Rassismus und Antisemitismus e.V.), Marie Künne (Debunk. Amadeu Antonio Stiftung), Marina Chernivsky (OFEK e. V. | Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment), Susanne Feustel (Kulturbüro Sachsen e.V.) und Peter Lewkowitz.

Die Broschüre ist ab sofort als Printversion kostenfrei über den Verein zu beziehen und steht hier zum Download bereit.

Das Projekt wurde durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Leipzig: „Ort der Vielfalt“ gefördert.

Termine
gepostet am: Donnerstag, 12.01.2023, 14:01 Uhr

Zwischen Davidstern und roter Fahne. Buchvorstellung.

Leipzig, 1. Februar, Mittwoch, 18.00 Uhr

Lesung & Gespräch

Zwischen Davidstern und roter Fahne. Buchvorstellung.

Mit Michael Uhl (Autor und Historiker)

Eine Veranstaltung der RLS Sachsen in Kooperation mit der VVN-BdA Leipzig e.V. und dem Erich-Zeigner-Haus e.V.

Bibliothek Plagwitz “Georg Maurer”, Zschochersche Strasse 14, 04229 Leipzig

 

Der Historiker Michael Uhl (Tübingen) stellt in Wort und Bild seine 2022 im Schmetterling Verlag erschienene Biografie der jüdischen Krankenschwester Betty Rosenfeld vor, die als Freiwillige der Internationalen Brigaden am Spanischen Bürgerkrieg teilnahm und als Flüchtling in Frankreich den aus Leipzig stammenden Spanienkämpfer Sally Wittelson kennenlernte (für den 2021 in der Endersstraße ein Stolperstein verlegt worden ist). Im Sommer 1942 wurde das Paar gemeinsam nach Auschwitz deportiert.

 

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 11.01.2023, 14:01 Uhr

Erinnerungskulturelles Theaterprojekt „stolpern“ zu Gast im Theater der jungen Welt

»stolpern« ist ein theaterpädagogisches Kooperationsprojekt zwischen der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin und dem Piccolo Kinder- und Jugendtheater Cottbus. Über mehrere Monate hinweg arbeiten die Theaterpädagogin Mai-An Nguyen und der stellvertretende Theaterleiter des Piccolo Theaters Matthias Heine zusammen mit Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 21 Jahren zum Thema Rechtsruck. Ausgangspunkt für das städteübergreifende künstlerisch-partizipative Format sind die »Stolpersteine«, eine Arbeit des Künstlers Gunter Demnig, mit der er an in der NS-Zeit verfolgte Menschen erinnert.

Nach Vorstellungen und Gastspielen in Berlin, Cottbus, Weimar und Senftenberg, wird das Theaterstück am 03. Februar 2023 um 19:30 Uhr nun auch in Leipzig im Theater der jungen Welt aufgeführt. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Kartenvorbestellung finden Sie hier: https://www.theaterderjungenweltleipzig.de/wann-und-was/stueckdetail/stolpern

Workshop | 01. / 02. Februar

Zusätzlich zu dem Theaterabend gibt es die Möglichkeit am 01. oder 02. Februar einen inszenierungsvorbereitenden Workshop zu vereinbaren. In diesen vierstündigen Workshops für Gruppen ab 12 Personen setzen wir uns ganz persönlich mit den zentralen Konflikten der Inszenierung auseinander und probieren spielerisch verschiedene theatrale Mittel und Wirkungsweisen der Inszenierung »stolpern «aus. Mit geschärften Sinnen können diese dann in der Vorstellung wiederentdeckt werden. Der Workshop findet in den Räumlichkeiten des Leipziger Erich-Zeigner-Haus e.V. statt: Zschochersche Straße 21, 04229 Leipzig.

Workshop Anmeldung über: Mai-An Nguyen (Leitung Theaterpädagogik Schaubühne Berlin) – MNguyen@schaubuehne.de

Förderer: Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ) & Bildungsagenda NS-Unrecht des Bundesministeriums der Finanzen (BMF)

Schaubühne am Lehniner Platz Berlin „stolpern. Ein theaterpädagisches Projekt“. Premiere am Piccolo Kinder- und Jugendtheater, Cottbus am 10. Juni 2022 Premiere an der Schaubühne, Berlin am 17. Juni 2022

© Gianmarco Bresadola, 2022

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 20.12.2022, 14:12 Uhr

Ausstellung: „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ vom 02.01. – 17.03.2023

Die Ausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ des United States Holocaust Memorial Museums widmet sich einer zentralen Frage: Wie war der Holocaust möglich? Die Rolle Adolf Hitlers und anderer führender Persönlichkeiten der NSDAP für die Durchführung der NS-Rassenpolitik ist unbestreitbar. Doch die Abhängigkeit dieser Tätergruppe von unzähligen anderen Menschen ist weniger bekannt. Im NS-Deutschland und im von Deutschland dominierten Europa entwickelten sich überall – in Regierung und Gesellschaft – Formen von Zusammenarbeit und (Mit-)Täterschaft, wo immer Opfer von Verfolgung und Massenmord auch lebten.

Die Ausstellung untersucht die Rolle der gewöhnlichen Menschen im Holocaust und die Vielzahl von Motiven und Spannungen, die individuelle Handlungsoptionen beeinflussten. Dazu gehörten Gleichgültigkeit, Antisemitismus, Vorteilsnahme, Ansehen in der Gemeinschaft, Gruppenzwang oder Chancen auf materiellen Gewinn. Die Ausstellung zeigt aber auch Personen, die den Möglichkeiten und Versuchungen, ihre Mitmenschen zu verraten, nicht nachgegeben haben und uns daran erinnern, dass es auch in extremen Zeiten Alternativen zu Kollaborationen und Täterschaft gibt.

Die Ausstellung wird durch ein pädagogisches Angebot für Schülerinnen und Schüler begleitet. Hierbei wird ein partizipativer Lernansatz verfolgt und lokale Bezüge hergestellt. Durch Dialoge, Fragen und Analyse des historischen Materials werden die Teilnehmenden dabei unterstützt, die Ausstellung zu erkunden und zu verstehen, wie sich der Holocaust aus der Gesellschaft heraus entwickeln konnte. In diesem Lernprozess spielen die Teilnehmenden eine entscheidende Rolle: Sie erarbeiten sich die Bedeutung der historischen Ereignisse und inwiefern diese für sie in der Gegenwart relevant sind. Die pädagogische Begleitung erfolgt durch das Schulmuseum Leipzig und den Erich-Zeigner-Haus e.V.

Die Präsentation der Ausstellung ist eine Kooperation zwischen der Stadt Leipzig und dem United States Holocaust Memorial Museum. Weitere Informationen zu den pädagogischen Angeboten und der Anmeldung finden Sie hier.

Wo? Neues Rathaus der Stadt Leipzig, Untere Wandelhalle

Wann? 02.01. – 17.03.2023

 

Termine
gepostet am: Montag, 05.12.2022, 10:12 Uhr

Einladung und Anmeldung digitale Vorstellung und offene Diskussion zur Leipziger Autoritarismus-Studie 2022

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Herausforderungen für den aktuellen demokratischen Diskurs“ möchten wir Sie herzlich zur digitalen Vorstellung der Leipziger Autoritarismus-Studie 2022 mit anschließender Diskussion und offenem Gespräch einladen. Frau Charlotte Höcker (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Else-Frenkel-Brunswik-Institut) wird die Studie und Ihre Ergebnisse vorstellen, vor allem mit einem Augenmerk auf Antifeminismus und Geschlechterdemokratie. Moderiert wird die Veranstaltung von PD Dr. Nils M. Franke (Wissenschaftliches Büro Leipzig).

Seit 2002 erscheint in einem Zwei-Jahres-Rhythmus die Leipziger Autoritarismus-Studie, die anhand von empirischen Erhebungen die Verbreitung extrem rechter Einstellungen in der „Mitte“ der Gesellschaft untersucht.

Die Studie ist heute ein elementarer Bestandteil der Rechtsextremismusforschung und ein wichtiger Beitrag zur Untersuchung politischer Einstellungen in Deutschland.

Bei Interesse können Sie sich bis zum Sonntag, dem 11.12.2022 mit einer formlosen Mail an: veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de anmelden. Die Zugangsdaten zur Zoomkonferenz bekommen Sie dann spätestens am Morgen des 12.12.2022 zugesandt.

Was: Digitale Vorstellung und offene Diskussion zur Leipziger Autoritarismus-Studie 2022

Wer: Charlotte Höcker (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Else Frenkel-Brunswik Institut), Moderation PD Dr. Nils M. Franke (Wissenschaftliches Büro Leipzig)

Wann: Dienstag, den 13.12.2022 um 18:00 Uhr

Die Vortragsreihe wird gefördert von der Partnerschaft für Demokratie: „Leipzig. Ort der Vielfalt“.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 29.11.2022, 9:11 Uhr

Spendensammlung | Stolperschwelle für die Erinnerung an die NS-Euthanasieverbrechen in der Heil- und Pflegeanstalt Altscherbitz

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Zusammenarbeit mit dem Maria-Merian Gymnasium Schkeuditz recherchieren 20 Schüler*innen der 10. und 11. Klasse in regelmäßigen Projektreffen zu den NS-Euthanasieverbrechen in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Altscherbitz. Gemeinsam entstand so die Möglichkeit, die Geschichte der Anstalt in Bezug auf die NS-Euthanasieverbrechen aufzuarbeiten.

Dafür trafen sich die 20 Schüler*innen der zehnten und elften Klasse zu Projekttreffen in regelmäßigem Rhythmus, um, neben den einführenden Untersuchungen zu den Massenverbrechen im Rahmen der sogenannten „Behindertenmorde“ in Deutschland und Sachsen, vor Ort im Museum eingehende Lokalrecherche zu betreiben. Am 15. September 2022 gab es bereits eine erste öffentliche Veranstaltung mit dem Oberbürgermeister sowie der Verwaltungsdirektion des heutigen Krankenhauses in Schkeuditz. Dort wurden erste Ideen zur Schaffung eines Gedenkortes in Altscherbtz besprochen. Die Schüler*innen wollen neben einer Stolperschwelle ebenfalls eine Informationstafel rund um den Altscherbitzer Friedhof schaffen, um auf die NS-Euthanasieverbrechen aufmerksam zu machen.

Die Stolperschwelle wird als Mahnmal an die NS-Verbrechen rund um die Heil- und Pflegeanstalt Altscherbitz dienen. Die Geschichte der Anstalt reicht knapp 150 Jahre zurück. Gegründet wurde sie als „Provinzial-Irrenanstalt Altscherbitz“ im Jahr 1876. Ihr Konzept war für die damalige Zeit hochmodern und das „Offene-Tür-System“ ohne Mauern und Gitter galt als Inbegriff der medizinischen und wissenschaftlichen Fortschritts. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten kam der Gedanke der Sterilisation psychisch und körperlicher kranker Menschen auf, welcher auch in Altscherbitz fruchtbaren Nährboden fand. Als am 14. Juli 1933 das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses in Kraft trat, wurden erstmals sieben Frauen aus Altscherbitz zur Sterilisation ins Evangelische Diakonissenhaus nach Halle überführt, woraufhin weitere Sterilisationen folgten. Ab 1940 wurde die Heil- und Pflegeanstalt Altscherbitz zu einer der sogenannten „Zwischenanstalten“, in denen die Menschen zunächst gesammelt und anschließend in Tötungsanstalten geschickt wurden. Der erste Transport aus Altscherbitz im Rahmen der Aktion T4 fand am 1. Juni 1940 statt. Dabei wurden 70 Personen in die Heil- und Pflegeanstalt Brandenburg deportiert und dort in Gaskammern ermordet.

Insgesamt folgten weitere 8 Transporte nach Brandenburg, sodass insgesamt 495 Patient*innen dorthin verbracht und getötet wurden. Nach Schließung der Anstalt in Brandenburg, wurden Patient*innen aus Altscherbitz fortan in die Landesheil- und Pflegeanstalt Bernburg in Sachsen-Anhalt deportiert. Bis zum Ende dieser Phase der „NS-Euthanasie“ wurden nachweislich 1864 Patient*innen aus der Heil- und Pflegeanstalt Altscherbitz getötet. Hunger und Medikamente als Tötungsmittel sind ebenfalls mit der Heil- und Pflegeanstalt Altscherbitz in Verbindung zu bringen. Mindestens 2862 Patient*innen starben durch Hunger und Medikamente als Tötungsmittel entweder in Altscherbitz selbst oder in anderen Einrichtungen durch Transporte aus Altscherbitz. Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher liegen.

Ähnlich einem Stolperstein fertigt der Kölner Künstler Gunter Demnig die ein Meter langen und zehn Zentimeter breiten Stolperschwellen an, um sie ebenerdig in den Gehweg einzulassen. Eine Messingplatte auf der Oberseite trägt eine Gravur, welche an die an diesem Ort begangenen Massenverbrechen erinnert. Auch Stolperschwellen verursachen im übertragenen Sinne ein gedankliches Stolpern der Lesenden.

Die Verlegung einer Stolperschwelle ist mit Kosten in Höhe von ca. 2000 Euro verbunden. Da es sich hierbei um ein Projekt der Zivilgesellschaft für die Zivilgesellschaft handelt, wollen wir ausschließlich um private Spenden werben. Wir bitten Sie daher um eine Spende auf folgendes Konto, um dieses wichtige Mahnmal finalisieren zu können:

Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.

IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96

Verwendungszweck: Stolperschwelle Altscherbitz

V.i.S.d.P. Henry Lewkowitz

Spendenquittungen werden selbstverständlich ausgestellt.

Wir danken herzlich für Ihre Unterstützung!

Außerdem möchten wir Sie zur Verlegung der Stolperschwelle am 23.06.2023 um 9:00 Uhr einladen.

 

Unterstützt wird dieses Projekt von der Partnerschaft für Demokratie in Nordsachsen (PfD Nordsachsen) und der Holger Koppe-Stiftung.

Mit freundlichen Grüßen

Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 24.11.2022, 11:11 Uhr

Einladung zur Vernissage der neuen Dauerausstellung „Ort der demokratischen Zivilcourage im Wandel der Zeit – Das Erich-Zeigner-Haus“am 16.12.2022

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Interessierte,

wir freuen uns sehr, am Freitag, den 16. Dezember 2022, unsere neue Dauerausstellung „Ort der demokratischen Zivilcourage im Wandel der Zeit – Das Erich-Zeigner-Haus“ eröffnen zu können. Zur Vernissage möchten wir Sie/Euch hiermit recht herzlich einladen und würden uns freuen, Sie/Euch um 18 Uhr in den Räumlichkeiten des Erich-Zeigner-Haus e. V. in der Zschochersche Straße 21 in Leipzig begrüßen zu dürfen.

Die Ausstellung legt dabei einen besonderen Fokus auf das demokratiepolitische Wirken Prof. Dr. Erich Zeigners, welcher als ehemaliger sächsischer Ministerpräsident (1923) und Leipziger Oberbürgermeister (1945-1949) zu den wohl interessantesten politischen Persönlichkeiten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehört. Sowohl sein Einsatz für die Demokratie als sächsischer Justizminister (1921) in der noch jungen Weimarer Republik als auch sein Wirken im Leipziger Rettungswiderstand sind dabei ein noch weitgehend unbekanntes Kapitel in der öffentlichen Wahrnehmung und Diskussion.

Daneben freuen wir uns, durch die Ausstellung einen Beitrag zur öffentlichen Wahrnehmung des Erich-Zeigner-Hauses, dessen Lokalgeschichte sowie der aktuellen Demokratiearbeit des Erich-Zeigner-Haus e. V. leisten zu können. Eingerahmt wird die Ausstellung durch einen Begleitband der Autoren Dr. Manfred Hötzel, Dr. Nils Franke und Henry Lewkowitz. Die Grußworte wird Raimund Grafe als Vereinsvorsitzender halten.

Wir freuen uns, wenn Ihrerseits/Eurerseits Interesse zur Teilnahme besteht und wir Sie/Euch am 16. Dezember um 18 Uhr persönlich begrüßen dürfen. Zwecks Planung des Abends freuen wir uns über eine formlose Zusage per Mail an veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de bis zum 13.12.2022.

Bei Rückfragen steht Ihnen das Team des Erich-Zeigner-Haus e. V. jederzeit zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihren/Euren Besuch!

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 10.11.2022, 14:11 Uhr

Rückblick und Danksagung zur Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“

Liebe Leipziger Putzpat*innen,

wir als Team des Erich-Zeigner-Haus e.V. möchten uns herzlich bei Euch und Ihnen bedanken. Nicht nur für das Putzen der Stolpersteine und das Abhalten der Mahnwachen am 9. November sind wir überaus dankbar, sondern auch für die beständige Unterstützung, das Zusenden von Bildern sowie das Teilen unserer Gedenkaktion. Von Eurem und Ihrem unglaublichen Engagement sind wir tief berührt und danken allen vielmals!

Wir freuen uns, dass am gestrigen Tage an allen Stolpersteinen und somit an 226 Stellen in Leipzig ein Licht geleuchtet hat und durch Euer und Ihr Engagement die Erinnerung sowie das Gedenken bewahrt wird.

Ebenso haben wir uns sehr über jede*n Teilnehmende*n unserer Gedenkveranstaltung am Dittrichring gefreut, die den wichtigen Worten der Redner*innen Frank Kimmerle, Friedrich Magirius, Christian Wolff und der Kulturamtsleiterin Dr. Anja Jackes zugehört haben.

Rückblickend lässt sich von unserer Seite erfreulicherweise sagen, dass bisher kaum Vorfälle von Störungen der Mahnwachen oder Schändung der Stolpersteine gemeldet wurden. Sollte es doch noch Bedarf an Rücksprache geben, sind wir selbstverständlich per Mail und Telefon zu erreichen. Nochmals möchten wir uns an dieser Stelle für die vielen tollen Bilder bedanken, die uns erreicht haben, welche wir natürlich auch gerne teilen möchten. Unter den Hashtags #keinvergessen #stolpersteine können sicher auch heute noch Bilder der Stolperstein-Putzaktion auf den verschiedenen sozialen Plattformen geteilt werden. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Mitwirkenden und wünschen Euch und Ihnen alles Gute und beste Gesundheit!

Das Team aus dem Erich-Zeigner-Haus

                  

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 09.11.2022, 10:11 Uhr

„Mahnwache und Stolpersteine putzen“ 2022

 

Zum 84. Mal jähren sich am heutigen Tage die Novemberpogrome. In der Nacht vom 09. auf den 10. November im Jahr 1938 verübte das Nazi-Regime, geleitet von ihrer zu tiefst menschenverachtenden Ideologie, im gesamten Deutschen Reich Brandanschläge auf Synagogen, zerstörte Geschäfte, verwüstete Wohnungen und nahm unzähligen jüdischen Menschen das Leben. Daher möchten wir heute gemeinsam den Opfern der Pogrome und der Shoah gedenken und mahnen.

Menschenverachtende Einstellungen sind leider nach wie vor in weiten Teilen der Bevölkerung zu finden, weshalb das Erinnern und Gedenken an die Opfer unverzichtbar ist. Erst am vergangenen Montag haben verschiedene rechtsextreme und neonazistische Gruppierungen zu einem Fackelmarsch um den Ring – vorbei an Stolpersteinen in der nähe der jüdischen Gedenkstätte – aufgerufen.

Umso wichtiger ist es, dem Gedenken an die Opfer in angemessener Art und Weise Ausdruck zu verleihen und auf die menschenverachtenden Verbrechen des Nazi-Regimes aufmerksam zu machen.

Daher ruft der Leipziger Erich-Zeigner-Haus e. V. zum 15. Mal zur gemeinsamen Aktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ auf. Zur Mahnwache wollen wir gemeinsam die Stolpersteine reinigen und eine Kerze entzünden. Die Aktion zielt unter anderem darauf ab, auf die Einzelschicksale aufmerksam zu machen und nicht zu vergessen, wohin menschenverachtende Ideologien wie Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz führen können. Das Eintreten für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage liegt dabei im Bewusstsein für die Vergangenheit begründet. Das Gedenken und Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus darf niemals in den Hintergrund geraten.

Umso mehr freuen wir uns, dass sich auch in diesem Jahr zahlreiche Putzpat*innen an der Aktion beteiligen.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 01.11.2022, 20:11 Uhr

Alle Stolpersteine an Putzpat*innen vergeben – Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“

Am 9. November findet wieder die Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ statt. Sie sind herzlich eingeladen, als Putzpat*innen sich daran zu beteiligen.

Hier finden Sie auch die Putzanleitung und hier den Link für die Anmeldung. In der Tabelle finden Sie auch die Biografien zu den jeweiligen Personen.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 25.10.2022, 16:10 Uhr

DOCS ON TOUR GEHT IN DIE NÄCHSTE RUNDE

In Witzenhausen wird am 27. Oktober um 19:30 Uhr der Film WEM GEHÖR MEIN DORF? von Christoph Eder gezeigt. Im Anschluss findet ein Filmgespräch mit Vertreter*innen lokaler Aktionsbündnisse aus Witzenhausen statt.

Weitere Vorstellungen finden statt in:

Angermünde (08.11.), FREIE RÄUME – EINE GESCHICHTE DER JUGENDZENTRUMSBEWEGUNGEN

Witzenhausen (10.11.), HINTERM DEICH WIRD ALLES GUT

Angermünde (11.11.), WEM GEHÖRT MEIN DORF?

Gedenkstätte für die Opfer des KZ- Langenstein-Zwieberge (15.11.), DER ZWEITE ANSCHLAG

Quedlinburg (16.11.), WENN WIR ERST TANZEN

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 21.10.2022, 15:10 Uhr

Erich-Zeigner-Haus e.V. veranstaltet Preisverleihung zum Abschluss des sachsenweiten Projekts „Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum“

Das Projekt „Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum“ ist seit Januar 2021 Teil des Workshopangebots des Leipziger Erich-Zeigner-Haus e.V. und wird im Bundesprogramm Demokratie leben! gefördert. Die Workshopreihe hat zum Ziel, Jugendliche und junge Erwachsene für Alltagsrassismus zu sensibilisieren und dem Phänomen so präventiv zu begegnen. Seit Beginn des Projektes wurde der Workshop in insgesamt 11 Städten und Dörfern in den Landkreisen Nordsachsen, Landkreis Leipzig, Landkreis Bautzen, im Erzgebirgskreis, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und der Stadt Leipzig durchgeführt. In den letzten zwei Jahren setzten sich über 200 Jugendliche und junge Erwachsene aus Gymnasien, Oberschulen, Förderschulen sowie FÖJ-Leistende und Studierende der Berufsakademie Breitenbrunn mit den alltäglichen Formen rassistischer Diskriminierung auseinander.

Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Phänomen (Alltags-)Rassismus, erstellten die Teilnehmenden außerdem kurze Videoclips, sog. audiovisuelle Kontexte, in denen sie die behandelten Themen selbstständig aufgriffen und filmisch umsetzten. Seit Projektbeginn sind so ca. 35 Videos entstanden, in denen die Teilnehmenden u.a. Themen wie Rassismus in den Medien oder im Sport sowie alltägliche Formen rassistischer Diskriminierung behandelten.

Die im Projekt entstandenen Videos wurden im Rahmen eines Wettbewerbs von einer Jury, bestehend aus Mitarbeitenden des Leipziger Stadtteilprojekts PERSPECTIVES, akribisch begutachtet, diskutiert und anschließend bewertet. „Auf Anfrage des Erich-Zeigner-Hauses sind wir Teil der Jury geworden und freuen uns, das Projekt auf diese Weise unterstützen zu können. Die Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit dem Thema Rassismus durch das Medium Film findet wir sehr spannend. Die Vielseitigkeit der Beiträge und Verarbeitung der Inhalte durch die Teilnehmer*innen haben uns beeindruckt“, so Clara Nunes, Mitarbeiterin im Projekt PERSPECTIVES und Jurymitglied.

Die Preisverleihung, bei der die im Projekt entstandenen Videoclips ausgezeichnet wurden, veranstaltete der Erich-Zeigner-Haus e.V. am 08. Oktober 2022 im Werk II in Leipzig. Der 3. Platz ging an Schülerinnen und Schüler einer 9. Klasse aus der Werner-Seelenbinder-Schule Bad Lausick. In ihrem Video „Rassismus in Bad Lausick“ befragten die Jugendliche Bewohner*innen der Kleinstadt zum Thema Rassismus und stellten die Aussagen einem Faktencheck kritisch gegenüber. Der 2. Platz im Wettbewerb ging an Schülerinnen aus einer 11. Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasium Taucha. In dem Film „Alltagsrassismus“ setzten sie sich mit der Repräsentation von People of Color in Werbungen und Produktdesign auseinander. Der 1. Platz ging schließlich an zwei ehemalige FÖJlerinnen, die im Rahmen eines Online-Seminars der SUA Umweltakademie an der Workshopreihe teilnahmen. In ihrem Videoclip „Viele kleine Stiche“ beschäftigten sich die Gewinnerinnen mit der Wirkung von Alltagsrassismus auf Betroffene und wählten hierfür eine literarische sowie kreative Ausdrucksweise. Zuletzt gewann eine Gruppe aus einer 12. Klasse der Neuen Nikolaischule in Stötteritz den Anerkennungspreis für ihr Video „Diskriminierung von Asiaten – ein leises Problem der Gesellschaft“. In dem Video interviewten die Schülerinnen und Schüler einen von Rassismus betroffenen Mitschüler und gaben seinen Erfahrungen in dem Beitrag Raum.

Mit der Preisverleihung findet das Projekt praktisch seinen Abschluss. Diesbezüglich konstatiert die Projektleiterin Emily Bandt: „Für eine nachhaltige Bildungsarbeit gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung ist es jedoch langfristig wichtig, solche Projekte in schulische und außerschulische Regelstrukturen zu integrieren und eine fortwährende und ganzheitliche Auseinandersetzung mit dem Thema anzuregen – von der Grundschule bis ins Erwachsenenalter. Dies gilt ebenfalls für die Bildungsarbeit gegen andere Phänomene Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, um letztlich ein gleichberechtigtes, demokratisches Zusammenleben für alle Menschen in unserer Gesellschaft zu stärken.“

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 12.10.2022, 17:10 Uhr

07.-11.11.2022: VILLA Leipzig -Projekttage für Jugendliche zum Gedenken an den 9.11.

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November organisiert Die VILLA Leipzig im Jugendtreff Projekttage mit verschiedenen Themen und Aktionen rund um Stolpersteine, Gedenken und Erinnerung.

 

Termine
gepostet am: Mittwoch, 12.10.2022, 15:10 Uhr

Digitale Podiumsdiskussion „Heißer Herbst- Gefahr für die Demokratie oder nur heiße Luft?“

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Herausforderungen für den aktuellen demokratischen Diskurs“ möchten wir Sie herzlich zur digitalen Podiumsdiskussion „Heißer Herbst- Gefahr für die Demokratie oder nur heiße Luft?“ mit MdL Kerstin Köditz (DIE LINKE) und Dr. phil. Johannes Kiess (ELSE-FRENKEL-BRUNSWIK-INSTITUT für Demokratieforschung in Sachsen) einladen.

Das Narrativ des „Heißen Herbst“ wird seit Ende August/Anfang September immer wieder von linken und rechten Gruppen bedient und vereinnahmt. Zuletzt war dies am 08. Oktober in Berlin zu beobachten, wo etwa 10.000 Menschen dem Demo-Aufruf der AfD unter dem Motto „Unser Land zuerst!“ gegen die Energiepolitik der Bundesregierung folgten. Die Inhalte der Proteste gegen die Teuerungen v.a. von Gas und Strom, aber auch gegen einen „Wirtschaftskrieg“ mit Russland und gegen Waffenlieferungen, mobilisieren dabei teils eine große Anhängerschaft und ein breites Publikum.

Das Gespräch soll ein differenziertes Bild über die aktuellen Protestbewegungen in Leipzig und Sachsen von Seiten rechtspopulistischer Akteur*innen vermitteln und den Fragen auf den Grund gehen, welche Möglichkeiten Staat und Zivilgesellschaft haben, diesen neuen Protesten mit teils gewalttätigen Beteiligten etwas entgegenzusetzen. Zudem soll diskutiert werden, inwiefern eine Gefahr für unseren aktuellen demokratischen Diskurs besteht und wie nachhaltig die neuen Allianzen innerhalb des Demontrationsbündnisses sind.

Bei Interesse können Sie sich bis zum Sonntag, dem 30.10.2022 mit einer formlosen Mail an: veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de anmelden. Die Zugangsdaten zur Zoomkonferenz bekommen Sie dann spätestens am Morgen des 01.11.2022 zugesandt.

Was: Digitale Podiumsdiskussion „Heißer Herbst- Gefahr für die Demokratie oder nur heiße Luft?“

Wer: Kerstin Köditz (DIE LINKE) und Dr. phil. Johannes Kiess (ELSE-FRENKEL-BRUNSWIK-INSTITUT für Demokratieforschung in Sachsen), Moderation: Henry Lewkowitz (Geschäftsführer Erich-Zeigner-Haus e.V.)

Wann: Dienstag, den 01.11.2022 um 18:00 Uhr

Die Vortragsreihe wird gefördert von der Partnerschaft für Demokratie: „Leipzig. Ort der Vielfalt“.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 07.10.2022, 14:10 Uhr

Rückschau: Fachtagung „Aktuelle Erscheinungsformen und Herausforderungen des Antisemitismus“

Vom 29. bis 30. September 2022 fand unsere Fachtagung „Aktuelle Erscheinungsformen und Herausforderungen des Antisemitismus“ in den Räumlichkeiten des Neuen Rathaus erfolgreich statt.

Im Rahmen von Inputs und Workshops näherten sich die Teilnehmer*innen diesem komplexen Thema an. Neben aktuellen Erscheinungsformen, ging es dabei um die Geschichte des Nahostkonflikts, verschiedene politisch und religiös motivierte Formen von Antisemitismus. Ebenso wurden juristische und allgemeine Handlungsstrategien in den Blick genommen.

Zwischendurch war auch Zeit miteinander ins Gespräch zu kommen, sich über Gelerntes auszutauschen und sich zu vernetzen.

Unser Dank gilt an dieser Stelle allen Referierenden für die spannenden und informativen Beiträge, den Teilnehmenden für den regen Austausch und das mitgebrachte Interesse, der Stadt Leipzig für die Räumlichkeiten und die Förderung, der Bürgermeisterin und Beigeordneten für Jugend, Schule und Demokratie Frau Vicki Felthaus für das Grußwort und  dem Team von Wullewupp für die Verpflegung.

Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 27.09.2022, 10:09 Uhr

Auftakt von DOCS ON TOUR in Halberstadt

Anlässlich des Weltkindertags wurde im Soziokulturellen Zentrum ZORA in Halberstadt der Film „Alleine Tanzen“ von Biene Pilavci gezeigt. Vor circa 40 Zuschauer*innen stellte die Filmemacherin in ihrem autobiografischen Film das Leben ihrer Familie vor, das in der Kindheit vor allem durch Gewaltexzesse und einem lieblosen, respektlosen Umgang miteinander bestimmt war. Die Veranstaltung, die sich insbesondere an Fachkräfte der Sozial- und Jugendarbeit richtete, hatte das Ziel für das Thema häusliche Gewalt in der Familie zu sensibilisieren und warf parallel die Frage auf, welche Möglichkeiten eine Gesellschaft hat, um in solchen gewaltvollen Strukturen zu intervenieren. Gleichzeitig stellte die Filmvorführung den Auftakt des Projekts DOCS ON TOUR dar, das mit drei kuratierten Dokumentarfilmreihen zu gesellschaftlich relevanten Themen ab Herbst 2022 deutschlandweit auf Tour geht.

Nach der Vorführung fand eine Gesprächsrunde mit Biene Pilavci statt, in der die Filmemacherin darüber sprach, inwieweit der Hass zwischen ihren Eltern und die häufigen Gewaltausbrüche sie und ihre vier Geschwister geprägt haben und welche Konsequenzen daraus für den Familienzusammenhalt entstanden sind. Darüber hinaus wurde neben der privaten auch die gesellschaftliche Ebene zum Thema gemacht. Gemeinsam wurde darüber diskutiert, welche Hilfestellungen die Familie gebraucht hätte, um die Situation zu verbessern und welche Personen für Bienes Entscheidung, die Familie mit gerade einmal 12 Jahren zu verlassen, besonders prägend waren. Aus diesen Impulsen heraus entwickelte sich ein intensives und bewegendes Gespräch, dass das Publikum zu persönlichen Statements veranlasste und einen Erfahrungsaustauch auf Augenhöhe möglich machte.

„Der Film ist eine Hommage an die Familie“ – mit diesem Satz endete der Abend, an dem Biene Pilavci mit ihrem Film einen sehr persönlichen Einblick in ihre Familie gegeben hat und die Zuschauer*innen nachhaltig bewegte sowie deren Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte anstoßen konnte.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 23.09.2022, 10:09 Uhr

Pressestimmen zur Klage gegen die Sächsische Aufbaubank

Nach einer unverständlichen Ablehnung von Fördermitteln durch die Sächsische Aufbaubank hat der Erich-Zeigner-Haus e.V. beim Verwaltungsgericht Klage eingereicht.
Unter den folgenden Links finden Sie einige Medienberichte zum Thema.

Leipziger Volkszeitung (Ausgabe vom 29.08.2022)

Leipziger Volkszeitung II (Ausgabe vom 30.08.2022)

Kreuzer (Septemberausgabe)

Leipziger Zeitung (Ausgabe vom 26.08.2022)

Neues Deutschland (Ausgabe vom 04.10.2022)

Termine
gepostet am: Mittwoch, 21.09.2022, 15:09 Uhr

Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ 2022

Durch Putzpatenschaften ein Zeichen setzen! 

Hier finden Sie die neuesten Informationen.

Auch in diesem Jahr ruft der Erich-Zeigner-Haus e.V. zum bereits 15. Mal zur gemeinsamen Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ auf. Mit Ihnen wollen wir gemeinsam der Menschen gedenken, die Opfer des faschistischen Regimes geworden sind. Durch die Stolpersteine wurden ihre Namen der Vergessenheit entzogen – nun wollen wir diese durch die Putzaktion in der Gesellschaft wieder sichtbar machen.

Die Intention der Veranstaltung ist das Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vom 9. November 1938. Diese Pogrome bildeten einen weiteren Höhepunkt der beispiellosen Verfolgung und Entrechtung von Mitbürgerinnen und Mitbürgern im gesamten ehemaligen Deutschen Reich. Im Rahmen einer deutschlandweiten Gedenkaktion beteiligen sich am 9. November zahlreiche Städte an den Mahnwachen und dem symbolischen Putzen der Stolpersteine.

Neben dem gewünschten Gedenken und Mahnen ist ein weiterer wichtiger Aspekt der alljährlichen Stolperstein-Reinigung zudem das Vorbeugen einer zunehmenden Verwitterung der Gedenksteine, deren Inschriften ohne eine regelmäßige Pflege mit der Zeit schlechter erkennbar werden. Deshalb rufen wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. dazu auf, sich an der Putzaktion der Gedenksteine zu beteiligen und so eine „Putz-Patenschaft“ für Stolpersteine zu übernehmen.

Die Aktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ und die Einzelschicksale hinter den Stolpersteinen erinnern uns daran, dass wir nicht vergessen dürfen, wohin Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz führen können. Das Bewusstsein für die Vergangenheit begründet die Notwendigkeit und die Wichtigkeit für unser gemeinsames und öffentliches Eintreten für Demokratie, Weltoffenheit und Zivilcourage.

Weitere Informationen zum konkreten Ablauf des 9. Novembers 2022 werden im Laufe der nächsten Wochen hier erscheinen. Auch auf unserer Facebook-Seite werden wir regelmäßig über den aktuellen Stand der Gedenkaktion informieren.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Rückmeldung.

 

Henry Lewkowitz, Geschäftsführer

Caroline Müller, Projektleiterin Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“

Termine
gepostet am: Mittwoch, 21.09.2022, 11:09 Uhr

Auftaktveranstaltung DOCS ON TOUR im Soziokulturellen Zentrum Zora e.V. in Halberstadt: ALLEINE TANZEN

Donnerstag, 22. September 2022, 19 Uhr
Auftaktveranstaltung DOCS ON TOUR
im Soziokulturellen Zentrum Zora e.V. in Halberstadt
aus der Reihe „Gesellschaftliche Transformationsprozesse“
ALLEINE TANZEN (2012, 97 min.)
Ein Dokumentarfilm über die Kraft der Liebe
Regie, Buch, Schnitt: Biene Pilavci

mit anschließendem Gespräch mit der Regisseurin

„Du kannst nirgendwo hingehen, ohne deine Vergangenheit mitzunehmen.“ (Biene Pilavci)

Mit ALLEINE TANZEN erzählt Biene Pilavci die Geschichte ihrer Familie: Körperliche Gewalt und ein liebloser, respektloser Umgang miteinander bestimmen ihre Kindheit. Biene flieht mit gerade einmal zwölf Jahren in ein katholisches Mädchenheim und bleibt dort bis zur Volljährigkeit. „Können meine vier Geschwister und ich es schaffen, nach vielen hasserfüllten Jahren und Gewaltexzessen gute Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen, wenn es schon unsere Eltern und deren Eltern nicht konnten?“

Wir freuen über Ihr Interesse und Ihr Kommen!

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 02.09.2022, 15:09 Uhr

Ein neuer Erinnerungsort in Schkeuditz entsteht – Podiumsdiskussion am 15.09.2022 im Kulturhaus „Sonne“

Die Partnerschaft für Demokratie in Nordsachsen lädt im Rahmen der jährlichen
Demokratiekonferenz interessierte Bürger*innen zu einer Podiumsdiskussion am
15.09. um 17 Uhr in das Kulturhaus „Sonne“ in Schkeuditz ein. Anlass ist die geplante Entstehung eines
neuen Erinnerungsortes in Schkeuditz auf dem alten Friedhof Altscherbitz. Hier wird im
nächsten Jahr in Rammen eines Jugendprojekts des Erich-Zeigner-Haus e.V. in Zusammenarbeit mit dem Maria-Merian Gymnasium eine Stolperschwelle sowie eine Informationstafel angebracht, die an die vielen Euthanasie-Opfer des Altscherbitzer Krankenhauses während der Zeit des Nationalsozialismus erinnern soll.

Wir freuen über Ihr Interesse und Ihr Kommen!

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 02.09.2022, 15:09 Uhr

Eröffnung der Ausstellung „Opfer, Täter*innen und offene Fragen. Grauzonen der Erinnerung an die NS-„Euthanasie“ in Altscherbitz“

Gestern Abend fand im Musikzimmer des Erich-Zeigner-Hauses die Eröffnung der Ausstellung Opfer, Täter*innen und offene Fragen. Grauzonen der Erinnerung an die NS-„Euthanasie“ in Altscherbitz“ statt. Wir freuen uns über die zahlreich erschienenen Gäste. Im Rahmen der Ausstellung konnten Einblicke in die lokale Geschichte der Landesheil- und Pflegeanstalt Altscherbitz erlangt und sechs Schicksale näher kennengelernt werden. Diese Schicksale wurden ausgewählt, weil sie in der NS-„Euthanasie“-Forschung als Grauzonen gelten.
Wir sind zudem sehr dankbar für den guten und vielseitigen thematischen Austausch und die gemeinsame Reflexion.
Die Ausstellung wird noch bis zum 30. September für Schulklassen und Besucher*innen geöffnet sein und kann von Montag bis Freitag nach einer Anmeldung per Mail an: kontakt(at)erich-zeigner-haus-ev.de besucht werden.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihren Besuch!

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 01.09.2022, 14:09 Uhr

Die Handreichung zur Fachtagung „Antisemitismus – Aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“ ist da!

Die Publikation entstand im Rahmen der Fachtagung „Antisemitismus – Aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“, die vom 14. – 15. Juni 2022 in Leipzig stattfand.

Die Handreichung richtet sich primär an Praktiker*innen und Multiplikator*innen aus der schulischen und außerschulischen Bildung. Sie fasst die Inhalte der Fachtagung kompakt zusammen, führt Literaturhinweise an und gibt einen Überblick über Institutionen und Vereine in Sachsen, die ihre Arbeit in vielfältiger Weise dem Abbau von Antisemitismus widmen. Teil dieser Handreichung sind ebenfalls drei Module zur Anwendung in der schulischen und außerschulischen Bildung. Die Module knüpfen an die in der Fachtagung vermittelten Inhalte an und sollen den Leser*innen als Anregung dienen, die Ergebnisse der Fachtagung in den beruflichen Alltag weiterzutragen.

Die Broschüre ist als Printversion kostenfrei über den Verein zu beziehen und steht ebenfalls zum Download bereit.

Das Projekt wird im Programm AUF!leben — Zukunft ist jetzt. der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Das Programm ist Teil des Aktionsprogramms Aufholen nach Corona der Bundesregierung

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 30.08.2022, 14:08 Uhr

Erinnerung Austellungseröffnung am Donnerstag, den 1. September 18.00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Wir freuen uns, Sie daran zu erinnern, dass schon am kommenden Donnerstag, den 1. September um 18:00 Uhr die Eröffnung der Ausstellung „Opfer, Täter*innen und offene Fragen. Grauzonen der Erinnerung an die NS-„Euthanasie“ in Altscherbitz“ im Musikzimmer des Erich-Zeigner-Hauses e.V. stattfinden wird.

Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns auf Ihr zahlreiches Erscheinen!

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 25.08.2022, 11:08 Uhr

Zwei Stolpersteinverlegungen des Erich-Zeigber-Haus e.V. am 14. September 2022 in Leipzig

Am 14. September 2022 finden zwei vom Erich-Zeigner-Haus e.V. durchgeführte Jugendprojekte ihren Abschluss mit den Stolpersteinverlegungen für Irma Faber und die Familie Nemann.

Seit dem Jahr 2021 recherchierten und rekonstruierten 15  Schüler*innen aus der Oberschule Schkeuditz außerschulisch das Schicksal der Jüdin Irma Faber.

Die im Jahr 1902 Jahr geborene Irma Faber wuchs mit ihren Eltern Salomon und Sidonie Faber und den drei weiteren Brüdern Herbert, Erich und Georg in Leipzig auf. Irma Faber erlernte den Beruf der Kontoristin. In der Zeit der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft litt die ganze Familie Faber unter ihrer jüdischen Herkunft. Irmas Vater erlebte das Schicksal seiner Familie nicht mehr mit und starb 1935 im Alter von 69 Jahren. Ihre Brüder mussten das Land verlassen. Als Irma Faber und ihre Mutter zwangsweise in sogenannte „Judenhäuser“ ziehen sollten, starb die Mutter im Jahr 1942 in einem jüdischen Altersheim. Irma Faber wurde nach dem Tod ihrer Mutter wegen „Umgang mit Ariern“ verhaftet. Am 26. Februar 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Der Stolperstein wird am Mittwoch, 14. September, um 9:00 Uhr in der Mariannenstr. 3 verlegt.

Die zweite Stolpersteinverlegung wird am 14. September, um 11:30 Uhr in der Christianstr. 15 stattfinden.

Seit April 2021 recherchierten Schüler*innen der 10. und 11. Klasse des Johannes-Kepler-Gymnasiums das Schicksal der in Leipzig ansässigen jüdischen Familie Nemann während der NS-Diktatur.

Das Ehepaar Wilhelm und Johanna Nemann (geb. Jacob) stammte aus dem heutigen Polen und gründete in den 1920er Jahren in Halle (Saale) ihre fünfköpfige Familie. Mit ihren drei Kindern Mirjam Agathe, Gideon Michael und Joachim Adolf zogen sie 1936 in die Leipziger Christianstraße 15. Die Familie engagierte sich in zahlreichen Sportvereinen und Organisationen, so beim Turnverein Bar Kochba oder in der Synagogengemeinde.

Wilhelm Nemann war ein progressiver, der Sozialdemokratie nahestehender Jurist. Er verteidigte Angeklagte in Abtreibungsprozessen – schon damals nach §218 – und wurde als Anwalt der sogenannten Roten Hilfe gelistet. Unter anderem wegen dieser politischen Ausrichtung war er im Juni 1933 als einer der ersten vom Berufsverbot der Nationalsozialisten betroffen. Die beiden ältesten Kinder Mirjam und Gideon wanderten beide 1936 bzw. 1939 nach Palästina aus und entkamen somit dem NS-Regime. Die beiden Eltern und ihr jüngster Sohn wurden ab 1940 in verschiedene Leipziger Judenhäuser zwangsumgesiedelt. Am 10.05.1942 wurde die Familie nach Bełżyce (Lublin, Polen) deportiert, wo sich ihre Spur verliert.

Sie sind herzlich eingeladen den Stolpersteinverlegungen am 14. September beizuwohnen.

Termine
gepostet am: Donnerstag, 18.08.2022, 16:08 Uhr

Tag des offenen Denkmals am 11. September

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. freut sich, am 11. September wieder am Tag des offenen Denkmals beteiligt zu sein!

Alle Interessierte haben die Möglichkeit, von 11:00 bis 15:00 Uhr die Wohn- und Arbeitsräume des ehemaligen Leipziger Oberbürgermeisters Erich Zeigner zu besuchen und einen Einblick in sein Leben und seine Arbeit für Demokratie zu bekommen.

Erich Zeigner unterhielt im Haus sein Musik-, Arbeits- und Empfangszimmer, welches im Erdgeschoss des Hauses im fast vollständigen Originalzustand erhalten ist. Zu sehen ist ebenso die Bibliothek Erich Zeigners, die zahlreiche originale Bücher und Schallplatten umfasst. Im Musikzimmer steht außerdem sein Flügel, der heute noch zu Veranstaltungen bespielt wird. An dem erhaltenen Tisch im Empfangszimmer organisierte Zeigner gemeinsam mit seiner Sekretärin Johanna Landgraf und dem Dominikaner Pater Aurelius Arkenau den Leipziger Rettungswiderstand und rettete damit jüdische Menschen vor der NS-Verfolgung und Ermordung.

Außerdem können Sie die Ausstellung „Opfer, Täter*innen und offene Fragen. Grauzonen der Erinnerung an die NS-„Euthanasie“ in Altscherbitz“ besuchen, die sich den Problemen der historischen Euthanasieforschung und der Erinnerung an die Opfer der NS-„Euthanasie“ widmet .

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 18.08.2022, 14:08 Uhr

Fachtagung „Aktuelle Erscheinungsformen und Herausforderungen des Antisemitismus“ vom 29.-30. September 2022

Der Antisemitismus in Deutschland nimmt zu – nicht erst seit dem Aufkommen der Anti-Corona-Proteste häufen sich antisemitische Straftaten und Anfeindungen, auch die aktuellen Antisemitismus-Vorfälle auf der Documenta fifteen zeugen von der fortwährenden Aktualität und Alltäglichkeit des Phänomens. Wie aber äußert sich Antisemitismus in der Gegenwart? Wie erkenne ich antisemitische Codes und Chiffren? Und welche rechtlichen Handlungsmöglichkeiten gibt es im Umgang mit und der Prävention von Antisemitismus?

Diesen und vielen weiteren Fragen wollen wir uns im Rahmen der Fachtagung „Aktuelle Erscheinungsformen und Herausforderungen des Antisemitismus“ vom 29. – 30. September 2022 in Leipzig widmen. Das kostenfreie Fortbildungsangebot wird durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Leipzig: „Ort der Vielfalt“ gefördert und richtet sich an städtische Mitarbeiter*innen, Multiplikator*innen, Lehrkräfte und Interessierte aus Leipzig.

Am ersten Tag der Fachtagung steht die Vermittlung von Wissen und Hintergrundinformationen über aktuelle Erscheinungsformen und Debatten in Form von Inputs und Workshops im Vordergrund, um so zu einem besseren Verständnis der komplexen Themenfelder beizutragen. Der zweite Tag ist praxisorientiert und beschäftigt sich mit rechtlichen und präventiven Handlungsmöglichkeiten im Kampf gegen Antisemitismus. Zudem soll aufgezeigt werden, dass es sich beim Antisemitismus um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt, weshalb der Antisemitismus innerhalb verschiedener politischer Spektren in den Fokus genommen wird.

Das Tagungsprogramm finden Sie hier.

Die Fachtagung findet in den Räumlichkeiten des Neuen Rathaus der Stadt Leipzig statt. Die Adresse lautet: Martin-Luther Ring 4 – 6.

Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um eine verbindliche Anmeldung bis zum 16. September unter nachfolgender Mailadresse: veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de

Wir freuen uns über Ihr Interesse und einen spannenden Austausch.

Das Erich-Zeigner-Haus Team

Neuigkeiten
gepostet am: Sonntag, 14.08.2022, 21:08 Uhr

Neue Ausstellung in Erich-Zeigner-Haus e.V. „Opfer, Täter*innen und offene Fragen. Grauzonen der Erinnerung an die NS-„Euthanasie“ in Altscherbitz“

Problemfälle der historischen Forschung sind ein sehr aktuelles Thema, nicht nur wenn es um NS-„Euthanasie“ geht, sondern auch bei anderen Verbrechen des Dritten Reiches. Viele Fälle und Informationen sind aufgrund von Veröffentlichungsrechten und Schutzfristen noch geschlossen. Unzählige Dokumente wurden von den Nationalsozialisten vernichtet und verfälscht. Das ist die Ursache für das Erstehen sogenannter „grauer Fälle“, über die wir womöglich nie die Wahrheit erfahren können.

Diesem Konflikt der historischen Euthanasieforschung und der Erinnerung an den Opfern der NS-„Euthanasie“ widmet sich die Ausstellung, die am Donnerstag, 01. September 2022 um 18.00 Uhr im Musikzimmer des Erich-Zeiger-Haus e.V. eröffnet und bis 30. September andauern wird.

Die Besucher*innen der Ausstellung erhalten einen Einblick in die schreckliche lokale Geschichte der NS-Euthanasieverbrechen und es werden unklare Momente der Euthanasieforschung anhand von biografischen Fallbeispielen analysiert.

Wir laden Sie herzlich zur Ausstellungseröffnung ein. Daneben kann die Ausstellung von Montag-Freitag gern von 9:00 bis 15:00 Uhr besucht werden. Wir bitten hierfür um eine formlose Anmeldung über die Mailadresse: kontakt(at)erich-zeigner-haus-ev.de.

Eintritt: frei.

Wir freuen uns über Ihren Besuch!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 02.08.2022, 13:08 Uhr

„Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma“

Heute, am 2. August, wird der „Europäische Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma“ begangen. Der Tag wurde erstmals im Jahr 2015 vom Europäischen Parlament ausgerufen und erinnert an die rund 500.000  Sinti*zze und Rom*nja, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden sowie an die ungeheuren Verluste dieser Bevölkerungsgruppe. Das Datum fällt auf den 2. August, da  an diesem Tag im Jahr 1944 4300 Sinti*zze und Rom*nja in den Gaskammern des sogenannten „Zigeunerlagers“ in Auschwitz-Birkenau starben.

Sinti*zze und Rom*nja wurden jahrhundertelang diskriminiert und in der Zeit des Nationalsozialismus in Konzentrationslagern massenhaft vernichtet. Unter der Fremdbezeichnung „Zigeuner“ wurden sie verfolgt und kriminalisiert. Rom*nja und Sinti*zze wurden in Vernichtungslagern, wie etwa in Auschwitz, getötet und fielen in Zwangsarbeits- und Konzentrationslagern der alltäglichen Gewalt, Hunger und Krankheiten zum Opfer. Viele wurden deportiert und als Zwangsarbeiter*innen ausgebeutet, zum Beispiel auf Bauernhöfen, auf Baustellen und in der Industrie.

Die Erinnerung an die furchtbare Verfolgung der Sinti*zze und Rom*nja ist von besonderer Bedeutung. Infolge jahrhundertelanger Diskriminierung sind  Rom*nja und Sinti*zze an den Rand des öffentlichen Lebens gedrängt und zu einer der am stärksten gefährdeten und benachteiligten Minderheiten in Europa geworden. Viele von ihnen sind weiterhin Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt und haben nur eingeschränkten Zugang zu Grundrechten und Dienstleistungen.

Die Zentrale Gedenkveranstaltung in Leipzig findet am Dienstag, dem 2.August 2022 statt, um 17:00 Uhr am Denkmal „Geschlagener“ in der Parkanlage am Schwanenteich in der Goethestraße.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 13.07.2022, 15:07 Uhr

Unser Banner beim Roten Stern Leipzig

Neben vielen anderen Initiativen und Vereinen, die sich in der Region gegen Menschenfeindlichkeit und für ein demokratisches Miteinander einsetzen, sind auch wir seit Anfang Juli am Spielfeldrand des Roten Stern Leipzig mit einem Banner vertreten. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Fest steht: Der Kampf gegen Rechtsextremismus und menschenfeindliche Einstellungen ist auch im Sport von besonderer Bedeutung.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 05.07.2022, 12:07 Uhr

Demokratiekonferenz in Bad Düben am 07.07.2022

Hiermit möchten wir auf folgende Veranstaltung hinweisen, an welcher wir als Kooperationspartner mit der Partnerschaft für Demokratie Eilenburg – Bad Düben – Laußig teilnehmen werden.

Die Demokratiekonferenz findet am 07.07.2022 von 16:00 bis 20:00 Uhr statt. Treffpunkt ist der Paradeplatz in Bad Düben. Weitere Informationen zum Ablauf der Konferenz finden sich hier.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 20.06.2022, 14:06 Uhr

Rückblick: Fachtagung „Antisemitismus – Aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“

Vom 14. – 15. Juni 2022 fand unsere zweitägige Fachtagung „Antisemitismus – Aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“ in den Räumlichkeiten des Wasser-Stadt Leipzig e.V. statt. 40 Teilnehmende, unter anderem aus den Bereichen Wissenschaft, Journalismus, politische Bildung, Sozialarbeit und Lehramt, tauschten sich im Rahmen von Inputs, Workshops und Diskussionsrunden üben den gegenwärtigen Antisemitismus sowie den Umgang mit antisemitischen Ressentiments und Vorfällen in der pädagogischen Praxis aus. Unser Dank gilt an dieser Stelle allen Referierenden für die spannenden und informativen Beiträge, den Teilnehmenden für den regen Austausch, dem Wasser-Stadt Leipzig e.V. für die Räumlichkeiten und dem Team von Wullewupp für die Verpflegung.

Aufgrund der großen Nachfrage freuen wir uns außerdem bekannt zu geben, dass wir im Herbst diesen Jahres eine weitere Fachtagung zum Thema Antisemitismus in Leipzig veranstalten werden. Hierüber informieren wir zum gegebenen Zeitpunkt über unsere Social Media-Kanäle.

Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Das Projekt wird im Programm AUF!leben – Zukunft ist jetzt. der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Das Programm ist Teil des Aktionsprogramms Aufholen nach Corona der Bundesregierung.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 01.06.2022, 14:06 Uhr

AUSGEBUCHT: Fachtagung „Antisemitismus – aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“ (14.06-15.06.22)

Alle Plätze unserer Fachtagung „Antisemitismus – aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“ am 14. und 15. Juni sind nun belegt.

Wir bedanken uns recht herzlich für das rege Interesse und freuen uns schon auf einen spannenden Austausch!

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 18.05.2022, 11:05 Uhr

Stolperschwelle in Gedenken an Zwangsarbeitende in Taucha verlegt

Am 17. Mai wurde eine Stolperschwelle am Markt 6 in Taucha erfolgreich verlegt.  Diese Stolperschwelle erinnert an über 2000 Zwangsarbeitende, welche ab 1944 in das KZ-Außenlager von Buchenwald zur Rüstungsproduktion in Taucha eingesetzt wurden.

Wir bedanken uns bei allen, die zur Verlegung erschienen sind und an der Organisation und Durchführung dieses Projekts beteiligt waren. Einen besonderen Dank widmen wir unseren Fördergebern der Holger Koppe Stiftung sowie Partnerschaften für Demokratie Nordsachsen, auf deren Unterstützung wir in diesem Projekt bauen dürften.

Mit einer Gruppe SchülerInnen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Taucha der Klassenstufe 10 fand dieses Projekt über zwei Jahre hinweg statt. Angesichts einer intensiven Recherchearbeit, mehrerer Archivbesuche und umfangreichen Spendensammlungen bewiesen die SchülerInnen in mitten der Corona-Pandemie ihr außerordentliches Engagement.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 17.05.2022, 12:05 Uhr

Zehn Stolpersteine für Familie Rotter verlegt

Am 16. Mai wurden in der Funkenburgstr. 4 und in der Jahnallee 14 zehn Stolpersteine in Gedenken an die Familie Rotter erfolgreich verlegt.

Wir möchten uns bei allen bedanken, die zu der Verlegung gekommen sind sowie an der Erstellung und Umsetzung dieses Projekts beteiligt waren.

Gemeinsam mit 17 Fußballern der U15-Mannschaft vom 1.FC Lokomotive Leipzig ist es uns gelungen die Erinnerung an die vom NS-Regimes verfolgte Familie Rotter zu bewahren und freuen uns dieses Jugendprojekt nun erfolgreich abzuschließen. Insbesondere da diese selten in einem solchen institutionellen Rahmen stattfinden.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 12.05.2022, 12:05 Uhr

Einladung zur Fachtagung „Antisemitismus – Aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“ vom 14. – 15. Juni 2022

Antisemitismus hat eine lange Geschichte und Kontinuität. So zeugen zahlreiche Ereignisse der letzten Jahre von der fortwährenden Aktualität und Alltäglichkeit des Phänomens: von brennenden Israel-Fahnen vor Synagogen, geschichtsrevisionistischen Positionen und antisemitischen Verschwörungserzählungen, die nicht zuletzt im Kontext der sogenannten Querdenken-Bewegung Konjunktur haben, über verbale und körperliche Angriffe auf Menschen jüdischen Glauben bis hin zum antisemitisch motivierten Anschlag auf die Synagoge in Halle im Jahr 2019. Nicht immer zeigt sich der Antisemitismus jedoch konkret und offensichtlich. Häufig äußert er sich in Codes und Chiffren, die ihren antisemitischen Gehalt erst auf den zweiten Blick offenbaren. Um Antisemitismus abzubauen, ist es daher besonders wichtig, über dessen Erscheinungsformen aufzuklären und ihr (Fort-)Wirken in der Gegenwart aufzuzeigen.

Vom 14. – 15. Juni 2022 veranstaltet der Erich-Zeigner-Haus e.V. eine Fachtagung zum Thema „Antisemitismus – Aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“. Das kostenfreie Fortbildungsangebot wird durch die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung im Programm Auf!leben gefördert und richtet sich an Multiplikator*innen, Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen und Interessierte aus ganz Sachsen.

Der erste Tag der Fachtagung dient als Fundament und soll Wissen und Hintergrundinformationen über aktuelle Erscheinungsformen und Debatten in Form von Inputs, Workshops und Diskussionsrunden vermitteln, um so zu einem besseren Verständnis der komplexen Themenfelder beizutragen. Am zweiten Tag steht der Umgang mit Antisemitismus im Bildungskontext und dem beruflichen Alltag sowie Handlungsstrategien, Präventions- und Interventionsmöglichkeiten im Fokus.

Das Programm der Fachtagung finden Sie hier.

Die Fachtagung findet in den Räumlichkeiten des Wasser-Stadt-Leipzig e.V. statt. Die Adresse lautet: Industriestraße 72, 04229 Leipzig

Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um eine formlose Anmeldung bis zum 01. Juni unter nachfolgender Mailadresse: veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de

 

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 12.05.2022, 11:05 Uhr

Stolpersteinverlegungen in Leipzig und Taucha am 16. und 17. Mai

Am 16. Mai werden neun Stolpersteine zur Erinnerung an Familie Rotter in Leipzig verlegt.

Fünf der Steine, für Eugenie (geb. Hein) Rotter, ihre Söhne und Karl Josef, Fritz Egon und Curt Rotter und Curts Frau Minna Rotter (geb. Springer), werden in der Jahnallee verlegt werden. Die damalige Frankfurter Straße 20 war der letzte gemeinsame Wohnort der Familie, bevor sich ihre Wege aufgrund des NS-Regimes trennten. Dem ältesten Sohn der Familie, Otto Rotter, wird gemeinsam mit seiner Frau Marianne (geb. Vogel), und ihren beiden Söhnen Klaus Adolf und Heinz in Form von vier Stolpersteinen in der Funkenburgstraße gedacht werden. Hier lebten sie gemeinsam bis 1933, bevor sie nach Frankreich flohen. Das Projekt wurde gemeinsam mit 17 Fußballern der U15-Mannschaft des 1. FC Lokomotive Leipzig durchgeführt, sie sind die erste Fußballmannschaft in ganz Sachsen, welche ein solches Stolpersteinprojekt durchführte.

Um 14:30 Uhr werden in der Funkenburgstr. 4 in Leipzig die ersten Stolpersteine für die Familie Rotter verlegt. Im Anschluss werden ab 14:50 Uhr die anderen Stolpersteine in Gedenken an Familie Rotter in der Jahnallee 14 verlegt.

 

Am 17. Mai 2022 um 9.00 Uhr auf dem Markt 6 in Taucha wird eine Stolperschwelle den Opfern der Zwangsarbeit in dem KZ-Außenlager Taucha verlegt.   

Gemeinsam mit zehn Schüler*innen der 10. Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Taucha wurde die Geschichte der Zwangsarbeit in Taucha genauer recherchiert. Die Stolperschwelle möchte den Menschen gedenken, welche für die Hugo-Schneider-Aktiengesellschaft (HASAG) und die Erla-Maschinenwerk GmbH Zwangsarbeit leisten mussten. Zwischen 1944 bis April 1945 waren bis zu 14.500 Zwangsarbeitende in den deutschen HASAG-Werken untergebracht und wurden ab April durch die SS-Einheiten auf sogenannte „Todesmärsche“ geschickt. Die Erla-Maschinenwerke beschäftigten in ihrem Rüstungsbetrieb 1943 circa 16.000 Zwangsarbeiter*innen, welche in großen Barackenlagern untergebracht waren, 20 dieser Lager befanden sich im Leipziger Stadtgebiet.

Beide Verlegungen werden unter den Auflagen der geltenden Corona-Regeln stattfinden.

Wir freuen uns über Ihr Kommen!

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 06.05.2022, 12:05 Uhr

Einladung zu Gedenkveranstaltungen 8. und 9. Mai

Der 8. Mai ist in verschiedenen europäischen Ländern als „Tag der Befreiung“ bekannt – der Jahrestag der „Befreiung“ durch die Alliierten und der Tag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Damit endete der 2. Weltkrieg in Europa.

Um den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken, möchten wir Sie am Sonntag, den 8. Mai um 11:00 Uhr auf dem Ostfriedhof Leipzig, Oststraße 119, zur Gedenkveranstaltung der Stadt Leipzig zum 77. Jahrestag des Kriegsendes einladen.

Hinsichtlich des verheerenden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der gegenwärtig in Europa stattfindet, möchten wir zudem auf folgende Veranstaltungen hinweisen:

Am 9. Mai um 18:00 Uhr findet auf dem Nikolaikirchhof eine Kundgebung statt, bei der unter anderem Gabriele Goldfuß, Brigitte Moritz und Christian Wolff nach einem Friedensgebet sprechen werden.

Ebenfalls am 9. Mai um 19:00 Uhr wird die Öffentliche Diskussionsveranstaltung des EuropaMaidan Leipzig e.V. mit dem Titel „Abkehr von Russland? – 77 Jahre nach der Befreiung vom deutschen Nationalsozialismus“ mit Stephan Bickhardt, Vorsitzender des EuropaMaidan Leipzig e.V. und Dr. Oksana Makohon, Ukrainische griechisch-katholische Gemeinde Leipzig, stattfinden. Im Podium: Dr. Andreas Umland, Prof. Dr. Beate Mitzscherlich, Andrii Kozak. Moderation: Reinhard Bohse. Veranstaltungsort ist das Stasi-Unterlagen-Archiv im Bundesarchiv, Außenstelle Leipzig, Dittrichring 24.

Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme auf.
Bitte den Aufruf weiterverbreiten!

Termine
gepostet am: Montag, 02.05.2022, 11:05 Uhr

Sowjetische Kriegsgräber. Zwischen Totengedenken und Erinnerungskultur

Herzliche Einladung zum Vortrag mit anschließendem Gespräch am Freitag, den 6. Mai, um 18 Uhr im Erich-Zeigner-Haus.

In der deutschen Sepulkralkultur (Kultur des Todes, des Sterbens, des Bestattens sowie des Trauerns) bestimmen kirchliche und kommunale Friedhöfe das öffentliche Bild. Es gibt jedoch Grabstätten in der Bundesrepublik, die einen anderen, in dem Fall politischen und kriegerischen Hintergrund haben. Gemeint sind die Grabfälder von Toten des Zweiten Weltkrieges, hierbei insbesondere sowjetischer Soldaten, Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter.

Die Leipzigerin Gisela Wedekind, Mitglied im BDWO (Bundesverband Deutscher West-Ost-Gesellschaften e.V.) und DenkMalFort e.V. – Die Erinnerungswerkstatt Dresden, beschäftigt sich seit 1994 mit sowjetischen Kriegsgräbern in Deutschland, ihrer Entstehung, dem ästhetischen Erscheinungsbild und ihrer Einbindung in die heutige Gedenk- und Erinnerungskultur.

Der Eintritt ist frei.

Wir freuen uns über Ihr Kommen

 

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 04.04.2022, 11:04 Uhr

Gemeinsames Gedenken am Todestag von Erich Zeigner

Am Dienstag, den 5. April 2022, um 11 Uhr auf dem Leipziger Südfriedhof, Sektion 11.

Der Namensgeber unseres Vereins Erich Zeigner starb vor 73 Jahren in Folge einer schweren Krankheit im Amt des ersten Leipziger Oberbürgermeisters nach der NS-Diktatur. Morgen, am 5. April 2022, wollen wir an der neu gestalteten Grabstelle Zeigners auf dem Südfriedhof ihm und seiner Arbeit gedenken.

Erich Zeigner hat nicht nur als Oberbürgermeister beim Aufbau Leipzigs entschieden mitgewirkt, sondern war während der NS-Zeit unter eigener Lebensgefahr zivilcouragiert engagiert und rettete gemeinsam mit seiner Sekretärin Johanna Landgraf mindestens einer jüdischen Familie das Leben. Sein Einsatz und seine Selbstlosigkeit in dunklen Zeiten ist der geistige Hintergrund, hinter der wir heute unsere Arbeit sehen und gestalten.

Seien Sie also herzlich zum gemeinsamen Gedenken an Erich Zeigner und sein Wirken morgen, am 5. April um 11 Uhr auf den Südfriedhof an seinem Grab in Sektion 11 eingeladen.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 21.03.2022, 10:03 Uhr

Zum heutigen „Internationalen Tag gegen Rassismus“

Der heutige Internationale Tag gegen Rassismus erinnert seit 1966 an das „Massaker von Sharpville“, bei dem in der gleichnamigen südafrikanischen Stadt während einer Demonstration gegen die Apartheidsgesetze 69 Personen von Polizist*innen erschossen und min. 180 weitere Personen teils schwer verletzt wurden. Seit nunmehr 56 Jahren wird am 21. März den Opfern des Massakers gedacht. Zusätzlich finden anlässlich des Tages die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ statt. Vom 14. bis zum 27. März werden in zahlreichen Städten verschiedene Veranstaltungen zum Thema Rassismus ausgerichtet. Für Leipzig gibt es auch in diesem Jahr ein breites Angebot, das unter anderem Filmvorführungen, Diskussionsrunden, Weiterbildungen und Workshops umfasst.

Außerdem möchten wir an diese Stelle auf unsere Multiplikator*innenschulungen „Alltagsrassismus erkennen, reflektieren und begegnen“ hinweisen. Das Weiterbildungsangebot richtet sich unter anderem an Lehrkräfte und Sozialarbeiter*innen und möchte in diesem Rahmen für Alltagsrassismus sensibilisieren sowie rassistische Denk- und Handlungsmuster reflektieren. Weitere Informationen finden Sie hier.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 10.03.2022, 9:03 Uhr

Aufruf „Leipzig: Stoppt den Krieg! Frieden und Solidarität für die Menschen in der Ukraine“

Wir unterstützen den Aufruf des Bündnisses „Stoppt den Krieg“ und rufen auch diesen Sonntag, den 13. März ab 12 Uhr dazu auf, sich zahlreich an folgender Kundgebung auf dem Augustusplatz zu beteiligen, um gemeinsam ein Zeichen für Frieden und Solidarität zu setzen.

„Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg der russischen Führung im Herzen Europas wird immer brutaler. Sie droht mit Atomwaffen. Das Leiden der Menschen in der Ukraine wird immer dramatischer. Wir fühlen mit ihnen und stehen an ihrer Seite. Wir halten unsere Türen offen für jede*n, der*die aus Kriegen entkommen kann – unabhängig von Hautfarbe, Staatsangehörigkeit und Identität und ohne rassistische Zurückweisung. Solidarität mit den Ukrainer*innen ist das Gebot der Stunde – und diese tragen wir am Sonntag den 13. März in Leipzig auf die Straße.

Unsere Solidarität gilt auch den Menschen, die in Moskau, Sankt Petersburg und so vielen anderen Städten Russlands ihre Stimme gegen den Krieg erheben. Wir sind tief beeindruckt von ihrer Kraft und ihrem Mut. Gemeinsam mit ihnen streiten wir dafür, dass Putin sofort alle Angriffe einstellt, sich aus der Ukraine zurückzieht und deren territoriale Integrität wieder herstellt. Unser Ziel sind Friedensverhandlungen, die in einem atomwaffenfreien Europa gemeinsamer Sicherheit, des Friedens und der Abrüstung unter Einschluss von Ukraine und Russland münden.

Nicht der Breite der russischen Bevölkerung, sondern der politischen und wirtschaftlichen Führungsriege gilt unsere Forderung, dem Krieg den Geldhahn zuzudrehen. Wir befürworten scharfe wirtschaftliche Sanktionen, die gezielt darauf ausgerichtet sind, die Kanäle zur Finanzierung des Krieges zu kappen.

Die gegenwärtige Krise zeigt, wie dringend wir uns aus der Abhängigkeit von fossilen Energieimporten befreien müssen, die wir vor allem aus Autokratien beziehen. Wir müssen möglichst schnell raus aus Kohle, Öl und Gas. Mit einem massiven Investitionsprogramm müssen wir in einer ganz neuen Geschwindigkeit als bisher rein in Energieeffizienz, Energiesparen, Erneuerbare Energien und eine Verkehrswende. Für den Frieden, das Weltklima und Millionen neue gute Jobs!

Wir bekennen uns zum Ziel gemeinsamer Sicherheit und fordern eine aktive Friedenspolitik. Wir benötigen mehr Geld für eine sozial-ökologische Transformation und einen leistungsfähigen Sozialstaat. Zudem müssen weit mehr Mittel als bisher für Krisenprävention, zivile Konfliktbearbeitung und den Ausbau der Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stehen. Eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben Deutschlands um 100 Milliarden Euro sehen wir sehr kritisch. Dem Kauf neuer Flugzeuge zum Einsatz von Atombomben stellen wir uns entgegen. Die Erhöhung der Rüstungsausgaben auf 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes lehnen wir ab.

Wir treten ein für ein Europa des Friedens, der Solidarität und der Abrüstung. Dafür gehen wir am Sonntag, den 13. März ab 12 Uhr in Leipzig mit Hunderttausenden auf die Straßen. Sei dabei! Sag deinen Freund*innen, Bekannten und Arbeitskolleg*innen Bescheid! In Solidarität miteinander halten wir die Corona-Hygieneregeln ein und bitten geimpft, getestet und mit Maske an der Kundgebung teilzunehmen.

Wir beginnen mit einer Kundgebung auf dem Augustusplatz. Nach einer Demonstration über den Ring findet die Endkundgebung wieder auf dem Augustusplatz statt.“

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 09.03.2022, 10:03 Uhr

Kein Krieg in der Ukraine! – Ein Statement unserer FÖJ-lerin aus Sankt Petersburg

Am 24. Februar um 04:00 Uhr schickte der russische Präsident Vladimir Vladimirovich Putin, unter dem Vorwand der Befreiung der selbsternannten Republiken DVR und LVR und der vermeintlichen Entnazifizierung der Ukraine, Truppen auf das Territorium der Ukraine.

Wir, in Westeuropa, leben ein friedliches Leben, können uns das Unmögliche nicht vorstellen und so ist es auch unmöglich zu beschreiben, was jetzt in der Ukraine passiert. Menschen, die noch vor ein paar Wochen genau wie wir ihr normales Leben führten, sehen, wie ihre heimischen Orte zerstört und geliebte Menschen getötet werden.

Seit dem Kriegsbeginn sind laut UN 474 Ukrainer|innen gestorben und 861 verletzt. Laut der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, könnte die tatsächliche Zahl der Opfer jedoch viel höher sein. Laut UN mussten über 2 Millionen Menschen ihre Häuser und Verwandten verlassen und aus der Ukraine fliehen.  Menschen sitzen tagelang in den U-Bahn-Stationen und Kellern, um Schutz zu suchen. Am 26. Februar wurde in der U-Bahn in Kiew sogar ein Kind geboren.  Menschen wachen morgens von Bombeneinschlägen auf.  Die riesige Anzahl von Gebäuden, Wohnhäusern und wichtigen Objekten, wie ein Kindergarten, das Tanklager, der Fernsehturm oder der Hauptplatz in Charkiw sind zerstört worden. Manche Städte sind bereits von russischen Soldaten besetzt. Städte werden Tag und Nacht mit den Raketen beschossen.  Menschen versuchen, ihr Land zu verteidigen. Viele Ukrainer|innen beschließen, auch ohne militärische Erfahrungen an den Kämpfen teilzunehmen. Die Menschen tun alles, um zu helfen, stellen Molotow- Cocktails her und bauen Barrikaden. Auf beiden Seiten gibt es viele Gefangene. Laut ukrainischen Angaben vom 9. März sind mehr als 12000 russische Soldaten getötet worden, die sich freiwillig und nicht am Krieg beteiligen. Russische Behörden geben die genaue Anzahl der russischen Opfer nicht an.

Es wichtig zu verstehen, dass dies Putins Krieg ist und nicht der Krieg der russischen Bevölkerung. Putin führt nicht nur gegen die Ukraine Krieg, sondern auch gegen Russland. Russland ist jetzt ein völlig isolierter Staat. Es wird berichtet, dass vielen Soldaten gesagt wurde, sie würden nur zu Übungen gehen, stattdessen wurden sie zum Sterben in den Krieg geschickt. Fast alle in Russland haben Verwandte oder Freund*innen in der Ukraine.  In vielen Städten in ganz Russland gehen Menschen auf die Straßen, um zu protestieren, trotz zahlreicher Festnahmen, Schläge und Einschüchterungen von den Behörden. Seit dem 24. Februar sind laut dem russischen unabhängigen Menschenrechtsmedienprojekt OVD-Info 13797  Menschen festgenommen worden. Viele werden in Polizeistationen gefoltert.  Leute gehen ins Gefängnis, denn sie wollen keinen Krieg. In Russland ist es verboten, diesen Krieg einen Krieg zu nennen. Man soll in Russland den Krieg in der Ukraine eine “Militäraktion“ oder“ Befreiungsoperation“ nennen. Menschen, die die Ukraine finanziell unterstützen möchten, werden mit einem Artikel über Hochverrat bedroht. Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren, weil sie ihren Protest offen gezeigt haben.  Der Staat hat fast alle unabhängigen Medien blockiert. Viele haben aufgrund eines neuen Gesetzes, das die Verbreitung von Informationen verbietet, die nicht der Position des Staates entsprechen, aufgehört Informationen über den Krieg zu verbreiten. Bei Verstößen gegen dieses Gesetz kann man mit bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft werden. Soziale Netzwerke, wie Twitter und Facebook, in denen Informationen verbreitet werden und sich Menschen gegen den Krieg aussprechen, arbeiten auch nicht mehr.

Millionen von Menschen auf der ganzen Welt leiden heute unter der Situation in der Ukraine. Jeder hat Gründe dafür: Menschen versuchen in Angst ihre Lieben anzurufen oder Kontakt zu ihren Söhnen, Ehemännern und Brüdern aufzunehmen, die in den Krieg geschickt worden sind. Viele Leute wissen, dass sie ihre Lieben für lange Zeit nicht sehen und nicht in ihr Heimatland zurückkehren können. Viele Menschen lesen die Nachrichten und stellen mit Schmerz fest, dass sie fast nichts tun können. Niemand will diesen Krieg. Niemand will diese humanitäre und absolut grundlose Weltkatastrophe. Niemand will dieses ungeheuerliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Wir möchten denen, die im Zusammenhang mit den Ereignissen in der Ukraine leiden, unser Mitgefühl ausdrücken.  Wir möchten darauf hinweisen, dass jede Hilfe jetzt sehr wichtig ist. Zusammen können wir diese Grausamkeit beenden. Kein Krieg in der Ukraine!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 08.03.2022, 13:03 Uhr

Jeder Tag ist Frauenkampftag!

1908 demonstrierten 15.000 Frauen in New York für kürzere Arbeitstage, höhere Löhne und das Wahlrecht. Im folgenden Jahr schlug die American Socialist Party vor, den letzten Sonntag im Februar zum Labour Women’s Day zu ernennen.            Zwei Jahre später, im August 1910, schlug auch die deutsche Sozialdemokratin Clara Zetkin auf einer Konferenz in Kopenhagen vor, einen Internationalen Tag für den Kampf um die Gleichberechtigung und Emanzipation der Frau einzuführen.                                                                                                                                                                                                      Rund hundert Teilnehmende aus 17 Ländern unterstützten die Idee einstimmig. 1911 wurde der Tag erstmals in Deutschland, Österreich-Ungarn, Dänemark und der Schweiz gefeiert. Das Datum des 8. März geht zurück auf die internationale linke Bewegung Russlands: An diesem Tag im Jahr 1917 (23. Februar, nach dem alten Kalender) begann ein Streik der Arbeitenden der Webereien der Wyborger Seite in Petrograd mit den Forderungen „Brot und Frieden!“, der sich zu einer Revolution ausweitete.

Heute wird in vielen Ländern der 8.März als Tag der Solidarität der Frauen im Kampf um ihre Rechte gefeiert. Oft glauben Menschen, dass Feminismus nicht notwendig ist und wir alle bereits in einer gleichberechtigten Welt leben. Aber natürlich hängen noch immer eine ganze Reihe  drängender globaler Probleme mit der Ungleichheit der Geschlechter zusammen. Feministinnen  auf der ganzen Welt kämpfen gegen die Gender-Pay-Gap bei der Arbeit,  reproduktive und sexualisierte Gewalt, eingeschränkte Zugänge zur Bildung, häusliche Gewalt und viele andere Probleme, die teilweise immer noch unbeachtet und ungelöst bleiben.

Die Probleme von Frauen sind die Probleme der Gesellschaft als Ganzes. Mit dem Fortbestehen von Diskrimierung ist keine erfolgreiche Entwicklung der demokratischen Gesellschaft möglich. Deswegen ist es sehr wichtig, nicht nur heute, sondern jeden Tag über die aktuelle Probleme aufzuklären und gegen die Diskriminierung von Frauen zu kämpfen. Wir sollten uns immer über daran erinnern, dass eine  Vielzahl der Frauen heute keine Möglichkeit haben, eine Ausbildung  oder ihre gewünschte Arbeitsstelle zu bekommen und sogar nicht ohne Angst ihre Häuser verlassen können, trotz des scheinbar großen Erfolges der Gleichberechtigung in vielen Bereichen heute.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 28.02.2022, 10:02 Uhr

Solidarität mit der Ukraine – Friedensgebet und Kundgebung am 28. Februar 2022 ­ ­ ­ ­ ­

Angesichts des Krieges in der Ukraine finden auch heute in Leipzig verschiedene Veranstaltungen statt, um ein Zeichen für Frieden und Solidarität zu setzen. Daher rufen wir zur Teilnahme an nachfolgenden Veranstaltungen auf:

Montag, 28. Februar 2022, 17.00 Uhr
Friedensgebet in der Nikolaikirche
Thema: Frieden für die Ukraine und ganz Osteuropa
mit Pfarrer Bernhard Stief, Pfarrer Stephan Bickhardt, Dr. Oksana Makohon von der Ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde Leipzig und Oberbürgermeister Burghard Jung

anschließend um 18.00 Uhr
Kundgebung auf dem Nikolaikirchhof
Leipzig stands with Ukraine
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 24.02.2022, 15:02 Uhr

Statement zum Angriff Russlands auf die Ukraine

Der heutige Angriff Russlands auf die Ukraine ist als klarer Angriff auf die Souveränität einer europäischen Demokratie zu werten, auf das Recht der Bevölkerung selbst zu bestimmen, was im Inneren sowie in den Beziehungen zu anderen Staaten geschieht und somit von den zivilgesellschaftlichen Akteuren, die sich für die Demokratie einsetzen, auf das Schärfste zu verurteilen.

In seinen Ansprachen delegitimiert der russische Präsident Putin die Ukraine als eigenständigen Staat mit eigener souveräner Bevölkerung. Mit der Behauptung, es gebe einen „Genozid an der russischen Bevölkerung im Osten der Ukraine“, missbraucht und entwertet er den Begriff des Völkermords. Gleichzeitig wird dabei der kriegerische Akt als Befreiungstat mit dem Ziel, die Ukraine zu „entnazifizieren“, versucht zu legitimieren.

Es ist zu befürchten, dass in der Folge auch eine weitere Renationalisierung des erinnerungskulturellen Selbstverständnisses Russlands aber auch der Ukraine eintritt, welches der gemeinsamen Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus und an die Befreiung 1945 als Teil eines europäischen Aussöhnungsprozesses zuwiderläuft. Mahnend ist an den Zusammenhang zu erinnern, der zwischen ungenügender Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit, falschen Geschichtsmythen und dem Bruch des Friedens in der europäischen Geschichte besteht.

So gilt es für den Frieden einzustehen und sich solidarisch mit der ukrainischen Bevölkerung zu zeigen.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 23.02.2022, 11:02 Uhr

Zwei Stolpersteinverlegungen im Mai 2022 in Leipzig und Taucha

Sehr geehrte Damen und Herren,

nachdem die Mitarbeitenden des Erich-Zeigner-Haus e.V. im letzten Jahr wieder erinnerungskulturelle Jugendprojekte an unterschiedlichen Schulen des Landkreises durchführen durften, möchten wir Sie nun zum feierlichen Abschluss der Projekte und den Stolpersteinverlegungen einladen.

Am 16. Mai werden neun Stolpersteine für Familie Rotter ihren Platz in Leipzig finden und an sie erinnern.

Fünf der Steine, für Eugenie (geb. Hein) Rotter, ihre Söhne und Karl Josef, Fritz Egon und Curt Rotter und Curts Frau Minna Rotter (geb. Springer), werden in der heutigen Jahnallee verlegt werden, da die Familie in der damaligen Frankfurter Straße 20 zuletzt gemeinsam lebte, bevor sich ihre Wege aufgrund des NS-Regimes trennten. Dem ältesten Sohn der Familie, Otto Rotter, wird gemeinsam mit seiner Frau Marianne (geb. Vogel), und ihren beiden Söhnen Klaus Adolf und Heinz in Form von vier Stolpersteinen in der Funkenburgstraße gedacht werden, wo sie bis 1933 gemeinsam lebten, bevor sie nach Frankreich flohen. Das Projekt wurde gemeinsam mit 17 Fußballern der U15-Mannschaft des 1. FC Lokomotive Leipzig durchgeführt, sie sind die erste Fußballmannschaft in ganz Sachsen, welche ein solches Stolpersteinprojekt durchführte.

Um 14:30 Uhr werden in der Funkenburgstr. 4 in Leipzig die ersten Stolpersteine für die Familie Rotter verlegt. Im Anschluss werden ab 14:50 Uhr die anderen Stolpersteine in Gedenken an Familie Rotter in der Jahnallee 14 verlegt.

Als zweite Gedenkveranstaltung möchten wir Sie herzlich zur Stolperschwellenverlegung am 17. Mai 2022 um 9.00 Uhr auf dem Markt 6 in Taucha einladen.

Gemeinsam mit zehn Schüler*innen der 10. Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Taucha wurde die Geschichte der Zwangsarbeit in Taucha genauer recherchiert. Die Stolperschwelle möchte den Menschen gedenken, welche für die Hugo-Schneider-Aktiengesellschaft (HASAG) und die Erla-Maschinenwerk GmbH Zwangsarbeit leisten mussten. Zwischen 1944 bis April 1945 waren bis zu 14.500 Zwangsarbeitende in den deutschen HASAG-Werken untergebracht und wurden ab April durch die SS-Einheiten auf sogenannte „Todesmärsche“ geschickt. Die Erla-Maschinenwerke beschäftigten in ihrem Rüstungsbetrieb 1943 circa 16.000 Zwangsarbeiter*innen, welche in großen Barackenlagern untergebracht waren, 20 dieser Lager befanden sich im Leipziger Stadtgebiet.

Die Anzahl an Stolpersteinen, welche für all diese Zwangsarbeitenden verlegt werden müssten, übersteigt jegliche Vorstellungen und räumliche Kapazitäten. Gerade aufgrund dieser hohen Opferzahl ist es notwendig den Zwangsarbeiter*innen in einem angemessenen Rahmen zu gedenken. Die Stolperschwelle wird deshalb vor dem Gelände einer solchen ehemaligen Unterbringung in Taucha verlegt werden, um dauerhaft an die stattgefundenen Verbrechen zu erinnern.

Beide Verlegungen werden unter den Auflagen der dann geltenden Corona-Regeln stattfinden.

Wir freuen uns über Ihr Erscheinen und genauere Informationen zu diesen und kommenden Verlegungen können Sie auf unserer Homepage finden.

Neuigkeiten
gepostet am: Samstag, 19.02.2022, 20:02 Uhr

Zwei Jahre nach Hanau – Wir gedenken den Opfern und Hinterbliebenen

Zwei Jahre ist es her, dass ein Rechtsterrorist in und um zwei Hanauer Shishabars aus rassistischen Motiven neun Menschen das Leben nahm: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Anschließend erschoss er seine Mutter und sich selbst.

Am 14. November 2020 – Ferhat Unvars Geburtstag – gründete dessen Mutter Serpil Temiz Unvar die Bildungsinitiative Ferhat Unvar. Die Initiative bietet Empowerment- und Sensibilisierungsworkshops, Beratungen sowie Vorträge an und möchte eine Anlaufstelle für Menschen aller Altersgruppen sein, die Rassismuserfahrungen machen. So setzt sich die Initiative mit Aufklärungs- und Bildungsarbeit aktiv gegen Alltags- und institutionellen Rassismus ein – mit Letzterem wurden die Angehörigen und Hinterbliebenen nach dem rechtsterroristischen Anschlag immer wieder konfrontiert.

Wir gedenken den Opfern des rassistischen Anschlags und zeigen uns solidarisch mit den Hinterbliebenen und Überlebenden.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 17.02.2022, 13:02 Uhr

Heute feiern wir gemeinsam Erich Zeigners 136. Geburtstag

Am 17. Februar 1886 wurde er in Thüringen geboren und Zeit seines Lebens engagierte er sich innerhalb der Gesellschaft und kämpfte gegen den Faschismus an.
Wir halten es für wichtig, dass eine kritische Erinnerung an die Verbrechen des NS-Regimes erhalten bleibt und die Namen und Geschichten der Menschen, welche sich diesem entgegensetzen, weitergetragen werden.

Es ist uns auch in der Gegenwart wichtig, sich für Zivilcourage und gegen rechte Hetze in Leipzig und Sachsen einzusetzen und demokratiepolitische Arbeit wie Erich Zeigner zu betreiben.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 16.02.2022, 14:02 Uhr

Kostenfreie Multiplikator*innenschulung im Projekt „Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum“ – Jetzt anmelden!

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ heißt es auf großen Schildern an vielen Schuleingängen. Doch können Schulen wirklich diskriminierungsfreie Räume sein? Eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zeigt, dass 23,7% aller Befragten zwischen 2014 und 2016 Diskriminierung im Bildungsbereich erlebten. Und so macht auch Alltagsrassismus vor den Lehrer*innen- und Klassenzimmern nicht halt. Alltägliche Formen rassistischer Diskriminierung können dabei unterschiedlich in Erscheinung treten. Wie also äußert sich Rassismus in der Schule? Welche Folgen hat dies für betroffene Schüler*innen? Und welche Möglichkeiten habe ich im Umgang mit Rassismus sowohl im Schulkontext als auch im Alltag?

Unter dem Titel „Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum“ bietet der Leipziger Erich-Zeigner-Haus e.V., ergänzend zum Workshopangebot für Jugendliche, ab April 2022 Multiplikator*innenschulungen für Lehrkräfte und Sozialarbeiter*innen an. Um die Teilnehmenden für Alltagsrassismus zu sensibilisieren, werden im Rahmen der Schulung unter anderem Funktionen und Erscheinungsformen von Rassismus sowie gesellschaftliche Bedingungen und Mechanismen von Alltagsrassismus reflektiert. Daran anknüpfend beschäftigen sich die Teilnehmenden vertiefend mit dem institutionellen Rassismus im Schul- und Bildungssystem. Ziel der Multiplikator*innenschulung ist es, die Fachkräfte für diskriminierende Situationen im (Schul-)Alltag zu sensibilisieren, im Umgang hiermit zu stärken und daraus ableitend Handlungsstrategien zu entwickeln sowie kritisch eigene rassistische Denk- und Handlungsweisen zu reflektieren.

Die Multiplikator*innenschulungen finden insgesamt drei Mal in den historischen Räumlichkeiten des Erich-Zeigner-Haus in Leipzig-Plagwitz statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, pro Termin auf etwa 10 Teilnehmende begrenzt und für einen Zeitraum von etwa 3 – 4 Stunden angelegt.

Termine:

27. April 2022 13:00 – 16:30 Uhr

11. Mai 2022 13:00 – 16:30 Uhr

01. Juni 2022 13:00 – 16:30 Uhr

Ablauf der Schulung:

1. Block: Grundlagen

Rassismus und Ich: Reflexion und Austausch

Input: Was ist Rassismus? Definition, Mechanismen, Erscheinungsformen

Textarbeit: Rassismus demaskieren – aktuelle Ausdrucksformen erkennen

2. Block: Alltagsrassismus erkennen

Input: Was ist eigentlich Alltagsrassismus?

Gruppendiskussion: „Du sprichst aber gut Deutsch!“ – Erfahrungen von Betroffenen

3. Block: Alltagsrassismus begegnen

Input: Institutioneller Rassismus am Beispiel des Bildungssystems

Gruppenarbeit: Alltagsrassismus begegnen – Handlungsstrategien entwickeln

Anmeldungen unter Angabe des bevorzugten Termins können per E-Mail (demokratie@erich-zeigner-haus-ev.de), Telefon oder über das Anmeldeformular auf der Website erfolgen. Wir freuen uns, wenn wir Ihr Interesse für die Schulung wecken konnten und stehen für weitere Rückfragen jederzeit zur Verfügung.

Termine
gepostet am: Montag, 14.02.2022, 10:02 Uhr

Lesung und Gespräch mit Tom Schmieder am 18.03.2022, 19.30 Uhr

Wir freuen uns, dass trotz der abgesagten Leipziger Buchmesse wir den Autor Tom Schmieder bei uns begrüßen dürfen.

Am 18. März 2022 um 19:30 Uhr wird Tom Schmieder selbst aus seinem Roman „Als wir einmal erfolgreich waren“ vorlesen und im Anschluss über die Themen Linksradikalismus und das politische Engagement junger Menschen ins Gespräch kommen.

Tom Schmieders Debütroman dreht sich um den Langzeitstudenten Mark und seinen Kampf gegen das politische System und die persönliche Bedeutungslosigkeit. Der Roman spielt im Spätherbst 1979 in Westberlin und erzählt über die innerdeutsche Teilung, den Klassenkampf zwischen Linken und Konservativen und zeigt das geheime Leben der linken Gegenkultur von innen heraus.

Der Roman erschien 2021 im Leipziger Liesmich Verlag und wir freuen uns, dass die Lesung in Kooperation mit diesem stattfinden wird.
Carolin Jürgens wird sie durch den Abend führen und mit Tom Schmieder ins Gespräch kommen.

 

Wir bitten um eine formlose Anmeldung bis zum 16.03.2022 über die Mailadresse

veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de.

Für die Veranstaltung gilt 2GPlus, ein Test vor Ort ist gegen eine kleine Spende möglich.

Eintritt: frei

 

Wir freuen uns über Ihren Besuch!

 

*Aufgrund der abgesagten Buchmesse fällt die geplante Lesung mit Jürgen Pettinger am 18.03.2022 um 18.00 Uhr leider aus.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 03.02.2022, 10:02 Uhr

ABGESAGT – „Leipzig liest“ – Lesung und Gespräch mit Jürgen Pettinger am 18.03.2022

Am 18. März von 18:00 Uhr-19.30 Uhr werden eine Lesung mit anschließendem Gespräch über die Arbeit von Jürgen Pettinger „FRANZ – Schwul unterm Hakenkreuz“ im historischen Arbeitszimmer Erich-Zeigners, dem Leipziger Oberbürgermeister von 1945-1949, in authentischem Ambiente sächsischer Demokratiegeschichte durchgeführt.

Jürgen Pettinger, geboren 1976 in Linz, hat Wirtschaft & Management in Innsbruck studiert und als Redakteur und Moderator von Tirol heute im ORF- Landesstudio Tirol gearbeitet. Er moderiert die ZIB18, die ZIB Flashes, ZIB Nacht und gestaltet regelmäßig TV- und Radio-Reportagen. Für sein Buch Der Fall Franz Doms wurde er mit dem Prof. Claus Gatterer-Preis und dem deutschen dokKa-Preis geehrt.

In seinem Buch erzählt Jürgen Pettinger die Geschichte von Franz Doms, welcher wie viele andere schwule Männer durch das NS-Regime verfolgt, diskriminiert, inhaftiert und zum Tode verurteilt wurde. Jürgen Pettinger setzte sich intensiv mit dem Schicksal Doms auseinander und schafft es somit nicht nur den Verlauf seiner letzten Lebensjahre zu rekonstruieren, sondern diese durch intime Einblicke für die Leser*innen spürbar werden zu lassen.

Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2022 statt, welche der wichtigste Frühjahrstreff der Buch- und Medienbranche ist und Leser*innen, Autor*innen, Verlage und Medien – nicht nur aus Deutschland, sondern aus der ganzen Welt miteinander verbindet.

Wir bitten um eine formlose Anmeldung bis zum 16.03.22 über die Mailadresse: veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de.

Die Veranstaltung wird unter den Auflagen der dann geltenden Hygienemaßnahmen stattfinden.

Eintritt: frei.

Wir freuen uns über ihren Besuch!

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 28.01.2022, 9:01 Uhr

Digitaler Reader zu den erinnerungskulturellen Projekten in Schkeuditz und Taucha

Von April bis Dezember 2021 hatte der Erich-Zeigner-Haus e.V. wieder das Vergnügen, an der Lessing-Oberschule in Schkeuditz als auch am Geschwister-Scholl-Gymnasium Taucha jeweils ein erinnerungskulturelles Projekt durchzuführen. Gefördert wurden beide Projekte durch die Partnerschaft für Demokratie in Nordsachen, das Projekt in Taucha wurde zudem zusätzlich durch die Holger-Koppe-Stiftung unterstützt.

Um Lehrkäften, Eltern, Fördergebenden und allen Interessierten einen besseren Einblick in die erinnerungskulturellen Projekte des Vereins geben zu können, wurde ein Digitaler Reader erstellt, welcher einen genauen Überblick über den Ablauf der beiden Projekte bietet. Sie können diesen Reader hier kostenlos herunterladen, für weitere Nachfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Im Zentrum der Projekte standen die Themenschwerpunkte „Verfolgung von Jüd:innen und Juden“ und das Thema „Zwangsarbeit.
Während sich die Projektgruppe in Schkeuditz detailliert mit der Verfolgung von Jüd:innen in ganz Deutschland aber auch in Leipzig und Schkeuditz speziell auseinandersetzte, ein Einzelschicksal recherchierte und abschließend im Herbst 2022 für die Jüdin Irma Faber einen Stolperstein verlegen wird, so konzentrierte sich die andere Projektgruppe auf die Geschichte der Zwangsarbeit in Taucha selbst.
Genauer betrachtet wurden die Hugo-Schneider-Aktiengesellschaft und die Erla-Maschinenwerke und die Gedenkstätte für Zwangsarbeit in Leipzig als auch die Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin wurden besucht.

Das Projekt zum Thema Zwangsarbeit findet seinen Abschluss mit einer Stolperschwellenverlegung am 17. Mai 2022 um 9:00 Uhr auf dem Tauchaer Markt. Mit der Stolperschwelle des Künstlers Gunter Demnig soll den vielen Opfern der stattgefundenen Zwangsarbeit in Taucha rechtmäßig gedacht werden und zu dieser möchten wir auch Sie recht herzlich einladen.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 27.01.2022, 10:01 Uhr

Unser neuer Band zum Leitfaden Historisch-Politische Bildung ist da!

Die letzten Jahre hielten für uns als Verein und unsere historisch-politische Bildungsarbeit einige Hindernisse bereit. Seit der Pandemie ist die Dringlichkeit erinnerungskultureller Arbeit mit Jung und Alt nochmals deutlicher geworden und gleichzeitig waren pandemiebedingt die Gespräche von Angesicht zu Angesicht eingeschränkt und teilweise nur durch Masken nötig.                   Aufgrund dieser Umstände konnten wir unsere Bildungsangebote umstrukturieren, diese auch digital möglich machen und somit weiterhin mit den Schüler:innen und Schülern in einen Austausch treten.                                                                                                                In unserem neuen Leitfaden „Der Blick nach vorn mit dem Blick zurück – Historisch-politische Bildung im Landkreis Leipzig“ gehen die Autoren Henry Lewkowitz und Nils Franke genauer darauf ein, wie erinnerungskulturelle Projekte, insbesondere im ländlichen Raum, gestaltet werden können und warum diese Projekte einen wichtigen Beitrag für die Demokratiebildung darstellen. Nach einem Vorwort des sächsischen Antisemitismusbeauftragten Dr. Thomas Feist werden Projekte des Vereins aus dem Landkreis Leipzig genauer vorgestellt und ein Überblick geboten, wie außerschulische Bildung auch digital abwechslungsreich und interessant sein sowie überhaupt finanziert und in die Öffentlichkeit getragen werden kann.                                                                                                                                                                                                                 Der Leitfaden bietet eine tolle Grundlage, für Menschen, die selbst interessiert sind, erinnerungskulturelle Projekte in ihrem Heimatort umzusetzen, welche mehr über die NS-Verbrechen im Landkreis Leipzig erfahren wollen oder für diejenigen, die sich über die politische Dimension von konkreter historischer Arbeit mit Jugendlichen für die Gegenwart genauer informieren möchten.                                                                                                                                                                 Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, so können Sie den Leitfaden gern bei uns in der Zschocherschen Straße 21, 04229 Leipzig-Plagwitz oder im Passage-Verlag Leipzig käuflich für 10,00 € erwerben.

 

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gepostet am: Donnerstag, 27.01.2022, 9:01 Uhr

Wir erinnern uns an die Auschwitz-Befreiung im Januar vor fast achtzig Jahren

Heute vor 77 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit. Das KZ Auschwitz befand sich im damals besetzten Polen und steht heute als Symbol für die Gewalttaten und Brutalität der Shoah. Seit 1996 ist der 27. Januar offizieller Gedenktag in der Bundesrepublik Deutschland und seit 2005 gilt er als internationaler Holocaust-Gedenktag, beschlossen durch die Vereinten Nationen.

Wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. leisten seit mehreren Jahren erinnerungskulturelle und historisch-politische Bildungsarbeit in Leipzig und Sachsen. Die gezielte Arbeit im ländlichen Raum ist uns wichtig, da wir aufgrund der politischen Entwicklungen der letzten Jahre offenkundig sehen, dass besonders ländliche Gebiete von erinnerungskultureller Arbeit profitieren und nur so die kritische Erinnerung an nationalsozialistische Verbrechen dem Vergessen entzogen werden kann.

Warum rufen wir an diesem Tag wie viele andere Initiativen heute zum Erinnern auf?

Betrachten wir die Grausamkeiten und Gewaltverbrechen des NS-Regimes so sind unterschiedliche Reaktionen erkennbar. Während einige betroffen und auch emotional reagieren, so reagieren andere vielleicht gar nicht oder auch empört, darüber dass sie sich überhaupt erinnern sollen. Durch die Befreiung des Konzentrationslagers hat die Gewalt in Auschwitz am 27. Januar 1945 ein Ende gefunden, doch die Ursachen für die entstandene Gewalt, die an diesem Ort wütete, blieben auch nach 1945 noch in den Köpfen der Menschen haften.

Indem wir uns erinnern, zollen wir nicht nur den Menschen und Opfergruppen der Shoah den gebürtigen Respekt, sondern erhalten uns auch ein Bewusstsein dafür, dass die Menschheit zu schrecklichen Gewalttaten fähig war und auch nach wie vor fähig ist. Durch unser aktives Erinnern an Auschwitz und die Shoah bleiben wir wachsam, für die Gewaltverbrechen unserer heutigen Zeit und Zukünftige in der Hoffnung, dass sich „Auschwitz“ nie wiederholt.

„Die Erinnerung ist wie das Wasser: Sie ist lebensnotwendig und sie sucht sich ihre eigenen Wege in neue Räume und zu anderen Menschen. Sie ist immer konkret: Sie hat Gesichter vor Augen, und Orte, Gerüche und Geräusche. Sie hat kein Verfallsdatum und sie ist nicht per Beschluß für bearbeitet oder für beendet zu erklären.“ – Noach Flug sel. A. (Auschwitz-Überlebender)

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gepostet am: Donnerstag, 20.01.2022, 10:01 Uhr

15 Personen 1 Entscheidung – Die Wannseekonferenz

Heute vor 80 Jahren kamen 15 Männer zusammen, um über das Schicksal von insgesamt 6 Millionen später ermordeten Jüd:innen und Juden zu entscheiden. Was durch den Chef der Sicherheitspolizei Reinhard Heydrich als eine „Besprechung mit anschließendem Frühstück“ angekündigt wurde, steht heute für eine Veranstaltung, auf welcher die Schrecken und Grausamkeiten der NS-Zeit durch Organisation und Planung genauer konkretisiert wurden.

Die Rede ist von der Wannseekonferenz, welche sich am 20. Januar 1942 mit 15 führenden Vertretern der SS, der NSDAP als auch verschiedener Reichsministerien in der Berliner Villa „Am Großen Wannsee 56-58“ zutrug. Zur Debatte die „Endlösung der Judenfrage“, für die Beantwortung dieser wurde sich 90 Minuten Zeit genommen. Gemeint ist hiermit die Organisation des systematischen Massenmordes an den Jüd:innen und Juden Europas und die damit verbundene arbeitsteilige Zusammenarbeit von Behörden, Beamten und Parteiorganisationen.

Neben anderen Ereignissen ist die Wannseekonferenz fester Bestandteil unserer Erinnerungskultur und dies gilt es auch beizubehalten. Es ist notwendig über die Shoa und die Entscheidungen, welche den Weg zu dieser ebneten, weiterhin aufzuklären und aufzuzeigen, wohin gesellschaftliche und politische Prozesse führen können, wenn sie Wege jenseits von Demokratie und Menschenrechten einschlagen. Wir müssen uns an dieses Ereignis erinnern, als Zeichen des Respekts und der Trauer für die Menschen, welche Opfer des NS-Regimes wurden, und als Mahnung, um weiteren Massenmorden als auch Menschenrechtsverletzungen entgegenstehen zu können.

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gepostet am: Dienstag, 11.01.2022, 9:01 Uhr

Neuer Termin: Die Veranstaltung „Vermessung der Demokratie – Ein Wilhelm-Leuschner-Portrait

Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass für den geplanten Wilhelm-Leuschner-Abend am 22. November 2021 ein neuer Termin gefunden wurde!

Am 26. April 2022 findet die Veranstaltung  „Vermessung der Demokratie – Ein Wilhelm-Leuschner-Portrait“ in der naTo um 19:00 Uhr statt!

Ein engagiertes, beeindruckendes Leben in spannender szenischer Inszenierung. Wer war der Mann, der das zivile Netzwerk um das Attentat des 20. Juli 1944 herum aufbaute? Wilhelm Leuschner war der Kopf der Untergrund-Gewerkschaft während der NS-Diktatur.

Jan Upleggern, Yumiko Tsubaki (Violine) und Maria Hinze (Klavier) präsentieren in spannender szenischer Inszenierung das engagierte Leben einer beeindruckenden Person, die bereits zur Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus zu einer der lautstärksten Verteidiger der deutschen Demokratie zählte.

Eine anschließende Diskussionsrunde setzt sich mit der Bedeutung Leuschners für unsere heutige Zeit auseinander.
Gast: Wolfgang Hasibether (Wilhelm-Leuschner-Stiftung Bayreuth)

Veranstaltungsort:
die naTo
Karl-Liebknecht-Straße 46
04275 Leipzig
https://www.nato-leipzig.de/
Eintritt kostenfrei

Bitte beachten Sie das Hygienekonzept
https://www.nato-leipzig.de/haus/hygienekonzept/

Um Anmeldung wird gebeten
https://leipzig-nordsachsen.dgb.de/
0341-211 09 55

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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gepostet am: Montag, 10.01.2022, 11:01 Uhr

Das Ende der Geduld! – Aufmarsch von rechten Demokratiefeind:innen verhindern!

Es ist Sonntagabend 18:00 Uhr und wie so oft kennt der Aktivismus kein Wochenende.

Anlässlich der zunehmenden wachsenden Corona-Spaziergänge, welche immer Montags in Sachsens Gemeinden und Städten stattfinden und Raum für Verschwörungsideologien und rechte „Querdenkende“ schaffen, haben sich verschiedene Vertreter:innen für Zivilcourage und soziales Engagement digital zusammengefunden, um gemeinsam mit Robert Dobschütz (Herausgeber der LIZ) ins Gespräch zu kommen.

Anwesend waren Gisela Kallenbach, Irena Rudolph-Kokot, Gesine Oltmanns und auch Henry Lewkowitz (Geschäftsführer u. 2. Vorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V.).

Neben den Corona-Spaziergängen diskutieren die Gesprächsteilnehmenden unter anderem das Radikalisierungspotential, welches seit Beginn der Pandemie durch die Demonstrationen deutlich anstieg. Auch die Frage, weshalb auf eben genannten Demos die bürgerliche Mitte problemlos neben Rechtsextremen demonstriert, wurde genauer in den Blick genommen. Henry Lewkowitz hebt hier nochmals deutlich hervor, wie problematisch die Verwendung historisch geprägter Begriffe wie Genozid oder Holocaust im Kontext von Corona und Impfungen ist und wie die falsche Verwendung dieser Begriffe geschichtsrevisionistische Haltungen begünstigt.

Zum Ende des Gesprächs rufen alle Teilnehmenden geschlossen nochmal zur Teilnahme an der Gegenaktion „Das Ende der Geduld“ am heutigen Montag um 17:30 in der Leipziger Innenstadt auf. Die Gegendemonstration will den „Spazierenden“ etwas entgegensetzen, wird unter Einhaltung der geltenden Hygienemaßnahmen stattfinden und wurde durch das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ und die Stiftung „Friedliche Revolution“ organisiert.

Wir, als Teil des Aktionsnetzwerks, können diesen Aufruf nur nochmal unterstreichen und freuen uns, viele bekannte als auch neue Gesichter auf der Gegenaktion heute zu sehen!

Das vollständige Video zum Gespräch finden Sie unter folgendem Link.

 

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gepostet am: Freitag, 07.01.2022, 11:01 Uhr

Aufruf zu Zivilcourage und Gegenprotest!

Immer regelmäßiger treffen sich „besorgte Bürger:innen“ in Sachsens Gemeinden und Städten für sogenannte „Corona-Spaziergänge.“ Spaziert wird hier Seite an Seite mit Neonazis und Rechtspopulist:innen, auch den Aufrufen der rechten Kleinstpartei „Freie Sachsen“ wird folgegeleistet.

Währende die Spaziergänge immer mehr Sichtbarkeit erhalten, Schutz von der Polizei erfahren und die Radikalisierung unter den Spazierenden immer mehr zunimmt, sehen sich Gegenprotestierende mit Platzverweisen und strengen Kontrollen konfrontierte.

Wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. sind Teil des Aktionsnetzwerks „Leipzig nimmt Platz“ und für uns ist es eine Frage von Zivilcourage, gegen die Coronaleugner:innen am nächsten Montag auf die Straße zu gehen.

Deshalb rufen wir, unter den Einschränkungen der Corona-Notfall-Verordnung dazu auf, sich – mit Maske und dem gebotenen Abstand – gegen diese teils offen rechte Mobilisierung zu stellen und deutlich zu machen, dass in Leipzig kein Platz ist für Verschwörungsmythen, Wissenschaftsleugnung, Antisemitismus und Menschenverachtung.

Demonstriert wird am Montag, den 10. Januar 2022 ab 17:30 Uhr in der Leipziger Innenstadt.

Genauere Infos findet ihr auf unserer Facebookseite und der Seite des Aktionsnetzwerks „Leipzig nimmt Platz“.

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gepostet am: Mittwoch, 22.12.2021, 14:12 Uhr

Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum – Ein Jahresrückblick

Zum Ende des Jahres blicken der Leipziger Erich-Zeigner-Haus e.V. und der Leipzig. Courage Zeigen e.V. auf die erfolgreiche Umsetzung des Projektes „Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum“ zurück, das im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ seit Anfang 2021 gefördert wird. Ziel des Projekts ist es, Jugendliche und junge Erwachsene für Alltagsrassismus zu sensibilisieren und dem Phänomen so präventiv zu begegnen. In den vergangenen zwölf Monaten nahmen mehr als 12 Schulen und außerschulische Lernorte aus ganz Sachsen an dem Projekt teil. Dem Erich-Zeigner-Haus e.V. war es dabei ein Anliegen, das Workshopangebot allen Schulformen zu unterbreiten. Mit Erfolg: Das Projekt konnte in diesem Jahr mit eigens entwickelten Konzepten an Förderschulen, Oberschulen, Gymnasien und an der Berufsakademie Breitenbrunn durchgeführt werden. „Der Zuspruch und das Interesse an unserem Workshopangebot freut uns, zeigt aber auch, dass an sächsischen Schulen Handlungsbedarf in Bezug auf Alltagsrassismus und Ungleichwertigkeitsideologien im Allgemeinen besteht“, sagt Emily Bandt, die Projektleiterin. Auch Irena Rudolph-Kokot, die als Vorstandsmitglied des Leipzig. Courage zeigen e.V. tätig ist, merkt an: „Wir freuen uns, dieses Projekt als Kooperationspartner zu unterstützen und somit einen wichtigen Beitrag zur Schwächung von menschenfeindlichen Einstellungen sowohl im ländlichen als auch im städtischen Raum zu leisten“.

Die teilnehmenden Gruppen vertieften im Rahmen der mehrtägig angelegten Workshopreihe ihr Wissen über die Entstehung und Geschichte des Rassismus und tauschten sich in angeregten Diskussionen über den gegenwärtigen Alltagsrassismus sowie eigene Beobachtungen und Erfahrungen aus ihrem Lebensumfeld aus. Im weiteren Verlauf erstellten alle Teilnehmenden kurze Videoclips, sog. „audiovisuelle Kontexte“. So entstanden im Laufe der vergangenen Monate spannende und vielfältig gestaltete Kurzfilme, die Themen wie etwa Rassismus in der Werbung, in verschiedenen Berufsfeldern oder auf institutioneller Ebene aufgreifen. Dies erwies sich als besonders fruchtbar: die Teilnehmenden erstellten die Videos mit viel Engagement und konnten sich durch dieses Medium selbstständig und intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Die Videoclips werden im Oktober 2022 im Rahmen eines landesweiten Wettbewerbs präsentiert, von einer Fachjury bewertet und prämiert.

Für das kommende Jahr sind bereits viele Workshopanfragen eingegangen, doch es gibt noch immer Kapazitäten. Zudem veranstaltet der Erich-Zeigner-Haus e.V. ab Frühjahr 2022 Multiplikator*innenschulungen, um auch Fachkräfte für Alltagsrassismus zu sensibilisieren. „Alltagsrassismus macht auch vor den Lehrer*innenzimmern nicht halt. Uns ist es ein Anliegen Fachkräfte im Umgang mit diskriminierenden Situationen im Schulalltag zu stärken, aber auch kritisch nach eigenen rassistischen Denk- und Handlungsweisen zu fragen“, fasst Henry Lewkowitz als Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e.V. das Ziel der Schulungen zusammen. Über den Start der Multiplikator*innenschulungen und die Anmeldeformalia informiert der Verein Anfang nächsten Jahres über die Vereinshomepage.

Anfragen zur Teilnahme am Workshopangebot für Schulen und außerschulische Lernorte können fortlaufend über das Anmeldeformular auf der Projekthomepage als auch per Mail an demokratie@erich-zeigner-haus-ev.de gestellt werden.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 01.12.2021, 7:12 Uhr

Erinnerung an die eingeführte Kennzeichnungspflicht für Jüdinnen und Juden vor 82 Jahren

Heute ist der 1. Dezember 2021 und wir erinnern uns gemeinsam an die erste eingeführte Kennzeichnungspflicht für Jüdinnen und Juden zur Zeit des Nationalsozialismus. Vor 82 Jahren, im September 1939 griff das Deutsche Reich Polen an und setzte dort am 1. Dezember 1939 die erste Kennzeichnungspflicht für Jüdinnen und Juden in den von Deutschland besetzten Gebieten um.

Bereits seit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler im Januar 1933 erfuhren Jüdinnen und Juden wirtschaftliche und gesellschaftliche Ausgrenzung und 1935 wurden sie im Rahmen der Nürnberger Gesetze ihrer Bürgerrechte beraubt. 1941 erreichte die Kennzeichnungspflicht auch das Dritte Reich selbst. Sie zeigt den Übergang zur letzten Stufe der Verfolgung von Jüdinnen und Juden im Deutschen Reich an und steht somit auch im direkten Zusammenhang mit der Ermordung von Jüdinnen und Juden.

Der Beschluss zur öffentlichen Stigmatisierung wurde am 19.9.1941 innerhalb der „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ durch Reinhard Heydrich beschlossen. Diese verpflichtete alle im Deutschen Reich lebenden Jüdinnen und Juden, die das sechste Lebensjahr vollendet hatten, dazu, einen gelben Aufnäher sichtbar auf ihrer linken Brustseite zu tragen. Die Ausgestaltung des sogenannten „Judensterns“ oblag dem ehemaligen Reichspropagandaminister Joseph Goebbels und manifestierte sich in einem gelben Aufnäher, welcher einen sechseckigen Stern zeigte, angelehnt an den Davidstern, welcher den Schriftzug „Jude“ in der Mitte aufwies.

Schauen wir nun in die Pandemiejahre und den sogenannten „Querdenkerdemonstrationen“ zurück, so tauchen wieder Personen mit gelben Aufnähern auf ihrer Kleidung auf Demonstrationen auf. Diese waren mit Worten wie „ungeimpft“ und „ungechipt“ versehen und stellten für Corona-Gegner:innen anscheinend ein „geeignetes“ Ausdrucksmittel zur Bekundung ihres Unmuts über die Corona-Auflagen dar. Tatsächlich steht die Verwendung dieses Aufnähers für eine starke geschichtsrevisionistische Haltung, welche eine Täter-Opfer-Umkehr vollzieht und den Holocaust auf das stärkste verharmlost. Diese Selbststilisierung als Opfer, als „die neuen Juden“ welche die Corona-Leugner:innen vollziehen, ist neben den antisemitischen Verschwörungserzählungen ein fester Bestandteil der Anti-Corona-Bewegung geworden. Die ist zutiefst erschreckend und weisen wir auf das Schärfste zurück!

An solch einem Tag wie heute ist es wichtig, daran zu erinnern, dass die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung in keinem Fall mit dem Holocaust und der Zeit des Nationalsozialismus gleichzusetzen sind. Die Verwendung solcher Symbole verzerrt die Realität, verharmlost die Erfahrungen von Opfern der NS-Zeit und bedient antisemitische Ressentiments.

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gepostet am: Mittwoch, 10.11.2021, 14:11 Uhr

„Warum ist die extrem Rechte online (scheinbar) so erfolgreich? – Online-Seminar mit Patrick Stegemann am 24.11.2021

Sie lächeln freundlich von Instagram-Fotos und machen lustige Youtube-Videos. Die extrem Rechten haben ihr Auftreten in den vergangenen Jahren verändert: Sie möchten persönlicher, emotionaler und netter wirken. Ihr Welt- und Menschenbild aber ist nach wie vor reaktionär, anti-liberal und gefährlich. Welche Mechanismen nutzen sie, um ihre Ideen zu verbreiten und wie wirksam sind ihre Strategien?

Diesen Fragen sind die beiden Autoren Patrick Stegemann und Sören Musyal über Jahre nachgegangen. Ihre Recherche führte sie von Undercover-Einsätzen in verdeckten Troll-Servern, über Gespräche mit Aktivisten der rechten Szene bis nach New York und Kalifornien, zu den Tech-Giganten wie Youtube und Facebook.

In einem Online-Seminar über ZOOM gibt Patrick Stegemann am 24. November 2021 von 18:00 bis 20:00 Uhr Einblicke in das gemeinsam mit Sören Musyal verfasste Buch „Die rechte Mobilmachung. Wie radikale Netzaktivisten die Demokratie angreifen“ und verdeutlicht, welche Wechselwirkung Corona und Verschwörungstheorien wie QAnon dabei haben.

Patrick Stegemann studierte Kommunikations- und Sozialwissenschaften in Erfurt, Berlin, Haifa und Kairo. Er ist als Autor, Journalist und Filmemacher tätig und erhielt für die Dokumentation Lösch Dich. So organisiert ist der Hass im Netz unter anderem den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus.

2020 erschien Musyals und Stegemanns gemeinsames Buch „Die rechte Mobilmachung. Wie radikale Netzaktivisten die Demokratie angreifen“ im Ullstein Verlag.

Die Moderation übernimmt Emily Bandt. Sie ist Kulturwissenschaftlerin und studierte an der Universität Leipzig. Sie arbeitet unter anderem zu den Themenfeldern Rechtsterrorismus sowie Rechtsextremismus und Gender. Seit 2021 ist sie Projektreferentin im Erich-Zeigner-Haus e.V. in Leipzig.

Anmeldungen sind bis zum 21. November über veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de möglich.

Nach Ablauf des Anmeldezeitraums werden die Zugangsdaten versandt. Wir verschicken keine Anmeldebestätigungen, alle Anmeldungen werden berücksichtigt.

Wir freuen uns auf eine spannende Veranstaltung!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 09.11.2021, 9:11 Uhr

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht und die Opfer des Nationalsozialismus

Wir können dankbar sein, für das große Interesse und die enorm große Beteiligung an der Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ zum heutigen Tag. Wir wünschen allen eine ehrende und gelingende Gedenkveranstaltung und sind auf Ihre und eure Bilder und Erfahrungen gespannt.

Leider müssen wir aber auch in diesem Jahr einiges Beachten: Zusätzlich zu den bereits geltenden Regelungen (3G, Kontakterfassung, Testpflichten für Mitarbeiter*innen mit direktem Kundenkontakt) gilt ab dem 8.11.2021 u.a. eine Limitierung der Personenzahl bei privaten Zusammenkünften im öffentlichen und privaten Raum auf zehn Personen unabhängig von der Zahl der Hausstände, wobei Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres bei der Zählung ebenso wenig berücksichtigt werden müssen wie geimpfte oder genesene Personen.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 05.11.2021, 16:11 Uhr

Ein Jahr nach der Anti-Corona-Demonstration 2020

Am Sonntag jährt sich die große Demonstration der Coronaleugnenden, welche letztes Jahr in Leipzig für polizeiliche Überforderung sorgte und den meisten Leipziger*innen noch lange im Gedächtnis blieb und bleibt. Auf der Anti-Corona-Demonstration kamen letztes Jahr unter anderem Rechtsextreme, Hooligans und Querdenkende zusammen, um gegen die derzeitigen Corona-Regeln zu demonstrieren. Neben den gewalttätigen Auseinandersetzungen, welche sich nach dem Abbruch der Veranstaltung zutrugen und dem Vorgehen der Polizei, welches von Überforderung und Hilflosigkeit geprägt war, war dies auch eine Demonstration, auf welcher antisemitische und geschichtsrevisionistische Haltungen durch das Tragen von gelben Sternen und Vergleichen mit dem Holocaust einen Nährboden fanden.

Gerade solche geschichtsrevisionistischen Haltungen und Denkweisen finden innerhalb unserer heutigen Gesellschaft immer mehr Verbreitung und anscheinend auch Zuspruch. Wir dürfen in keiner Weise akzeptieren, wenn Pandemieregelungen mit der Verfolgung von Jüdinnen* und Juden zur Zeit des Nationalsozialismus verglichen werden und es ist unsere Aufgabe, zu jeder Zeit den Antisemitismus solcher Haltungen aufzuzeigen, um den Opfern der NS-Zeit zu gedenken und anzuerkennen, was ihnen angetan wurde.

Für diesen Samstag, den 06.11.2021 haben Coronaleugnende wieder eine Demonstration angemeldet und wir fordern Sie auf, vielzählig an den Gegendemonstrationen teilzunehmen und den öffentlichen Raum nicht für antisemitische und geschichtsrevisionistische Haltungen und Parolen freizugeben.

Zudem möchte der Erich-Zeigner-Haus e.V. Sie alle dazu aufrufen, uns am 9. November 2021 zu unterstützen und mit uns gemeinsam Stolpersteine zu putzen. An diesem Tag und auch an jedem anderen, bieten die Stolpersteine eine Möglichkeit dezentral allen Opfergruppen des Nationalsozialismus zu gedenken und die Verbrechen der Deutschen aufgedeckt und sichtbar zu lassen.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 01.11.2021, 17:11 Uhr

Gemeinsamer Aufruf zu Gegenprotesten: Keine Nazis auf dem Ring – Querdenkenbewegung? Läuft nicht!

Wir schließen uns dem nachfolgenden Aufruf des Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ an und rufen gemeinsam dazu auf, sich am 6. November klar gegen Faschistinnen und Faschisten und rechtsradikaler Gesinnung jeder Couleur zu positionieren.

„Am 6.11.2021 rufen abermals Querdenker:innen und mit ihnen Neonazis und Hooligans dazu auf, nach Leipzig zu kommen. Bundesweit möchte man an die Ereignisse vor einem Jahr erinnern. Als zehntausende Querdenker:innen sich von Neonazis und Hooligans den Weg freischlagen ließen und mit diesen über den Leipziger Ring marschierten, postulierten sie die irre Vorstellung, damit die nächste „friedliche Revolution“ einzuläuten.

War es vor einem Jahr eine große heterogene Bewegung, stellt sich die Situation inzwischen anders dar. Die Bewegung hat sich spürbar radikalisiert und Querdenker:innen beteiligen sich zunehmend an Überlegungen einer völkischen Revolte mit der Zielsetzung einer „neuen nationalen Autorität“. Es ging nie um eine Kritik der Corona-Maßnahmen selbst, es geht um ein beliebiges Objekt, über das man seine Ablehnung der pluralen Demokratie und Verschwörungstheorien transportieren kann.

Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger zu entschlossenem, friedlichem Protest auf. Wir dulden keine Neonazis und weisen die Vereinnahmung der demokratischen Tradition in Leipzig vehement zurück.“

Geplante Veranstaltungen am 06.11.2021:

  1. Kundgebung DGB / Leipzig nimmt Platz: Augustusplatz ab 15 Uhr.
  2. Demonstrationen zum Augustusplatz jeweils 14:30 Uhr von Connewitzer Kreuz und Rabet.
  3. Fahrraddemo vom Lindenauer Markt zum Augustuspatz, 14:30 Uhr.
  4. Infopunkte ab 15 Uhr: Runde Ecke, kl. Wilhelm-Leuschner-Platz, kl. Willy-Brandt-Platz

Wir bitten wie immer um die Berücksichtigung aller gültigen Auflagen zum Infektionsschutz im Falle einer Teilnahme.

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 29.10.2021, 15:10 Uhr

Spendenaufruf

Liebe Interessierte,

im Rahmen unser historisch-politischen Bildungsarbeit mit Jugendlichen in Naunhof und Schkeuditz werden in der kommenden Woche Stolpersteine verlegt.

Die Schüler:innen des Freien Gymnasiums Naunhof recherchierten in diesem Zusammenhang die Biografien der jüdischen Familie Jolowicz, zu deren Gedenken am 3. November in der Ferdinand-Rhode-Straße 28 um 15 Uhr in Leipzig vier Stolpersteine verlegt werden.

In Schkeuditz setzten sich eine Gruppe von Schüler:innen mit dem tragischen Schicksal von Frieda Baufeld, einem Opfer der NS-Euthanasie aus Glesien auseinander. Dieser Stolperstein wird am 4. November in der Karl-Liebknecht-Straße 12 in Schkeuditz, OT Glesien um 9 Uhr verlegt.

So bitten wir und die Schüler:innen beider Gruppen um SPENDEN, um die Stolpersteine finanzieren zu können. Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten sowie unsere Bankverbindung für das Spendenkonto sind auf www.erich-zeigner-haus-ev.de auf der Startseite zu finden. Wir freuen uns wie immer auch über das Teilen unseres Spendenaufrufes und bedanken uns vorab für jede Form der Unterstützung – auch im Namen aller Schülerinnen und Schüler.

Jugendprojekte
gepostet am: Donnerstag, 28.10.2021, 11:10 Uhr

3.11 + 4.11 Stolpersteinverlegungen unserer Jugendprojekte

Ein Jahr voller Jugendprojekte neigt sich dem Ende entgegen und somit ist der Zeitpunkt erreicht, dass die Schülerinnen und Schüler durch die Stolpersteinverlegungen ihre Jugendprojekte abschließen.

Im Rahmen dieser Projekte setzten sich die Teilnehmenden genauer mit der Zeit des Nationalsozialismus und speziell mit der Verfolgung verschiedener Opfergruppen auseinander. Sie besuchten bedeutende Orte der deutschen Erinnerungskultur, suchten ehemalige Wohnorte der Verfolgten auf und recherchierten deren Biografien mithilfe von Dokumenten aus unterschiedlichen Archiven. Abschließend erstellten sie mit unserer Unterstützung einen Flyer und entwarfen ein Rahmenprogramm, welches die Stolpersteinverlegung begleiten wird.

Verlegt werden die Stolpersteine durch den Künstler Gunter Demnig selbst und es würde uns freuen, wenn auch Sie an den Verlegungen teilnehmen.

Am 3. November 2021

  • Vier Stolpersteine für Familie Jolowicz um 15.00 Uhr, Ferdinand-Rhode-Straße, 04107Leipzig

Am 4. November 2021

  • Stolperstein für Frieda Baufeld um 9.00 Uhr, Karl-Liebknecht-Straße 31, 04435, Schkeuditz/OT Glesien
  • Stolperstein für Robert Arthur Niesar um 10.30 Uhr, Schloßstraße 1, 04683 Naunhof
  • Zwei Stolpersteine für Wilhelm und Martha Mühlberger um 12.00 Uhr, Straße des Friedens 41A, Frohburg/OT Flößberg

Genauere Informationen zu den Jugendprojekten und den Biografien der einzelnen Personen finde Sie auf unserer Homepgae, unter dem Punkt „Jugendprojekte.

Wir freuen uns über Ihr kommen!

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 22.10.2021, 8:10 Uhr

Keine Workshops mehr in 2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

es freut uns sehr, dass unser Workshop-Angebot bei Ihnen auf so viel Zuspruch und Unterstützung stößt. Allein für den Dezember konnten wir nun eine weitere Workshopreihe in Leipzig und Umland realisieren. Unsere Referent*innen werden also mit Schulklassen von Oberschulen, Gymnasien als auch Berufsschulen genauer über die Themen Antisemitismus, Rechtsextremismus und Nationalismus als auch Erinnerungskultur und Alltagsrassismus sprechen und somit wichtige Demokratiearbeit leisten. Angebote in Hörsälen mit Studierenden sind auch Teil dieser mehrteiligen Workshopreihe.

Aufgrund unseres hohen Anspruchs an unsere Arbeit mit Teilnehmenden vor Ort ist für dieses Jahr somit auch unsere Kapazitätsgrenze erreiche – das heißt: für 2021 sind leider keine weiteren Workshops mehr möglich. Gerne realisieren wir jedoch neue Angebote gemeinsam mit Ihnen für das nächste Jahr.

Termine
gepostet am: Freitag, 22.10.2021, 8:10 Uhr

Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ 2021

Durch Putzpatenschaften ein Zeichen setzen! Bitte beachten Sie die geltenden Corona-Schutz-Auflagen!

Hier finden Sie die neuesten Informationen.

Auch in diesem Jahr ruft der Erich-Zeigner-Haus e.V. zum bereits 14. Mal zur gemeinsamen Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ auf. Mit Ihnen wollen wir gemeinsam der Menschen gedenken, die Opfer des faschistischen Regimes geworden sind. Durch die Stolpersteine wurden ihre Namen der Vergessenheit entzogen – nun wollen wir diese durch die Putzaktion in der Gesellschaft wieder sichtbar machen.

Die Intention der Veranstaltung ist das Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vom 9. November 1938. Diese Pogrome bildeten einen weiteren Höhepunkt der beispiellosen Verfolgung und Entrechtung von Mitbürgerinnen und Mitbürgern im gesamten ehemaligen Deutschen Reich. Im Rahmen einer deutschlandweiten Gedenkaktion beteiligen sich am 9. November zahlreiche Städte an den Mahnwachen und dem symbolischen Putzen der Stolpersteine.

Neben dem gewünschten Gedenken und Mahnen ist ein weiterer wichtiger Aspekt der alljährlichen Stolperstein-Reinigung zudem das Vorbeugen einer zunehmenden Verwitterung der Gedenksteine, deren Inschriften ohne eine regelmäßige Pflege mit der Zeit schlechter erkennbar werden. Deshalb rufen wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. dazu auf, sich an der Putzaktion der Gedenksteine zu beteiligen und so eine „Putz-Patenschaft“ für Stolpersteine zu übernehmen.

Die Aktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ und die Einzelschicksale hinter den Stolpersteinen erinnern uns daran, dass wir nicht vergessen dürfen, wohin Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz führen können. Das Bewusstsein für die Vergangenheit begründet die Notwendigkeit und die Wichtigkeit für unser gemeinsames und öffentliches Eintreten für Demokratie, Weltoffenheit und Zivilcourage.

Weitere Informationen zum konkreten Ablauf des 9. Novembers 2020 werden im Laufe der nächsten Wochen hier erscheinen. Auch auf unserer Facebook-Seite werden wir regelmäßig über den aktuellen Stand der Gedenkaktion informieren.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Rückmeldung.

 

Henry Lewkowitz, Geschäftsführer

Caroline Müller, Projektleiterin Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 14.10.2021, 10:10 Uhr

Gemeinsam für mehr Demokratie – die Demokratiejahreskonferenz der PfD Nordsachsen

Mittels unserer Vereinsarbeit setzen wir uns bereits seit über 20 Jahren für Vielfalt, Demokratie und gegen Diskriminierung in Leipzig und ganz Sachsen ein. Um die Gestaltung unserer bildungspolitischen Arbeit immer weiterzuentwickeln und voranzutreiben, ist es wichtig, auch mit anderen Initiativen und Vereinen zusammen zu arbeiten und gemeinsam auf eben diese Fragestellungen zu blicken.

Am 12.10.2021 fand in diesem Sinne die Jahresdemokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie (PfD) Nordsachsen in Eilenburg statt. Gemeinsam mit über 50 weiteren Mitgliedern, stellte der Erich-Zeigner-Haus e.V. Ideen auf, wie bildungspolitische Arbeit in Nordsachsen in Zukunft aussehen kann, welche Ziele aufgestellt werden können und durch welche Mittel, Jugendliche weiterhin an politische Entscheidungsprozesse herangeführt werden könnten.

Generell ist es dem Erich-Zeigner-Haus e.V. wichtig, mit Initiativen zusammenzukommen, welche ebenfalls die Werte und Prinzipien unserer Demokratie nach außen tragen, schützen und somit für den Erhalt dieser einstehen, auch und insbesondere im ländlichen Raum Sachsens.

Zudem engagierte sich der Verein im Rahmen des Projekts „Misch mit! Miteinander Vielfalt (er)leben“ im Landkreis Nordsachsen, welches auch durch die PfD gefördert wird. Innerhalb dieses Projekt geht es darum, kulturelle Vielfalt und gesellschaftliche Teilhabe zu stärken. Hierfür ist auch eine Postkarten- und Plakataktion ins Leben gerufen worden, innerhalb welcher auch Henry Lewkowitz, Geschäftsführer Erich-Zeigner-Haus e.V., seine Motivation zur Arbeit gegen Rechtsextremismus vorstellt.

Du bist engagiert im Landkreis Nordsachsen? Dann #mischmit und lass uns das demokratische Engagement des Landkreises und seiner Mitmenschen sichtbar machen!

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 13.10.2021, 14:10 Uhr

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. wird Mitglied der AG „Orte der Demokratiegeschichte“

Da es sich bei Demokratie nicht um einen festen Zustand, sondern einen dynamischen Prozess handelt, ist es notwendig, sich zusammenzuschließen und gemeinsam den ständigen Entwicklungen und Veränderungen, die die Demokratie mit sich bringt, gerecht zu werden. Im Sinne dieser Aufgabe ist der Erich-Zeigner-Haus-Verein seit diesem Jahr Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte.“

Die AG „Orte der Demokratiegeschichte“ macht es sich zur Aufgabe, Zivilcourage und demokratische Teilhabe im ganzen Bundesgebiert anzuregen. Die Wahrnehmung deutscher Demokratie- und Freiheitsgeschichte soll sowohl lokal und regional, als auch bundesweit gefördert werden, um bundesweit eine Sensibilität für die Gefährdung des demokratischen Grundkonsenses zu steigern.

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. setzt sich seit mehreren Jahrzehnten gegen die Demokratieverachtung und Fremdenfeindlichkeit ein und arbeitet zu diesen Themen vor allem in Leipzig, aber auch darüber hinaus in ganz Sachsen. In Form von Schüler:innenprojekten, Workshops, aber auch durch Lesungen und Vorträge setzt der Verein Zeichen für gelebte Demokratie und Zivilcourage und unterstützt somit aktiv die Erhaltung und Verbreitung demokratischer Werte, besonders innerhalb der jüngeren Generation.

Gemeinsam mit über 70 weiteren Mitgliedern und somit auch Orten der Demokratiegeschichte wird unser Verein somit aktiv, um die Teilhabe an politischen und gesellschaftlichen Willensbildungsprozessen zugänglicher zu machen, eigene Handlungsspielräume im Sinne demokratischer und freiheitlicher Traditionen zu erkennen und zu gesellschaftlichem Engagement anzuregen.

Am 7. und 8. Oktober 2021 kamen die Mitglieder der AG „Orte der Demokratiegeschichte“ in Berlin zu ihrer Jahreskonferenz zusammen und überlegten gemeinsam, wie sie ihrer Aufgabe in der zukünftigen Demokratieentwicklung weiterhin gerecht werden könnten. Im Fokus der Tagung standen vier Themenkomplexe: zu Beginn wurde sich auf die Themen „Vorzeit der Demokratiegeschichte vor 1789“ und „Demokratische Frauenbewegungen“ konzentriert. Später rückten die Themen „Migrations- und Demokratiegeschichte“ und „Protest und soziale Bewegungen nach 1945“ in den Mittelpunkt der Tagung. Anlass bot hierfür das durch die Bundesregierung erarbeitete Rahmenkonzept zur Weiterentwicklung der Orte deutscher Demokratiegeschichte. Seinen feierlichen Abschluss fand die Veranstaltung am Freitagnachmittag mit einem Empfang beim Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, welcher die Arbeitsgemeinschaft zu sich einlud.

Termine
gepostet am: Mittwoch, 13.10.2021, 13:10 Uhr

„Politische Polarisierung in digitalen Zeiten“ – Vortrag von Holger Marcks am 27.10.2021

Im vergangenen Jahrzehnt haben rechtsextreme Kräfte in vielen Ländern große Raumgewinne erzielt. Zu ihnen gesellen sich neuerdings verschwörungsideologische Bewegungen, die den demokratischen Diskurs gefährden, während die politische Polarisierung insgesamt zunimmt. Dass diese Prozesse auch, wenn nicht gar entscheidend, durch die sozialen Medien befördert werden, darüber besteht indessen kaum mehr Zweifel. Wie aber hängen Rechtsextremismus, Verschwörungsbewegungen und Polarisierung genau mit der Digitalisierung zusammen? Welche Interaktionsdynamiken greifen dabei ineinander?

Nachdem das ursprünglich im Juli geplante Seminar krankheitsbedingt ausfallen musste, freuen wir uns, Sie erneut am 27. Oktober 2021 von 18.00 – 20.00 Uhr ins Erich-Zeigner-Haus einladen zu können. In dem Vortrag wollen wir gemeinsam mit dem Referenten Holger Marcks näher beleuchten, wieso sich die Propaganda von extremistischen Akteuren so gut in die sozialen Medien einfügt – und warum im digitalen Kontext nicht nur Extremisten für die Demokratie zum Problem werden. Denn durch das postredaktionelle Prinzip der sozialen Medien erleben wir eine Konjunktur des Postfaktischen, mit der sich nicht nur das rechtsextreme und verschwörungsideologische Potenzial erweitert. Es erschwert auch generell die demokratische Verständigung, wenn sich geteilte Wahrheiten auflösen und noch mehr zu einer Frage der Identität werden.

Holger Marcks ist Sozialwissenschaftler und Co-Autor des Buches „Digitaler Faschismus. Die sozialen Medien als Motor des Rechtsextremismus“, das im letzten Jahr im Dudenverlag erschien. Er forscht insbesondere zu Radikalisierungsprozessen im digitalen Kontext und ist assoziiert mit dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg sowie der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt.

Die Moderation des Abends übernimmt Emily Bandt. Sie studierte Germanistik (B.A.) und Kulturwissenschaften (M.A.) an der Universität Leipzig und arbeitete im Rahmen ihres Masterstudiums soziologisch und historisch zu den Themenfeldern Rechtsterrorismus sowie Rechtsextremismus und Gender. Seit 2021 ist sie Projektreferentin im Erich-Zeigner-Haus e.V. in Leipzig.

Anmeldungen sind bis 24. Oktober über veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de möglich.

Eintritt: frei

Hygienekonzept: Pflicht zum Tragen eines medizinischen Mundnasenschutzes (OP-Maske/FFP2-Maske) & Zugang zur Veranstaltung nach der 3G-Regelung (d.h. Geimpfte, Genesene und Getestete*)

 

*Als getestet gilt jemand, der ein tagesaktuelles negatives Testergebnis von einer offiziellen Teststation vorlegen kann. Wir begrüßen es, wenn auch Geimpfte und Genesene aus solidarischen Gründen vorab zuhause einen Selbsttest durchführen.

Neuigkeiten
gepostet am: Samstag, 09.10.2021, 11:10 Uhr

Zum zweiten Jahrestag des rechtsterroristischen Anschlags in Halle (Saale)

Heute vor zwei Jahren, am 09. Oktober 2019 versuchte der Rechtsterrorist Stephan B. mithilfe selbstgebauter Waffen und Sprengsätzen einen antisemitisch motivierten Anschlag auf die Synagoge in Halle zu verüben. Zu diesem Zeitpunkt beging die dort versammelte Gemeinde Jom Kippur, den höchsten jüdischen Feiertag. Der Versuch, gewaltvoll in die Synagoge einzudringen, scheiterte, woraufhin er die Passantin Jana L. und wenig später Kevin S. in einem Dönerimbiss erschoss. Im vergangenen Jahr wurde der Täter zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt.

Das im Vorfeld veröffentlichte „Manifest“, die Äußerungen des Täters während der Tat, die er per Livestream übertrug, sowie die Aussagen während des Gerichtsprozesses zeugen von dem antisemitischen, rassistischen, misogynen und verschwörungsideologischen Weltbild des Rechtsterroristen, auf dessen Grundlage er seine Tat legitimierte.

Der Anschlag muss klar in einer langen Kontinuität des Antisemitismus in Deutschland verortet werden, die sich unter anderem anhand einer Vielzahl antisemitischer Straf- und Gewalttaten seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges zeigt. Ebenso muss auf die Kontinuität antisemitisch motivierten Rechtsterrorismus verwiesen werden. Beispielhaft lässt sich hier etwa der Mord an dem jüdischen Verleger und Rabbiner Shlomo Lewin und seiner Lebensgefährtin Frieda Poeschke im Jahr 1980 durch ein Mitglied der Wehrsportgruppe Hoffmann nennen.

Der Kampf gegen jede Form des Antisemitismus bleibt unverzichtbar – zu jeder Zeit.

Wir gedenken Jana L. und Kevin S., unsere Solidarität gilt den Überlebenden und Angehörigen.

Termine
gepostet am: Dienstag, 05.10.2021, 13:10 Uhr

Ausstellungseröffnung am 8. Oktober um 16:00 Uhr

Am 8. Oktober um 16:00 Uhr wird die Ausstellung „Archen im Meer der Gnadenlosigkeit“, im 1. OG vom Erich-Zeigner-Haus e.V. eröffnet

Die Ausstellung wird von acht SchülerInnen vom Friedrich-Schiller-Gymnasium präsentiert, die ein „Stille Helden“ Projekt über Georg Jünemann und seine Tochter Josephine Hünerfeld machen. Die beiden haben die dreiköpfige jüdische Familie Leopold während der NS-Zeit bei sich versteckt und ihnen so das Leben gerettet.

Die Ausstellung beschreibt Schicksal von der Familie Leopold und die Rettungsaktion, die die „Stillen Helden“ Georg Jünemann und Josephine Hünerfeld durchgeführt haben. Neben der Ausstellung soll in Zukunft in Leipzig auch eine Gedenktafel an dem ehemaligen Wohnhaus von Georg Jünemann und Josephine Hünerfeld in der Jägerstraße 15 an die Heldentat erinnern. Die Ausstellung wird bis zum 15. Dezember zugänglich sein.

Ehrengäste am 8. Oktober werden Achim und Dorothee Jünemann sein, die Nachfahren Georg Jünemanns, mit denen die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld auch ein Zeitzeugengespräch führen werden.

In dieser Zeit gilt bei den Veranstaltungen im Erich-Zeigner-Haus e.V. die 3-G-Regel. Sie können sich gerne über die Mailadresse 9ternovember@erich-zeigner-haus-ev.de anmelden.

 

Wir freuen uns über ihren Besuch!

Termine
gepostet am: Freitag, 24.09.2021, 13:09 Uhr

Was bedeutet es heute, jüdisch in Deutschland zu sein? – Begegnung & Gespräch mit Peter Schüler

Jüdisches Leben existiert seit circa 1700 Jahren im deutschsprachigen Raum, dennoch halten sich die Kenntnisse der Deutschen über den jüdischen Glauben in Grenzen. Um der Vielseitigkeit des jüdischen Lebens gerecht zu werden, möchten wir sie am Freitag, den 8. Oktober 2021, zu unserer Veranstaltung „Was bedeutet es heute, jüdisch in Deutschland zu sein? – Begegnung & Gespräch mit Peter Schüler“ einladen.

Schüler selbst ist heute Leiter der Fachstelle Antisemitismus am Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäische jüdische Studien der Universität Potsdam und seine Biografie bietet vielfältige Einblicke in jüdisches Leben in Deutschland.  Diese umfasst beispielsweise die Fluchtgeschichte seiner Eltern, seine Kindheit als Sohn jüdischer Eltern in der damaligen DDR und seine politische Karriere in der wiedervereinigten Bundesrepublik. Im Rahmen einer Begegnung mit Peter Schüler wollen wir gemeinsam darüber sprechen, was es heute heißt, jüdisch zu sein.

Moderiert wird die Veranstaltung von Thekla Funke.

Eintritt: frei

Hygienekonzept: Pflicht zum Tragen eines medizinischen Mundnasenschutzes (OP-Maske/FFP2-Maske) & Zugang zur Veranstaltung nach der 3G-Regelung (d.h. Geimpfte, Genesene und Getestete*)

Zur besseren Planung bitten wir um formlose Voranmeldung per Mail an veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de

Weitere Informationen zum Referenten und der Veranstaltung finden Sie auf unserer Facebookseite.

 

*Als getestet gilt jemand, der ein tagesaktuelles negatives Testergebnis von einer offiziellen Teststation vorlegen kann. Wir begrüßen es, wenn auch Geimpfte und Genesene aus solidarischen Gründen vorab zuhause einen Selbsttest durchführen.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 09.09.2021, 15:09 Uhr

In Gedenken an die Opfer des „Nationalsozialistischen Untergrund“

Vor 21 Jahren, am 09.09.2000, fand die rassistische Mordserie des sog. Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) mit dem Mord an Enver Şimşek seinen Ausgang. Şimşek wurde an seinem Blumenstand in Nürnberg-Langwasser durch mehrere Schüsse lebensbedrohlich verletzt und verstarb zwei Tage später im Krankenhaus. Zwischen den Jahren 2000 und 2007 ermordete das rechtsterroristische Kern-Trio um Uwe Bönhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe mit Hilfe eines breiten Unterstützer*innennetzwerks neun weitere Personen aus rassistischen Motiven:

Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat sowie die Polizistin Michèle Kiesewetter.

Das seit 1998 aus dem Untergrund agierende Kern-Trio vertrat neben einem rassistischen auch ein antisemitisches Weltbild und propagierte dieses: Die Liste antisemitischer Vorfälle im Kontext des NSU ist lang und reicht von Drohungen gegen den damaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden Ignatz Bubis bis hin zu dem in Eigenproduktion entstandenen, NS-verherrlichenden und Holocaust-relativierenden Spiel ‚Pogromoly‘, durch dessen Vertrieb der NSU Geld erwirtschaftete.

Die Ermittlungen der Sicherheitsbehörden wurden bis zur Selbstenttarnung des NSU im Jahr 2011 vorwiegend im (familiären) Umfeld der Ermordeten geführt, die Hinweise der Betroffenen auf einen rassistischen und rechtsextremen Hintergrund nicht ernst genommen. Stattdessen suchten die Behörden Verbindungen zur organisierten Kriminalität oder ins Drogenmilieu. Neben einer Kontinuität der Bagatellisierung und Entpolitisierung rechtsterroristischer Taten offenbart sich hieran folglich ebenso der institutionelle Rassismus innerhalb von Sicherheitsbehörden. Auch dies stellt eine Kontinuität dar, mit der sich 20 Jahre nach dem NSU auch die Hinterbliebenen der Opfer des rechtsterroristischen Anschlags in Hanau konfrontiert sehen.

Wir gedenken der Opfer des NSU und zeigen uns solidarisch mit den Hinterbliebenen.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 02.09.2021, 15:09 Uhr

LOK-NACHWUCHS RECHERCHIERT JÜDISCHE SCHICKSALE – U15-Junioren kombinieren Trainingslager mit Workshop

Vom 16. bis 20. August hat der 1. FC Lokomotive Leipzig gemeinsam mit dem Erich-Zeigner-Haus e.V. ein Jugendprojekt zu Ausgrenzung und Diskriminierung im Sport während der NS-Diktatur durchgeführt. Dabei verbanden die 13 und 14 Jahre alten Regionalliga-Kicker ihr Sommertrainingslager mit zahlreichen Veranstaltungen zum Thema. Besonders beleuchtet wurden die Schicksale von neun Mitgliedern der Familie Rotter, die den jüdischen Sportklub Bar Kochba Leipzig maßgeblich geprägt hatten.
Die Jugendlichen erarbeiteten unter anderen einen Flyer mit ausführlichen Informationen über das Wirken der Familie sowie deren Vertreibung, Deportation und Ermordung durch das Nazi-Regime. Auch der Besuch der ehemaligen Spielstätte von Bar Kochba Leipzig in der Delitzscher Straße war für die Nachwuchskicker ein beeindruckender Tagesordnungspunkt.

„Ein wichtiger Bestandteil des Trainingslagers war auch die Aufarbeitung der Geschichte des 1.FC Lokomotive Leipzig und dessen Vorgängerverein VfB Leipzig, bei dem auch Mitglieder der Familie Rotter aktiv gewesen waren. Die Jugendlichen lernten somit nicht nur umfassend etwas über den eigenen Verein, sondern konnten auch direkt einen persönlichen Bezug zum Projekt über die Familie selbst herstellen.“, erklärt Jens Hirschmann, VfB-Präsident/Aufsichtsratsmitglied des 1. FC Lokomotive.

Das Projekt soll im kommenden Jahr mit der Verlegung sogenannter Stolpersteine im Gedenken an die Mitglieder der Familie Rotter zu einem Abschluss kommen. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Projekt-Unterstützern bedanken; insbesondere bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) und beim Freistaat Sachsen, der mit dem Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ das zivilgesellschaftliche Engagement für die freiheitlich demokratische Grundordnung fördert und dieses Projekt zu großen Teilen finanziell unterstützten.

Lok-Präsident Thomas Löwe: „Wir freuen uns als Erben des Ersten Deutschen Meisters erneut klar Stellung für Toleranz und ein demokratisches Miteinander in unserer Gesellschaft beziehen zu können. Mich hat besonders die Neugier und Akribie unserer jungen Fußballer bei diesem Projekt begeistert.“

Dr. Thomas Feist, Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für das Jüdische Leben und Schirmherr im Wirtschaftsbeirat des 1. FC Lok: „Als mitgliederstärkster Fußballverein Leipzigs nimmt der 1. FC Lok seine Verantwortung immer wieder wahr und auch in Zukunft soll das so sein. Deshalb versuche ich, die Landesregierung zur Unterstützung weiterführender Projekte zu bewegen und werde den 1. FC Lok in seiner sehr engagierten Arbeit gegen Rassismus und gegen Diskriminierung weiterhin unterstützen.“

Raimund Grafe, Vorsitzender Erich-Zeigner-Haus e.V.: „Aus unserer Erfahrung wirkt eine Beschäftigung mit der Geschichte wie eine Impfung gegen Wiederholungen in der Gegenwart. Es ist gut, wenn der heutige Fußball angefangen bei den Jugendmannschaften gegen Diskriminierung und Intoleranz eine robuste Immunreaktion zeigt.“

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig und dienen der Sichtbarmachung der unterschiedlichen Verfolgungsschicksale in der NS-Zeit. Die mit beschrifteten Messingplatten belegten Pflastersteine sollen Passanten zum Stehenbleiben, Innehalten und Erinnern anregen und markieren europaweit Orte, die mit Schicksalen der Verfolgung und Deportation verbunden sind.

Wenn Sie den 1. FC Lokomotive Leipzig bei der Finanzierung der neun Stolpersteine zu unterstützen, können Sie dies in Form einer Spende an das folgende Konto tun:
1. FC Lokomotive Leipzig e.V.
IBAN: DE16 860 700 240 1294230 06
Deutsche Bank Leipzig

 

 

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 31.08.2021, 9:08 Uhr

Städtisches Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges auf dem Ostfriedhof

Am heutigen Weltfriedenstag/Antikriegstag jährt sich auch zum bereits 82. Mal der Überfall auf Polen, mit dem das nationalsozialistische Deutschland im Jahr 1939 den Zweiten Weltkrieg entfesselte.
In Erinnerung an die Opfer des Krieges und der nationalsozialistischen Verfolgung fand daher heute eine Gedenkveranstaltung mit unserem Oberbürgermeister Burkhard Jung statt, die um 11 Uhr mit einer Kranzniederlegung am polnischen Mahnmal auf dem Ostfriedhof begann und durch das Honorarkonsulat der Republik Polen für Sachsen begleitet wurde.
In Leipzig kamen mehr als vierhundert polnische Menschen durch das NS-Regime, vor allem Zwangsarbeiter:innen und KZ-Häftlinge, ums Leben.

     

Auch der Erich-Zeigner-Haus e.V. hat an der Gedenkveranstaltung teilnehmen dürfen und einen Kranz zur Erinnerung an alle Opfer der NS-Verfolgung niedergelegt Vertreten wurden wir heute durch unseren Ehrenvorsitzenden, Frank Kimmerle.

Termine
gepostet am: Donnerstag, 26.08.2021, 14:08 Uhr

Tag des offenen Denkmals 2021

In diesem Jahr öffnen wir in Leipzig-Plagwitz wieder unsere Türen für interessierte Besucher*innen zum Tag des offenen Denkmals.

Am Sonntag, den 12. September, können zu diesem Anlass von 11 bis 15 Uhr die ehemaligen Wohn- und Arbeitsräume Erich Zeigners, die heute dem Erich-Zeigner-Haus e.V. als Vereins- und Veranstaltungsräume dienen, besichtigt werden. Der ehemalige sächsische Ministerpräsident (1923) und Oberbürgermeister der Stadt Leipzig (1945-1949) unterhielt im Haus sein Musik-, Arbeits- und Empfangszimmer, welches im Erdgeschoss des Hauses im fast vollständigen Originalzustand erhalten ist. Zu sehen ist ebenso die Bibliothek Erich Zeigners, die zahlreiche originale Bücher und Schallplatten umfasst. Im Musikzimmer steht außerdem sein Flügel, der heute noch zu Veranstaltungen bespielt wird. An dem erhaltenen Tisch im Empfangszimmer organisierte Zeigner gemeinsam mit seiner Sekretärin Johanna Landgraf und dem Dominikaner Pater Aurelius Arkenau den Leipziger Rettungswiderstand und rettete damit jüdische Menschen vor der NS-Verfolgung und Ermordung.

Halbstündige Führungen durch alle Räumlichkeiten finden kostenlos und stündlich von 11 bis 15 Uhr statt. Hintergründe zu der politisch bewegten Zeit, in der Erich Zeigner das Haus bewohnte, zur Geschichte des Hauses, zur Person Zeigners und der Arbeit des heutigen Erich-Zeigner-Haus e.V. werden in den Führungen erläutert. Zudem kann in der ersten Etage die Ausstellung „Von Golgatha nach Auschwitz“ – Die Mitverantwortung des Christentums für den Holocaust besichtigt werden. Jeweils um 11, 13 und 15 Uhr wird es eine kurze mündliche Einführung in das Thema der Ausstellung im 1. OG geben.

Wir möchten Sie bitten, sich und andere zu schützen und daher die 3G-Regel und das Tragen einer Maske zu beachten.

Erich-Zeigner-Haus e.V., Zschochersche Str. 21, 04229 Leipzig

Termine
gepostet am: Montag, 23.08.2021, 15:08 Uhr

„Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“ – Vorpremiere in den Passage Kinos

Am 22. September 2021 findet um 20 Uhr die öffentliche Vorpremiere des Kinodokumentarfilmes „Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“ in den Passage Kinos statt und wird dort im Rahmen der 21. Filmkunstmesse Leipzig in Anwesenheit der Regisseure – Karin Kaper und Dirk Szuszies – gezeigt. Zur Filmvorführung möchten wir hiermit herzlich einladen. Der Erich-Zeigner-Haus e.V. ist einer der offiziellen Kooperationspartner des Filmes, zusammen mit dem Ariowitsch-Haus e.V., der Jüdisch-Christlichen Arbeitsgemeinschaft, dem Literaturhaus Leipzig e.V. sowie einigen anderen.

Walter Kaufmann – Welch ein Leben!

Der Film erzählt aus dem Leben des am 15.04.2021 im Alter von 97 Jahren gestorbenen Walter Kaufmann, welches in außergewöhnlichster Weise weltweit bedeutende Ereignisse, Katastrophen und Erschütterungen des letzten Jahrhunderts spiegelt, die bis in unsere Gegenwart wirken. Der Film folgt den wesentlichen Lebenslinien und weltweiten Erfahrungen des Protagonisten. Walter Kaufmann erlebte persönlich die katastrophalen Folgen des Nationalsozialismus. Als Schriftsteller und Korrespondent nahm er regen Anteil an der Bürgerrechtsbewegung in den USA, am Prozess gegen Angela Davis, an der Revolution in Kuba, den Auswirkungen der Atombombenabwürfe in Japan, der unendlichen Geschichte des israelisch-palästinensischen Konfliktes, der Entwicklung und dem Zusammenbruch der DDR. Der Film bietet jüngeren und älteren Zuschauern eine letzte Gelegenheit, die Welt aus der Perspektive dieses einzigartigen Zeitzeugen vermittelt zu bekommen.

„Seit seiner Jugend schlägt sich Walter Kaufmann auf die Seite der Verfolgten und Entrechteten dieser Erde. Seine Abenteuerlust ist Ausdruck eines wachen Geistes, der die Welt mit eigenen Augen erfassen will.“, sagen die Filmemacher. „Es ist eine seltene letzte Gelegenheit für junge und ältere Zuschauer, die Welt aus der Perspektive dieses Zeitzeugen vermittelt zu bekommen.“

Trailer
Den offiziellen Trailer zum Film können Interessierte hier abrufen.

Details zum Film:

FSK: ab 12 Jahre / Länge: 101 Minuten / Produktion und Verleih: Karin Kaper Film Berlin

Der Film entstand in Zusammenarbeit mit dem „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ sowie mit dem „Internationalen Auschwitz Komitee e.V.“ und wurde gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, der FFA und der Löwenstein/Losten Stiftung.

Wer nicht an der Vorpremiere teilnehmen kann, findet weitere Termine ab dem 30.9.2021 zum bundesweiten Kinostart.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 17.08.2021, 11:08 Uhr

Lesung mit Michael-Alexander Lauter – „Von einem, der im Zuchthaus Mathematik studierte – Gespräche mit Hans Lauter am runden Tisch“

Am 17. September wollen wir zu einer Lesung in die historischen Räumlichkeiten des Erich-Zeigner-Hauses einladen. Lesen wird Michael-Alexander Lauter aus seinem Buch „Von einem, der im Zuchthaus Mathematik studierte“, welches in der Reihe LEBENSZEICHEN erscheint und von Roswitha Scholz im Leipziger Verlag „OsirisDruck“ herausgegeben wurde. Die Lesung findet von 18.00 bis 20.00 Uhr statt.

Michael-Alexander Lauter sagt über sein eigenes Leben, dass es aus vielen eigentümlichen Geschichten besteht. Neben seiner eigenen Herkunft, seiner Zeit in verschiedenen Kinderheimen, der Suche nach seinem Vater und einem großen Lebensumbruch brachten auch die Begegnungen mit Menschen und ihren Biografien viele dieser Geschichten mit sich. Dazu gehörte auch das Zusammensein mit seinem Schwiegervater, Hans Lauter, einem antifaschistischen Widerstandskämper, Politiker und Hochschullehrer. Mit 92 Jahren zog dieser im Jahr 2005 in die Grünauer Wohnung Michael-Alexander Lauters ein. Den Entschluss, seinen Schwiegervater nach Grünau zu holen, bezeichnet Lauter heute als ein „Wagnis“, welches er gemeinsam mit seiner Frau einging. Belohnt wurden die beiden für diesen Entschluss mit Erlebnissen und Geschichten des Schwiegervaters. Einige von ihnen hat er nun aufgeschrieben.

Michael-Alexander Lauter ist gelernter Rinderzüchter, Diplom-Agraringenieur und Diplom-Gesellschaftswissenschaftler. Obwohl er mittlerweile in Rente ist, ist er weiterhin freiberuflich als Dozent tätig. Er ist verheiratet und hat 6 Kinder, 11 Enkel und 2 Urenkel.
Hygienekonzept: In Abhängigkeit von der derzeitigen Infektionslage werden wir ein Hygienekonzept entwerfen und Kontaktdaten für den Fall der notwendigen Kontaktverfolgung aufnehmen. Bitte informieren Sie sich vorab über die aktuellen Auflagen und kommen Sie mit Mundnasenmaske und tagesaktuellem negativem Textergebnis.

Wir bitten Interessierte um Voranmeldungen per Mail an veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de bis zum spätestens 16.09.2021

Termine
gepostet am: Dienstag, 27.07.2021, 9:07 Uhr

„Gegen das Vergessen – 60 Jahre der Suche nach den Spuren seines Vaters“ – ein Vortrag mit Manfred Hedlich

Am Freitag, den 13. August, wollen wir Sie und Euch gerne in die historischen Räumlichkeiten des Erich-Zeigner-Hauses zu einem Vortrag von unserem Vereinsmitglied Manfred Hedlich einlacden.

Manfred Hedlich recherchierte 60 Jahre lang zu seinem Vater und dokumentierte dessen Wirken in der Leipziger SAP.
In seinem Vortrag schildert er seine Beziehung und die biografischen Erkenntnisse zu seinem Vater und wird dabei auch darauf eingehen, wie dieser sein Leben beeinflussen konnte, obwohl er ihn niemals kennen gelernt hat.

Inhalt:
Manfred Hedlich wurde am 01.11.1943 in Leipzig geboren. Seinen Vater, Herbert Hedlich, hat er nie persönlich kennengelernt. Bis zu seinem 22. Geburtstag war ihm nur bekannt, dass sein Vater als Sozialist während der Nazizeit im Zuchthaus gewesen und im Dezember 1943 in Italien gefallen war.
Für Manfred Hedlich war dies der Grund, sich selbst am 08.08.1961 bei der Deutschen Grenzpolizei zu verpflichten. Doch ihm wurde schnell klar, dass er die Grenze nicht gegen die Feinde des Sozialismus schützen musste, sondern die eigenen Leute mit Waffengewalt von der Republikflucht abhalten sollte. Nach dieser Erkenntnis teilte er seinem Vorgesetzten mit, dass er die an ihn gestellte Aufgabe nicht weiter erfüllen werde. Er gab ihm damals klar zu verstehen: „Ich bin freiwillig gekommen und werde freiwillig zurückgehen.“ Am 31.08.1961 wurde er schließlich in Unehren von den Grenztruppen entlassen.

Eintritt:
frei

Voranmeldungen über: veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de (Aufgrund des Hygienekonzeptes bitte bis zum 10. August 2021)

Hygienekonzept: Die Veranstaltung wird unter Berücksichtigung der zum Veranstaltungszeitpunkt gültigen Auflagen zum Infektionsschutz durchgeführt.

Wir freuen uns auf viele interessierte Besucherinnen und Besucher, die am 13. August dabei sein möchten, um der Geschichte einer ganz besonderen Spurensuche zu lauschen.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 06.07.2021, 12:07 Uhr

VERSCHOBEN AUF DEN 27.10. – Politische Polarisierung in digitalen Zeiten.– ZOOM-Seminar

ABSAGE DER VERANSTALTUNG – NEUER TERMIN: 27. Oktober 2021 (als Präsenzveranstaltung)

Leider kommt es nun einen Tag vor unserem geplanten Online-Seminar mit Holger Marcks aus gesundheitlichen Gründen zu einer Absage der Veranstaltung.

Bei Interesse am Nachholtermin oder an anderen Seminaren oder Workshops können Sie sich über unsere Homepage sowie über unsere Facebookseite über die kommenden Veranstaltungstermine informieren oder sich per formloser Mail an kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de für unseren Newsletter anmelden, in dem wir ebenfalls über Veranstaltungen informieren.

Wir bitten um Entschuldigung für etwaige Unannehmlichkeiten und hoffen auf ein spannendes Seminar im Herbst – im Zeignerhaus oder im digitalen Raum.

 
Vielen Dank für Ihr Verständnis.

 

Im vergangenen Jahrzehnt haben rechtsextreme Kräfte in vielen Ländern große Raumgewinne erzielt. Zu ihnen gesellen sich neuerdings verschwörungsideologische Bewegungen, die den demokratischen Diskurs gefährden, während die politische Polarisierung insgesamt zunimmt. Dass diese Prozesse auch, wenn nicht gar entscheidend, durch die sozialen Medien befördert werden, darüber besteht indessen kaum mehr Zweifel. Wie aber hängen Rechtsextremismus, Verschwörungsbewegungen und Polarisierung genau mit der Digitalisierung zusammen? Welche Interaktionsdynamiken greifen dabei ineinander?

In einem Online-Seminar über ZOOM wollen wir am 21.07.2021 von 18.00 – 20.00 Uhr gemeinsam mit dem Referenten Holger Marcks näher beleuchten, wieso sich die Propaganda von extremistischen Akteuren so gut in die sozialen Medien einfügt – und warum im digitalen Kontext nicht nur Extremisten für die Demokratie zum Problem werden. Denn durch das postredaktionelle Prinzip der sozialen Medien erleben wir eine Konjunktur des Postfaktischen, mit der sich nicht nur das rechtsextreme und verschwörungsideologische Potenzial erweitert. Es erschwert auch generell die demokratische Verständigung, wenn sich geteilte Wahrheiten auflösen und noch mehr zu einer Frage der Identität werden.

Holger Marcks ist Sozialwissenschaftler und Co-Autor des Buches „Digitaler Faschismus. Die sozialen Medien als Motor des Rechtsextremismus“, das im letzten Jahr im Dudenverlag erschien. Er forscht insbesondere zu Radikalisierungsprozessen im digitalen Kontext und ist assoziiert mit dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg sowie der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt.

Die Moderation des Abends übernimmt Emily Bandt. Sie studierte Germanistik (B.A.) und Kulturwissenschaften (M.A.) an der Universität Leipzig und arbeitete im Rahmen ihres Masterstudiums soziologisch und historisch zu den Themenfeldern Rechtsterrorismus sowie Rechtsextremismus und Gender. Seit 2021 ist sie Projektreferentin im Erich-Zeigner-Haus e.V. in Leipzig.

Anmeldungen sind bis 19. Juli über veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de möglich.
Nach Ablauf des Anmeldezeitraums werden die Zugangsdaten versandt. Wir verschicken keine Anmeldebestätigungen, alle Anmeldungen werden berücksichtigt.

Wir freuen uns auf dieses interessante Seminar und hoffen auf einen spannenden Austausch!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 06.07.2021, 12:07 Uhr

Parteiabend der Landes-SPD im Zeignerhaus-Garten

Am vergangenen Samstag, dem 03. Juli, fand im Garten des Erich-Zeigner-Hauses der Parteiabend der Landes-SPD statt, an dem Vertreter:innen aus Land- und Bundestag zugegen waren, die uns auch in unserer langjährigen bildungspolitischen Arbeit stets unterstützt haben.

  

Wir freuen uns, dass wir nun auch etwas zurückgeben konnten und bedanken uns für das Vertrauen.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 05.07.2021, 15:07 Uhr

Konzert „Verfemte Musik“ – im Rahmen der Jüdischen Woche 2021 – ein Rückblick

Am vergangenen Freitag, den 02. Juli 2021, durften wir zu unserer großen Freude erneut Teil der „Jüdischen Woche“ sein und zu einem besonderen Konzert einladen.

Im Vorhinein zum Konzert hatten die Musikerinnen des Duos, Cornelia Walther und Vanessa Bosch, mit Schülerinnen und Schülern des Johannes-Kepler-Gymnasiums und der 94. Oberschule einen anderthalbstündigen Workshop zur „Verfemten Musik“ durchgeführt.

    
Bildquelle/Copyright: Cornelia Walther und Vanessa Bosch

Von 19.00 bis 20.30 Uhr nahmen dann insgesamt 42 Personen an einem 90-minütigen Konzert des „DuoWaltherBosch“ teil, das im authentischen Ambiente und am Flügel Erich Zeigners im Rahmen einer hervorragenden musikalischen Darbietung ausgewählte Werke der „verfemten Musik“ – im Nationalsozialismus verbotene Musikstücke jüdischer Musiker*innen – präsentierte. Die Teilnehmenden meldeten uns vielfach große Begeisterung zurück, was uns ebenso wie die Musikerinnen mit großer Freude erfüllt. Besonders dankbar sind wir dafür, dass wir wieder Gäste in das Erich-Zeigner-Haus einladen konnten. Durch die aufgrund der niedrigen Inzidenz gelockerten Bestimmungen zum Infektionsschutz war es uns spontan möglich, einige Besucher:innen mehr an dem Konzert teilhaben zu lassen, als ursprünglich geplant.

Ein besonderes Highlight war überdies der Besuch von Orly Goldstein, zu der der Verein seit einigen Jahren eine besondere Verbindung hat. Die Nachfahrin einer im Rahmen eines Stolpersteinprojektes behandelten Familie reiste extra aus Tel Aviv an und besuchte das Konzert im Rahmen der Jüdischen Woche.

  
Bildquelle/Copyright: Christina Jakob

Wir bedanken uns bei den Besucher:innen, den Organisator:innen der Jüdischen Woche Leipzig, der F.C. Flick Stiftung sowie der Holger-Koppe-Stiftung. Vor allem aber gilt unser Dank den Musikerinnen Cornelia Walther (Violoncello) und Vanessa Bosch (Klavier).

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 29.06.2021, 15:06 Uhr

Symbolische Stolperstein-Putzaktion in Geithain und Stolpersteinverlegung für Ilse Frankenthal in Leipzig

In Geithain haben wir gestern Abend den Gedenkstein für Paul Weise gereinigt, der seit seiner Verlegung am 19. April bereits vier Mal geschändet wurde. Ungefähr 20 Personen nahmen an der in diesem Sinne organisierten Kundgebung teil und beteiligten sich am Putzen, das nicht nur der Reinigung des Steines dienen, sondern vor allem auch eine deutliche Nachricht transportieren sollte: Wir lassen nicht zu, dass die Erinnerung an die Opfer der NS-Diktatur derart missachtet wird.

Wir möchten uns an dieser Stelle insbesondere bei unseren Kooperationspartner:innen vom Flexiblen Jugendmanagement im Landkreis Leipzig sowie bei der Projektgruppe der Paul-Günther-Oberschule bedanken, die nach jeder versuchten Schändung zur Stelle waren, die Vorfälle dokumentierten und anzeigten und den Stein erneut reinigten.

Auch gilt unser Dank unseren Fördergebern von der Partnerschaft für Demokratie sowie allen weiteren Personen, die durch ihre Anwesenheit, Redebeiträge oder anderweitige Unterstützung an der gestrigen Putzaktion beteiligt waren.

Am heutigen Morgen widmeten wir uns dann erneut einem Stolperstein, allerdings ging es in diesem Fall zu unserer großen Freude um eine lange geplante Stolpersteinverlegung. Am Dittrichring 13 konnten wir Ilse Frankenthal gedenken, deren Stolperstein nun dort liegt, wo bereits drei weitere Steine an ihre Familienmitglieder – ihren Ehemann und die beiden gemeinsamen Söhne – erinnern. Ilse Frankenthal überlebte, anders als ihre Familie, den Holocaust und insgesamt fünf Konzentrationslager. Nach 1945 kehrte sie nie mehr nach Deutschland zurück, engagierte sich aber intensiv für eine lebendige Erinnerungskultur und dass ihre Geschichte und die von Millionen anderer Menschen nicht in Vergessenheit geraten.

Wir bedanken uns herzlich bei Dr. Andrea Lorz und der Henriette-Goldschmidt-Schule, die durch ihre langjährigen Recherchen der Familie Frankenthal gedenken und bereits vor vielen Jahren die ersten Stolpersteine für sie verlegen ließen. Wir bedanken uns bei unserem Vorstandsvorsitzenden Raimund Grafe und unserem Ehrenvorsitzenden Frank Kimmerle für ihre Redebeiträge und ihren langjährigen Einsatz zur Vervollständigung der Stolpersteine. Ein letztes Dankeschön gilt allen Bürger:innen und Vertreter:innen verschiedener Institutionen, die sich bei der heutigen Verlegung zusammengefunden und durch ihre Anteilnahme und Musik der Familie und ihrem Schicksal gedacht haben.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 28.06.2021, 9:06 Uhr

Konzert „Verfemte Musik“ – Plätze vollständig vergeben – Vielen Dank

Wir starten diese Woche voller Vorfreude auf unser bevorstehendes Konzert, das im Rahmen der Jüdischen Woche am kommenden Freitag stattfinden wird.
Zu Gast sein wird das DuoWaltherBosch, das uns ausgewählte Stücke der sogenannten „Verfemten Musik“ mit Klavier und Violoncello präsentieren wird.

An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass alle Plätze vergeben werden konnten. Leider sind sowohl unsere Räumlichkeiten, als auch unsere Hygienekonzept-Auflagen dahingehend beschränkend, sodass wir zum aktuellen Zeitpunkt keine weiteren Anmeldungen entgegen nehmen können.

Hierfür bitten wir um Verständnis.

Allen, die an unserem Konzert oder einer anderen Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Woche teilnehmen werden, wünschen wir schon jetzt viel Freude, neue Erkenntnisse und spannende Erfahrungen. Wer sich weiter über andere Veranstaltungen in Leipzig informieren möchte, sollte einmal auf der Seite von Jüdische Woche Leipzig vorbeischauen!

Vielen Dank für Ihre und Eure Unterstützung und für das große Interesse an unserer Veranstaltung.

 

 

Jugendprojekte
gepostet am: Mittwoch, 23.06.2021, 14:06 Uhr

Symbolische Putzaktion in Geithain – Schülergruppe reinigt vierfach geschändeten Stolperstein

Am Montag, den 28. Juni, findet um 19.00 Uhr in der Eisenbahnstraße 1b eine symbolische Putzaktion statt. Die Projektgruppe der Paul-Guenther-Oberschule und die Initiatoren des gedenkkulturellen Stolpersteinprojektes – das Flexible Jugendmanagement des Landkreis Leipzig sowie der Leipziger Erich-Zeigner-Haus e.V. – wollen an diesem Abend den Stolperstein von Paul Weise reinigen. Der Gedenkstein, erst vor wenigen Wochen verlegt, war bereits nach einer Woche zum ersten Mal vorsätzlich beschädigt worden. Mittlerweile haben vier Schändungsversuche stattgefunden.

Die Projektleitung hofft, dass das wiederholte Putzen und das Öffentlichmachen der Schändungen ihre wichtige Aussage transportiert: Wir lassen nicht zu, dass Schicksale der NS-Verfolgung verhöhnt oder ihre Gedenkorte missachtet werden.

Aber nicht nur die Erinnerung selbst, sondern eben auch ie politische Dimension der erinnerungskulturellen Projektarbeit ist entscheidend. Denn neben dem individuellen Erinnern an die verschiedenen Schicksale der NS-Verfolgung ist auch das Mahnen ein wichtiger Aspekt des Stolpersteinprojektes.

„Wir wollen aufzeigen, welche Verbrechen in der Vergangenheit stattgefunden haben und daran erinnern, dass sie sich niemals wiederholen dürfen. Dafür braucht es Beharrlichkeit, Widerspruch und zivilgesellschaftliches Engagement – solches, wie wir es auch von der Projektgruppe in Geithain erleben.“ (Henry Lewkowitz)

Das Putzen des Stolpersteins von Paul Weise findet parallel zu den abendlichen Protesten von QuerdenkerInnen und deren SympathisantInnen statt, die auch in Geithain seit mehreren Wochen regelmäßig Einzug halten. Das Wahren der Erinnerung im Land wird somit zeitgleich zu einer Form des aktiven Gegenprotests gegen eine Bewegung, die Holocaust-Verharmlosungen befürwortet und Vergleiche mit dem NS-Regime für ihre Zwecke instrumentalisiert. Die Projektleitenden sehen auch hierin ein wichtiges Zeichen.

Die Verantwortlichen laden herzlich zur Teilnahme an der Symbolischen Putzaktion ein, die auch von einigen Redebeiträgen und Musikstücken begleitet wird. Wir bitten dabei um die Berücksichtigung aller aktuell gültigen Auflagen zum Infektionsschutz.

[Bild: Fotografische Dokumentation der vierfachen Schändung des Stolpersteins in Geithain]

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 23.06.2021, 14:06 Uhr

Ein Stolperstein für Ilse Frankenthal – Verlegung am Dittrichring

Am 29. Juni 2021 findet von 11.00 bis 11.30 Uhr eine Stolpersteinverlegung am Dittrichring 13 im Leipziger Zentrum statt. In den Gehweg am Dittrichring wird nach lockdownbedingter mehrfacher Verschiebung der Gedenkstein für Ilse Frankenthal eingelassen. Damit kann die Erinnerungsstätte an die jüdische Familie Frankenthal vervollständigt werden, denn unter gleicher Adresse liegen bereits die Steine für Ludwig, Günther und Wolfgang Frankenthal. Die Steine des Ehemanns und der beiden Söhne von Ilse Frankenthal wurden bereits im September 2006 verlegt.

Ilse Frankenthal, geb. Hinrichsen, heiratete im Jahr 1928 den Arzt Dr. Ludwig Frankenthal, der als Chefarzt im damals neu eröffneten „Israelitischen Krankenhaus“ tätig war. Das Paar bezog eine Wohnung am Dittrichring 13 und bekam in den Jahren darauf zwei Söhne – Günther (Jg. 1929) und Wolfgang (Jg. 1931). Im Zuge des Novemberpogroms wurde Dr. Ludwig Frankenthal am 10. November 1938 mit über 500 weiteren Leipziger jüdischen Gefangenen in das KZ Buchenwald verschleppt und erst zweieinhalb Wochen später nach vehementer Intervention seiner Frau unter der Bedingung der Ausreise aus Deutschland. Schon am 14. Dezember des gleichen Jahres folgte die Familie dieser Aufforderung und floh in die Niederlande, wo sie jedoch nach der deutschen Besetzung am 8. April 1943 in das KZ Westerbork eingewiesen wurde. Im September 1944 erfolgte dann die Deportation nach Theresienstadt, am 12. Oktober 1944 in das KZ Auschwitz. Während man Ilse und Günther in das Lager eingewiesen hatte, wurden Dr. Ludwig Frankenthal (58 Jahre) und Wolfgang Frankenthal (13 Jahre) bereits zwei Tage nach der Ankunft ermordet. Günther Frankenthal starb nach der Befreiung des Lagers am 28.2.1945 im Alter von 15 Jahren an den Folgen der brutalen Zwangsarbeit. Ilse Frankenthal überlebte als Zwangsarbeiterin und fand später in Brunssum (Niederlande) eine zweite Heimat, wo sie ihre traumatischen Erfahrungen durch künstlerische Arbeiten zu verarbeiten versuchte. Sie starb am 30. Juli 1987 ohne jemals nach Deutschland zurückgekehrt zu sein.

Die Verlegung des Stolpersteins für Ilse Frankenthal findet unter Einhaltung der aktuell gültigen Auflagen zum Infektionsschutz statt und wird von einem kulturellen Rahmenprogramm durch Schülerinnen und Schüler der Henriette-Goldschmidt-Schule begleitet. An dieser Schule hatte Ilse Frankenthal einst als Erzieherin gearbeitet.

Alle, die an der Verlegung teilnehmen möchten, bitten wir in diesem Sinne um Selbstinformation und Berücksichtigung der Maßnahmen zum Infektionsschutz.

Wir freuen uns auf Besucherinnen und Besucher, Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 23.06.2021, 13:06 Uhr

Die Rolle der Frau in der Neonazi-Szene – Veranstaltungsrückblick

Am letzten Donnerstag, dem 16. Juni, fand unser Online-Seminar statt, das sich mit der Rolle der Frauen in der Neonazi-Szene beschäftigte. Nach einführenden Worten äußerte sich die Referentin Andrea Röpke zunächst zur Kindererziehung und dem vorherrschenden Familienbild innerhalb der Szene. Dabei konnte auch mithilfe von weiterführenden Erläuterungen ihrer Recherchen, beispielsweise zur „Heimattreuen Deutschen Jugend“ der autoritäre hierarchische Umgang in nationalistisch-völkischen Kreisen vermittelt werden. Auch die häufig vorherrschende Annahme, dass Frauen in der Szene weniger gewaltbereit sind, als ihre männlichen „Kameraden“, widerlegte die Referentin sowohl unter Bezugnahme auf die dahinterstehende Ideologie als auch anhand zahlreicher Beispiele. Nach einer kurzen Diskussion, in der vor allem die Verwunderung über das Phänomen antifeministischer Frauen thematisiert wurde, begann Andrea Röpke den zweiten teil ihres Vortrages zur Taktik und den Entwicklungen extrem rechter Frauen durch die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen. Auch dieses Thema wurde von vielen spannenden Beispielen unterlegt und kam zu dem Schluss, dass auch die sehr heterogenen Proteste der letzten beiden Jahre gezeigt haben, dass Frauen, die menschenverachtende Forderungen stellen, keine Ausnahme sind. Das Seminar fand in einem Erfahrungsaustausch zum Umgang mit ideologisch gefestigten Frauen im eigenen Umfeld seinen Schluss.

Wir freuen uns über den gelungenen Abend und die aktive Partizipation aller Teilnehmenden und danken sowohl der Referentin als auch den diskussionsfreudigen Teilnehmenden.

 

Termine
gepostet am: Montag, 07.06.2021, 12:06 Uhr

„Verfemte Musik“ – Konzert im Rahmen der Jüdischen Woche 2021

Die „Jüdische Woche“, die in Leipzig zum bereits 14. Mal gefeiert wird, ist in diesem Jahr eine ganz besondere: sie ist Teil der bundesweiten Feierlichkeiten im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Wie schon in den vergangenen Jahren widmet sich die „Jüdische Woche“ im Rahmen unterschiedlichster Veranstaltungen, Konzerte, Lesungen, Gespräche und Kulturangebote der Vielfalt der jüdischen Kunst und Kultur, um ferner die Bedeutung derselben sowie die Erinnerung an die jüdische Geschichte für Deutschland und Europa wachzuhalten.

In diesem Jahr sind erneut mehr als 60 Institutionen und Vereine am Programm beteiligt, die insgesamt mehr als 120 digitale und analoge Veranstaltungen vorbereitet haben. Auch wir beteiligen uns am Programm und möchten in die historischen Räumlichkeiten des Erich-Zeigner-Hauses zu einer besonderen Gelegenheit einladen.

Am 02. Juli laden wir Sie und Euch von 19.00 bis 20.30 Uhr zu einem 90-minütigen Konzert des „DuoWaltherBosch“ im authentischen Ambiente und am Flügel Erich Zeigners ein. Die Musikerinnen Cornelia Walther (Violoncello) und Vanessa Bosch (Klavier) präsentieren ausgewählte Werke der „verfemten Musik“ – im Nationalsozialismus verbotene Musikstücke jüdischer Musiker*innen – und rufen sie ihrem Publikum so auf besondere Weise wieder ins Gedächtnis.

Die für das Konzert ausgewählten Werke sollen dabei nicht nur das Ausmaß der jüdischen Verfolgung unter dem NS-Regime verdeutlichen und daran erinnern, sondern ferner mit Blick auf den fortbestehenden Antisemitismus mahnen.

Cornelia Walther [Violoncello]
arbeitet im Bereich des Kulturmanagements für das Kammermusikfest Sylt und die Konzertreihe MUSICA+ und leitet die Abteilung ‚Kinderkonzerte‘. Darüber hinaus ist sie als Pädagogin und Studio-Cellistin im Raum Frankfurt tätig.

Vanessa Bosch [Klavier]
unterrichtet Klavier, Orgel und Korrepetition. Sie lehrt an der Kunstuniversität Graz und ist als freischaffende Musikerin tätig.

Gemeinsam gehen sie als DuoWaltherBosch einer regen Konzerttätigkeit nach, im Rahmen derer sie auch mit dem Jüdischen Museum Frankfurt, dem Fritz Bauer Institut sowie der Henry und Emma Budge-Stiftung kooperierten.

Als historisch-politischen Bildungsangebot für Jugendliche bieten sie Workshops über Werke verfemter Musik jüdischer Musiker*innen aus der Zeit des Nationalsozialismus an.

Anmeldung

Das Konzert findet unter Berücksichtigung eines entsprechenden Hygienekonzeptes statt. Aufgrund der dadurch begrenzten Anzahl an Plätzen bitten wir um verbindliche Voranmeldungen zur Teilnahme unter veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de (Anmeldefrist: 30. Juni 2021).

Voraussetzung für die Teilnahme ist ein tagesaktuelles negatives Corona-Testergebnis oder ein Nachweis über eine Impfung (mind. 14 Tage nach Zweitimpfung).
Der Nachweis der Negativtestung ist entsprechend der aktuellen Regelungen zu erbringen – wir bitten hier um Selbstinformation.

Hausrecht
Die Veranstalter behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen. V.i.S.d.P. Henry Lewkowitz

 

Die Veranstaltung wird gefördert und unterstützt durch die Holger-Koppe-Stiftung, die F.C. Flick Stiftung und das Kulturamt der Stadt Leipzig.

 

 

Termine
gepostet am: Montag, 31.05.2021, 16:05 Uhr

„Die Rolle der Frau in der Neonazi-Szene“ – Online-Seminar

Am 16. Juni 2021 laden wir Sie und Euch herzlich zur Teilnahme am Online-Seminar mit dem Titel „Die Rolle der Frau in der Neonazi-Szene“ ein.

Im Rahmen des Seminars, welches im virtuellen Raum stattfinden wird, behandelt die Referentin des Abends, Andrea Röpke, Themen rund um die in der Neonazi-Szene organisierten Frauen.

Dabei wird sie uns einen Einblick in die sehr unterschiedlichen Vorstellungen über die Rolle der weiblichen Kameradinnen und die Umsetzung des ideologischen Rollen- und Familienbildes innerhalb der Szene geben. Ferner wird auch thematisiert, welche Funktionen Frauen in der rechten Szene außerhalb der Kindererziehung übernehmen, welche Taktiken dahinterstehen können und welche Beweggründe es für Frauen geben kann, sich einer so antifeministischen Szene anzuschließen. Weitere spannende Fragen können in der anschließenden offenen Diskussion geklärt werden.

Andrea Röpke
publiziert seit den 1990er Jahren zu den Themenschwerpunkten Rechtsextremismus und Neonazismus und wurde mehrfach für ihre Insider-Reportagen ausgezeichnet, in denen sie sich u.a. mit den Freien Kameradschaften und der Heimattreuen Deutschen Jugend befasste. Sie veröffentlichte unterschiedliche Bücher zur völkischen Kindererziehung sowie zur Rolle der Frau in der Neonazi-Szene, wie z.B. das Buch „Mädelssache! Frauen in der Neonazi-Szene“, welches 2006 erschien und in Zusammenarbeit mit Andreas Speit entstand. Zuletzt veröffentlichte sie ebenfalls zusammen mit Andreas Speit das Buch „Völkische Landnahme. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos“ im Jahr 2019. Zudem schreibt sie für die Zeitschrift „Der Rechte Rand“ und unterstützt regelmäßig für die „Bundeszentrale für politische Bildung“.

Durch den Abend wird uns Paula Roos moderieren, die das Seminar im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres im Erich-Zeigner-Haus e.V. organisierte.

Wie auch bei unseren letzten Online-Veranstaltungen bitten wir um eine Voranmeldung zur Teilnahme am ZOOM-Seminar in Form einer formlosen E-Mail an veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de
Anmeldungen sind bis zum 13. Juni möglich.

Nach Ablauf des Anmeldungszeitraumes wird der Zugangslink dann an alle angemeldeten Personen per Mail versandt.

Wir freuen uns auf viele Teilnehmende und ein spannendes Seminar.

 

Die Veranstalter behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.      
V.i.S.d.P. Henry Lewkowitz

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 21.05.2021, 9:05 Uhr

Dritte Stolperstein-Schändung in Geithain innerhalb von 4 Wochen

Am Dienstag wurde nun bereits zum dritten Mal der Stolperstein von Paul Weise geschändet, der erst vor 4 Wochen von einer Projektgruppe der Paul-Guenther-Oberschule Geithain verlegt worden war. Seither wurde der Stein nach jedem Schändungsversuch erneut von den Schülerinnen und Schülern in Begleitung durch das Flexible Jugendmanagement im Landkreis Leipzig geputzt. Wir bedanken uns für das Durchhaltevermögen und Engagement der Schüler:innen und blicken beschämt auf dieses Zeugnis fehlenden Respekts gegenüber Opfern von NS-Verbrechen.

Es sind diese Vorfälle, welche uns vor allem im Leipziger Land begegnen, die uns nachhaltig beschäftigen. Und wenngleich die mehrfache mutwillige Beschädigung von Stolpersteinen als ein Rückschlag empfunden werden kann, so zeigen uns Taten wie diese doch auch – wenn auch schmerzhaft – erneut die Wichtigkeit der erinnerungskulturellen Projekte auf. Sie sind es, die hoffentlich zukünftig einen Beitrag dazu leisten werden, dass noch mehr Menschen in unserer Gesellschaft auch die politische Dimension von Erinnerung begreifen und dort laut und aktiv werden, wo sie missachtet oder gar verhöhnt wird.

Vielen Dank an das Flexible Jugendmanagement für die anhaltende Dokumentation der Schändungen sowie für die Pflege des Gedenksteins.

Schändungen wie diese können und sollten im Übrigen immer gemeldet werden.
Möglich ist dies z.B. über ChronikLE, die sich der Dokumentation faschistischer, rassistischer und diskriminierender Ereignisse in und um Leipzig verschrieben haben.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 19.05.2021, 12:05 Uhr

Stellungnahme zu den aktuellen antisemitischen Ereignissen in Deutschland

Nicht nur im Zusammenhang mit der erneuten Eskalation des Jahrzehnte währenden Konflikts zwischen Israel und den Palästinenser*innen ist in Deutschland ein erhöhtes Aufkommen antisemitischer Vorfälle zu verzeichnen. Laut dem Bericht zur Politisch motivierten Kriminalität 2020 (PMK 2020) des BMI ist die Anzahl antisemitisch motivierter Straftaten um 15,7% zum Vorjahr gestiegen. Deutlich wird diese Entwicklung auch anhand zahlreicher Geschehnisse der vergangenen Wochen: So setzte eine Personengruppe in Münster vor der örtlichen Synagoge eine Israel-Flagge in Brand. Zusätzlich wurden Beschädigungen von Denkmälern und jüdischen Einrichtungen gemeldet. Auch in Leipzig häufen sich die Meldungen antisemitischer Ereignisse:

Am 08. Mai wird eine junge israelische Studentin in Leipzig-Gohlis von einer Anwohnerin antisemitisch bedroht und angegriffen. Nur zwei Tage später wird das Schaufenster eines Ladenbesitzers auf der Eisenbahnstraße mit einem Davidstern und einem ‚Q‘ beschmiert. Letzteres nimmt Bezug auf die antisemitische Verschwörungsideologie QAnon. Auf einer Demo, die am 15. Mai unter dem Motto „Freiheit für Palästina“ in Leipzig abgehalten wird, werden antisemitische Parolen skandiert. Im Vor- und Nachgang der Demo kam es außerdem zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gegenüber Teilnehmenden der Israel-solidarischen Gegenkundgebung. Ebenso wurde am 16. Mai ein Denkmal in der Gottschedstraße, das an die im Nationalsozialismus zerstörte Synagoge erinnert, mit Farbe beschmiert. Ob es sich hierbei um ein politisches Motiv handelt, wird aktuell polizeilich geprüft.

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. verurteilt entschieden jegliche Form von Antisemitismus! Mit unserer historisch-politischen Bildungsarbeit im Allgemeinen sowie den Stolperstein-Projekten im Besonderen ist es uns ein dringendes Anliegen, über die Vergangenheit und Gegenwart des Phänomens zu informieren. Nicht zuletzt ist die Aufklärung über dessen Erscheinungsformen, insbesondere gegenwärtiger Formen wie dem israelbezogenen und sekundären-schuldabwehrenden Antisemitismus, von besonderer Relevanz, um ihr (Fort-)Wirken in der Gegenwart aufzuzeigen und ihnen entgegenzutreten. Die aktuelle Situation kann und darf nicht Anlass dazu geben, Jüdinnen und Juden in Deutschland für die Geschehnisse in Verantwortung zu ziehen. Bei den genannten Vorfällen handelt es sich mitnichten um eine bloße Kritik an der aktuellen Politik der israelischen Regierung, sondern klar um Antisemitismus und einen Angriff auf das jüdische Leben in Deutschland.

Unser aller Aufgabe ist es, sich entschieden gegen jede Form von Judenfeindlichkeit zu positionieren und uns solidarisch mit den hiervon betroffenen Jüdinnen und Juden zu zeigen.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 12.05.2021, 14:05 Uhr

Dezentrales Stolpersteine Putzen am 08. Mai 2021 – ein Rückblick & Dank

Am vergangenen Samstag wurden anlässlich des 76. Jahrestags der Befreiung in Leipzig Stolpersteine geputzt. Das Putzen der Steine stand dabei wie immer nicht nur sinnbildlich für das Erinnern an die individuellen Schicksale aller Opfer, sondern es sollte vor allem auch mahnen und daran erinnern, wohin Menschenfeindlichkeit und Intoleranz, Hass, Hetze und Ausgrenzung führen können. Dies alles bestätigt uns darin, an unseren demokratischen Werten festzuhalten und uns für Weltoffenheit, Toleranz und Zivilcourage zu engagieren – gegenwärtig und zukünftig. Hierfür ist es entscheidend, dass wir uns auch weiterhin aktiv mit unserer Vergangenheit beschäftigen und diese aufarbeiten, uns unsere geschichtliche Verantwortung ins Gedächtnis rufen und das Bewusstsein dafür darin verankern.

Wir möchten uns heute bei allen bedanken, die unseren Aufruf zur Teilnahme am Dezentralen Putzen weitergeleitet und/oder sich die Zeit genommen haben, sich daran zu beteiligen und somit gemeinsam auf die Wichtigkeit der Erinnerung hinzuweisen.

Vielen Dank auch an den Leipzig. Courage zeigen! e.V., an das Aktionsnetzwerk ‚Leipzig nimmt Platz‘, an die Fraktion DIE LINKE im Stadtrat zu Leipzig sowie an die Sächsische Landesarbeitsgemeinschaft ‚Auseinandersetzung mit dem NS‘ (SLAG) und einige weitere für das Teilen des Aufrufs sowie für das eigene Wirken am 08. Mai – denn nicht nur wir riefen zum Gedenken auf.

Auch die DIE LINKE Leipzig organisierte eine dezentrale Gedenkveranstaltung, welche am sowjetischen Ehrenmahl auf dem Leipziger Ostfriedhof am Morgen des Tages stattfand. Eine ähnliche Gedenkveranstaltung wurde in Chemnitz organisiert und in Dresden fand eine Mahnwache von „Herz statt Hetze“ statt, die sogar über einen Livestream mitverfolgt werden konnte. Es erfreut uns, zu sehen, dass sich doch einige Vereine, Initiativen und Engagierte um kreative Lösungen für die derzeit erschwerte Situation mit Blick auf gemeinsame Veranstaltungen bemüht haben. Auch freuen wir uns wie immer sehr über den Anblick der geputzten Leipziger Stolpersteine und der kleinen Gedenkstätten, die im Zuge des Putzens mitunter entstehen, wenn auch Blumen niedergelegt oder Kerzen angezündet werden. Auch Claudia Maicher (MdL BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) hat am Samstag am Putzen mitgewirkt und ihre Bilder geteilt – vielen Dank hierfür. Wenngleich vielleicht nicht jeder Stein in Leipzig am Samstag geputzt werden konnte, so zählt doch jeder einzelne von ihnen – denn hinter jedem Stein steht ein individuelles Schicksal, das an diesem bedeutsamen Tag bedacht wurde.

Abschließend möchten wir Ihnen und Euch noch ein paar Eindrücke von unserem 08. Mai 2021 zugänglich machen, den wir mit einem symbolischen Auftakt in der Eisenbahnstraße 47 an den Stolpersteinen von Samuel Hundert, Josef Weißblüth und Mania Weißblüth gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk ‚Leipzig nimmt Platz‘ begannen.

Die Leipziger Internetzeitung (L-IZ) war vor Ort und hat einen Beitrag zum Auftakt veröffentlicht, der hier abgerufen werden kann. Auch der MDR berichtete u.a. über unsere Auftaktveranstaltung im Leipziger Osten. Der Videobeitrag des MDR können Sie sich hier ansehen.

Neuigkeiten
gepostet am: Samstag, 08.05.2021, 8:05 Uhr

Tag der Befreiung – 08. Mai 2021

Der heutige Tag ist in verschiedenen europäischen Ländern als „Tag der Befreiung“ bekannt – der Jahrestag der „Befreiung“ durch die Alliierten und der Tag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht: das Ende des Zweiten Weltkriegs.

Viele Menschen wurden dabei nicht nur vom Nationalsozialistischen Regime, sondern auch aus der Gefangenschaft, der Zwangsarbeit oder der lebensbedrohlichen Situation in Konzentrationslagern befreit.

In den vergangenen Monaten wurden wir insbesondere durch bundesweite Proteste selbsternannter „Querdenker“ immer wieder mit NS-Verharmlosung, Holocaust-Leugnung und Antisemitismus – vor allem gehüllt in abstruse Verschwörungserzählungen – konfrontiert. Dies ist nicht nur höchst schmerzhaft für all jene, die den Nationalsozialismus erlebt, Angehörige verloren oder dem Tod im Konzentrationslager nur knapp entkommen sind, sondern es ist überdies brandgefährlich.

Wenn wir zulassen, dass die Geschichte derart verdreht und verharmlost wird, lassen wir auch zu, dass wir unaufmerksam werden für tatsächliche Entwicklungen, die uns Sorgen machen sollten. Und Sorgen machen sollte uns vor allem das unhinterfragte oder akzeptierte gemeinsame Demonstrieren mit Rechtsextremist:innen, Neonazis, Anhänger:innen der Reichsbürger-Bewegung oder Holocaustleugnern. Wir positionieren uns daher entschieden gegen diese Proteste und die Akzeptanz solcher Weltanschauungen und distanzieren uns entschlossen von jenen, die selbiges nicht tun.

Lasst uns am Tag der Befreiung zurückblicken und erinnern, vorausschauen und mahnen. Lasst uns auf die Wichtigkeit der Erinnerung hinweisen und an unseren demokratischen Werten festhalten. Nur wenn wir uns mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen und diese aufarbeiten, können wir Veränderungen bewirken, unsere geschichtliche Verantwortung übernehmen und daran erinnern, dass Hass und Ausgrenzung keinen Platz in unserer Gesellschaft haben dürfen.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass wir heute gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ und dem „Leipzig. Courage zeigen! e.V.“ zum dezentralen Stolpersteine-Putzen aufgerufen haben.
Wer sich daran beteiligen oder aber unserer symbolischen Auftaktveranstaltung im Leipziger Osten beiwohnen möchte, findet weiterführende Informationen unterhalb sowie auf unserer Facebookseite

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 07.05.2021, 12:05 Uhr

Geithainer Stolperstein innerhalb von 3 Wochen zweifach geschändet

Anfang letzter Woche, am 27. April, informierte unser Projektpartner des letzten Geithainer Stolpersteinprojektes – das Flexible Jugendmanagement aus dem Landkreis Leipzig – im Rahmen einer Pressemitteilung über die versuchte Schändung des am 19.04. verlegten Gedenksteins für Paul Weise. Wenngleich uns dieser Schändungsversuch nicht zuletzt aufgrund der zeitlichen Nähe zum Verlegetermin des Stolpersteins bereits sehr betroffen gemacht hatte, so sind wir nun umso schockierter darüber, dass sich mittlerweile ein zweiter Versuch – dieses Mal mit noch offensichtlicher Schädigung des Steines – ereignet hat.

Von den Schüler:innen der Projektgruppe aus Geithain erreichte uns ein Bild der offensichtlich mit einem Brandfleck beschädigen Messingplatte des Gedenksteins.

Was uns dabei betroffen macht ist aber nicht der materielle Schaden, sondern die Bedeutung hinter der Schändung. Die damit ausgedrückte Erinnerungsabwehr verdeutlicht in unseren Augen einmal mehr die besondere Brisanz der politischen Verhältnisse in den ländlichen Regionen und damit einhergehend die Bedeutung von historisch-politischer Bildungsarbeit sowie die Wichtigkeit des erinnerungskulturellen Engagements innerhalb der Zivilgesellschaft. Die Schändung des Stolpersteins wird bei der Polizei zur Anzeige gebracht werden. Wir hoffen, dass auch weiterhin Anwohner:innen aufmerksam bleiben und solche Vorfälle dokumentieren und melden (z.B. bei ChronikLE). Am kommenden Montag werden die Schüler:innen den Stein erneut zusammen mit dem Flexiblen Jugendmanagement putzen – neben der Reinigung des Gedenksteins ist dies in unseren Augen vor allem ein wichtiger symbolischer Akt, der eine politische Haltung ausdrückt. Die Stolpersteine erinnern an Opfer der NS-Verfolgung, an die schrecklichen Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus und an jene, die sich dagegen engagiert haben – einer von ihnen war Paul Weise.

Morgen, am 08. Mai, wollen auch wir in Leipzig Stolpersteine anlässlich des „Tags der Befreiung“ putzen und an die NS-Verbrechen erinnern. Das Putzen der Steine steht dabei aber nicht nur sinnbildlich für das Erinnern an die individuellen Schicksale aller Opfer, sondern soll uns ferner erneut vor Augen führen, wohin Menschenfeindlichkeit und Intoleranz führen können. Die Stolpersteine mahnen uns, an unseren demokratischen Werten festzuhalten und uns für Weltoffenheit, Toleranz und Zivilcourage zu engagieren – gegenwärtig und zukünftig.

Wer sich am dezentralen Putzen beteiligen möchte, findet nähere Informationen auf unserer Homepage-Startseite, der dazugehörigen Terminkacheln sowie hier.

Termine
gepostet am: Mittwoch, 05.05.2021, 8:05 Uhr

„Facing up to the Far Right: What can we learn?“

Nachdem wir zu Beginn dieses Jahres mit dem Obermayer Award für unser bildungspolitisches Engagement ausgezeichnet wurden, freuen wir uns sehr, nun erneut mit Widen the Circle – der gemeinnützigen Organisation, die die Preisverleihung in Zusammenarbeit mit der Obermayer-Foundation verwaltet – kooperieren zu können.

Wir möchten Sie und Euch in diesem Sinne ganz herzlich zu einer spannenden Online-Veranstaltung am 11. Mai 2021 (Dienstag) um 20 Uhr einladen, die sich der folgenden Fragestellung widmen wird: „Facing up to the Far Right: What can we learn?“ (Frei übersetzt: „Was können wir lernen, wenn wir uns mit Rechtsradikalen befassen?“)

Inhaltlich soll der Umgang mit Rechtsradikalismus in Deutschland und den USA aus Sicht zweier unterschiedlicher Organisationen besprochen und beleuchtet werden – wobei der Erich-Zeigner-Haus e.V. die deutsche Perspektive bereitstellen wird. Die Herausforderung des Umgangs mit Rechtsextremismus und Neonazismus kann unterschiedlich angegangen werden – zwei mögliche Ansätze wollen wir im Gespräch vorstellen und diskutieren.
Dabei soll es um mögliche Taktiken, Strategien und Programme sowie um die Bedeutung der lokalen Geschichte gehen. Ferner soll darauf eingegangen werden, warum es entscheidend ist, falschen historischen Narrativen entschieden entgegenzutreten.

Im Gespräch werden sich die folgenden führenden Vertreter:innen der Organisationen miteinander austauschen:

Raimund Grafe
Vorstandsvorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V. in Leipzig (Deutschland)

Kate Bitz
Programmdirektorin des Western States Center aus Spokane (Washington)
Das Western States Center engagiert sich wie auch der Erich-Zeigner-Haus e.V. im Bereich der Demokratiearbeit. Kate Bitz konzentriert sich dabei vor allem auf die Bekämpfung des weißen Nationalismus durch Organisation, Forschung und Entwicklung lokaler Führungskräfte im pazifischen Nordwesten.

Die virtuelle Konversation wird in englischer Sprache abgehalten. Die Moderation übernimmt Joel Obermayer, Gründer und Geschäftsführer von Widen the Circle. Weitere Informationen über die Veranstaltung und Möglichkeiten der Anmeldung können hier abgerufen werden.

Wir freuen uns wie immer über Interesse an der Veranstaltung und hoffen auf zahlreiche Anmeldungen und einen spannenden internationalen Austausch.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 04.05.2021, 10:05 Uhr

Dezentrales Stolpersteine-Putzen am 08. Mai 2021

Am kommenden Samstag ist der 08. Mai und somit jährt sich zum mittlerweile 76. Mal der „Tag der Befreiung“, der in verschiedenen europäischen Ländern als Jahrestag der „Befreiung“ durch die Alliierten und als Ende des Zweiten Weltkriegs begangen wird. Aber es ist nicht allein dieser „positive Anlass“ des 08. Mai, an den wir an diesem wichtigen Tag erinnern möchten. Vielmehr steht dieses Datum für uns für die Bedeutung des Erinnerns an die Verbrechen der NS-Vergangenheit wie auch für das Einstehen gegen Rassismus, Antisemitismus, Ausgrenzung und Diskriminierung aller Art.

In diesem Sinne würden wir gerne zu einer passenden Veranstaltung oder Kundgebung einladen – doch wie auch schon im vergangenen Jahr erachten wir dies aufgrund der Pandemielage für schwierig umsetzbar. Wir möchten daher, ebenfalls wie im vergangenen Jahr, stattdessen gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ und dem „Leipzig. Courage zeigen! e.V.“ zum dezentralen Stolpersteine-Putzen einladen, um an den Tag der Befreiung und die zahlreichen Opfer, die das NS-Regime gefordert hat, zu erinnern. Das Putzen der Steine steht dabei aber nicht nur sinnbildlich für das Erinnern an die individuellen Schicksale aller Opfer, sondern soll uns ferner erneut vor Augen führen, wohin Menschenfeindlichkeit und Intoleranz führen können. Die Stolpersteine mahnen uns überdies, an unseren demokratischen Werten festzuhalten und uns für Weltoffenheit, Toleranz und Zivilcourage zu engagieren – gegenwärtig und zukünftig.

Das dezentrale Stolpersteine-Putzen wollen wir in diesem Jahr mit einem symbolischen Auftakt um 12.30 Uhr in der Eisenbahnstraße 47 zusammen mit unseren Kooperationspartnern begehen. Hier wollen wir die Steine von Mania und Josef Weißblüth sowie Samuel Hundert putzen und ihnen somit gedenken.

Samuel Hundert (*1902, Stanislau) war etwa 1927 nach Leipzig gekommen und hatte sich dort, wie auch sein Bruder Aria Jehuda, der Leipziger LO (Linke Opposition) angeschlossen. Sie waren zwei von 100-150 Mitgliedern und Sympathisanten der politischen Gruppierung, die zur KPD gehörte. Als Samuel nach Leipzig kam, lebte seine ältere Schwester Mania (*1897, Stanislau) bereits zusammen mit ihrem Mann Josef Weißblüth (*1897, Bohorodczany) in der Stadt. Samuel zog bei ihnen in die damalige Melchiorstraße 12, eine Verbindungsstraße zwischen Eisenbahnstraße und Rabet, ein. In der Hainstraße führte er später die Textilfirma „Hundert & Co.“, ehe er am 15.07.1933 aus Deutschland floh und nach Paris emigrierte. Dabei blieb er fortlaufend politisch engagiert und unterstützte die im Oktober 1933 aus der LO/KPD hervorgegangenen Internationale Kommunisten Deutschlands (IKD). 1938 ging Samuel Hundert dann aus existentiellen Gründen zurück in seine Heimatstadt Stanislau, wo er wieder auf Mania und Josef Weißblüth stieß, die 1935 aus Deutschland ausgewiesen und nach Polen abgeschoben worden waren. Ein Jahr nach Samuels Rückkehr in die Heimat wurde Stanislau durch den Hitler-Stalin-Pakt von sowjetischen Truppen besetzt. Nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 begannen deutsche Mordkommandos und ihre Verbündeten mit Massenerschießungen und der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Stanislau. So wurden allein am 12. Oktober 1941 10.000 bis 12.000 Menschen erschossen und in Massengräbern verscharrt. Im Dezember 1941 errichteten die Nazis ein Ghetto in Stanislau, das im Januar 1943 liquidiert wurde. Bei diesem Massenmord wurden Samuel Hundert (39 Jahre), Mania (44 Jahre) und Josef Weißblüth (44 Jahre) wahrscheinlich 1941 ermordet.

Wer an der Auftaktveranstaltung teilnehmen möchte, ist hierzu herzlich unter Berücksichtigung aller Auflagen zum Infektionsschutz eingeladen. Für das eigenständige Stolpersteine-Putzen ist auf unserer Homepage eine Übersicht der  Verlegeorte der Leipziger Stolpersteine sowie eine Anleitung zum Putzen der Steine hinterlegt. Die Stolpersteine können im Laufe des gesamten Tages geputzt werden. Jene, die sich an der Aktion beteiligen wollen, bitten wir jedoch um die Berücksichtigung aller derzeit gültigen Auflagen zum Infektionsschutz. Dies ist auch mit Blick auf die Größe der Personengruppen vor Ort zu berücksichtigen. Da wir aufgrund der Kürze der Zeit anders als am 09. November nicht allen Verlegeorten direkte Paten/Patinnen zuordnen können, bitten wir um eine gewisse Flexibilität in der Steinauswahl – es kann passieren, dass sich mehrere Personen den gleichen Stein aussuchen, sodass es hilfreich sein kann, sich direkt mehrere Adressen in der Nähe auszusuchen.

Vielen Dank an alle, die diese Aktion unterstützen.

Bleibt solidarisch und aufmerksam. Erinnert.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Sonntag, 02.05.2021, 8:05 Uhr

Über das aktuelle Demogeschehen im Land – Informationsbeitrag & Aufruf zum Widersprechen

Seit ziemlich genau einem Jahr erleben wir regelmäßige Proteste auf den Straßen, die nicht nur aufgrund der besonderen Bedingungen ihres Zustandekommens für großes Aufsehen sorgen. Die sogenannten „Querdenken-Proteste“ machen stattdessen auch damit auf sich aufmerksam, dass sich die Zusammensetzung der Demonstrierenden-Gruppe zunehmend veränderte. Zwar war die Masse der Protestierenden schon von Beginn an eher heterogen – von „gewöhnlichen“ Bürger:innen und besorgten Eltern, über friedliebend auftretende Waldorfpädagog:innen und Esoteriker:innen bis hin zu Anhänger:innen der AfD, der Reichsbürgerbewegung und antisemitischer Verschwörungsmythen. Auch wehende Reichskriegsflaggen und rechtsextremistische Symbole machten in der scheinbar „bunten“ Masse auf sich aufmerksam – wurden jedoch gerne von den Teilnehmenden der Proteste übersehen und akzeptiert, legitimiert durch das „gemeinsame Ziel“ und die geteilte „Kritik“ an den Maßnahmen der Regierung.

Die Proteste in Großstädten wie Frankfurt, Berlin oder Leipzig sind dabei eine Sache, die uns nachdenklich und besorgt stimmt. Die, wie es scheint, zunehmende Gewaltbereitschaft, die rechten Parolen, das Postulat einer Diktatur und einer angeblichen Gefährdung der Bevölkerung durch Impfungen ist dabei nur ein Teil dessen, was uns beunruhigt. Auch der stete Rückgriff auf antisemitische Ressentiments, Holocaust-Verharmlosungen und NS-Vergleiche beschäftigt uns und viele andere, die sich (u.a.) im politischen Bereich engagieren wollen oder politische Bildungsarbeit leisten.

Und doch bekommen wir häufig nur das mit, was sich direkt vor unserer eigenen Haustür abspielt oder uns im Fernsehen zusammengefasst wird. Wir möchten in diesem Beitrag auf die Lage in den umliegenden Landkreisen der Stadt Leipzig eingehen, in dem sich in den letzten Wochen ebenfalls die Proteste häufen.

Bei den zumeist an Montagabenden durchgeführten Protesten handelt es sich nicht um offizielle „Querdenken“-Demos, sondern um Proteste deutlich rechtsgerichteter und verfassungsfeindlich ausgerichteter Gruppen und Einzelpersonen, die unter dem Deckmantel der Maßnahmenkritik ihren Unmut auf die Straße tragen und so Unterstützung der Anwohner:innen suchen.

Am vergangenen Montag, den 19.04., gingen u.a. in Geithain, Colditz, Wurzen und Trebsen Menschen auf die Straßen, um (offiziell) gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu demonstrieren. Doch die Situation eskalierte – es gab mehrere Angriffe auf Beamt:innen, Einschüchterungsversuche gegenüber der Pressevertreter:innen vor Ort und vorläufige Festnahmen. In Geithain und Wurzen waren dabei jeweils mehr als 100 Personen Teil des Protestes gewesen.

In Trebsen, zwischen Bennewitz und Colditz, waren bei Protesten auch „viele rechte Flaggen und Symbole“ – darunter auch zahlreiche Reichskriegsflaggen – zu sehen gewesen, wie die LVZ im Anschluss berichtete. Auch die Wirmer-Flagge, die gerne auf Demonstrationen und Kundgebungen der Neuen Rechten hochgehalten wird, war zugegen. Rechtsgerichtete Symbole waren in Trebsen zwar verstärkt, insgesamt aber in allen Protesten auszumachen.

Uns besorgt, dass diese Proteste im Land in der Rezeption der Großstädter:innen „untergehen“ könnten – da derzeit so vieles auch in den Städten passiert. Auch befürchten wir, dass viele, die vielleicht üblicherweise nicht Unterstützer:innen rechter und rechtsextremer Gruppierungen und Positionen wären, von der allgemeinen Protestbewegung mitgezogen werden könnten – weil sie von der aktuellen Zeit verunsichert oder zum Beispiel persönlich durch wirtschaftliche Einbuße etc. betroffen sind. Für viele ist es zudem nach eigenen Aussagen nicht problematisch, mit Rechtsradikalen gemeinsam zu protestieren – das kennen wir schon von „Querdenken“. Viele sehen die Problematik hinter den wehenden Reichskriegsflaggen in ihrer Mitte nicht. Und wiederum andere gehen derzeit vielleicht nicht dagegen auf die Straße, weil sie Angst vor einer Ansteckung oder aber der Dynamik der Proteste haben, die so viel kleiner sind als beispielsweise in Leipzig.

Es sind schwierige Zeiten für große Demonstrationsaufrufe.
Was wir anregen möchten ist daher die Selbstinformation, die Auseinandersetzung mit den Geschehnissen im Land und vielleicht auch die Mobilisierung zum Gegenprotest.

Die nächsten Demonstrationen im Land sind größtenteils noch nicht offiziell angemeldet. Nach Aussage eines Teilnehmers des Wurzener Protests sind hier zumindest regelmäßige Proteste geplant und bereits durchgeführt worden – stets montags und freitags. Auch sind unseren Informationen zufolge* für Colditz nächste Demonstration am kommenden Montagabend geplant. Hier wurde allerdings bereits Gegenprotest unter dem Motto „Laut statt out: Für Anstand, Abstand & Solidarität“ angekündigt. Dieser soll am Colditzer Markt um 18.30 Uhr beginnen.

Wer also die Menschen im Land unterstützen möchte und kann und sich gegen die Proteste, die gerade deutlich von Rechten vereinnahmt werden, stellen will, sei zum Teilen dieses Aufrufs, zur Selbstinformation und -organisation eingeladen.

Wir möchten aber darauf hinweisen, dass ein sicheres Gefühl, eine Bezugsgruppe oder Kontaktperson dabei stets wichtig sein sollten – Demonstrationen im Land laufen häufig anders ab als hier in Leipzig, was nicht zuletzt auch der geringeren Größe geschuldet ist.

Wir danken Ihnen und Euch für die Unterstützung, das Engagement und die Bereitschaft, dieses Anliegen zu teilen und nach außen zu tragen.

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

* Für weiterführende Informationen zu jeweils aktuellen Demonstrationen ist eine weitere Recherche notwendig, da sich die Anmeldung dieser Veranstaltungen oft sehr kurzfristig gestaltet.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Samstag, 01.05.2021, 8:05 Uhr

„Tag der Arbeit“ 2021 – Von der Bedeutung des 01. Mai

Heute ist „Tag der Arbeit“. Kennzeichnend für diesen Feiertag ist das Demonstrieren der Arbeiter:innen und Gewerkschaften für die Rechte abhängig Beschäftigter. Seit 1919 ist der 1. Mai in Deutschland Feiertag.  Ab 1890 fanden in Deutschland Demonstrationen und Streiks an diesem Tag statt. Im Oktober 1890 beschließt dann die SPD, den 1. Mai zum offiziellen Tag der Arbeiterbewegung zu machen, woraufhin es zu alljährlichen Demonstrationen kommt. Dabei geht es u.a. um Forderungen nach höheren Löhnen oder besseren Arbeitsbedingungen und -zeiten.

Im Zuge der Corona-Pandemie liegt einmal mehr der Fokus auf Problemen der Arbeiter:innen – viele sind dieser Tage in Kurzarbeit, haben vielleicht ihre Arbeit verloren, sehen sich in schwierigen Situationen aufgrund variierender Risikoeinschätzungen im Büro zwischen den Mitarbeitenden und Kolleg:innen oder bangen um ihre Jobs. In Zeiten großer Zukunftsängste lautet das diesjährige Motto des Feiertages: „Solidarität ist Zukunft“

Schon im vergangenen Jahr hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) nicht zu Kundgebungen und Demonstrationen aufrufen können – in einem Livestream sollen dennoch Geschwerkschafter:innen zu Wort kommen, politische Inhalte debattiert und einige Kulturangebote (z.B. Poetry Slams) dargeboten werden. Aktuelle Informationen zum Programm des DGB sind auf der Website zu finden.

Das Vereinnahmen der Proteste von rechts – Demonstrationen & Kundgebungen am 01. Mai

Neben dem Protest der arbeitenden Bevölkerung bestimmen oft auch rechte Demonstrationen den 01. Mai. Bereits in der Zeit der NS-Diktatur wurde der 1. Mai von rechts vereinnahmt – die Nationalsozialisten nutzen den Tag in ihrem Sinne, um die vielfach sozialdemokratisch und kommunistisch orientierten Arbeiter für sich zu gewinnen und die Gewerkschaften politisch zu entmachten. Unter ihnen wurde er letztlich zum „Nationalen Feiertag des deutschen Volkes“ verändert und die ursprüngliche Bedeutung des Tages in ihrem Sinne verdrängt. Dies hat all jenen, die damit nicht einverstanden waren und sind, eine zusätzliche Bedeutung mitgegeben: Der 1. Mai steht auch für das Besprechen sozialpolitischer Themen und das Planen von Aktionen gegen rechts. Bis heute sind Gewerkschaften wichtiger Teil eines zivilgesellschaftlichen Bündnisses, das sich auch gegen rechts engagiert.

Wenngleich wir als Verein üblicherweise dennoch unseren Fokus auf die Bedeutung des Tages als „Tag der Arbeit“ legen und bei den gewerkschaftlichen Aktionen in diesem Zusammenhang mitwirken wollen, werden wir in diesem Jahr den Schwerpunkt auf unser Engagement gegen rechts legen und zum Gegenprotest aufrufen – denn die „Bürgerbewegung Leipzig 2021“ plant eine Kundgebung mit Demonstration am Völkerschlachtdenkmal, an der auch viele Rechte, Rechtsradikale und Neonazis mitwirken werden. Auch die rechtsradikale Splitterpartei „Der III. Weg“ plant eine Kundgebung in Leipzig.

Schon in der Vergangenheit haben wir mehrfach vor dem Völkerschlachtdenkmal gegen rechte Aufmärsche mobilisiert – dies wollen wir auch am heutigen 01. Mai tun.

Denn die Positionen, die hier auf die Straße getragen werden sollen, können wir nicht unwidersprochen lassen – nicht am „Tag der Arbeit“ und auch an keinem anderen Tag. Weitere Informationen zum Gegenprotest ist auf der Internetseite des Aktionsnetzwerks „Leipzig nimmt Platz“  abrufbar.

Im Falle der Teilnahme an den Demonstrationen bitten wir – wie immer –  um die Berücksichtigung aller gültigen Auflagen zum Infektionsschutz im Falle einer Teilnahme.

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 28.04.2021, 12:04 Uhr

Rückblick auf das Zeitzeugengespräch mit einer französischen Holocaust-Überlebenden

Nachdem wir bereits im vergangenen November ein digitales Zeitzeugengespräch mit dem französischen Holocaust-Überlebenden Raphaël Esrail im Rahmen eines binationalen Kooperationsprojektes hatten durchführen können, konnten wir gestern nun ein weiteres Mal über „ZOOM“ zu einem besonderen Gespräch einladen. Zusammen mit 89 Schüler:innen aus drei Schulen (Gymnasien in Schkeuditz, Naunhof und Markranstädt) durften wir der Holocaust-Überlebenden Estelle Senot begegnen, die die Fragen der Schüler:innen beantwortete und von ihrer persönlichen Geschichte berichtete.

Estelle Senot wurde im Jahr 1928 unter dem Namen ‚Esther‘ in Kozienice in Polen als eines von später insgesamt sieben Kindern geboren. Ihre Familie praktizierte die jüdische Religion nicht – die Eltern sprachen Jiddisch und waren Kommunisten. Im Jahr 1930 kam die Familie nach Frankreich. Dort wurden die Eltern und der 11-jährige Achille im August 1942 nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort bei der Ankunft ermordet. ‚Esther‘ konnte noch ein Jahr lang einer Verhaftung entgehen, wurde dann jedoch im September 1943 in Paris festgenommen und nach Birkenau deportiert, wo sie in einem Frauenlager interniert war. In Birkenau überlebte sie den Todesmarsch. In Bergen-Belsen, wohin man sie verlegen ließ, blieb sie anschließend etwa zwei Monate – danach kam sie in ein anderes Lager mit 300 Frauen, bevor sie nach Mauthausen geschickt wurde. Dort wurde sie am 5. Mai befreit. Ihre Eltern, ihre Schwester Fanny, und ihre Brüder Achille und Marcel starben in Birkenau. Die anderen drei Brüder überlebten.  

Bereits kurz nach dem fast zweistündigen Gespräch erreichte uns eine erste Rückmeldung von Seiten der Schkeuditzer Schüler:innen, die das Gespräch mit Frau Senot im Austausch mit ihrem betreuenden Lehrer als besondere Erfahrung beschrieben. Auch wir waren dankbar für das Gespräch mit Frau Senot und wie immer sehr froh, dass wir gerade jungen Menschen diese besondere Möglichkeit bieten konnten. Ein Gespräch mit Zeitzeugen und Zeitzeuginnen kann etwas vermitteln, was ein Buch, ein Film, der Geschichtsunterricht niemals leisten kann – hier sprechen reale Erfahrungen, individuelle Geschichten, echte Emotionen.

Das Gespräch mit Frau Senot hat uns nicht nur persönlich berührt – es stellt ferner auch ein wichtiges erinnerungskulturelles Zeugnis dar. Besonders bewegend war die Antwort der Zeitzeugin auf die Frage eines Schülers hinsichtlich gegenwärtiger Entwicklungen – hierzu zählt etwa der wachsende Zuspruch zu rechtsextremen oder rechtspopulistischen Parteien (wie z.B. der AfD) oder entsprechenden Positionen, die u.a. auch in aktuellen Protesten zu Tage treten. Estelle Senot erwiderte, dass sie sich gegenwärtig gesellschaftlich durchaus an die Dreißigerjahre zurückerinnert fühle: Dass die Rechten zunehmend in machtvolle Positionen rücken, sei für sie und andere Zeitzeug:innen durchaus besorgniserregend. Momentan könne sich wohl keiner so recht vorstellen, wohin sich das entwickeln könnte – sie aber, die es schon einmal erleben mussten, könnten erste Anzeichen für eine gefährliche Entwicklung erkennen.

Es sind Sätze und Erfahrungen wie diese, die uns Zuhörenden ganz neue Perspektiven und Eindrücke vermitteln können, als es abstrakte Gedankenspiele und Debatten, beinahe losgelöst von unserer Geschichte, jemals leisten könnten. Diese Gespräche lassen uns nicht nur an Erinnerungen teilhaben – sie mahnen uns gleichermaßen auch, aufmerksam zu bleiben.

Das Gespräch konnte in Zusammenarbeit mit dem Institut Français umgesetzt werden. Wir bedanken uns bei den Simulatanübersetzer:innen, die beteiligten Lehrer:innen sowie bei unseren Kooperationspartner:innen und Förderern für die gute Zusammenarbeit und das wichtige Projekt und hoffen, dass wir noch einige weitere Gespräche wie dieses realisieren können.

Gefördert wurde das Projekt vom Förderverein Ökologische Freiwilligendienste (FÖF) e.V. sowie durch die CIVS.

 

Bildquelle: https://www.timesofisrael.com/i-weighed-70-pounds-last-auschwitz-survivors-remember-a-living-hell/ – Abrufdatum: 28.04.2021

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 27.04.2021, 14:04 Uhr

Sogenannte „Bürgerbewegung“ plant Kundgebung und Demo am Völkerschlachtdenkmal zum 01. Mai. – Aufruf zum Gegenprotest.

Am 01. Mai plant die „Bürgerbewegung Leipzig 2021“ eine Kundgebung mit Demonstration am Völkerschlachtdenkmal.

Dabei handelt es sich bei der selbsternannten „Bewegung“ mehrheitlich nicht um eine harmlose Gruppierung, welche die Maßnahmen der Regierung kritisiert. Vielmehr versammeln sich unter diesem Deckmantel zahlreiche Rechtsradikale und Nationalisten, deren Hauptfokus nicht die Kritik an den Corona-Maßnahmen ist, sondern die hier allem voran ein Potenzial sehen, die Corona-Proteste für sich zu vereinnahmen. Nach eigens veröffentlichten Selbstverständnis sind für die „Bürgerbewegung Leipzig 2021“ so etwa folgende Themen von größerem Interesse als die Corona-Politik: die Abschaffung des Grundgesetzes und der Parteien, eine „Remigration“ und das traditionelle Familienbild als Leitbild.

Das neunzig Meter hohe Völkerschlachtdenkmal war im Herbst des ersten Corona-Jahres auch von „Querdenken“-Gruppierungen als geeigneter Veranstaltungs- und Kundgebungsort ausgemacht worden: So versammelten sich im Rahmen einer „Corona-Info-Bustour“ u. a. im November mehrere hundert Menschen, die sich dabei mehrheitlich nicht an die Auflagen zum Infektionsschutz hielten und deren Versammlung dennoch geduldet wurde. Dass die selbsternannte „Bürgerbewegung“ das für Nationalstolz stehende Denkmal nun ebenfalls als Versammlungsort nutzen will, wundert wenig.

„Während in den vergangenen Monaten stets die wehenden Reichsflaggen inmitten ‚friedlicher‘ Querdenken-Proteste als Randerscheinung abgetan wurden, bietet die Versammlung am Völkerschlachtdenkmal hierfür die ideale Umgebung. Auch erwarten wir ‚Wir sind das Volk‘-Rufe, wie wir sie auch schon von PEGIDA und LEGIDA kennen, sowie die übliche rechte Rhetorik.“  (Henry Lewkowitz, Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e. V.)

Nach einer Demonstration der „Bürgerbewegung“ am 19. April hatten sowohl die Leipziger Internetzeitung als auch die LVZ bereits über Demonstrationsteilnehmer:innen aus dem rechtsradikalen und extremistischen Spektrum berichtet, die sich u. a. durch eindeutige Aufdrucke auf Kleidungsstücken hervorgetan hatten. Neben Anhänger:innen von LEGIDA und „Querdenken“ hatte auch die Gruppe „Freie Sachsen“ die Demo unterstützt und zur Teilnahme aufgerufen. Hinter der als bürgerliche Sammlungsbewegung gegen die Corona-Politik inszenierten Gruppe stehen u. a. NPD-Funktionär Stefan Hartung und Martin Kohlmann von „Pro Chemnitz“, der auch durch Beziehungen zur verbotenen rechtsextremen Organisation „Nationale Sozialisten Chemnitz“ (NSC) vom Verfassungsschutz des Freistaats beobachtet wird.

Wir vertreten die Auffassung, dass eine Kritik an Aspekten der Corona-Politik zweifelsohne legitim ist. Doch wenn Menschen ohne Berücksichtigung der Maßnahmen auf die Straßen gehen und die eigene Kritik und Unsicherheit unhinterfragt an rechte Parolen verfassungsfeindlich gesinnter Gruppierungen koppeln, können wir das nicht unkommentiert lassen. Wir wollen daher gemeinsam mit dem Leipzig.Courage zeigen e.V. zum Gegenprotest aufrufen. Schon in der Vergangenheit haben wir mehrfach vor dem Völkerschlachtdenkmal gegen rechte Aufmärsche mobilisiert.

Nachdem mittlerweile auch bekannt ist, dass die rechtsradikale Kleinstpartei „Der III. Weg“ anreisen wird, die vielen vor allem durch uniformierte Fackelaufmärsche und ihre positiven Bezüge auf das „Deutsche Reich“ und den Nationalsozialismus bekannt sein dürfte, wird es nach heutigem Stand mehrere in Leipzig verteilte Aktionen geben.
Denn diese Positionen können wir nicht unwidersprochen lassen – nicht am 1. Mai und auch an keinem anderen Tag.

Da sich erste Pläne/Termine für den Gegenprotest durch die nun bekannt gewordene Anreise der Partei „Der III. Weg“ notwendigerweise nach hinten verschoben hat, sei an dieser Stelle auf die Internetseite des Aktionsnetzwerks „Leipzig nimmt Platz“ sowie deren Facebookseite verwiesen.
Wer an den Kundgebungen/Veranstaltungen mitwirken möchte, kann diese Seiten zur Selbstinformation nutzen – hier werden Updates und aktuelle Informationen veröffentlicht.

Wir bitten wie immer um die Berücksichtigung aller gültigen Auflagen zum Infektionsschutz im Falle einer Teilnahme.

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 20.04.2021, 14:04 Uhr

Stolpersteinverlegungen & Gedenktafel-Einweihung am 19.04.2021 in Leipzig und im Leipziger Land – ein Rückblick

Gestern haben wir in Geithain, Bad Lausick und Pegau Stolpersteine verlegen und in Leipzig eine Gedenktafel zu Ehren eines „Stillen Helden“ einweihen können. Heute möchten wir auf diesen besonderen Tag zurückblicken und ein paar Eindrücke der Verlegungen mit Ihnen und Euch teilen.

Aufgrund der aktuellen Lage wurden alle Veranstaltungen im Rahmen angemeldeter Kundgebungen und unter Einhaltung der entsprechenden Maßnahmen zum Infektionsschutz durchgeführt. Wir freuen uns, dass es trotz der widrigen Umstände möglich war, den verschiedenen Personen und ihren Geschichten zu gedenken und bedanken uns bei allen, die daran mitgewirkt, die Projekte unterstützt oder an den Veranstaltungen gestern teilgenommen haben.

 

Geithain

In Geithain wurde ein Stolperstein für Paul Weise in der Eisenbahnstraße 1b verlegt. Gedacht wurde dadurch nicht nur dem ersten Bürgermeister Geithains, sondern auch einem ehemaligen Sozialdemokraten und Kommunisten, der aus politischen Gründen durch das nationalsozialistische Regime verfolgt, mehrfach inhaftiert und gefoltert worden war. Nach der Befreiung wurde Weise für sein anhaltendes politisches Engagement als „Kämpfer gegen den Faschismus“ geehrt sowie mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze ausgezeichnet. Nun konnten wir ihm an seiner letzten freiwilligen Wohnstätte in Geithain ebenfalls gedenken. Das Projekt hatte im Frühjahr 2020 begonnen und war mit Schülerinnen und Schülern der Paul-Guenther-Oberschule in Kooperation mit dem Flexiblen Jugendmanagement (FJM) sowie dem Schweizerhaus Püchau e.V. durchgeführt worden. Auch die Schulleitung der hiesigen Oberschule nahm an der Verlegung des Stolpersteins teil und sagte ein paar Worte. Eine besondere Freude war es, dass die mittlerweile 100 Jahre alte Tochter (geb. Gertrud Weise) von Paul Weise an der Veranstaltung teilnehmen konnte.

 

Bad Lausick

In Bad Lausick durften wir die verfolgten Kommunisten Dora und Walter Baunack ehren, die einst in der (heutigen) Fabianstraße 10 gelebt haben. Das Projekt hatte der Verein in Zusammenarbeit mit der Werner-Seelenbinder-Oberschule durchgeführt. Durch die Verlegung der beiden Stolpersteine wurden nun mittlerweile alle großen Opfergruppen der NS-Verfolgung in Bad Lausick durch Stolpersteine bedacht – so finden sich in der Stadt bereits Gedenksteine für verfolgte Juden/Jüdinnen, Sozialdemokraten, Zeugen Jehovas sowie für Opfer der NS-Euthanasie.

Neben den Projektverantwortlichen, einigen Anwohner:innen und Passant:innen, der regionalen Presse und dem Motorradclub „Kuhle Wampe“ Muldental konnte auch Herr Bürgermeister Hultsch der Veranstaltung beiwohnen und ein paar Worte an die Teilnehmenden richten. Die Schülerinnen und Schüler haben die Verlegung selbst durch ein wunderbar ausgearbeitetes Rahmenprogramm begleitet.

Wenngleich die heute in Polen lebende Tochter der Baunacks leider aufgrund der derzeitigen Pandemielage nicht zur Verlegung der Stolpersteine für ihre Eltern anreisen konnte, wird am heutigen Dienstag ein Zeitzeugengespräch mit ihr und den Schülerinnen und Schülern über „Zoom“ durchgeführt. Wir freuen uns außerdem darüber, dass sie im Sommer, sofern es die Pandemie zulässt, gerne nach Leipzig und Bad Lausick kommen und die Steine besichtigen möchte.

Pegau

Am Nachmittag wurden dann in Pegau insgesamt fünf Stolpersteine in Erinnerung an verfolgte Jüdische Menschen in die Gehwege eingelassen. Dadurch kam ein Projekt zum Abschluss, das mit Schülerinnen und Schülern des Groitzscher Wiprechtgymnasiums sowie mit Konfirmand:innen aus Pegau durchgeführt worden war.

Am Kirchplatz 11 konnte nun nach mehrmaliger pandemiebedingter Terminverschiebung der jüdischen Familie Sternreich, bestehend aus Wilhelm Victor und Selma Sara (geb. Blonder) sowie ihren beiden Söhnen Georg und Leo/Leon, gedacht werden. Die Familie war im Oktober 1938 im Zuge der Polenaktion deportiert und später in das jüdische Viertel Bresko, das spätere Ghetto, gebracht worden. Über das weitere Schicksal der Familie liegen keine ausreichenden Informationen vor. Der Vater, Wilhelm Victor, gilt als umgekommen – seine restliche Familie als verschollen.

Nur unweit von der ersten Verlegestelle, in der Breitstraße 24, wurde anschließend ein Gedenkstein in Erinnerung an die Jüdin Ilse Charlotte Flade (geb. Arnholz) verlegt, die auch aufgrund ihrer Ehe mit einem nicht-jüdischen Mann 1944 nach Theresienstadt deportiert und dort im Alter von 53 Jahren ermordet wurde.

An den Verlegungen in Pegau nahmen um die 60 Personen teil – es macht uns jedes Mal sehr froh, dass wir auch aus der Zivilbevölkerung so viel Unterstützung für unsere Projekte bekommen. Uns erreichten direkte Dankesbekundungen für unser Engagement und unsere Arbeit, die auch als tagespolitisch wertvoll wahrgenommen wird.

Die Verlegungen wurden durch den Pegauer Posaunenchor sowie durch den Herrn Bürgermeister Rösel unterstützt, der ebenso wie die Gemeindepädagogin Eva Reiprich eine eigene Rede hielt. Die Konfirmand:innen, die von Frau Reiprich bei der Projektdurchführung betreut und begleitet worden waren, hatten überdies selbst eigene Redebeiträge vorbereitet.

    

Leipzig

Den Abschluss des Tages stellte dann um 16 Uhr die Einweihung einer Gedenktafel zu Ehren des „Stillen Helden“ Theodor Kranz dar. Zu seinen Taten im Leipziger Rettungswiderstand hatten Schüler:innen des Maria-Merian-Gymnasiums aus Schkeuditz recherchiert. Theodor Kranz hatte sich nach der Deportation und Ermordung seiner jüdischen Ehefrau Beate über mehrere Jahre hinweg für den Schutz ihrer Tochter Leonie Frankenstein und deren Familie eingesetzt. Und tatsächlich gelang es, die kleine Familie vor den Zugriffen der Gestapo zu verstecken und zu bewahren. Nach Kriegsende floh Kranz 1953 aus Leipzig. Bis zu seinem Tod 1980 lebte er in Übach-Palenberg, nahe der niederländischen Grenze.

Dem bereits 2013 posthum von der Israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrten Kranz konnte nun durch eine Gedenktafel an der Fassade des Hauses, in dem er zuletzt (nach der Ausbombung seines Wohnhauses in der Dresdner Straße 14) in Leipzig gelebt hatte, gedacht werden. Die Gedenktafel soll fortan an seinen selbstlosen Einsatz für die jüdische Familie erinnern, ihn als „Stillen Helden“ ehren.

 

An der Gedenktafeleinweihung an der Zschocherschen Straße 86 nahmen nicht nur Schülerinnen der Projektgruppe, sondern auch Interessierte und Familienangehörige teil. Der Schkeuditzer Oberbürgermeister Rayk Bergner reiste ebenfalls an und betonte in seinem Redebeitrag die Bedeutung der erinnerungskulturellen Projekte und der gelebten Zivilcourage, für die Theodor Kranz als Vorbild gesehen werden kann. Besonders bewegend war eine Audioaufnahme, über die sich der Ehemann der Leonie Frankenstein – der in Stockholm lebende Walter Frankenstein – mit persönlichen Worten an die Veranstaltungsteilnehmenden richtete. Aber auch für den Redebeitrag der Großnichte Karola Mehlhorn, die zusammen mit ihrem Cousin angereist war, sind wir sehr dankbar. Es sind diese persönlichen Geschichten und Erzählungen, die unsere Projekte und die darin behandelten Schicksale auch für uns umso mehr greifbar und lebendig machen.

Insofern es die Pandemie zulässt, ist im Sommer ein umfassenderes Familiengespräch angedacht.

Abschließend möchten wir uns als Verein für die besonders wichtige und bedeutsame Unterstützung aus der Zivilgesellschaft bedanken. Alle erinnerungskulturellen Produkte, die wir in Leipzig und im Leipziger Land in den öffentlichen Raum integrieren, werden ausschließlich mit Spenden finanziert.
Ohne diese Unterstützung könnten wir unsere Arbeit nicht durchführen – diese Arbeit, die auch in der aktuellen Zeit weiterhin enorm wichtig bleibt. Denn wir dürfen nicht vergessen, was geschehen ist. Nicht nur, weil es wichtig ist, sich an die Schicksale der NS-Verfolgung zurück zu erinnern, sondern auch, weil wir durch die Stolpersteine gleichermaßen mahnen – mahnen, nicht zu vergessen. Mahnen, aufmerksam zu bleiben, wenn uns Rassismus, Antisemitismus, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit begegnen. Mahnen, aufzustehen gegen diese gruppenspezifische Menschenfeindlichkeit und einzustehen, für ein tolerantes und demokratisches Miteinander – denn noch immer gibt es diese Weltbilder und Ideologien und es bleibt unsere Aufgabe, alles daran zu setzen, dass sich die Geschichte niemals wiederholt. Hierzu gehört ferner, den erinnerungskulturellen Konsens in unserer Gesellschaft mit unserer Arbeit abzubilden.

Die Projekte wurden durch das Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ des Freistaats Sachsen sowie durch die F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz gefördert.

 

Termine
gepostet am: Freitag, 16.04.2021, 12:04 Uhr

„Ökologisch. Demokratisch. Engagiert.“ – Deutsch-Französisches Kooperationsseminar gegen Rechtsextremismus

Vom 04.-07. Mai 2021 werden wir in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Ökologische Freiwilligendienste (FÖF e.V.) und dem Büro für Hochschulkooperation der französischen Botschaft an einem zweisprachigen Seminar mitwirken, welches sich schwerpunktmäßig mit „Rechtsextremismus in Frankreich und Deutschland“ befassen soll. Bundesweite Referent:innen werden in diesem Zuge unterschiedliche Themen der politischen Bildung behandeln – so wird neben der Rhetorik von Rechtsextremist:innen uind dem rechtsextremistischen Frauenbild auch die politische Dimension von Erinnerungskultur und ihre transnationale Perspektive thematisiert. Weitere Informationen zu den zahlreichen Veranstaltungen sind im Programm einsehbar: Programm_Fachseminar_04.-07.05.2021

Anmeldung & Teilnahme:

Teilnehmen können bis zu 30 Personen im Alter von 18-63 Jahren.

Das zweisprachige Seminar wird aufgrund der pandemischen Lage digital (über „Zoom“) stattfinden und kann an einzelnen Tagen oder an allen 4 Tagen besucht werden.
Eine Teilnahme ist kostenlos und mit Voranmeldung möglich. Anmeldungen sind verbindlich bis zum 30.04.2021 hier möglich. Die entsprechenden Zugangsdaten erhalten alle angemeldeten Teilnehmenden wenige Tage vor dem Seminar.

Unterstützt wird das Projekt durch den Deutsch-Französischen Bürgerfond.

 

Jugendprojekte
gepostet am: Mittwoch, 14.04.2021, 11:04 Uhr

Stolpersteinverlegungen im Leipziger Land & Gedenktafeleinweihung in Leipzig

Am kommenden Montag (19. April 2021) – am Tag nach dem Internationalen Tag des Denkmals – werden wir im Leipziger Land erneut Stolpersteine verlegen. Wir freuen uns sehr, dass die Verlegungen Geithain, Bad Lausick und Pegau nun stattfinden können, nachdem sie zunächst im Herbst vergangenen Jahres und anschließend am Internationalen Holocaustgedenktag im Januar erneut pandemiebedingt verschoben werden mussten. Am Montag wird zudem eine Gedenktafel zu Ehren eines „Stillen Helden“ in Leipzig eingeweiht werden.

Nachfolgend möchten wir kurz einen kleinen Überblick über die bevorstehenden Verlegungen geben, die allerdings aus Gründen des Infektionsschutzes nur in kleinem Rahmen und unter strengen Hygieneauflagen durchgeführt werden können.

Ein Stolperstein für Paul Weise – Verlegung in Geithain

In der Eisenbahnstraße 1b um 11.30 Uhr wird in Erinnerung an den ersten Bürgermeister Geithains, Paul Weise, ein Gedenkstein verlegt. Paul Weise war aus politischen Gründen durch das nationalsozialistische Regime verfolgt, mehrfach inhaftiert und gefoltert worden. Das erinnerungskulturelle Projekt hatte im Frühjahr 2020 begonnen und wurde mit Schüler:innen der Paul-Guenther-Oberschule in Kooperation mit dem Flexiblen Jugendmanagement (FJM) sowie dem Schweizerhaus Püchau e.V. durchgeführt und von der Lokalen Partnerschaft für Demokratie unterstützt.

Zwei Stolpersteine für das Ehepaar Baunack – Verlegung in Bad Lausick

In Bad Lausick wollen wir dann ab 12.30 Uhr zwei Stolpersteine in der Fabianstraße 10 verlegen, um Dora und Walter Baunack zu gedenken. Das Projekt fand in Zusammenarbeit mit der Werner-Seelenbinder-Oberschule statt und hatte bereits Ende 2019 mit 15 Schüler:innen der 10. Klassenstufe begonnen. Der Mechaniker Walter Erich Otto Baunack und seine Ehefrau Dora (geb. Müller) waren als Mitglieder der KPD aus politischen Gründen verfolgt worden, leisteten jedoch auch nach mehrfachen Verhaftungen aktiv antifaschistische Arbeit und wurden für ihren fortwährenden politischen Widerstand nach dem Krieg als „Verfolgte des Naziregimes“ anerkannt sowie als „Kämpfer gegen den Faschismus geehrt. Das Projekt wurde gefördert von der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz.

Fünf Stolpersteine für verfolgte Jüdische Menschen aus Pegau

Am Nachmittag folgen zwei Verlegungen in Pegau. An zwei Verlegestellen werden insgesamt fünf Stolpersteine in die Gehwege eingelassen – um 14 Uhr gedenken wir am Kirchplatz 11 mit insgesamt vier Steinen der jüdischen Familie Sternreich, bestehend aus Wilhelm Victor und Selma Sara (geb. Blonder) sowie ihren beiden Söhnen Georg und Leo/Leon. Nachdem die Familie im Oktober 1938 im Zuge der Polenaktion deportiert worden war, gelangte sie in das jüdische Viertel Bresko, das spätere Ghetto. Über das weitere Schicksal der Familie liegen keine ausreichenden Informationen vor. Der Vater, Wilhelm Victor, gilt als umgekommen – seine restliche Familie als verschollen. Nur unweit von der ersten Verlegestelle entfernt wird dann der letzte Gedenkstein des Tages verlegt – um 14.30 Uhr gedenken wir Ilse Charlotte Flade (geb. Arnholz) in der Breitstraße 24. Ilse Flade war ebenfalls ein Opfer der NS-Verfolgung geworden – nicht nur, weil sie selbst Jüdin war, sondern auch aufgrund ihrer Ehe mit einem nicht-jüdischen Mann. Im Januar 1944 war sie von der Gestapo abgeholt und nach Theresienstadt deportiert worden, wo sie mit 53 Jahren am 27.09.1944 ermordet wurde. Die Pegauer Schicksale wurden recherchiert von Schüler:innen des Groitzscher Wiprecht-Gymnasiums und Konfirmand:innen aus Pegau in Begleitung durch die Gemeindepädagogin Eva Reiprich.

Eine Gedenktafel für den „Stillen Helden“ Theodor Kranz

Den Abschluss des Tages stellt dann um 16 Uhr die Einweihung einer Gedenktafel in der Zschocherschen Straße 86 in Leipzig dar. Geehrt wird Theodor Kranz, zu dessen Wirken im Leipziger Rettungswiderstand Schüler:innen der 11. Klassenstufe des Maria-Merian-Gymnasiums in Schkeuditz im Rahmen eines einjährigen Projektes recherchiert hatten. Nach der Deportation und Ermordung seiner jüdischen Ehefrau Beate Cäcilie hatte Kranz sich für den Schutz ihrer Tochter, Leonie Frankenstein (geb. Adler), und deren Familie eingesetzt. Nach Kriegsende floh Kranz 1953 aus Leipzig. Bis zu seinem Tod 1980 lebte er in Übach-Palenberg, nahe der niederländischen Grenze. Im Jahr 2013 war er bereits posthum von der Israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt worden. Gefördert wurde das Projekt vom Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ des Freistaats Sachsen.

Weitere Informationen zu unseren laufenden oder geplanten Jugendprojekten sind wie immer auf unserer Homepage unter https://erich-zeigner-haus-ev.de/jugendprojekte/ abrufbar.

Wir bedanken uns wie immer bei allen Unterstützer:innen unserer Arbeit und unserer Projekte und freuen uns, dass uns eine Umsetzung dieser Projekte trotz der erschwerten Bedingung derzeit möglich war.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 05.04.2021, 8:04 Uhr

In Erinnerung an Erich Zeigner – ein Beispiel für gelebte Zivilcourage

Am heutigen Ostermontag, dem 05. April, gedenken wir unserem Vereinsnamensgeber Erich Zeigner, der heute vor nun genau 72 Jahren nach schwerer Erkrankung verstorben ist.

Unsere Vereinsarbeit orientiert sich seit jeher am politischen wie zivilgesellschaftlichen Engagement Zeigners und steht dabei insbesondere für Weltoffenheit, Demokratie und Zivilcourage ein.

Erich Zeigner ist ein Beispiel für gelebte Zivilcourage. Bezeichnend für sein politisches Engagement ist dabei neben seiner Arbeit im Sächsischen Landtag, als sächsischer Ministerpräsident und nach der Befreiung auch als Leipziger Oberbürgermeister vor allem sein trotz anhaltender politischer Verfolgung nicht abbrechendes antifaschistisches Engagement und das damit verbundene Mitwirken im Leipziger Rettungswiderstand in der Zeit des Nationalsozialismus. So half Zeigner in Zusammenarbeit mit Pater Aurelius Arkenau und seiner ehemaligen Sektretärin Johanna Landgraf auch Jüd:innen, die vom NS-Regime verfolgt wurden.

Nach seinem Tod am 05. April wurde Zeigner auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt, wo sich noch immer sein Grab befindet. Wir haben zu seinem Gedenken Blumen niedergelegt.

Das vergangene wie auch das aktuelle Jahr stellen uns vor große Herausforderungen. In vielen Lebensbereichen ist unsere Bereitschaft, solidarisch und zivilcouragiert mit unseren Mitmenschen umzugehen, besonders gefragt und die Konsequenzen unseres eigenen Verhaltens zeigen sich noch einmal unmittelbarer als vor der Pandemie. Umso wichtiger ist es unserer Meinung nach, die Bedeutung des eigenen Handelns für das Leben Anderer nicht zu vergessen und sich stattdessen zu überlegen, wie wir einander in diesen schwierigen Zeiten unterstützen können.

Dies möchten wir Ihnen und Euch am heutigen Ostermontag mitgeben.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 17.03.2021, 14:03 Uhr

Vizepräsidentin des deutschen Bundestags Dagmar Ziegler zu Besuch im Erich-Zeigner-Haus

Vizepräsidentin des deutschen Bundestags informiert sich über politische Bildungsarbeit
Dagmar Ziegler zu Besuch im Erich-Zeigner-Haus

Am Mittwoch, den 17. März 2021, stattete Dagmar Ziegler, die Vizepräsidentin des deutschen Bundestages, dem in Leipzig-Plagwitz ansässigen Erich-Zeigner-Haus-Verein einen Besuch ab.

„Wir freuen uns sehr über dieses Treffen mit Frau Ziegler und die damit verbundene Anerkennung unserer Arbeit auf Bundesebene.“, erklärt Raimund Grafe, Vorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V. Neben einer persönlichen Wertschätzung zeuge der Besuch der Vizepräsidentin vor allem von einer Wertschätzung des bürgerschaftlichen Engagements gegen Rechtsextremismus im Leipziger Land, ergänzt Henry Lewkowitz, der Geschäftsführer des Vereins.

Für seine politische Arbeit und die damit einhergehende Bekämpfung von Vorurteilen war der Verein bereits kürzlich international durch die Verleihung des Obermayer-Awards ausgezeichnet worden. Frau Ziegler verabschiedete sich von ihrem Besuch des Zeigner Hauses mit Dank und den Worten: „Demokratie braucht eine starke Zivilgesellschaft. Zu deren Stärkung trägt der Erich-Zeigner-Haus e.V. in Leipzig und darüber hinaus in hohen Maße bei!“.

Neben seinen historisch-politischen Jugendprojekten und den Workshops für Lehrpersonal in Leipzig und im Leipziger Umland ist der Verein auch für seine regelmäßigen Veranstaltungen im Bereich der politischen Erwachsenenbildung bekannt. Seine diesjährige Veranstaltungsreihe „Mythen und Religion, Ideologien und Wissenschaft – Herausforderungen im 21. Jahrhundert“ befindet sich derzeit in der Vorbereitung und soll voraussichtlich im Mai beginnen. Im Zuge der Corona-Pandemie konnte der Erich-Zeigner-Haus e.V. sein Veranstaltungsangebot vollständig auf den digitalen Raum umlegen. „Sollte es auch in diesem Jahr nicht anders möglich sein, werden wir unsere Inhalte auch weiterhin online zugänglich machen.“, meint Henry Lewkowitz. „Es ist uns wichtig, dass wir gerade in Zeiten der Krise die Bedeutung von politischer Bildung im Blick behalten.“

Aufgreifen soll die Veranstaltungsreihe dann mitunter Themen wie Rassismus, Rechtsextremismus, Verschwörungsmythen und Holocaustgedenken. Für aktuelle Informationen zu bevorstehen Veranstaltungen können Interessierte die Homepage des Vereins unter www.erich-zeigner-haus-ev.de besuchen.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 17.03.2021, 9:03 Uhr

Aktionstag „Vorsicht, Vorurteile! Wir setzen ein Zeichen gegen Rassismus“

(Alltags-)Rassismus kann verschieden in Erscheinung treten und äußert sich nicht nur offen in Form rassistisch motivierter Gewalttaten, sondern auch subtil, zum Beispiel durch Blicke oder Gesten. Ob in der Schule, beim Einkaufen, beim Bewerbungsgespräch oder bei der Wohnungssuche: für Betroffene sind rassistische Diskriminierung und Ausgrenzungen alltäglich. Rassismus ist somit nicht nur ein Phänomen des Rechtsextremismus, sondern muss klar als gesamtgesellschaftliches Problem benannt werden.

Um auf Rassismus aufmerksam zu machen und ein Zeichen gegen rassistische Diskriminierung zu setzen, initiiert das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ am 18. März bundesweit den Aktionstag „Vorsicht, Vorurteile! Wir setzen ein Zeichen gegen Rassismus“. Auf der Website der Kampagne finden sich viele interessante Informationen und Beiträge zum Thema, auf die wir hiermit hinweisen möchten. Die aktive Auseinandersetzung mit den Erscheinungsformen, Inhalten und Mechanismen von (Alltags-)Rassismen ist ein wichtiger Schritt, eigene rassistische Denk- und Handlungsmuster zu erkennen, zu hinterfragen und dem Phänomen präventiv zu begegnen.

Der Aktionstag findet nur wenige Tage vor dem „Internationalen Tag gegen Rassismus“ statt. Der vor 55 Jahren von den Vereinten Nationen ausgerufene Tag geht auf das „Massaker von Sharpville“ zurück. Im Jahr 1960 demonstrierten im südafrikanischen Sharpville mehr als 5.000 Menschen gegen die Apartheidgesetze. Im Zuge der Demonstration kam es zu massiver Polizeigewalt: 69 Menschen wurden von Polizist*innen erschossen und mindestens 180 weitere Personen teils schwer verletzt. Seit 1966 erinnert der „Internationale Tag gegen Rassismus“ am 21. März der Opfer des Massakers und bietet darüber hinaus Anlass zu Aktionen und Veranstaltungen gegen Rassismus.

Diesen Anlass möchten wir zudem nutzen, um auf unser neues Projekt „Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum“ hinzuweisen. Mit dem Projekt möchten wir auch einen Beitrag dazu leisten, Jugendliche für Alltagsrassismus zu sensibilisieren und ihm so präventiv begegnen.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 12.03.2021, 17:03 Uhr

Aktionsjahr 2021 – „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“

Am 21. Februar 2021 wurde das Fest- und Aktionsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ mit einem Festakt eröffnet. Anlass hierfür ist ein Dekret Konstantins aus dem Jahr 321, welches als älteste verfügbare Quelle belegt, dass Jüd:innen schon seit mindestens 1700 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Deutschland leben. Initiiert wurde das Aktionsjahr durch den Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“, der durch ein vielseitig gestaltetes Programm mit unterschiedlichsten Aktionen (z.B. Konzerte, Theaterstücke, Vorträge, Ausstellungen oder Podcasts) jüdisches Leben und die jüdische Kultur in Deutschland sichtbar und erlebbar machen möchte. Auch soll so ein Beitrag für Weltoffenheit und Toleranz geleistet und ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt werden.

Am Programm wirken Vereine und Initiativen aus ganz Deutschland mit. Ihre Veranstaltungen werden im Verlauf des gesamten Jahres unterschiedliche Veranstaltungen stattfinden und ebenso divers sein wie das jüdische Leben selbst.

Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation werden viele Veranstaltungen im virtuellen Raum umgesetzt werden, darunter zum Beispiel Video-Projekte und Vorträge.

Auch ein Podcast wurde produziert. In diesem soll im Gespräch mit unterschiedlichen Gästen wöchentlich Fragen rund um das Thema „Jüdisches Leben“ nachgegangen werden.

Im Raum Sachsen erschien nun auch eine Broschüre mit dem Titel „Jüdisches Leben in Sachsen“, in der mehr als 30 Akteur:innen und Initiativen vorgestellt werden, die sich in ihrer Arbeit mit jüdischem Leben befassen. Die Broschüre beinhaltet zudem ein Glossar zu jüdischen Fest- und Feiertagen sowie eine Übersicht zur jüdischen Geschichte Sachsens. Auch unser Verein ist in der Broschüre zu finden.

Durch unsere zahlreichen erinnerungskulturellen Projekte und Angebote der politischen Bildung befassen wir uns in unserer Vereinsarbeit regelmäßig intensiv mit jüdischem Leben und jüdischer Kultur. Leider mussten wir jedoch dadurch auch mehrfach Erfahrungen mit dem gesellschaftlich verankertem Antisemitismus machen und erleben, dass z.B. unsere Stolpersteinprojekte und Mahnwachen auf Ablehnung stoßen oder zerstört werden. Im vergangenen Jahr beobachteten wir zudem voller Sorge die zunehmende Verbreitung antisemitischer Verschwörungstheorien, die im Zuge der Querdenken-Proteste wieder mehr Anklang gefunden haben. Wir halten es für wichtig, auf diesen Antisemitismus hinzuweisen, uns solidarisch mit Betroffenen zu zeigen und uns für eine tolerante, weltoffene Gesellschaft zu engagieren. Die Veranstaltungen, die im Rahmen des Aktionsjahrs angeboten werden, können durch ihre Vielseitigkeit einen besonderen Beitrag dazu leisten, nicht-jüdische Menschen mit dem jüdischen Leben und der jüdischen Kultur vertrauter zu machen und so vielleicht auch dort Wissenslücken schließen, die diskriminierendem Denken Raum bieten.

Wir laden daher hiermit dazu ein, das Programm des Aktionsjahr abzurufen und sich die eine oder andere Veranstaltung genauer anzusehen. Lasst uns gemeinsam Neues lernen und uns gegen Vorurteile positionieren.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 01.03.2021, 14:03 Uhr

Gemeinsam gegen die geplante Querdenken-Demonstration am 06. März 2021 in Leipzig – gemeinsam für Demokratie, Weltoffenheit und Zivilcourage

Liebe Unterstützer:innen, liebe Interessierte.

Am 07. November 2020 eskalierte die Demonstration der Anhänger:innen der selbsternannten Initiative „Querdenken“. Der Protest wurde nicht zuletzt durch die Missachtung der Auflagen zum Infektionsschutz zu einem gefährlichen Superspreader-Event. Aber nicht nur deshalb sind die Proteste der Querdenken-Bewegung problematisch und gefährlich: Hinter der von Anhänger:innen positiv dargestellten Heterogenität der Bewegung steht auch ein Aufeinandertreffen von Esoteriker:innen, Impfgegner:innen, Antisemit:innen, Rechtsextremist:innen, gewaltbereiten Neonazis und Anhänger:innen der Reichsbürgerbewegung, die ihre verschwörungsideologischen, antisemitischen und antidemokratischen Inhalte und Umsturzfantasien zusammentragen und damit gemeinsam artikulieren.

Gerade mit Rückblick auf die desaströse Entwicklung des Querdenken-Protests im November, bei dem auch Vertreter:innen der Presse massiv attackiert wurden, ist die nun für den 06. März angekündigte Demonstration der Querdenker als höchst problematisch einzustufen.

Geplant ist von Seiten der Querdenken-Bewegung ein Autokorso durch Leipzig sowie mit einer Demonstration auf dem Gelände der Neuen Messe vor dem dortigen Impfzentrum. Demonstriert wird gegen die Corona-Schutzmaßnahmen und die Impfungen.

Wir sehen als Erich-Zeigner-Haus e.V. hier die Notwendigkeit einer deutlichen Positionierung gegen die Bewegung, ihre Haltung sowie Demonstrations-Motive. Daher beteiligen wir uns am geplanten Gegenprotest und rufen ebenfalls zur Teilnahme daran auf.

Folgende Aktionen sind derzeit durch das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ geplant:

A) Fahrraddemonstrationen ab 12 Uhr an drei Startpunkten:
1. Lindenauer Markt
2. Rabet (Stadtteilpark an der Eisenbahnstraße)
3. Connewitz Kreuz

B) Motorradkorso ab 12 – Startpunkt: Wilhelm-Külz-Park/Völkerschlachtdenkmal
C) Zielkundgebung ab 14 Uhr am Augustusplatz

Updates zum Gegenprotest sind im Laufe der Woche zu erwarten und werden auf unserer Homepage und Facebook-Seite geteilt. Wir möchten zusätzlich zur Selbstinformationen über die Facebookseite des Aktionsnetzwerkes einladen.

Abschließend seien alle, die nicht an den Protesten teilnehmen können (z.B. aufgrund von Sicherheitsbedenken) aber den Gegenprotest unterstützen möchten, auf kreative Formen des Aktivismus hingewiesen. So kann z.B. das Gestalten von Bannern, die dann aus dem eigenen Fenster gehängt werden, aber auch das Weiterleiten von Informationen immer einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung leisten. Im Falle der Teilnahme sind alle dazu aufgerufen, die Auflagen zu berücksichtigen, Sicherheitsabstände einzuhalten und die verordneten Mundnasenmasken zu tragen.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 19.02.2021, 11:02 Uhr

Ein Jahr nach Hanau – In Gedenken an die Opfer des rassistischen Anschlags

Ein Jahr ist es her, dass der Rechtsterrorist Tobias R. in und um zwei Hanauer Shishabars aus rassistischen Motiven neun Menschen das Leben nahm: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Anschließend erschoss er seine Mutter und sich selbst. Nur wenige Tage zuvor veröffentlichte er auf seiner Website ein sogenanntes „Manifest“: Eingebettet in einer wahnhaften Verschwörungstheorie, legte der Täter in dem Dokument seine rassistische und antisemitische Weltsicht dar, die ihm letztlich zur Legitimation der Tat diente.

Noch immer sind viele Fragen offen – auch ein Jahr nach der Tat. Die Hinterbliebenen werfen den Ermittlungsbehörden schwerwiegende Versäumnisse vor und berichten von strukturellem Rassismus, den sie auch nach dem Anschlag erleben mussten. Marianne Ballé Moudoumbou von der Pan African Women’s Empowerment und Liberation Organisation betont außerdem, dass nach rassistischen Taten immer noch die These vom Einzeltäter verbreitet werde, „obwohl klar sei, dass Rassismus institutionell und strukturell in der Mitte der Gesellschaft vorhanden sei und von dort auch bekämpft werden müsse“.

Wir gedenken der Opfer des rechtsterroristischen Anschlags und zeigen uns solidarisch mit den Hinterbliebenen und Überlebenden.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 17.02.2021, 12:02 Uhr

Der 135. Geburtstag von Erich Zeigner – in Erinnerung

Heute vor 135 Jahren, am 17.02. 1886, wurde Erich Zeigner in Erfurt geboren. Acht Jahre später zog er mit seiner Familie gemeinsam nach Leipzig, wo er später das Studium der Rechtswissenschaft und der Volkswirtschaft abschloss.

Im März 1923 wurde er zum sächsischen Ministerpräsident der Regierung ernannt, die noch im Oktober desselben Jahres mit Hilfe der Reichswehr durch eine sogenannte „Reichsexekution“ gestürzt wurde. Zeigner wurde festgenommen und unter dem Vorwand der Bestechlichkeit zu drei Jahren Haft verurteilt.

Er war sowohl von 1925 bis 1928 als Lehrer, als auch die folgenden fünf Jahre als Journalist tätig. Ab 1933 war Zeigner Teil des antifaschistischen Widerstands in Deutschland. Besonders herauszustellen ist dabei die von ihm geleistete Unterstützung verfolgter jüdischer Mitmenschen zwischen 1939 und 1944. Diesen half er gemeinsam mit Pater Aurelius Arkenau und Johanna Landgraf. Aufgrund seines mutigen Engagements im Leipziger Rettungswiderstand wurde Zeigner mehrfach verhaftet und angeklagt. Im Jahr 1944 wurde er u.a. nach Sachsenhausen deportiert.

Doch nach der Befreiung 1945 konnte er nach Leipzig zurückkehren, um hier weiter politische Arbeit zu leisten. So wurde er noch unter amerikanischer Besatzung als Rechtsrat und Leiter des Kulturamtes Leipzigs eingesetzt. Zeigner setzte sich sowohl gegen die Hungers- und Wohnungsnot der Nachkriegszeit, als auch für die Entnazifizierung der Verwaltung und die Wiedereröffnung der Universität ein. Ab 1945 hatte er das Amt des Oberbürgermeisters inne, welches er bis zu seinem Tod am 5.April 1949 bekleidete. Er wurde später auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt.

Unsere Vereinsarbeit basiert auf Zeigners Mut im Kampf gegen den deutschen Faschismus. Wir sind davon überzeugt, dass kritische Erinnerungen an die NS-Verbrechen weitergegeben werden müssen.

Es ist wichtig, sich die Geschichten der Menschen, die im Nationalsozialismus gefoltert, ermordet, deportiert und entmenschlicht wurden, immer wieder vor Augen zu halten. Gleichzeitig sollten uns auch die wenigen Menschen, die unter dem Naziregime lebten und sich trotz Todesgefahr entschieden, Solidarität zu leben, in Erinnerung bleiben. Erich Zeigner war einer dieser Menschen und wir möchten seinen 135. Geburtstag nutzen, um an sein mutiges und solidarisches Handeln zu erinnern. Nur so können wir uns immer wieder der Werte bewusst werden, aus denen Zeigner die Motivation seiner Handlungen zog. Diese Werte sind es auch heute noch, an denen sich unsere Vereinsarbeit ausrichtet, die insbesondere junge Menschen dazu motivieren soll, selbst Zivilcourage zu zeigen.

In Erinnerung an Erich Zeigner haben wir heute gemeinsam mit Vertretenden der Partei DIE LINKE. aus dem Stadtrat zu Leipzig und der Paul-Benndorf-Gesellschaft einen Kranz an seinem Grab auf dem Leipziger Südfriedhof niedergelegt.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 09.02.2021, 9:02 Uhr

Spendenaufruf für die Gedenktafel für den „Stillen Helden“ Theodor Kranz

Im Laufe des vergangenen Jahres beschäftigen sich Schüler:innen der elften Klasse des Maria-Merian-Gymnasiums Schkeuditz mit der Biografie des „Stillen Helden“ Theodor Kranz. Dieser wurde im Jahr 1897 in Oschersleben geboren und heiratete Cecile Beate Kranz, geb. Adler, eine jüdische Frau, die aufgrund ihrer jüdischen Abstammung 1944 in Auschwitz ermordet wurde. Beate Kranz nahm ihre Tochter aus erster Ehe, Leonie Frankenstein, mit in ihre zweite Beziehung. Nach der Verhaftung seiner Frau erkannte Theodor Kranz die Gefahr, in der sich auch Leonie und ihre junge Familie befanden, da ihr Mann Walter Frankenstein und sie ebenfalls jüdischer Abstammung waren. Die Familie Frankenstein überlebte den Holocaust durch die über drei Jahre andauernde Unterstützung von Theodor Kranz, der sich in unterschiedlichster Weise für ihren Schutz einsetzte.

Um ein würdiges Gedenken an Theodor Kranz zu ermöglichen, werden die Schüler:innen in Zusammenarbeit mit dem Erich-Zeigner-Haus e.V. eine Gedenktafel in der Zschocherschen Straße 86, wo der „Stille Held“ zuletzt wohnte, installieren.  Für die Finanzierung der Gedenktafel sammeln die Schülerinnen und Schüler ab sofort Spenden, die an das nachfolgende Konto überwiesen werden können:

Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.

IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96

Verwendungszweck: Gedenktafel Kranz

Über den genauen Termin der Gedenktafeleinweihung informieren wir hier auf unserer Homepage.
Weitere Informationen zum Schicksal von Theodor Kranz finden Sie hier.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, auch im Namen der Schüler:innen aus Schkeuditz

Ihr Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 05.02.2021, 11:02 Uhr

KURZFILM ZEIGT DIE VEREINSARBEIT

Im Rahmen des Obermayer Awards wurde dem Verein, als einem von sechs Preisträger:innen, die Möglichkeit gegeben, einen professionell durchgeführten Kurzfilm entstehen zu lassen. Dieses Video zeigt in komprimierter Form die Arbeit unseres Vereins anhand einiger Bilder und Videos bereits abgeschlossener Projekte, Interviews mit Lehrenden und Schüler:innen, begleitet von den Aussagen und Erläuterungen Henry Lewkowitz‘, dem geschäftsführenden 2. Vorsitzenden des Erich-Zeigner-Haus e.V.. Wir bedanken uns bei der Obermayer Stiftung für diese Möglichkeit und wollen das Video gern teilen.

Das Video finden Sie unter dem folgenden Link:

https://widenthecircle.org/de/profiles/erich-zeigner-house

Während des Filmens wurden alle zu dem Zeitpunkt vorgegebenen Hygienemaßnahmen eingehalten.

Wir sind gespannt auf Ihre Rückmeldungen, Anregungen oder Fragen!

– Ihr Team des Erich-Zeigner-Haus Vereins

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 03.02.2021, 14:02 Uhr

Tag der Weimarer Republik 2021 – Online-Jubiläumsshow

Der 6. Februar 1919, der Tag des Zusammentritts der verfassungsgebenden Nationalversammlung in Weimar, jährt sich in diesem Jahr zum 102. Mal.
Der Weimarer Republik e.V. nimmt diesen Tag zum Anlass, um den politischen und gesellschaftlichen Neubeginn des Jahres 1919 zu feiern, und lädt daher wie auch in den vergangenen Jahren zum diesjährigen „Tag der Weimarer Republik“ zu einer entsprechenden Veranstaltung ein. Verschiedene Kurzimpulse, Lesungen, Schauspiel und Musik aus unterschiedlichen deutschen Städten wie u.a. Berlin, Hamburg, München, Leipzig und Koblenz werden Sie am 06. Februar 2021 ab 20.15 Uhr durch den Abend führen. Die Veranstaltung,die über die Videokonferenzplattform „ZOOM“ stattfinden wird, wird auch durch einen Redebeitrag unseres Vorstandsvorsitzenden Raimund Grafe unterstützt, der zum Thema „Erich Zeigner und linksrepublikanische Politikkonzepte“ referieren wird.

Weitere Informationen sowie die Zugangsdaten für die Veranstaltung finden Sie auf der Homepage des Weimarer Republik e.V.

Für die Teilnahme an der Veranstaltung benötigen Sie einen Rechner mit Lautsprecher und Kamera sowie eine stabile Internetverbindung.
Es wird außerdem empfohlen, einige Minuten vor Beginn der Veranstaltung beizutreten, damit eine Teilnahme von Beginn abgesichert ist. Das Mikrofon wird während der Veranstaltung deaktiviert sein, aber der Weimarer Republik e.V. freut sich über Ihre Rückmeldungen, Anregungen und Fragen über den Chat der Plattform.

Wir wünschen einen spannenden Abend und freuen uns über viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 27.01.2021, 16:01 Uhr

Im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus – Kein Vergeben, kein Vergessen.

„Wo stehen wir in diesem Jahr, 76 nach der Befreiung des KZ Auschwitz?“

Mit dieser Frage beginnt Esther Bejarano ihren Beitrag, den die Tagesschau heute am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus mit der Welt teilt.

Ein Beitrag, der viele Fragen stellt an uns, die wir zurückblicken auf die schrecklichen Verbrechen des NS-Regimes.Bejarano überlebte Auschwitz. Sie ist eine von wenigen KZ-Überlebenden, mit denen wir heute noch sprechen können, von denen wir aus erster Hand erfahren, was damals geschehen ist. Zeitzeugen wie Bejarano rufen uns an diesem Tag in ganz besonderer Weise ins Bewusstsein, welch schlimme Schicksale Jüdische Mitmenschen und andere Opfergruppen durch die Nazis erleiden mussten.

Gespräche wie diese schaffen, was Geschichtsbücher wohl niemals leisten können – sie machen greifbar und spürbar, was geschehen ist. Sie geben den Schicksalen Gesichter und Stimmen, sie vermitteln Emotionen über individuelle Erinnerungen und Erfahrungen. Wenngleich die NS-Verbrechen schon so viele Jahre zurückliegen und daher für so viele von uns Teil einer Erzählung aus der Vergangenheit sind, so berühren sie uns doch auch heute.

Denn wir haben die Aufgabe, mit dieser Vergangenheit umzugehen, sie verantwortungsbewusst und reflektiert aufzuarbeiten und die Erinnerung an das Geschehene aufrechtzuerhalten.

Um es in den Worten Esther Bejaranos zu sagen: „Wir erinnern, um zu verändern. Um unsere Demokratie zu bewahren.“

 

Es ist daher auch immer ein entscheidender Teil des Erinnerns, für unsere demokratischen Werte einzustehen und uns Rassismus, Antisemitismus und Verschwörungserzählungen entgegenzustellen.

Als Verein möchten wir nicht nur heute an die Vergangenheit erinnern, sondern auch zukünftig im Alltag sowie durch unsere historisch-politische Bildungsarbeit mit Jugendlichen einen Teil zur Bewahrung der Erinnerung leisten.

Wir wollen verantwortungsvoll mit der Geschichte umgehen – für Weltoffenheit, Demokratie und Toleranz und gegen Menschenfeindlichkeit.Lasst uns gemeinsam aufmerksam bleiben und dafür sorgen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt.
Denn auch heute gibt es noch Nazis, Antisemiten und Rassisten, denen wir widersprechen müssen.
Damit aus ihren Ideologien und Worten keine Taten werden können.

Kein Vergeben. Kein Vergessen.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 14.01.2021, 17:01 Uhr

Erich-Zeigner-Haus e.V. mit neuem Projekt im Bundesprogramm „Demokratie leben!“

Für unser Projekt „Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum“  erhält unser Verein zum ersten Mal eine Förderung auf Bundesebene.

Ziel des im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ geförderten Projektes ist es, Jugendliche für Alltagsrassismus zu sensibilisieren, um diesem präventiv zu begegnen. Dies ist unseren Erfahrungen entsprechend insbesondere im sächsischen Umland ein wichtiges Thema, das eine nähere Bearbeitung fordert. Nicht zuletzt ist Alltagsrassismus häufig ein erster Schritt zur weiteren Radikalisierung und somit ein Einstieg in den Rechtsextremismus.

Das Projekt soll bis Ende 2022 andauern und wird an sächsischen Schulen und in Kooperation mit freien Bildungsträgern wie dem Leipzig.Courage zeigen! e.V. oder dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig umgesetzt.

Im Laufe des Projektes sollen Jugendliche partizipativ eigene Online-Medieninhalte gestalten, wodurch sie in ihrem Demokratieverständnis gestärkt und weitergebildet werden sollen.
Am Ende des Projektes steht dann ein konkretes Produkt – ein eigens erstellter digitaler Kurzfilm, der Hintergründe, Erscheinungsformen und Gegenargumente zu rassistischen Ressentiments in kurzen Videoclips behandelt. Die Kurzfilme werden anschließend in einem landesweiten Wettbewerb bewertet und öffentlich präsentiert.

„Die bundesweite Förderung erfüllt uns nicht nur mit großem Stolz, sondern bezeugt zudem die besondere Qualität und Bedeutung unserer Arbeit. Aber vor allem bestärkt sie uns letztlich auch darin, dass wir die richtigen Ideen haben, um Veränderungen zu bewirken.“
(Raimund Grafe, Vorsitzender des Erich-Zeigner-Haus Vereins)

Durch das Projektkonzept sollen dabei nicht nur auf besonders anschauliche Weise wichtige Inhalte für die Jugendlichen visualisiert werden. Wichtig ist auch, dass das Projekt an einem für die Jugendlichen wichtigen alltäglichen Kontext anknüpft – der Welt der Medien. Durch sie werden insbesondere Jugendliche häufig seitens rechtsextremistischer Akteur:innen angesprochen.

Wir hoffen, dass wir bei den Teilnehmenden durch das Projekt die reflektierte Auseinandersetzung und Bewertung derartiger Kontaktaufnahmen und Ideologien schulen und stärken können.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 14.01.2021, 16:01 Uhr

Obermayer Awards 2021 – Erich-Zeigner-Haus e.V. erhält internationale Ehrung

Nach den zahlreichen Herausforderungen des letzten Jahres beginnt das neue Jahr für den Erich-Zeigner-Haus e.V. mit guten Neuigkeiten.

Der Empfehlung des „Netzwerk für Demokratische Kultur (NDK)“ Sachsen folgend, haben wir uns im vergangenen Jahr für die Obermayer Awards 2021 bei der in den Vereinigten Staaten ansässigen Obermayer Foundation, welche alljährlich Preisträger:innen aus aller Welt für besondere Beiträge für den Erhalt der jüdischen Geschichte und Kultur und somit für die Erinnerungskultur ehrt, beworben. Die Stiftung ehrt bereits seit 20 Jahren engagierte Bürgerinnen und Bürger, Projekte, Vereine, Organisationen und Initiativen durch die „German Jewish History Awards“, so unter anderem den Stolperstein-Künstler Gunter Demnig, den Aktionskünstler Wolfram P. Kastner, den Historiker Fritz Reuter sowie im vergangenen Jahr den Dramaturgen Michael Batz aus Hamburg, der für seine Dokumentarstücke zu Facetten der NS-Vergangenheit in Hamburg ausgezeichnet wurde – um nur einige Preisträger zu nennen.

Nun werden auch wir am 25. Januar 2021 durch den Obermayer Award mit unserer somit ersten internationalen Auszeichnung für unser Engagement geehrt. Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir uns in eine Reihe bemerkenswerter Preisträger:innen der letzten Jahre eingliedern dürfen.

„Für uns ist es die erste internationale Auszeichnung. Sie zeigt, wie breit mittlerweile die Ausstrahlung unserer Arbeit ist. Insbesondere die ‚Stolperstein‘- und die ‚Stillen Helden‘-Projekte sind Teil weltweiter erinnerungspolitischer Aktivitäten, welche die Opfer von rassistischen Verbrechen sowie die mutigen Menschen, die ihnen geholfen haben, in den Mittelpunkt stellen.“
(Raimund Grafe, Vorsitzender des Erich-Zeigner-Haus Vereins)

Wir gratulieren auch den weiteren Preisträger:innen dieses Jahres, zu denen auch das AKuBiZ (Alternatives Kultur- und Bildungszentrum Sächsische Schweiz) zählt. Die weiteren Preisträger:innen der Obermayer Awards 2021 sind: Elisabeth Kahn (Berlin und Augsburg), Volker Keller (Mannheim), Friederike Fechner (Stralsund) und Dr. Marion Lilienthal (Korbach).

Die Preisverleihung wird am 25. Januar um 18.00 Uhr stattfinden und aufgrund der pandemischen Lage digital umgesetzt.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 13.01.2021, 12:01 Uhr

Stolpersteinverlegungen finden nach Ostern statt – Termin lockdownbedingt verschoben

Die für den 27. Januar 2021 angedachten Stolpersteinverlegungen in Leipzig sowie im Leipziger Land müssen aufgrund der Verlängerung des Lockdowns und der damit einhergehenden Schutzmaßnahmen leider verschoben werden.

Dies betrifft die Verlegungen in Bad Lausick (Stolpersteine für Dora und Walter Baunack), in Pegau (Stolpersteine für die Familie Sternreich und Ilse Charlotte Flade) sowie die Verlegung in Geithain (Stolperstein für Paul Weise). Aber auch die Verlegung des Stolpersteins für Ilse Frankenthal (Leipzig) ist von der Verschiebung betroffen.

Alle Verlegungen im Leipziger Land werden daher sofern möglich am 19. April 2021 nachgeholt.

Die Verlegung in Leipzig findet voraussichtlich am 05. Mai 2021 statt.

Wir hoffen, dass wir an diesen neuen Terminen wieder wie gewohnt für ein angemessenes Gedenken zusammenkommen und die Gedenksteine verlegen können.

Bis dahin wünschen wir Ihnen allen beste Gesundheit und freuen uns über Ihre andauernde Unterstützung unserer Projekte.

 

Ihr Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Falls Sie zusätzlich für die Stolpersteinanfertigungen spenden möchten, finden Sie die Informationen zum Spendenkonto auf den jeweils verlinkten Projektseiten zu den einzelnen Schicksalen.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Sonntag, 20.12.2020, 18:12 Uhr

Rückblick: Workshopreihe 2020 – Historisch-Politische Bildungsarbeit

Im September und Oktober haben wir in Eilenburg, Taucha, Schkeuditz und Torgau Workshops zur historisch-politischen Bildungsarbeit im Rahmen einer Reihe durchgeführt, welche wir nun im Dezember mit einer abschließenden Fachtagung zu Ende bringen durften. Wir möchten abschließend in einem kurzen Rückblick auf diesen Abschluss auch all jenen einen Eindruck des Projektes vermitteln, die selbst nicht daran teilnehmen konnten.

Die Workshops umfassten in allen vier Städten drei Sitzungen, an denen jeweils etwa sechs engagierte Bürger:innen in den beteiligten Städten teilgenommen haben.
Im Rahmen der Sitzungen lernten die Teilnehmenden Grundlegendes zur Planung und Durchführung von erinnerungskulturellen Projekten, mit dem Ziel, diese zukünftig eigenständig und aus ihren Orten heraus als Multiplikator:innen mit Jugendlichen initiieren und umsetzen zu können. Bei der abschließenden Fachtagung am 5. Dezember durften wir voller Freude auch feststellen, dass dieses Ziel erreicht werden konnte: Im Jahr 2021 wollen einige der Teilnehmenden in Eilenburg, Schkeuditz und Taucha nun auch eigene Projekte anleiten. Gerne stehen wir ihnen als Erich-Zeigner-Haus e.V. dabei zur Seite und helfen bei aufkommende Rückfragen und Unsicherheiten auch im kommenden Jahr weiter.  Schon jetzt sind wir sehr gespannt, was aus unseren Workshops mitgenommen wurde und auf welche Art unsere Arbeit als Inspiration und Motivation für andere dienen kann. Auf die Workshopreihe und die Fachtagung blicken wir zufrieden zurück und hoffen, dass wir auch zukünftig unsere Erfahrungen und unser Wissen mit interessierten Multiplikator:innen teilen und ähnliche Projekte gemeinsam realisieren können.

Wir bedanken uns bei allen, die an den Workshops und der Fachtagung teilgenommen haben sowie bei der Partnerschaft für Demokratie Nordsachsen und der Partnerschaft für Demokratie Eilenburg – Bad Düben – Laußig für ihre finanzielle, aber auch mentale und physische Unterstützung. Zum Schluss möchten wir noch ein letztes Danke an alle Mitarbeiter:innen der Workshopreihe richten. Wir freuen uns auf das nächste Jahr!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 15.12.2020, 11:12 Uhr

Stolpersteinverlegungen im Frühjahr – Schülergruppen sammeln Spenden für Verlegungen im Land

Aufgrund der derzeitigen Pandemischen Lage mussten die für November 2020 geplanten Stolpersteinverlegungen in Leipzig und im Leipziger Land verschoben werden. Sie werden nun am 27. Januar 2021 nachgeholt. Wenngleich der Stolpersteinkünstler, Gunter Demnig, aufgrund des hohen Sicherheitsrisikos auch weiterhin nicht durchs Land reisen und die Gedenksteine eigenhändig in die Gehwege einlassen kann, möchten wir den betroffenen Schülergruppen sowie den Konfirmand:innen aus Pegau gerne einen Abschluss ihrer Projekte ermöglichen.

Am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, wollen wir vier Jugendprojekte im Leipziger Land zu Ende bringen und insgesamt 8 Steine verlegen. Für die Stolpersteine, die in der Fertigung 120€ kosten und im Sinne des Künstlers ausschließlich über Spenden finanziert werden dürfen, sammeln die Jugendlichen der Projektgruppen aus Geithain, Bad Lausick und Pegau nun Spenden.

Da sich die Sammlung von Spenden, die üblicherweise durch selbst organisierte Kuchenbasars, Weihnachtsgebäckverkäufe oder Ähnliches begleitet und maßgeblich unterstützt wird, aufgrund der derzeitigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens aber ebenfalls sehr schwierig bis unmöglich gestaltet, möchten wir hiermit unsere Plattform nutzen und dazu aufrufen, die Projekte finanziell zu unterstützen.

Untenstehend sind daher die Namen und die jeweiligen Adressen, an denen wir gerne am 27. Januar gemeinsam Stolpersteine verlegen möchten, aufgelistet. Durch einen Klick auf die Namen der Opfer gelangen Sie auf die Projektseiten, wo Sie zusätzliche Informationen zu den Projekten und den Schicksalen einsehen können.
Insofern Sie die Projekte anschließend unterstützen möchten, können Sie Ihre beliebige Spende an das nachfolgend gelistete Konto unter Angabe des unter den Namen aufgeführten Verwendungszweckes überweisen:

Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96
Verwendungszweck: [PROJEKTNAME]
V.i.S.d.P. Henry Lewkowitz

Paul Weise (Geithain, Eisenbahnstraße 2)
Verwendungszweck: Paul Weise

Dora und Walter Baunack (Bad Lausick, Fabianstraße 10)
Verwendungszweck: Familie Baunack

Familie Sternreich (Pegau, Kirchplatz 11) & Ilse Charlotte Flade (Pegau, Breitstraße 24)
Verwendungszweck: Stolpersteine Pegau

Wir bedanken uns vorab für jede Unterstützung der Stolpersteinprojekte, auch im Namen aller Schülerinnen und Schüler.

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 03.12.2020, 9:12 Uhr

Aktuelle Broschüre „Interaktion: jüdisches Leben“

Seit heute sind Veranstaltungen im Bereich der Erwachsenenbildung offiziell untersagt bzw. finden höchstens virtuell statt. Derzeit scheint alles still zu stehen. Doch im Hintergrund laufen bereits Vorbereitungen für Veranstaltungen im kommenden Jahr und zahlreiche Bildungs- und Kultureinrichtungen oder auch Angebote im Bereich Museen, Forschung und Gedenken warten schon darauf, zu gegebener Zeit wieder ihre Türen zu öffnen und entdeckt zu werden.

Wir wollen daher die ruhige Zeit nutzen und die Broschüre „Interaktion: jüdisches Leben“ teilen, die durch das Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus e.V. herausgegegen wird und Interessierten einen Einblick in die zahlreichen Angebote rund um das jüdische Leben und die jüdische Kultur in Leipzig geben soll. Auch unser Verein hat in der Broschüre Platz auf zwei Seiten gefunden, worüber wir uns sehr freuen.

Wer sich nun in die 26 Angebote der Broschüre einlesen, vielleicht noch unbekannte Vereine und Bündnisse entdecken und sich Projekte für das kommende Jahr vormerken möchte, kann die Broschüre hier abrufen.

– Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

 

Termine
gepostet am: Mittwoch, 25.11.2020, 12:11 Uhr

Antisemitismus im Alltag – Zoom-Seminar & Gespräch

Es ist soweit: unsere Veranstaltungsreihe geht zu Ende. Am 18.12. werden wir zum letzten Mal in diesem Jahr an einem Freitagabend von 18.00 bis 20.00 Uhr für eine gemeinsame Veranstaltung (digital) zusammenkommen und uns mit einem wichtigen Thema der politischen Bildung befassen.

Den thematischen Ausklang in diesem Jahr soll dabei eine Veranstaltung über „ZOOM“ darstellen, die als eine Art Gespräch mit großem interaktivem Potenzial gestaltet wird. Die Referenten und Gesprächspartner des Abends, Marc Schwietring und Sigmount A. Königsberg, werden das Thema „Antisemitismus im Alltag“ anhand von sechs zuvor ausgearbeiteten Thesen besprechen, die ganz bewusst zum Nachdenken anregen und Debatten provozieren sollen.

These 1: „Antisemitismus ist das Gerücht über Juden.“ (Theodor W. Adorno)

These 2: Antisemitismus darf nicht nur auf Rechts- und Linksextremist*innen sowie Islamist*innen externalisiert werden, sondern ist Teil – und somit Problem – der gesamten Gesellschaft.

These 3: In Deutschland gilt derjenige, der auf Antisemitismus hinweist, für viel gefährlicher als der Antisemit selbst.

These 4: Der moderne Antisemit sagt nicht mehr: „Ich hasse Juden!“, sondern „Ich hasse Israel!“ – meint aber das gleiche.

These 5: Antisemitismus gehört zur kulturellen DNA Europas.

These 6: Antisemitismus ist kein Vorurteil, sondern manichäisches Weltbild.

Zusätzlich laden die Redner dazu ein, im Zuge der Anmeldung zur Veranstaltung eigene Fragen oder Thesen zum Thema einzureichen, die dann nach Möglichkeit in den Abend integriert und besprochen werden sollen.

Marc Schwietring ist Politikwissenschaftler, seit 2009 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an verschiedenen Universitäten tätig und fokussiert sich in seiner Forschung vor allem auf die Politische Psychologie sowie Rechtsextremismus- und Antisemitismusforschung. An der FU Berlin bietet er Kurse zum Thema Populismus, Nationalismus und Rechtsextremismus an.

Sigmount A. Königsberg, geb. 1960 in Saarbrücken, studierte Kommunikationswissenschaft, Geschichte und Politikwissenschaft an der FU Berlin. Seit 1994 ist er Mitarbeiter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und seit dem 1.9.2017 deren Beauftragter gegen Antisemitismus.

Die Moderation des Abends übernimmt Henry Lewkowitz.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Wir erbitten jedoch eine formlose Voranmeldung bis zu 16.12. (gerne unter Zusendung einer eigenen Frage) für die anschließende Zusendung der Einwahldaten zum Seminar per Mail an veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de

Wir hoffen auf ein spannendes Gespräch.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 18.11.2020, 9:11 Uhr

Historisch politische Bildungsarbeit – Abschluss-Fachtagung

Nachdem der Erich-Zeigner-Haus e.V. im vergangenen Jahr einen Leitfaden zur Historisch-politischen Bildungsarbeit veröffentlichte, konnte selbiger in diesem Jahr als Grundlage für eine Workshopreihe dienen, welche nun am 05.12.2020 mit einer Fachtagung zum Abschluss kommen soll.

In vier verschiedenen Städten in Nordsachen – Eilenburg, Torgau, Schkeuditz und Taucha – hatten in den letzten Monaten regelmäßige Zusammentreffen ortsansässiger Multiplikator*innen stattgefunden, welche zur eigenständigen Durchführung erinnerungskultureller Projekte geschult und befähigt wurden. Die Vermittlung von benötigtem Hintergrundwissen ebenso wie wichtigen Tipps sollte den Teilnehmenden das notwendige Handwerkszeug mitgeben. Alle Hinweise und Handreichungen wurden dabei nicht nur theoretisch vermittelt, sondern gleichermaßen praktisch umgesetzt, z.B. in Form von eigener Archivrecherche als Vorbereitung für ein Stolpersteinprojekt. Nun soll eine abschließende Tagung mit allen vier Workshopgruppen sowie weiteren interessierten Multiplikator*innen ein Zusammentragen des Erlernten, eine Vorstellung der erarbeiteten Projekte und eine Vernetzung untereinander ermöglichen.

Hierzu laden die Projektinitiatoren am 05. Dezember ab 10 Uhr (und bis max. 13 Uhr) ein.
Stattfinden wird die Tagung aufgrund des derzeitigen Infektionssgeschehens digital über die Videokonferenz-Plattform „ZOOM“.

Die Teilnahme an der Abschlusstagung ist kostenfrei. Wir bitten um eineverbindliche, formlose Anmeldung bis zum 03.12.2020 per E-Mail an kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de
Eine Zusendung der Einwahldaten erfolgt dann am 03.12. nach Eingang aller Anmeldungen.

Eine vorherige Partizipation an den einzelnen Workshops ist nicht erforderlich.
Auf unsere Website finden Sie weitere Informationen zu unseren Workshops/Multiplikator*innen-Schulungen in Nordsachsen.

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gepostet am: Montag, 16.11.2020, 10:11 Uhr

Zeitzeugengespräch mit Raphaël Esrail – ein Rückblick

Schülergruppe richtet Fragen an Französischen Holocaustüberlebenden

Am 12.11.2020 fand im Rahmen eines gemeinsamen Projektes mit dem Neuen Nikolaigymnasium Leipzig und der Schule Edouard Belin in der französischen Gemeinde Vesoul ein binationales Projekt statt, welches durch eine Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig, dem CIVS und dem Institut français Leipzig ermöglicht wurde.

Von 13 bis 15 Uhr bekamen insgesamt 25 Schülerinnen und Schüler aus dem Französischleistungskurs der 11. Klasse des Neuen Nikolaigymnasiums die Gelegenheit, über ZOOM an einem digitalen Zeitzeugengespräch mit dem französischen Holocaustüberlebenden Raphaël Esrail teilzunehmen. Vorab hatten die Jugendlichen, unterstützt durch Vertreter:innen des Erich-Zeigner-Haus e.V., Fragen für den Zeitzeugen vorbereitet, die sie ihm anschließend in der Zoom-Konferenz mit Simultanübersetzung stellen  konnten.

Raphaël Esrail, 1925 in Lyon geboren, war Teil der französischen Résistance, der Widerstandsbewegung gegen die Nationalsozialisten, gewesen. Er spezialisierte sich in Lyon auf das Fälschen von Papieren. 1944 wurde er verhaftet und in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Liliana Badour, die er kurz vorher kennengelernt hatte, erlitt das gleiche Schicksal. Beide überlebten Auschwitz-Birkenau, obwohl Raphaël Esrail noch einen „Todesmarsch“ antreten musste.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fanden sich Raphaël Esrail und Liliana Bardour wieder und heirateten.
Raphaël Esrail ist einer der wichtigsten noch lebenden französischen Zeitzeugen des Holocausts.

Wir bedanken uns bei unseren Kooperationspartnern und -partnerinnen aus Deutschland und Frankreich für dieses ganz besondere Zeitzeugengespräch, welches auch den Jugendlichen als eine ganz besondere Erfahrung im Gedächtnis bleiben wird.

Bildquelle: Interviewbeitrag von ARD und RBB. „Auschwitz und Ich“. https://auschwitzundich.ard.de/erinnern-an-auschwitz/ueberleben-nach-auschwitz/beitraege/raphael-esrail.html

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gepostet am: Dienstag, 10.11.2020, 15:11 Uhr

Rückblick und Danksagung – Gedenkaktion Mahnwache und Stolpersteine Putzen

Liebe Leipziger Putzpatinnen und Putzpaten,

wir möchten uns als Erich-Zeigner-Haus e.V. herzlich bei Euch und Ihnen bedanken; nicht nur für das Putzen der Stolpersteine und das Abhalten der Mahnwachen, sondern auch für die langjährige Unterstützung, für das Zusenden von Bildern und Rückmeldungen, für das Teilen unserer Gedenkaktion und für das unglaubliche Engagement jeder/s Einzelnen in Zeiten, die durch Abstandhalten, Masketragen und fehlenden Kontakt zu den Mitmenschen geprägt sind. Wir sind unglaublich froh, dass trotz der widrigen Umstände an allen Stolpersteinen gestern ein Licht geleuchtet hat und an 209 Stellen in Leipzig heute vor Glanz die Stolpersteine von niemandem übersehen werden können.

Als Rückblick lässt sich von unserer Seite nur sagen, dass wir bisher keine Beschwerden vernommen haben, dass nirgendwo Mahnwachen gestört wurden oder Stolpersteine an ihrem Platz gefehlt haben. Falls doch noch etwas gemeldet werden muss, sind wir per Mail und Telefon zu erreichen. Viele haben uns tolle Bilder zukommen lassen, die wir natürlich auch gerne teilen möchten. Unter den Hashtags #keinvergessen #glänzenstattausgrenzen #stolpersteine können sicher auch heute noch Bilder der Stolperstein-Putzaktion auf den verschiedenen sozialen Plattformen geteilt werden.  Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Mitwirkenden und wünschen Euch / Ihnen alles Gute und beste Gesundheit!

Das Team aus dem Erich-Zeigner-Haus

 

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 05.11.2020, 18:11 Uhr

Gedenkaktion Mahnwache und Stolpersteine Putzen 2020

Liebe TeilnehmerInnen der Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ 2020,

Jede und jeder von Ihnen wird derzeit die aktuelle Situation wegen der Corona-Pandemie verfolgen und schweren Herzens mitbekommen haben, dass der November uns alle vor neue Herausforderungen stellt – auch an Gedenktagen.

Als Koordinatoren und Organisierende haben wir beschlossen, die Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ in diesem Jahr nicht abzusagen, sondern an Sie als private Akteure zu appellieren, sich stets an die Vorgaben und Regelungen zu halten. Was bedeutet das genau? Es bedeutet, dass Sie an dem Stolperstein, an welchem Sie zwischen 10 und 18 Uhr gedenken, mahnen und putzen möchten, mit höchstens 10 Personen aus maximal 2 Haushalten unter Einhaltung der Maskenpflicht und des Abstands zueinander sein können. Wir möchten Sie darum bitten, sich und andere in diesen Tagen zu schützen und gemeinsam als Zivilgesellschaft nicht nur durch das Putzen der Stolpersteine an die Opfer und Grauen des Nationalsozialismus zu gedenken, sondern auch gemeinsam als Gesellschaft und Bürgerinnen und Bürger von Leipzig achtsam zu sein und gemeinsam eine Verbreitung des Virus zu verhindern. Die Veranstaltung haben wir unter eben diesen geltenden Regelungen beim Ordnungsamt angemeldet.

Nichtsdestoweniger wünschen wir Ihnen eine würdige und gelingende Gedenkaktion und wünschen Ihnen und Ihren Familien, dass Sie gesund bleiben.

Wir bedanken uns für Ihre Unterstützung und Teilnahme!

 

Termine
gepostet am: Donnerstag, 05.11.2020, 18:11 Uhr

„Die Bedeutung der katholischen und evangelischen Kirche beim Aufstieg des Nationalsozialismus“ – ZOOM-SEMINAR

Am 20. November um 18 Uhr laden wir zum vorletzten digitalen Seminar im Rahmen unserer diesjährigen Veranstaltungsreihe ein.

Im Rahmen der Online-Veranstaltung bespricht der Referent des Abends, Dr. Dirk Schuster, die Gründe der relativ hohen Unterstützungsrate kirchlicher Amtsträger zugunsten der NSDAP und beleuchtet anschließend näher die möglichen Unterschiede zwischen den christlichen Konfessionen. Dabei wird auch auf die jeweils theologischen Argumentationen zur Unterstützung der Hitler-Partei eingegangen. Anschließend wird in einem zusammenfassenden Überblick die Stellung der einzelnen christlichen Konfessionen gegenüber dem Nationalsozialismus in der Zeit zwischen 1933 und 1945 gegeben.

Dr. Dirk Schuster absolvierte an der Universität Leipzig das Studium der Mittleren/Neueren Geschichte und der Religionswissenschaft. 2016 wurde er an der Freien Universität Berlin mit der Dissertationsschrift „Die Lehre vom arischen Christentum. Das wissenschaftliche Selbstverständnis im Eisenacher »Entjudungsinstitut«“ promoviert. Heute ist er akademischer Mitarbeiter an der Universität Potsdam. Seine Forschung fokussiert sich insbesondere auf die Interdependenzen von Religion und Politik, die Bedeutung von Religion im Nationalsozialismus und neue religiöse Bewegungen.

Die Moderation des Abends übernimmt Maximilian Steinhaus. Er ist Jurist, studierte bis März 2012 Rechtswissenschaften an der FSU Jena und ist bei der Giordano-Bruno-Stiftung als Sprecher für deren Leipziger Regionalgruppe aktiv.

Wie schon in den vergangenen Monaten erbitten wir auch hier eine Voranmeldung zum Online-Seminar per Mail an kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de

Die Zugangsdaten für Zoom werden dann ab dem 18. November versendet.
Wir freuen uns wie immer über viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer und auf ein spannendes Online-Seminar.

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 04.11.2020, 12:11 Uhr

Verschwörungsideologien und rechten Umsturzfantasien entgegentreten – Gegendemonstration am 07.11.2020 – „Leipzig nimmt Platz“

Liebe Unterstützer:innen, liebe Interessierte,

das politische Geschehen derzeit ist in so vieler Hinsicht bewegend und bedeutsam. Wirft man speziell einen Blick auf die Entwicklungen der Corona-Pandemie und die damit verbundenen Spaltungen in der Gesellschaft, lässt sich die politische Brisanz keinesfalls abstreiten. In Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, sich mit Fakten auseinanderzusetzen, auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die sich tagtäglich erweitern, zu hören und zu beobachten, was passiert. Dazu gehört natürlich auch: Aufmerksam bleiben, hinterfragen, mitdenken. Doch wenn Bewegungen, die für sich behaupten, eben jenes zu tun, stattdessen mit Verschwörungsmythen um sich werfen, ihre Anhänger:innen mit vermeintlichen Fakten gegen die Politik und demokratische Verhältnisse aufbringen wollen und dies innerhalb der Gesellschaft nicht nur zu Konflikten und Unmut führt, sondern darüber hinaus auch alle anderen Menschen potenziell gefährdet, muss eine klare Positionierung die Reaktion sein.

Wir als Verein sprechen uns daher hiermit deutlich gegen die verschwörungsideologische Bewegung aus, deren Ableger nun am kommenden Samstag, den 07. November, zu einem Protest in Leipzig aufruft. Problematisch ist an dieser Bewegung neben der Verbreitung von Falschinformationen und der Anstiftung zum Verweigern der auf unsere Gesundheit ausgerichteten Sicherheitsmaßnahmen (wie z.B. dem Tragen der Mundnasenmasken) auch ihre Zusammensetzung. Während häufig betont wird, wie bunt durchmischt diese „kritischen“ Bewegungen doch seien – und ja, natürlich sind nicht alle Demonstrant:innen der Bewegung dem rechtsorientierten Spektrum zuzuweisen – dürfen wir dennoch nicht darüber hinweg sehen, dass sich die „Querdenker“ nicht nur nicht von rechten und rechtsextremen Mitlaufenden distanzieren, sondern diesen rechten Anhang bewusst dulden oder sogar mit ihnen sympathisieren. Unter den Verschwörungsgläubigen (Stichwort: QAnon) finden sich daher auch gewaltbereite Reichsbürger:innen und Neonazis sowie andere rechte Netzwerke, die sich allesamt am 07.11. in Leipzig zusammenfinden wollen.

Das Aktionsnetzwerk „Leipzig-nimmt-Platz“ hat zu einer Gegendemo zu dieser Veranstaltung aufgerufen. Wir möchten den Aufruf zu dieser Demonstration, die am Samstag um 13 Uhr mit einer zentralen Protestkundgebung am Augustusplatz beginnen wird, hiermit teilen.

Gerne würden wir jede und jeden zur Teilnahme an der Gegendemonstration von „Leipzig-nimmt-Platz“ für ein klares Bekenntnis gegen diese Demokratiefeindlichkeit auf der Straße aufrufen. Da auf Demos aber vielleicht nicht immer der notwendige Sicherheitsabstand eingehalten werden kann, wollen zunächst zum Lesen dieses Aufrufes, zur Selbstinformation und gerne auch zu kreativen Formen des Aktivismus (z.B. das Gestalten von Banner, die dann aus dem eigenen Fenster gehangen werden) anregen. Auch das Weiterleiten von Informationen kann einen wichtigen Beitrag leisten.

Nichtsdestotrotz kann eine Teilnahme an der Gegendemo von „Leipzig-nimmt-Platz“ für einige der richtige Weg sein.
Wir bitten in diesem Fall um das Berücksichtigen der Auflagen, das Einhalten der Sicherheitsabstände sowie das Tragen der Mundnasenmasken und rufen zum aufmerksamen Verhalten vor Ort auf.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 02.11.2020, 14:11 Uhr

„Gedenktafeleinweihung zur Erinnerung an die jüdische Familie Rotter“ – ein Rückblick

Am vergangenen Donnerstag, dem 29. Oktober 2020, konnte endlich ein ganz besonderes Projekt abgeschlossen werden, welches die Schülerinnen und Schüler des Neuen Nikolaigymnasiums Leipzig im Laufe des Jahres unter Betreuung ihres Lehrers Herrn Ingolf Thiele und unter Anleitung des Erich-Zeigner-Haus e.V. durchgeführt haben. Ziel des Projektes war die Rekonstruktion der Geschichte und des Schicksals der jüdischen Familie Rotter, die einst in Leipzig gelebt und dort nicht nur ein Geschäft besessen, sondern auch eine besondere Bedeutung für die jüdische Gemeinde von Leipzig innegehabt hatte. Nennenswert ist in diesem Zusammenhang vor allem das Engagement der Familienmitglieder mit Blick auf die Geschichte des jüdischen Fußballs, da Adolf Rotter, das Familienoberhaupt, maßgeblich an der Gründung des jüdischen Sportklubs „Bar Kochba Leipzig“ beteiligt gewesen war.

Die Gedenktafel, die nun an die Familienmitglieder erinnert, wurde am vergangenen Donnerstag an der Gebäudefassade am „Brühl 33“ in der Leipziger Innenstadt feierlich enthüllt. An dieser Stelle hatte sich einst die „Rauchwarengrosshandlung und Kommission“ der Familie unter der damaligen Adresse „Brühl 45“ befunden.

Mit der Gedenktafel wird ein Zeichen der öffentlichen Erinnerung gesetzt und auf das Engagement der Familie in der jüdischen Gemeinde in Leipzig aufmerksam gemacht. Gleichzeitig soll die Inschrift der Tafel auch an die Verfolgung der einzelnen Familienmitglieder unter dem NS-Regime erinnern.

 

Trotz der besonderen Auflagen aufgrund der derzeitigen Pandemielage durften wir viele Menschen zur Gedenktafeleinweihung begrüßen. Wir freuen uns über die rege Teilnahme und bedanken uns für das große Interesse an der Veranstaltung, welcher den Auflagen entsprechend mit Mundnasenmasken und Sicherheitsabstand beigewohnt wurde.

Ferner gilt unser Dank allen, die an der Gestaltung der Einweihungsveranstaltung mitgewirkt und diese vorbereitet und ermöglicht haben – den Schülerinnen und Schülern des Neuen Nikolaigymnasiums und ihrem Lehrer Herrn Thiele für das große Engagement bei der Recherche und der Durchführung des Projektes, dem anwesenden Chor für die musikalische Begleitung, Frau Dr. Gerlinde Rohr (Leiterin Sportmuseum Leipzig a. D.) und Herrn Yuval Rubovitch für die Redebeiträge zur Geschichte der Familie und des SK Bar Kochba.

Zu guter Letzt danken wir der Holger Koppe-Stiftung für die Förderung des Projektes.

Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 02.11.2020, 12:11 Uhr

Absage des Vortrags: Politische Dimensionen von erinnerungskultureller Arbeit in Leipzig

Liebe Studierende, liebe Interessierte,

aufgrund der neuen Maßnahmen der Bundesregierung und des Freistaats Sachsen sind wir leider nicht in der Lage unsere Veranstaltung „Politische Dimensionen von erinnerungskultureller Arbeit in Leipzig“, die am 4.11.2020 von 18 bis 20 Uhr und im Rahmen der Kritischen Einführungswochen (KEW) der Universität Leipzig hätte stattfinden sollen, durchzuführen.
Wir hoffen auf Verständnis für diese leider doch sehr kurzfristige Absage angesichts der derzeitigen Pandemie-Entwicklung.
Jene, die sich für erinnerungskulturelle Projekte und unsere historisch-politische Bildungsarbeit interessieren, möchten wir abschließend jedoch gerne auf unser diesjähriges Veranstaltungsprogramm hinweisen, welches durch seine digitale Konzeption auch weiterhin wie geplant stattfinden können wird. Wir laden daher bereits jetzt zur Teilnahme an unserer nächsten Online-Veranstaltung ein, die am 20. November über ZOOM mitverfolgt werden kann. Weitere Informationen zu dieser sowie zu unserer Dezemberveranstaltung werden in Kürze auf unserer Homepage und auf unserer Facebookseite veröffentlicht. Weitere Informationen zu unseren Veranstaltungen werden regelmäßig über unseren Newsletter geteilt. Für ein Abonnement erbitten wir eine kurze Rückmeldung an die folgende Emailadresse:  kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de

Wir wünschen alle beste Gesundheit, kommen Sie gut durch die uns bevorstehende Zeit

Ihr Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 30.10.2020, 9:10 Uhr

In Erinnerung an unser langjähriges Vereinsmitglied Prof. Dr. Cornelius Weiss

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großem Bedauern haben wir erfahren, dass Prof. Dr. Cornelius Weiss am vergangenen Dienstag verstorben ist. Der Rektor der Leipziger Universität und ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete hatte innerhalb seines Lebens nicht nur zahlreiche Ämter inne und beeindruckte durch sein außerordentliches Wissen, seine Persönlichkeit und sein Engagement. Er war auch ein sehr geschätztes Mitglied des Erich-Zeigner-Haus e.V.
Von Anfang an unterstützte er uns bei der Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ am 9. November und sprach für den Verein die Gedenkworte beim Erinnerungsakt am Mahnmal für die zerstörte Synagoge in der Gottschedstrasse.

Wir werden Cornelius Weiss in unserer Arbeit sehr vermissen, sprechen den Angehörigen unser herzliches Beileid aus und wünschen Ihnen viel Kraft in Zeiten der Trauer.

 

Der Vorstand des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 22.10.2020, 15:10 Uhr

Rückblick – Mahnmalspaziergang im Rahmen der KEW

Gestern Nachmittag durften wir im Rahmen der Kritischen Einführungswochen (KEW) der Universität Leipzig zu einem Mahnmalspaziergang durch Plagwitz einladen. Unseren Spaziergang begannen wir am Erich-Zeigner-Haus mit einer kurzen Vorstellung des Hauses, seiner Geschichte und der Vereinsarbeit, die maßgeblich durch die Arbeit im Bereich der Erinnerungskultur geprägt und eng verwoben mit vielen der in der Stadt befindlichen Mahnmalen, insbesondere mit den Stolpersteinen, ist. Der Spaziergang setzte sich dann durch den Stadtteil Plagwitz fort, dessen Ziel eine beispielhafte Vorstellung unterschiedlicher Formen der erinnerungskulturellen Arbeit und Produkte war. Die drei Stationen des Spaziergangs waren die Stolpersteine für Familie Rosenfeld in der Karl-Heine-Straße 47, der partizipatorische Gedenkort in der Josephstraße 7 sowie die Gedenktafel für den „Stillen Helden“ Otto Heinze in der Marktstraße.

Wir freuen uns über die zahlreich erschienenen, sehr interessierten Teilnehmer:innen, die dem Spaziergang mit großer Aufmerksamkeit und hoher Sensibilität beiwohnten und auch durch ihre Beteiligung an spannenden Diskussionen ihr Interesse am Engagement im erinnerungskulturellen Bereich verdeutlichten. Wir bedanken uns für diesen ganz besonderen Spaziergang und hoffen, dass wir das Interesse an der erinnerungskulturellen Projektarbeit wecken und allen Teilnehmenden eine neue Perspektive auf den Stadtteil, in dem sich auch unser Vereinshaus befindet, vermitteln konnten.

Termine
gepostet am: Donnerstag, 22.10.2020, 14:10 Uhr

Gedenkaktion Mahnwache und Stolpersteine Putzen

Es Sind noch 75 Stolperstein-Stellen in Leipzig ohne Putzpaten  II Außerdem das Programm für Leipzig zum Gedenktag am 9. November 2020

Wir suchen noch 75 neue und alte „Putz-PatInnenen“ für die Stolpersteine, die an diesem Tag symbolisch geputzt werden. Wir hoffen auch sehr auf Rückmeldungen von jenen, die bereits seit vielen Jahren eine Patenschaft übernehmen, damit wir die Verteilung besser koordinieren können und sicherstellen können, dass an jedem Stolperstein eine Mahnwache abgehalten und geputzt wird.

Die Mahnwachen und das Stolpersteine Putzen finden am 9. November in der Zeit von 10:00 – 18:00 Uhr statt.

Die vollständigen Biographien zu den Menschen, für die Stolpersteine verlegt wurden, finden Sie auf der Homepage der AG Stolpersteine , in welche auch der Erich-Zeigner-Haus e.V. Mitglied ist. Zudem sind die Links zu den Biografien in der Tabelle eingefügt.

Programm für Leipzig:

Montag, 9.11.2020:

10:00 Uhr – Symbolischer Auftakt durch die Projektkoordinatoren des Erich-Zeigner-Haus e.V. am Dittrichring 13 (aufgrund der Corona-Verordnungen in diesem Jahr keine öffentliche Veranstaltung)

Von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr findet die Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ statt. In diesem Zeitraum werden alle Stolpersteine in Leipzig durch engagierte Mitbürgerinnen und Mitbürger geputzt. Die Mahnwachen können von jeder / von jedem selbst und individuell gestaltet werden. Wichtig ist, dass es nicht darum geht, 8 Stunden lang vor Ort zu sein. In der Regel nehmen sich die Menschen 30 – 60 Minuten Zeit, um die Stolpersteine zu putzen, die Biografien der Opfer des Faschismus zu verlesen und vielleicht durch Blumen, Kerzen, Gedichte oder Musik inne zu halten und zu gedenken. In diesem Jahr dürfen aufgrund der Corona-Pandnemie an den Stolpersteinen maximal 10 Personen aus 2 Haushalten für ihre Mahnwachen und das Putzen der Steine zusammenkommen. Wir bitten darum, alle geltenden Auflagen zum Infektionsschutz zu beachten, Mundnasenmasken zu tragen und Abstände zu wahren.

Wir freuen uns auf Rück- und Anmeldungen von Ihnen und Euch.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 21.10.2020, 13:10 Uhr

Aufzeichnung – Erstpräsentation von „Zeigners Sozialistica“ – Liveübertragung vom 09.10.2020

Am 09. Oktober präsentierte der Historiker und Zeigner-Bipgraph Dr. Manfred Hötzel erstmalig sein kürzlich erschienens Buch „Sozialistica und andere Bücherschätze in der Bibliothek Erich Zeigners“. Die Veranstaltung wurde aufgrund der derzeitigen Maßnahmen zum Infektionsschutz digital durchgeführt und live über Vimeo, Facebook sowie über unsere Homepage übertragen. Für alle, die an der Veranstaltung nicht teilnehmen und der Liveübertragung nicht beiwohnen konnten, möchten wir nun die Aufzeichnung der Buchvorstellung verfügbar machen. Neben einer kurzen Erstpräsentation des Werkes mitsamt Hintergrundinformationen zur Buchidee und -entstehung geht Dr. Manfred Hötzel auch auf einige interessante Fragen des Publikums ein und zeigt ausgewählte Titel aus der Bibliothek Erich Zeigners in dessen ehemaligen Arbeitsräumen im Erich-Zeigner-Haus.

Wir wünschen viel Spaß beim Anschauen!
Bei Interesse an dem Buch besteht die Möglichkeit, im Erich-Zeigner-Haus vorbei zu kommen und ein Exemplar zu erwerben. Dieses lässt sich aber auch direkt über den Passage-Verlag bestellen.

 

Veranstaltung
gepostet am: Dienstag, 20.10.2020, 12:10 Uhr

Mahnmalspaziergang durch Plagwitz (KEW Leipzig)

Morgen laden wir bei wunderbarem Herbstwetter von 15.00 bis 17.00 Uhr zu einem Stadtteilspaziergang durch Plagwitz ein. Ausgangs- und Treffpunkt ist das Erich-Zeigner-Haus (Zschochersche Str. 21, gegenüber vom Felsenkeller), welches aufgrund seiner besonderen Geschichte zugleich den ersten wichtigen Spaziergangsstopp markiert.
Von dort aus geht es weiter durch das Viertel und hin zu verschiedenen Mahnmalen, bei denen es sich zu einem großen Teil auch um Stolpersteine handeln wird. Die in ganz Leipzig liegenden Gedenksteine konnten zu großen Teilen durch und im Anschluss an von uns betreute historisch-politische Jugendprojekte verlegt werden.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der diesjährigen Kritischen Einführungswochen (KEW) der Universität Leipzig statt.
Für den Spaziergang empfehlen wir die Mitnahme von warmer Kleidung, Thermoskannen und Mundnasenschutz. Weitere Informationen zum Hygienekonzept der KEW sind ebenfalls auf der entsprechenden Website abrufbar.

Wir freuen uns über viele Interessierte, die mit uns gemeinsam einen genaueren Blick zwischen die Pflastersteine von Plagwitz werfen, die Mahnmale unseres Viertels entdecken und so mehr darüber erfahren möchten.

 

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

Termine
gepostet am: Montag, 19.10.2020, 16:10 Uhr

Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“

Durch Putzpatenschaften ein Zeichen setzen!

Auch in diesem Jahr ruft der Erich-Zeigner-Haus e.V. zum bereits 13. Mal zur gemeinsamen Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ auf. Mit Ihnen wollen wir gemeinsam der Menschen gedenken, die Opfer des faschistischen Regimes geworden sind. Durch die Stolpersteine wurden ihre Namen der Vergessenheit entzogen – nun wollen wir diese durch die Putzaktion in der Gesellschaft wieder sichtbar machen.

Die Intention der Veranstaltung ist das Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vom 9. November 1938. Diese Pogrome bildeten einen weiteren Höhepunkt der beispiellosen Verfolgung und Entrechtung von Mitbürgerinnen und Mitbürgern im gesamten ehemaligen Deutschen Reich. Im Rahmen einer deutschlandweiten Gedenkaktion beteiligen sich am 9. November zahlreiche Städte an den Mahnwachen und dem symbolischen Putzen der Stolpersteine.

Neben dem gewünschten Gedenken und Mahnen ist ein weiterer wichtiger Aspekt der alljährlichen Stolperstein-Reinigung zudem das Vorbeugen einer zunehmenden Verwitterung der Gedenksteine, deren Inschriften ohne eine regelmäßige Pflege mit der Zeit schlechter erkennbar werden. Deshalb rufen wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. dazu auf, sich an der Putzaktion der Gedenksteine zu beteiligen und so eine „Putz-Patenschaft“ für Stolpersteine zu übernehmen.

Die Aktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ und die Einzelschicksale hinter den Stolpersteinen erinnern uns daran, dass wir nicht vergessen dürfen, wohin Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz führen können. Das Bewusstsein für die Vergangenheit begründet die Notwendigkeit und die Wichtigkeit für unser gemeinsames und öffentliches Eintreten für Demokratie, Weltoffenheit und Zivilcourage.

Weitere Informationen zum konkreten Ablauf des 9. Novembers 2020 werden im Laufe der nächsten Wochen hier erscheinen. Auch auf unserer Facebook-Seite werden wir regelmäßig über den aktuellen Stand der Gedenkaktion informieren.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Rückmeldung.

 

Henry Lewkowitz, Geschäftsführer

Caroline Müller, Projektleiterin Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 19.10.2020, 13:10 Uhr

RÜCKBLICK – Workshop „Critical Whiteness“ am 16.10.2020

Am vergangenen Freitag durften wir im Rahmen unserer diesjährigen Veranstaltungsreihe „Demokratie versus Rechtsextremismus und Rechtspopulismus. Aktuelle Herausforderungen für Staat und Gesellschaft“ einen Workshop zum Thema „Critical Whiteness“ über ZOOM anbieten.
Wir freuen uns, dass sich so viele Interessierte für den partizipativen Workshop angemeldet haben – wir konnten alle Plätze im Workshop vergeben und nehmen für weitere Veranstaltungen mit, dass großes Interesse an diesem Format besteht. Alle Teilnehmenden haben sich zudem gut in den Workshop eingebracht, wofür wir uns an dieser Stelle bedanken möchten.
Wie erfolgreich ein Workshop verläuft hängt nicht zuletzt in entscheidendem Maße vom Mitwirken der Teilnehmenden ab.
Auch gilt unser Dank Frau Dr. Jule Bönkost vom IDB (Institut für Diskriminierungsfreie Bildung), die den Workshop vorbereitet und durchgeführt hat, sowie Thekla Funke, die uns mit einer passenden Anmoderation auf den Workshop eingestimmt hat.

Für alle Interessent:innen, die am Workshop nicht teilnehmen konnten und/oder Interesse an weiteren Informationen über das IDB haben, verlinken wir nun wie Website des IDB. Hier sind neben einer Auflistung aller Angebote auch weiterführende Informationen sowie einige hilfreiche Informationsmaterialien abrufbar.

Für offene Rückfragen zum Workshop oder etwaige Anmerkungen möchten wir zu guter Letzt noch einmal auf unsere Mailadresse „kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de“ hinweisen. Auch Feedback zum Workshop ist immer gern gesehen, da wir selbst auch in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie erstmals digitale Formate ausprobieren.

Vielen Dank für die Unterstützung unserer Reihe. Über alle weiteren bevorstehenden Seminare und Veranstaltungen informieren wir in Kürze.

– Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 12.10.2020, 14:10 Uhr

Freie Plätze – ONLINE-Workshop am 16.10. – „Critical Whiteness“

Wir möchten erneut auf unseren Online-Workshop zum Thema „Critical Whiteness“ hinweisen, der diesen Freitag (16.10.) von 18.00-20.00 Uhr über ZOOM stattfinden wird.
Gemeinsam mit Frau Dr. Jule Bönkost wollen wir im Rahmen des Workshops über weiße Privilegien und Rassismus sprechen und in diesem Zusammenhang auch Möglichkeiten für einen reflektierten Umgang mit selbigen kritisch beleuchten.

Aktuell gibt es noch ein paar freie Plätze.
Eine Anmeldung zur Teilnahme ist über die E-Mail-Adresse kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de möglich.

Wir freuen uns über weitere Anmeldungen – am 14.10. sind keine Anmeldungen mehr möglich und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten alle notwendigen Unterlagen und Informationen per E-Mail.
Wir bitten zu bedenken, dass für die Teilnahme am Workshop eine Webcam sowie ein Mikrofon benötigt werden.

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 09.10.2020, 17:10 Uhr

„Zeigners Sozialistica“ – Buchbesprechung und Präsentation – ein Rückblick

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, liebe Unterstützer:innen, liebe Interessierte,

wir bedanken uns für das Interesse an der Buchvorstellung von „Sozialistica und andere Bücherschätze in der Bibliothek Erich Zeigners“, die am vergangenen Freitag live aus dem Erich-Zeigner-Haus übertragen wurde.
Auch gilt unserer Dank dem Streamio-Team für ihre technischen Unterstützung bei der Umsetzung der Veranstaltung, die uns eine Vermittlung des Bibliotheksflairs trotz der derzeit eingeschränkten Möglichkeiten zur Veranstaltungsdurchführung ermöglicht hat.
Zu guter Letzt möchten wir auch Herrn Dr. Hötzel, dem Buchautoren und Zeigner-Biographen, für seine überaus interessanten Schilderungen und Erläuterungen sowie die Vorstellung einiger ausgewählter Exemplare aus der Bibliothek Erich Zeigners danken.

Wenn Sie Interesse an einer Lektüre von „Zeigners Sozialistica“ haben und nun selbst einen genaueren Blick zwischen die Bücherseiten der Zeignerischen Bibliothek werfen möchten, können Sie das Buch ab jetzt über das Erich-Zeigner-Haus oder über den Passage-Verlag bestellen.

Über eine kurze Anmeldung Ihres Besuches per E-Mail (an: kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de) würden wir uns freuen – so können wir sicherstellen, dass für die Aushändigung des Buches eine:r verantwortliche:r Mitarbeiter:in im Hause ist.
Falls Sie für den Erwerb eines Exemplares bei uns im Haus vorbeikommen möchten, denken Sie bitte an Ihren Mundnaseschutz.

– Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

Veranstaltung
gepostet am: Mittwoch, 07.10.2020, 14:10 Uhr

„Critical Whiteness- wie wir als Weiße mit unserem Rassismus umgehen müssen“ – ONLINE WORKSHOP über ZOOM

Am 16. Oktober ab 18 Uhr wird im Rahmen der diesjährigen Veranstaltungsreihe des Erich-Zeigner-Haus e.V. ein Online-Workshop zu dem Thema „Critical Whiteness- wie wir als Weiße mit unserem Rassismus umgehen müssen“ über die Videokonferenzplattform „ZOOM“ stattfinden.

Die „kritische Weißseinsforschung/Critical Whiteness“ möchte weiße Personen auf ihre privilegierte Position in der Gesellschaft im Vergleich zu People of Color aufmerksam machen.
Im Workshop werden wir uns damit beschäftigen, was weiße Privilegien eigentlich bedeuten und welche Möglichkeiten weiße Menschen haben, um als Verbündete von People of Color und aus ihrer privilegierten Position heraus gegen Rassismus vorzugehen.
Der Workshop richtet sich an weiße Personen, die motiviert sind ihre Privilegien zu reflektieren und ihr Handeln gegen Rassismus vor dem Hintergrund dieser kritisch zu beleuchten.


Dr. phil. Jule Bönkost
ist Amerikanistin, Kulturwissenschaftlerin und gemeinsam mit Josephine Apraku die Leiterin des Instituts für diskriminierungskritische Bildung.
Sie ist eine weiße cis-Frau und sensibilisiert für Diskriminierungen mit deren Intersektionen.

Die verbindliche Anmeldung für den Workshop ist per Mail an kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de bis zum 13. Oktober möglich und kostenlos.
Aufgrund des partizipativen Charakters des Workshops ist die Teilnemer:innenzahl begrenzt.
Im Anschluss an die Anmeldung erhalten alle Teilnehmenden die Zugangsdaten, weitere Informationen zum Ablauf sowie benötigte Arbeitsmaterialien für den Workshop per Mail. Die Veranstaltung wird über die Videoplattform Zoom stattfinden und die Teilnahme erfordert ein technisches Gerät mit Mikrofon und Webcam.

Wir freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen!

– das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

Termine
gepostet am: Dienstag, 29.09.2020, 11:09 Uhr

Digitale Buchvorstellung – Erstpräsentation von „Zeigners Sozialistica“

Am Freitag, den 09.10.2020, ab 18 Uhr ist es nun soweit: Der Historiker Dr. Manfred Hötzel stellt im Ambiente der Bibliothek Erich Zeigners erstmalig sein Buch „Sozialistica und andere Bücherschätze in der Bibliothek Erich Zeigners“ vor. Die Buchpräsentation der Bibliographie der Bibliothek des ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten und Leipziger Oberbürgermeisters findet aufgrund der derzeitigen Corona-Situation per Live-Übertragung statt.

Über den Zeitraum von mehreren Jahren arbeitete Dr. Manfred Hötzel an der sachlich und chronologisch gegliederten Bibliographie, welche den Leserinnen und Lesern nun eine Übersicht aller gesammelten Bücher, Schriften und weiterer Publikationen, die noch heute im Bestand des ehemaligen Oberbürgermeisters Zeigner zu finden sind, bereitstellt. Neben einer Einleitung zur Geschichte der Bibliothek sowie einer Kurzbiographie über ihren ehemaligen Besitzer enthält das Buch von ca. 360 Seiten Länge auch einen Beitrag zur Arbeit des Erich-Zeigner-Haus e.V., der heute in den Räumlichkeiten des Hauses ansässig ist und regelmäßig zu Bildungsveranstaltungen in die Bibliothekräume Zeigners einlädt.

Dr. Manfred Hötzel studierte an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena Geschichte, Germanistik und Pädagogik und ist heute pensionierter Historiker und Zeigner-Biograph.
Von 1971 bis 1990 arbeitete er als Lehrer im Hochschuldienst an der Karl-Marx-Universität in Leipzig und befasste sich auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand weiterhin mit historischen wie politischen Themen, insbesondere mit regionalem Bezug.

Die Vorstellung des Buches wird über die Streaming-Plattform „VIMEO“ live übertragen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei und ohne Anmeldung über den folgenden Link über das Videoportal Vimeo möglich.

Gerne können Sie der Live-Übertragung überdies über unsere Facebook-Seite oder hier auf unserer Vereinshomepage beiwohnen – das Video der Live-Übertragung wird hierzu spätestens am 09.10. ganz oben auf der Startseite erscheinen.

Wir freuen uns auf einen interessanten Abend zwischen den Bücherseiten der Zeignerischen Bibliothek mit vielen Zuschauerinnen und Zuschauern.

– das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 21.09.2020, 14:09 Uhr

Rückblick- Online Seminar „Postkoloniales Erbe, Postkoloniale Verpflichtung“

Am vergangenen Freitag fand über die Videoplattform „Zoom“ das erste Online-Seminar unserer diesjährigen Veranstaltungsreihe zu dem Thema „Postkoloniales Erbe, Postkoloniale Verpflichtung“ statt. Nachdem kurz die Kolonialgeschichte Europas und insbesondere Deutschlands erläutert wurde, gingen die Referierenden, Jona Elisa Krützfeld und Max Wegener von der Leipziger „AG Postkolonial“, verstärkt auf die Aktualität postkolonialer Strukturen in unserer heutigen Gesellschaft und die eurozentristische Sichtweise Europas ein. Darüber hinaus wurde diskutiert, welche Möglichkeiten es gibt, um kritisch und reflektiert mit diesem (post-)kolonialen „Erbe“ umzugehen und verinnerlichten Denk- und Handlungsmustern entgegenzuwirken.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für die vielen spannende Redebeiträge und Fragen. Zudem gilt unser Dank den beiden Referierenden für ihre informationsreichen Beiträge sowie Raimund Grafe für die Moderation der Veranstaltung.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 16.09.2020, 13:09 Uhr

ZUR AKTUELLEN SITUATION DER GEFLÜCHTETEN AUF LESBOS – SOLIDARITÄT MIT DEN MENSCHEN AUS DEM CAMP MORIA

Die aktuelle Situation geflüchteter Menschen auf den griechischen Inseln, speziell die der Geflüchteten aus dem ehemaligen Lager Moria auf Lesbos, macht uns betroffen. Auch macht uns betroffen, dass sich am vergangenen Montag bei der Abstimmung im Sozialausschuss des Sächsischen Landtages gegen ein Landesaufnahmeprogramm und die Aufnahme von 500 Geflüchteten aus der Krisenregion ausgesprochen wurde. Wir möchten mit Blick auf die katastrophale Situation ausdrücklich unsere Solidarität mit den Geflüchteten sowie allen Helfenden vor Ort bekunden. Ein Lager, welches ursprünglich einmal für die Unterbringung von 2.800 Menschen konzipiert wurde, kann weder vorläufig noch dauerhaft zum Wohnort von 12.000 Menschen werden – zwischenzeitig lebten in Moria sogar rund 20.000 Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen. Der Umgang mit den Geflüchteten, die sich ein Leben in Sicherheit gewünscht haben und ihre Heimat verlassen mussten, darf nicht darin bestehen, sie vom restlichen Teil der Welt abzuschotten und ihre Unterbringung als Abschreckungsbeispiel zu instrumentalisieren. Wir sprechen uns für eine sozialpolitische Lösung aus, die sich am Wohl der Betroffenen orientiert und sich zeitgemäßen Maßnahmen zur Aufnahme Asylsuchender zuwendet. Die derzeitige Situation mit den steigenden Corona-Infektionen unter den Geflüchteten sowie der Zerstörung des Lagers durch die Brände ist durch massive und strukturelle Probleme des europäischen Asylsystems zustande gekommen. Wir hoffen daher, dass sich baldmöglichst Lösungen finden lassen, die mit einem Bekenntnis zur europäischen Verantwortung und zur Menschlichkeit einhergehen und den Geflüchteten vor Ort eine Perspektive bieten.

Wenngleich die angekündigte Aufnahme von rund 1.500 Geflüchteten bestehend aus 408 Familien ein erster Schritt ist, zeigen viele Kommunen bereits ihre Bereitschaft, mehr Geflüchtete aufzunehmen. Es bedarf auch nach der Aufnahme dieser 1.553 schutzbedürftigen Menschen weiterer und vor allem auch anhaltender Unterstützung und Initiative von Deutschland aber auch von anderen europäischen Ländern.

Termine
gepostet am: Donnerstag, 10.09.2020, 13:09 Uhr

Online-Seminar „Postkoloniales Erbe, Postkoloniale Verpflichtung“

Am Freitag, den 18. September 2020, findet von 18.00 bis 20.00 Uhr ein Online- Seminar zu dem Thema „Postkoloniales Erbe, Postkoloniale Verpflichtung“ statt.

Obwohl unser alltägliches Leben von „postkolonialen Kontinuitäten“ geprägt ist, wird bei der Thematisierung von Rassismus oft nicht genug der Zusammenhang zwischen dem kolonialen Erbe Europas und Deutschlands, und den aktuell bestehenden Herrschafts-, Ausbeutungs- und Machtverhältnissen auf einer strukturellen Ebene berücksichtigt.

Im Rahmen der diesjährigen Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Demokratie versus Rechtsextremismus und Rechtspopulismus – Aktuelle Herausforderungen für Staat und Gesellschaft“, wirft das Online- Seminar am Freitag einen Blick auf das „Postkoloniale Erbe“ und die damit einhergehenden kulturellen Dispositionen, die bis heute nachwirken.

Wir freuen uns auf die Referierenden, Jona Elisa Krützfeld und Max Wegener, die im Rahmen eines Vortrages die Aktualität und Bedeutung von postkolonialen Strukturen verdeutlichen werden. Anschließend soll in einer gemeinsamen Diskussion darauf eingegangen werden, wie es gelingen kann, einen reflektierten und kritischen Umgang mit den eigenen Privilegien, verinnerlichten Herrschaftsstrukturen und rassistischen Stereotypen zu lernen. Die Moderation des Abends übernimmt Raimund Grafe.

Jona Elisa Krützfeld ist Kulturwissenschaftlerin und Verlegerin im Akono Verlag für zeitgenössische afrikanische Literaturen. Außerdem ist Sie als Aktivistin bei Leipzig Postkolonial und Vorständin beim Engagierte Wissenschaft e.V. tätig.

Max Wegener studierte African Studies und ist als politischer Bildner im Bereich der Aufarbeitung der Kolonialgeschichte aktiv. Sein Forschungsgebiet ist die Institutionsgeschichte und deren postkoloniale Kontinuitäten.

Raimund Grafe studierte Geschichte, Politik und Wirtschaft. Danach arbeitete er im Sächsischen Landtag und im Sächsischen Wirtschaftsministerium. Grafe ist Vorstandsvorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V. und gegenwärtig Abteilungsleiter in der Thüringer Staatskanzlei.

Das Online-Seminar wird über die Videoplattform Zoom stattfinden.

Bitte melden Sie sich vorher über die Mailadresse: kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de zur Teilnahme am Online-Seminar an, die Zugangsdaten werden Ihnen dann einige Tage vor der Veranstaltung per E-Mail zugeschickt.

 

Die Teilnahme am Seminar ist kostenfrei.

Wir freuen uns über jede Anmeldung!
Das Team des Erich Zeigner Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 02.09.2020, 15:09 Uhr

EINWEIHUNG DER GEORG-ELSER-BRÜCKE ZUM WELTFRIEDENSTAG

Am gestrigen Weltfriedenstag, dem 01.09.2020, durften wir in Leipzig-Lindenau die ehemalige Gasthofbrücke gegenüber der Musikalischen Komödie offiziell in „Georg-Elser-Brücke“ umbenennen. Die feierliche Enthüllung der Namenstafeln begann um 18.30 Uhr, wurde von zahlreichen Besucher:innen und durch mehrere Redebeiträge unterstützt und war ein voller Erfolg – nicht zuletzt deshalb, da mit der Enthüllung der Tafeln ein Projekt zum Ende kommen durfte, welches zuvor viele Jahren in der Planung gewesen war. Wir freuen uns sehr, dass wir die Initiatoren des Projektes unterstützen und zu seiner Umsetzung beitragen konnten.

Mit der „Georg-Elser-Brücke“ haben wir nun den ersten öffentlichen Gedenkort für den Antifaschisten Georg Elser in Mitteldeutschland eingeweiht.

Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung, den Initiator:innen  des Projektes sowie allen Spenderinnen und Spendern, unter anderem von der Stadtratsfraktion DIE LINKE und der Stadtratsfraktion der SPD. Die Bedeutung auch der finanziellen Unterstützung solcher Projekte darf nicht unterschätzt werden.

Besonderer Dank gilt auch dem anhaltenden Einsatz des Projekt-Mitinitiators Dr. Hans-Joachim Wienhold, der auch nach mehrmaliger Ablehnung des Vorhabens durch die Stadt nicht nachlässig wurde und sich für die Umbenennung der Brücke eingesetzt hat. Des Weiteren ist Herrn Marco Götze zu danken, der sich als Mitglied der Stadtratsfraktion DIE LINKE bei der entscheidenden Stadtratssitzung ebenfalls für die Bewilligung der Brückenumbenennung stark gemacht hat. Danke an Herrn Dr. Nils Franke, der die Veranstaltung eröffnete, und an alle Unterstützer:innen, die sie sich für das Wachhalten der Erinnerung an Georg Elser einsetzen.

 Dr. Nils Franke, Marco Götze (DIE LINKE), Thekla Funke, Projekt-Mitinitiator Dr. Hans-Joachim Wienhold, Carolin Jürgens und Paula Güth (von links nach rechts)          

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. ist ein Verein, der sich in seiner Arbeit nach dem Vorbild seines Namensgebers – Erich Zeigner – ausrichtet. Erich Zeigner, 1923 sächsischer Ministerpräsident und nach der Befreiung 1945 erster Oberbürgermeister von Leipzig, hat in der Zeit der NS-Diktatur Zivilcourage gezeigt, indem er unter anderem am Leipziger Rettungswiderstand beteiligt war und diesen mitorganisierte. Dieses selbstlose Engagement, welches uns allen die Werte der Weltoffenheit und Toleranz vermittelt, bildet die geistige Folie unserer Arbeit, die zu großen Teilen aus der historisch-politischen Bildungsarbeit mit Jugendlichen sowie zahlreichen erinnerungskulturellen Projekten besteht. Das Erinnern an diejenigen, die in der NS-Zeit verfolgt wurden, empfinden wir nicht nur als wichtig im Sinne des Gedenkens, sondern auch im Sinne des Mahnens. Wir wollen mahnen, dass sich die schrecklichen Verbrechen der NS-Zeit nicht wiederholen dürfen. Aber wir wollen auch daran erinnern, dass es selbst in dieser Zeit Menschen gab, die sich gegen das Regime aufgelehnt, Widerstand geleistet und Verfolgte unterstützt haben – und auch aus diesen Geschichten können wir vieles mitnehmen, dieses Engagement können wir uns zum Vorbild nehmen, wenn wir daran zurückdenken. So soll uns auch die Georg-Elser-Brücke an einen Menschen erinnern, der sich selbstlos gezeigt und gegen den Faschismus eingesetzt hat.  

Georg Elser verübte am 08. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller ein Attentat auf Adolf Hitler und weitere führende Nationalsozialisten, welches jedoch durch eine unerwartete, frühzeitige Abreise derer, die durch die Detonation des zeitgesteuerten Sprengkörpers zu Tode kommen sollten, missglückte. Elser selbst wurde auf seiner Flucht von der Gestapo gefangen genommen und nach vielen Jahren der Gefangenschaft in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau am 09. April 1945 auf Befehl Hitlers erschossen.

Wir als Verein, der insbesondere im Bereich der historisch-politischen Bildungsarbeit tätig ist, setzen uns für Orte der öffentlichen Erinnerung ein. Wir sind der Meinung, dass es wichtig ist, über das individuelle Erinnern hinaus, Menschen wie Georg Elser zu gedenken. Sein uneigennütziges Vorhaben zum Wohl der Gesellschaft, sein aktiver Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime zeichnet ihn als einen herausragenden Widerstandskämpfer aus.

Durch ein öffentliches Gedenken, wie es gestern durch die Anbringung der Namenstafeln begründet werden konnte, ehren wir einerseits mit einem Blick in die Vergangenheit den Widerstand und die Zivilcourage Elsers, andererseits setzen wir zeitgleich ein Zeichen für die Zukunft und vermitteln nach außen, welches Wertesystem wir in unserer gegenwärtigen Gesellschaft verankern wollen.

Gerade heute, in einer Zeit, in der struktureller und öffentlich ausgeübter Rassismus und Antisemitismus immer wieder unser Alltagsbild prägen, ist es umso wichtiger eine aktive Erinnerungskultur zu unterstützen und selbst aktiv zu werden, Stellung zu beziehen und Einsatz gegen diese Tendenzen und Strukturen zu zeigen.  Eine offene demokratische Gesellschaft braucht eine umfangreiche Aufarbeitung ihrer Geschichte und eine lebendige Erinnerungskultur, um innerhalb des kulturellen Kollektivs ein gemeinsames Regel- und Wertesystem zu schaffen und aufrecht zu erhalten.

Durch historisch-politische Bildungsarbeit sowie durch erinnerungskulturelle Projekte wie dieses, können wir neue Zugänge zur Vergangenheit bereitstellen so auch dazu beitragen, dass die wichtigen Werte unserer demokratischen Gesellschaft für und durch alle nachfolgenden Generationen weitergetragen werden. Erinnern ist ein politischer Akt. Durch das Gedenken an Elsers Zivilcourage und Mut, seinen Widerstand zum Schutz der Demokratie, heben wir die Bedeutung jenen Engagements in unsere Gegenwart und Zukunft und setzen öffentlich ein Zeichen für ein weltoffenes, demokratisches Miteinander, das sich gegen Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz in unserer heutigen Gesellschaft ausspricht.

Wir hoffen daher, dass uns diese Brücke zukünftig nicht nur an Georg Elser erinnert, sondern uns alle gleichermaßen zum zivilcouragierten, offenen und demokratischen Handeln anhält.

 

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

Termine
gepostet am: Freitag, 14.08.2020, 10:08 Uhr

Workshopreihe: Historisch-Politische Bildungsarbeit

Im September und Oktober finden in Eilenburg, Taucha, Schkeuditz und Torgau jeweils drei Workshops ab 17.00 Uhr statt, bei denen engagierte Menschen eine Orientierung bekommen, welches Handwerkszeug und Hintergrundwissen es bedarf, um eigene erinnerungskulturelle (Jugend-) Projekte zu initiieren und durchzuführen.

Als Bildungs- und Begegnungsstätte für historisch-politische Bildung ist der Erich-Zeigner-Haus e.V. in Leipzig ein Ort nachhaltiger Erinnerungsarbeit in Sachsen. Zu diesem Thema und seiner Arbeit veröffentlichte der Verein 2019 einen Leitfaden. Dieser soll nun als ein drei-Tages Workshop für Interessierte aufbereitet und angeboten werden. Auf dessen Grundlage werden die Teilnehmenden der Workshops befähigt, selbst in ihren Orten erinnerungskulturelle Projekte zu initiieren und durchzuführen. Die Teilnehmenden bekommen eine Orientierung, welches Handwerkszeug und Hintergrundwissen es bedarf, um so ein Projekt ins Leben zu rufen. Dabei werden sie selbst zu einem NS-Opfer recherchieren, um einen Stolperstein verlegen zu können.

Termine:

Eilenburg: 09.09.2020; 16.09.2020; 23.09.2020  —  Mehrgenerationenhaus Arche Eilenburg, Nikolaiplatz 3, 04838 Eilenburg
Taucha: 10.09.2020; 17.09.2020; 24.09.2020b  —  Räumen des Diakonats der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Taucha-Dewitz-Sehlis, Rudolf-Winckelmann-Straße 3, 04425 Taucha
Schkeuditz: 28.09.2020; 07.10.2020; 14.10.2020  —  Kolonnaden am Rathaus, Rathausplatz 3, 04435 Schkeuditz
Torgau: 01.10.2020; 08.10.2020; 15.10.2020  —  Soziokulturelles Zentrum Kulturbastion, Straße der Jugend 14B, 04860 Torgau

Die Anmeldung zu den Workshops erfolgt online per Anmeldeformular über unsere Homepage.

Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Jugendprojekte
gepostet am: Dienstag, 11.08.2020, 14:08 Uhr

Einweihung einer Gedenktafel für die jüdische Familie Rotter

Am Donnerstag, den 29.10.2020, wird ein Projekt zum Abschluss kommen, welches wir im Verlauf der vergangenen Monate vorbereitet, begleitet und durchgeführt haben.
Im Rahmen des Projektes beschäftigten sich Schüler*innen des Neuen Nikolaigymnasiums mit der jüdischen Familie Rotter, für die nun eine Gedenktafel eingeweiht werden soll. Das Datum für die Einweihung der Gedenktafel wurde deshalb gewählt, da an eben diesem Tag vor 98 Jahren die Einweihung des Sportgeländes des jüdischen Sportvereins SK Bar Kochba in der Delitzscher Straße stattgefunden. Diesen Sportverein hatte das Oberhaupt der Familie Rotter vor 100 Jahren, im Jahre 1920, gegründet. 2018 hatten wir bereits in Zusammenarbeit mit dem DGB-Stadtverband zur Erinnerung an die Zerstörung der Geschäftsstelle des SK Bar Kochba in der Elsterstraße 7 eine Gedenkstele errichtet. Das damalige Projekt regte daraufhin eine intensivere Recherche zur Geschichte der jüdischen Familie Rotter an.

Durch die Gedenktafel soll nun unter anderem an das Engagement und an die Arbeit der Familie erinnert werden. Die einzelnen Familienmitglieder, deren Namen auf der Tafel zu lesen sein werden, waren nicht nur in die Arbeit des SK Bar Kochba involviert, sondern unterstützen zudem den Familienbetrieb in der Leipziger Innenstadt. Gedacht werden soll dem engsten Familienkreis – Adolf Rotter, seiner Ehefrau Eugenie Rotter (geb. Hein), sowie ihre vier gemeinsamen Söhne – Joseph, Curt, Otto und Fritz Egon Rotter.
Da sich die
„Rauchwarengroßhandlung Rotter“ damals im „Brühl 33“ befand, werden wir am 29. Oktober an der Hausfassade des dort heute befindlichen Gebäudes stellvertretend die Gedenktafel für die Familie anbringen lassen.

Auch wenn wir in diesem Jahr unsere Projektrecherche und -treffen teilweise in den digitalen Raum verlagern mussten, konnten wir trotzdem erfolgreich mit den Unterlagen aus dem Leipziger Staatsarchiv arbeiten und den Schüler*innen einen Einblick in originale Unterlagen gewähren.

Die Jugendlichen sollen nun noch mit einem selbst erstellten Flyer, indem ein Überblick über die Biografie, die Arbeit und das Engagement der Familie aufgeführt sein wird, Spenden für die Finanzierung der Gedenktafel sammeln gehen.

Wir möchten alle Interessierten herzlich zur feierlichen Einweihung der Gedenktafel am 29.10.2020 um 16 Uhr am „Brühl 33“ einladen. Die Einweihungsveranstaltung findet draußen und unter Berücksichtigung der aktuellen Auflagen zum Infektionsschutz statt.

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem DGB-Stadtverband durchgeführt und von der Holger-Koppe-Stiftung gefördert.

 

– Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 20.07.2020, 10:07 Uhr

RÜCKBLICK – ONLINE SEMINAR „RECHTSEXTREMISMUS IM FUßBALL

Am vergangenen Freitag fand bei uns ein Online-Seminar zum Thema „Rechtsextremismus im Fußball“ statt. Hierbei ging es zum Beispiel darum, wie sich der Rechtsextremismus im Profifußball, als auch im Amateurfußball auswirkt. Außerdem gingen wir dabei auch auf die Geschichte ein und wie sich der Rechtsextremismus im laufe der Zeit weiterentwickelt hat. Desweiteren sind wir auf die Konzepte und Handlungsansätze des DFB eingegangen und wie sich verschiedene Vereine durch Fanprojekte gegen den Rechtsextremismus einsetzen.

Dieses Online-Seminar hatte viele Zuschauer*innen, deshalb gab es auch viele interessante Fragen die gestellt wurden. Somit war auch ein großer Austausch von Erfahrungen gegeben.

Daher möchten wir uns noch einmal bei unseren Zuschauer*innen bedanken, die am Freitag mit dabei waren. Auch möchten wir uns noch einmal bei unserem Moderator PD Dr. Nils M. Franke und unserem Referenten Ronny Blaschke bedanken, die uns ein sehr interessantes Online-Seminar geboten haben.

 

Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig und dem Leipzig.Courage zeigen e.V. statt.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 03.07.2020, 13:07 Uhr

Online-Seminar zum Thema „Rechtsextremismus im Fußball“

Am Freitag, den 17. Juli 2020, findet von 18:00 bis 20:00 Uhr ein Online-Seminar zum Thema „Rechtsextremismus im Fußball“ statt.

Das Online-Seminar soll zeigen, dass die rechte Szene im Fußball in den letzten Jahren stark zugenommen hat.
Vor allem in der heutigen Zeit, zeigt sich, wie stark und präsent der Rechtsextremismus in Vereinen ist. Oftmals bringen sich Fans, aber auch Spieler damit in Verbindung. Rechtsextremismus begleitet den Fußball, sei es z.B. auf der Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Spiel, in internen Bereichen der Vereine oder aber auch direkt im Stadion. In unserer Veranstaltung wollen wir auf die Aussage „Rote Karte für Nazis“ eingehen und uns mit der Geschichte der rechten Szene im deutschen Fußball auseinandersetzen.
Es stellt sich hierbei unter anderem die Frage, betrifft das Thema nur die „Hooliganszene“ im Fanbereich in Vereinen oder wird dieser Begriff „Rechtsextremismus im Fußball“ ganz anders definiert?

Die aufgeführten Themen werden in einem Vortrag von dem ausgewiesenen Experten Ronny Blaschke, der bei dieser Veranstaltung als Referent tätig sein wird, analysiert und wiedergegeben. Doch der Sinn und Zweck dieser Veranstaltung ist die Diskussion untereinander. Wir wollen, dass Menschen zusammenkommen und darüber diskutieren, wie eine Freizeitbeschäftigung für Männer, Frauen, Kinder und Familien in das rechte Milieu abrutschen konnte und was dagegen unternommen werden kann bzw. was bereits dagegen unternommen wird. Diese Diskussion wird durch unseren Moderator PD Dr. Nils M. Franke geleitet.

Ronny Blaschke, studierte von 2001 bis 2004 Sport- und Politikwissenschaften an der Universität Rostock und ist heute als freier Journalist für die Süddeutsche Zeitung, die Berliner Zeitung, die Frankfurter Rundschau und das Deutschlandradio in Berlin tätig.
Außerdem interessiert er sich für die gesellschaftlichen Hintergründe des Sports und ist Mitglied der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur.

PD Dr. Nils M. Franke, ist Kulturwissenschaftler, Historiker sowie Leiter des Wissenschaftlichen Büros Leipzigs.
Seit 20 Jahren arbeitet er zur Geschichte des Natur- und Umweltschutzes und ist einer der bekanntesten Umwelthistoriker Deutschlands.

Das Online-Seminar wird über die Videplattform Zoom stattfinden. Deshalb bitten wir um eine verbindliche Anmeldung, indem Sie uns ihre E-Mail Adresse an folgenden Kontakt schicken: kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de
Im Vorfeld des Online-Seminar werden die Zugangsdaten dann von uns an alle Angemeldeten verschickt. Damit können Sie dann teilnehmen.

Wir freuen uns über jede Anmeldung.

Dies ist eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig und dem Leipzig.Courage zeigen e.V.

 

– Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Jugendprojekte
gepostet am: Montag, 22.06.2020, 10:06 Uhr

Rückblick – Eine Gedenktafel für das Ehepaar Zistler

Am vergangenen Samstag wurde im Poetenweg 12a in Leipzig die Gedenktafel für Isidor-Helmut und Anna Amalia Zistler angebracht und eingeweiht.

Dies ist nun die 6. Gedenktafel in Leipzig für „Stille Helden“ und wir sind sehr froh, dass wir dieses Projekt trotz der aktuellen Situation erfolgreich umsetzen konnten.

Wir möchten uns gern bei den vielen Besucher*innen und den Spender*innen bedanken, die Teil dieser Veranstaltung waren bzw. dieses Projekt finanziell unterstützt haben. Auch möchten wir uns natürlich bei den Jugendlichen des Neuen Nikolaigymnasiums bedanken, die hierbei maßgeblich am Projekt beteiligt waren.

Dieses Projekt wurde vom Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ gefördert.

Jugendprojekte
gepostet am: Montag, 15.06.2020, 13:06 Uhr

Eine Gedenktafel für das Ehepaar Zistler – „Stille Helden“-Projekt kommt zum Abschluss

Am Samstag, den 20.06.2020, soll um 17 Uhr eine Gedenktafel für die „Stillen Helden“ Anna Amalia und Isidor-Helmut Zistler im Poetenweg 12a (Leipzig-Gohlis) eingeweiht werden.

Isidor-Helmut wurde am 01.10.1908 geboren und kam aus Anger-Crottendorf in Leipzig. Er war Inhaber eines kleinen Lebensmittelgeschäftes und arbeitete zeitweise zusätzlich als Schauspieler, Sänger und Sprecher am Operettentheater sowie beim Schauspielhaus Sophienstraße. Er wurde aufgrund seines als jüdisch bekannten Vornamens „Isidor“ rassistisch verfolgt, von der Gestapo misshandelt und zwischenzeitlich verhaftet. Seine Ehefrau, Anna Amalia (geb. Buchheim), wurde am 10.10.1878 geboren, war Sängerin in der Großen Leipziger Gemeindesynagoge in der Gottschedstraße und arbeitete als Pädagogin an der Leipziger Theaterschule.

Nach Kriegsbeginn beteiligte sich das Ehepaar am Leipziger Rettungswiderstand jüdischer Menschen. Obwohl sie sich dabei selbst einem großen Sicherheitsrisiko aussetzten, bewies das Ehepaar Zivilcourage und Solidarität, indem es verfolgten Menschen Unterschlupf gewährleistete oder sie finanziell unterstützte. Insgesamt versteckten sie fünf Menschen in ihrer Wohnung. Wenngleich ihre Hilfsaktionen nie aufgedeckt wurden, flohen die beiden 1954 gemeinsam nach Westberlin, wo sie nach Möglichkeit Gesang unterrichteten. Obwohl der Berliner Senat ihre Leistungen und ihren uneigennützigen Einsatz „ohne Rücksicht auf die eigene Sicherheit“ anerkannte, führten sie ein von körperlichen Leiden und finanziellen Nöten geprägtes Leben.

Das Projekt fand im Laufe des vergangenen Jahres in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern des Neuen Nikolaigymnasiums statt und wurde vom Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ durch den Freistaat Sachsen gefördert.

Zur Teilnahme an der Gedenktafeleinweihung entsprechend der aktuellen Auflagen zum Infektionsschutz möchten wir herzlich einladen.

Weitere Informationen zum Schicksal der „Stillen Helden“ Zistler finden Sie unter der Kategorie „Jugendprojekte“.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 12.06.2020, 10:06 Uhr

EIN RÜCKBLICK AUF DIE STOLPERSTEINVERLEGUNG

Gestern am 11. Juni 2020 um 14:00 Uhr wurde der Stolperstein für Sally Wittelson in der Endersstraße 9 in Leipzig-Lindenau verlegt.
Er wurde damals aus politischen und rassischen Gründen von den Nationalsozialisten verfolgt. Dies wird noch einmal deutlich ersichtlich, wenn man sich die Inschriften des Gedenksteines anschaut.

Leider konnten die Nachfahren von Sally Wittelson nicht vor Ort an der Verlegung teilnehmen, da sie zur Zeit in London und in den USA leben. Doch sie richteten uns viele Grüße aus.

Wir sind außerdem sehr froh, dass wir die Verlegung eigenständig durchführen konnten, da der Künstler Gunter Demnig aufgrund der aktuellen Situation nicht vor Ort sein konnte. Auch möchten wir uns gern noch einmal bei allen Spender*innen und Besucher*innen bedanken, die diese Verlegung erst ermöglicht bzw. heute mit daran teilgenommen haben.

DANKE!

– Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 11.06.2020, 10:06 Uhr

Re-Live Video zu unserem Online-Seminar „Kommunikationsstrategien der Neuen Rechte im Internet“

Am Freitag, den 29. Mai, haben wir unsere Veranstaltung „Kommunikationsstrategien der Neuen Rechte im Internet“ als Live-Online-Seminar übertragen.
Zu sehen war es auf der Video-Plattform Vimeo und auf unserer Facebook-Seite.

Sie können sich de Aufzeichnung des Abends unter nachfolgendem Link anschauen: https://www.facebook.com/404980233010718/videos/1143010539416789/

Wir bedanken uns ganz herzlich noch einmal bei allen Interessierten, die unser Online-Seminar verfolgt und unterstützt haben. Unser Dank geht selbstverständlich auch an alle Spender*innen und an unsere Kooperationspartner, dem Förderverein Ökologische Freiwilligendienste (FÖF) e.V. und dem Leipziger VVN-BdA e.V, die uns finanziell unterstützt haben.

Auch möchten wir uns noch einmal bei unserem Referenten Stefan Rochow und dem Moderator des Abends PD Dr. Nils M. Franke sowie dem Leipziger Streaming-Anbieter ,Streamio‘ bedanken.

Jugendprojekte
gepostet am: Dienstag, 09.06.2020, 9:06 Uhr

Ein Stolperstein für Sally Wittelson – Verlegung am 11.06.2020

Am kommenden Donnerstag, den 11.06.2020, werden wir erneut einen Stolperstein verlegen.
In Erinnerung an den Leipziger Juden Sally Wittelson wollen wir in der Endersstraße 9 in Leipzig-Lindenau um 14 Uhr einen Gedenkstein in den Gehweg einlassen.


Sally Wittelson wurde am 17.12.1907 als Sohn von Isaak Mayer Wittelson und Rosa Gela Jakubowitz in Leipzig geboren. Er hatte vier Geschwister, darunter eine Halbschwester, war Mitglied der Israelitischen Religionsgemeinde und besaß die polnische Staatsbürgerschaft. Nach dem Besuch der Volks- und Handelsschule erlernte er den Beruf des Kürschners und sammelte anschließend berufliche Erfahrungen in Leipzig, Berlin und Paris. Doch nach seiner Rückkehr nach Leipzig zog er 1930 einen Schlussstrich unter seine bürgerliche Vergangenheit und engagierte sich zunehmend politisch. So war er vor allem der kommunistischen Arbeiterbewegung zugewandt, wurde Mitglied der Roten Hilfe und der KPD und war bis 1932 hauptamtlich in der sächsischen Bezirksleitung des Kampfbundes gegen den Faschismus tätig. Im April 1933 wurde er erstmals von den Nazis verhaftet. Nach seiner Emigration in die Tschechoslowakei 1934 war er anschließend als geheimer Kurier im kommunistischen Widerstand aktiv, was zu einer weiteren Haftstrafe führte.

Nach seiner Freilassung meldete Sally sich als Soldat bei den Internationalen Brigaden und kämpfte im Spanischen Bürgerkrieg. Nach Ende des Bürgerkrieges überquerte er als internationaler Flüchtling die Pyrenäengranze und lernte auf französischer Seite in einem Veteranen- und Versehrten-Heim der Spanienkämpfer Betty Rosenfeld kennen, eine jüdische Krankenschwester, die sich ebenfalls freiwillig zur Unterstützung der Internationalen Brigaden gemeldet hatte. Die beiden wurden ein Paar und lebten einige Zeit in Südfrankreich, ehe sie im Juni 1939 von der französischen Regierung interniert, in das angrenzende Lager Gurs gebracht und letztlich durch eine Verlegung in unterschiedliche Lager voneinander getrennt wurden. Erst 1942 sahen sich die beiden im Sammellager Drancy wieder. Zusammen mit tausenden Gefangenen wurden sie von dort in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dieses erreichte ihr Zug am 09. September. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Sally diesen Tag überlebte.

Die Verlegung des Gedenksteins für Sally Wittelson wird unter Einhaltung der aktuell gültigen Auflagen zum Infektionsschutz durchgeführt.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 02.06.2020, 12:06 Uhr

ONLINE-SEMINAR „Kommunikationsstrategien der Neuen Rechte im Internet“ – ein Rückblick

Am vergangenen Freitag, den 29. Mai, fand erstmalig eine unserer Veranstaltungen in Form eines Online-Seminars statt. Da die aktuellen Umstände auch weiterhin die Durchführung von Abendveranstaltungen in unseren Räumlichkeiten erschweren, realisierten wir selbige per Live-Übertragung über unsere Facebookseite sowie über die Video-Plattform VIMEO.

Durch das große Interesse aller Zuschauer*innen, die das Online-Seminar live mitverfolgten und sich rege über die Chatfunktion mit Fragen beteiligten, konnten wir so tatsächlich trotz räumlicher Distanz eine angeregte Diskussion zum Thema führen.

Wir bedanken uns bei allen Zuschauer*innen für die Teilnahme am Online-Seminar und somit auch für die Unterstützung unserer Veranstaltungsreihe und unserer Arbeit. Ganz besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang auch all jenen Unterstützer*innen, die unserem Spendenaufruf vor einigen Wochen gefolgt sind und uns ebenso wie Leipziger VVN-BdA e.V. durch die finanzielle Unterstützung die Umsetzung der Online-Veranstaltung ermöglicht haben.

Auch danken wir unseren Referenten Stefan Rochow und Dr. Nils Franke, die uns mit ihren Expertisen und Perspektiven thematisch durch den Abend geführt haben, sowie dem Leipziger Livestream-Anbieter ‚Streamio‘, der eine hervorragende Live-Übertragung des Abends möglich gemacht hat, in dem er das Zeignerhaus beinahe in ein kleines Fernsehstudio verwandelte.

Zu guter Letzt danken wir unserem Kooperationspartner, dem Förderverein Ökologische Freiwilligendienste (FÖF) e.V.

 

Mit dem positiven Eindruck, der nach dem Online-Seminar bei uns zurückbleibt, werden wir nun gegebenenfalls auch weitere Online-Seminare planen.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 14.05.2020, 11:05 Uhr

Kommunikationsstrategien der Neuen Rechte im Internet – ONLINE-SEMINAR

LIVE ONLINE-SEMINAR am 29. Mai 2020 von 18:00 bis 20:00 Uhr

Referent: Stefan Rochow
Moderation: PD Dr. Nils M. Franke

Das Internet, vor allem die Sozialen Netzwerke, ist mittlerweile ein fester Bestandteil des alltäglichen Lebens geworden. Die Möglichkeit, sich online jederzeit zu vernetzen und auszutauschen stellt aber nicht nur für Privatpersonen eine Erleichterung in Sachen Kommunikation dar, sondern ermöglicht auch einen vereinfachten Austausch für Personen mit politischer Agenda. Doch wenn es um Kommunikation im Netz geht, werden Themen wie Rassismus, Antisemitismus und rechtsextremistisch motivierter Hass und Hetze meist nicht thematisiert. Dabei ist das Internet für Rechtsextremisten mittlerweile das Propagandamedium Nummer 1 – vor allem das soziale Netzwerk Facebook können rechte oder rechtsextremistische Parteien, wie die NPD oder die AfD, und rechte oder neurechte Gruppierungen, wie die Identitäre Bewegung, Pax Europa oder die Einprozent-Bewegung, zu ihrem Vorteil nutzen. Auf den Social Media Plattformen haben sie die Möglichkeit, insbesondere junge Menschen mit dem Ziel der Mobilisierung, Einschüchterung oder Rekrutierung zu erreichen. In einem Vortrag soll auf die unterschiedlichen Kommunikationsstrategien Rechter im Netz eingegangen und dabei aufzeigt werden, wie soziale Netzwerke zur Verbreitung von rechter Propaganda, Hass oder Hetze genutzt werden. Anschließend wollen wir uns im Rahmen einer Diskussion zum Thema austauschen.

Der Referent des Abends, Stefan Rochow, Jahrgang 1976, arbeitet als freier Journalist, Publizist, Referent und Blogger. Nachdem er selbst bis 2008 weit rechts stand, bei der NPD aktiv war und sich in rechtsextremen Vereinigungen engagierte, konvertierte er 2009 zur katholischen Kirche und begann ein Fernstudium der katholischen Theologie. Heute ist er u.a. freier Mitarbeiter des Programmes EXIT, das Personen beim Ausstieg aus der rechtsextremen Szene unterstützt, und setzt sich auch in seiner journalistischen Arbeit viel mit den Themen Totalitarismus, Religion und Politik auseinander.

Moderieren wird den Abend der Historiker, Kultur- und Kommunikationswissenschaftler PD Dr. Nils M. Franke, der seit 2005 als Leiter des Wissenschaftlichen Büros Leipzig arbeitet. Seine Forschungsgebiete sind die Geschichte der Medizin, Natur- und Umweltschutz sowie Rechtsextremismus und –populismus.


Das LIVE-ONLINE-SEMINAR kann über VIMEO sowie über die Facebook-Seite des Erich-Zeigner-Haus e.V. mitverfolgt werden. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Wir freuen uns auf viele Zuschauer*innen und einen interessanten Abend!

Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit dem Förderverein Ökologische Freiwilligendienste e.V. und mit freundlicher Unterstützung durch den VVN-BdA Leipzig e.V.

Die technische Umsetzung der Veranstaltung wird ermöglicht durch die Unterstützung des Leipziger Livestream-Anbieters ‚Streamio‘.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 11.05.2020, 11:05 Uhr

75 Jahre ‚Tag der Befreiung‘ – Rückblick auf den 08. Mai

Am vergangenen Freitag, dem 08. Mai 2020, jährte sich der ‚Tag der Befreiung‘ zum 75. Mal. Um auch 75 Jahre nach der Befreiung an die Bedeutung dieses Tages zu erinnern, organisierten wir gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk ‚Leipzig nimmt Platz‘ eine dezentrale Stolperstein-Putzaktion, um an den vielen Stolperstein-Stellen in ganz Leipzig an viele der Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung zu erinnern, Blumen niederzulegen und zu mahnen.

Wenngleich wir aufgrund der aktuellen Umstände keine größere gemeinsame Aktion organisieren konnten, war auch der Aufruf zum dezentralen Gedenken ein voller Erfolg. So erreichten uns unter anderem über Facebook zahlreiche Bilder und Beiträge, die sich auf unseren Aufruf bezogen und Bilder von kleinen Mahnwachen und geputzten Stolpersteinen zeigten. Auch unser kleiner symbolische Auftakt gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk war ein voller Erfolg.

Wir möchten uns bei allen Menschen bedanken, die gemeinsam mit uns an diesem besonderen Tag den Opfern der NS-Verbrechen gedacht und an die Bedeutung des 08. Mai erinnert haben.
   

Nach dem symbolischen Putzen der Gedenksteine fand zusätzlich eine Kundgebung an der Sachsenbrücke im Clara-Zetkin-Park statt, an der auch wir uns mit einem Redebeitrag beteiligten. Des Weiteren waren Vertreter*innen des VVN-BdA Leipzig e.V., linXXnet, Interim, DIE LINKE. Leipzig – vertreten durch Marco Böhme und Franz Sodann – sowie die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig in die Gestaltung der Kundgebung involviert.

    

Wir bedanken uns auch hier bei allen, die an der Veranstaltung mitgewirkt oder an ihr teilgenommen und sich somit deutlich für die Wichtigkeit einer aktiven Erinnerungskultur positioniert haben.

Nicht selten liest man heute auch Gegenstimmen, die keinen Grund mehr im Erinnern sehen, die lieber „abschließen“ wollen mit der Geschichte. Wir jedoch sind uns sicher, dass es eine Auseinandersetzung und Aufarbeitung des Vergangenen braucht – für die Opfer, ihre Familien, aber auch für alle Nachfolgegenerationen, die in einer demokratischen Gesellschaft leben und diese mitgestalten wollen. Wir sind uns diesen Rückblick nicht zuletzt auch deshalb schuldig, da unser Umgang mit den Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes maßgeblich auf unsere aktuellen Einstellungen und Verhaltensweisen wirkt.

Lasst uns gemeinsam unsere historische Verantwortung wahrnehmen, uns mit der Vergangenheit auseinandersetzen, aufklären und uns immer wieder darauf besinnen, wohin Ausgrenzung, Hass und menschenverachtendes Verhalten einst geführt haben. Nur so kann solches Gedankengut zukünftig keinen Nährboden mehr finden!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 28.04.2020, 10:04 Uhr

Stolpersteine Putzen zum „Tag der Befreiung“ – 75. Jahrestag der Befreiung

Gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ möchten wir anlässlich des diesjährigen Tages der Befreiung am 08. Mai zu einer dezentralen Stolperstein-Putzaktion aufrufen.

Durch das Putzen der Stolpersteine in ganz Leipzig wollen wir an all jene erinnern, die im Nationalsozialismus ums Leben gekommen sind, verfolgt oder vertrieben wurden. Das Putzen der Steine steht dabei sinnbildlich für das Erinnern an die individuellen Schicksale aller Opfer und soll uns nicht nur erneut ins Gedächtnis rufen, wohin Menschenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz führen können, sondern uns gleichermaßen mahnen, an demokratischen Werten festzuhalten und für Weltoffenheit, Toleranz und Zivilcourage einzustehen.

Auch oder auch gerade in der aktuell schwierigen Zeit, wollen wir uns daran erinnern, dass wir miteinander solidarisch sein müssen. Unsere Aktion findet daher dezentral statt und ist somit auch mit dem Infektionsschutz vereinbar, um für den Schutz aller zu sorgen.


Alle, die sich am Putzen der Stolpersteine beteiligen möchten, sind herzlich dazu eingeladen, sich auf unserer Homepage über die Verlegeorte der Leipziger Stolpersteine zu informieren und sich einen Gedenkstein zum Putzen auszusuchen. Auf der gleichen Seite findet sich auch eine Anleitung zum Putzen der Steine.

Zusammen mit dem Aktionsnetzwerk wollen wir das dezentrale Putzen an diesem Tag um 16 Uhr stellvertretend am Stolperstein von Kurt Günther in der Kurt-Günther-Straße 12 beginnen.
Da die Aktion dezentral stattfindet, kann das Putzen aller anderen Steine soll jedoch ganztägig stattfinden und kann daher auch schon vorher erfolgen.

75 Jahre nach der Befreiung ist es an der Zeit, dass der 8. Mai ein bundesweiter regulärer Feiertag wird. Nur wenn wir uns mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen und diese aufarbeiten, können wir Veränderungen bewirken, unsere geschichtliche Verantwortung übernehmen und daran erinnern, dass Hass und Ausgrenzung keine Platz in unserer Gesellschaft haben dürfen.

Wir freuen uns über alle, die an dieser Aktion teilnehmen und gemeinsam mit uns an den unterschiedlichsten Stellen in Leipzig erinnern wollen.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 23.04.2020, 14:04 Uhr

Die Bibliothek Erich Zeigners – Veröffentlichung & Erstpräsentation

Auch in diesem Jahr wird der Erich-Zeigner-Haus e.V. eine eigene Publikation herausbringen. Im Sommer wird die Bibliographie der Bibliothek Erich Zeigners veröffentlicht werden, die von Zeigner-Biograph und Historiker Dr. Manfred Hötzel verfasst wurde.

In seiner Publikation „Sozialistica und andere Bücherschätze in der Bibliothek Erich Zeigners“ präsentiert Dr. Manfred Hötzel ein Verzeichnis aller Bücher, Schriften und weiterer Publikationen, die im Besitz Erich Zeigners oder seiner Familie waren und immer noch im Bestand des Erich-Zeigner-Hauses in seiner Funktion als offenes Museum vorhanden sind. Neben Dr. Manfred Hötzel als Hauptautor waren außerdem Dr. Till Böttger, Jörg Künzelmann, Henry Lewkowitz, Caroline Müller, Cornelia Müller, Gloria Pfister, Felix Ihlow und Reinhard Wohlfahrt bei der inhaltlichen Auflistung der Titel beteiligt. Die Grafikerin Mendy Gleissner unterstützte das Projekt bei der Gestaltung.

Ein besonderes Augenmerk der Bibliographie liegt auf den sogenannten „Sozialistica“ – den sozialistischen Schriften, die für Erich Zeigners politisches Profil kennzeichnend waren. Nichtsdestotrotz finden die Leserinnen und Leser der Bibliographie auch zahlreiche Schriften zu vielen anderen Themenbereichen sowie belletristische Literatur verzeichnet. Bestimmte Titel und Autoren wurden von Dr. Hötzel kommentiert, um dem Leser/der Leserin das zeitgenössische Umfeld des Autors oder den Inhalt des betreffenden Werkes deutlicher zu machen.

An die Bibliographie der Bibliothek Erich Zeigners schließt sich zudem eine Kurzbiographie Erich Zeigners sowie ein Vereinsprofil des Erich-Zeigner-Haus e.V. an. Somit gibt das Werk einerseits durch eine Übersicht des Literaturbestandes Erich Zeigners, andererseits durch die Zusammenstellung entscheidender biographischer Daten einen tiefgreifenden Blick auf Erich Zeigner als Person im privaten wie auch im politischen Kontext. Durch die Darlegung der Vereinsgeschichte bis hin zur aktuellen Vereinsarbeit des Erich-Zeigner-Haus e.V. wird deutlich, warum die politischen Handlungen dieses für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts bedeutsamen Politikers nicht nur namentlich, sondern auch inhaltlich für das Profil des Vereines in der Gegenwart verantwortlich sind. Leserinnen und Leser können somit verstehen, was die historisch-politische Bildungsarbeit des Vereins „im Sinne Erich Zeigners“ meint und was es heißt, aktiv Zivilcourage zu stärken und erinnerungskulturelle Projekte sowie deren politische Bedeutung für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen.

Die Bibliographie Erich Zeigners wird voraussichtlich im Juli veröffentlicht – dem Tag, an dem Zeigner zum Oberbürgermeister ernannt wurde – und anschließend über den Passage-Verlag zu erhalten sein. Die Erstpräsentation der Bibliographie wird am 09. Oktober stattfinden. Wir hoffen, dass wir zu diesem Anlass wieder zu Veranstaltungen in das Erich-Zeigner-Haus einladen können. Aktuelle Informationen werden vorab hier auf der Homepage sowie auf der Facebookseite des Vereins geteilt werden.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 20.04.2020, 14:04 Uhr

EHRUNG GEORG ELSERS – SPENDENAUFRUF – UMBENENNUNG DER GASTHOFBRÜCKE

Obwohl die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sowie die damit verbundenen Einschränkungen auch uns beschäftigen, geht die Projektarbeit für uns weiter. Eines der Projekte, die wir aktuell unterstützen, ist die Umbenennung der Gasthofbrücke in Lindenau (nahe der Musikalischen Komödie) in „Georg-Elser-Brücke“, die am 01. September 2020 (Weltfriedenstag) realisiert werden soll. Nachdem eine Brückenumbennung über mehrere Jahre versucht wurde, konnte nun die Genehmigung der Stadt eingeholt werden. Entscheidend für den Erfolg war das jahrelange Engagement des Projektinitiators und früheren Sprechers des Leipziger Komitees für Gerechtigkeit e.V., Dr. Hans-Joachim Wienhold, sowie die Unterstützung durch den Stadtrat Marco Götze (DIE LINKE). In Form zweier Namenstafeln an den Seiten der Brücke soll zukünftig an das Engagement Georg Elsers, einem herausragenden Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, erinnert werden.

Georg Elser verübte am 08. November 1939 ein alleinig vorbereitetes Attentat auf Hitler und andere führende Nationalsozialisten bei deren Zusammenkunft im Münchner Bürgerbräukeller. Der von Elser selbst gebauter Sprengkörper, den er zeitgesteuert explodieren ließ, detonierte erfolgreich, führte jedoch nicht zum Tod von Hitler oder seinen hochrangigen Anhängern, die unplanmäßig eine vorzeitige Abreise antraten. Elser selbst wurde bei seiner Flucht in die Schweiz an der Grenze als Verdächtiger verhaftet und der Gestapo ausgeliefert. Nach schwerer Folter gestand er seine Alleintat, wurde aber dennoch zunächst zum „Agenten des englischen Geheimdienstes“ erklärt und als „Sonderhäftling“ für einen Schauprozess nach dem „Endsieg“ im KZ Sachsenhausen und im KZ Dachau gefangen gehalten. Auf Befehl Hitlers wurde er im KZ Dachau am 09. April 1945 erschossen.

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. möchte dieses Projekt zur Ehrung des Engagements des Hitler-Attentäters gerne unterstützen.
Wir rufen daher zu Spenden auf, um die Anfertigung der Gedenktafeln zu ermöglichen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf insgesamt 1.500 €.

Wer das Projekt finanziell unterstützen will und kann, kann dies über folgende Bankverbindung tun:

Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
IBAN: DE94 860 555 92 11 002 798 96
Verwendungszweck: Namenstafeln Georg-Elser-Brücke

 

Wir bedanken uns vorab für jede Spende!

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 20.04.2020, 12:04 Uhr

DANKE!

In den letzten Wochen mussten wir uns, wie viele andere auch, an die neue Situation mit allen damit verbundenen Einschränkungen und Veränderungen anpassen. Veranstaltungen, Projekte, Workshops – all das mussten wir für die nächsten Wochen absagen oder verschieben. Im Moment können wir nur Geduld haben.
In unserem vorletzten Beitrag haben wir daran erinnern wollen, dass unserem Verein geholfen werden kann. Dies kann durch eine kleine Spende oder durch eine Mitgliedschaft geschehen.
Wir waren positiv überrascht, dass sich schon nach kurzer Zeit viele Menschen bei uns gemeldet haben, die bereit waren, unserem Verein auch in schlechten Zeiten zu unterstützen. Wir wollen die Gelegenheit nutzen, und Ihnen allen DANKE sagen – Danke, für Ihre Unterstützung, egal in welcher Form Sie uns diese haben zukommen lassen. Auch möchten wir uns für die vielen aufmunternden Worte bedanken, die uns erreicht haben.
Wir wissen es in der jetzigen Situation mehr als zu schätzen, wie viele Menschen hinter unserem Verein stehen. Wir hoffen, dass wir schon bald wieder unsere Arbeit an den Schulen aufnehmen und zu spannenden Abendveranstaltungen einladen können.
Über alle weiteren Entwicklungen werden wir über unsere Facebookseite sowie über unsere Homepage informieren.

Allen Betroffenen wünschen wir alles Gute, bleiben Sie gesund.

Ihr Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 07.04.2020, 10:04 Uhr

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. bittet um Unterstützung!

In den letzten drei Wochen ist es um unseren Verein herum still gewesen, wie Einigen vermutlich aufgefallen sein wird. Nachdem wir erste Veranstaltungen und Kooperationen erst verschieben und dann absagen mussten, stellen uns die aktuellen Entwicklungen infolge der Corona-Pandemie und die damit verbundenen notwendigen Einschränkungen des gesamten gesellschaftlichen Lebens vor weitere unvorhergesehene Herausforderungen. Nicht nur geschlossene Schulen, die ein Pausieren unserer Jugendprojekte mit sich bringen, sondern auch Verbote von Zusammenkünften, die den Start unserer Veranstaltungsreihe, unserer Weiterbildungen und Workshops sowie aller hauseigenen Veranstaltungen und Museumsführungen unmöglich machen, haben uns auch finanziell stark beeinträchtigt. Hinzukommen noch nicht unerhebliche Ausfälle von Fördermitteln.

Aktuell weiß niemand so genau, wie lange dieser Zustand anhalten wird. Auch wir können noch nicht voraussehen, wie genau unsere Arbeit, seien es die gedenkkulturellen Projekte, die hauseigenen Bildungsveranstaltungen oder unsere Workshops, in den kommenden Wochen und Monaten weiterlaufen kann.

Wir möchten daher gerne daran erinnern, dass man unsere Projekte und unseren Verein auch ganz entscheidend durch Spenden oder eine Mitgliedschaft unterstützen kann.
Wer das gerne tun möchte, kann unsere Beitrittserklärung hier auf unserer Homepage (https://erich-zeigner-haus-ev.de/mitmachen/) finden oder uns durch eine Spende an das ebenfalls auf der Beitrittserklärung erwähnte Konto finanziell unterstützen. Natürlich ist uns bewusst, dass insbesondere die finanzielle Unterstützung zum aktuellen Zeitpunkt nicht immer so einfach ist.

Es sei daher auch erwähnt, dass das Teilen unserer Projekte, die wir natürlich weiterhin so gut wir können weiter umsetzen werden, uns ebenfalls sehr hilft!

Wir freuen uns über jede Form der Unterstützung und möchten uns hierfür im Voraus bereits bedanken.
Wir wünschen allen, die gerade ebenfalls bangen, alles Gute, Durchhaltevermögen und natürlich beste Gesundheit.

Das Team von Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 13.03.2020, 10:03 Uhr

Aktuelle Info zum CORONA-Virus – Veranstaltungen & Termine

Liebe Unterstützer*innen, liebe Interessierte!

Auch uns, wie alle anderen auch, beschäftigt die starke Verbreitung des Corona-Virus zum aktuellen Zeitpunkt. Wir möchten damit verantwortungsvoll und mit Bedacht umgehen.
Nicht nur unsere Arbeit an Schulen, sondern auch die Organisation von Veranstaltungen unserer diesjährigen Veranstaltungsreihe, die wir im April beginnen möchten, verlangt es, dass wir die Situation täglich neu bewerten und abwägen, ob Termine abgesagt oder verschoben werden müssen.

Wir bitten daher um Verständnis für eventuell ausfallende Veranstaltungen und möchten darauf hinweisen, dass wir über (kurzfristige) Absagen hier auf unserer Homepage sowie auf unserer Facebookseite informieren werden.

Wer darüber hinaus Informationen über unseren E-Mail-Verteiler erhalten möchte, kann dort über eine kurze Mitteilung an unsere Kontaktadressse kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de aufgenommen werden.

Wir wünschen allen viel Gesundheit!
Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

Termine
gepostet am: Dienstag, 10.03.2020, 13:03 Uhr

ABGESAGT – Flashmob zum Erinnern an die Abwehr des Kapp-Lüttwitz-Putsches 1920

Aufgrund der aktuellen Entwicklung um das Coronavirus muss die Aktion abgesagt werden.

Nachdem am 13. März 1920 unter dem Befehl rechtsextremer Offiziere Truppen in Berlin einmarschiert waren und das Regierungsviertel besetzten, wurde die rechtmäßige Regierung abgesetzt und die Hauptstadt geriet vorerst in die Hände von Wolfgang Kapp und General Walther von Lüttwitz. Von Berlin aus versuchten Kapp und Lüttwitz, das gesamte Land unter ihre Kontrolle zu bringen. Doch dieses Vorhaben scheiterte – die Gewerkschaften und die linken Parteien SPD und USPD riefen zum Generalstreik auf, dem sich auch der Beamtenbund, die Kommunisten und liberal-bürgerliche Kräfte sowie Teile der Ministerialbürokratie anschlossen. Schon am 15. März stand das öffentliche Leben im ganzen Reich still. Die Putschisten ergriffen zum Teil drakonische Maßnahmen, es kam zu Verhaftungen, Misshandlungen und Erschießungen – doch innerhalb weniger Tage war der Angriff auf die Demokratie erfolgreich abgewehrt.

Der Weimarer Republik e.V. ruft vom 13.-15. März 2020 in insgesamt 18 Städten zum gemeinsamen Erinnern an die Verteidigung der Demokratie auf! Im Rahmen von Flashmobs, die an öffentlichen Orten, zentralen Plätzen und Hauptbahnhöfen in ganz Deutschland stattfinden werden, soll an den erfolgreichen und entschlossenen Widerstand demokratischer Kräfte als Reaktion auf den Kapp-Lüttwitz-Putsch erinnern, dessen Ziel die Beseitigung der gerade errungenen Demokratie war.

Wir rufen zur Teilnahme am Flashmob auf, um gemeinsam mit dem Weimarer Republik e.V. daran zu erinnern, dass es auch heute noch wichtig ist, unsere Demokratie gegen Angriffe aller Art zu verteidigen. Die Terroranschläge von Hanau und Halle sowie der Mord an Walter Lübcke zeigen, wie wichtig es ist, dass wir unsere demokratischen Werte aufrechterhalten und verteidigen – denn Versuche, diese anzugreifen, gibt es immer wieder.

Wann?       Samstag, 14. März 2020 um 14.30 Uhr
Wo?            Leipziger Hauptbahnhof, Querbahnsteig

Mehr Informationen zur Veranstaltung und allen UnterstützerInnen der Aktion können unter www.weimarer-republik.net oder auf der Facebookseite des Weimarer Republik e.V. abgerufen werden.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 06.03.2020, 12:03 Uhr

Ein Rückblick auf die Stolpersteinverlegungen am 27. Februar 2020 im Landkreis Leipzig

Am vergangenen Donnerstag wurden im Leipziger Land drei neue Stolpersteine im Rahmen unserer vereinseigenen Jugendprojekte verlegt. Im Folgenden möchten wir daher einen kleinen Rückblick auf die Verlegungen geben.

Begonnen haben die Verlegungen in Naunhof. Dort wurde das erste Mal für ein Opfer der NS-Euthanasie gedacht. Hierbei handelte es sich um den gebürtigen Naunhofer Arthur Alfred Kieschnick. Die Jugendlichen des Freien Gymnasiums Naunhof, die zu dem Verfolgten recherchiert haben, konnten dank der vielen Spenden diesen Gedenkstein in der Gartenstraße 17 verlegen. Zu der Verlegung haben sich viele BesucherInnen eingefunden um einem Menschen zu gedenken, der durch die Nationalsozialisten aufgrund eines angeblich diagnostizierten „angeborenen Schwachsinns“ aufgrund schlechter Schulnoten zwangssterilisiert und ermordet wurde.

 

                 

Nach der Verlegung in Naunhof wurde in Geithain ebenfalls einem Opfer der NS Euthanasie gedacht. Hierbei handelte es sich um Wella Elfriede Müller. Die Jugendlichen des Internationalen Gymnasiums Geithain hatten anhand einer Projektwoche zu der genannten Person ausführlich recherchiert. Durch ihre Nichte Brigitta Haim, die uns damals informierte, dass ihre Tante ebenfalls ein Opfer der Euthanasie im Nationalsozialismus wurde, konnte der vierte Stolperstein für diese Opfer-Gruppe verlegt werden.
Im Vorfeld gab es ein Zeitzeugengespräch mit Frau Haim, welche eigens zur Verlegung aus Israel anreiste. Hierbei erfuhren die Jugendlichen Informationen aus dem Leben von Frau Haim und von Wella Elfriede Müller.
Am Nachmittag wurde Frau Müller durch einen Stolperstein in der Dresdener Str. 16 gedacht, der uns Menschen daran erinnern soll, dass sich solch eine Geschichte nicht wiederholen darf. Auch zu dieser Verlegung haben sich vielen BewohnerInnen aus Geithain eingefunden, um zusammen mit Frau Haim und den Jugendlichen zu gedenken.

                      

Die letzte Verlegung des Tages fand in Groitzsch statt. Hier wurde der Jüdin Anna Reichardt durch einen Stolperstein gedacht. Die SchülerInnen des Wiprecht-Gymnasiums Groitzsch recherchierten seit 2018 zu der genannten Person. Durch die damalige Ablehnung des Stadtrats und des Bürgermeisters den Stolperstein zu verlegen, gab es zeitweise wenig Hoffnung bei den SchülerInnen, aber nachdem uns die Verlegung nach öffentlichem Protest genehmigt wurde, konnte das Projekt der Jugendlichen einen erfolgreichen Abschluss finden. Zahlreiche BesucherInnen erschienen zu der Verlegung in die Leipziger Straße 28, um der verfolgten und deportierten Jüdin würdevoll zu Gedenken.

                         

Bei allen Verlegungen wurde ein kulturelles Rahmenprogramm durch die jeweiligen Schülergruppen organisiert und durchgeführt. Teil dieses Programmes waren verschiedene Redebeiträge, das Vortragen von musikalischen Stücken oder Gedichten und eine Schweigeminute. Höhepunkt in jedem Programm ist immer das Vortragen der jeweiligen Schicksale der Personen, die im Nationalsozialismus verfolgt, deportiert, vertrieben ermordet oder in den Suizid getrieben wurden sind.

Wir bedanken uns selbstverständlich bei allen Schülerinnen und Schülern, Leherinnen und Lehrer sowie jedem Spendenden.Ebenfalls bedanken wir uns für die Förderung unserer Projekte bei der F.C. Flick Stiftung und dem Landesprogramm Weltoffenes Sachsen.

Durch das große Engagement der Jugendlichen konnten weitere wichtige Beiträge zu der Erinnerungskultur in Deutschland geleistet haben!

Jugendprojekte
gepostet am: Freitag, 21.02.2020, 10:02 Uhr

Erinnerungskulturelle Arbeit am Internationalen Gymnasium in Geithain – eine Reportage von Mephisto 97.6

Im Januar haben wir am Internationalen Gymnasium in Geithain gemeinsam mit 24 Schülerinnen und Schülern der 9., 10. und 12. Klassenstufe eine Projektwoche durchgeführt, in deren Verlauf wir zum Schicksal eines Geithainer Euthanasie-Opfers recherchiert und ein Zeitzeuginnengespräch sowie eine Stolpersteinverlegung geplant und vorbereitet haben. Dies sind übliche Schritte unserer Jugendprojekte, die wir mit Schülerinnen und Schülern an unterschiedlichen Schulen in Leipzig und im Leipziger Land initiieren und begleiten. Das besondere Format der Projektwoche ermöglichte einen Besuch des Radiosenders „Mephisto 97.6“ der Leipziger Universität und somit eine Dokumentation unseres Projektes, über die wir uns sehr freuen.

Die Reporterinnen von Mephisto haben nicht nur mit uns, sondern auch mit einem Lehrer der Schule und einigen Schülern und Schülerinnen über das Projekt, die dahinterstehende Motivation und die Ziele unserer erinnerungskulturellen Arbeit mit Jugendlichen gesprochen und geben dadurch in ihrer Reportage einen guten ersten Einblick in unsere Arbeit mit Jugendlichen.

Wer Interesse an unseren Jugendprojekten und den Eindrücken der SchülerInnen hat, ist herzlich dazu eingeladen, in die Reportage von Mephisto 97.6 hinein zu hören.

Reportage über die historisch-politische Bildungsarbeit des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Weitere Infos zum Projekt in Geithain finden sich ebenfalls auf unserer Homepage unter „Jugendprojekte 2020“.

Termine
gepostet am: Donnerstag, 20.02.2020, 11:02 Uhr

„Volksaufstand & Katzenjammer. Zur Geschichte des Populismus“ – Buchvorstellung und Diskussion

Anlässlich der Leipziger Buchmesse wird  Kolja Müller  am 13. März 2020 ab 19 Uhr sein neues Buch „Volksaufstand und Katzenjammer. Zur Geschichte des Populismus“, das erst einen Tag zuvor vom Wagenbach-Verlag herausgegeben wird, in unseren Räumlichkeiten vorstellen. Anschließend soll eine Diskussion zum Thema stattfinden.

Die westliche Welt wird gegenwärtig von einer Welle des Populismus ergriffen: Soziale Bewegungen, Parteien bis hin zu Staatspräsidenten beanspruchen für sich, das Volk gegen die »Eliten« zu vertreten.Schon Niccolò Machiavelli, Friedrich Schiller, Richard Wagner, Friedrich Engels und Karl Marx haben die Probleme von populistischen Bewegungen nachgezeichnet. Kolja Möller nutzt die historischen Erkenntnisse für eine Gegenwartsanalyse, die zeigt, wie der Populismus als Politikform funktioniert: Was ist unter »Populismus« zu verstehen? Wie schwankt der Appell ans Volk zwischen demokratischer und autoritärer Politik? In welchem Verhältnis steht der Populismus zur Verfassungsordnung, und welche Kommunikationstechniken wenden rechtspopulistische Bewegungen heute an? Das Buch skizziert die Hoffnung, dass ein guter Aufstand, der sich an den Widersprüchen unserer Zeit – wie Klimawandel und Globalisierung – orientiert, die autoritäre Welle noch einholen könnte.

Kolja Müller forscht am Zentrum für europäische Rechtspolitik der Universität Bremen zur Verfassungs- und Staatslehre sowie zur politischen Theorie und Soziologie. Zuvor arbeitete er unter anderem am Exzellenzcluster ››Normative Ordnungen‹‹ der Universität Frankfurt, war Research Fellow an der Universität Brasilia und der University of New South Wales in Sydney.

Die Moderation des Abends übernimmt Elsa Koester, Redakteurin der Wochenzeitung ‚der Freitag‘.

Wir freuen uns wie in jedem Jahr auf viele bücherbegeisterte und diskutierfreudige Besucher und Besucherinnen.

Der Eintritt ist frei.

Termine
gepostet am: Mittwoch, 19.02.2020, 10:02 Uhr

Stolpersteinverlegungen im Leipziger Land am 27.02.2020

Nachdem im November vergangenen Jahres bereits erfolgreich Stolpersteine in Schkeuditz, Störmthal und Leipzig verlegt werden konnten, sind nun für Donnerstag, den 27. Februar 2020, die nächsten Stolpersteinverlegungen geplant. An diesem Tag werden drei unserer vereinseigenen Projekte ihren Abschluss finden und in drei verschiedenen Städten im Leipziger Land Stolpersteine durch den Künstler Gunter Demnig verlegt.

Erster Stolperstein für ein Opfer der NS-Euthanasie in Naunhof

Die erste Verlegung wird um 14:00 Uhr in Naunhof stattfinden. Die SchülerInnen des Freien Gymnasiums Naunhof haben seit Beginn des neuen Schuljahres im Rahmen regelmäßiger Projekttreffen zu Arthur Alfred Kieschnick, einem Opfer der NS-Euthanasie, recherchiert. Die Recherche war verbunden mit einer Exkursion in das Leipziger Staatsarchiv, sodass den Jugendlichen ein Einblick in die Originalakten ermöglicht wurde. Ergänzend zur eigenen Recherche erhielten die SchülerInnen eine theoretische Einführung in die Geschichte der NS-Euthanasie. Demnächst soll zudem noch ein Zeitzeugengespräch stattfinden. Nachdem erfolgreich Spenden gesammelt wurden und der Gedenkstein für Arthur Kieschnick angefertigt werden konnten, wollen die Jugendlichen gemeinsam mit allen interessierten BürgerInnen Naunhofs durch Verlegung des Steines an das Schicksal Arthur Kieschnicks erinnern. Die Verlegung findet vor seinem ehemaligen Wohnhaus in der Gartenstraße 17 statt.

Zeitzeugin meldete 4. Opfer der Euthanasie aus Geithain

Die SchülerInnen vom Internationalem Gymnasium Geithain wollen ebenfalls einen Stolperstein für ein Opfer der NS-Euthanasie verlegen. Bereits im Mai letzten Jahres konnte auf diese Weise an drei Menschen erinnert werden, die durch die NS-Euthanasie ihr Leben verloren haben. Nach der Verlegung meldete sich eine Frau aus Israel, die durch die Geithainer Lokalnachrichten auf die Verlegung aufmerksam geworden war, und teilte uns mit, dass ihre Tante, Wella Elfriede Müller, ebenfalls ein Opfer der Euthanasie geworden war. Diese Meldung der Nachfahrin begründete ein weiteres Stolpersteinprojekt in Geithain, welches wir nun zu Beginn des Jahres im Rahmen einer Projektwoche am Internationalen Gymnasium gemeinsam mit 24 SchülerInnen durchführen konnten. Bevor die Verlegung um 14.50 Uhr in der Dresdner Str. 16 beginnt, werden die SchülerInnen von 09:10 bis 10:40 Uhr noch ein Zeitzeugengespräch mit der extra aus Israel angereisten Nichte, Brigitta Haim-Müller, in der Schule führen.

Erinnern an verfolgte Groitzscher Jüdin

Die letzte Stolpersteinverlegung am 27. Februar wird dann in Groitzsch stattfinden. Nachdem es zunächst Probleme mit der Stadt gab, können wir letztlich doch noch den Stolperstein für die Jüdin Anna Elfriede Reichardt verlegen. Das Stolpersteinprojekt führten wir gemeinsam mit den SchülerInnen des Groitzscher Wiprecht-Gymnasiums durch, die bereits 2018 ihre Recherche zum Schicksal von Anna Reichardt begannen, Exkursionen ins Staatsarchiv und auf den jüdischen Friedhof nach Leipzig unternahmen. Den SchülerInnen wurde überdies die Lokalgeschichte von Groitzsch näher gebracht. Nach monatelanger Arbeit kann das Projekt nun abgeschlossen werden. Die Verlegung in Groitzsch findet um 15:45 Uhr in der Leipziger Straße 28, vor dem ehemaligen Wohnhaus der verfolgten Jüdin, statt.

In allen drei Orten werden die SchülerInnen der jeweiligen Schulen ein kulturelles Rahmenprogramm durchführen, um den Opfern, die im Nationalsozialismus ihr Leben verloren haben, auf eine würdige Weise zu gedenken. Ein wichtiger Teil des Rahmenprogramms wird es sein, die Schicksale der einzelnen Personen vorzutragen.

Wir laden Interessierte und alle BürgerInnen der jeweiligen Städte herzlich zur Teilnahme an den Verlegungen und dem gemeinsamen Gedenken an die Opfer ein.

 

Veranstaltung
gepostet am: Dienstag, 11.02.2020, 9:02 Uhr

Unsere Veranstaltung am 06.02.2020 – ein Rückblick auf den „Tag der Weimarer Republik“

Am vergangenen Donnerstag, den 06. Februar, fanden deutschlandweit Veranstaltungen zum Tag der Weimarer Republik statt. Wie wichtig die kontinuierliche Betonung des Wertes von Demokratie ist, wurde durch die aktuellen politischen Entwicklungen rund um die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen offenkundig.

Durch unsere Veranstaltung „Welche politischen Bedingungen braucht erfolgreicher Natur- und Umweltschutz? Von der Weimarer Republik bis heute – von Rudolf Steiner bis Greta Thunberg“ haben wir als Kooperationspartner des Weimarer Republik e.V. an diesem historischen Tag in Leipzig mitgewirkt.

In unserer Veranstaltung wurden die verschiedenen historischen Phasen des Umwelt- und Naturschutzes in Deutschland vorgestellt. Die ersten demokratischen Rahmenbedingungen der Weimarer Republik waren – so die These des Referenten Dr. Nils Franke – ausschlaggebend für die erfolgreiche Entwicklung des Natur- und Umweltschutzes in Deutschland. Der Wert der Demokratie und Analogien zwischen der Weimarer Republik und der Gegenwart lassen sich daher auch am Umweltschutz zeigen. So konnten in der Tat Überschneidungen bzw. gewisse Parallelen zwischen Greta Thunberg und Rudolf Steiner herausgearbeitet werden.

Wir bedanken uns bei unseren zahlreichen Gästen und unserem Referenten, Dr. Nils Franke, für den informativen Abend und die interessante Diskussion.

Jugendprojekte
gepostet am: Montag, 03.02.2020, 14:02 Uhr

Unsere Projektwoche in Geithain (27.01. – 31.01.2020) – ein Stolperstein für Wella Elfriede Müller

In der vergangenen Woche haben wir am Internationalen Gymnasium in Geithain im Rahmen einer Projektwoche ein Stolpersteinprojekt mit 24 Schüler*innen der 9., 10. und 12. Klassenstufe durchgeführt. Eingeleitet durch den Holocaust-Gedenktag haben im Laufe einer Schulwoche (27.01.-31.01.2020) mit den Jugendlichen ein Projekt begonnen, durchgeführt und abgeschlossen, für das wir normalerweise über den Zeitraum eines ganzen Schuljahres regelmäßige Projekttreffen gestalten.

Bei dem Stolperstein, auf dessen Verlegung das Projekt ausgerichtet war, handelt es sich um den insgesamt vierten Gedenkstein in Geithain, der an ein Opfer der NS-Euthanasie erinnern soll. Nach der Verlegung dreier Stolpersteine für die Euthanasie-Opfer Max Arthur Franz, Georg Förster und Walter Paul Rudolph im Mai 2019, meldete sich eine Nachfahrin eines vierten Euthanasie-Opfers aus Israel bei uns und wies uns auf das bisher nicht behandelte Schicksal ihrer Tante Wella Elfriede Müller hin. Diese hatte ebenfalls in Geithain gelebt, wurde von den Nationalsozialisten als „erbkrank“ klassifiziert und mit der Schein-Diagnose „Schizophrenie“ über den Verlauf mehrerer Jahre in verschiedene sogenannte „Heil- und Pflegeanstalten“ eingewiesen. Wella Elfriede Müller starb 1943 in der Anstalt Zschadraß an den Folgen der schlechten Behandlung und extremer Mangelernährung als Opfer der „Stillen Euthanasie“.

Im Verlauf der Projektwoche bekamen die Schülerinnen und Schüler zunächst eine grundlegende Einführung in die Thematik der NS-Euthanasie und erfuhren ergänzend zum üblichen Unterrichtsstoff mehr über die sogenannte Kindereuthanasie. Auch die lokale Dimension der NS-Euthanasie wurde im Rahmen der Projektwoche näher behandelt.
Durch eine Exkursion in das Leipziger Staatsarchiv erhielten sie zudem eine Einführung in das Archivwesen und konnten Dokumente aus dem späten Mittelalter ebenso wie originale NS-Akten über Wella E. Müller einsehen. Durch die Arbeit mit den Originaldokumenten erschlossen sich die Schüler*innen schließlich die komplette Biografie der Verfolgten und konnten darauf aufbauend eine Inschrift für den Stolperstein entwerfen. Die Idee und das Projekt der Stolpersteine wurde ihnen in diesem Zusammenhang vorgestellt und gemeinsam im Klassenraum diskutiert.

Gegen Ende der Woche plante die Projektgruppe die Verlegung des Stolpersteins, entwarf ein kulturelles Rahmenprogramm, eine Pressemitteilung und einen Redebeitrag. Währenddessen gestaltete ein zweiter Teil der Schüler*innengruppe Plakate zur vergangenen Projektwoche und den behandelten Inhalten, um diese am darauf folgenden Samstag zum „Tag der offenen Tür“ vor Lehrer*innen, Mitschüler*innen, Eltern und Besucher*innen der Schule vorstellen und einen Einblick in den Verlauf der Woche geben zu können. Die Plakate dienten darüber hinaus der Vorstellung des Projektes und der Sammlung von Spenden, um den Stolperstein für Wella Elfriede Müller letztlich auch anfertigen lassen zu können. Für die Fertigung eines Stolpersteins werden stets 120€ benötigt, die ausschließlich über Spendengelder akquiriert werden dürfen

Die Verlegung des Steines wird am 27. Februar 2020 um 14.50 Uhr in Geithain in der Dresdner Straße 16 stattfinden – dort, wie Wella Müller zuletzt freiwillig gelebt hat. Alle Interessierten sind herzlich zur Teilnahme eingeladen, an der auch die gesamte Projektgruppe und die hierfür extra aus Israel angereiste Nachfahrin, Frau B. Haim-Müller, teilnehmen wird.

Wer für das Projekt spenden und so die Fertigung des Stolpersteins unterstützen möchte, kann dies gern über folgendes Konto tun:
Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96
Verwendungszweck: Stolperstein Geithain
V.i.S.d.P. Henry Lewkowitz

Das Projekt wird gefördert von der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 28.01.2020, 9:01 Uhr

GEDANKEN ZUM 75. JAHRESTAG DER BEFREIUNG VON AUSCHWITZ

Am gestrigen Tag, dem 27. Januar 2020, lag die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau genau 75 Jahre zurück. Wir haben diesen wichtigen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust bewusst begangen, uns gemeinsam mit vielen anderen Menschen weltweit an die vielen Schicksale erinnert und wollen auch zukünftig die Wichtigkeit des Gedenkens an andere Menschen aktiv weitertragen. Der diesjährige Holocaust-Gedenktag leiteet für uns ein erinnerungskulturelles Projekt ein, welches wir nun gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Internationalen Gymnasiums in Geithain durchführen werden, um einem Opfer der NS-Euthanasie seinen Namen und seine Geschichte zurückzugeben. Die praktische Arbeit mit Jugendlichen ist für uns jedes Mal wieder eine besondere – hier können wir aktiv erinnern, Geschichte mehr als nur Worte sein lassen und unseren Teil dazu beigetragen, dass sich auch in den kommenden Jahren Menschen erinnern werden. Indem wir Stolpersteine in die Gehwege setzen, wollen wir dafür sorgen, dass wir auch mit dem Fortschreiten der Jahre die vielen Opfer der im Nationalsozialismus begangenen Verbrechen nicht vergessen.

Und auch wenn 75 Jahre uns manchmal weit entfernt vorkommen mögen – wir dürfen den Bezug zu unserer Vergangenheit niemals verlieren, ganz gleich, wie viel Zeit auch vergehen mag. Wir müssen verantwortungsvoll und aufmerksam mit ihr umgehen und sicherstellen, dass sich die Geschichte niemals wiederholen kann.

 

Termine
gepostet am: Donnerstag, 16.01.2020, 10:01 Uhr

Welche politischen Bedingungen braucht erfolgreicher Natur- und Umweltschutz? Von der Weimarer Republik bis heute, von Rudolf Steiner bis Greta Thunberg.

Natur- und Umweltschutz wird eines der, wenn nicht das zentrale Thema des 21. Jahrhunderts werden. Treibende Faktoren sind dabei die zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteure. Doch was braucht es heute für einen erfolgreichen Schutz von Natur und Umwelt? Unter welchen politischen Bedingungen war Natur- und Umweltschutz bisher erfolgreich? Und – was haben Rudolf Steiner und Greta Thunberg gemeinsam?

Der Vortrag soll in einem Rückblick auf die Geschichte des Natur- und Umweltschutzes seit der Weimarer Republik, dem Nationalsozialismus, der DDR und der BRD diesen Fragen nachgehen.

PD Dr. Nils M. Franke arbeitet seit 20 Jahren zur Geschichte des Natur- und Umweltschutzes und ist einer der bekannteste Umwelthistoriker Deutschlands.

Wann? Am 06.02.2020, 18.00 Uhr
Wo?     Erich-Zeigner-Haus, Zschochersche Straße 21, 04229 Leipzig
Was?   Vortrag und Diskussion

Eintritt frei.

Anlass der Veranstaltung ist der „Tag der Weimarer Republik“, den wir gemeinsam mit dem Weimarer Republik e.V. in diesem Jahr zum ersten Mal begehen wollen. Das Ziel dieses Tages ist es, an die erste deutsche Demokratie zu erinnern – denn am 06. Februar 1919 trat die verfassungsgebende Nationalversammlung erstmals zusammen.

Für weitere Informationen zu den deutschlandweit stattfindenden Veranstaltungen zum „Tag der Weimarer Republik“ kann die Website des Weimarer Republik e.V. unter https://www.weimarer-republik.net/ besucht werden.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 19.12.2019, 12:12 Uhr

LESEREISE DURCH GROßBARDAU, POMßEN UND BRANDIS – ein Rückblick

Im November haben wir gemeinsam mit dem Wissenschaftlichen Büro der Universität Leipzig und dem Team vom Flexiblen Jugendmanagement Landkreis Leipzig an drei verschiedenen Terminen zum gemeinsamen Austausch über Jugendliteratur eingeladen. Der Austausch über die liebsten literarischen Werke sollte dabei vor allem Senioren und Jugendliche zum „Endlich Miteinander Reden“ einladen und dazu motivieren, Menschen aus den eigenen Lieblingsbüchern vorzulesen, mit denen dies sonst im Alltag höchstwahrscheinlich eher selten stattfindet.

Unser Interesse lag aber nicht nur darin, Menschen zum Gespräch miteinander zu motivieren. Wir wollten überdies herausfinden, ob es nicht doch viel mehr Ähnlichkeiten zwischen damaliger und heutiger Jugendliteratur gibt, als man im ersten Moment vielleicht annehmen würde.

Welche thematischen Überschneidungen lassen sich finden?
Welche Bücher bewegten Jugendliche damals, welche Bücher ziehen sie heute in ihren Bann?

Im Anschluss an eine öffentliche Lesung der mitgebrachten Werke wurde an allen drei Abenden zum einen über die Bücher, zum anderen aber auch über ganz persönliche Erfahrungen gesprochen. Auch wurde rege über unterschiedliche mit den verschiedenen Lebenssituationen verbundene politische und geschichtliche Aspekte diskutiert, die die eigene Wahrnehmung von Literatur in der Jugend, ihren Erwerb und ihre Lektüre beeinflusst haben.

     

Obwohl wir uns bei der Ausarbeitung der Lesereise natürlich erhofft haben, dass das Konzept der Lesereise das Interesse bei den Jugendlichen und den Senioren der Umgebung wecken würde, können wir doch ehrlich sagen, dass alle drei Veranstaltungen unerwartet viel Anklang fanden – allein in Brandis kamen zum gemeinsamen Leseabend an die 60 Leute. Es wurde uns bereits von den Teilnehmer*innen zurückgemeldet, dass das ungewöhnliche Format der Lesereise als besonders wahrgenommen wurde und für viel Gesprächsstoff gesorgt hat.

Da es heutzutage eher selten ist, dass Menschen aus so unterschiedlichen Gruppen, insbesondere aus derart unterschiedlichen Altersgruppen, auf diese Weise zusammenfinden und das Gespräch über gemeinsame Erfahrungen und Interessensgebiete suchen, freut es uns ganz besonders, dass wir dies im Rahmen unserer Lesereise anregen konnten.

Wir bedanken uns bei allen, die ihre Bücher vorgestellt und anschließend miteinander diskutiert haben. Außerdem bedanken wir uns bei allen Besucher*Innen, dem Wissenschaftlichen Büro der Universität Leipzig, vertreten durch Herrn PD Dr. Nils M. Franke und dem Team vom Flexiblen Jugendmanagement im Landkreis Leipzig.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 16.12.2019, 16:12 Uhr

„Aufarbeitungskulturen in Ost- und Westdeutschland und die Frage des Neonazismus in DDR und BRD“ – Ein Rückblick.

Vergangenen Freitag fand in unseren Räumlichkeiten die diesjährige Abschlussveranstaltung unserer Vortragsreihe „Erinnerungspolitik – hinter, vor und nach dem ‚Eisernen Vorhang‘“ statt.

In unserer letzten Podiumsdiskussion des Jahres griffen wir das Thema „Aufarbeitungskulturen in Ost- und Westdeutschland und die Frage des Neonazismus in DDR und BRD“ auf.

Der Referent des Abends, Dr. Harry Waibel, thematisierte in diesem Zusammenhang vor allem das Scheitern geplanter Entnazifizierungsmaßnahmen. Dr. Waibel erläuterte umfangreich, weshalb er die Entnazifierung in beiden unterschiedlichen Staaten des geteilten Deutschlands als gescheitert bezeichnen würde und leitete so eine angeregte Diskussion mit dem Publikum und Austausch unterschiedlichster Perspektiven ein.

Caroline Müller übernahm die Moderation und führte uns gut durch den Abend.

Wir freuen und bedanken uns, dass trotz der winterlichen Temperaturen noch so viele interessierte Menschen zum Zuhören und Diskutieren vorbeigekommen sind. Des Weiteren hoffen wir, dass wir mit dieser Abschlussveranstaltung auch ein bisschen neugierig auf die Veranstaltungen im neuen Jahr machen konnten, die wir nun zu planen beginnen.

Die Veranstaltung erhielt freundliche Unterstützung vom ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V. – auch hierfür möchten wir uns gerne erneut bedanken.

 

Jugendprojekte
gepostet am: Dienstag, 03.12.2019, 10:12 Uhr

Stolpersteinverlegungen am 29. November – ein Rückblick

Am vergangenen Freitag haben wir gemeinsam mit dem Künstler Gunter Demnig und Schülern und Schülerinnen aus Schkeuditz, Liebertwolkwitz und Leipzig insgesamt fünf Stolpersteine verlegt. Gerne möchten wir in einem kleinen Rückblick Eindrücke dieses erfolgreichen Tages teilen.

Begonnen hat der Tag um 9.00 Uhr mit der Verlegung der ersten Stolpersteine für Opfer der NS-Euthanasie in Schkeuditz. Wir verlegten Gedenksteine für Charlotte Rohde, Georg Fritzsche und Ernst Hennig. Trotz der frühen Uhrzeit fanden sich viele Besucher*Innen vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer der NS-Euthanasie ein, um mit uns gemeinsam den Schicksalen zu gedenken. Begleitet wurden die Verlegungen durch ein von den Schüler*innen des Schkeuditzer Gymnasiums eigens gestaltetes kulturelles Rahmenprogramm und das Verlesen der Biografien. Auch der Oberbürgermeister von Schkeuditz erschien bei den Verlegungen und hielt eine bewegende Rede, in der er vor allem auch die Wichtigkeit der gedenkkulturellen Arbeit in der heutigen Zeit betonte.

      

Wir bedanken uns bei den Schüler*innen für die ausgiebige Recherche, die Spendensammlung, durch die die Verlegungen erst möglich wurden, sowie für die Ausarbeitung des kulturellen Rahmenprogramms. Des Weiteren gilt unser Dank dem Oberbürgermeister Herrn Bergner und allen Bürger*innen, die durch Spenden das Projekt unterstützt und/oder an den Verlegungen teilgenommen haben. Zu guter Letzt möchten wir dem Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ für die Unterstützung und Förderung des Projektes unseren Dank aussprechen.

Im Anschluss an die Verlegungen in Schkeuditz fand die Stolpersteinverlegung in Störmthal statt. Um 11:30 Uhr verlegten wir hier den Gedenkstein für Heinz Geidel, der ebenfalls ein Opfer der NS-Euthanasie war. Mit der Verlegung des ersten Stolpersteins in Störmthal fand ein Projekt der Schüler*Innen der Geschwister-Scholl-Schule Liebertwolkwitz seinen Abschluss. Die ebenfalls durch ein von den Schüler*innen eigens ausgearbeitetes kulturelles Rahmenprogramm begleitete Verlegung war gut besucht – ca. 60 Personen nahmen teil und gedachten gemeinsam mit uns dem Schicksal von Heinz Geidel, dessen Biografie ebenfalls von den Schüler*innen vorgetragen wurde. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Teilnehmer*innen für das Kommen und die kräftige Unterstützung bedanken. Auch gilt unser Dank der Holger-Koppe-Stiftung, die dieses Stolpersteinprojekt unterstützt und gefördert hat.

     

Um 14.15 Uhr verlegten wir den letzten Stolperstein des Tages in Leipzig vor der Sporthalle in der Brüderstraße, ehemalige Turnerstraße. Durch die Verlegung des insgesamt fünften Steines für einen Menschen, der nach § 175 verfolgt wurde, erinnerten wir gemeinsam mit ca. 80 Besucher*innen an das Schicksal von Werner Kähler, einem homosexuellen Verfolgten, der einst in der Turnerstraße 9 gelebt hatte. Das Projekt wurde von 15 Schüler*innen der Klassen 7-10 des hiesigen Reclamgymnasiums durchgeführt, die als Mitglieder der ersten queeren Schüler*innen-AG („LGBTQ+ & Allies“) in Sachsen so nicht nur einen wichtigen Beitrag zur deutschen Erinnerungskultur hinsichtlich der Verbrechen des Nationalsozialismus leisteten, sondern sich darüber hinaus deutlich gegen Diskriminierung von homosexuellen oder queeren Menschen positionieren.

Das Projekt rund um das Schicksal von Werner Kähler stellt das erste Projekt dieser Art da, das vom Erich-Zeigner-Haus e.V. betreut wurde. Auch hier möchten wir uns bei allen Schüler*innen, Redner*innen, Besucher*innen und Teilnehmer*innen für die wichtige Arbeit, die Unterstützung und das Interesse bedanken. Besonderer Dank gilt überdies der Projektleiterin Gloria Pfister, die nicht nur bei der Recherchearbeit, sondern auch bei der Spendensammlung und der Gestaltung der Verlegungsveranstaltung unterstützend an der Seite der Schüler*innen-AG stand.

Darüber hinaus danken wir dem Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ für die Förderung und Unterstützung des Projektes.

    

Abschließend gilt all jenen ein ganz besonderer Dank, die durch eine finanzielle Spende die Jugendprojekte in Schkeuditz, Störmthal und Leipzig unterstützt haben. Ohne diese Form der finanziellen Unterstützung wäre keine dieser Verlegungen möglich gewesen.

 

Termine
gepostet am: Freitag, 29.11.2019, 18:11 Uhr

„HISTORISCH-POLITISCHE BILDUNGSARBEIT. EIN LEITFADEN.“ – Präsentationen

Wir laden ein – zur Vorstellung des Leitfadens zur historisch-politischen Bildungsarbeit!

Der Leitfaden wird vom Erich-Zeigner-Haus e.V. herausgegeben und gründet auf der Arbeit des Vereines für Weltoffenheit und Zivilcourage. Die Autoren Henry Lewkowitz und PD Dr. Nils M. Franke blicken auf jahrelange Erfahrungen in der historisch-politischen Bildungsarbeit zurück und widmen sich in ihrem Leitfaden der Frage nach den Möglichkeiten der Gestaltung gedenkkultureller Arbeit. In ihrer Broschüre stellen sie daher nicht nur eine Auswahl praxisorientierter Jugendprojekte vor, die der Orientierung der eigenen Projektgestaltung dienen können, sondern bieten überdies konkret am Beispiel Nordsachsens eine inhaltliche Grundlage der historisch-politischen Bildungsarbeit an. Der Leitfaden versucht, zur selbstständigen Projektarbeit zu motivieren und sich aktiv gegen das Vergessen von Verbrechen in der NS-Diktatur einzusetzen.

Henry Lewkowitz, Jahrgang 1989, studierte Sozialwissenschaften, Politikwissenschaften und Philosophie an der Universität Leipzig sowie Kulturwissenschaften und Geschichte an der Fernuniversität in Hagen. Aktuell ist er geschäftsführender 2. Vorstandsvorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V. und initiiert nunmehr seit vielen Jahren Projekte mit Schülergruppen, deren Anliegen das Setzen von Denkmälern für die Opfer des Nationalsozialismus und sogenannte „Stille Helden“ ist.

PD Dr. Nils M. Franke, Jahrgang 1971, ist Historiker, Kommunikationswissenschaftler und Privatdozent an der Universität Leipzig. Seit 2005 ist er Leiter des Wissenschaftlichen Büro Leipzigs und analysiert seit Jahren die Geschichte des rechtsextremistischen Denkens sowie die Entwicklung von Konzepten wie Heimat, Globalisierung und Identität.

Die Autoren vereint das gemeinsame Engagement im Bereich der historisch-politischen Bildung und die Zusammenarbeit im Rahmen verschiedener Projekte des Erich-Zeigner-Haus e.V. in und um Leipzig.

Hier noch einmal die genauen Daten zu den Präsentationsveranstaltungen:

11.12.2019, von 18-20 Uhr
Stadtbibliothek Schkeuditz
Bahnhofstraße 9
04435 Schkeuditz

16.12.2019, von 18-20 Uhr
Mehrgenerationenhaus Arche Eilenburg
Nikolaiplatz 3
04838 Eilenburg

Wir freuen uns auf viele Interessierte, die Lust haben, mehr über die historisch-politische Bildungsarbeit zu lernen.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 28.11.2019, 15:11 Uhr

Solidarität mit dem VVN-BdA Berlin – Finanzamt entzieht rückwirkend den Status der Gemeinnützigkeit

Am vergangenen Freitag wurde die Entscheidung des Berliner Finanzamts bekannt gegeben, dass der Bundesvereinigung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) e.V. der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wurde. Grundlage der Entscheidung ist die Darstellung des bayrischen Verfassungsschutzes, die Landesvereinigung Bayern der VVN-BdA sei „linksextremistisch beeinflusst“.

Der VVN-BdA wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von Überlebenden des Holocaust gegründet und hat seitdem wichtige Erinnerungsarbeit geleistet, Gedenken an die Opfer der NS-Zeit initiiert und sich vor allem dafür eingesetzt, dass die Verbrechen der Nationalsozialisten nicht in Vergessenheit geraten.

Durch eine solche Arbeit leisten Vereine und Verbände wie der VVN-BdA einen wichtigen Beitrag auch mit Blick auf aktuelle politische Entwicklungen. Es sind nicht nur Vorfälle wie der rassistisch und antisemitisch motivierte Anschlag in Halle, sondern vor allem auch das Erstarken der parlamentarischen wie auch außerparlamentarischen Rechten, die zeigen, dass antifaschistisches Engagement und Einsatz gegen rassistisches Gedankengut und Antisemitismus dringend gebraucht werden und ein gemeinnütziges Anliegen in der Gesellschaft darstellen. Die Entscheidung, einer der wichtigsten Organisationen in diesem Bereich den Gemeinnützigkeitsstatus zu entziehen, erschwert diese wichtige Arbeit massiv und wird, sofern sie Bestand hat, weitreichende Konsequenzen haben – insbesondere finanzieller und gesellschaftspolitischer Art.

Als Erich-Zeigner-Haus e.V. erklären wir uns daher solidarisch mit der Bundesvereinigung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) e. V. und sehen in dessen Arbeit einen klaren gemeinnützigen Zweck. Wir hoffen, dass diese Entscheidung der Berliner Finanzverwaltung keinen juristischen Bestand in Zukunft haben wird!

Eine Stellungsnahme des Leipziger VVN-BdA finden Sie unter dem folgenden Link:  http://vvn-bda-leipzig.de/?fbclid=IwAR03VUqPZxoujDiQhRheqFbdsTWhCiJJmVBuePxi5sE_nTjqt1aokUCBQDs

Wer ebenfalls seine Stimme für eine Rücknahme des Gemeinnützigkeits-Entzuges kundtun möchte, kann zudem die dort gelisteten Petitionen mitunterzeichnen.

 

Termine
gepostet am: Montag, 25.11.2019, 15:11 Uhr

Aufarbeitungskulturen in Ost- und Westdeutschland und die Frage des Neonazismus in DDR und BRD

Podiumsdiskussion am 13. Dezember von 18:00 bis 20:00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Referent Dr. Harry Waibel

Obwohl sich nach Ende des zweiten Weltkrieges 1949 Deutschland in Ost- und Westdeutschland aufteilte, sahen sich die beiden unterschiedlichen Staaten mit dem gleichen Problem konfrontiert: Bei der Etablierung einer neuen Staatsform galt es nun für beide Regierungen, einen Umgang mit der Vergangenheit zu finden. Immerhin hatten große Teile ihrer Bevölkerung zuvor das System der Nationalsozialisten unterstützt. Noch dazu  hob die „Hydra des Neonazismus“ immer wieder den Kopf. Wie gingen die beiden Staaten erinnerungskulturell und politisch mit dieser Sache um und welche Unterschiede gab es in den beiden Aufarbeitungskulturen von Ost- und Westdeutschland?

Dr. Harry Waibel studierte Lehramt an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und an der Freien Universität Berlin. Dort schloss er sein Studium als Diplom-Pädagoge ab. Seit der Wende erforscht der Historiker und Soziologe den Neonazismus in der DDR und wurde am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin promoviert. Seine Themenschwerpunkte sind Rechtsextremismus und Antisemitismus. Im Jahre 2014 erschien sein Buch „Der gescheiterte Anti-Faschismus der SED: Rassismus in der DDR“.

Caroline Müller studiert an der Universität Leipzig Philosophie und Religionswissenschaften. Seit 2017 ist sie als Vorstandsmitglied und freie Mitarbeiterin im Verein tätig.

 

Der Eintritt ist frei!

Unterstützt wird die Veranstaltung vom ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V.

Veranstaltung
gepostet am: Montag, 11.11.2019, 11:11 Uhr

„MAHNWACHE UND STOLPERSTEINE PUTZEN“ 2019 – Rückblick & Dankeschön

Am vergangenen Freitag, den 08.11.2019, fand die diesjährige Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ statt, die wie auch in den vergangenen Jahren von unserem Verein organisiert wurde. Unsere Auftaktveranstaltung am Dittrichring kann ebenso wie die städtische Gedenkveranstaltung, die im Anschluss stattfand, als erfolgreich bewertet werden. Beide Veranstaltungen wurden von starken Redebeiträgen und bewegenden Gebeten begleitet und haben uns gemeinschaftlich innehalten lassen.

      

Wir möchten uns bei allen bedanken, die an unserer Veranstaltung teilgenommen, die Aktion unterstützt und/oder Putzpatenschaften für Stolpersteine übernommen haben.

Die Teilnahme so vieler Menschen in ganz Leipzig, die gemeinschaftlich am vergangenen Freitag mehr als 200 Stolpersteine geputzt, mit Biografien, Lichtern oder Blumen versehen und Mahnwachen abgehalten haben, muss ganz besonders hervorgehoben werden.


Auch am Sonntagabend konnte man an vielen Stellen noch Lichter und Rosen entdecken und über die Steine „stolpern“, stehen bleiben und gedenken. So ist es nicht nur der Gedenktag selbst, an dem das alljährliche Stolpersteine Putzen und das Abhalten der Mahnwachen wirkt.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 08.11.2019, 11:11 Uhr

STOLPERSTEIN IN GROITZSCH DARF NACH ERSTER ABLEHNUNG NUN DOCH VERLEGT WERDEN

Nachdem der Stadtrat in Groitzsch vor wenigen Wochen eine geplante Stolpersteinverlegung zum Gedenken an die Jüdin Anna Reichardt vor ihrem ehemaligen Wohnhaus ablehnte, wurde nun in einer erneuten Stadtratssitzung die Verlegung des Gedenksteines genehmigt.

Diese Neuigkeit freut uns sehr, insbesondere am Morgen des heutigen Tages, an dem wir den Opfern der Reichspogromnacht vom 09.11.1938 gedenken und Mahnwachen an den bereits verlegten Stolpersteinen abhalten wollen.

Die Schüler*innen des Wiprecht-Gymnasiums können ihr Projekt nun fortsetzen und mit der Spendensammlung für den Gedenkstein beginnen, um die Verlegung des Stolpersteins für Anna Reichardt am 27.Februar 2020 umsetzen zu können.

Wir bedanken uns für jede Unterstützung!

Dieses Projekt wird unterstützt von der F.C. Flick Stiftung.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 01.11.2019, 14:11 Uhr

Erste Ablehnung einer Stolpersteinverlegung im Landkreis Leipzig

Seit Jahren kümmert sich unser Verein um die Erinnerungskultur in Leipzig und begleitet u.a.Projekte mit Schüler*innen verschiedener Schulen in und um Leipzig, deren Ziel die Erstellung von Gedenktafeln oder die Verlegung von Stolpersteinen ist. Im Rahmen der sogenannten „Stolperstein-Projekte“ erschließen die Jugendlichen unter wissenschaftlicher Begleitung die Schicksale verfolgter Personen in der NS-Diktatur und arbeiten hierfür mit Originaldokumenten aus dem Staatsarchiv. Die rekonstruierten Biografien dienen dann letztlich der Herstellung von Gedenksteinen, die vor den letzten freiwilligen Wohn- oder Arbeitsorten der Verfolgten in den Boden eingelassen werden, um ihnen zu gedenken und für die Zukunft zu mahnen. Bislang wurden im Landkreis Leipzig stets alle Stolpersteinverlegungen, die wir für derartige Jugendprojekte beantragt haben, genehmigt. Nun kam es jedoch erstmalig zu einer Ablehnung einer Stolpersteinverlegung im Landkreis durch den Stadtrat in Groitzsch.
Unsere klare Position zu diesem Vorfall und die genaueren Umstände dieser Ablehnung hat ein Journalist der Leipziger Volkszeitung am vergangenen Wochenende in einem Artikel zusammengetragen.

Wir bedauern es sehr, dass wir das Stolpersteinprojekt in Groitzsch nach jetzigem Stand nicht beenden können und der Jüdin Anna Reichardt nicht so gedenken dürfen, wie es im Sinne der Stolpersteine angedacht ist. Es ist uns insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen wie auch politischen Entwicklungen ein Anliegen, über einen solchen Vorfall zu informieren. Unser Verein wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass Projekte wie dieses umgesetzt werden können und die Wichtigkeit derartiger gedenkkultureller Arbeit an die Öffentlichkeit getragen wird.

 

Untenstehend finden Sie den Artikel der Leipziger Volkszeitung, den Sie auch über die offizielle Seite der LVZ unter dem folgenden Link nachlesen können: https://www.lvz.de/Region/Borna/Groitzsch-lehnt-Stolperstein-fuer-Juedin-Anna-Reichardt-an-Wohnhaus-ab?fbclid=IwAR2le87PudB7siO8IXNVWzRwrd4UJLEgcpWw0cAQuYQt2431BhPdyzy_wtI


Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 30.10.2019, 13:10 Uhr

NOCH 50 PUTZPATENSCHAFTEN ZU VERGEBEN – GEDENKAKTION „MAHNWACHE UND STOLPERSTEINE PUTZEN“ 2019

In diesem Jahr rufen wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. bereits zum 12. Mal zu unserer Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen auf“, um den Opfern der Reichspogromnacht vom 09. November 1938 zu gedenken und Mahnwachen abzuhalten. Da der 9. November in diesem Jahr auf den Sabbat, einen jüdischen Feiertag, fällt, werden in Leipzig die Gedenkaktionen und das Putzen der Stolpersteine bereits am Tag zuvor stattfinden. So können auch die Mitglieder der Israelitischen Religionsgemeinde daran teilnehmen.

Seit unserem ersten Aufruf haben sich bereits viele Bürgerinnen und Bürger für die Übernahme sogenannter Putz-Patenschaften im Rahmen der Gedenkaktion in Leipzig bereit erklärt und angemeldet. Allerdings werden noch etwa 50 weitere PutzpatInnen benötigt, sodass auch an allen 200 Verlegeorten das Putzen der Steine möglich ist und Mahnwachen abgehalten werden können. Das Stolpersteine Putzen findet am 08. November von 11 Uhr bis 18 Uhr statt.

Wer die Gedenkaktion unterstützen bzw. daran teilnehmen will, ist aufgerufen, sich über das Kontaktformular auf der Homepage unter http://erich-zeigner-haus-ev.de/neunter-november/ zum Putzen eines Stolpersteines anzumelden. Bei der Auswahl der Stolpersteine bitten wir darum, nur freie Stellen auszuwählen, bis alle Stolpersteine mindestens einen Paten oder eine Patin haben. Da wir keine Anmeldungsbestätigungen per E-Mail versenden, möchten wir auf die Liste auf unserer Homepage hinweisen. Wenn die Anmeldung erfolgreich war, findet sich der eigene Name spätestens wenige Tage nach dem Ausfüllen des Kontaktformulars in der Zeile des ausgewählten Stolpersteins. Mögliche Verzögerungen bei der Bearbeitung bitten wir zu entschuldigen. Wenn es zu Schwierigkeiten kommt, können Rückfragen gerne jederzeit per Mail unter der Adresse 9ternovember@erich-zeigner-haus-ev.de an die Projektleitung gestellt werden.

Neben der alljährlichen Putzaktion an den verschiedenen Verlegeorten der Stadt von 11 Uhr bis 18 Uhr wird es am 8. November 2019 überdies eine Auftaktveranstaltung unseres Vereines am Dittrichring 13 um 14.15 Uhr geben. Hier werden der Landesrabbiner Zsolt Balla, Ehrenvorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V. Frank Kimmerle, der Beauftrage für jüdisches Leben in Sachsen Dr. Thomas Feist sowie Schülerinnen und Schüler aus den von unserem Verein betreuten Jugendprojekten in Leipzig reden. Anschließend findet um 15 Uhr die städtische Gedenkveranstaltung mit OBM Burkhard Jung an der Synagogengedenkstätte in der Gottschedstraße statt, bei der auch Friedrich Magirius, Ehrenmitglied des Erich-Zeigner-Haus e.V., eine Rede halten wird.

Wir laden herzlich dazu ein, an den Gedenkaktionen teilzunehmen und bedanken uns bei allen, die sich bereits für die Gedenkaktion und das Stolpersteine Putzen angemeldet haben oder dies noch tun möchten. Über das Teilen unserer Gedenkaktion oder das Weiterleiten unseres Aufrufes zur Übernahme von Putzpatenschaften freuen wir uns sehr.

Henry Lewkowitz                            Caroline Müller                                Carolin Jürgens
Geschäftsführer                              Projektleiterin                                   Projektbegleiterin
Erich-Zeigner-Haus e.V.                 Erich-Zeigner-Haus e.V.                    Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

               

 

 

Termine
gepostet am: Freitag, 18.10.2019, 14:10 Uhr

Stolpersteinverlegungen am 29.11.2019

Wir laden herzlich zu den vereinseigenen Verlegungen der 5 Stolpersteine am 29.11.2019 in Schkeuditz, Störmthal und Leipzig ein.

Die ersten 3 Stolpersteine für Euthanasieopfer in Schkeuditz werden gemeinsam mit dem Gymnasium Schkeuditz verlegt. Die Verlegung wird am 29.November um 9:00 Uhr stattfinden. Der Stein für Charlotte Rohde (am 18.04.1894 in Leipzig-Gohlis geboren) wird in der Weststraße 4 verlegt. Der Stein für Georg Fritzsche (am 10.10.1902 in Schkeuditz geboren, Sohn des Schriftstellers Franz Otto Fritzsche) wird in der Herderstraße 11 verlegt.
Der dritte und letzte Stein wird in der Schillerstraße 9 für Ernst Hennig (am 22.12.1878 in Medingen/Großenhain geboren) verlegt.

Weitere Informationen über das Projekt, als auch zu den Biografien über die einzelnen Personen, gibt es hier.

 

Im Anschluss wird ein Stolperstein der Schüler*innen der Geschwister-Scholl-Schule Liebertwolkwitz verlegt. Diese findet am 29. November um 11:30 Uhr in der Dorfstraße 30 in Störmthal statt. Verlegt wird ein Stein für Heinz Geidel, ein weiteres Opfer der NS-Euthanasie. Er ist am 10.11.1912 geboren und zog später von Leipzig mit seiner Familie nach Störmthal.

Weitere Informationen zu diesem Stolpersteinprojekt gibt es hier.

Um 13 Uhr beginnen dann die Stolpersteinverlegungen in Leipzig. Unser vereinseigenes Projekt mit den Schülern des Reclamgymnasiums startet um 14:15 Uhr vor der Sporthalle Brüderstraße 14, ehemalige Turnerstraße 9. Verlegt wird dieser Stein für den verfolgten Homosexuellen Werner Kähler, er ist am 18. November 1912 geboren, gehörte der evangelischen Religion an und wohnte zunächst in Hamburg.

Nähere Informationen zu der Biografie von Werner Kähler gibt es hier.

 

Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher*innen!

 

Veranstaltung
gepostet am: Donnerstag, 17.10.2019, 15:10 Uhr

„’LASST UNS REDEN!‘ – Wie Kommunikation in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gelingt“ – Ein Rückblick

Ein Rückblick auf die Veranstaltung vom 16.10.2019 von 19.00-21.00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Gestern Abend wurde das Erich-Zeigner-Haus erneut zum Ort einer interessanten Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen, in deren Rahmen eine Buchvorstellung stattfand und angeregt diskutiert wurde.

Die Autoren Prof. Dr. Stefanie Molthagen-Schnöring und Dr. Dietmar Molthagen konnten gemeinsam mit MdL Frank Richter zahlreiche Denkanstöße zum Gelingen von Kommunikation in verschiedenen Bereichen geben. Für besonders viel Gesprächsstoff sorgte zudem die eingeschobene Diskussionsphase, in der alle BesucherInnen an einzelnen Tischen zu verschiedenen ambivalenten Themen zusammenkamen und sich austauschen sollten. So konnte beispielsweise zu den Themen „Einwanderung“, „Gender“ oder „Ungleichheit“ der Aufruf des Buches „Lasst uns reden!“ höchst erfolgreich umgesetzt werden.

Wir bedanken uns bei Matthias Eisel von der Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen für die gemeinsame Zusammenarbeit und die Anleitung des Abends sowie bei den Autoren Prof. Dr. Stefanie Molthagen-Schnöring und Dr. Dietmar Molthagen für die Vorstellung ihres Buches und den gelungenen Austausch. Auch möchten wir Frank Richter für seine Beteiligung am Gespräch mit den Autoren und dem Publikum danken.

Die Veranstaltung wurde von Henry Lewkowitz moderiert.

Wir freuen uns darüber, dass die Veranstaltung so gut besucht war und hoffen, dass die Dialoge des Abends und die miteinander diskutierten kommunikativen Strategien auch einige weitere Gespräche zu Tage fördern und begleiten werden.

 

   

    

Die Fotos stammen von Gaby Waldek/Waldek Fotografie.


                        
Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 14.10.2019, 15:10 Uhr

Workshops zum Thema Antisemitismus

Derzeit finden in verschiedenen Schulen Workshops und Weiterbildungen zum Thema Antisemitismus statt. Wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. möchten darauf aufmerksam machen, da in Sachsen eine höhere Präsenz von Rechtsextremist/innen spürbar wahrnehmbar ist. Vor allem seit dem starken Anstieg der Flüchtlingszahlen 2014 entstehen mehr rechtspopulistische, menschenfeindliche Gruppierungen, sowie u.a. antisemitische Ressentiments und rechte Straftaten. Diese Workshopreihe soll sich an Schüler, als auch an Lehrer richten. Im ersten Teil des Workshops soll den Teilnehmern Wissen über das Judentum vermittelt werden, im zweiten Teil soll näher auf die Formen des Antisemitismus (religiös, säkular, biologistisch, nationalsozialistisch, sozialistisch usw.) eingegangen werden.  Natürlich möchten wir nicht nur Theorie vermitteln, sondern auch praktisch arbeiten, deswegen wird in einer Arbeitsphase die Unvereinbarkeit von Antisemitismus mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland herausgearbeitet, argumentativ belegt und in einem Rollenspiel eingeübt. Zum Schluss werden die Teilnehmer den Workshop bewerten, ihre Pro und Kontras einfließen lassen und wir werden eine ausführliche Abschlussdiskussion führen, zudem  wollen wir das die Workshopergebnisse weiter in die normale schulische Arbeit mit einfließen können.  Am Ende des Tages sollen die Schüler und Lehrer mit dem Wissen beziehungsweise der Erkenntnis herausgehen, was Antisemitismus bedeutet, wie wir dagegen argumentativ vorgehen können, wie er heute noch verbreitet ist und welche Auswirkungen dieser im gesellschaftlichen und politischen Sinne hat.

 

Mehr Informationen zu dem Workshop Antisemitismus gibt es hier: Antisemitismus-Prävention und Empowerement

 

Termine
gepostet am: Mittwoch, 18.09.2019, 11:09 Uhr

„Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ am 8. November

Durch Patenschaften an der Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ teilnehmen

Auch in diesem Jahr ruft der Erich-Zeigner-Haus e.V. zum bereits 12. Mal zur gemeinsamen Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ auf. In diesem Jahr fällt der 9. November auf den Sabbat – damit auch die Mitglieder der Israelitischen Religionsgemeinde sich an den Gedenkaktionen beteiligen können, finden alle Veranstaltungen und auch das Stolpersteine Putzen am Freitag den 8. November statt. Die Intention der Veranstaltung ist das Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht am 9. November 1938. Diese Pogrome bildeten einen weiteren Höhepunkt der beispiellosen Verfolgung und Entrechtung von Mitbürgerinnen und Mitbürgern im gesamten ehemaligen Deutschen Reich. Die Einzelschicksale hinter den Stolpersteinen erinnern uns daran, dass wir nicht vergessen dürfen wohin Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz führen können. Das Bewusstsein für die Vergangenheit begründet die Notwendigkeit und die Wichtigkeit für unser gemeinsames und öffentliches Eintreten für Demokratie, Weltoffenheit und Zivilcourage.

Dafür rufen wir auf, eine Patenschaft für Stolpersteine zu übernehmen und am 8. November an die Opfer zu erinnern und Vergangenes nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Weitere Informationen zum konkreten Ablauf der Gedenkveranstaltung „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ des 9. Novembers 2018 finden Sie auf unserer Homepage unter Projekte/9. November. Hier können Sie sich auch über das Anmeldeformular als Pate/Patin eintragen.

 

 

Termine
gepostet am: Dienstag, 17.09.2019, 10:09 Uhr

Mythos „Volk ohne Raum“ – Von der Weimarer Republik bis heute

Vortrag und Podiumsdiskussion am 22.11.2019 von 18:00 bis 20:00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Referent Andreas Speit (taz)

Den Begriff „Volk ohne Raum“ beeinflusste der völkische Schriftsteller Hans Grimm mit seinem gleichnamigen Roman, der 1926 erschienen ist. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er zur Schullektüre und legitimierte den verbrecherischen Angriffskrieg Deutschlands auf Osteuropa. Heute wird diese Denkfigur „Volk ohne Raum“ von RechtsextremistInnen verwendet, um die Zuwanderung nach Deutschland zu kritisieren. Das Boot sei voll, so die Botschaft. Der Vortrag geht anlässlich des in diesem Jahr angemessenen Rückblicks auf die Weimarer Republik Denkfiguren nach, die damals geschaffen wurden und heute noch im Rechtsextremismus anschlagen.

Andreas Speit studierte Sozialwissenschaften und schloss sein Studium 1996 erfolgreich als Diplom-Sozialökonom ab. Er ist freier Journalist und schreibt seit 1991 für die „Taz“, unter anderem über rechte Esoterik, intellektuellen Rechtsextremismus, Deutschnationalismus und militanten Neonazismus. Der Hamburger Journalist engagiert sich im Bereich politischer Bildung sowie Aufklärungsarbeit.

Raimund Grafe, der Vorstandsvorsitzende des Erich-Zeigner-Haus e.V., wird die Veranstaltung moderieren.

 

Der Eintritt ist frei.

Unterstützt wird die Veranstaltung vom ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V.
Termine
gepostet am: Dienstag, 17.09.2019, 10:09 Uhr

Weißer Kittel = weiße Weste? NS-Mediziner in DDR und BRD: Das Beispiel Pathologie

Vortrag und Diskussion am 11.10.2019 von 18:00 bis 20:00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Referent PD Dr. Nils M. Franke

Mit Ende des zweiten Weltkrieges galt es im Zuge der sogenannten „Entnazifizierungsmaßnahmen“, festzustellen, wer an den Gewalttaten des NS-Regimes mitgewirkt hatte und diese Personen aus ihren Ämtern zu entlassen. Insbesondere Mediziner hatten zu großen Teilen der NSDAP angehört, waren SS- oder SA-Mitglieder gewesen. Schlägt man in dem Standardwerk von Ernst Klee „Wer war was vor und nach 1945“ nach, begegnet man vielen ihrer Namen. Im Gesundheitswesen der DDR legten zahlreiche Ärzte mit NS-Vergangenheit dennoch erneut den weißen Kittel an und gaben ihn als ihre „weiße Weste“ aus. Der Vortrag behandelt dieses Phänomen am Beispiel der speziellen Gruppe der Pathologen.

PD Dr. Nils M. Franke ist Kulturwissenschaftler sowie Historiker und analysiert als Leiter des Wissenschaftlichen Büros Leipzig seit Jahren die Geschichte des rechtsextremistischen Denkens.

Gloria Pfister absolvierte von September 2018 bis August 2019 ihr FSJ-Politik im Erich-Zeigner-Haus e.V. und ist aktuell als freie Mitarbeiterin im Verein tätig.

 

Der Eintritt ist frei.

 

 

Termine
gepostet am: Montag, 16.09.2019, 12:09 Uhr

„Lasst uns reden!“ – Buchpräsentation und Diskussion

Diskussion und Buchpräsentation am 16.10.2019 von 19.00 bis 21.00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

In Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung findet eine Buchvorstellung durch die Autoren Prof. Dr. Stefanie Molthagen-Schnöring und Dr. Dietmar Molthagen statt, an deren Anschluss zur Diskussion geladen wird. Dabei geht es vor allem um die Inhalte des Buches mit dem Titel „Lasst uns reden!“, welches sich inhaltlich mit dem Gelingen von Kommunikation in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auseinandersetzt.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Matthias Eisel, den Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung, werden Frank Richter, Mitglied des Sächsischen Landtages, und Henry Lewkowitz, Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e.V., ein Gespräch sowie eine Diskussion mit dem Publikum anleiten.
Dabei soll es darum gehen, wie insbesondere bei ambivalenten Gesprächsthemen konstruktiver Austausch stattfinden kann und welche Möglichkeiten es gibt, eventuelle Hürden diesbezüglich zu überwinden. Als Beispielthemen herangezogen und besprochen werden u.a. Themen wie „Einwanderung“, „Gender“, „Ungleichheit“ oder „Nationale Identität“.

Prof. Dr. Stefanie Molthagen-Schnörig ist Kommunikationswissenschaftlerin an der HTW Berlin und Autorin des Buches „Lasst uns reden!“
Dr. Dietmar Molthagen kommt von der Friedrich-Ebert-Stiftung, ist Mitautor des Buches und moderiert die Veranstaltung.

Also „lasst uns reden“ am 16.10.2019!

Der Eintritt ist wie immer frei.

Für die Planung der Veranstaltung wäre eine Voranmeldung bei der Friedrich-Ebert-Stiftung hilfreich.
Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Sachsen, Burgstraße 25, 04109 Leipzig
Mail: sachsen@fes.de
Tel.: 0341 – 9602431
Fax: 0341 – 9605091

Veranstaltung
gepostet am: Dienstag, 10.09.2019, 16:09 Uhr

Was kann Politik heute [noch] aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts lernen? – Ein Rückblick

Ein Rückblick auf die Podiumsdiskussion vom 06.09.2019 von 18.00-20.00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Am vergangenen Freitag, den 06.09.2019, fand im Erich-Zeigner-Haus im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Erinnerungspolitik – Hinter, vor und nach dem ‚Eisernen Vorhang‘“ eine Podiumsdiskussion mit der Leitfrage „Was kann Politik heute [noch] aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts lernen?“ statt.
Die Veranstaltung war sehr gut besucht und sehr informativ. Es wurden viele verschiedene Systemfragen behandelt und die Besucher*innen der Veranstaltung haben fleißig mitdiskutiert. Thematisiert wurde an diesem Abend unter anderem die Auflösung der parteiinternen Historischen Kommission der SPD. Weitere Themen waren die Vergleichbarkeit von Weimarer Republik und heute, sowie die Bedeutung von Geschichte für die heutige Gesellschaft, die Politik und die explizite Erinnerungspolitik.

               

Wir bedanken uns bei den Referenten Prof. Dr. Peter Porsch und Prof. Dr. Bernd Faulenbach, sowie bei PD Dr. Nils Franke, der die Veranstaltung moderierte.

Auch für das Interesse der Besucher*Innen wollen wir uns bedanken.

Die Veranstaltungsreihe „Erinnerungspolitik“ wird am 11.10.2019 mit der Veranstaltung „Weißer Kittel = weiße Weste? – NS-Mediziner in DDR und BRD: Das Beispiel Pathologie“ fortgesetzt.

Veranstaltung
gepostet am: Dienstag, 10.09.2019, 12:09 Uhr

TAG DES OFFENEN DENKMALS 2019 – ein Rückblick

Am vergangenen Sonntag, den 08. September, haben wir in Leipzig-Plagwitz erneut unsere Türen für interessierte Besucher*innen geöffnet, die zum Tag des offenen Denkmals einen Blick ins Erich-Zeigner-Haus werfen wollten.

Die Besichtigung der historischen Räumlichkeiten, in denen Erich Zeigner einst gelebt und gearbeitet hat und die dem Erich-Zeigner-Haus e.V. heute als Vereins- und Veranstaltungsräume dienen, war gut besucht. In vier Gruppen nahmen Interessierte an einer Führung durch das offene Museum teil und erfuhren mehr über die Hintergründe zum Leben und Wirken von Erich Zeigner, sowie zur Geschichte des Hauses selbst.

Veranstaltungen wie der Tag des offenen Denkmals stellen für uns als Erich-Zeigner-Haus e.V. eine gute Möglichkeit dar, der Öffentlichkeit das Erbe Erich Zeigners präsenter werden zu lassen. Wir freuen uns über das rege Interesse und über den Zuspruch, den wir am vergangenen Sonntag für unsere Arbeit im Verein erhalten durften.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 04.09.2019, 11:09 Uhr

Kommentar zur sächsischen Landtagswahl

Die Ergebnisse der Landtagswahl stellen uns als Erich-Zeigner-Haus e.V. und viele weitere Akteure aus der Zivilgesellschaft vor neue, große Herausforderungen. Denn diejenigen fühlen sich gestärkt, welche die Verbrechen des Nationalsozialismus relativieren und eine demokratische Erinnerungskultur aushebeln wollen. Dagegen halten wir fest, dass die übergroße Mehrheit der Sachsen einen solchen Weg nicht mitgehen will. Sie wollen demokratische politische Bildung nicht vor eine Wand aus Nationalismus und Rassismus laufen sehen. Sie wollen, dass wir weiter durch unsere erinnerungskulturelle Arbeit an die Opfer erinnern sowie den Mutigen ein Denkmal setzen und damit auch Ihnen in der Gegenwart Mut zur Zivilcourage machen. Deshalb ist für uns das Wahlergebnis ein Ansporn weiter zu machen und intensiver zu arbeiten.

Wir werden künftig ein noch stärkeres Zeichen für Menschlichkeit, Solidarität und Demokratie und gegen Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus und rechtes Gedankengut setzen. Wir werden in unserer Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen weiterhin das Ziel verfolgen, die Gesellschaft gegenüber rechtem Gedankengut argumentativ zu stärken und uns für Weltoffenheit sowie Zivilcourage einsetzen, um so ein demokratisches Miteinander zu fördern. Jetzt umso mehr!

Termine
gepostet am: Montag, 19.08.2019, 17:08 Uhr

Tag des offenen Denkmals 2019

Auch in diesem Jahr öffnen wir in Leipzig-Plagwitz wieder unsere Türen für interessierte Besucher*innen zum Tag des offenen Denkmals.

Am Sonntag, den 08. September, können zu diesem Anlass die ehemaligen Wohn- und Arbeitsräume Erich Zeigners, die heute dem Erich-Zeigner-Haus e.V. als Vereins- und Veranstaltungsräume dienen, besichtigt werden. Der ehemalige sächsische Ministerpräsident und Oberbürgermeister der Stadt Leipzig (1945-1949) unterhielt im Haus sein Musik-, Arbeits- und Empfangzimmer, welches im Erdgeschoss des Hauses im fast vollständigen Originalzustand erhalten ist. Zu sehen ist ebenso die Bibliothek Erich Zeigners, die zahlreiche originale Bücher und Schallplatten umfasst. Im Musikzimmer steht außerdem sein Flügel, der heute noch zu Veranstaltungen bespielt wird. An dem erhaltenen Tisch im Empfangzimmer organisierte Zeigner den Leipziger Rettungswiderstand und schützte damit jüdische Menschen vor der NS-Verfolgung. 

Führungen durch alle Räumlichkeiten finden kostenlos und stündlich von 10 bis 15 Uhr statt. Hintergründe zu der politisch bewegten Zeit, in der Erich Zeigner das Haus bewohnte, zur Geschichte des Hauses und zur Person Zeigners werden in den Führungen erläutert.

Termine
gepostet am: Freitag, 02.08.2019, 11:08 Uhr

Strukturelle Gründe für Rechtspopulismus: Kultur, Ökonomie oder Facebook?

Vortrag am 20.08. um 19.00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Eine Veranstaltung des AK Neue Ökonomik Leipzig

„Menschen, welche die AfD wählen, zählen zu den wirtschaftlich „Abgehängten“. Wir müssen etwas gegen Ungleichheit und prekäre Beschäftigungsverhältnisse tun, um dem entgegen zu wirken!“
„Stimmt nicht! Rechtspopulistische Wähler*innen sind einfach fremdenfeindlich und rassistisch. Sie kommen mit dem gesellschaftlichen Wandel nicht klar, mit Wirtschaft hat das nichts zu tun!“
„Stimmt auch nicht! Rechte Parteien beherrschen soziale Netzwerke und framen die mediale Berichterstattung. Filterblasen und Facebook sind das Problem!“

Es existiert eine Vielzahl an Erklärungen für den Erfolg rechter Parteien in Deutschland, Europa und der Welt. Doch wer hat am Ende recht? Und was sagt die wissenschaftliche Forschung dazu?
Dieser Vortrag versucht das Dickicht zu lichten und die zahlreichen gängigen Erklärungsansätzen für rechte Wahlerfolge zusammenzubringen, einzuordnen und kritisch auszuwerten.
Der Vortrag ist in einfacher Sprache gehalten, basiert auf wissenschaftlich fundierter und fächerübergreifender Forschung und kann als Grundlage für eine hoffentlich spannende Diskussion dienen!

Die Veranstaltung erfolgt in Zusammenarbeit mit Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen, der Jungen GEW Sachsen und ver.di Jugend Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 18.07.2019, 12:07 Uhr

Ein FSJ-Politik im Erich-Zeigner-Haus e.V.

Bis zum 07.08.2019 kannst Du dich bewerben!

Bereits zum siebten Mal können interessierte Jugendliche bis zum Alter von 27 Jahren einen Freiwilligendienst im Erich-Zeigner-Haus e.V. im Jahr 2019/2020 absolvieren. Unter vielen anderen in Sachsen ist auch der Erich-Zeigner-Haus e.V. Einsatzstelle des FSJ-Politik, Träger ist die Sächsische Jugendstiftung.

Die offizielle Bewerbungsfrist der Sächsischen Jugendstiftung ist schon abgelaufen – wir nehmen als Verein jedoch noch Bewerbungen bis zum 07.08.2019 an. Koordinatorin und Programmleiterin des FSJ-Politik ist Felicitas Koch von der Sächsischen Jugendstiftung. Daher schickt bitte eure Bewerbungen per Mail an Frau Koch: fkoch@saechsische-jugendstiftung.de. Diese werden dann an uns weitergeleitet.

Die Bewerbungsgespräche werden im Juli/August in unseren Vereinsräumen in Leipzig-Plagwitz stattfinden. Der/ die Freiwillige beginnt das FSJ dann am 01.09.2019 und absolviert dieses bis zum 31.08.2020. Bei weiteren Fragen rund um das FSJ-Politik wendet euch entweder direkt an Felicitas Koch oder telefonisch bzw. per Mail bei uns.

Detailliertere Infos zum FSJ-Politik findet ihr entweder direkt auf unserer Homepage unter Politische Arbeit / Ein FSJ-Politik im Erich-Zeigner-Haus e.V. oder auf der Seite der Sächsischen Jugendstiftung.

Wir freuen uns auf euch!

Termine
gepostet am: Donnerstag, 18.07.2019, 12:07 Uhr

Leipzig, Stadt der „Wende“. Dominiert die „Friedliche Revolution“ die Erinnerungskultur in Leipzig auf Kosten der Erinnerung an den Nationalsozialismus?

Diese Veranstaltung entfällt!

Streitgespräch und Diskussion am 20.09.2019 von 18.00 bis 20.00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus e.V.

Referenten: Prof. Dr. Ulrich Brieler, Dr. Bertram Triebel

Leipzig ist die Stadt der „Friedlichen Revolution“. Dieser Titel ist historisch angemessen und berechtigt. Doch verdrängt der stolze Rückblick auf dieses Ereignis die Erinnerungskultur an weniger erbauliche Ereignisse? Wie verhielten sich die LeipzigerInnen in der Zeit des Nationalsozialismus? Wie war der Umgang mit Juden, Sinti und Roma oder den vielen ZwangsarbeiterInnen in der Stadt? Brauchen wir hier eine Schwerpunktverschiebung in der Erinnerungskultur?

Prof. Dr. Ulrich Brieler studierte Germanistik, Geschichte und Erziehungswissenschaften an der Universität Bochum. Seit 1992 lebt er in Leipzig und ist im Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters tätig. Zudem ist er Honorarprofessor am Institut für Philosophie der Universität Leipzig.

Dr. Bertram Triebel ist promovierter Historiker. In Leipzig und Nancy studierte er Geschichte, Politik und Journalistik. Er ist derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dort forscht er noch bis 2020 zum Thema „Thüringer Hochschulen und Universitäten in der DDR nach der dritten Hochschulreform – Zum Verhältnis von Wissenschaft und Politik unter den Bedingungen des Staatssozialismus“.

Henry Lewkowitz ist geschäftsführender 2. Vorstandsvorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V. und moderiert die Veranstaltung.

Der Eintritt ist frei.

Termine
gepostet am: Mittwoch, 17.07.2019, 11:07 Uhr

Was kann Politik heute (noch) aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts lernen?

Podiumsdiskussion am 06.09.2019 von 18.00 bis 20.00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Referenten: Prof. Dr. Peter Porsch, Prof. Dr. Bernd Faulenbach

Die SPD hat ihre parteiinterne Historische Kommission aufgelöst. Die älteste im Bundestag vertretene Partei verzichtet damit auf eine konkrete Auseinandersetzung mit der Geschichte. Als Grund wurden finanzielle Einsparungszwänge angegeben. Ist das ein Ausdruck von Geschichtsvergessenheit? Und kann sich eine Partei, die die Bundesrepublik Deutschland historisch in wichtigen Phasen entscheidend mitprägte, Geschichtsvergessenheit leisten?

Prof. Dr. Peter Porsch, geboren 1944 in Wien, studierte Germanistik und Anglistik zunächst in Wien, im Anschluss Germanistik und Politologie an der Freien Universität Berlin. An der Universität Leipzig lehrte er unter anderem Dialektologie und Soziolinguistik.  Als Mitglied der PDS und deren Nachfolgerpartei Die Linke war er von 1990 bis 2009 Abgeordneter im sächsischen Landtag. Von 1997 bis 2001 war er Vorsitzender der PDS Sachsen. Aktuell ist er Vorstandsvorsitzender der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen.

Prof. Dr. Bernd Faulenbach, geboren 1943 in Pommern, ist Historiker und Honorarprofessor an der Ruhr-Universität Bochum. Er schloss ein Studium der Geschichtswissenschaft, Germanistik, Politikwissenschaft, Philosophie sowie Pädagogik ab. Dr. Faulenbach gehörte verschiedenen Kommissionen des Bundes und der Länder sowie Stiftungen, Museen und Gedenkstätten an. Von 1989 bis zu deren Auflösung im Jahr 2018 war er Vorsitzender der Historischen Kommission beim SPD-Parteivorstand. Derzeit ist er der Vorsitzende des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie.“

Dr. Nils Franke moderiert als Leiter des Wissenschaftlichen Büros Leipzig die Veranstaltung.

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 01.07.2019, 10:07 Uhr

Workshop und Konzert zu „Verfemter Musik“ im Rahmen der Jüdischen Woche 2019 in Leipzig

Erneut fand die Jüdische Woche in Leipzig statt – in diesem Jahr lautete das Motto „L’dor v’dor – Von Generation zu Generation“. Neben den vielen Angeboten im Programm der diesjährigen Jüdischen Woche – von Konzerten, Lesungen und Filmen, Theater und Tanz bishin zu Zeitzeugengesprächen und Vorträgen, fand erstmalig auch im Erich-Zeigner-Haus eine Veranstaltung im Rahmen der Woche statt.

Am Freitag, den 28.06., luden wir ab 18.00 Uhr zum öffentlichen Konzert „Verfemte Musik“ zusammen mit den beiden Künstlerinnen Cornelia Walther und Vanessa Bosch, die gemeinsam als „DuoWaltherBosch“ auftreten. Im eindrucksvollen Konzert, zu dem sich etwa 30 interessierte Gäste im historischen Musikzimmer Erich Zeigners einfanden, spielten Vanessa Bosch und Cornelia Walther ein vielfältig zusammengestelltes Programm verfemter Musik. Zwischen den einzelnen Stücken informierten sie das Publikum außerdem über historische Hintergründe und das Leben betroffener Künstler*innen

Noch vor dem Konzert hielten die beiden Musikerinnen einen Workshop vor Schüler*innen des Schillergymnasiums – ebenso zum Thema „Verfemte Musik“. Das Workshopkonzept zeichnet sich durch eingebaute Stücke verfemter Musik aus, welche den Teilnehmer*innen des Workshops vorgespielt werden. Im 90-minütigen Workshop von 16.00 Uhr bis 17.30 Uhr lernten die Schüler*innen somit einige ausgewählte Werke jüdischer Musiker*innen kennen, die in der NS-Zeit verboten waren. Zudem wurden sie in die Thematik und Hintergründe der „Verfemten Musik“ eingeführt und arbeiteten in Gruppen zu drei Schwerpunkten: Komponist*innen im Exil/Arten der Emigration, Lebensumstände von jüdischen Musikschaffenden im Konzentrationslager sowie zu den Schicksalen zweier Überlebender – Coco Schumann und Esther Bejarano.

 

Nach einer erfolgreichen ersten Veranstaltung blicken wir mit Zuversicht auf eine kommende Zusammenarbeit mit dem Ariowitsch Haus und der Jüdischen Woche Leipzig. Wir danken insbesondere dem DuoWaltherBosch, aber auch der Jüdischen Woche Leipzig, im Rahmen derer das Konzert stattfinden konnte.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 14.06.2019, 12:06 Uhr

Abschluss der Veranstaltungsreihe „Sinti und Roma – Lebenswirklichkeiten“ am 12.06. im Erich-Zeigner-Haus

Ein abschließender Bericht von Organisatorin Gloria Pfister 

Als eigenes Projekt im Rahmen meines Freiwilligendienstes entschloss ich mich, eine Veranstaltungsreihe zur Geschichte und über verschiedene gesellschaftspolitischen Themen, die Sinti und Roma auf lokaler- bundes- und europäischer Ebene betreffen, umzusetzen. In meinen einleitenden Worten der Einzelveranstaltungen im April, Mail und Juni machte ich meinen Beweggrund zur Konzeption dieses Projektes immer wieder deutlich: Mein eigenes Unwissen insbesondere über die Verfolgung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus sowie den Porajmos und weiterhin die Erkenntnis, dass es sehr vielen Menschen genauso geht. Um das zu ändern, sollte die Vortragsreihe einen Raum für externe ReferentInnen bieten, sich zu verschiedenen Themenkomplexen zu äußern.

So umfasste die Reihe folgende Einzelveranstaltungen:

10.04. 19.00 bis 21.00 Uhr, Vortrag: Das Leben der Sinti und Roma im Nationalsozialismus und danach (ReferentInnen: Jana Müller vom AJZ Dessau und Gjulner Sejdi vom Verein Romano Sumnal)

15.05. 19.00 bis 21.00 Uhr, Vortrag: Das Problem „Antiziganismus“ und das Beispiel antiziganistischer Kinderliteratur

12.06. 19.00 bis 21.00 Uhr, Gespräch: Die gesellschaftspolitische Lage von Sinti und Roma in Deutschland und Europa  (Referentinnen: Petra Cagalj Sejdi vom Verein Romano Sumnal und Anja Reuss vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma)

Im Mai referierte ich selbst zu dem gesellschaftlichen Phänomen „Antiziganismus“ und seine Strukturen in der Kinder- und Jugendliteratur. Die Auseinandersetzung mit dem Thema machte deutlich, dass Antiziganismus bzw. Antiromaismus eine sehr komplexe Problematik ist, die es vollumfänglich zu verstehen gilt, um seine Auswirkungen bestmöglich zu erfassen und zu bekämpfen. Besonders die Diskussion mit dem Publikum im Anschluss an den Vortrag zeigte, wie sehr der Begriff „Antiziganismus“ aktuell in der Diskussion steht und dass, so meine Ansicht, eine eigene Reflexion zu Begriffen, die verschiedene Rassismen zu erklären versucht, so auch der Begriff „Antiziganismus“, aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und stets im Bezug auf eigene Handlungen zu reflektieren ist.

Ein Teil der Reihe waren auch die Vernissage und Finissage der Ausstellung „Auf dem Dienstwege…“, passend zum Beginn und zum Ende der Reihe, die an denselben Tagen der Auftakt- und Abschlussveranstaltung im April und Juni stattfanden. Die Ausstellung zeigt Dokumente zur Erfassung, Ausgrenzung und Deportation der Leipziger Sinti und Roma im Nationalsozialismus. Vom 10.04. bis zum 12.06. war sie außerdem wöchentlich am Mittwoch für BesucherInnen zugänglich.

Die abschließende Finissage der Ausstellung sowie die Gesprächsveranstaltung am 12.06. konnten einen würdigen Abschluss der Reihe erreichen. Besonders im Vordergrund stand im Gespäch mit Anja Reuss und Petra Sejdi das Thema Antiziganismus/Antiromaismus sowie der Umgang und die Bekämpfung auf Bundes-, lokaler und kommunaler Ebene. Die Referentinnen gaben Einblicke in konkrete Alltagssituationen des Antiromaismus, aktuelle Anträge und Beschlüsse, die sich gegen Antiziganismus richten oder Roma betreffen und thematisierten auch die Aufarbeitung der Geschichte der Sinti und Roma im Nationalsozialismus. Im Anschluss an die Gesprächsrunde wurde die Diskussion mit dem Publikum eröffnet, das hohes Interesse und Gesprächsbereitschaft der BesucherInnen zeigte. Rund 30 Interessierte fanden sich an dem Abend zur Gesprächsveranstaltung ein.

Wir danken an erster Stelle den ReferentInnen, die die Einzelveranstaltungen mit ihrer Expertise bereichern konnten. Insbesondere danken wir außerdem Romano Sumnal e.V. für die inhaltliche Bereicherung in der Planung und Umsetzung der Reihe sowie den weiteren Kooperationspartnern – dem AJZ Dessau und dem VVN-Bda Leipzig e.V. – für die Unterstützung der Reihe. Natürlich wollen wir uns ebenso bei allen BesucherInnen bedanken, die sich zu den verschiedenen Veranstaltungen im Rahmen der Reihe im Erich-Zeigner-Haus eingefunden haben.

Sowohl das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V. als auch, so mein Eindruck, die BesucherInnen konnten sensibilisiert werden insbesondere für die Verfolgung von Roma im Nationalsozialismus und die Wichtigkeit dessen Aufarbeitung, als auch für aktuellen Antiromaismus.

Termine
gepostet am: Freitag, 14.06.2019, 12:06 Uhr

„Verfemte Musik“

Konzert von 18.00 bis 19.30 Uhr mit dem DuoWaltherBosch im historischen Musikzimmer Erich Zeigners

Vom 23. bis zum 30. Juni 2019 findet in Leipzig die „Jüdische Woche“ statt, zu der die Stadt Leipzig seit dem Jahre 1992 Interessierte und insbesondere ehemalige Leipzigerinnen und Leipziger jüdischen Glaubens aus verschiedenen Ländern weltweit einlädt. Das diesjährige Motto lautet „L’dor v’dor – Von Generation zu Generation“. Für eine Woche wird jüdische Kunst und Kultur in Leipzig erlebbar sein. Mit Konzerten, Lesungen, Filmen, Zeitzeugengesprächen, Theater und Tanz können die Besucherinnen und Besucher in jüdisches Leben, Alltag und Festtage, in Religion und Kunst eintauchen. Auch der Erich-Zeigner-Haus e.V. beteiligt sich in diesem Jahr erstmalig am Programm der Jüdischen Woche.

Im neunzigminütigen Konzert von Cornelia Walther und Vanessa Bosch werden im authentischen Ambiente und am historischen Flügel von Erich Zeigner Werke der „verfemten Musik“ präsentiert. Sie stellen die im Nationalsozialismus verbotenen Musikstücke jüdischer Musikerinnen und Musiker dar, die im Konzert wieder ins Gedächtnis gebracht werden sollen. Anhand der Vorstellung dieser ausgewählten Werke soll den Gästen die jüdische Verfolgung unter der Herrschaft der Nationalsozialisten deutlich gemacht werden, um diese nicht zu vergessen und, besonders in Anbetracht des heutigen Antisemitismus, davor zu mahnen. Die beiden Künstlerinnen Cornelia Walther (Violoncello) aus Frankfurt und Vanessa Bosch (Klavier) aus Graz gehen gemeinsam als DuoWaltherBosch einer regen Konzerttätigkeit nach, im Rahmen derer sie auch schon mit dem Jüdischen Museum Frankfurt, dem Fritz Bauer Institut sowie der Henry und Emma Budge-Stiftung kooperierten.

Jugendprojekte
gepostet am: Freitag, 31.05.2019, 11:05 Uhr

Stolpersteine in Geithain

Schändung nach der Verlegung am 12. Mai

Am 12. Mai verlegte Gunter Demnig insgesamt vier Stolpersteine im Leipziger Land, darunter drei Steine für Max Arthur Franz, Alfred Max Förster und Walter Paul Rudolph, die Opfer der NS-Euthanasie wurden, an drei Stellen in Geithain.

Die Steine stellten das Ergebnis eines Projektes des Flexiblen Jugendmanagments Landkreis Leipzig und Geithainer Heimatvereines zusammen mit einer 14-köpfigen Projektgruppe des Internationalen Gymnasiums Geithain dar, was der Erich-Zeigner-Haus e.V. als Kooperationspartner inhaltlich begleitete. Etwa 50 Besucher*innen waren am Sonntag zu den Verlegungen in Geithain anwesend und beteiligten sich damit am Erinnern an die Schicksale lokaler NS-Euthanasie und am mahnenden Gedenken.

Obwohl die Resonanz der Anwesenden positiv war, können wir auch in Geithain Gegner*innen der Stolpersteine verzeichnen. Bereits in der Nacht auf den 13. Mai wurde der Stolperstein von Georg Förster in der Chemnitzer Straße 13 geschändet, indem Beton darüber gegossen wurde. Das bestätigten uns sowohl Lehrer*innen als auch Schüler*innen des Gymnasiums in Geithain. Glücklicherweise haben Anwohnende den Stein geputzt und konnten den Beton somit entfernen. Dennoch sind wir erschüttert darüber, dass bereits nach einer so kurzen Zeit nach der Verlegung ein Stolperstein mutwillig geschändet wurde.

Das zeigt uns einerseits, dass es noch genug Menschen gibt, die sich nicht nur gegen eine Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus aussprechen, sondern diese auch im öffentlichen Raum verhindern und ungesehen machen wollen. Gleichzeitig ermutigt es uns, vor allem im Leipziger Umland, in dem wir nunmehr nach der Kommunal- und Europawahl am 26. Mai die AfD als stärkste Kraft verzeichnen können, erinnerungskulturelle Jugendprojekte umzusetzen.

„Der Widerstand gegen erinnerungspolitische Bildungsarbeit einerseits sowie rassistische und menschenfeindliche Einstellungen andererseits sind offensichtlich vorhanden – aber das bestärkt uns, mit interessierten Schüler*innen diese wichtige Thematik über Leipzig hinaus weiterhin zu behandeln und nach außen zu tragen“, äußert sich Henry Lewkowitz, geschäftsführender 2. Vorsitzender, zu dem Vorfall.

Wir lassen uns nicht entmutigen und werden uns weiterhin dafür engagieren, dass auch im Leipziger Land öffentliches Gedenken an den deutschen Faschismus nicht verloren geht und die Taten der Nationalsozialisten im lokalen Raum nicht vergessen werden.

Veranstaltung
gepostet am: Montag, 27.05.2019, 15:05 Uhr

Veranstaltungsreihe Erinnerungspolitik 2019 – Die Termine stehen fest!

Die Flyer für unsere aktuelle Veranstaltungsreihe „Erinnerungspolitik hinter, vor und nach dem „Eisernen Vorhang““ sind da. Damit stehen, nach den ersten beiden Veranstaltungen im April und Mai, nun endgültig die Daten der kommenden Vorträge und Diskussionen fest:

– 06.09. 18.00 bis 21.00 Uhr: Podiumsdiskussion – Ist aus Geschichte nichts mehr zu lernen? Kann sich die SPD die Auflösung ihrer Historischen Kommission leisten?
Mit Prof. Dr. Peter Porsch und Prof Dr,. Bernd Faulenbach

– 20.09. 18.00 bis 20.00 Uhr: Streitgespräch und Diskussion – Leipzig, Stadt der „Wende“. Dominiert die „Friedliche Revolution“ die Erinnerungskultur in Leipzig auf Kosten der Erinnerung an den Nationalsozialismus?
Mit Dr. Skadi Jennicke und Prof. Dr. Ulrich Brieler

– 11.10. 18.00 bis 20.00 Uhr: Vortrag und Diskussion – Weißer Kittel = weiße Weste? NS – Mediziner in DDR und BRD: Das Beispiel Pathologie
Mit PD Dr. Nils Franke

– 22.11. 18.00 bis 20.00 Uhr: Vortrag und Diskussion – Mythos „Volk ohne Raum“. Von der Weimarer Republik bis heute
Mit Andreas Speit (taz)

– 13.12. von 18.00 bis 20.00 Uhr: Podiumsdiskussion – Aufarbeitungskulturen in Ost- und Westdeutschland und die Frage des Neonazismus in DDR und BRD
Mit Dr. Harry Waibel

Zu allen Veranstaltungen ist der Eintritt wie immer frei.

Termine
gepostet am: Montag, 27.05.2019, 14:05 Uhr

Finissage: „Auf dem Dienstwege…“

Abschluss der Ausstellung am 12. Juni von 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Seit April hängt die Ausstellung „Auf dem Dienstwege…“ der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen und des Kulturamtes der Stadt Leipzig im Ausstellungsraum des Erich-Zeigner-Hauses. Sie zeigt Dokumente zur Erfassung, Ausgrenzung und Deportation der Leipziger Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus.

Anhand der Ausstellung wird die Verfolgung von Sinti und Roma und der Porajmos im lokalen Raum deutlich und besonders seine Ausmaße werden sichtbar. Wir haben uns gefreut, dass wir die Ausstellung zu dieser wichtigen Thematik in unseren Vereinsräumen öffentlich zugänglich machen konnten, um dadurch andere darüber zu informieren. Daher veranstalten wir die Finissage: um der Ausstellung einen würdigen Abschluss zu verleihen und um ein breites Publikum noch einmal zum Kommen einzuladen.

Die Ausstellung selbst wird in einer Ansprache detaillierter vorgestellt werden und auch und zur Veranstaltungsreihe „Sinti und Roma – Lebenwirklichkeiten in Geschichte, Gesellschaft und Politik“, die im Anschluss mit der Gesprächsveranstaltung „Die gesellschaftspolitische Lage von Sinti und Roma in Deutschland und Europa“ von 19.00 bis 21.00 Uhr endet, werden wir sprechen. 

Weiterhin können Sie „Auf dem Dienstwege…“ bereits vorher am Mittwoch, den 29.05. und eine Woche später, am 05.06. von 15.00 bis 18.00 Uhr kostenfrei besuchen.

Jugendprojekte
gepostet am: Montag, 13.05.2019, 16:05 Uhr

Fünf Stolpersteine für Familie Bleiweiß

Am Dorotheenplatz 1 verlegte Gunter Demnig in Leipzig Stolpersteine

Nach den Stolpersteinverlegungen im Leipziger Land am Tag zuvor besuchte Gunter Demnig am 13. Mai die Stadt Leipzig, um Stolpersteine zu verlegen. Die Stolpersteinverlegung für Familie Bleiweiß am Dorotheenplatz begann um 9.00 Uhr und stellte den Auftakt aller an diesem Tag stattfindenden Verlegungen in Leipzig dar.

Die Verlegung schloss eines unserer Projekte zusammen mit Schüler*innen der Oberschule am Adler ab. Seit Sommer 2018 recherchierte die Gruppe im Rahmen des außerschulischen Projektes und engagierte sich damit für eine Erinnerung an ein Verfolgtenschicksal im Zuge der nationalsozialistischen Herrschaft.

 

 

 

Wir freuen uns besonders, dass so viele Anwesende an der Verlegung und somit am Gedenken an Familie Bleiweiß teilnahmen. Vor den Redebeiträgen der Projektgruppe sprach Henry Lewkowitz vom Erich-Zeigner-Haus e.V. einleitende Worte. Sophie Heinig, Schülerin des Georg-Schuhmann-Gymnasiums, die das Schicksal der Familie Bleiweiß zum Thema ihrer Besonderen Lernleistung (BELL) im Zuge ihres Abiturs machte und daher besonders intensiv zu den fünf Familienmitgliedern forschte, hielt ebenso einen Redebeitrag und machte darin die aktuelle Relevanz und Wichtigkeit von Erinnerungskultur deutlich.

Besonders eindrucksvoll waren jedoch die Reden der Schüler*innen, die über unsere Projektarbeit sowie die Leidenswege von Chaim, Marjam, Wolf, Bernhard und Leo Bleiweiß berichteten. Das konkrete Schicksal der Familie ist auf unserer Homepage unter Projekte/Jugendprojekte nachzulesen.

Wir bedanken uns daher besonders bei der Projektgruppe, aber auch bei allen Anwesenden und denjenigen, die dieses Projekt und die Verlegung in verschiedenster Weise unterstützten. Zudem danken wir dem Landesprogramm Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz für die Unterstützung des Projektes.

Jugendprojekte
gepostet am: Montag, 13.05.2019, 14:05 Uhr

Stolpersteinverlegungen im Leipziger Land

Gunter Demnig besuchte am 12. Mai Geithain und Bad Lausick

Am Sonntagnachmittag des 12. Mai kamen Schüler*innen, Projektbegleiter*innen und interessierte Bürger*innen jeweils in Geithain und Bad Lausick zusammen, um an der Verlegung von Stolpersteinen und am mahnenden Gedenken an Opfern der NS-Euthanasie teilzunehmen.

Gleich drei Stolpersteine wurden zunächst 14.00 Uhr in Geithain verlegt. Die Verlegung bildete den Abschluss eines Projektes, in dem Schüler*innen des Freien Gymnasiums Geithain zu dem Schicksal von Georg Max Förster, Max Arthur Franz und Walter Paul Rudolph recherchierten. Die rekonstruierten Schicksale sind das Ergebnis einer Recherchearbeit, welche das Flexible Jugendmanagement, der Heimatverein Geithain e.V. und der Erich-Zeigner-Haus e.V begleiteten. Die Projektgruppe forschte anhand von Archivalien zu den Personen und konzipierte zugleich die Ausstellung „Nicht Vergessen… – „Euthanasie“ Opfer aus Geithain“, die noch bis zum 25.05. im Geithainer Heimatmuseum zu sehen ist. Damit fand die erste Stolpersteinverlegung in Geithain statt.

Rund 50 Anwesende waren an der Verlegung beteiligt. Die hohe Anzahl an Besucher*innen sowie die positive Resonanz waren sehr bemerkenswert. Besonders erfreulich war die Rückmeldung einer Besucherin, die uns mitteilte, dass sie eine Angehörige eines ebenso ermordeten Euthanasieopfers aus Geithain sei – über Israel verfolgte Sie die lokalen Nachrichten aus Geithain und erfuhr daher ebenso von der dortigen Erstverlegung.

Die 14-köpfige Projektgruppe des Gymnasiums hielt bei den drei Verlegungen an diesem Nachmittag mehrere Redebeiträge. Die Anwesenden besuchten zuerst die Chemnitzer Straße 13, wo der erste der drei Steine für Georg Förster verlegt wurde. Zwei weitere Steine wurden daraufhin für Walter Paul Rudolph in der Bruchheimer Straße 14 und für Max Arthur Franz im Rosenthal 3 verlegt.

Wir bedanken uns bei der Projektgruppe für die Arbeit sowie bei dem Freien Gymnasium Geithain für die Unterstützung des Projektes. Weiterhin danken wir dem Flexiblen Jugendmanagment für die Möglichkeit unserer Kooperation im Projekt, dem Heimatverein Geithain e.V. für die gute Zusammenarbeit und natürlich allen Anwesenden sowie weiteren Unterstützer*innen des Projektes.

Um 15.30 Uhr fand die zweite Verlegung im Leipziger Land statt – in Bad Lausick. Dort wurden innerhalb der letzten Jahre bereits drei Mal Stolpersteine verlegt in begleiteten Projekten des Erich-Zeigner-Haus e.V.: für die jüdische Familie Hirsch, den Sozialdemokraten Max Lohmann und dem Zeugen Jehovas Friedrich Kaubisch.

Bereits zum vierten Mal forschten Schüler*innen der Oberschule Werner Seelenbinder daher im Rahmen eines Stolpersteinprojektes. Zum ersten Mal wurde in einem erinnerungskulturellen Jugendprojekt an der Oberschule jedoch die Gruppe der NS-Euthanasieopfer bedacht. In der Angerstraße 17 wurde ein Stein für Ernst Bruno Hönig verlegt. Ernst Hönig fiel zwar auch der Euthanasie zum Opfer, war aber zudem ein politisch Verfolgter – zusammen mit anderen Antifaschisten wurde er vor seiner Einweisung und der späteren Zwangssterilisation in Hubertusburg 1933 festgenommen. Aufgrund dessen musste er schwere Misshandlungen erleiden.

Ernst Hönigs weiteres Schicksal erläuterte neben der Vorstellung ihrer Projektarbeit die Projektgruppe bei der Verlegung den anwesenden Besucher*innen. Auch Herr Bürgermeister Hultsch besuchte die Verlegung in Bad Lausick und betonte in seinem Redebeitrag die Wichtigkeit von Erinnerung und wohin die fehlende Auseinandersetzung mit Geschichte führen kann. Dies brachte er besonders vor dem Hintergrund der anstehenden Kommunalwahlen zum Ausdruck.

Danken möchten wir an dieser Stelle den Schüler*innen der Projektgruppe, der Oberschule Werner Seelenbinder sowie der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz.

Veranstaltung
gepostet am: Dienstag, 07.05.2019, 13:05 Uhr

Nationalismus in Ostmitteleuropa

Ein Rückblick auf den Vortrag am 03.05. von 18.00 bis 20.00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Nach der ersten Veranstaltung im Rahmen der diesjährigen Vortragsreihe „Erinnerungspolitik hinter, vor und nach dem „Eisernen Vorhang““ des Erich-Zeigner-Haus e.V. mit der Zeitzeugin Dr. Eva Umlauf Anfang April im NAUMANNs wurde die Reihe nun etwa einen Monat später mit einer ersten Vortragsveranstaltung fortgeführt.

Etwa 30 Gäste fanden sich in den Vereinsräumen am Abend des 03.05.2019 ein, um die Referentin Dr. Brigitta Triebel an diesem Abend zum Thema „Aktueller Nationalismus in Osteuropa“ sprechen zu hören.
Zu Anfang hatte Dr. Triebel, Historikerin und Expertin im Bereich Ost- und Südosteuropäische Geschichte, betont, dass sie sich in ihrem Vortrag auf die ostmitteleuropäischen Staaten beziehen würde. Es erfolgten umfangreiche historische Betrachtungen der Länder Polen, Slowakei, Ungarn und Tschechien. Einen besonderen Fokus legte Dr. Triebel in ihrem Vortrag dabei auf die Entwicklungen des Nationalismus in den Ländern. Sie betrachtete diese auch im Kontext der Aufarbeitung der eigenen Geschichte zwischen 1920 und 1945. 

Eiko Kühnert von der Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention der Stadt Leipzig moderierte die Abendveranstaltung. So begleitete er, nach einigen Fragen an die Referentin, die an den Vortrag anschließende Diskussions- und Fragerunde. 

 

Wir danken den Anwesenden für ihr Interesse, den Kooperationspartnern VVN-BdA Leipzig e. V. sowie dem Wissenschaftlichen Büro der Uni Leipzig und besonders Dr. Brigitta Triebel und Eiko Kühnert für den spannenden Abend.

Termine
gepostet am: Donnerstag, 02.05.2019, 10:05 Uhr

Die gesellschaftspolitische Lage von Sinti und Roma in Deutschland und Europa

Gespräch und Diskussion mit dem Publikum

Gesprächspartnerinnen: Anja Reuss (Zentralrat Deutscher Sinti und Roma), Petra Cagali Sejdi (Romano Sumnal e.V.)
Moderation: Gloria Pfister (Erich-Zeigner-Haus e.V.)

Sinti und Roma wurden in Deutschland 1996 als Minderheit anerkannt. Die deutsche Gesellschaft setzte sich über Jahrzehnte nicht mit den Verbrechen der Nationalsozialisten an Sinti und Roma auseinander. Erst mit der verstärkten Bürgerrechtsarbeit von Sinti und Roma in der Bundesrepublik seit der 1970er Jahre wurde die fehlende Aufarbeitung der NS-Verbrechen an Sinti und Roma Thema.

„Antiziganismus“ ist weder in Deutschland noch in Europa ein Phänomen am „rechten Rand“, sondern zieht sich durch alle gesellschaftlichen Schichten und ist eine Form von Rassismus, die eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung erfährt. Selbst Politiker*innen scheuen sich nicht davor, offen antiziganistische Haltungen zu vertreten – so etwa der italienische Innenminister Matteo Salvini, der 2018 eine Zählung und Ausweisung von Roma für sein Land forderte.

Antiziganismus führt dazu, dass Sinti und Roma in Deutschland und anderen europäischen Staaten weniger bis gar nicht am politischen und gesellschaftlichen Leben gleichberechtigt teilhaben können.

Die Veranstaltung soll Einblicke in aktuelle gesellschaftspolitische Themen von Sinti und Roma geben. Dabei sollen sowohl EU-Richtlinien und Maßnahmen, die die Minderheit betreffen, als auch Auswirkungen des Antiziganismus und daraus resultierende Diskriminierungserfahrungen diskutiert werden. Darüber hinaus wollen wir uns der Frage stellen, wie antiziganistische Strukturen auf politischer und gesellschaftlicher Ebene bekämpft werden können.

Der Eintritt ist frei.

Jugendprojekte
gepostet am: Dienstag, 16.04.2019, 14:04 Uhr

Gunter Demnig verlegt erneut Stolpersteine

Am 12. Und 13. Mai werden neue Steine in Leipzig und im Leipziger Umland verlegt. Mit den Stolpersteinverlegungen im Frühjahr 2019 finden auch drei vom Erich-Zeigner-Haus e.V. begleitete Projekte ihren Abschluss.

Am 12.05. werden 14.00 Uhr drei Stolpersteine für Walter Paul Rudolph,  Georg Alfred Max Förster und Max Arthur Franz in Geithain verlegt. Alle drei wurden im Zuge der NS-Euthanasie ermordet. Ihre Schicksale wurden von Schüler*innen des Freien Gymnasiums Geithain recherchiert, die im Rahmen einer Projektwoche intensiv zu den drei Personen forschten. Die Verlegung findet in der Chemnitzer Straße 13 in Geithain statt.

Am selben Tag wird außerdem ein Stolperstein in Bad Lausick verlegt. Ernst Hönig, der ebenso Opfer der NS-Euthanasie wurde und gleichzeitig politisch verfolgt wurde, soll eine bleibende Erinnerung erhalten. Eine Projektgruppe der Oberschule Werner-Seelenbinder beschäftigte sich mit seiner Geschichte seit Beginn des Schuljahres 2018/2019. Die Verlegung beginnt 15.30 Uhr in der Angerstraße 17 in Bad Lausick.

Am 13. Mai finden schließlich Gunter Demnigs Verlegungen in Leipzig statt. Die Verlegung von fünf Stolpersteinen für die jüdische Familie Bleiweiß, ein Projekt zusammen mit Schüler*innen der Oberschule am Adler, ist erste Verlegung in Leipzig. Sie findet 9.00 Uhr am Dorotheenplatz 1 statt. Die Familienmitglieder der Familie Bleiweiß, die Eltern Chaim und Maria Bleiweiß und die drei Söhne Wolf, Bernhard und Leo, mussten wegen der Herrschaft der Nazis aus dem Deutschen Reich fliehen. Nur zwei Mitglieder der Familie, Maria und Wolf, konnten überleben.

Wir laden alle Interessierte herzlich ein, zu den Verlegungen zu kommen. Die Schüler*innen werden jeweils ca. 30-minütige Programme vorbereiten und dabei über ihre Projektarbeit und die Schicksal der Menschen berichten.

Ebenso finden Kulturbeiträge ihren Platz im Gedenken. Werden auch Sie Teil dieses Gedenkens und wirken somit dem Vergessen der Taten der Nationalsozialisten entgegen.

Veranstaltung
gepostet am: Donnerstag, 11.04.2019, 13:04 Uhr

Sinti und Roma – Lebenswirklichkeiten in Geschichte, Gesellschaft und Politik: Der Auftakt

Wir freuen uns sehr über die gelungene gestrige Ausstellungseröffnung „Auf dem Dienstwege“ und die Auftaktveranstaltung der Reihe „Sinti und Roma – Lebenswirklichkeiten in Geschichte, Gesellschaft und Politik“, ein Projekt der derzeitigen FSJlerin Gloria Pfister, mit dem Titel „Das Leben der Sinti und Roma im Nationalsozialismus und danach“. Gjulner Sejdi, Vorsitzender des Vereins Romano Sumnal und Jana Müller vom AJZ Dessau referierten über die Geschichte der Sinti und Roma in Deutschland mit dem Fokus auf ihr Leben von 1933 bis 1945 und später.
Sowohl bei der Eröffnung der Ausstellung als auch beim Vortrag waren viele interessierte Besucher*innen anwesend.

Zur Ausstellungseröffnung 18.00 Uhr von „Auf dem Dienstwege“ – Dokumente zur Erfassung, Ausgrenzung und Deportation Leipziger Sinti und Roma im Nationalsozialismus, die nun bis zum 12. Juni im Erich-Zeigner-Haus hängen wird, sprachen Henry Lewkowitz und Gloria Pfister über die Arbeit des Vereins und über die Reihe „Sinti und Roma – Lebenswirklichkeiten in Geschichte, Gesellschaft und Politik“. Die Intention von Gloria Pfister, Roma und Sinti ein Stück weit sichtbarer zu machen und auf den Porajmos, den Völkermord an den Sinti und Roma, aufmerksam zu machen, wurde in dem Redebeitrag deutlich. Gjulner Sejdi erklärte zuletzt den Inhalt und das Ziel der Ausstellung und machte damit den Anwesenden klar, war hinter dem Titel „Auf dem Dienstwege…“ steckt.

19.00 Uhr fanden begann im Anschluss die Vortragsveranstaltung.

Gjulner Sejdi gab in seinem Vortrag eine Einführung in grundlegende Begriffe und Zusammenhänge. Er erklärte unter anderem, wer Sinti und Roma sind, wodurch sich ihre Fahne und Sprache auszeichnet sowie wann und aus welchen Ländern sie sich aus Deutschland angesiedelt haben. Damit konnte er ein gutes Fundament schaffen, um später auf die Geschichte im Nationalsozialismus einzugehen. Kurz stellte er die Entrechtungen und Verfolgungen der Sinti und Roma im Nationalsozialismus und danach dar.

Der Kurzfilm „Was mit Unku geschah“, ein Ergebnis aus einem Jugendprojekt des Alternativen Jugendzentrums Dessau unter Projektleitung von Jana Müller, zeigt die akribischen Archivrecherchen der Jugendlichen. Anlass dieses Projektes war, dass die Jugendgruppe darauf gestoßen war, dass Erna Lauenburger, Unku, zeitweise in Dessau-Roßlau lebte. Unku ist die Titelheldin des Romanes „Ede und Unku“ von Alex Wedding, ein sehr bekanntes Kinderbuch und Pflichtlektüre in der DDR. Im Film wurde auch das Schicksal der Familie Lauenburger im Nationalsozialismus deutlich und Zeitzeug*innenbefragungen gezeigt. Somit wurden den Zuschauer*innen auch auf einer emotionalen Ebene die Ausmaße des Porajmos deutlich.

Jana Müller setzte zuletzt an diesem Punkt an und schilderte weitere Verfolgungswege mitteldeutscher Sinti und Roma im NS und in der DDR.

Gloria Pfister, die die Veranstaltung organisierte und moderierte, machte mehrmals auf die Wichtigkeit der Aufarbeitung dieser Geschichte aufmerksam, vor allem, da diese Thematik in der Mehrheitsgesellschaft noch viel zu unbekannt sei. Auch die beiden Referierenden stimmten dem zu und konnten dazu anregen, sich selbst auch mit Themen, die Sinti und Roma betreffen, auseinanderzusetzen, besonders mit ihrem Leben im Nationalsozialismus. Gleichzeitig plädoyierte Gjulner Sejdi dafür, Roma gleichwertig als deutsche Staatsbürger*innen zu sehen; aber gleichzeitig anzuerkennen, dass sie im Nationalsozialismus rassistisch verfolgt wurden.

Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle den beiden Referierenden Jana Müller und Gjulner Sejdi, die sehr gefasst über dieses bewegende und komplexe Thema sprachen. Außerdem danken wir den Kooperationspartnern der Reihe, dem AJZ DessauRomano Sumnal, Roma-Verein Sachsen und dem VVN-BdA Leipzig e. V. sowie der Stadt Leipzig für die Unterstützung.

Wir laden dazu ein, die Ausstellung „Auf dem Dienstwege…“, die bis zum 12. Juni jeden Mittwoch von 15 bis 18 Uhr zu sehen ist, zu besuchen.

Termine
gepostet am: Donnerstag, 11.04.2019, 11:04 Uhr

Das Problem „Antiziganismus“ und das Beispiel antiziganistischer Kinderliteratur

Vortragsveranstaltung im Rahmen der Reihe „Sinti und Roma – Lebenswirklichkeiten in Geschichte, Gesellschaft und Politik“ am 15.05. 19 bis 21 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Der Begriff „Antiziganismus“ ist bereits seit einigen Jahren in Verwendung. Er beschreibt rassistische Einstellungen gegenüber Sinti und Roma.

Trotz längerer Untersuchungen antiziganistischer Strukturen in Deutschland ist der Mehrheitsgesellschaft weitgehend unbekannt, dass diese Form von Rassismus und Stigmatisierung überhaupt existiert. Stattdessen sind der diskriminierende Ausdruck „Zigeuner*in“ geläufig und stereotypisierte Bilder, Vorurteile und unrealistische Vorstellungen von Sinti und Roma weit verbreitet.

Wie definiert sich Antiziganismus und wie äußert er sich in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen? Warum ist eine kritische Betrachtung des Begriffes ebenso notwendig? Was beinhalten konkrete Zuschreibungen und Ressentiments der Mehrheitsgesellschaft gegenüber Sinti und Roma? Und was sind die Auswirkungen antiziganistischer Haltungen?

Diese Fragen sollen in dieser thematischen Einführung beantwortet werden.

Anschließend sollen antiziganistische Strukturen an einem ausgewählten Beispiel der Darstellung von Sinti und Roma in Kinderliteratur betrachtet werden. Eine Analyse soll aufzeigen, welche stereotypisierten Bilder und Äußerungen in dem Werk vorhanden sind.

Referentin: Gloria Pfister

Gloria Pfister konzipierte und organisierte im Rahmen ihres FSJ-Politik im Erich-Zeigner-Haus e.V. die Veranstaltungsreihe „Sinti und Roma – Lebenswirklichkeiten in Geschichte, Gesellschaft und Politik“. Sie setzt sich kritisch mit Ressentiments gegenüber Roma und Sinti auseinander und wird in ihrem Vortrag zum Thema Antiziganismus sprechen.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenfrei.

Termine
gepostet am: Donnerstag, 11.04.2019, 10:04 Uhr

Aktueller Nationalismus in Osteuropa – ein Resultat der fehlenden Aufarbeitung der eigenen Geschichte zwischen 1920 und 1945?

Vortrag und Diskussion am 03.05. von 18 bis 20 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Nach einem erfolgreichen Auftakt mit der Zeitzeugin Dr. Eva Umlauf im NAUMANNs mit ca. 250 Besucher*innen findet schon Anfang Mai die zweite Veranstaltung im Rahmen der vereinseigenen Veranstaltungsreihe „Erinnerungspolitik hinter, vor und nach dem Eisernen Vorhang“ im Erich-Zeigner-Haus statt:

Der Aufwind des Nationalismus in den Staaten Osteuropas wie Polen, Ungarn, der Slowakei oder Tschechien hat viele Ursachen – wirtschaftliche, politische, aber auch kulturelle. Letztere werden gerne unterschätzt. Sie sind aber ein wichtiger Faktor für das Verständnis des Phänomens, wenn man bedenkt, dass z. B. die Aufarbeitung der der eigenen nationalen und nationalistischen Geschichte zwischen 1920 und 1945 bis heute kaum erfolgte. So ist die polnische oder die ungarische Beteiligung am Holocaust nach wie vor in diesen Ländern ein schwieriges Thema.

Dr. Brigitta Triebel wird zu dieser Thematik referieren, Eiko Kühnert ist Moderator der Veranstaltung.

Dr. Brigitta Triebel studierte Kulturwissenschaften, Ost- und Südosteuropäische Geschichte sowie Politikwissenschaften in Leipzig und Bratislava (Slowakei) und promovierte an der Universität Leipzig. Dort forschte sie zur globalen Außenpolitik der Tschechoslowakei und Jugoslawiens. Nach ihrer Arbeit im Wissenschaftlichen Büro Leipzig ist sie aktuell in der Konrad-Adenauer-Stiftung als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt.

Eiko Kühnert ist beschäftigt bei der Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention der Stadt Leipzig, welche die demokratische gemeinwesenorientierte Gesamtkultur in Leipzig und Umgebung unterstützt.

 

Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenfrei.

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gepostet am: Montag, 08.04.2019, 12:04 Uhr

Das Gespräch mit Eva Umlauf im NAUMANNs

Die Veranstaltung mit der Zeitzeugin Dr. Eva Umlauf am 05.04. von 18.00 bis 20.00 Uhr im NAUMANNs, Felsenkeller Leipzig, stellte einen ganz besonderen Abend dar. Dr. Umlauf sprach vor rund 250 Besucher*innen über ihre Erinnerungen – mit 2 Jahren war sie mit ihrer Familie in das KZ Auschwitz gekommen. 2016 veröffentlichte sie ihre Publikation „Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen: Erinnerungen“  und schildert darin autobiographisch ihre Erlebnisse. In dem Gespräch mit Dr. Brigitta Triebel, die durch das Gespräch führte, fand ein Dialog zwischen ihr und Eva Umlauf statt. Es wurden  Passagen aus dem Buch vorgelesen und Fragen aus dem Publikum gestellt.

Das Zeitzeugengespräch stellte die meistbesuchte Veranstaltung in der Geschichte des Erich-Zeigner-Haus e.V. dar. Den 05.04, an dem gleichzeitig eine Gedenkveranstaltung zum 70. Todestag Erich Zeigners stattfand, konnten wir als einen besonders würdigen Auftakt der diesjährigen Veranstaltungsreihe des Vereines, „Erinnerungspolitik hinter, vor und nach dem Eisernen Vorhang“, verzeichnen. Die Erlebnisse, die Dr. Eva Umlauf schilderte, machten die Wichtigkeit des Erinnerns und die Aufarbeitung des Nationalsozialismus deutlich und zeigten uns und dem Publikum, dass dieses Erinnern vor allem in Zeiten des Aufwindes von menschenfeindlichen Ansichten in Deutschland und anderen Ländern zentral ist.

Der Saal im NAUMANNs mit 250 Besucher*innen war gefüllt mit vielen verschiedenen Menschen, die Eva Umlaufs Worte hören wollten – Schülerinnen und Schüler, Lehrer*innen, Politiker*innen und die Leipziger Zivilgesellschaft fanden sich an diesem Abend zusammen. Wegen des großen Andrangs fanden viele Menschen keinen Platz mehr. Leider reichte der Raum im NAUMANNs nicht für alle aus und es tut uns sehr leid, dass viele, die gerne dabei gewesen wären, keinen Platz mehr im Saal fanden. Dennoch freuten wir uns umso mehr, dass so viele Menschen die Veranstaltung miterleben durften.

Durch das Gespräch mit Brigitta Triebel und die Lesung einzelner Stellen aus ihrem Buch gab Eva Umlauf dem Publikum Eindrücke in zentrale Etappen ihres Lebens als Kleinkind: geboren in dem Arbeitslager für Jüd*innen Novaky im Dezember 1942 kam die Familie 1944 nach Auschwitz. Drei Tage vor ihrer Ankunft wurden die Gaskammern abgebaut, wodurch die Familie überleben konnte. Eva Umlauf schilderte eindrücklich, was in Auschwitz passierte; die Trennung des Vaters von Mutter und Kind nach ihrer Ankunft, die Tätowierung der Häftlingsnummern, den schlechten eigenen gesundheitlichen Zustand. Durch Recherchen zu ihrer Familie fand Eva Umlauf das Schicksal ihres Vaters im Nachhinein heraus, der zunächst an einem der sogenannten „Todesmärsche“ teilnehmen musste und später an einer Blutvergiftung verstarb.

Die Erlebnisse während des Krieges beeinflussten Eva Umlauf auch im Nachgang. Ihr Leben nach 1945 schilderte sie in der Veranstaltung ebenso. Geprägt von neuen Problemen aufgrund der Nachkriegszeit und des persönlichen Lebens machte sie deutlich, wie sehr die Zeit im Konzentrationslager Auschwitz ihren späteren Werdegang bis in die Gegenwart beeinflusst.

Abschließend hatten die Zuhörenden die Möglichkeit, auf die Bühne zu kommen und eigene Fragen an Eva Umlauf zu stellen. „Die abschließenden Fragen der Zuhörer*innen bauen die gedankliche Brücke ins Heute. In die Gegenwart mit zunehmendem Fremden- und antisemitischen Hass. Sie habe Gutes und weniger Gutes erlebt, wenn sie in der Öffentlichkeit ihrer Vergangenheit begegnete, sagt sie. Von der Frage, ob sie „nicht zu alt für Tattoos“ sei bis hin zu dem nachdenklichen jungen Mann, der sich dafür entschuldigte „was meine Vorfahren Ihnen angetan haben“, schrieb die Leipziger Internetzeitung am 06. April.

Man merkte den Menschen an, wie sie Mitgefühl für Eva Umlauf zeigten und von ihrem Schicksal berührt waren. Die vielen Fragen aus dem Publikum zeigten die Bereitschaft an einer kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen  Geschichte und das Interesse an Eva Umlaufs Leben. Die Veranstaltung zeigte außerdem, dass gegen heutigen Antisemitismus und andere menschenfeindliche und rassistische Einstellungen  gekämpft werden sollte und, wie Henry Lewkowitz abschließend sagte „verhindert werden muss, dass sich der Nationalsozialismus nicht wiederholt“.

Nach dem Gespräch hatten die Besucher*innen die Möglichkeit, das Buch „Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen: Erinnerungen“  von Eva Umlauf zu erwerben und signieren zu lassen. Alle Exemplare waren nach etwa einer halben Stunde ausverkauft.

Wir zeigen uns im Nachgang dankbar für diese gelungene Veranstaltung und verbleiben vor allem für Frau Umlaufs Bereitschaft, an diesem Abend über ihre Erinnerungen zu sprechen, in Dank. Auch für Brigitta Triebels Mitwirkung als Gesprächsführende, die sehr einfühlsam und zugleich professionell den Dialog mit Eva Umlauf führte, sind wir dankbar. Weiterhin möchten wir den vielen interessierten Besucher*innen danken, die mit viel Einfühlsamkeit und Respekt am Abend beteiligt waren. Ein großes Dankeschön gilt außerdem unseren Kooperationspartnern: dem VVN-BdA Leipzig und dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig, insbesondere Dr. Nils Franke. Wir sind sehr froh, Organisatoren des Abends gewesen zu sein.

Zuletzt danken wir der L-IZ für die Fotos, den ausführlichen Bericht und die Videoaufnahme des Gespräches. Der Text und der Film vom Abend sind unter diesem Link zu finden: https://www.l-iz.de/Topposts/2019/04/%E2%80%9ESind-so-kleine-Haende%E2%80%9C-Lesung-und-Diskussion-mit-Dr-Eva-Umlauf-die-als-3jaehriges-Kind-die-Hoelle-in-Auschwitz-ueberlebte-268486

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 26.03.2019, 9:03 Uhr

Einblicke in die Buchmesse 2019

Erneut ist die Leipziger Buchmesse vorüber. Neben vielen Akteur*innen deutschlandweit beteiligten auch wir uns an der Messe: am Netzwerk „Leipzig liest weltoffen“ sowie am Lesefest „Leipzig liest“. Nun möchten wir rückblickend unsere Eindrücke von der diesjährigen Leipziger Buchmesse schildern.

Neben zweier Lesungen in den Vereinsräumen war der Erich-Zeigner-Haus e.V. von Beginn an in die Planungen des Netzwerkes „Leipzig liest weltoffen“ eingebunden und unterstützte dessen Veranstaltungen. So waren wir an der Kundgebung „Keinen Regalmeter für Faschismus“, die 18.00 Uhr im Zuge der feierlichen Messeeröffnung stattfand, beteiligt, zu der zeitgleich auch die Fotoaktion #büchermeer stattfand.

Ab Donnerstag befand sich ein Stand von Leipzig liest weltoffen in der Halle 2 auf der Buchmesse. Messebesucher*innen hatten dort die Gelegenheit, in den Austausch zu kommen, sich über aktuelle und zukünftige politische Aktionen verschiedener Vereine und Initiativen in Leipzig zu informieren und Publikationen zu erwerben. Am Stand waren außerdem täglich Veranstaltungen zu sehen, wie Lesungen, Vorträge oder Diskussionen. Außerdem fand jeden Tag von 14 bis 15 Uhr eine größere Veranstaltung im Sachbuchforum in Halle 5 statt, die ebenfalls von dem Netzwerk veranstaltet wurde.

Neben der Beteiligung am Stand wirkte Henry Lewkowitz, geschäftsführender 2. Vorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V, an drei Veranstaltungen im Sachbuchforum mit.

Am Freitag sprachen und diskutierten er und Dr. Nils Franke vom Wissenschaftlichen Büro Leipzig bei der Veranstaltung „Die „Rechten“ beim Wort nehmen“ von 14 bis 15 Uhr über die Konsequenzen aktueller rechtspopulistischer Aussagen für die Zukunft der Demokratie.

Am Samstag von 14:30 bis 15:00 Uhr stellte Nils Franke Argumentationshilfen gegen Rechte Ökologie basierend auf seiner veröffentlichten Broschüre „Naturschutz gegen Rechtsextremismus“. Die Moderation übernahm H. Lewkowitz.

Schließlich fand am Sonntag von 15 bis 16 Uhr die Diskussion „Lehrer unter Druck?“ statt. Die Diskutierenden Jens-Uwe Jopp, Henry Lewkowitz, Irena Rudolph-Kokot und Robert Doschütz (L-IZ) sprachen über die Schule als Raum für demokratische Bildung in Zeiten des Lehrer*innenprangers.

Parallel zu den Veranstaltungen auf dem Messegelände fanden zum Lesefest „Leipzig liest“ auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Programmpunkte in vielen Orten Leipzigs statt. Auch im Erich-Zeigner-Haus fanden zwei Lesungen statt: Am Freitag, den 22.03. lasen die Autorinnen Heike Thissen und Eva-Maria Bast aus ihrem Buch „Leipziger Geheimnisse“, am Samstag, den 23.03., sprach Robert Langer über seine Forschungsarbeit zu NS-Raubgutforschung an der Stadtbibliothek Bautzen und las Passagen aus seiner Publikation „Die Wege der geraubten Bücher“. Henry Lewkowitz und Gloria Pfister vom Erich-Zeigner-Haus e.V. moderierten am Freitag und Samstag.

Wir haben uns erneut sehr gefreut, erneut an der Buchmesse teilgenommen zu haben und freuen uns über das Interesse der Besucher*innen für beide Lesungen im Erich-Zeigner-Haus. Ein besonderer Dank gilt dem Netzwerk Leipzig liest weltoffen mit all seinen Mitwirkenden. Wir sind froh, dass auch wir am Projekt teilhaben konnten und wollen die sehr gute Organisation und Planung des Standes betonen.

Bis zur nächsten Buchmesse in Leipzig im Jahr 2020!

Termine
gepostet am: Freitag, 15.03.2019, 12:03 Uhr

Das Leben der Sinti und Roma im Nationalsozialismus und danach – Exemplarisch: Eine historische Betrachtung mitteldeutscher Sinti und Roma

Vortragsveranstaltung und Auftakt der Reihe „Sinti und Roma – Lebenswirklichkeiten in Geschichte, Gesellschaft und Politik“ im Erich-Zeigner-Haus am Mittwoch, den 10.04., 19 bis 21 Uhr

Referent*innen: Gjulner Sejdi, Jana Müller

Seit etwa 600 Jahren sind Sinti und Roma in Deutschland beheimatet. Ihre Geschichte ist seitdem gekennzeichnet von Benachteiligung und Diskriminierung von der Mehrheitsgesellschaft. Trotz spärlicher friedlicher Zeiten blieb eine Kontinuität der Ausgrenzung seit ihrer Ansiedlung in Deutschland vorhanden. Der Völkermord an den Sinti und Roma im Zuge der nationalsozialistischen Herrschaft bildete eine beispiellose Ausnahme und den „Höhepunkt“ dieser Diffamierung der nationalen Minderheit in Deutschland und Europa. Geschätzte 500.000 Sinti und Roma wurden von den Nationalsozialisten europaweit ermordet.
Die wenigen Überlebenden des Genozids wurden jahrzehntelang nicht als rassisch Verfolgte anerkannt. Sie und ihre nachkriegsgeborenen Kinder sahen sich nach 1945 erneut Diskriminierung und Benachteiligung ausgesetzt. Auch im Schulunterricht und im gesellschaftlichen Bewusstsein spielte der Völkermord kaum eine Rolle.
In der Vortragsveranstaltung soll ein Überblick gegeben werden, wie sich die Entrechtung der deutschen Sinti und Roma ab 1933 bis 1945 vollzog und schließlich zur Ermordung hunderttausender Menschen führen konnte. Weiterhin wird thematisiert, welche Bedingungen für Sinti und Roma nach dem Krieg herrschten und inwiefern eine (Nicht)Aufarbeitung in den beiden deutschen Ländern erfolgte.
Nach dieser Einführung wird der 35-minütige Film „Was mit Unku geschah“ gezeigt werden. Im Rahmen des Projektes „Lokale Geschichte sichtbar machen“ stieß eine Jugendgruppe des Alternativen Jugendzentrums Dessau-Roßlau bei Recherchen darauf, dass Dessau zeitweise die Heimat von „Unku“ war – ein reales Mädchen, das die jüdische Schriftstellerin Grete Weiskopf, alias Alex Wedding, zu ihrem Roman „Ede und Unku“ inspirierte, der in der DDR zur Pflicht-Schullektüre gehörte. Unku hieß eigentlich Erna Lauenburger und war eine Sintezza, weshalb ihr Leben wie das ihrer Familienmitglieder beispielhaft die Verfolgung der Sinti und Roma zur NS-Zeit zeigt. Die Jugendlichen haben ihre akribischen Archivrecherchen und Zeitzeug*innenbefragungen zu dem Film „Was mit Unku geschah“ zusammengetragen.
Schließlich wird Jana Müller, die das Projekt, aus dem der Kurzfilm entstand, leitete, weitere Verfolgungswege mitteldeutscher Sinti sowie den Umgang mit Überlebenden in der DDR und BRD vorstellen.

Gjulner Sejdi ist Vorsitzender des Vereines Romano Sumnal, welcher 2013 auf seine Initiative hin gegründet wurde. Der Verein mit dem Sitz in Leipzig ist die einzige Selbstorganisation von Roma im mitteldeutschen Raum und setzt sich für die Rechte von Roma ein. Unter anderem ist er außerdem am Projekt „RomaRespekt – Lokalrecherchen und Empowerment“ der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen e.V. engagiert. Für seinen jahrelangen Einsatz gegen Antiromaismus zeichnete ihn das Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) 2016 als Botschafter für Demokratie und Toleranz aus.

Jana Müller (Alternatives Jugendzentrum Dessau) ist seit zwanzig Jahren im Bereich der Erinnerungskultur an Opfer des Nationalsozialismus aktiv. Sie hat ein Videozeitzeugenarchiv aufgebaut und arbeitet mit Überlebenden des Naziterrors, mit Jugendlichen, Gedenkstätten und Gedenkinitiativen zusammen. Zu ihren Schwerpunkten gehören die Erforschung und Erinnerung an den Völkermord an Sinti und Roma, die im mitteldeutschen Raum lebten. Gemeinsam mit der Professorin Eve Rosenhaft (Universität Liverpool) hat sie Anfang 2018 eine Wanderausstellung zu diesem Thema herausgebracht.

Die Veranstaltung bildet zusammen mit der Eröffnung der Ausstellung „Auf dem Dienstwege..“, die von 18:00 bis 19:00 Uhr im Ausstellungsraum des Erich-Zeigner-Hauses stattfindet, den Auftakt der Veranstaltungsreihe „Sinti und Roma – Lebenswirklichkeiten in Geschichte, Gesellschaft und Politik“.

Die Reihe ist ein Projekt von Gloria Pfister, die derzeit ihr FSJ-Politik im Erich-Zeigner-Haus e.V. absolviert.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Hier der Facebook-Link zur Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/611949132611561/?active_tab=about

Termine
gepostet am: Freitag, 15.03.2019, 12:03 Uhr

Ausstellungseröffnung: „Auf dem Dienstwege…“

Eröffnung der Ausstellung „Auf dem Dienstwege“ – Auftakt der Reihe „Sinti und Roma – Lebenswirklichkeiten in Geschichte, Gesellschaft und Politik“ im Ausstellungsraum des Erich-Zeigner-Hauses am Mittwoch, den 10.04. 18 bis 19 Uhr

„Auf dem Dienstwege…“
Dokumente zur Erfassung, Ausgrenzung und Deportation der Leipziger Sinti und Roma im Nationalsozialismus
Eine Ausstellung der Heinrich-Böll-Stiftung und des Kulturamtes Leipzig

Die Ausstellung (Autorin: Annett Seese, Leipzig) zeigt Dokumente der rassistisch motivierten Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung der Sinti und Roma in Leipzig. Sie geschah schrittweise und öffentlich. Die Erfassung erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen Polizei und Forschung – dem damaligen „Institut für Rassen und Völkerkunde“ der Leipziger Universität.
Nach der Erfassung durften die Aufenthaltsorte nicht mehr verlassen werden, die Kleidung musste mit einem „Z“ gekennzeichnet werden. Auf den Entzug der Wohnungen und Arbeitsmöglichkeiten erfolgten Internierungen. Von dort aus wurden die Sinti und Roma später ins KZ bzw. direkt in die Vernichtungslager deportiert.
Die massenhafte Beteiligung am Völkermord fand seine Wege über die Gewohnheiten alltäglicher „Pflichterfüllung“.
Denunziationen wurden als „Anfragen“ oder „Beschwerden“ deklariert. Das Vokabular der „Sachbearbeitung“ bezeichnete Verwaltungsakte zur Deportation in Vernichtungslager. Die Bereitschaft dazu entstand weder plötzlich noch nahtlos. Sie erwuchs aus vielen Entscheidungen und diese wurden nicht unablässig mit rassistischen Schlagworten kommentiert.
Die Ungeheuerlichkeiten offenbaren sich heute in den kleinen Schritten.

Die Ausstellungseröffnung bildet zusammen mit der Auftaktveranstaltung „Das Leben der Sinti und Roma im Nationalsozialismus und danach“ den Beginn der Veranstaltungsreihe „Sinti und Roma – Lebenswirlichkeiten in Geschichte, Gesellschaft und Politik“.
Sie findet im Ausstellungsraum des Erich-Zeigner-Hauses (2. Stock) statt. Danach kann sie jeden Mittwoch von 15 bis 18 Uhr bis zum 12. Juni kostenfrei besucht werden.

Die Reihe wurde konzipiert und organisiert von Gloria Pfister, die zurzeit ihr FSJ Politik im Erich-Zeigner-Haus e.V. absolviert.

Nach einer eröffnenden Rede von Henry Lewkowitz (geschäftsführender 2. Vorsitzender des Vereins) und Gloria Pfister wird mit einem Glas Sekt auf den Auftakt der Reihe und die Eröffnung der Ausstellung angestoßen. Bis 19 Uhr, zum Beginn der ersten Vortragsveranstaltung „Das Leben der Sinti und Roma im Nationalsozialismus und danach“, zusammen mit den Referent*innen Jana Müller (AJZ Dessau) und Gjulner Sejdi (Romano Sumnal e.V. Leipzig), kann die Ausstellung an diesem Tag betrachtet werden.

Der Eintritt ist frei.

Hier der Facebook-Link zur Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/2258117557797293/?active_tab=about

Jugendprojekte
gepostet am: Freitag, 15.03.2019, 11:03 Uhr

Spendensammlungen beginnen

Schülerinnen und Schüler aus Bad Lausick und Geithain suchen Unterstützung zur Finanzierung von Stolpersteinen

Nach einer Recherche seit Beginn des Schuljahres 2018/2019 gehen Schüler*innen der Oberschule Werner-Seelenbinder in Bad Lausick nun auf Spendensammlung, um den Stolperstein für Ernst Hönig aus Bad Lausick zu finanzieren. Dieser wurde sowohl politisch verfolgt, als auch Opfer der NS-Euthanasie. So befand er sich 1933 in Schutzhaft, wurde 1934 in die „Landesheil- und Pflegeanstalt“ Hubertusburg eingewiesen, wo man ihm „Schizophrenie“ diagnostizierte, und 1936 gegen seinen Willen zwangssterilisiert. Im Zuge der „Aktion Goerdeler“ oder „Aktion Gewitter“ wurde er nach Sachsenhausen deportiert, überlebte jedoch seinen Aufenthalt von 10 Wochen. 1967 verstarb Ernst Bruno Hönig.

Die Verlegung des Stolpersteines findet am 12. Mai 15:30 Uhr an der Angerstraße 17 in Bad Lausick ein. Wir laden alle Interessierten ein, zu kommen und Ernst Hönig zu gedenken.

Auf das Spendenkonto des Erich-Zeigner-Haus e.V. (IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96, Verwendungszweck „Stolperstein Ernst Hönig) kann gerne für die Finanzierung des Steines gespendet werden.

Auch Schülerinnen und Schüler des Freien Gymnasiums Geithain gehen auf Spendengeldersuche – allerdings gleich für drei Steine. Sie recherchierten im Rahmen einer Projektwoche an der Schule drei Schicksale und trugen Informationen zu Walter Paul Rudoph,  Georg Alfred Max Förster und Max Arthur Franz zusammen. Alle drei wurden im Zuge der NS-Euthanasie ermordet. Arthur Franz starb in Waldheim, Georg Förser und Walter Rudolph in Pirna Sonnenstein. Genauere Informationen sind auf dem Spendenflyer nachzulesen:

Auch zu dieser Verlegung, die ebenfalls am 12.05. stattfinden wird, laden wir ein, teilzunehmen. 14:00 Uhr werden die drei Steine in der Chemnitzer Straße 13 in Geithain verlegt.

Spenden für die drei Steine können auf das Konto des Geithainer Heimatvereines, die in diesem Projekt kooperierten, überwiesen werden: IBAN DE 62 8609 5604 0002 5516 24, Verwendungszweck „Stolpersteine“.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 14.03.2019, 10:03 Uhr

Das Netzwerk „Leipzig liest weltoffen“ zur Leipziger Buchmesse 2019

Auch wir beteiligen uns und rufen zur Unterstützung des Bündnisses auf

Anlässlich zur Leipziger Buchmesse, die vom 21. bis 24. März stattfindet, hat sich auf das Wirken des Aktionsnetzwerkes Leipzig nimmt Platz ein Bündnis mit dem Namen „Leipzig liest weltoffen“ gegründet. Dieses, bestehend aus Leipziger Akteuren wie Say it loud, Courage zeigen e.V. oder Lauter Leise e.V., organisiert auf der Messe einen Stand mit einem vielfältigen Programm von und für die Leipziger Zivilgesellschaft.

Das Netzwerk hat es sich zur Aufgabe gesetzt, auf der Messe eine Gegenposition zu den Verlagen, die menschenfeindliche und antidemokratische Inhalte auf die Buchmesse nach außen tragen, darzustellen. Der Stand mit einem Programm aus Lesungen, Vorträgen und Diskussionen, soll einerseits Interessierte zu vielfältigen Themen informieren, andererseits ein Ort für Anknüpfungspunkte für jene sein, die sich genauso gegen rassistische oder andere feindliche Positionen auf der Buchmesse einsetzen wollen. So bildet beispielsweise auch das Offene Forum, was täglich 13 Uhr stattfindet, einen Raum für Gespräche, Vernetzungen oder Projektvorstellungen. Das komplette Programm, organisiert vom Lauter Leise e.V., ist auf dessen Homepage zu finden: http://www.lauter-leise.de/leipzig-liest-weltoffen.html

Auf der Messe lassen sich mehrere Verlage (u.a. compact, Europa Terra Nostra,  Ahriman Verlag) zählen, die auf unterschiedliche Weise menschenfeindliche Positionen, also zum Beispiel rassistische und nationalistische Denkweisen, vertreten und diese an Besucher*innen der Messe breit nach außen tragen können. Die Dokumentation unter diesem Link verschafft einen guten Überblick: http://bkramer.blogsport.eu/2018/06/26/ahriman-verlag/

Nun hat „Leipzig liest weltoffen“ mehrere weitere Aktionen neben dem Stand und dessen Programm organisiert:

-Kundgebung zum Messeauftakt am Mittwoch, den 20.03. 18.00 Uhr am Augustusplatz: „Keinen Regalmeter für Faschismus“

https://www.facebook.com/events/2177436815647344/

– Fotoaktion: „Büchermeer zur Buchmesse“ am Mittwoch, den 20.03. 18:30 bis 19:00 Uhr am Augustusplatz

#büchermeer2019

https://www.facebook.com/events/2185371741776200/

-Diskussion im Institut für Zukunft: „Der Alltag im unruhigen Hinterland – Ein- und Ausblicke im Wahljahr 2019“ am Samstag, den 23.03. von 19 bis 21 Uhr

https://www.facebook.com/events/2278353712420276/

Alle, die die Buchmesse in diesem Jahr besuchen werden, laden wir herzlich dazu ein, am Programm des Netzwerkes an dem Stand A304 in Halle 2 teilzunehmen, mit anderen in den Austausch zu kommen, sich Infomaterialien zu besorgen oder am offenen Forum selbst aktiv zu werden. Außerdem rufen wir dazu auf, an der Kundgebung und der Fotoaktion „Büchermeer“ teilzunehmen, um ein Zeichen gegen Nationalismus und Rassismus zu setzen!

Termine
gepostet am: Mittwoch, 06.03.2019, 14:03 Uhr

Gedenkveranstaltung zum 70. Todestag Erich Zeigners

Gedenken zu Ehren Erich Zeigners am 05.04., Beginn 16:00 Uhr auf dem Südfriedhof

Erich Zeigner war eine bedeutende politische Persönlichkeit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Er war 1921 Justizminister, 1923 sächsischer Ministerpräsident. Ab 1933 beteiligte er sich unter Lebensgefahr antifaschistisch, versteckte verfolgte Jüdinnen und Juden und setzte sich schließlich nach Ende des Krieges in seinem Amt als Oberbürgermeister in besonders hohem Maße für die Stadt Leipzig ein.

Dazu machte er sich unter anderem für die Wiedereröffnung der Leipziger Messe und der Universität stark, forderte eine Entnazifizierung in Verwaltungsämtern und wollte die Stadt nach dem Kriegsende wiederaufbauen. Nach nur wenigen Jahren als Bürgermeister Leipzigs verstarb Erich Zeigner 05.04.1949 nach schwerer Krankheit mit 63 Jahren.

Als ein Vorbild gelebter Zivilcourage trägt der Erich-Zeigner-Haus e.V. als ehemaliger Wohn- und Arbeitsort Zeigners seinen Namen und stellt einen Ort gelebter Vielfalt dar. „Im Sinne Zeigners“ macht er es sich zur Aufgabe, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus erinnerungskulturelle Jugendprojekte und Veranstaltungen mit erinnerungspolitischen Themen im Bereich der Erwachsenenbildung nach außen zu tragen.

Zum Anlass des 70. Todestages Erich Zeigners findet deshalb eine Gedenkveranstaltung zu seinem Ehren statt. Sie beginnt 16:00 Uhr am Grabe Zeigners auf dem Südfriedhof (Abteilung 11). Neben verschiedenen Gedenkreden  soll der Grabstein Zeigners symbolisch geputzt werden.

Danach wird 18:00 Uhr das öffentliche Zeitzeugengespräch mit der Auschwitz-Überlebenden Dr. Eva Umlauf, im NAUMANNS, Felsenkeller Leipzig als Auftaktveranstaltung der neuen vereinseigenen Reihe „Erinnerungspolitik hinter, vor und nach dem Eisernen Vorhang“ beginnen.

Sie sind herzlich zu beiden Veranstaltungen eingeladen.

Termine
gepostet am: Mittwoch, 06.03.2019, 14:03 Uhr

Auftaktveranstaltung: Die Auschwitz-Überlebende Dr. Eva Umlauf erinnert sich

Zeitzeugengespräch am Freitag, den 05.04., 18:00 bis 20:00 Uhr im NAUMANNs 

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Erinnerungspolitik hinter, vor und nach dem „Eisernen Vorhang““ findet am 05. April 18.00 Uhr die Auftaktveranstaltung der Reihe im NAUMANNS im Felsenkeller Leipzig statt. Dr. Eva Umlauf, eine der noch letzten verbleibenden Zeitzeuginnen, die den Holocaust im Konzentrationslager Auschwitz überlebte, wird in diesem Gespräch dem Publikum von ihren Erlebnissen berichten.

Dr. Eva Umlauf (Jg. 1942) überlebte das Vernichtungslager als Kleinkind. Sie absolvierte später ihr Studium der Medizin in der Tschechoslowakei und lebt seit 1967 in München. Bis heute praktiziert sie dort als Ärztin.

Sie wird über ihre eigenen, die Erinnerungen ihrer Familie und deren Folgen für ihr Leben sprechen.

Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Brigitta Triebel.

Brigitta Triebel studierte Kulturwissenschaften, Ost- und Südosteuropäische Geschichte sowie Politikwissenschaften in Leipzig und Bratislava (Slowakei) und promovierte an der Universität Leipzig. Dort forschte sie zur globalen Außenpolitik der Tschechoslowakei und Jugoslawiens. Nach ihrer Arbeit im Wissenschaftlichen Büro Leipzig, ist sie aktuell in der Konrad-Adenauer-Stiftung als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt.

Der Eintritt ist kostenfrei.

 

Veranstaltung
gepostet am: Mittwoch, 06.03.2019, 13:03 Uhr

Zwei neue Vortragsreihen beginnen im April

Neben den aktuellen erinnerungskulturellen Jugendprojekten werden ab Frühjahr bis Ende des Jahres wieder regelmäßig Veranstaltungen im Rahmen der Erwachsenenbildung im Erich-Zeigner-Haus stattfinden!

Die nun bereits dritte vereinseigene Vortragsreihe trägt den Namen „Erinnerungspolitik hinter, vor und nach dem „Eisernen Vorhang“ “ umfasst sieben einzelne, monatlich stattfindende Veranstaltungen von April bis Dezember. 

Eine zweite Reihe, die auch im April mit dem Titel“Sinti und Roma – Lebenswirklichkeiten in Geschichte, Gesellschaft und Politik“ startet, umfasst drei Einzelveranstaltungen, die über historische und gesellschaftspolitische Lebensperspektiven von Sinti und Roma in Deutschland und Europa informieren soll.

Die Veranstaltungsreihe ist eine Antwort auf die immer noch vorhandene, vorurteilsgeprägte Denkweise der  Mehrheitsgesellschaft gegenüber Sinti und Roma. In Form von drei Informationsveranstaltungen soll Wissen zum Leben von Sinti und Roma aus historischer, gesellschaftlicher und politischer Perspektive vermittelt und zur eingehenderen Beschäftigung mit dieser Thematik eingeladen werden.

Termine
gepostet am: Dienstag, 12.02.2019, 15:02 Uhr

„Leipzig liest“ – Buchpräsentation von „Die Wege der geraubten Bücher“ von Robert Langer

Lesung und Gespräch am Samstag, den 23. März 2019, 19:00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Die zweite Veranstaltung des Erich-Zeigner-Haus e.V. zum Programm von „Leipzig liest“ 2019 stellt eine Präsentation des Buches „Die Wege der geraubten Bücher – Die Stadtbibliothek Bautzen und die HERTIE-Sammlung“ dar. Der Autor Robert Langer wird seine Publikation vorstellen.

Das Buch, im kwb-Verlag erschienen, wird folgendermaßen vorgestellt:

„Wie kommt es, dass man noch heute Raubgut der Nationalsozialisten in öffentlichen Einrichtungen wie Bibliotheken findet? Wie konnte es so lange unentdeckt bleiben? Wie wurde es getarnt und wie kann man die verwischten Spuren lesen?
Diesen Fragen geht der Autor anhand der Büchersammlung des jüdischen Unternehmerehepaars Edith und Georg Tietz nach. Georg Tietz, Inhaber der Hermann Tietz Warenhäuser (HERTIE), rettete sich und seine Familie nach der „Arisierung“ über Liechtenstein in die USA ins Exil. Dort leben noch heute die Nachfahren.
Das Buch erzählt die Geschichte einer einst legendären Privatbibliothek. Es berichtet davon, wie die Sammlung enteignet, verwertet und verborgen wurde. Der Leser erfährt weiterhin, wie die Buchbesitzer 2016 in der Stadtbibliothek Bautzen identifiziert werden konnten und wie die Stadt heute mit der HERTIE-Sammlung umgeht.“

Robert Langer beschäftigt sich als freier Wissenschaftler intensiv mit Provenienzforschung. Er studierte Slavistik, Philosophie und Germanistik/DaF in Berlin und Dresden. 2012 wurde er im Fach Philosophie zum Thema angewandter Ethik promoviert. Von 2014 bis 2018 war er Projektleiter des NS-Raubgutprojektes an der Stadtbibliothek Bautzen. Er hat umfangreich veröffentlicht, zuletzt „Die Wege der geraubten Bücher. Die Stadtbibliothek Bautzen und die HERTIE-Sammlung“ (2018).

Gloria Pfister vom Team des Erich-Zeigner-Haus e.V. wird die Verantaltung moderieren.

 

Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher*innen zu dieser Veranstaltung im Rahmen des Programmes von „Leipzig liest“ zur Buchmesse 2019.
Termine
gepostet am: Dienstag, 12.02.2019, 15:02 Uhr

„Leipzig liest“ – Buchpräsentation von „Leipziger Geheimnisse“ von Heike Thissen und Eva-Maria Bast

Lesung und Gespräch am Freitag, den 22. März 2019, 19:00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Vom 21. bis 24. März 2019 findet in Leipzig erneut die Buchmesse statt. Auch in diesem Jahr werden wieder zahlreiche Bücher im Rahmen des parallel zur Buchmesse stattfindenden Programmes „Leipzig liest“ vorgestellt werden. Der Erich-Zeigner-Haus e.V. beteiligte sich bereits mehrfach am Programm von „Leipzig liest“ – auch zur Buchmesse 2019 werden dazu zwei Lesungen in den Vereinsräumen stattfinden.

Die erste Lesung findet am Freitag, den 22.03.2019 19:00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus statt. Die beiden Autorinnen Eva-Maria Bast und Heike Thissen werden das Buch „Leipziger Geheimnisse“, das vom Verlag der Leipziger Volkszeitung in Kooperation mit dem Bast Verlag, publiziert wurde, etwa eine Stunde lang detailliert vorstellen. Es trägt den Untertitel  „Spannendes aus der Sachsenmetropole mit Kennern der Stadtgeschichte“. Dementsprechend soll das Buch Antworten auf „zahlreiche geheimnisvolle[n] Fragen“ geben, denen die Autorinnen in diesem Buch auf den Grund gegangen seien. „Die Antworten spiegeln die ereignisreiche Vergangenheit der Stadt wieder und machen Lust, Leipzig von einer völlig neuen Seite kennenzulernen“, heißt es in der Buchbeschreibung.

In „Leipziger Geheimnisse“ lässt sich auch ein Beitrag zu einem Projekt des Erich-Zeigner-Haus e.V. finden, weshalb den beiden Autorinnen die Gelegenheit dazu gegeben werden soll, in den Räumen des Vereins die Publikation vorzustellen. Henry Lewkowitz, Geschäftsführer und zweiter Vorsitzender des Vereins, sollte für das Buch das Gedenkprojekt zur Stolperschwelle in Leipzig-Dösen vorstellen, die an die Verbrechen, welche von 1933-45 in der damaligen „Heil- und Pflegeanstalt Leipzig-Dösen“ begangen wurden, erinnern soll. Im Rahmen der NS-Euthanasie wurden dort 604 Menschen zwangssterilisiert und 624 Kinder in der Kinderfachabteilung“ ermordet. Außerdem wurden von der Zwischenanstalt aus 860 Menschen mit Behinderung in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein deportiert und dort ermordet. Das Projekt führte H. Lewkowitz 2016 mit mehreren Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung durch, weil sie auf ihn zugekommen waren, um nach einem zu dieser Zeit in Leipzig-Dösen ermordeten Kind zu recherchieren. Aus diesem Projekt wurde dann nicht nur ein Stolperstein, sondern eine Stolperschwelle angefertigt. Die Stolperschwelle soll gegenüber einem individuellen Gedenkstein als institutionelles Gedenken an die Opfer der NS-Euthanasie in der HPA Leipzig-Dösen erinnern.

Eva-Maria Bast, Jahrgang 1978, arbeitet seit 1996 als Journalistin. 2011 gründete sie mit Heike Thissen das Redaktionsbüro „Büro Bast & Thissen“, das 2013 in „Bast Medien“ überging. Sie initiierte und schreibt die Buchreihe Geheimnisse der Heimat, die 2011 startete, rasch zu einem regionalen Bestseller wurde und die 2018 in 53 Bänden vorliegt. Sie wurde für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt sie mit dem Südkurier für die Geheimnisse den Deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung. Neben zwei Krimis liegt von ihr auch die vierbändige Mondjahre– Jahrhundertsaga vor. Ende 2018 erscheint unter dem Pseudonym Charlotte Jacobi bei Piper der Titel Die Villa am Elbstrand, den Bast gemeinsam mit Jørn Precht geschrieben hat. Eva-Maria Bast ist Gastdozentin an der Hochschule der Medien in Stuttgart, sie lebt am Bodensee.  

Heike Thissen, Jahrgang 1980, ist seit 1999 im Journalismus zu Hause. Sie hat an der Universität Leipzig und der Universidad de Valencia Diplom-Journalistik und Amerikanistik studiert und bei der Tageszeitung Südkurier in Konstanz volontiert. Nach mehreren Jahren als Redakteurin beim Südkurier arbeitet sie seit 2010 als freie Journalistin für Zeitungen und Zeitschriften und als PR-Redakteurin für verschiedene Unternehmen. Seit 2011 geht sie von Konstanz aus regelmäßig zusammen mit Eva-Maria Bast auf Geheimnissuche in ganz Deutschland und ist bei Bast Medien Ressortleiterin der Geheimnisse der Heimat. In ihrer Lieblingsstadt Leipzig war sie hierfür ganz besonders gern unterwegs.

Die Moderation des Abends übernimmt Henry Lewkowitz.

Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher*innen zu dieser Veranstaltung im Rahmen des Programmes von „Leipzig liest“ zur Buchmesse 2019.
Jugendprojekte
gepostet am: Donnerstag, 24.01.2019, 14:01 Uhr

Ein weiteres Projekt zu Leipziger Stillen Helden beendet

Einweihung der Gedenktafel für Werner Becker, Josef Gülden und Theodor Gunkel am 23.01.2019 an der Katholischen Kirche Lindenau Liebfrauen

Die Enthüllung und Einweihung der Gedenktafel für die drei Stillen Helden war ein erfolgreicher Abschluss des Jugendprojektes mit den Schüler*innen der Thomasschule. Etwa 40 Anwesende waren an der Einweihung beteiligt.

Die Projektgruppe hatte ein Programm vorbereitet, in dem durch eigene Redebeiträge über den Begriff der „Stillen Helden“, das Projekt und die konkrete Projekt- und Recherchearbeit sowie über die drei Pfarrer berichtet wurde, die nachweislich anderen Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus halfen, teilweise ihr Leben retteten und sich damit als Stille Helden zeigten. Die Redebeiträge eines Projektteilnehmers und auch von Projektleiter und geschäftsführendem 2. Vorsitzenden des Erich-Zeigner-Hauses, Henry Lewkowitz, machten auf die Wichtigkeit von Erinnerungskultur aufgrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen als auch aufgrund der Notwendigkeit von Vorbildern gelebter Zivilcourage aufmerksam. Auch Pfarrer Eberhard Thieme und der ehemalige Superintendent Friedrich Magirius sprachen bei der feierlichen Gedenktafeleinweihung und sprachen vor allem den Schülerinnen und Schülern ihren Dank für die wichtige Projektarbeit aus.

Abschließend wurde die Gedenktafel, die sich direkt neben der Eingangstür zur Kirche befindet, enthüllt.

Wir danken den Schülerinnen und Schülern für das Programm und allen Besucher*innen für ihr Interesse an dem Gedenken an die drei Leipziger Stillen Helden. Ein besonderer Dank geht ebenfalls an das Staatsarchiv Leipzig für die Bereitstellung von Dokumenten und der bereits langjährigen, tatkräftigen Unterstützung auch dieses Jugendprojektes.

Termine
gepostet am: Mittwoch, 02.01.2019, 15:01 Uhr

Gedenktafeleinweihung für Stille Helden in Lindenau

Gedenktafel für Werner Becker, Theodor Gunkel und Josef Gülden wird am 23.01. 16:00 Uhr an der Katholischen Kirche Lindenau Liebfrauen enthüllt

Nachdem die Spendensammlung unter anderem auch für das Projekt zu diesen drei Stillen Helden mit Schülerinnen und Schülern der Thomasschule zu Leipzig begann, findet das Jugendprojekt bald seinen würdigen Abschluss und bildet damit bereits Ende Januar auch einen Höhepunkt im Rahmen unserer aktuell laufenden Jugendprojekte:

Am 23.01. wird 16:00 Uhr an der Katholischen Kirche Lindenau Liebfrauen in der Karl-Heine-Straße 110 die Gedenktafel für die Stillen Helden Werner Becker, Theodor Gunkel und Josef Gülden eingeweiht. Die drei Pfarrer leisteten, teilweise in gemeinsamer Zusammenarbeit, zur Zeit des Nationalsozialismus uneigennütziges Engagement für Menschen, deren Leben zu dieser Zeit bedroht war. Im Leipziger Rettungswiderstand retteten sie einer jüdischen Studentin das Leben. Die ProjektteilnehmerInnen der Thomasschule zu Leipzig begannen das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Erich-Zeigner-Haus e.V. im Frühjahr 2018 und rekonstruierten die Biographien von Becker, Gunkel und Gülden, um eine Grundlage für die Gedenktafel zu schaffen, die jetzt bereits Ende Januar enthüllt werden soll. Der 23.01. wurde bewusst als historisches Datum gewählt, da an diesem Tag im Jahre 1993 einer der drei Stillen Helden, Josef Gülden, verstarb.

Alle, die an der Einweihung der Tafel interessiert sind, können am 23.01. 16:00 Uhr gerne kommen und sich vor der Kirche versammeln. Wie immer werden die Schülerinnen und Schüler ein etwa 30-minütiges Programm bereitstellen, in dem in Form von Redebeiträgen über das Projekt und die drei Stillen Helden informiert wird. Ebenso werden kulturelle Beiträge präsentiert, die das Gedenken unterstützen sollen. Zum Schluss soll die Gedenktafel an der Kirche enthüllt werden.

Wir freuen uns sehr, dass mit der Einweihung am 23.01. erneut Stille Helden aus Leipzig geehrt werden, die in der NS-Diktatur von 1933 bis 1945 viel riskierten, um anderen Menschen zu helfen. Auch in diesem Jahr wollen wir ein weiteres Projekt zu Stillen Helden beginnen. Wir hoffen auf ein zahlreiches Erscheinen und danken allen Spenderinnen und Spendern sowie UnterstützerInnen des Projektes.

Jugendprojekte
gepostet am: Donnerstag, 06.12.2018, 15:12 Uhr

Beginn zweier Spendensammlungen von Stille Helden- und Stolpersteinprojekt

Es laufen erneut Spendensammlungen für Jugendprojekte!

Aktuell sammelt die Projektgruppe der Schule am Adler Gelder für fünf Stolpersteine, die im Frühjahr 2019 für die jüdische Familie Bleiweiß auf dem Dorotheenplatz 1 verlegt werden sollen. Letzte Woche organisierten die SchülerInnen deshalb einen Sandwichbasar in der Schule, um für ihr Projekt Spenden zu sammeln.

Auch Schülerinnen und Schüler eines Projektes zu Stillen Helden gehen zurzeit auf Spendensammlung. Die Gedenktafel für Werner Becker, Theodor Gunkel und Josef Gülden, die im NS-Regime ihre Hilfsbereitschaft und Zivilcourage zeigten, soll am 23.01.2019 16.00 Uhr angebracht und eingeweiht werden. Die Gedenktafeleinweihung wird am Nachmittag an der Katholischen Kirche Lindenau Liebfrauen, Karl-Heine-Straße 110, stattfinden.

Weitere Informationen zu den Projekten und zum Spendenkonto sind in den Flyern nachzulesen, die die Schülerinnen und Schüler zur Grundlage für die Spendensammlung und der Informierung der Öffentlichkeit erstellt haben:

 

Jugendprojekte
gepostet am: Mittwoch, 28.11.2018, 15:11 Uhr

Stolpersteinverlegung in der Kurt-Günther-Straße 12

Verlegung von zwei Stolpersteinen und einem Basaltstein für die Familie Günther am Freitag, den 23.11.

Am 23.11. war der Künstler Gunter Demnig, Initiator der Stolpersteinidee, wieder Leipzig, um insgesamt 31 neue Stolpersteine zu verlegen. Eine der vielen Verlegungen, die im Rahmen eines SchülerInnenprojektes in Zusammenarbeit mit dem Erich-Zeigner-Haus e.V. nach vielen Monaten Projektarbeit von der Projektgruppe geplant und organisiert wurde, fand im Zuge dessen am Freitag, den 23.11., 14:30 Uhr in der Kurt-Günther-Straße 12 statt.

Mit dem Informationsflyer, der das Schicksal der Familie Günther enthält, informierten die Schülerinnen und Schüler Anfang Oktober zuerst die Personen, die jetzt in der Kurt-Günther-Straße 12 leben. In den darauf folgenden Wochen sammelten sie Spenden zur Finanzierung der Steine.

Die SchülerInnen des Neuen Nikolaigymnasiums stellten, während Gunter Demnig die Steine verlegte, ihre Projektgruppe und -arbeit sowie die Biographien der Familie Günther, insbesondere des politischen Verfolgten Kurt Günthers, vor und gedachten der Betroffenen. Kreative Beiträge, die Aufführung zweier musikalischer Stücke und die Lesung eines Gedichtes, umrahmten die Verlegung. Alle Interessierten waren herzlich eingeladen, an der Verlegung teilzunehmen, Beiträge der SchülerInnen zu hören und sich am Gedenken zu beteiligen. Schätzungsweise waren 70 Zuhörerinnen und Zuhörer anwesend, die sich für das Schicksal der Familie Günther interessierten und sich durch ihre Teilnahme am Gedenken und Erinnern beteiligten.

Die Beiträge der Projektgruppe „Stolperstein AG“ des Neuen Nikolaigymnasiums gaben einen Einblick in die Wichtigkeit der Erinnerungskultur heute aus Perspektive der SchülerInnen und informierten zur Person Kurt Günthers und über ihr Projekt. Ein Redebeitrag informierte auch über den Umstand, dass für den Sohn Kurt Günthers, Lothar Günther, kein Stolperstein verlegt werden konnte. Lediglich für Kurt Günther und seine Frau Minna Milda Günther konnte jeweils ein Stein verlegt werden – aufgrund des unklaren Opferbegriffes bei Lothar Günther konnte kein Stolperstein sichergestellt werden. Um dennoch eine Erinnerung an ihn zu schaffen, wurde ein Basaltstein angefertigt.

Die Stolpersteinverlegung machte in ergreifender Weise deutlich, dass die Aufarbeitung der Schicksale der Opfer, die im nationalsozialistischen Regime durch die Täter verursacht wurden, noch nicht abgeschlossen ist. Auch die vielen Zuhörer und Zuhörerinnen zeigten durch ihr Interesse an der Verlegung, dass ihnen die Aufarbeitung wichtig ist.
Wir danken den SchülerInnen des Nikolaigymnasiums für die kontinuierliche Projektarbeit, ihr hohes Engagement und für die Planung dieser gelungenen Stolpersteinverlegung.

Die LVZ berichtete in einem Online-Artikel über die Verlegungen der neuen Steine und insbesondere über die Stolpersteinverlegung in der Kurt-Günther-Straße 12: http://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/31-neue-Stolpersteine-erinnern-in-Leipzig-an-Opfer-des-Nationalsozialismus 

 

Veranstaltung
gepostet am: Mittwoch, 14.11.2018, 15:11 Uhr

Gedenken an die Reichspogromnacht vor 80 Jahren

Wie in den Jahren zuvor engagierten sich am 09.11.2018 zahlreiche Vereine, Stiftungen, Institutionen, Parteien aber vor allem Leipziger Bürger*innen, um der Opfer der Novemberpogrome vor nun über 80 Jahren zu gedenken. Die diesjährige Neuorganisation der Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen 2018“, die zum Einen sicherstellen sollte, dass zum 80. Jahrestag alle Steine einem Paten oder einer Patin zugeteilt werden und dass PutzpatInnen, die altersbedingt die Steine nicht mehr betreuen können, abgelöst  werden konnten, sorgte auch für eine besonders hohe Bereitschaft Leipziger Schulen.

Wie in vielen anderen Städten, Gemeinden und Dörfern deutschlandweit brannten auch in Leipzig aufgrund der Reichspogromnacht Synagogen. Jüdische Einrichtungen, Lebensräume und Geschäfte wurden zerstört und geplündert. Neben den materiellen Verlusten hinterließen die Pogrome vorrangig Traumata, zerstörte Identitäten, Gemeinschaften und Familien. Allein in Leipzig wurden in der Nacht vom 9. zum 10. November mehr als 500 jüdische und nichtjüdische Personen verhaftet.

Unter den zahlreichen Aktionen zum Gedenken an die Reichpogromnacht am 09.11.1938, die in Leipzig stattfanden, konnte auch die eigens vom Erich-Zeigner-Haus e.V. organisierte symbolischen Auftaktveranstaltung an den Stolpersteinen der Familie Frankenthal beim Dittrichring 13, die 11:00 Uhr begann, sowie die Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“, die in den Zeiträumen von 11:30 Uhr bis 13:00 Uhr und 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr an allen in Leipzig verlegten Stolpersteinen stattfand, gezählt werden.

9:30 Uhr begann die städtische Gedenkveranstaltung an der Gedenkstätte in der Gottschedstraße. An diesem Ort befand sich bis zur Pogromnacht die Große Gemeindesynagoge in Leipzig. Am 9.11.1938 wurde das Gebäude in Brand gesteckt und vollkommen zerstört. Zu Beginn des darauf folgenden Jahres musste die Israelitische Religionsgemeinde für den Abriss der einstigen Synagoge aufkommen. Neben dem Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning sprach auch Ministerpräsident Michael Kretschmer. Besonders bewegend war die Anwesenheit einer 96-jährigen Zeitzeugin, Eva Wechsberg, die heute in Los Angeles lebt. Mit 16 Jahren erlebte sie 1938 mit ihrer Familie Eindrücke und Ausmaße der Reichpogromnacht in Leipzig. Obwohl ihr Zuhause verschont blieb, bekam die Familie zu spüren, was in der Nacht geschah. Mehrere Tage blieben sie aus Angst im Haus. Eva Wechsberg gelang die Flucht aus Deutschland. Bei der Gedenkveranstaltung schilderte sie in einem bewegenden Redebeitrag ihre Eindrücke der Leipziger Pogromnacht.

Wie in den vergangenen Jahren spürte man bei der Gedenkveranstaltung in der Gottschedstraße die Betroffenheit der Anwesenden und der Beitragenden. Die gewechselten Worte und die Aufforderungen, für eine friedliche Welt aktiv einzustehen, erreichten die Zuhörenden. Blumen und Steine erinnerten an die Opfer der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. Dass es heute nicht reicht zu sagen, dass so etwas nie wieder passieren darf, war allen Anwesenden klar.

Auch bei der Gedenkveranstaltung des Erich-Zeigner-Hauses am Dittrichring 13, die zugleich die symbolische Auftaktveranstaltung der Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ darstellte, sprachen einige Personen zum Jahrestag der Reichpogromnacht – so Frank Kimmerle, Ehrenvorsitzender des Vereins, Superintendent a.D. Friedrich Margirius und erneut der Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning. Auch zwei Schülerinnen leisteten Beiträge – eine Schülerin des Neuen Nikolaigymnasiums stellte die Biographie der Familie Frankenthal vor, für die der Verein seine ersten Stolpersteine in Leipzig verlegen ließ, und eine Schülerin der 94. Oberschule schilderte die politische Bedeutung der gemeinsamen Projektarbeit der SchülerInnen in Zusammenarbeit mit dem Verein. An den Stolpersteinen der jüdischen Familie Frankenthal trafen sich etwa 50 ZuhörerInnen. Es wurden die eingängige Worte gefunden, um allen Anwesenden deutlich zu machen, dass wir für einander und für die Rechte aller Menschen aktiv einstehen und wir dafür sorgen müssen, dass sich die Verbrechen aus der Vergangenheit heute nicht wiederholen dürfen. Herr Magirius rief dazu auf, dass wir uns immer wieder mit der Vergangenheit und den Schicksalen der Opfer beschäftigen müssen, damit diese nicht in Vergessenheit geraten. Auch die Redebeiträge der Schülerinnen zeigten, dass wir die nächste Generation nicht unterschätzen sollten: sie sind bereits jetzt reflektiert genug, um festzustellen, dass auch Schülerinnen und Schüler zu einer demokratischen Gesellschaft beitragen müssen.

 

Beim Putzen der Stolpersteine beteiligten sich dieses Jahr so viele BürgerInnen wie noch nie und das Engagement der Menschen war besonders stark. An vielen Steinen gab es mehrere PutzpatInnen und die Beteiligten gedachten der Opfer auf verschiedenste Weise: durch das Vorlesen derer Schicksale, mit Blumen oder Kerzen.

Die Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen 2018“ wurde unterstützt durch das Kulturamt der Stadt Leipzig.

Wir können es nicht oft genug sagen: Danke an alle, die sich an diesem Tag beteiligten und das Gedenken unterstützten.

 

Termine
gepostet am: Montag, 29.10.2018, 10:10 Uhr

Deutsche Erinnerungskultur in Bezug auf den Nationalsozialismus – ein internationales Vorbild?

Vortrag und offene Diskussion am Freitag, den 16.11., um 18 Uhr im Erich-Zeigner-Haus.

Seit 1945 hat die Aufarbeitung des Nationalsozialismus und seiner Ursachen in Deutschland zu einer neuen Erinnerungskultur geführt. Sie erzählt die Geschichte des Landes nicht mehr nur als Abfolge von Heldentaten und Erfolgen, sondern auch der Verbrechen und Irrwege.
Ein solcher Blick auf die eigene Geschichte findet zunehmend auch in anderen Ländern Anklang.
Denn anders als vermutet, hat die Aufarbeitung der Geschichte nicht dazu geführt, dass Deutsche im Ausland ständig in „Sack und Asche“ gehen müssten. Im Gegenteil, die Deutsche Erfahrung im Umgang mit ihrer Geschichte stößt auf Interesse und Anerkennung. Die Frage, wie das Ausland die Deutschen Bemühungen um eine ehrliche Geschichtsaufarbeitung wahrnimmt und ob eine Erinnerungskultur, welche die dunklen Seiten nicht ausblendet, ein internationales Vorbild etwa in der Aufarbeitung von Kolonial- und anderen Formen von Unterdrückungsgeschichte sein kann, ist Gegenstand der letzten Veranstaltung unserer Reihe.

Wir wollen diese bedeutenden Aspekte deutscher Erinnerungskultur diskutieren mit den ReferentInnen

Botschafter Heinz-Peter Behr, Programmdirektor, International Diplomatenausbildung des Auswärtigen Amts, Berlin,

Ramona Bräu, Internationaler Suchdienst Bad Arolsen, Abteilung Tracing

und Dr. Hans Christian Jasch, Direktor der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin.

Die Moderation übernimmt Raimund Grafe, Vorsitzender des Erich Zeigner Haus e.V.

Wie immer ist der Eintritt kostenfrei.

Die Veranstaltung wird unterstützt von der Rosa Luxemburg Stiftung Sachsen e.V., dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig, dem VVN-BdA Leipzig e.V. und dem ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V. Vielen Dank!

Termine
gepostet am: Freitag, 05.10.2018, 13:10 Uhr

Widerstand, nicht Resignation – Eine antifaschistische Widerstandsgruppe der SAP in Leipzig

Buchpräsentation mit dem Autor Prof. em. Dr. Gerd Irrlitz am Dienstag, 20. November um 18:30 Uhr im Erich-Zeigner-Haus unter Mitarbeit von Manfred Hedlich

Die Studie „Widerstand, nicht Resignation“ schildert Bildung und Arbeitsweise der großen Leipziger Widerstandsgruppe von 40 Mitgliedern der linkssozialdemokratischen Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands. Sie wurde 1935 durch zwei NS-Spitzel, die in die Dresdner sächsische Landesleitung der SAP eingedrungen waren, erkannt. Alle Mitglieder wurden in zwei Prozessen, einem in Dresden, der andere vorm NS-Volksgerichtshof in Berlin zu -teils hohen- Zuchthausstrafen verurteilt. Die Darstellung erfolgt nach den Prozessprotokollen und nach Erinnerungen von Mitgliedern der Widerstandsgruppe. Einige Mitglieder werden eingehender biographisch geschildert. In einem gesonderten Teil wird die viel diskutierte Thematik der seinerzeit und auch nach 1945 kritisierten Gründung [1931] der demokratisch-sozialistischen Partei SAP gegenüber SPD und KPD auf Grundlage von Originaldokumenten neu beurteilt. Ein Exkurs ergänzt kulturelle Voraussetzungen solchen Widerstandsentschlusses, die über politische Bildung der entschlossenen Sozialdemokraten hinausgehen.

Prof. em. Dr. Gerd Irrlitz, Jahrgang 1935, ist Philosoph an der Humboldt Universität Berlin und Autor. Sein Vater Hans Irrlitz war leitendes Mitglied in der Leipziger SAP Widerstandsgruppe und im Leipziger Rettungswiderstand aktiv.

Manfred Hedlich, Jahrgang 1943, recherchierte das Schicksal seines ihm unbekannten Vaters Herbert Hedlich über 50 Jahre hinweg, dokumentierte dessen Wirken in der Leipziger SAP und erforschte die empirische Grundlage zum Buch über alle Mitglieder der Widerstandsgruppe.

Der Eintritt ist kostenfrei.

Termine
gepostet am: Montag, 24.09.2018, 10:09 Uhr

09.11.2018 – Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“

Werden auch Sie Pate/ Patin für Stolpersteine in Leipzig am 9. November 2018!

2018. In diesem bedeutsamen Jahr ruft auch der Erich-Zeigner-Haus e.V. zum bereits 11. Mal zur gemeinsamen Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ am 9. November auf. Die Intention der Veranstaltung ist das Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht am 9. November 1938. Diese Pogrome bildeten einen weiteren Höhepunkt der beispiellosen Verfolgung und Entrechtung von Mitbürgerinnen und Mitbürgern im gesamten ehemaligen Deutschen Reich. Der 80. Jahrestag und die Einzelschicksale hinter den Stolpersteinen erinnern uns daran, dass wir nicht vergessen dürfen wohin Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz führen können. Das Bewusstsein für die Vergangenheit begründet die Notwendigkeit und die Wichtigkeit für unser gemeinsames und öffentliches Eintreten für Demokratie, Weltoffenheit und Zivilcourage.

Dafür rufen wir auf, eine Patenschaft für Stolpersteine zu übernehmen und am 9. November, diesem historischen Datum, an die Opfer zu erinnern und Vergangenes nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Weitere Informationen zum konkreten Ablauf der Gedenkveranstaltung „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ des 9. Novembers 2018 finden Sie auf unserer Homepage unter Projekte/9. November. Hier können Sie sich auch über das Anmeldeformular als Pate/Patin eintragen.

 

 

 

Termine
gepostet am: Mittwoch, 05.09.2018, 12:09 Uhr

„Das christliche Abendland“ – ein Mythos? Christliche Religion und ihr Einfluss auf die [Erinnerungs-]Kultur

Vortrag und offene Diskussion am Freitag, 26.10.2018 um 18 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

In seinem Buch „Christlich-abendländische Kultur – Eine Legende“ zeigt der Philosoph und Historiker Rolf Bergmeier auf, dass die sogenannten „europäischen Werte“ eher auf den arabisch-islamischen als den christlichen Kulturkreis zurückzuführen sind. Bergmeiers Analyse belegt, dass das Mittelalter über Jahrhunderte hinweg nur nördlich der Pyrenäen, im Einflussbereich der christlichen Kirchen, „finster“ war, während im Osmanischen Reich Wissenschaft, Kultur und Handel blühte. Selten zuvor wäre die Rede vom „christlichen Abendland“ mit solch klaren Argumenten ad absurdum geführt. Er zeichnet die Entwicklung des Christentums anhand historischer Fakten nach und belegt, dass die Machtzunahme religiöser Kräfte in der Zeit der Spätantike mit einem zivilisatorischen Rückschritt verbunden war, von dem sich Europa erst in der Zeit der Renaissance, mit der Wiederbelebung der antiken Kultur, erholen konnte.

Rolf Bergmeier (*1940 in Oberhausen) ist Althistoriker, Philosoph und kirchenkritischer Autor. Neben seinem Werk „Christlich-abendländische Kultur – Eine Legende (2014) veröffentlichte er unter anderem die Bücher „Schatten über Europa – Der Untergang der antiken Kultur“ (2012), „Karl der Große – Die Korrektur eines Mythos“ (2016) und „Machtkampf. Die Geburt der Staatskirche: Vom Sieg des Katholizismus und den Folgen für Europa“ (2018).

Der Vortrag wird gemeinsam ausgerichtet mit der gbs Leipzig – Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs). Die gbs ist eine Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung, die sich am Leitbild des evolutionären Humanismus orientiert und der sich viele renommierte Wissenschaftler, Philosophen und Künstler angeschlossen haben.

Moderation: Maximilian Steinhaus (Sprecher der gbs Leipzig)“

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 04.09.2018, 13:09 Uhr

Treffen des „Aufruf 2019“ im Ariowitsch-Haus

Unsere Teilnahme am Treffen des „Aufruf 2019“

Am Abend des 22.10.2018 fanden wir uns unter fast 200 eingeladenen Organisationen und interessierten Leipziger BürgerInnen beim ersten Treffen des „Aufruf 2019“ im Ariowitsch-Haus ein. Die Initiative wurde gegründet, um zusammen für ein weltoffenes Leipzig, ein demokratisches Sachsen und ein geeintes Europa zu stehen. Auch wir, der Erich-Zeigner-Haus e.V., unterstützt natürlich die Initiative. Wir wollen mit unserer Teilnahme und unserer Arbeit die Demokratie, den gesellschaftlichen Zusammenhalt, Integration und politische Bildung neben anderen Aspekten stärken und Lösungen beitragen. Neben Redebeiträgen des Oberbürgermeisters Burkhard Jung oder von Gisela Kallenbach, Vorsitzende des Vereins Synagoge und Begegnungszentrum Leipzig, konnten sich alle Anwesenden über eine Stunde mit eigenen Vorschlägen in die Diskussionsrunde einbringen und damit das Konzept des „Aufruf 2019“ mit beeinflussen. Wir freuen uns auf die Teilhabe an weiteren Treffen und rufen gern zur breiten Unterstützung der Initiative „Aufruf 2019“ auf.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 04.09.2018, 12:09 Uhr

Die Universität Leipzig im Nationalsozialismus

Der Bildungstag „Die UL im Nationalsozialismus“ am 13.10. von 10-16 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Im Rahmen der sogenannten „kritischen Einführungswochen“ führt die Universität Leipzig mit dem Start des neuen Wintersemesters für mehrere Wochen lang jedes Jahr interessante und kostenfreie Bildungsveranstaltungen für Studierende oder Interessierte durch, um über grundlegende Probleme und Thematiken aufzuklären. Auch das Erich-Zeigner-Haus wurde dieses Jahr in die Einführungswochen mit eingebunden – am Samstag, den 13.10.2018, fand von 10 bis 16 Uhr in der Zschocherschen Straße 21 ein Bildungstag zum Thema „Die Universität Leipzig im Nationalsozialismus – Aufarbeitung, Gedenken, Politik“ statt. Am Vormittag gab es zwei Inputvorträge, einen von Henry Lewkowitz, Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e.V. zur Erinnerungskultur in Leipzig und ihrer aktuellen politischen Bedeutung, und den zweiten von der Studentenschaft zum Thema „Die Universität Leipzig im NS“ mit den inhaltlichen Strängen historische Einordnung, Studentenschaft und Professorenschaft. Am Nachmittag fand eine Exkursion zu verschiedenen Stolpersteinen in Lindenau statt, geleitet von Caroline Müller, freie Mitarbeiterin im Erich-Zeigner-Haus. Dabei wurden einzelne Schicksale im Zusammenhang mit dem historischen Kontext betrachtet. Außerdem klärte Henry Lewkowitz mit einem weiteren Vortrag zu dem Euthanasieprogramm in Sachsen und Leipzig auf. Dabei wurde auch die NS-Euthanasie in Sachsen sowie die NS-Euthanasie in Verbindung mit der Medizinischen Fakultät Leipzig thematisiert. Etwa 30 Interessierte fanden sich an diesem Samstag im Erich-Zeigner-Haus ein, hörten den Beiträgen zu oder brachten sich selber in Form von kritischen Fragen ein. Wir fanden, es war eine äußerst gelungene und lehrreiche Veranstaltung und bedanken uns beim Studentenrat für die gute Organisation des Bildungstages und bei allen Personen, die an diesem Tag anwesend waren.

Veranstaltung
gepostet am: Dienstag, 04.09.2018, 12:09 Uhr

Konzertworkshop „Verfemte Musik“ mit dem DuoWaltherBosch

Workshop am Montag, den 17.09.2018, zweimalig gehalten vor vier Schülergruppen im Erich-Zeigner-Haus

Was bedeutet der Begriff „verfemte Musik“, wie können verbotene Werke klingen und wie gestaltete sich der Alltag verfemter Komponisten, Musikerinnen und Musikern? Diesen Fragen wird im Workshop anhand exemplarisch ausgewählter Biographien und Kompositionen auf den Grund gegangen, wobei insbesondere die Musik einen einzigartigen Zugang zu den Schicksalen von Exilantinnen und Exilanten, Konzentrationslager-Inhaftierten und Holocaust-Überlebenden bietet. Ziel ist es, Jugendlichen ab Schulstufe acht das Leben und Wirken von KomponistInnen und MusikerInnen, deren Werke im Dritten Reich nicht aufgeführt werden bzw. die selbst nicht auftreten durften, zu vermitteln.

Der dreiteilige Workshop dauert insgesamt 120 Minuten.

Für die Konzeption und Durchführung des Workshops sind Cornelia Walther (Vioncello) und Vanessa Bosch (Klavier) verantwortlich, die beide sowohl als Künstlerinnen als auch als Pädagoginnen aktiv sind. Gemeinsam gehen sie als DuoWaltherBosch einer regen Konzerttätigkeit nach, im Rahmen derer sie auch schon mit dem Jüdischen Museum Frankfurt, dem Fritz Bauer Institut sowie der Henry und Emma Budge-Stiftung kooperierten. Weitere Informationen zum DuoWaltherBosch erhalten Sie auf www.duowaltherbosch.com

Der Konzertworkshop „Verfemte Musik“ wird vor Schülergruppen von vier Schulen aus Leipzig und dem Leipziger Umland stattfinden. Wir freuen uns, das DuoWaltherBosch am 17.09. bei uns im Erich-Zeigner Haus begrüßen zu können und natürlich auf den interessanten Workshop.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 30.08.2018, 15:08 Uhr

Bürgerfest des Bundespräsidenten

Wir waren zu Gast im Schloss Bellevue

„Bitte lassen sie uns heute deutlich zeigen: Gegen grundlose Wut, gegen Demokratieverachtung wollen wir zusammenstehen!“ – mit diesen Worten leitete der Bundespräsident Frank Walther Steinmeier am Freitagnachmittag das Bürgerfest in seinem Schlossgarten ein, zu dem über 4000 Ehrenamtliche als Dank für ihr Engagement eingeladen waren.

Auch zwei Mitglieder des Erich-Zeigner-Hauses, Geschäftsführer Henry Lewkowitz und Ehrenvorsitzender des Vereins, Frank Kimmerle, hatten die Ehre, teilzunehmen. Der Bundespräsident machte den Anwesenden in seiner Rede deutlich, dass die ehrenamtliche und zivilgesellschaftliche Arbeit für eine Demokratie unabdingbar ist und bedankte sich mehrfach. Es war uns eine große Freude, unter den vielen anderen Engagierten eine solche Anerkennung für unsere Arbeit zu erhalten und uns ein Beweis dafür, dass unsere Arbeit von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung  ist.
Wir haben uns sehr über die Einladung zum Bürgerfest gefreut und es genossen, in Form des Festes vom Bundespräsidenten persönlich ein „Dankeschön“ zu erhalten sowie ins Gespräch mit anderen engagierten Menschen zu kommen.

 

Termine
gepostet am: Dienstag, 28.08.2018, 15:08 Uhr

Kontinuitäten „rechten“ Gedankengutes? Das Beispiel der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten und MigrantInnen

Podiumsdiskussion am Freitag, den 14.09.2018 um 19 Uhr im Erich-Zeigner-Haus 

Um sich in eine Gesellschaft zu integrieren bedarf es vieler Faktoren. Essentiell dabei ist es, seinen Lebensunterhalt aus eigener Kraft bestreiten zu können und sich dadurch als Teil der Gesellschaft zu fühlen. Dies gilt für alle Mitglieder dieser Gesellschaft. Dennoch wird es auch MigrantInnen erschwert, sich in die Arbeitswelt zu integrieren. Zum Teil liegt die Ursache dafür sicherlich an fehlenden Qualifikationen, aber auch diskriminierende Ressentiments seitens der ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen sowie institutionelle Einschränkungen sind dafür verantwortlich.

In dieser Podiumsdiskussion werden die ReferentInnen über Fortschritte bei der Integration von Migranten in Arbeitsverhältnisse (Praktika, Ausbildung und Anstellungen) sowie auch über Blockaden bei der Integration in die Arbeitswelt informieren.

Kristian Milde hat sich während seines Masterstudiums in Global Studies intensiv mit politisch motivierten Migrationsprozessen beschäftigt und erarbeitet momentan ein Forschungsprojekt mit dem Schwerpunkt der Wege von Geflüchteten in den sächsischen Arbeitsmarkt.
Moutaz Zafer
forscht im Rahmen eines Doktorandenstudiums an der TU Dresden bereits in diesem Gebiet mit dem Fokus der Weiterqualifizierung von Migranten in sächsischen Unternehmen.
Rudaba Badakhshi ist Mitarbeiterin im Referat für Migration und Integration der Stadt Leipzig und mit dem Thema im Detail vertraut.
René Jalaß
wird als Mitglied des Sächsischen Landtages die Problemfelder und etwaige Lösungsansätze auf politischer Ebene beisteuern.

Termine
gepostet am: Montag, 27.08.2018, 12:08 Uhr

Tag des offenen Denkmals 2018

Tag des offenen Denkmals im Erich-Zeigner Haus am 09.09.2018

Auch wir öffnen zum Tag des offenen Denkmals wieder unsere Türen und bieten Führungen durch die Wohnräume des ehemaligen Oberbürgermeisters von Leipzig (1945-49) und sächsischen Ministerpräsidenten Erich Zeigner an.

Zu besichtigen sind Arbeitszimmer, Bibliothek und Musikzimmer im Originalzustand mit Originalmöbeln wie Schreibtisch, Bücherschränke und Büchern. Im Musikzimmer steht Zeigners Flügel, der heute noch zu Veranstaltungen bespielt wird. An dem erhaltenen Tisch im Empfangszimmer organisierte Erich-Zeigner den Leipziger Rettungswiderstand und rettete Juden vor der NS-Verfolgung.

Die Führung erfolgt durch alle Räumlichkeiten Erich-Zeigners und des heutigen Vereins, dessen Arbeit im geistigen Erbe Zeigners parallel vorgestellt wird. Optional befindet sich eine Ausstellung von John Heartfields Politischen Fotomontagen gegen das NS-Regime im Ersten Obergeschoss und kann ebenfalls besichtigt werden.Die kostenlosen Führungen am Tag des offenen Denkmals finden stündlich von 11 bis 14 Uhr statt.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/ über die Suchfunktion mit dem Stichwort „Erich-Zeigner-Haus“.

Wir freuen uns auf alle Besucher!

Termine
gepostet am: Mittwoch, 04.07.2018, 9:07 Uhr

Brückenfest 2018

Brückenfest 4.0 am 25. August von 14 – 22 Uhr auf der Sachsenbrücke im Clara-Zetkin-Park 

Brückenfest – ankommen. platznehmen. mitgestalten.

Demokratie leben, Gesellschaft mitgestalten, das ist die Grundlage für unser Zusammenleben. Mitgestalten ist Auftrag und Chance zugleich. Nur wenn alle gleichgestellt mitgestalten können, ist eine offene, solidarische, respektvolle Gesellschaft möglich. Nur wenn alle erfahren, dass ihre Entscheidungen Einfluss haben, entsteht eine aktive Einwohner*innenschaft, die von gegenseitiger Anerkennung geprägt ist.

Im „Jahr der Demokratie“ in Leipzig wollen wir zeigen, wie Menschen sich einbringen und mitentscheiden können – politisch, kulturell, sozial – für ein mutiges, buntes und vielfältiges Leipzig. Es ist dringender denn je für eine aktive Einwohner*innenschaft einzutreten. Es stehen viele Errungenschaften unserer Demokratie in diesen Zeiten wieder auf dem Spiel. In unserer Gesellschaft gibt es zu viel Ausgrenzung: ökonomisch, sozial, rassistisch, kulturell, allzu oft unsichtbar. Das Fest will Brücken bauen: kulturelle Teilhabe ermöglichen, soziale Sicherheit schaffen, politische Mitgestaltung fördern. Demokratie baut Brücken. Brücken schaffen Zusammenleben.

Zum vierten Mal möchte das Aktionsnetzwerk »Leipzig nimmt Platz« gemeinsam mit der Kulturfabrik Werk 2, dem Netzwerk Integration – Migrant*innen in Leipzig und neuen Partner*innen wie der Moritzbastei und dem Leipzig. Courage zeigen e.V. den Brückenschlag zu all den Menschen, die ausgrenzt werden, üben. Wir haben gemeinsam Platz genommen und uns kennengelernt. Nun wird es Zeit, dass wir gemeinsam unsere Stadt und unser Land gestalten. Wir freuen uns auf eine Börse Leipziger Vereine, eine Straße der Begegnungen, ein interkulturelles Angebot vieler Vereine und Initiativen mit Musik, politischen Botschaften, Infoständen, Gastronomie, Kleinkunst und Spendensammlungen, vor allem aber auf all die Menschen, die gemeinsam Platz nehmen und Brücken bauen.

Auch der Erich-Zeigner-Haus e.V. wird in diesem Jahr wieder daran teilnehmen. Wir freuen uns auf tolle Gespräche!

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gepostet am: Mittwoch, 04.07.2018, 9:07 Uhr

Ausstellungseröffnung „…’vergiß die Fotos nicht, das ist sehr wichtig…‘ – Die Verfolgung mitteldeutscher Sinti und Roma im Nationalsozialismus“

Sehr geehrte Damen und Herren,

Vom 16.8. bis zum 23.8. wird die Ausstellung: „‘…vergiß die Fotos nicht, das ist sehr wichtig…‘ – Die Verfolgung mitteldeutscher Sinti und Roma im Nationalsozialismus“ im Felsenkeller präsentiert. Die Ausstellung, die wir als Kooperationspartner unterstützen, zeigt anhand einzigartiger Fotos des Rosslauer Fotografen Hanns Weltzel von den Anfängen der Verfolgung, über den Alltag im Dritten Reich bis zur Internierung und Massenmord die Leidensgeschichte mitteldeutscher Sinti und Roma. Die sehr umfangreiche Ausstellungen (50 Tafeln) wird im großen Saal des Felsenkellers gezeigt werden. Zudem soll am 16.8. zur Eröffnung der Ausstellung ein Konzert mit der Berliner Sinti-Swing-Band „Radio Django“ stattfinden. Der Gitarrist Janko Lauenberger ist ein Nachkomme einer der in der Ausstellung betrachteten Sinti-Familien. Die Macherin der Ausstellung Jana Müller aus Dessau wird die Eröffnung begleiten.

Wir laden Sie recht herzlich ein, die Ausstellung zu besuchen und an der Eröffnungsfeier am 16.08. 20.00 Uhr teilzunehmen.

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gepostet am: Mittwoch, 04.07.2018, 9:07 Uhr

Wie neu ist die Neue Rechte? Lifestyle, Denken und Botschaften in alter Tradition und Neuen Medien

Vortrag und offene Diskussion am Freitag, 17.08.2018 um 18 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

KennerInnen der Nationalsozialismus reiben sich die Augen. Vieles, was im aktuellen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in der Öffentlichkeit als überraschend neu diskutiert wird, hat seine Wurzeln in der Weimarer Republik, in der Zeit zwischen 1933 bis 1945 oder in der sogenannten „Alten Rechten“. Seien es Strategien, Lifestile oder Inhalte. Es stellt sich also die Frage: Wie neu ist die sogenannte Neue Rechte und warum gibt es überhaupt noch rechtes Gedankengut nach dem Holocaust?

Referentin: Andrea Röpke ist Politologin sowie mehrfach ausgezeichnete Journalistin mit dem Themenschwerpunkt Rechtsextremismus. Zuletzt veröffentlichte sie zusammen mit dem ausgewiesenen Rechtsextremismusexperten Andreas Speit das Buch „Blut und Ehre. Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland“ (2013) sowie die „Jahrbücher rechter Gewalt“ 2017 und 2018.

Der Kulturwissenschaftler Eiko Kühnert moderiert den Vortrag und die anschließende Diskussion.

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gepostet am: Mittwoch, 04.07.2018, 9:07 Uhr

Widerstand in Ton und Wort gegen wiedererstarkende rechte Strukturen in der Gegenwart

Am Mittwoch, den 11.07.2018 um 19 Uhr im Erich-Zeigner-Haus I Musikalische Lesung mit Werken zeitgenössischer Autoren und Musikern

– Wiedererstarkende rechte Strukturen und Rechtspopulismus, der extrem menschenverachtend und menschenfeindlich ist und unser demokratisches Miteinander in Deutschland und Europa gefährdet – Auch heute setzen sich noch Musiker, Komponisten, Schriftsteller, Lyriker und Theaterregisseure mit diesem Thema auseinander. Die „Flüchtlingskrise“ war in aller Munde und vor allem montags auf Deutschlands Straßen. Die Forderung „Deutschland den Deutschen“, die Sorge, dass „der Islam unsere deutsche Kultur zerstöre“ und das mit offenen Grenzen am Rande unseres Landes ohne „Obergrenze“, die „Ausländer uns Deutsche überrollen und vertreiben werden“, bewog viele Künstler sich dagegen zu positionieren. Es wurden und werden Benefizkonzerte für die Flüchtlingshilfe organisiert und Konzerte zum Thema Krieg und Frieden veranstaltet, im Poetry Slam und auf Theaterbühnen werden die „besorgten Bürger“ satirisch hinterfragt, analysiert und beim Thema Krieg und Flucht wird sich mitmenschlich, solidarisch und helfend geäußert.

Die Schlussveranstaltung der Reihe bildet die Analogie zwischen den Werken aus den 30ern sowie 40ern und der Gegenwart, um auch die aktuelle Problematik rechter Strukturen aufzuzeigen und Beispiele von zivilcouragiertem Handeln und künstlerische Proteste gegen Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz zu würdigen.

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gepostet am: Dienstag, 03.07.2018, 13:07 Uhr

Gedenktafel für den jüdischen Fußballclub SK Bar Kochba eingeweiht

Am Freitag, den 29. Juni wurde die Gedenktafel in der Elsterstraße 7 eingeweiht

Neben der Ankündigung im Vorfeld der Gedenktafeleinweihung am erschien auch gestern noch ein Artikel in der Leipziger Volkszeitung. Wir sind sehr dankbar, dass durch diese Gedenktafel es uns gelingt, die Erinnerung an den jüdischen Leipziger Fußballclub SK Bar Kochba und vor allem seiner Spieler und Mitglieder zu erhalten. Zudem waren wir sehr froh über den Besuch von Bat-ami und Orly Goldstein, die viele Familienmitglieder im Holocaust in Deutschland und weit darüber hinaus verloren haben. Bat-amis Vater, Hermann Bernhard Rafe spielte bei Bar Kochba in Leipzig selbst als Stürmer, er schaffte es jedoch in Israel zu überleben. Mutter und Tochter waren nun bereits zum zweiten Mal in Leipzig und ließen uns an ihrer Familiengeschichte teilhaben – dafür sind wir sehr dankbar.
An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich bei all denen, die dieses Projekt tatkräftig und finanziell unterstützten und so zur Realisierung beigetragen haben !

 

 

 

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gepostet am: Montag, 25.06.2018, 13:06 Uhr

„Finis Germania“: Wie rechtes Gedankengut zum Spiegelbestseller wird

Am Freitag den 29.06.2018 um 18 Uhr im Erich-Zeigner-Haus I Podiumsdiskussion zum Thema „Finis Germania“: Wie rechtes Gedankengut zum Spiegelbestseller wird I Aus der Veranstaltungsreihe „Sich Erinnern ist ein politischer Akt! Über die aktuelle Macht der Vergangenheit“

 

Der Verlag Antaios des Rechtsextremisten Götz Kubitschek hat 2017 einen Spiegelbestseller gelandet. Das Buch „Finis Germania“ des verstorbenen Historikers Rolf Peter Sieferle wurde veröffentlicht und von führenden Publizisten hoch bewertet. Erst danach wurde allen Beteiligten klar, dass es sich um eine rechtsradikale Schrift handelt. Wie konnte das geschehen bzw. was steckt hinter dem dort präsentierten rechtsextremistischen Gedankengebäude? Was ist das darin enthaltene Geschichtskonzept von Rechts?

Referenten: Prof. Dr. Ulrich Brieler studierte Germanistik, Geschichte und Erziehungswissenschaften an der Universität Bochum. Seit 1992 lebt er in Leipzig und ist im Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters tätig. Zudem hat er eine Honorarprofessur am Institut für Philosophie an der Universität Leipzig.
Jan Rathje ist Politikwissenschaftler. Er studierte in Potsdam und Greifswald mit den Schwerpunkten Rechtsextremismus und Politische Theorie. Er ist Mitarbeiter bei der Amadeu Antonio Stiftung und veröffentlichte 2017 das Buch „Reichsbürger, Selbstverwalter und Souveränisten. Vom Wahn des bedrohten Deutschen.“

Moderation: Dr. Nils M. Franke ist Kulturwissenschaftler sowie Historiker und analysiert als Leiter des Wissenschaftlichen Büro Leipzigs seit Jahren die Geschichte des rechtsextremistischen Denkens.

Der Eintritt ist kostenfrei

Wir laden Sie und Euch herzlich ein, an der Veranstaltung zahlreich teilzunehmen!

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gepostet am: Montag, 25.06.2018, 13:06 Uhr

Gedenktafeleinweihung für den jüdischen Sportverein „BAR KOCHBA Leipzig“

Gedenktafeleinweihung und Gedenkstunde  am Freitag, 29. Juni 2018, 17.00 Uhr in der Elsterstr. 7, 04109 Leipzig

Der Erich-Zeigner-Haus Verein hat sich gemeinsam mit dem DGB-Stadtverband Leipzig das Ziel und die Aufgabe gestellt, den jüdischen Sportverein „BAR KOCHBA Leipzig“ zu ehren. Unterstützt werden wir in diesem Projekt darüber hinaus von dem Tüpfelhausen – Das Familienportal e.V. und der israelitischen Religionsgemeinde Leipzig.

In der „Reichspogromnacht“ am 9. November 1938 wurde das Haus, in dem der Verein wirkte, von der Gestapo verwüstet. Der Verein wurde schließlich durch die NS-Diktatur im Jahr 1939 zur Selbstauflösung gezwungen. Viele Vereinsmitglieder wurden verhaftet, interniert, mussten fliehen, verloren ihre Heimat oder wurden ermordet.

Wir möchten an diese fast vergessenen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern, die bis zum 9. November 1938 neben ihrer Sportstätte in der Delitzscher Straße ihr Jugendhaus und ihre Geschäftsstelle in der Elsterstr. 7 in Leipzig innehatten.

Wir möchten dies zum Anlass nehmen, Sie recht herzlich einzuladen, um in einer Stunde des Gedenkens eine Stehle an diesen Ort zu enthüllen.

Dies geschieht auch im Namen unserer vielen Kooperationspartner, die uns in der Vorbereitung und Umsetzung des Projektes aktiv begleitet haben.

 

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gepostet am: Freitag, 22.06.2018, 11:06 Uhr

Stolpersteinverlegungen in Leipzig und im Leipziger Umland

Am Mittwoch und am Donnerstag, den 20. und 21. Juni, konnten vier Schülergruppen mit den Verlegungen der Stolpersteine ihre einjährigen Projekte erfolgreich beenden.
In Naunhof verlegten die Schüler*innen des freien Gymnasiums zwei Stolpersteine für Max Moses Ratner und Mosey Witensohn direkt vor dem Naunhofer Rathaus.
In Schkeuditz verlegten die ehemaligen Schüler*innen des Gymnasium Schkeuditz in der Merseburgerstraße Stolpersteine für die dreiköpfige jüdische Familie Engelberg und in der Waldstraße für Osias Krumholz.
In Bad Lausick beendeten die 8- Klässler*innen ihr einjähriges Projekt mit der Verlegung des Stolpersteins für den Zeugen Jehovas Friedrich August Kaubisch, dessen Enkel sogar bei der Verlegung am Mittwoch anwesend waren.
In Leipzig verlegten die Schüler einen Stolperstein für den Sozialdemokraten Walter Heise in Holzhausen. Sogar ehemalige bekannte und Freunde seiner Frau Clara Heise waren bei der Verlegung dabei.
Nach diesen eindrucksvollen Stolpersteinverlegungen und Gedenkminuten wollen wir Danke sagen:
Danke an den Künstler Gunter Demnig, an die Schüler*innen, an die Lehrer*innen und Schulen, an alle Spender*nnen und Redner*innen. Nur durch so viel Unterstützung sind die Verlegungen der Stolpersteine möglich. Und gerade in diesen Zeiten, in denen von Rechts eine 180-Grad-Wende in der deutschen Erinnerungskultur gefordert wird, ist es um so wichtiger, dass vor allem junge Menschen sich immer und immer wieder mit der Geschichte auseinandersetzen und derer Gedenken, die ausgelöscht werden sollten.
Habt vielen Dank!

 

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gepostet am: Montag, 11.06.2018, 14:06 Uhr

Widerstand in Ton und Wort gegen den Nationalsozialismus in der direkten Nachkriegszeit

Am Mittwoch den 20.06. um 19:00 Uhr findet die dritte musikalische Lesung der Reihe „Widerstand in Ton und Wort“ im Erich-Zeigner-Haus statt. Diesmal mit Werken, die in der direkten Nachkriegszeit entstanden sind. 

– Das Ende des Krieges – zerstörte Städte, Millionen Tote und Traumatisierte, gebrochene Familien, schrecklicher Hunger, ein Winter, der erneut seine Opfer forderte und überall Menschen, die das Hitlerbild von der Wand nahmen und ihre Westen weißwuschen. All dies schlägt sich in der Literatur und Musik nach 1945 nieder. Die Schriftsteller und Musiker konnten zurück nach Deutschland und mussten nicht mehr mit Vertreibung und Tod rechnen, wenn sie ihre Werke veröffentlichten – zumindest nicht in den ersten Nachkriegsjahren. Auch wenn der Krieg vorbei war, merkt man in der Kunst, wie omnipräsent noch immer Tod, Traumata, Leid und der Krieg mit all seinen Zerstörungen waren. Nach dem 08. Mai 1945 wurden zahlreiche Werke veröffentlicht, die den Künstlern seit Jahren auf dem Herzen brannten. Aber nicht nur die vergangen Eindrücke wurden in der Musik und der Literatur veröffentlicht, sondern auch die neuen Sorgen und Leiden, mit denen die Menschen nach 12 Jahren Nazi-Diktatur lebten.

es erklingen Werke von Paul Celan, Erich Kästner, Bertolt Brecht sowie Kurt Weil, Lon Beery, Arnold Schönberg

Der Eintritt ist wie gewohnt kostenfrei.

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gepostet am: Montag, 11.06.2018, 13:06 Uhr

Stolpersteinverlegungen im Leipziger Umland und in Leipzig

Am 20./21. 06. werden die Stolpersteine von vier unserer Schülerprojekte verlegt. 

Am 20.06. reist der Künstler Gunter Demnig durch Sachsen und verlegt die Stolpersteine um 09:00 Uhr auf dem Rathausplatz in Naunhof für die Juden Max Moses Ratner und Mosey Witensohn, um 11:00 Uhr in der Merseburgerstraße 11 und Waldstraße 13 in Schkeuditz für die dreiköpfige jüdische Familie Engelberg und den Juden Osias Krumholz und schließlich 14:00 Uhr in der August-Bebel-Straße 25 in Bad Lausick für den Zeugen Jehovas Friedrich Kaubisch.

Am 21.06. wird gegen 14:30 Uhr der Stolperstein für Walter Heise vor der Russenstraße 57 verlegt, zu dem eine Schülergruppe aus der Oberschule am Adler recherchierte.

Für alle Verlegungen bereiteten die jeweiligen Projektgruppen ein kulturelles Rahmenprogramm vor.

Im Namen der Schüler*innen und des Vereins laden wir Sie und Euch herzlich zu den Stolpersteinverlegungen im Leipziger Umland und in Leipzig ein!

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gepostet am: Dienstag, 05.06.2018, 11:06 Uhr

Die vermeintliche „Überlegenheit“ der Deutschen? Vom Germanenmythos zum Sachsenmonitor 2017

8.6.2018 I 18.00 Uhr I Podiumsdiskussion: Die vermeintliche „Überlegenheit“ der Deutschen? Vom Germanenmythos zum Sachsenmonitor 2017

RechtsextremistInnen gehen davon aus, dass die Deutschen ein überlegenes Volk seien. Selbst im aktuellen „Sachsenmonitor“ vertreten 15% der Befragten diese Position. Wie kommt man auf so eine Idee? Wie wird die unterstellte Überlegenheit begründet? Und welche Folgen hat das?

Referenten:

Holger Mann (MdL SPD) studierte Politik, Journalismus und Geschichte. Er ist seit 2009 Landtagsabgeordneter  und Sprecher für Digitalisierung, Technologie und EU-Förderpolitik der SPD-Fraktion. Er war von 2004 bis 2009 Landesvorsitzender  der sächsischen Jusos. Seit 2006 gehört er dem Landesvorstand der SPD Sachsen an.

Kerstin Köditz (MdL DIE LINKE) ist Politikerin (Partei DIE LINKE) und seit 2001 Mitglied des sächsischen Landrates, sowie Sprecherin ihrer Fraktion für antifaschistische Politik. Nach ihrem Marxismus – Leninismus Studium wechselte sie 1989 zu Philosophie, sowie Soziologie, Neuere und Neuste Geschichte. Von 1994 bis 2001 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Landtagsabgeordneten Monika Runge. Von April 2012 bis 2014 war sie eines der 19 Mitgliedern des ersten sächsischen NSU-Untersuchungsausschusses und gehörte auch dem zweiten Ausschuss seit 2015 an.

Moderation: Brigitta Triebel

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gepostet am: Montag, 04.06.2018, 15:06 Uhr

Bürgercafé Kleinzschocher am 05. Juni 17-20 Uhr

Gemeinsam mit Andreas Goecke (stellv. Leiter des Polizeireviers Südwest), Heiko Müller (Stadtumbaumanagement Leipziger Westen) und Antje Brodhun (Abteilungsleiterin der Kulturförderung, Kulturamt der Stadt Leipzig) diskutieren wir aktuelle Entwicklungen in unserem Stadtteil.
Das Bürgercafé ist offen für alle AnwohnerInnen und Interessierten. Der Eingang zum L-OFT 64 befindet sich vom zentralen Parkplatz aus mit Blick auf die Limburger Straße auf der rechten Seite. Die Veranstaltung ist barrierefrei zugänglich.

Das Bürgercafé wird von der Stadt Leipzig und der Bürgerinitiative Kleinzschocher wird bunt organisiert:

buntes-kleinzschocher@gmx.de
Facebook-Seite

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gepostet am: Freitag, 01.06.2018, 14:06 Uhr

Leipziger Erklärung 2018

Die Neue Rechte hat den Weg in das bundesdeutsche Parlament geschafft und gibt damit sämtlichen neonazistischen, rassistischen und antidemokratischen Strömungen Rückenwind. Dies stellt alle, die sich mit der aktuellen Entwicklung nicht abfinden wollen, vor neue Aufgaben – vor allem vor die Aufgabe, in einem breiten gesellschaftlichen Konsens für eine solidarische Gesellschaft den Argumenten der Rechten den Boden zu entziehen.
Als Erstunterzeichnende unterstützen auch wir natürlich dieses Vorhaben, mit Zivilcourage und Solidarität dem entgegenzutreten, was gegen das demokratische Selbstverständnis spricht sowie handelt und begrüßen das Weiterleiten und Mitunterzeichnen! https://platznehmen.de/erklaerung2018/

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gepostet am: Sonntag, 20.05.2018, 13:05 Uhr

Widerstand in Ton und Wort gegen den Nationalsozialismus während des Zweiten Weltkrieges 1939-1945

Am Mittwoch den 23.05. um 19:00 Uhr findet die zweite Veranstaltung der Reihe „Widerstand in Ton und Wort“ im Erich-Zeigner-Haus statt. Diesmal mit Werken, die in der Zeit des Zweiten Weltkrieges entstanden sind. 

Unbenannt– „Seit 05.45 Uhr wird zurückgeschossen“ – So Adolf Hitler am 01. September 1939. Und zurückgeschossen wurde bis Mai 1945. Fast sechs Jahre forderte dieser beispiellose Krieg seine Opfer. Nicht nur Mütter mussten zusehen, wie ihre Männer und Söhne an die Front gingen und wahrscheinlich nie wiederkehrten. Die perverse Rassenideologie der Nazis führte zur Vernichtung ganzer Familien und Völker; führte zu Vernichtungslagern, die die Welt in diesem Ausmaß noch nie gesehen hatte und ließ die Asche von Millionen verbrannter Menschen über die Städte regnen. Aber die „normale Zivilbevölkerung“ hat „natürlich“ von all dem nichts gewusst. Den Gegenbeweis bringen die Werke aus der Kunst. Aus dem Exil und der inneren Emigration schrieben Schriftsteller und Musiker ihren Eindruck aus dieser Zeit, wenden sich an die deutschen Hörer und Leser, versuchten Trost zu spenden und zu mahnen. Sie sahen zu, wie Deutschland zerstörte und Deutschland zerstört wurde – aber im Gegensatz zu anderen schwiegen sie nicht.

Es erklingen Werke von Thomas Mann, Klaus Mann, Charlie Chaplin, der Weißen Rose, dem Münsteraner Bischof Clemens von Galen, sowie der Comedian Harmonists, Richard Strauss‘ und Musikern aus Konzentrationslagern

Es singen Robert Pohlers, Oskar Didt, Johann Winter, Aaron Müller und Vincent Berger. Am zeignerischen Flügel wird Charlotte Steppes sitzen, die Texte werden von Caroline Müller gelesen.

Der Eintritt ist frei, wir freuen uns auf Euer zahlreiches Erscheinen

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gepostet am: Freitag, 04.05.2018, 13:05 Uhr

Die aktuelle Veranstaltungsreihe „Sich Erinnern ist ein politischer Akt! über die aktuelle Macht der Vergangenheit“

Der Flyer für die aktuelle Veranstaltungsreihe „Sich Erinnern ist ein politischer Akt! über die aktuelle Macht der Vergangenheit“ ist fertig ! 

Von April bis Dezember werden monatlich Veranstaltungen stattfinden. Insgesamt soll es in 8 Vorträgen und Podiumsdiskussionen um die Bedeutung von Erinnerungskultur und die daraus resultierende politische Dimension gehen. Björn Höcke forderte u.a. zu Beginn des Jahres 2017 eine „180 Grad-Wende in der deutschen Erinnerungskultur“. In der Reihe soll dies hinterfragt werden und anhand des Geschichtskonzept von Rechts Rückschlüsse auf unser demokratisches sowie erinnerungspolitisches Selbstverständnis geschlossen werden. Hierfür sind hochgradige Referentinnen und Referenten gewonnen, die sowohl Vorträge halten als auch mit dem Publikum ins Gespräch kommen werden.

Dem Flyer können Sie die Termine, Referenten und Inhalte entnehmen.

Sie sind herzlich zu den Veranstaltungen ins Erich-Zeigner-Haus eingeladen.

Der Eintritt ist wie immer frei.

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gepostet am: Mittwoch, 02.05.2018, 11:05 Uhr

“Volk” oder “Bevölkerung”? “Deutsch sein” im Diskurs

Am 18.05. um 18 Uhr im Erich-Zeigner-Haus e.V. im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Sich Erinnern ist ein politischer Akt!” Über die aktuelle Macht der Vergangenheit

18.05.Alle Staatsgewalt geht vom Volk aus”, heißt es in Artikel 20 des Grundgesetzes.
Was heißt “Volks”souveränität heute? Wie verhält sich der Volksbegriff des Grundgesetzes zum Begriff des Volkes als “Abstammungsgemeinschaft”? RechtsextremistInnen fürchten den “großen Austausch”, postulieren demgegenüber ein biologistisches “Deutsch-Sein”und eine Gefahr der Verdrängung von “Deutschen” durch “Fremde”. Sind “Fremde” automatisch Feinde? Was ist dran an dieser Gemengelage?

Referent: Maximilian Steinbeis ist Gründer und Herausgeber des “Verfassungsblogs”, einer weltweit gelesenen Diskursplattform zu verfassungsrechtlichen und -politischen Themen, die als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und politischer Öffentlichkeit vermittelt. Er ist Jurist, Schriftsteller sowie Journalist und hat als Mitautor des Buches “Mit Rechten reden” im Jahr 2017 auf sich aufmerksam gemacht.

Moderation: Dr. Nils M. Franke ist Kulturwissenschaftler sowie Historiker und analysiert als Leiter des Wissenschaftlichen Büro Leipzigs seit Jahren die Geschichte des rechtsextremistischen Denkens.

Termine
gepostet am: Mittwoch, 18.04.2018, 9:04 Uhr

Schaut auf dieses Land!

Am Freitag, den 20. April 2018 um 18 Uhr im Café Eigler im Capa-Haus (Jahnallee 61) berichtet der Leipziger Fotoreporter Sylvio Hoffmann über seine gefährliche Arbeit in den Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt.

Eine Veranstaltung der Bürgerinitiative Capa-Haus und dem Erich-Zeigner-Haus e.V.Capahaus Capa-Haus

 

Termine
gepostet am: Donnerstag, 12.04.2018, 10:04 Uhr

Widerstand in Ton und Wort gegen den Nationalsozialismus bis 1939

Am Mittwoch, den 18.04.2018 um 19 Uhr, eine Veranstaltung im Erich-Zeigner-Haus e.V.: „Widerstand in Ton und Wort gegen den Nationalsozialismus bis 1939“

aus der Reihe:

„Widerstand in Ton und Wort. Wie künstlerische Ästhetik politische Dimensionen in der NS-Diktatur und Gegenwart erlangt“

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18.04. Widerstand in Ton und Wort gegen den Nationalsozialismus bis 1939
– Werke von Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht, Erich Kästner, Thomas Mann, Oskar Maria Graf sowie Kurt Thomas, Hanns Eisler, Kurt Weill und Gustav Schreck

– Widerstand – Die Flut an Gesetzen, die die Nationalsozialisten seit 1933 verabschiedeten, welche Maßnahmen daraus resultierten und wie die verschiedenen Oppositionellen der Zeit reagierten, werden vor allem in Schulen, aber auch in demokratiefördernden Einrichtungen viel und intensiv thematisiert. Vergessen wird hierbei jedoch häufig, welchen Einfluss diese Gesetze und Maßnahmen nicht nur für Sozialdemokraten und Kommunisten, sondern auch auf die Arbeit von z.B. Schriftstellern und Musikern und natürlich auch auf die betroffenen Künstler selbst. Seit dem Beginn der 30er Jahre veröffentlichten die Nazis Listen, welche Schriftsteller, Musiker und Maler verboten oder erlaubten. Was nicht ideologisch korrekt war oder den Ästhetikvorstellungen und – erwartungen des Regimes entsprach, wurde als entartet degradiert und in der Öffentlichkeit verbrannt, um weitere Verbreitungen zu verhindern oder mit Repressalien zu belegen. Und dabei war die Bücherverbrennung und die Flucht in ein anderes Land erst der Anfang. Den Mut aufzubringen und sich nicht symbolisch und buchstäblich einsperren zu lassen, sondern „die Feder in die Hand zu nehmen“ und zu schreiben, ist in einer Diktatur ein Beweis von Zivilcourage und enormer Stärke. Ob in der inneren Emigration unter falschem Namen oder im Exil zwischen Europa, Amerika und Afrika veröffentlichten Künstler ihre Werke und „beschimpften, bitteten, beleidigten und lachten“ das herrschende System und die deutsche Bevölkerung aus und hofften, dass die Menschheit sich so wenigstens „ein ganz klein wenig bessern könnte“.

Die musikalischen Beiträge werden übernommen von: Robert Pohlers, Christian Pohlers, Johann Winter, Aaron Müller, Vincent Berger, Agnes Hein, Johanna Jäger, Katherina Schmidt,

Die literarischen Beiträge werden übernommen von: Caroline Müller

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 29.03.2018, 11:03 Uhr

Workshop im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus

Am 22. März gestalteten wir gemeinsam mit der 94. Oberschule Leipzig – Grünau eine Informationsveranstaltung / Workshop zu unseren Stolpersteinprojekten an Schulen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Der schulische Projektleiter des 2017 beendeten Stolpersteinprojektes, Ingolf Thiele, und der Projektleiter und Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e.V., Henry Lewkowitz, erklärten dem Publikum die Möglichkeiten, die der Verein und die Schule den Schülern bietet, um ein solches Rechercheprojekt durchzuführen. in Form einer Broschüre veröffentlichte er die Ergebnisse dieses einjährigen Projektes.

22.3.18 Geschichte greifbar machen im EZH Leipzig

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 27.03.2018, 14:03 Uhr

John Heartfields politische Fotocollagen – Was kann Kunst im Widerstand ?!

Was kann eigentlich Kunst im Widerstand ?
Dieser Frage sind Schülerinnen und Schülern des Freien Gymnasiums Naunhof und der Neuen Nikolaischule auf den Grund gegangen. Eine Ausstellung mit den Foto-Collagen John Heartfields, der sich diese Ausdrucksweise als Mittel des Widerstands gegen das NS-Regime zu Eigen machte, war der Auslöser, damit sich auch Schüler_innen der Gegenwart mit künstlerischen Widerstand auseinandersetzen und selbst Collagen erstellen konnten. So wechselte in den letzten Monaten die Ausstellung nach Naunhof und in das Neue Nikolaigymnasium und wurde durch eigene Schülerarbeiten ergänzt. Im Nikolaigymnasium beschäftigte sich zudem unsere Freie Mitarbeiterin Susanne Borschke mit den Schüler_innen mit den theoretischen Grundlagen der politischen Foto-Collagen und John Heartfield. Im Mai kommen die 30 Bilder wieder in das Erich-Zeigner-Haus und können ab dem neuen Schuljahr als Wanderausstellung von Schulen gemietet werden.

Collage

 

Termine
gepostet am: Montag, 19.03.2018, 14:03 Uhr

Schluss mit Auschwitz?! Ein Ende des „Kriegsschuldkults“?!

Der Auftakt unserer neuen Veranstaltungsreihe „Sich Erinnern ist ein politischer Akt!“ Über die aktuelle Macht der Vergangenheit!
Am Freitag den 13.04.2018 findet um 18 Uhr die erste Veranstaltung unserer neuen Reihe im Erich-Zeigner-Haus statt.

Unbenannt
Björn Höcke [AfD] forderte zu Beginn des Jahres 2017 eine „180 Grad-Wende in der deutschen Erinnerungskultur“. Zur Staatsraison der Bundesrepublik Deutschland gehört eine Verurteilung des Nationalsozialismus und die Übernahme einer Verantwortung für die historischen Geschehnisse. Die Forderungen von B. Höcke durchbricht diesen Konsens.
Zurecht? Müssen wir uns nach 70 Jahren nicht mehr der Verantwortung stellen? Schluss mit Auschwitz? Worin liegen die historischen Ursprünge dieser Forderung von Rechts und in wieweit hat der Vorwurf einer postulierten „political correctness“ tatsächlich Bestand?
Pia Heine hält dazu einen Vortrag und lädt anschließend zu einer offenen Diskussion ein.
Henry Lewkowitz moderiert den Abend.

Der Eintritt ist kostenfrei. Wir freuen uns über zahlreiche Interessierte !

Erich-Zeigner-Haus e.V.
Zschochersche Straße 21, 04229 Leipzig
kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de
0341 870 95 07

 

 

Termine
gepostet am: Donnerstag, 15.03.2018, 13:03 Uhr

Geschichte greifbar machen – ein Stolpersteinprojekt und seine politische Dimension im Fokus

Veranstaltung vom Erich-Zeigner-Haus e.V. und der 94. Oberschule im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus am 22.03.2018 ab 18 Uhr 

Im Schuljahr 2016/17 führte die 94. Oberschule Leipzig-Grünau mit Unterstützung des Erich-Zeigner-Haus e.V. ein Stolpersteinprojekt durch. Die Schüler recherchierten zu einem Juden aus Leipzig, der 1941 im Konzentrationslager Dachau ermordet wurde. Für Theodor Erich Boss wurde schließlich am 27.05.2017 ein Stolperstein gegenüber der Nordstraße 24 in Leipzig verlegt.
Sie bekommen exemplarisch an diesem Stolpersteinprojekt einen Eindruck, wie der Ablauf eines solchen Schülerprojektes aussehen kann, was man alles benötigt und wohin man sich wenden kann, um Schülern Geschichte greifbar zu machen, um damit dem zunehmenden Geschichtsvergessen der künftigen Generationen entgegenzuwirken. All dies erfahren Sie im Erich-Zeigner-Haus durch dortige Mitarbeiter und dem Projektleiter der Schule.

Hier können Sie die Hintergründe zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus nachlesen.

!! !! Wichtiger Hinweis !! !!
Die Zschochersche Straße ist vor dem Erich-Zeigner-Haus wegen einer Baustelle gesperrt. Wer mit dem Auto kommt muss nach dem Parken ein paar Schritte mehr laufen; die Linie 14 fährt regulär und hält am Felsenkeller; für die Linie 3 fährt ein Schienenersatzverkehr, wer diesen Bus nutzt, muss „Erich-Zeigner-Allee“ aussteigen und 200 Meter laufen.

Termine
gepostet am: Donnerstag, 22.02.2018, 13:02 Uhr

Gedenktafelanbringung für den „Stillen Helden“ Otto Heinze

Am 13.04.2018 um 16.30 Uhr möchte die Projektgruppe des Immanuel-Kant-Gymnasiums gemeinsam mit dem Erich-Zeigner-Haus e.V. die „Stille Helden“ – Gedenktafel für Otto Heize in der Marktstraße 7 anbringen.

Hier finden Sie alle Hintergrundinformationen zu dem „Stille Helden“ – Projekt.

 

Termine
gepostet am: Dienstag, 20.02.2018, 12:02 Uhr

Buchpräsentation: „Von Biedermännern und Brandstiftern“

Donnerstag, 15. März 2018 um 19:00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Eine gemeinsame Veranstaltung von Leipzig. Courage zeigen. e.V. und Erich-Zeigner-Haus e.V.

Im Rahmen der Leipziger Buchmesse stellen Björn Allmendinger, Joachim Fährmann und Klaudia Tietze ihr Buch „Von Biedermännern und Brandstiftern“ vor.

Auch Gewerkschaftsmitglieder gehörten zu den Wähler*innen der AfD, die im flyer_buchmesse_2018_vorderseiteSeptember 2017 mit 12,6% in den Bundestag einzog. Gezielt sucht die AfD die Konfrontation auch mit Parteien und Organisationen, die sich in der Tradition der Arbeiterbewegung verorten. Exemplarisch steht hierfür etwa der Slogan »Das neue Rot der Arbeitnehmer ist Blau«, welcher von der Interessengemeinschaft der »Arbeitnehmer in der AfD« (AidA) verbreitet wird. Warum wirkt der Rechtspopulismus bei Arbeitnehmer*innen? Viele Menschen fühlen sich von der herrschenden politischen Klasse nicht mehr vertreten. Durch die fortschreitende Prekarisierung werden immer mehr Kolleg*innen vom regulären Arbeitsmarkt ausgegrenzt. Auch die Entwicklung in Richtung einer digitalen Gesellschaft (Industrie 4.0) schürt Abstiegsängste. Gewerkschaften müssen diese Sorgen aufgreifen und zugleich ihre Kernthemen vorantreiben: betriebliche Mitbestimmung, Teilhabe und Anerkennung, gute Arbeit mit gerechten Löhnen und eine Rente, die zum Leben reicht. Und es geht um die Verteidigung gewerkschaftlicher Grundwerte wie Solidarität, kulturelle Vielfalt und Chancengleichheit. Darüber sprechen die drei Herausgeber*innen Björn Allmendinger (bis Mitte April Studienleiter im Bildungszentrum HVHS Hustedt), Joachim Fährmann (IG Metall Wolfsburg) und Klaudia Tietze (Geschäftsführerin des Vereins »Mach meinen Kumpel nicht an!«).

Wir laden Sie herzlich ein, an dieser Veranstaltung zahlreich teilzunehmen !

!! !! Wichtiger Hinweis !! !!
Die Zschochersche Straße ist vor dem Erich-Zeigner-Haus wegen einer Baustelle gesperrt. Wer mit dem Auto kommt muss nach dem Parken ein paar Schritte mehr laufen; die Linie 14 fährt regulär und hält am Felsenkeller; für die Linie 3 fährt ein Schienenersatzverkehr, wer diesen Bus nutzt, muss „Erich-Zeigner-Allee“ aussteigen und 200 Meter laufen.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 12.02.2018, 10:02 Uhr

Wir danken für die breite Unterstützung in der Causa Zeigner !

Seit vergangene Woche bekannt wurde, dass kein Portrait vom Altoberbürgermeister Erich Zeigner in der Galerie demokratischer Oberbürgermeister hängt, erreicht uns eine Welle der Unterstützung für unsere Forderung, Erich Zeigner in die Galerie mit aufzunehmen.

Zeigner..Uns freut insbesondere die Unterstützung aus den politischen Kreisen, die eine besondere Verbindung zu den demokratischen Traditionen in Leipzig haben. Dazu gehört etwa auch der erste Stadtpräsident nach der Friedlichen Revolution und Superintendent i.R. Friedrich Magirius. Auch die Unterstützung aus ganz unterschiedlichen politischen Parteien zeigt, wie breit die Anteilnahme ist. Viele Leserbriefe und Sympathiebekundungen in den sozialen Medien bedeuten für uns zusätzlich, dass die Causa Zeigner einen Nerv der Leipziger Stadtgesellschaft trifft.

Wir möchten uns besonders bei denen Bedanken, die den Weg in die Öffentlichkeit gegangen sind, um den Demokraten Erich Zeigner zu würdigen und sich ausdrücklich auf Zeigners Einsatz für Demokratie, Republik und Kommunale Selbstverwaltung beziehen. Dazu gehören auch Abgeordnete aller Ebenen vom Stadtrat bis zum Europaparlament.

Wir sind sicher, dass in den nächsten Tagen weitere Unterstützer hinzukommen werden.

Wir rufen die Stadt daher erneut dazu auf, mit uns das Gespräch zu suchen und unterstreichen unser Angebot, das einzige Porträt von Walter Tiemann von 1948 für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 06.02.2018, 10:02 Uhr

Unser Beitrag zur nicht Aufnahme Zeigners in die OBM-Ausstellung im Leipziger Rathaus

OBM Debatte ZeignerBezug nehmend auf den heute erschienenen Artikel in der Leipziger
Volkszeitung „OBM- Galerie ohne Erich Zeigner. Riesen-Wut aufs Rathaus“
möchte der Vorstand des Erich-Zeigner-Haus e.V. im Namen des Vereins
folgende Erklärung abgeben:
„Das Fehlen von Erich Zeigner in der Ausstellung des Rathauses „aller demokratisch gewählten Leipziger Bürgermeister“ stößt bei uns auf großes Unverständnis. Wir halten dies für nicht nachvollziehbar“, so der Vorsitzende Raimund Grafe.
Erich Zeigner wurde 1946 in freier Abstimmung der Leipziger Stadtverordnetenversammlung gewählt. Aufgrund seiner hohen überparteilichen Anerkennung und seines Rückhalts in der Bevölkerung stimmten auch CDU und LDPD Abgeordnete für ihn. „Der Gemeinderat war seinerseits im Vorfeld frei und mit hoher Wahlbeteiligung der Leipziger Bürgerinnen und Bürger gewählt worden“, so der Geschäftsführer Henry Lewkowitz bekräftigend.
Der Ausschluss Erich Zeigners ist umso schmerzlicher, als Zeigner einer der großen demokratischen Persönlichkeiten Sachsens und ein langjähriger Vorkämpfer für die Demokratie im Deutschland in der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts war.
Als Sächsischer Justizminister in der SPD Regierung von Ministerpräsident Wilhelm Buck (1921-23), als Sächsischer Ministerpräsident (1923), im Widerstand gegen den Nationalsozialismus und beim Wiederaufbau Leipzigs mit einer demokratischen Gemeindeordnung hat sich Erich Zeigner für
die Demokratie in Sachsen große und bleibende Verdienste erworben.
Der Erich-Zeigner-Haus e.V. hält die Aufnahme Erich Zeigners in die Ausstellung
daher für zwingend geboten und ist bereit, der Stadt Leipzig für die Ausstellung
das einzige Portrait Erich Zeigners aus seiner Zeit als OBM von Walter Tiemann
von 1948 zur Verfügung zu stellen.
Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 11.01.2018, 10:01 Uhr

Spendenaufruf für den Stillen Helden Otto Heinze

Liebe Mitstreiterinnen, Liebe Mitstreiter

Das aktuelle „Stille Helden“ – Projekt mit einer Schülergruppe des Immanuel-Kant-Gymnasiums Leipzigs neigt sich langsam dem Ende.
Die Recherchearbeit ist abgeschlossen, die Flyer über dieses Projekt wurden verteilt, die Inschrift für die Gedenktafel ist erstellt und die Schüler haben bereits begonnen erste Spenden für diese Gedenktafel zu sammeln. Nun fehlen den Schülern aber immer noch ein gewisser Teil von Spenden, um eine schöne Gedenktafel für Otto Heinze herzustellen. Dafür bitten die Schüler um Eure/Ihre Hilfe !

Otto Reinhold Heinze ist am 05.07.1894 geboren. Nach der Schule begann er eine Lehre als Bäcker, bis er 1914, wie viele andere junge Männer auch, in den Kriegsdienst für den Ersten Weltkrieg zog. Da er jedoch schon ein Jahr nach Kriegsbeginn an Tuberkulose erkrankte, wurde er aus seinem Dienst wieder entlassen. 1919 heiratete Otto Heinze die junge Hedwig Heinze, geb. Rosenberg. Im Laufe der „Goldenen Zwanziger“ trat Heinze in die KPD ein, was ihn in den Dreißigern bewog, einen Jungen von Genossen bei sich aufzunehmen, da die Eltern des jungen politische Haftstrafen absaßen. Die Gestapo fand aber erst später einen „Handfesten Grund“ um den mehrfachen Familienvater zu inhaftieren, nämlich als sie herausfanden, dass er Brot an russische Zwangsarbeiter verteilte, um so ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Am 12.04.1944 wurde er schließlich wegen „Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung verhaftet und am 11.10.1944 zum Tode verurteilt. Seine Hinrichtung war am 17.11.1944.

Für diesen Mann, der uneigennützig und zivilcouragiert in dunklen Zeiten handelte, möchte die Projektgruppe am 13.04.2018 in der Zschocherschen Straße 21 um 16.30 Uhr eine Gedenktafel anbringen.
Wir bitten nun Euch/Sie, dieses Vorhaben der Schüler_innen mit einer Spende zu unterstützen. Wenn Sie noch mehr Informationen zu den Lebensumständen Otto Heinzes wissen möchten, können Sie hier nachlesen. Vielen Dank für Eure/Ihre Unterstützung.

 

Spendenkonto:

Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
IBAN: 94 860 555 92 11 002 798 96
Verwendungszweck: Gedenktafel Otto Heinze
Für Spendenquittungen bitten wir um entsprechende Adressangabe

Termine
gepostet am: Dienstag, 02.01.2018, 14:01 Uhr

Jahresüberblick für 2018

Auch für das neue Jahr haben wir viele Vorhaben und Projekte geplant:

Neue Veranstaltungsreihe „Sich Erinnern ist ein politischer Akt“ – Über die aktuelle Macht der Vergangenheit! 
Wie auch im vergangen Jahr werden die Veranstaltungen in den verschiedenen Formaten und mit verschiedenen Referenten ein mal im Monat an einem Freitag um 18 Uhr im Erich-Zeigner-Haus stattfinden. In dieser Reihe wird es um die aktuelle und auch vergangene Erinnerungspolitik gehen, mit der Fragestellung wie haltbar das Geschichtsbild von Rechts ist und wie es wäre, wenn es die 180° Wende in der Erinnerungskultur tatsächlich gebe würde, die z.B. die AfD immer wieder fordert. Am 13.04.2018 findet die Auftaktveranstaltung statt, mit dem Thema: „Schluss mit Auschwitz? Ende des Kriegsschuldkults?“ die weiteren Daten für die Vorträge sind nach momentaner Planung 18.05.18; 08.06.18; 29.06.18; 17.08.18; 14.09.18; 26.10.18; 16.11.18; 14.12.18

Parallel wird es eine kleinere zweite Veranstaltungsreihe geben, die ebenfalls ab April anläuft. Im Zuge des FSJ-Politik wird die derzeitige FSJ_lerin eine eigene Veranstaltungsreihe zum Thema „Widerstand in Ton und Wort. Wie künstlerische Ästhetik politische Dimensionen in der NS-Diktatur und Gegenwart erlangt“ organisieren. Zu den vier geplanten Abenden sollen Beispiele aus den Bereichen der Musik und Literatur vorgestellt werden, die inhaltlich und formell Widerstand gegen den Nationalsozialismus und das damalige Regime bilden. Dafür werden vier Zeitspannen abgefasst: Vor 1939; Zweiter Weltkrieg 1939-1945; direkte Nachkriegszeit; wie ist der Widerstand gegen rechte Strukturen heute?
Die erste Veranstaltung dieser Reihe findet am 18.04. um 19 Uhr im Erich-Zeigner-Haus statt, die weiteren zur gleichen Zeit am selben Ort  am 23.05, 20.06. und 11.07.

Vom 20.Januar bis 08. Februar wird die John Heartfield Ausstellung, die noch im Freien Gymnasium Naunhof zu finden war, an das Neue Nikolaigymnasium Leipzig wechseln und danach wieder im Erich-Zeigner-Haus hängen.

Es laufen derzeit Vorrecherchen zu zwei neuen Jugendprojekten, sowohl ein Stolperstein-, als auch ein „Stille Helden“ – Projekt an. Die Projekte, die 2017 begonnen haben werden im Laufe dieses Jahres abgeschlossen:

Am 13. April 2018 um 16.30 Uhr wird die Gedenktafel für Otto Heinze an der Marktstraße 7 angebracht.

Am 20. Juni 2018 finden die Stolpersteinverlegungen im Leipziger Land (Naunhof: Max Moses Ratner und Mosey Witensohn, Schkeuditz: Familie Engelberg und Osias Krumholz, Bad Lausick: Friedrich Kaubisch) statt.

Am 21. Juni 2018 findet die Stolpersteinverlegung in Leipzig (Immanuel-Kant-Gymnasium verlegt einen Stolperstein für Walter Heise) hier zum nachlesen

Am 29. Juni 2018 17 Uhr wird es eine Anbringung der Gedenktafel für den ehemaligen jüdischen Fußballverein SK Bar Kochba in der Elsterstraße 7 geben.

Am 09. November 2018: Achtzigste Jährung der Reichspogromnacht. „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“. In diesem Jahr und auf Grund des „runden Jubiläums“ werden Änderungen in der Organisation vorgenommen, weshalb die Vorbereitung für diesen historisch bedeutenden Tag bereits im Juli beginnen werden. Insgesamt wird der 09. November 2018 mehr in den Fokus gerückt, sowohl von Seiten des Erich-Zeigner-Haus e.V. als vermutlich auch von gesellschaftlicher, öffentlicher und politischen Seite.

Weiterhin finden die Treffen der Bürgerinitiative „Kleinzschocher wird bunt“ in den Räumlichkeiten des Erich-Zeigner-Hauses statt. Für weitere Informationen könne Sie hier nachlesen

Wie auch im vergangenem Jahr bietet das Netzwerk gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus e.V. an jedem 1. Samstag des Monats einen Workshop an, für die jede/r herzlich eingeladen ist. Der nächste Workshop findet am 06. Januar 2018 statt.

Für 2018 sind zwei neue Publikationen des Erich-Zeigner-Hauses geplant. Zum einen wird es eine Bibliografie über Erich Zeigners noch original erhaltene Bibliotheksbestände geben. Zum anderen soll es eine Veröffentlichung geben, die sich mit der Widerstandsgruppe der Sozialistischen Arbeiter Partei aus Leipzig und deren aktuellen Bedeutung in den „Stille Helden“ – Projekten des Vereins  auseinandersetzt.

Dies ist der erste Plan für 2018, es wird bestimmt noch mehr dazukommen…

Wir wünschen allen ein erfolgreiches und frohes Jahr 2018!

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 01.12.2017, 12:12 Uhr

8 Stolpersteine für Familie Rosenzweig

24067917_882951918546878_8730035342985796824_nGestern, den 29.11.2017, war der Künstler Gunter Demnig erneut in Leipzig und verlegte an 8 Stellen Stolpersteine für Menschen und Familien, die Opfer der Nationalsozialisten wurden.
Die Projektgruppe des Neuen Nikolaigymnasiums, die der Erich-Zeigner-Haus e.V. seit dem Projektbeginn im August 2016 inhaltlich begleitet, eröffnete den Verlegetag in der Funkenburgstraße 17 – hier wurden 8 Stolpersteine für die insgesamt elf köpfige Familie Rosenzweig verlegt. Anlass für dieses Projekt war eine Kundgebung von LEGIDA am 24.10.2016 als eine Rednerin des fremden-feindlichen Bündnisses verkleidet als Todesengel der verstorbenen Ruchel Rosenzweig gegen Muslime und Flüchtlinge hetzte.
Durch ein kleines kulturelles Rahmenprogramm gestalteten die Schüler die Verlegung mit Musik, Poetry Slam, der Verlesung der Biografie der Familie und anderen Texten.

24131046_882951638546906_2283110071004419299_n Es war eine gelungene und vor allem von vielen Interessierten besuchte Stolpersteinverlegung. Von Seiten des Erich-Zeigner-Haus e.V. möchten wir uns ganz herzlich bei den Schülern bedanken, die so lange, intensiv und unaufhaltsam recherchierten und sich auf die Verlegung vorbereiteten. Des Weiteren bei Gunter Demnig, der durch so viele Straßen, Städte und Länder fährt, um die Erinnerungssteine einzusetzen, damit die Menschen nicht in Vergessenheit geraten. Und wir bedanken uns bei unseren Unterstützern, besonders bei Leipzig nimmt Platz, die dieses und andere Projekte ermöglichen! 

Wenn Sie mehr über den Hintergrund des Projektes und die Familie Rosenzweig erfahren möchten.können Sie hier weiterlesen.

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Termine
gepostet am: Freitag, 01.12.2017, 12:12 Uhr

15.12. Vortrag – Das Frauen- und Männerbild im Rechtsextremismus – 18-20 Uhr

Am Freitag, den 15.12.2017 von 18.00 Uhr – 20.00 Uhr wird im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zwischen Ausgrenzung und Integration – Perspektiven und Tendenzen des Rechtsextremismus heute“ der vorerst letzte Vortrag zum Thema „Das Frauen- und Männerbild im Rechtsextremismus“ im Erich-Zeigner-Haus stattfinden.

15.12.Während im nationalsozialistischen Weltbild Frauen die Rolle der Gebährenden zugesprochen wurde, versuchen heutige Rechtspopulisten eine scheinbare Neubestimmung des Frauenbildes. Einerseits wird die Frau am Herd wieder idealisiert, auf der anderen Seite stehen bei Pegida, AfD, Front National usw. Frauen in den ersten Reihen.
Im Vortrag sollen sowohl Konservative als auch NS-Frauenbilder skizziert und dem gegenwärtigen Wiedererstarken und der Abwandlung solcher Bilder nachgegangen werden – dabei wird ebenfalls das komplementäre Männerbild besprochen, welches im Rechtspopulismus zutage tritt.

Die Referentin des Abends wird Katharina Schenk sein, die als Politikwissenschaftlerin und Philosophin das Bild der Frauen und Männer zweier Zeiten beleuchten möchte und dabei eventuelle Widersprüche oder Übereinkünfte deutlich macht. Die Moderation wird von dem Vorstandsvorsitzenden des Erich-Zeigner-Haus e.V. Raimund Grafe übernommen. Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe soll der Fokus ebenfalls auf einigen offen gebliebenen Fragen des Publikums liegen.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig, dem Arbeit und Leben Sachsen e.V. und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachen e.V. statt.

Zu dieser Veranstaltung sind Sie/seid ihr recht herzlich eingeladen!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 28.11.2017, 12:11 Uhr

Stolperschwelle in Kohren-Sahlis

Nach langjähriger Arbeit konnte gestern die 2. sächsische Stolperschwelle in Kohren-Sahlis durch den Erich-Zeigner-Haus e.V. verlegt werden.
collageIn Erinnerung an die Verbrechen des Lebensborn e.V. und des Kinderheims „Sonnenwiese“ sowie den Kindern, die dort in den Jahren zwischen 1942 und 1945 für den Rassenwahn der Nationalsozialisten benutzt wurden und ihrer Familien entrissen worden sind, wurde die Stolperschwelle bei der Wohnstätte des Deutschen Roten Kreuz Geithain e.V., dem damaligen Lebensborn-Heim, verlegt. Zudem wurde neben der Messingschwelle noch eine Gedenktafel enthüllt, die über die Geschichte des damaligen Heims und die Tragik der Einzelschicksale aufklärt sowie Anlaufstellen und Kontaktmöglichkeiten für Betroffene aufführt. 

Der Lebensborn e.V. war ein von der SS getragener und staatlich geförderte Verein, der ein Projekt Heinrich Himmlers war. Mit Hilfe der Lebensborn-Heime sollte eine Erhöhung der Zeitungsartikel im Vorfeld der StolperschwellenverlegungGeburtenziffer „arischer Kinder“ erzeugt werden und anschließend für parteitreue Familien die Möglichkeit der Adoption dieser Kinder bestehen. Zu diesem Zwecke wurden Kinder, die den „arischen Vorstellungen“ der Nationalsozialisten entsprachen, aus Familien entrissen – auch aus denen, die aus nicht deutschen Gebieten stammten und dort lebten. Das Lebensbornprojekt verfolgte dabei drei Ziele der Nationalsozialisten: Die sog. „Rettung der nordischen Rasse“, die „qualitative Verbesserung des Nachwuchses unter Zuchtkriterien im Sinn der NS-Rassenhygiene“ und die „letztendliche Züchtung des Adels der Zukunft“.

Arno Kaube war selbst Lebensborn-Kind in Kohren-Sahlis und als Zeitzeuge gestern anwesend: „Ich bin dankbar über dieses Projekt. Erst jetzt haben wir die Möglichkeit dieses Kapitel unserer Geschichte anzusprechen und zu thematisieren – vorher war es nicht oder nur sehr schwer möglich. Die Erlebnisse, die wir als Lebensborn-Kinder aus dieser Zeit haben, werden für immer Narben auf unserer Seele sein.“

 

Die Verlegung der Stolperschwelle wird für uns jedoch nicht die Einzige in dieser Woche sein. Morgen um 09.30 Uhr wird der Künstler Gunther Demnig acht Stolpersteine für die Familie Rosenzweig in der Funkenburgstraße 17 in Leipzig verlegen, zu der die Projektgruppe des Neuen Nikolaigymnasiums ein Jahr lang recherchierte.
Wir laden Sie herzlich ein, an der Verlegung teilzunehmen!

Termine
gepostet am: Montag, 13.11.2017, 10:11 Uhr

24.11. – Vortrag und Podiumsdiskussion – Politik und Religion

Politik und Religion – Vortrag und Podiumsdiskussion im Erich-Zeigner-Haus e.V. am 24.11. von 18-20 Uhr 

flyer_24_11_2017_vorderseiteIn Zeiten zunehmender religiöser Konflikte, sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene, gibt es Bestrebungen, mögliche Antworten durch die philosophische Betrachtung der Unvereinbarkeit von Politik und Religion zu erhalten. Mit der Frage, wie eine säkulare Gesellschaft mit einem nicht diskursiv verhandelbaren „religiösen Kern“ einer Glaubensgemeinschaft umgehen kann, wird Henry Lewkowitz Möglichkeiten und Grenzen der Vereinigung von Politik und Religion aufzeigen. An einer anschließenden Podiumsdiskussion wird Prof. Dr. emer. Matthias Petzoldt als Professor für Fundamentaltheologie und Hermeneutik an der Universität Leipzig teilnehmen und auch eine theologische Perspektive mit dem Umgang von Politik und Religion beitragen.

Als vorletzter Vortrag unserer Veranstaltungsreihe „Zwischen Ausgrenzung und Integration – Perspektiven und Tendenzen des Rechtsextremismus heute“ ist dieser Exkurs in eine allgemeine politische und religiöse Problematik, die seit hunderten und tausenden Jahren schon besteht, eine Möglichkeit, für jeden Interessierten selbst über die Unvereinbarkeit beider Positionen nachzudenken.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 03.11.2017, 15:11 Uhr

LVZ berichtet über die „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ in Schkeuditz

zeitungsart.SchkeuditzCollageDa in diesem Jahr auch in Schkeuditz zum ersten Mal die Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ stattfand, berichtete die Leipziger Volkszeitung am Samstag den 28.10. über das Vorhaben der Schülergruppen des Gymnasiums Schkeuditz am 09. November. Wir bereiteten mit den Schülern und zusammen mit der betreuenden Lehrerin Claudia Rohr ein kleines kulturelles Rahmenprogramm vor und führten die Mahnwachen an den drei Verlegeorten  in Schkeuditz durch.

Im kommenden Jahr – wenn weitere 2 Verlegeorte durch unser aktuelles Projekt hinzugekommen sind – planen wir den Gedenktag des 9.11. auch in Schkeuditz unter städtischer Beteiligung durchzuführen.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 02.11.2017, 10:11 Uhr

Letzter Aufruf für den 09. November

Zum Gedenktag an die Reichspogromnacht vom 09.11.1938 erinnert auch Leipzig an das, was vor 79 Jahren passiert ist. Um nicht nur zu gedenken, sondern auch für unsere Gegenwart zu mahnen, wird die Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ durchgeführt und in diesem Jahr auch von der Stadt Leipzig unterstützt. Hierfür gibt es an jeder Stelle in Leipzig, an der Stolpersteine verlegt worden sind, Putzpaten, die den Stolperstein putzen und anhand der Biografie der Person, an ein Einzelschicksal, aber auch an das Schicksal vieler Millionen erinnern.

Sie finden hier das Programm für Leipzig – wir laden besonders zur Auftaktverantaltung 17.30 Uhr am Dittrichring 13 ein:

16:30 bis 18:00 Uhr – Gedenkaktion „Mahnwache und STOLPERSTEINE putzen“
17:00 – Friedensgebet in der Nikolaikirche
17:30 – Auftaktveranstaltung des Erich-Zeigner-Haus e.V. am Dittrichring 13
18:30 – Städtische Gedenkveranstaltung an der Gedenkstätte in der Gottschedstraße.
19:00 – Gedenkgottesdienst in der Thomaskirche

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 30.10.2017, 12:10 Uhr

Stolperstein für Friedrich Kaubisch – die LVZ berichtete über unser neues Schülerprojekt in Bad Lausick

Am 27. Oktober berichtete die Leipziger Volkszeitung über das neugestartete Stolpersteinprojekt mit Schülern der Oberschule in Bad Lausick.

BadLausick_LVZArtikelZu Beginn diesen Schuljahres haben wir mit einer neuen Schülergruppe der Oberschule ein Stolpersteinprojekt zu einer weitgehend unbekannten Opfergruppe begonnen. Die 17 Schüler begannen mit der Recherche zu Friedrich August Kaubisch, der auf Grund seiner Religion und damit verbundenen politischen Einstellung 1935 inhaftiert wurde. Bis 1945 durchlebte er 5 Konzentrationslager, die er alle überlebte. Nach dem Krieg lebte er wieder in Bad Lausick, wo er in der DDR aus gleichen Gründen wie in der NS-Zeit zum Staatsfeind erklärt wurde – als Zeuge Jehovas verweigerte er die Wahlen und den Wehrdienst. Wie jedoch sein Leben zu Ende ging und ob er seine Familie wiedergesehen hat, ist bis dato noch unbekannt, jedoch ein Ziel für die Recherche der Schüler.

Wie auch in Leipzig und anderen Städten Deutschlands werden die bereits verlegten Stolpersteine in Bad Lausick im Zuge der Aktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ von den Oberschülern am 09. November geputzt.

 

 

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 17.10.2017, 11:10 Uhr

Zeitzeugen im Erich-Zeigner-Haus

Am 16.10. hatten wir zwei Gäste in unserem Haus, die uns und Schülern des Immanuel-Kant-Gymnasiums, der Oberschule am Adler und der 94. Oberschule von ihren Erlebnissen in der NS-Zeit erzählen konnten. Im nächsten Jahr wird die Stille-Helden-Tafel für Otto Heinze angebracht und der Stolperstein für Walter Heise verlegt. Brigitte Wagner (geb. 1929) hat die Familie Walter Heises persönlich gekannt und erzählte, wie seine Frau den Verlust ihres Sohnes und Mannes erlebt und ertragen hat und wie der Alltag eines jungen Menschen in der NS-Diktatur aussah. Karl-Heinz Kretzschmar (geb. 1934) begleitet unseren Verein schon etwas länger. Als begeisterter Historiker und Spezialist für die Völkerschlacht, bleibt noch immer genug Kapazität, um uns und nun auch den Schülern, für die Realisierung des Stolpersteins für Walter Heise mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Postkarte_Zeitzeugengespräch_16.10.Gespräche mit Menschen, die aus eigener Hand von ihren Erfahrungen und Erlebnissen aus der NS-Zeit berichten können, sind wichtige Aspekte unserer Schülerprojekte und Bildungsarbeit. Es ist gut im Unterricht von unserer Geschichte zu erfahren, aber Menschen der Zeit persönlich kennen zu lernen, zu Anderen zu recherchieren und in der eigenen Stadt Stolpersteine zu verlegen oder Stille-Helden-Tafeln anzubringen, die an Retter und Ereignisse gelebter Zivilcourage erinnern, macht das Gelernte greifbar. Wenn junge Leute konkrete Schicksale in Erfahrung bringen, kommt ein tieferes Geschichtsbewusstsein hervor, was hilft, in der Gegenwart und Zukunft anders mit Problemen umzugehen, als es in anderen Zeiten praktiziert wurde. Als Ort der gelebten Zivilcourage wollen wir genau die ansprechen, die unsere Zukunft gestalten werden.

Wir bedanken uns bei allen, die uns bei unseren Projekten stets unterstützen und bei denen, die bereit sind, ihre Geschichten mit uns zu teilen.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 11.10.2017, 11:10 Uhr

Aus Jugendprojekt entwickelt sich Zeitzeugengespräch am 09.11. in Naunhof

LVZartikel 09.10.Am 09.10.2017 erschien in der Leipziger Volkszeitung ein neuer Artikel über unser vergangenes und aktuelles Projekt mit den Schülern des Freien Gymnasiums Naunhof. Am 09. November werden beide Projektgruppen zusammengeführt, indem sie ein Zeitzeugengespräch mit Michaela Nasoetion führen und im Anschluss den Stolperstein ihrer Urgroßmutter Marie Mindel Naundorf putzen. So bietet dieser geschichtsträchtige Tag nicht nur die Möglichkeit des Gedenkens, sondern auch ein Gespräch besonderer Art.

Wir danken der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz für die Unterstützung unserer Projekte.

Termine
gepostet am: Mittwoch, 04.10.2017, 14:10 Uhr

13.10. Vortrag: Islamfeindlichkeit im Rechtspopulismus

Am 13.10. findet von 18-20 Uhr im Erich-Zeigner-Haus ein Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema „Islamfeindlichkeit im Rechtspopulismus“ statt.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zwischen Ausgrenzung und Integration – Perspektiven und Tendenzen des Rechtsextremismus heute“ werden die ReferentInnen Kerstin Köditz, Florian Illerhaus und Prof. Dr. Gert Pickel über Islamfeindlichkeit im Rechtspopulismus referieren und auf aktuelle Debatten in Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft eingehen. Moderiert wird die Veranstaltung vom Kulturwissenschaftler Eiko Kühnert.

Islamfeindlichkeit steht als aktuelles gesellschaftliches Feindbild im Zentrum der Aussagen und Positionen nicht nur der AfD. Besonders interessant ist die Tatsache, dass in Ostdeutschland die Islamfeindlichkeit im Vergleich zu dem geringen muslimischen Bevölkerungsanteil erschreckend hoch ist. Eine begründbare Angst vor möglicher „Überfremdung“ ist also de facto nicht möglich. Zusammen mit den ReferentInnen aus den Bereichen Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft soll in der Veranstaltung die Vorstellung einer „homogenen bio-deutschen Bevölkerung“ und damit zusammenhängende Gefahren sowie deren Aktualisierungsbestrebungen durch die „Neue Rechte“ thematisiert und problematisiert werden.

Herzliche Einladung an alle Interessierten. Der Eintritt ist frei, über Spenden sind wir sehr dankbar.

Unterstützt wird diese Veranstaltung von der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 28.09.2017, 12:09 Uhr

09.11. „Mahnwache und Stolpersteine Putzen „

In diesem Jahr findet zum 10. mal die Aktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ in Leipzig statt. Wir suchen noch Putzpaten für einige Stolpersteine. Wenn Sie Interesse haben oder weitere Informationen zu dem Tag bekommen möchten, finden Sie hier alles Wichtige. Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Die Anmeldungen brauchen wir bis Mitte Oktober.

Termine
gepostet am: Montag, 25.09.2017, 16:09 Uhr

Buchvorstellung: Wörterbuch des besorgten Bürgers

Am 02.11. um 18.00 Uhr wird die dritte Auflage des Buches von
Robert Feustel / Nancy Grochol / Tobias Prüwer /  Franziska Reif (Hg.) vorgestellt. 

Von »Asylindustrie« über »Merkeljugend« bis »Volkstod«: In Kreisen besorgter Bürger machen dieser Tage Begriffe die Runde, deren Unsinn nicht selbstverständlich ist.

Dieses Wörterbuch kartografiert und kritisiert – unvollständig und selbst wertend – in 150 Einträgen den sprachlichen Zauber, der weite Teile der politischen Öffentlichkeit erfasst hat und der beharrlich mit stilisierten Ängsten spielt. Konsequent aus einer falschen Opferperspektive werden Tabubrüche inszeniert, um noch so derbe Zumutungen als verkannte Wahrheit zu deklarieren. Neben der politischen Schärfe, welche die Aufarbeitung besorgter Sprache unweigerlich zeigt, kommt auch (ungewollt) Komisches zum Vorschein: Wer etwa von »Volksverdünnern« spricht, hat nicht darüber nachgedacht, dass Besorgte – um im Bild zu bleiben – dann die Arterien der Gesellschaft verstopfen.

Zu etwas mehr als einer Lesung, mit Ausflügen zu den Abgründen der Sprache, laden wir herzlich ein. Es lesen und parlieren Nancy Grochol und Robert Feustel. Mit neuen Texten, aus der überarbeiteten und ergänzten 3. Auflage des Buches werden sie uns unterhalten. Momente von Spaß, Grusel, Verzweiflung, Wut und Erkenntnis sind an diesem Abend garantiert.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbund – Region Leipzig-Nordsachsen, der Friedrich Ebert Stiftung und des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 11.09.2017, 12:09 Uhr

Neuer Artikel in der Leipziger Volkszeitung

LVZ-Artikel 07.09.2017_neuDie Leipziger Volkszeitung veröffentlichte am 07. September einen neuen Artikel zu zwei unserer aktuellen Jugendprojekte. Die Schüler der Oberschule am Adler recherchieren zu dem Leipziger Widerstandskämpfer Walter Heise, für den im Frühjahr 2018 ein Stolperstein in der Russenstraße 18 verlegt werden soll. Für Otto Heinze soll eine „Stille Helden“-Gedenktafel im nächsten Jahr angebracht werden, die die Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums erarbeiten. Er setzte sich im Widerstand gegen die NS-Diktatur für die Verbesserung der Lebensbedingungen russischer Zwangsarbeiter ein und nahm, nachdem die Eltern wegen Widerstand verhaftet worden sind, einen Jungen bei sich auf. Das „Stille Helden“-Projekt wird von der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz unterstützt. Den gesamten Artikel können Sie hier lesen.

Termine
gepostet am: Dienstag, 05.09.2017, 12:09 Uhr

Tag des offenen Denkmals

Am Sonntag, den 10.09.2017 findet ab 11 Uhr auch bei uns Haus der Tag des offenen Denkmals statt.

Jedes Jahr am zweiten Sonntag im September sind unter dem Motto „Tag des offenen Denkmals“ historische Bauten und Stätten zu besichtigen, auch jene, die sonst nicht täglich die Türen für Besucher öffnen. An diesem Tag sind Millionen von Architektur- und Geschichtsliebhabern zu Streifzügen in die Vergangenheit eingeladen. „Geschichte zum Anfassen“, das bietet der Denkmaltag dem Besucher dabei in wohl einmaliger Weise.

Ziel des Tags des offenen Denkmals ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken.

Im Erich-Zeigner-Haus finden von 11-14 Uhr, zu den vollen Stunden, Führungen durch die Wohnung des ehemaligen Oberbürgermeisters von Leipzig und sächsischen Ministerpräsidenten von 1923 Erich Zeigner (1886-1949) statt. Zu sehen ist das Arbeitszimmer, die Bibliothek und das Musikzimmer im Originalzustand mit Originalmöbeln wie Schreibtisch, Bücherschränke und Büchern. Im Musikzimmer steht Zeigners Flügel, der heute noch spielbar ist. Zusätzlich ist die Ausstellung „Politische Fotomontagen John Heartfields“ zu sehen.

Herzlich Willkommen – wir freuen uns über zahlreiche Besucher in unserem Haus.

Weitere Informationen finden Sie hier: Tag des offenen Denkmals

Termine
gepostet am: Dienstag, 05.09.2017, 11:09 Uhr

Andreas Speit im Erich-Zeigner-Haus

Am kommenden Freitag, den 08.09.2017 von 18.00 Uhr – 20.00 Uhr findet die mittlerweile vierte Veranstaltung zum Thema „Völkische Grundlagen des Rechtsextremismus“ im Erich-Zeigner-Haus statt.

FlyerASDer ausgewiesene Rechtsextremismusexperte und Hamburger Journalist Andreas Speit wird die Frage klären, inwieweit die völkischen Grundlagen des Nationalsozialismus heute durch die AFD aktualisiert beziehungsweise modifiziert werden. Unter Bezugnahme auf sein neues Buch „Bürgerliche Scharfmacher – Deutschlands neue rechte Mitte von AFD bis PEGIDA“ (2016) wird er auf viele Fragen rund um das Thema „Neue Rechte“ eingehen und sich in einer anschließenden Diskussion den offen gebliebenen Fragen des Publikums stellen. Moderiert wird die Veranstaltung von dem Vorstandsvorsitzenden Raimund Grafe.

 

 

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gepostet am: Montag, 04.09.2017, 16:09 Uhr

Podiumsdiskussion im Erich-Zeigner-Haus

Am 23.09 von 19.30 Uhr – 22.00 Uhr Kooperationsveranstaltung zum Thema „Was können wir wissen, was wollen wir glauben?“. von Lauter Leise e.V. und Erich-Zeigner-Haus e.V. 

Welchen Einfluss haben Verschwörungstheorien auf unsere Gesellschaft und auf welchen Ebenen kann man ihnen wirkungsvoll begegnen?

Wir leben im 21. Jahrhundert und Trump scheint nur die Spitze des Phänomens zu sein, dass Menschen in einer komplexer erscheinenden Welt Realität fern von Fakten, von Wissenschaftlichkeit und zum Teil entgegen der Vernunft definieren. Auch bei uns kommt es immer öfter vor, dass sich Menschen bei bestimmten Themen als empfänglich für Verschwörungstheorien zeigen. Dies führt zu emotionalen Debatten, öfter aber noch zu Themenwechsel oder Kontaktabbruch, weil die Überzeugtheit des einen den anderen durch Empfinden undurchdringlicher Unrichtigkeit sprach- und ratlos macht. Die Skepsis beispielsweise Medien oder Politikern gegenüber spaltet die Gesellschaft und schadet unserem demokratischen System. Nachbesserungen an der bestehenden Demokratie werden durch die Auseinandersetzung mit extremistischen Positionen, die mittelfristig aus der Skepsis erwachsen, verhindert.
Verschwörungstheorien ist zu Eigen, dass sie schwierig zu erfassende oder zu erklärende Vorgänge in eine einfache Logik und scheinbar kohärente Erzählung bringen. Sie haben eine hohe Überzeugungskraft, weil sie reale, mit anderen geteilte Erfahrungen einbeziehen und daher nicht als gänzlich falsch gelten können, selbst wenn die Erklärungen absurd sind. Außerdem – und das macht es besonders schwierig – scheinen Versuche sie zu widerlegen zu ihrer Bestätigung beizutragen. Widerlegungsversuche werden durch weitere ad-hoc-Hypothesen in die Verschwörungstheorien integriert, die sich so gegen Kritik immun macht. Was können wir also tun, wenn wir nicht zuschauen wollen, wie unsere Gesellschaft in den Aufklärungsgrad des Mittelalters zurück fallen will?

Es diskutieren Christoph Jäger (Erkenntnistheoretiker, Universität Innsbruck), Jürgen Kasek (demokratisch engagierter Anwalt) und Frank Richter, Theologe (ehemaliger Direktor der Sächsischen Landeszentrale für Politische Bildung), Moderation: Anna Kaleri

Herzliche Einladung an alle.

Mehr Informationen auf unserer Facebook-Seite oder beim Lauter Leise e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 29.08.2017, 12:08 Uhr

LVZ: „Viertes Stolpersteinprojekt am Gymnasium Schkeuditz“

Am 22. August gab es einen großen Beitrag in der Leipziger Volkszeitung zu unserem aktuellen Stolpersteinprojekt mit den 15 Schülerinnen und Schülern des Gymnasium Schkeuditz. Im Lokalteil erschien dieser Artikel von Roland Heinrich. Im Wortlaut:

Schkeuditz. Seit Beginn des Schuljahres recherchieren 15 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Schkeuditz außerschulisch zum Schicksal von insgesamt vier einstigen Schkeuditzern. „Erneut“ muss ergänzt werden. Denn wer durch Schkeuditz läuft, der „stolpert“ bereits über die Schicksale der durch das NS-Regime verfolgten, jüdischen Familie Goldberger, über das des Kommunisten Kurt Beyers und über die Geschichte der Sinti Familie Laubinger/Steinbach. Alle zehn Erinnerungssteine wurden als Resultat der Projektarbeiten des Schkeuditzer Gymnasiums in Zusammenarbeit mit dem Verein Erich-Zeigner-Haus aus Leipzig verlegt. Für die Stolperstein-Inschriften war zuvor eine umfangreiche Recherche mit Unterstützung des Stadtmuseums notwendig.

Stolpersteine gedenken allen Menschen, die in der Nazi-Diktatur deportiert, ermordet, vertrieben oder in den Suizid getrieben worden sind. So erinnern die Stolpersteine in der Landwehrstraße, in der Waldstraße und vor der Albanuskirche bereits an drei unterschiedliche Opfergruppen. Vier weitere Stolpersteine sollen nun im Juni kommenden Jahres in Schkeuditz hinzukommen.

LVZ, 22.08.2017Zum einen wird die Projektgruppe der zwölften Klasse intensiv das Schicksal des Juden Osias Krumholz erforschen, informierte Henry Lewkowitz vom Erich-Zeigner-Haus-Verein. Bereits erfolgte Recherchen im Schkeuditzer Stadtmuseum und im Staatsarchiv Merseburg ergaben, dass Krumholz am 8. Dezember 1891 in Uscieriky (ehemals Galizien) geboren worden war. Der spätere Kaufmann war einer von sechs Geschwistern und Sohn des Holzindustriellen Moses Krumholz. Zuletzt wohnhaft war Osias Krumholz in der Waldstraße 13, wo die Verfolgung durch die Gestapo begann. Am 20. Juli 1939 wurde er wegen seines jüdischen Bekenntnisses durch die Gestapo verhaftet und in sogenannte „Schutzhaft“ genommen. Im gleichen Jahr wurde er in das Konzentrationslager Buchenwald interniert und mit der Häftlingsnummer 8245 registriert. Es folgte die Internierung in Dachau 1940, von wo er 1941 zurück nach Buchenwald deportiert wurde, nachdem an ihm medizinische Experimente durchgeführt worden sind. „Zu den genauen Hintergründen recherchieren gerade die Jugendlichen“, teilte Lewkowitz mit. Am 4. April 1942 wurde Osias Krumholz in der NS-Tötungsanstalt Bernburg ermordet. Insgesamt mehr als 14 000 Menschen wurden in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Bernburg getötet, erwähnte Lewkowitz.

Die Projektgruppe des Gymnasiums erforscht zum anderen außerdem das Schicksal der jüdischen Familie Engelberg, bestehend aus Nathalie Engelberg, geborene Gutmann, ihrem Ehemann Heinrich Engelberg und der gemeinsamen Tochter Hildegard Engelberg, die zuletzt in der Merseburger Straße 5 in Schkeuditz wohnten. „Die Recherchen stehen noch am Anfang, durch Dokumente aus dem Internationalen Suchdienst in Bad Arolsen ist aber bereits bekannt, dass alle Mitglieder der Familie ihr Leben im Konzentrationslager Auschwitz verloren“, sagte der Projektleiter vom Erich-Zeigner-Haus-Verein.

Wie in den vergangenen Projekten werden die Schüler fehlende Informationen selbstständig, mit inhaltlicher Begleitung durch Lehrerin Claudia Rohr und Lewkowitz, recherchieren. „Durch das historische Lernen anhand der Auseinandersetzung mit konkreten Schicksalen entwickeln sich die Jugendlichen selbst zu ,Zeit-Zeugen‘, können sich besser in die Geschichte hineinversetzen als durch bloße theoretische Beschäftigung mit dem NS-Regime und erkennen daher die Notwendigkeit und die politische Bedeutung von Erinnerungskultur in der Gegenwart“, meinte Lewkowitz.

Geplant sei in den kommenden Monaten, dass die Gymnasiasten eine Biografie zu Osias Krumholz und der Familie Engelberg erstellen. Mit dem selbst erarbeiteten Informationsflyer wollen sie dann die Öffentlichkeit informieren und erneut Spenden sammeln gehen, da Stolpersteine ausschließlich durch Spenden finanziert werden.

Unterstützt wird dieses Projekt allerdings von der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz, informierte Lewkowitz. Es wird ferner erstmals gefördert im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie“ in Nordsachsen und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sowie vom Freistaat Sachsen und durch den Landkreis Nordsachsen.“

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 29.08.2017, 11:08 Uhr

LVZ berichtet über Veranstaltungsreihe im Erich-Zeigner-Haus

LVZ-Artikel-11.08.2017Am 11. August erschien in der Leipziger Volkszeitung ein kleiner Artikel über den Fortgang der Veranstaltungsreihe „Zwischen Ausgrenzung und Integration – Perspektiven und Tendenzen des Rechtsextremismus heute“. Unser Referent Andreas Speit engagiert sich „mit zahlreichen Publikationen, Veröffentlichungen und Interviews […] im Bereich der politischen Bildungs- und Aufklärungsarbeit“. Wir sind auf ihn gespannt – am 08. September 18 Uhr im Erich-Zeigner-Haus. Herzliche Einladung an alle. Mit freundlicher Unterstüzung der F.C. Flickstiftung.

 

 

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gepostet am: Montag, 07.08.2017, 12:08 Uhr

Islamfeindlichkeit im Rechtspopulismus

Am 13.10.2017 findet bei uns ein neuer Vortrag mit Podiumsdiskussion zum Thema Islamfeindlichkeit im Rechtspopulismus statt. Wie immer von 18:00 – 20:00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus e.V.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zwischen Ausgrenzung und Integration – Perspektiven und Tendenzen des Rechtsextremismus heute“ des Erich-Zeigner-Haus e.V. werden die ReferentInnen Kerstin Köditz, Prof. Gert Pickel und Florian Illerhaus über Islamfeindlichkeit im aktuellen Rechtspopulismus referieren.

Kerstin Köditz ist Mitglied des sächsischen Landtages für die LINKE und setzt sich dort als Sprecherin ihrer Fraktion für eine antifaschistische Politik ein. Prof. Gert Pickel ist Soziologe und Politikwissenschaftler und lehrt seit 2009 an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig Kirchen- und Religionssoziologie. Florian Illerhaus ist Isamwissenschaftler und Mitglied des Netzwerks gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus Leipzig. Als Referent klärt er über aktuelle Islamfeindlichkeit und Rechtspopulismus auf.

Islamfeindlichkeit steht als aktuelles Feindbild im Zentrum der Aussagen und Positionen der AfD. Besonders interessant ist die Tatsache, dass in Ostdeutschland die Islamfeindichkeit im Vergleich zum geringen muslimischen Bevölkerungsanteil erschreckend hoch ist. Eine begründete Angst vor möglicher „Überfremdung“ ist also de facto nicht möglich. Innerhalb dieser Veranstaltung soll es zusammen mit den ReferentInnen  aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik um die Forderung einer „homogenen bio-deutschen Bevölkerung“ und deren Gefahren gehen.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 07.08.2017, 11:08 Uhr

Weltfriedenswanderer am „Ort der Vielfalt“

Am vergangenem Montag hatten wir einen interessanten Gast bei uns im Erich-Zeigner-Haus. Stefan Horvath nennt sich selbst der Weltfriedenswanderer und mit dieser Mission läuft er seit über 28 Jahren durch Europa. Auf seinem schon über 50 000 km langen Fußmarsch, erzählt er den Menschen von seiner Vision von einer offenen, gerechten, toleranten und vor allem friedlichen Welt. Der Österreicher geht seinen Weg seit 1989 und möchte Frieden verbreiten und helfen, mit anderen ins Gespräch kommen und sich klar gegen Hass, Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Gewalt aussprechen und findet überall Leute mit einem offenem Ohr.
So war es uns eine große Freunde, ihn bei uns hier zu begrüßen und ihm einen Einblick in unsere Arbeit gegen Extremismus und der gelebte Zivilcourage zu geben.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 14.07.2017, 11:07 Uhr

Erste Mitteilung „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ 2017

Zum 10. Mal in Folge werden in Leipzig die verlegten Stolpersteine geputzt und an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. In diesem Jahr übernimmt der Erich-Zeigner-Haus-e.V. das dritte Mal die Koordination der Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ am 9. November. Das Datum ist bedeutungsreich: am 9. November 1938 fand die Reichspogromnacht statt und markierte so den Beginn einer beispielslosen Verfolgung und Entrechtung von Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Dies nehmen wir als Anlass zum Gedenken. Die Intention hinter den Stolpersteinen ist das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und sie stellen heute das größte, dezentrale Mahnmal der Welt dar. Bevorzugt finden die Mahnwachen wie im vergangenen Jahr ab 16.30 Uhr an dem entsprechend gewählten Stolperstein statt. Der symbolische Hintergrund der Stolperstein-Reinigung ist neben dem Gedenken und Mahnen, dass die verlegten Stolpersteine mit der Zeit zu verwittern beginnen und zunehmend schlechter erkennbar sind. Deshalb rufen wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. dazu auf, sich an der Putzaktion der Stolpersteine zu beteiligen und so eine „Patenschaft“ für Stolpersteine zu übernehmen. Im letzten Jahr konnten wir alle 149 Verlegeorte besetzen. Seitdem sind allerdings noch zahlreiche weitere Verlegeorte von Stolpersteinen hinzugekommen, die auch noch einen Paten benötigen. Wenn Sie sich am 9. November beteiligen möchten, dann geben Sie uns bitte ab Ende September  Bescheid, für welchen Verlegeort Sie eine Patenschaft übernehmen wollen.

Vielen Dank für ihre Unterstützung.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 14.07.2017, 11:07 Uhr

Gedenken an Ernst Lewek in Sachsenburg

Nachdem wir unser Jugendprojekt zum Gedenken an den von den Nationalsozialisten verfolgten, ehemaligen Pfarrer der Nikolaikirche Friedrich Ernst Lewek im vergangenen Jahr sehr erfolgreich mit der Saalumbenennung des historischen Gemeindesaals der Nikolaikirche abgeschlossen hatten, konnten wir in diesem Jahr, einen weiteren, großen Erfolg in der Nachhaltigkeit unserer Projektarbeit verzeichnen. Im Rahmen des Aufbaus der Gedenkstätte Sachsenburg wurde eine dauerhafte Ausstellung über ehemalige Häftlinge im Juni eröffnet. Das Schicksal der Inhaftierung in Sachsenburg traf nach einer langen Leidensgeschichte ebenfalls auf Lewek zu. Das führte dazu, dass auch Ernst Lewek in die Dauerausstellung aufgenommen wurde. Die derzeitige Ausstellung in der Gedenkstätte Sachsenburg und die Berücksichtigung der Person Ernst Leweks auf der Grundlage dieses Jugendprojektes ist unserer Ansicht nach ein weiterer Beleg dafür, dass unsere jugendpolitische Bildungsarbeit die Nachhaltigkeit erfüllt, die wir anstreben. Das Projekt war und ist ein wichtiges Zeichen in Anbetracht aktueller, politischer Diskurse über eine geforderte 180 Grad Wende in der Erinnerungspolitik und der Debatte um die sächsiche Gedenkkultur, zu der wir hiermit einen weiteren Beitrag leisten.

Wenn Sie näheres über das Jugendprojekt erfahren wollen können Sie dies auf unserer Homepage nachsehen.

Mehr Informationen zur Gedenkstätte Sachsenburg finden sie hier.

Wir freuen uns, dass die Jugendlichen 2014 ein Projekt angefangen haben, das mit heute weite Kreise zieht und sie somit ermöglicht haben, dass Ernst Lewek nicht in Vergessenheit gerät.

 

 

 

 

 

Termine
gepostet am: Donnerstag, 29.06.2017, 13:06 Uhr

BRÜCKENFEST 3.0

Sachsenbrücke (Anton-Bruckner-Allee im Clara-Zetkin-Park)  26.8.2017, 14 bis 22 Uhr

Teilhabe ist Menschenrecht. In einer Gesellschaft leben, heißt sie miterleben. In unserer Vorstellung ist diese geprägt von Offenheit, Solidarität, gegenseitigem Respekt und Anerkennung. Das erreichen wir nur, wenn alle gleichberechtigt mitgestalten können und mitentscheiden dürfen.

Im Bundestagswahljahr wird wieder deutlich werden, dass genau dieses Mitentscheiden nicht für alle hier lebenden Menschen möglich ist. Unsere Gesellschaft ist immer noch geprägt von vielfältiger Ausgrenzung – ökonomischer, rassistischer, sozialer, bildungsständischer. Diese gilt es zu überwinden und wir wollen einen kleinen Beitrag dazu leisten.

Schon zweimal hat das Aktionsnetzwerk »Leipzig nimmt Platz«, gemeinsam mit dem Werk 2, dem Student*innenrat der Uni Leipzig und dem Netzwerk Integration-Migrant/-innen in Leipzig e.V., den Brückenschlag zu all den Menschen, die von Alltag gewordenem Rassismus betroffen sind, geübt. Wir haben Platz genommen und uns kennengelernt. Nun wird es Zeit, dass wir gemeinsam unsere Stadt und unser Land gestalten und uns darüber austauschen, welche Hürden es noch beim Mitmachen und -entscheiden gibt. Wir freuen uns auf Diskussionsforen, ein interkulturelles Angebot vieler Vereine mit Musik, Infoständen, Gastronomie, Kleinkunst und Spendensammlungen, vor allem aber auf all die Menschen, die gemeinsam Platz nehmen und Brücken bauen.

Termine
gepostet am: Donnerstag, 29.06.2017, 12:06 Uhr

11 Stolpersteine für die jüdische Familie Rosenzweig

Am 29.11.2017 werden in der Funkenburgstraße 17 in  Leipzig 11 Stolpersteine für die jüdische Familie Rosenzweig verlegt. Die Projektteilnehmenden einer 11. Klasse des Neuen Nikolaigymnasiums Leipzig sammeln derzeit aktiv Spenden, um die 11 Stolpersteine finanzieren zu können. Wenn auch Sie die Projektgruppe unterstützen möchten, dann Spenden Sie gerne an folgendes Konto:

Spendenkonto:

Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96
Verwendungszweck: Fam. Rafe
V.i.S.d.P. Henry Lewkowitz

Die genaue Uhrzeit für die Verlegung wird noch folgen. Wenn Sie immer auf dem aktuellsten Stand bleiben möchten, dann besuchen Sie uns gerne auf Facebook.

Mehr Informationen zum Projekt und den Biografien finden Sie hier.

 

 

Termine
gepostet am: Freitag, 23.06.2017, 12:06 Uhr

Erinnerungskultur in Leipzig

Heute 18.00 Uhr – 20.00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus 
Vortrag und offene Diskussion zum Thema Erinnerungspolitik in Leipzig

Die armenische Gemeinde in Leipzig engagiert sich derzeit
für die Errichtung eines Kreuzsteins in der Messestadt. Weltweit
erinnern bereits zahlreiche dieser jahrhundertealten, traditionell-
armenischen Kunstwerke an die Opfer des Völkermordes
an den Armeniern im Osmanischen Reich während
des Ersten Weltkrieges. Referiert wird über die historische
Symbolik der Kreuzsteine sowie über die Hintergründe des
Projekts.

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. engagiert sich seit Langem für
Stolpersteine und Erinnerungstafeln zum Gedenken an die
Opfer des Nationalsozialismus sowie an die Stillen Helden
und hat entsprechende Kompetenzen in Bezug auf die Erinnerungskultur
in Leipzig. In der Veranstaltung wird darüber
diskutiert, warum Erinnerung immer zugleich ein Politikum
ist.

Gedenkanlage Leipziger
Friedhöfe – Ostfriedhof
In den Deutschen Soldatengräbern
sind auch von Nazis Hingerichtete
beerdigt, die bis heute
noch nicht als Opfer des Nazionalsozialismus
rehabilitiert sind,
da der diskreditierende Hinrichtungsgrund
als Plünderer von
den Nazis unhinterfragt übernommen
wurde. Dieser wird nun
in Zweifel gezogen.

Referent/innen: Jeanne Gevorkian / H.-J. Halbach
Dr. Manfred Hötzel / Henry Lewkowitz
Moderation: Susanne Borschke

Termine
gepostet am: Dienstag, 16.05.2017, 15:05 Uhr

Wie wird man RechtsextremistIn? – Vortrag und offene Diskussion

Am 09.06.2017 in der Zeit von 18:00 – 20:00 wird Stefan Rochow im Rahmen unserer Projektreihe „Zwischen Ausgrenzung und Integration – Perspektiven und Tendenzen des Rechtsextremismus heute“ über die Frage referieren, wie man in die rechtsextreme Richtung kommt und wie man es da auch wieder hinaus schaffen kann. Dies ist bereits die zweite Veranstaltung im Rahmen der Projektreihe.
Stefan Rochow ist kein unbeschriebenes Blatt in der rechtsextremen Szene gewesen. In Sachsen arbeitete er in der NPD eng mit Holger Apfel zusammen und hatte großen Anteil an den Erfolgen dieser Partei. 2008 stieg er allerdings aus und ist heute in der Flüchtlingsarbeit bzw. im Programm Exit, dem Aussteigerprogramm der Bundesrepublik Deutschland für Rechtsextremist/innen aktiv.
S. Rochow wird darstellen, wie man Rechtsextremist/in
wird und wie man wieder aus der Szene herauskommt.

Mehr Infos.

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gepostet am: Dienstag, 16.05.2017, 14:05 Uhr

Gunter Demnig referiert über seine Idee der Stolpersteine

Am 28.05.2017 wird Gunter Demnig im Bürgersaal Naunhof über seine Idee der Stolpersteine und deren Entwicklung von 1992 bis heute berichten. Gunter Demnig ist der Initiator der Stolpersteine und verlegt seit nunmehr 25 Jahren persönlich jeden Einzelnen der über 60.000 Steine europaweit. Wie das genau funktioniert und was er persönlich mit diesem Projekt verbindet, wird er am 28.05.2017 um 18.00 Uhr im Bürgersaal Naunhof vortragen. Zu dieser Veranstaltung laden wir Sie recht herzlich ein. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Termine
gepostet am: Dienstag, 16.05.2017, 13:05 Uhr

Stolpersteinverlegungen am 29.05.2017

Wir laden herzlich zu den Verlegungen der insgesamt 8 Stolpersteine am 29.05.2017 im leipziger Umland ein.

Die erste der insgesamt 3 Verlegungen findet um 9.00 Uhr in der Bahnhofsstraße 19 Naunhof statt. An diesem Tag wird ein Stolperstein für die Jüdin Marie Mindel Naundorf verlegt, die mehrfach verhaftet, interniert und später aufgrund unhygienischer Zustände eine Urämie erlitt und daran starb. Weitere Informationen zum Projekt und ihrer Biografie finden Sie hier.

Anschließend wird um 10.00 Uhr ein Stolperstein für den verfolgten Sozialdemokraten Max Lohmann in der Reichersdorfer Straße 1 in Bad Lausick verlegt. Max Lohmann wurde aufgrund seiner politischen Arbeit bei den Sozialdemokraten verfolgt. Nähere Informationen finden Sie hier.

Die dritte Verlegung findet um 11.30 Uhr in Schkeuditz statt. Vor der Albanuskirche (Albanusstraße 27, 04435 Schkeuditz) werden die insgesamt sechs Stolpersteine für die verfolgte  und ermordete Sinti-Familie Laubinger/Steinbach verlegt. Nähere Informationen zum Projekt und der Familienbiografie finden Sie hier.

 

 

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gepostet am: Dienstag, 16.05.2017, 12:05 Uhr

Stolpersteinverlegung am 27.05.2017 in Leipzig

Wir laden herzlich zu den Verlegungen der insgesamt 6 Stolpersteine am 27.05.2017 in Leipzig ein.
Um 14.00 Uhr werden in der Querstraße 12 fünf Stolpersteine für die jüdische Familie Pomeranz verlegt. Informationen zu dem Projekt und zur Biografie finden Sie hier.

Im Anschluss wird 14.30 Uhr in der Nordstraße 24 ein Stolperstein für den Verfolgten Juden Theodor Erich Boss verlegt. Hintergründe zum Projekt und zur Biografie finden Sie hier.

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gepostet am: Dienstag, 18.04.2017, 13:04 Uhr

„Rechte Ökologie“ – Vortrag und offene Diskussion

Am 12. 05.2017 von 18:00 – 20:00 findet im Erich-Zeigner-Haus e.V. die Auftaktveranstaltung der Projektreihe “ Zwischen Ausgrenzung und Integration – Perspektiven und Tendenzen des Rechtsextremismus heute“ statt. Innerhalb des Vortrages durch den Referenten PD Dr. Nils Franke und der anschließenden offenen Diskussion wird geklärt, was  die Begriffe Heimat, Natur und Kulturlandschaft mit den rechtsradikalen Forderungen von „Umweltschutz gleich Heimatschutz“ zu tun haben. Was geschieht, wenn die Diskussion um nichteinheimische Pflanzen, „Artenreinheit“ und „gesunde Landschaft“ rassistische Bezüge weckt? Welche Strategien der rechtsradikalen Szene stecken hinter der Instrumentalisierung von Themen des Umwelt- und Naturschutzes und welche Auswirkungen hat dies für den Naturschutz und seine Akteur/innen? „Rechte Ökologie“ scheint auf den ersten Blick ein Randthema im Rechtsextremismus zu sein. Tatsächlich ist das völkische Naturverständnis eine der wichtigsten Grundlagen seiner Ideologie.

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gepostet am: Mittwoch, 05.04.2017, 15:04 Uhr

Schüler sammeln Spenden

LVZ-Artikel-31.03.2017 Die Schüler der Oberschule am Adler sammeln Spenden für die 5 Stolpersteine, die sie am 27.05.2017 für die Familie Pomeranz verlegen werden. Unterstützung bekam die Projektgruppe bereits aus Kanada, wo ein engagierter Mensch Zivilcourage bewies und für dieses Projekt Geld spendete. An dieser Stelle: Thank you very much Ms. Brauer! 🙂

Wenn auch Sie die Projektgruppe unterstpützen möchten, dann spenden Sie bitte an:
Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96
Verwendungszweck: Familie Pomeranz

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gepostet am: Mittwoch, 05.04.2017, 14:04 Uhr

Filmvorführung im Erich-Zeigner-Haus e.V.

Am 08.05.2017 um 18.00 Uhr findet im Erich-Zeigner-Haus e.V. eine Filmvorführung statt.

Der gezeigte Film wird „Nackt unter Wölfen“ sein, bei dem u.A. Erwin Geschonneck als Hauptrolle mitwirkte. Im Anschluss an die Filmvorführung können Sie die Ausstellung über 33 politische Fotomontagen John Heartfields besichtigen. John Heartfield war ein guter Freund Geschonnecks und zusammen arbeiteten sie auch an einigen Fotomontagen, die Sie innerhalb der Ausstellung anschauen können. In jüngerer Vergangenheit veranstaltete der Erich-Zeigner-Haus e.V. in Kooperation mit u.a. dem Felsenkeller eine musikalische Lesung mit Geschonnecks Sohn Matti Geschonneck durch, bei dem dieser aus dem Werk „meine unruhigen Jahre“ seines Vaters vortrug. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.

Sie sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen. Der Eintritt ist frei, aber um eine Spende wird gebeten.

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gepostet am: Mittwoch, 05.04.2017, 14:04 Uhr

Ausstellungseröffnung politische Fotomontagen von J. Heartfield

Am 5.5.2017 um 15.30 Uhr wird im Erich-Zeigner-Haus e.V. die Ausstellung der 33 politischen Fotomontagen John Heartfields eröffnet. Nachdem ein Teil der Ausstellung bereits im Felsenkeller Leipzig zu sehen war, hat ab 5.5. jede(r) die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen.

Der deutsche Schriftsteller und Künstler John Heartfield gilt als Begründer der politischen Fotomontage. Als Herausgeber der AIZ (Arbeiter illustrierte Zeitung) fielen er und sein Bruder ins Visier der Gestapo und flohen ins Exil nach Prag. Aus dem Exil heraus veröffentlichte Heartfield kritische Fotomontagen gegen das NS-Regime. Auf Grundlage der Fotomontagen sollen besonders SchülerInnen und Interessierte eine andere Seite der Widerstandsarbeit in den 1930er/40er exemplarisch aufgezeigt bekommen, die anschaulich und begreifbar ist. Das Ziel der Ausstellung ist die persönliche Auseinandersetzung mit politischen Fotomontagen der 1930er/40er Jahre und deren Übertragbarkeit auf gegenwärtige politische Debatten.

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Mehr Infos

Der Eintritt in die Ausstellung ist selbstverständlich frei, aber um eine Spende wird gebeten.

Termine
gepostet am: Mittwoch, 05.04.2017, 12:04 Uhr

Projektreihe „zwischen Ausgrenzung und Integration – Perspektiven und Tendenzen des Rechtsextremismus heute“

Ab Mai 2017 startet im Erich-Zeigner-Haus e.V. eine Projektreihe mit dem Titel „zwischen Ausgrenzung und Integration – Perspektiven und Tendenzen des Rechtsextremismus heute“in Kooperation mit dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig.

Den Auftakt bildet ein Vortrag von PD Dr. Nils Franke zum Thema „Rechte Ökologie“ am 12.05.2017 von 18.00 Uhr – 20.00 Uhr, in dem er die Zusammenhänge zwischen den Begriffen Heimat, Natur und Kulturlandschaft mit rechtsradikalen Forderungen von „Umweltschutz gleich Heimatschutz“ darlegt. Welche Strategien der rechtsradikalen Szene stecken hinter der Instrumentalisierung von Themen des Umwelt- und naturschutzes und welche Auswirkungen hat dies für den Naturschutz und seine Akteure?

Zu dieser und allen folgenden Veranstaltungen sind Sie herzlich eingeladen. Im monatlichen Rhythmus werden Sie die Möglichkeit bekommen, Vorträge anzuhören und hinterher in rege Diskussionen überzugehen.

Besuchen Sie uns gerne auf Facebook  um immer über aktuelle Themen, Veranstaltungen und Projekte informiert zu sein.

 Die geplanten Veranstaltungen können Sie hier einsehen.

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gepostet am: Dienstag, 21.03.2017, 12:03 Uhr

Jugendliche forschen weiter – ein Artikel der LVZ

LVZ-Artikel-21.03.2017Ein neuer Artikel über unsere aktuellen Jugendprojekte in Leipzig ist heute in der Leipziger Volkszeitung erschienen. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

 

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gepostet am: Mittwoch, 15.03.2017, 13:03 Uhr

1 Stolperstein für den Sozialdemokraten Max Lohmann

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Am 08.03.2017 berichtete die LVZ über das Jugendprojekt in Bad Lausick. Die SchülerInnen recherchieren dort für den ermordeten Sozialdemokraten Max Lohmann. In diesem Artikel kam auch dr geschäftsführende Vorstandsvorsitzende Henry Lewkowitz zu Wort und betont das Anliegen des Vereins: „In Zeiten, In denen von der AFD eine erinnerungspolitsche Wende um 180 Grad gefordert wird, offenbart sich die Wichtigkeit unserer Arbeit.“ Die Verlegung des Stolpersteins für Max Lohmann findet am 29.05.2017 um 10.00 Uhr in der Reichersdorfer Straße 1 in Bad Lausick statt. An dieser Stelle auch einmal ein großen Dankeschön an die F.C. Flick Stiftung , ohne deren Förderung die Projekte im Leipziger Land nicht zustande kommen würden.

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gepostet am: Mittwoch, 15.03.2017, 13:03 Uhr

6 Stolpersteine für die Sinti Familie Laubinger aus Schkeuditz

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In Schkeuditz verlegt eine Schülergruppe des dortigen Gymnasiums 6 Stolpersteine für die Sinti Familie Laubinger/ Steinbach. Nachdem die Projektgruppe bereits im letzten Jahr einem Stolperstein für den Kommunisten Kurt Beyer und eine weitere Projektgruppe für die jüdische Familie Goldberger 3 Stolpersteine verlegt hat, werden am 29.05.2017 die ersten Stolpersteine für eine Sinti-Familie in Schkeuditz verlegt. In den kommenden Wochen werden wir weiterhin über die Jugendprojekte und die bevorstehenden Verlegungen informieren. Wenn Sie informiert bleiben wollen, was aktuell alles im Erich-Zeigner-Haus e.V. stattfindet, dann besuchen Sie uns doch auf Facebook!

 

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gepostet am: Mittwoch, 15.03.2017, 13:03 Uhr

Die Leipziger Volkszeitung berichtete über die musikalische Lesung mit Matti Geschonneck

Die Leipziger Volkszeitung veröffentlichte Anfang März zwei Artikel über die Veranstaltung mit Matti Geschonneck im Felsenkeller Leipzig. Genauere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

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LVZ vom 14.03.2017                                                                        LVZ vom 10.03.2017

 

Termine
gepostet am: Freitag, 10.03.2017, 13:03 Uhr

Buchvorstellung „Politik und Religion“

Die Buchvorstellung findet am  25.03.2017 um 19.00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus e.V. in der Zschochersche Straße 21 in 04229 Leipzig statt. Der Eintritt wie ist immer frei.

Henry Lewkowitz befasste sich bereits in seiner Masterarbeit an der Universität Leipzig mit demProblemfeld einer philosophisch begründbaren Unvereinbarkeit von Politik und Religion. Heute konstatiert er, dass die politischen Konsequenzen dieser Problematik in der Öffentlichkeit zunehmen sichtbar werden und immer breitere gesellschaftliche Sphären betreffen. In Zeiten zunehmender religiöser Konflikte, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene, versucht er nun eine Klärung über die Ursachen und mögliche Antworten für die Lösung dieses Problems aufzuzeigen. Wie kann eine säkulare Gesellschaft mit einen nicht diskursiv verhandelbaren „religiösen Kern“ einer Glaubensgemeinschaft umgehen? Wie will und sollte sie den säkularen Umgang mit Religion und religiösen Einstellungen institutionell gestalten, ohne der Gefahr von prinzipiellen Bevorzugungen einerseits und Benachteiligungen andererseits anheimzufallen? Mit welcher Konzeption von „Toleranz“ stellt sie sich dem philosophischen Problem der Unvereinbarkeit von Politik und Religion?

Mit einem Nachwort von Florian Illerhaus.

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Henry Lewkowitz, Jahrgang 1989, studierte Sozialwissenschaften und Philosophie an der Universität Leipzig sowie Kulturwissenschaften und Geschichte an der Fernuniversität Hagen. Er ist Vorstandsmitglied in verschiedenen Vereinen, soz.B. im Netzwerk gegen Islamfeindlichkeit und
Rassismus Leipzig e.V. und selbstständiger Referent und Projektleiter in der politischen
Bildungsarbeit. Zudem ist er Geschäftsführer und 2. Vorstandsvorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V.
Er veröffentlichte als Autor im bookra Verlag bisher „Stolpersteine un und um Leipzig. Jugendprojekte des Erich-Zeigner-Haus e.V.“ (2016) sowie „Das Leben und Wirken von
Friedrich Ernst Lewek. Zum kirchenpolitischen Umgang mit dem ‚nichtarischen‘ Amtsbruder
während der NS-Diktatur in Leipzig“ (2016).
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Henry Lewkowitz: Politik und Religion –
Eine philosophische Auseinandersetzung mit dem
Problem ihrer Unvereinbarkeit
ISBN: 978-3-943150-16-2
130 Seiten, Hardcover
12,90€ Ladenverkaufspreis
bookra Verlag, Inh.: Florian Illerhaus
www.bookra-verlag.de
Termine
gepostet am: Donnerstag, 19.01.2017, 16:01 Uhr

Vortrag “ Hintergründe und Strategien des Rechtsextremismus“

„Provokation und Gewalt –Hintergründe und Strategien des Rechtsextremismus“

Referent: PD Dr. Nils M. Franke

 

 

„Provokation ist nicht nur ein zufälliges Mittel des Rechtsextremismus und des Rechtspopulismus. Wenn B. Höcke/AFD eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ in Bezug auf den Nationalsozialismus fordert, ist ihm der Sprengstoff dieser Aussage völlig bewusst.

Auch kein Zufall waren die 921 rechtsextremen Straftaten in Deutschland auf Unterkünfte von Geflüchteten im Jahr 2016.

Gewalt ist ein Grundprinzip des Rechtsextremismus. Der Vortrag klärt anlässlich des diesjährigen Holocaust-Gedenktages die Hintergründe und Strategien von Rechtsextremismus und des Rechtspopulismus und lädt zur Diskussion ein.“

 

27.01.2017/19 Uhr

Erich Zeigner Haus

Zschochersche Str. 21

 04229 Leipzig.

 

Der Eintritt ist kostenfrei.

Termine
gepostet am: Montag, 09.01.2017, 13:01 Uhr

09.01.2017 Demonstration gegen Legida

Heute heißt es Gesicht zeigen und sich Legida bei ihrem „Spaziergang“ entgegenzustellen. Die Laufroute von Willkommen in Leipzig: 2017 demokratisch.gerecht.vielfältig verläuft wie folgt:

Treffpunkt 18 Uhr Nikolaikirchhof – Schumachergässchen – Reichsstraße – Grimmaische Straße – Thomasgasse – Gottschedstraße – Treff LnP auf Käthe-Kollwitz-Straße – Friedrich-Ebert-Straße – ca. 19 Uhr Eintreffen am Waldplatz.

Legida wird heute unter anderem durch das Waldstraßenviertel laufen. Hier der Link zum LVZ Artikel vom 06.01.2017:

http://www.lvz.de/…/Legida-Route-in-Sichtweite-zum-Ariowits…

19.15Uhr findet eine Mahnwache des Erich-Zeigner-Haus e.V. an dem Stein von Hermann Kirschbaum in der Feuerbachstraße 17a statt. Dazu sind Sie eingeladen, um daran teilzunehmen.

Dass Legida durch das Waldstraßenviertel laufen darf, kann in keiner Form akzeptiert und auch nicht toleriert werden.

Wir rufen dazu auf, sich dem Netzwerk Willkommen in Leipzig: 2017 demokratisch.gerecht.vielfältig anzuschließen und den Protest lautstark zu unterstützen.

 

Der Link zum Facebookaufruf:

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Termine
gepostet am: Mittwoch, 28.12.2016, 12:12 Uhr

Musikalische Lesung mit Matti Geschonneck

Musikalische Lesung mit Matti Geschonneck und Sebastian Krumbiegel

Matti Geschonneck liest aus:

Erwin Geschonnecks Lebenserinnerungen „Meine unruhigen Jahre“

Am 12. März 2017 wird der Erich-Zeigner-Haus e.V.  im Felsenkeller Leipzig eine musikalische Lesung mit dem Sohn des antifaschistischen Schauspielers und Künstlers Erwin Geschonneck durchführen. Matti Geschonneck wird aus dem Werk „Meine unruhigen Jahre“ seines Vaters vorlesen und zusätzlich eigene Erlebnisberichte mit seinem Vater vorstellen. Zusätzlich wird Sebastian Krumbiegel musikalische Beiträge von Berthold Brecht/Kurt Weil sowie Lieder von Marlene Dietrich vortragen. Die Moderation wird von Griseldis Wenner durchgeführt.

Grundlage der Musikalischen Lesung ist eine Veranstaltung mit Erwin Geschonneck vom 16.06.1996, bei der dieser sein Buch „Meine unruhigen Jahre“ vorstellte und die Veranstaltung als Auftakt der Ausstellung „Krieg und Leichen – Die letzte Hoffnung der Reichen“ des Erfinders der politischen Fotomontage und langjährigen Freundes John Heartfield nutzte. Zusammen haben beide unter anderem antifaschistische Fotomontagen in den 1930er Jahren gegen das NS-Regime publiziert, sodass beide emigrieren mussten.

Die Musikalische Lesung wird ebenfalls die Auftaktveranstaltung sein, um die John Heartfield Ausstellung „Politische Fotomontagen“ in den Räumen des Erich-Zeigner-Haus e.V. ab April 2017 erneut zu eröffnen. Dabei werden 33 Kopien seiner Politischen Fotomontagen ausgestellt, von denen 10 ausgewählte Einzelstücke bereits zur Musikalischen Lesung zu sehen sind.

Eine gemeinsame Veranstaltung von:

Erich-Zeigner-Haus e.V., DGB-Region Leipzig – Nordsachsen, DGB Stadtvorstand Leipzig, Bund der Antifaschisten Leipzig, Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V., Felsenkeller Leipzig

 

 

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Karten können Sie über diesen Link: https://www.tixforgigs.com/site/Pages/Shop/ShowEvent.aspx?ID=18916 erwerben.

Veranstaltung
gepostet am: Dienstag, 20.12.2016, 11:12 Uhr

Straßenfest am 18.12.2016

~~~ Kleinzschocher wird bunt! ~~~

Die Veranstaltung zum 4. Advent der Bürgerinitiative Kleinzschocher wird bunt war eine runde Sache! Anlässlich zunehmender rassistischer und fremdenfeindlicher Ereignisse setzte die neugegründete Bürgerinitiative mit ihrem Straßenfest ein Zeichen für Offenheit und Toleranz. Dem Motto entsprechend war das Straßenfest bunt gemischt – sowohl durch die zahlreichen BesucherInnen, die sich trotz des dauerhaft regnerischen Wetters auf die Straße trauten als auch durch die Angebote. Bei Kaffee, Tee und Kuchen konnten die Kinder beim toben beobeachtet werden, die Redebeiträge der Willkommensinitiativen Weltoffenes Gohlis und Schönefeld, dem Netzwerk gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus Leipzig und auch dem Erich-Zeigner-Haus e.V. anegehört und sich entspannt unterhalten werden. Musikalisch und technisch wurde die Veranstaltung durch den neugegründeten Verein Say it loud unterstützt. Man konnte sich aber auch von den Rhytmen syrischer Volkslieder mitreisen lassen. An der Feuerschale zeigten uns unsere syrischen Freunde wie spaßig Volkslieder sein können und bereicherten damit den Nachmittag.

Diese Auftaktveranstaltung war ein guter und notwendiger Schritt in die richtige Richtung. Mit einem guten Gefühl können die InitiatorInnen der Bürgerinitiative nun in eine Weihnachtspause starten und dann im nächsten Jahr an dieses Straßenfest wieder anknüpfen, um Kleinzschocher bunt werden zu lassen.

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Termine
gepostet am: Dienstag, 13.12.2016, 10:12 Uhr

09.01.2017 Demonstration gegen Legida

Willkommen in Leipzig
2017: demokratisch.gerecht.vielfältig

Auch wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. schließen uns auch im neuen Jahr der Demonstration des Bündnis Willkommen in Leipzig – Eine weltoffene Stadt der Vielfalt unter dem Motto Willkommen in Leipzig: 2017 demokratisch.gerecht.vielfältig an und unterstützen diese tatkräftig!
Legida will seinen „2. Geburtstag“ feiern und diese Selbstdarstellung können und wollen wir nicht so einfach hinnehmen und rufen zur Unterstützung des Protests auf. Auch nach 2 Jahren der regelmäßigen Aufmärsche und Beästigungen durch das fremdenfeindliche Bündnis sind die LeipzigerInnen gefragt, um sich Legida entschlossen entgegenzustellen.

Teilt die Veranstaltung, ladet eure FreundInnen und Verwandten ein, kommt zahlreich und bezieht klar Stellung für das neue Jahr:

– 2017: demokratisch. gerecht. vielfältig. Gesellschaft gestalten statt Ängste verbreiten –

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 23.11.2016, 12:11 Uhr

Stolpersteine in Naunhof & Bad Lausick

~~~ neue Stolpersteine für Naunhof und Bad Lausick ~~~
Kürzlich sind 2 weitere Zeitungsartikel über laufende Schülerprojekte unseres Hauses erschienen.

In Naunhof (Artikel 1) werden erstmals in der Naunhofer Stadtgeschichte Stolpersteine verlegt. Der erste Stolperstein wird für die Jüdin Marie Mindel Naundorf, geborene Maletzki, verlegt. Die SchülerInnen des Naunhofer Gymnasiums suchen nach Zeitzeugen, die etwas über das jüdische Leben in Naunhof berichten können.

In Bad Lausick (Artikel 2) wird das Stolperstein-Projekt fortgesetzt. Nachdem im vergangenen Jahr Stolpersteine für die Familie Hirsch verlegt wurden, wird im kommenden Jahr dem verfolgten SPD-Mitglied Max Lohmann gedacht. Die SchülerInnen der Werner-Seelenbinder-Oberschule suchen nach Zeitzeugen, die entweder Max Lohmann kannten oder etwas zu den politisch Verfolgten aus Bad Lausick wissen.

Beide Projekte werden durch die F.C. Flick-Stiftung unterstützt.

An dieser Stelle ein kleines Anliegen: bitte teilen Sie diesen Beitrag, um die Reichweite zu erhöhen. In beiden Projekten suchen die SchülerInnen dringend nach Zeitzeugen. In jedem Fall sind wir per Email unter Kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de, telefonisch unter 0341/ 8709507 erreichbar. Aber auch per Facebook können SIe uns kontaktieren.
Vielen Dank!

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Termine
gepostet am: Freitag, 18.11.2016, 13:11 Uhr

Anti-LEGIDA Demo

Am 5.12.2016 wird das fremdenfeindliche Bündnis LEGIDA wieder in Leipzig auflaufen und ihre Parolen von sich geben. Auch wir werden uns wieder entschlossen gegen jede Form von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit stellen. Wir rufen auch Sie auf, sich den Demonstrationen gegen LEGIDA anzuschließen.
Um immer auf dem laufenden zu bleiben empfehlen wir Ihnen unseren Facebook-Account: https://www.facebook.com/Erich-Zeigner-Haus-eV-404980233010718/

Termine
gepostet am: Freitag, 18.11.2016, 13:11 Uhr

Einweihung Gedenktafel Wolfgang Heinze

Seit Anfang 2016 recherchieren SchülerInnen des Kant-Gymnasiums Leipzig zum Leben von Wolfgang Heinze. Anlass ihres Projektes waren die Verwüstungen von Neonazis im Januar in der Wolfgang-Heinze-Straße. Mit dem Ziel ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzten entschieden sich die SchülerInnen zu einem Projekt in Zusammenarbeit mit dem Erich-Zeigner-Haus e.V. Das Ergebnis ihrer Recherchearbeit ist eine Gedenktafel für den Stillen Helden Wolfgang Heinze, der in der NS Diktatur Zwangsarbeitern half und deren Lebensbedingungen verbesserte. Wolfgang Heinze wurde aufgrund eines Verrats hingerichtet. An seinem letzten freigewählten Wohnort, in der Kochstraße 66 in Leipzig, wird am 25.01.2017 eine Gedenktafel angebracht.

Die SchülerInnen laden Sie recht herzlich zur feierlichen Einweihung der Gedenktafel am 25.01.2017 um 16.00Uhr in die Kochstraße 66 in Leipzig ein.

Termine
gepostet am: Freitag, 18.11.2016, 13:11 Uhr

Zeitzeugengespräch

Am 15.12.2016 werden SchülerInnen verschiedener Schulen aus Leipzig ein Zeitzeugengespräch in den Räumen des Erich-Zeigner-Haus e.V. durchführen. Die Zeitzeugin ist eine 83jährige Frau, die über ihre Erlebnisse im 2. Weltkrieg und der anschließenden Flucht von Breslau nach Leipzig berichten wird. Geleitet wird das Gespräch durch die SchülerInnen der Neuen Nikolaischule Leipzig, die dieses Gespräch im Rahmen ihres Stolpersteinprojektes durchführen werden.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 18.11.2016, 12:11 Uhr

„Starke Lehrer – Starke Schüler“ Lehrerweiterbildung im Erich-Zeigner-Haus e.V.

In unseren Vereinsräumen fand am 7.11.2016 eine Weiterbildungsmaßnahme im Rahmen des Projektes „Starke Lehrer-Starke Schüler“ statt. Nach einem Vortrag über unsere Vereinsarbeit durch Henry Lewkowitz (2. Vorstandsvorsitzender) referierte Florian Illerhaus als Vertreter des Netzwerkes Netzwerk gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus Leipzig unter anderem über den Umgang mit dem Islam in Deutschland und mit welchen Vorurteilen Muslime in Deutschland zu kämpfen haben. In intensiven Diskussionen und einem regen Meinungs- und Wissensaustausch wird diese Weiterbildung auch maßgeblich durch die 27 anwesenden Teilnehmer geprägt. Sowohl die Lehrer als auch wir empfinden den heutigen Tag als Fortschritt.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 18.11.2016, 12:11 Uhr

Das war der 9. November 2016 in Leipzig

Bilder und Berichte der Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ finden Sie unter folgendem Link und auf Facebook.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 20.10.2016, 11:10 Uhr

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. als außerschulischer Lernort

In einem Informationsflyer der Universität Leipzig werden wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. und zahlreiche andere Institutionen als außerschulischer Bildungsort in Leipzig erwähnt und für den GRW- Unterricht empfohlen!

Wir bedanken uns recht herzlich bei der Universität Leipzig und Eric Buchmann, der diesen Flyer im Rahmen seiner Masterarbeit verfasst hat!

Das EZH als außerschulischer LernortDas EZH als außerschulischer bildungsort

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 21.09.2016, 11:09 Uhr

Ein Vortrag vom Deutsch-Afghanischen Verein „Kinder in Not“ e.V. im Erich-Zeigner-Haus

Der Deutsch-Afghanische Verein „Kinder in Not“ e.V. ist eine neu gegründete Initiative, die unter anderem aus afghanischen Flüchtlingen besteht, die vor 20 Jahren Afghanistan aufgrund der dortigen Unruhen verlassen mussten. Das Ziel des Vereins ist der nachhaltige Wiederaufbau des Landes und die effizienten Hilfe von betroffenen Kindern und deren Familien. Eine ständige Korrespondenz nach Afghanistan ist durch Mitarbeiter vor Ort gegeben und somit können die Mitarbeiter die Entwicklungen in dem Land mitverfolgen. Mit der Intention sich mit anderen Vereinen und initiativen zu kooperieren, werden Vertreter des Deutsch-Afghanischen Vereins „Kinder in Not“ e.V. am 5.11.2016 einen Vortrag über ihre Arbeit in den Räumen des Erich-Zeigner-Haus e.V. halten.

 

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