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gepostet am: Dienstag, 16.04.2024, 15:04 Uhr

Die Rechte als Friedenspartei?

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist zu einem zentralen Thema im Europawahlkampf geworden. Die Rechtsextremismusexperten Nils Franke vom Erich-Zeigner-Haus e.V. und Jean-Yves Camus erläutern in der Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog dokdoc.eu, wie sich die AfD und der Rassemblement National dazu positionieren.

Nils Franke

2024 ist auch für Deutschland ein Superwahljahr: Im Juni stehen die Europawahlen an, im September die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sowie zahlreiche Kommunalwahlen. Vor allem bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland hat die AfD große Chancen, stärkste Partei zu werden. Im Hinblick auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist es ihre Strategie, sich als vermeintliche Friedenspartei zu positionieren und damit auf Stimmenfang zu gehen.
Die Aussagen des Europawahlprogramms der AfD zur Ukraine und zu Russland sind übersichtlich. Beide werden jeweils nur achtmal erwähnt. Die Hauptaussagen zur Ukraine finden sich im Kapitel „Nationale Souveränität in der Asyl- und Migrationspolitik“ (S. 13), zu Russland im Abschnitt „Außenpolitik“ (S. 29).
Die Aussagen und ihre Umsetzung in Politik lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die Regeln der Flüchtlingspolitik der EU oder der UN dürften keine Rolle mehr spielen. Die Bundesrepublik würde keine ukrainischen Flüchtlinge mehr aufnehmen, die Grenzen würden geschlossen. Andere Staaten müssten sich um die Geflüchteten kümmern. Denn schon jetzt sei Deutschland mit der Migration, auch aus der Ukraine, finanziell, materiell und kulturell überfordert. Während die Begriffe „finanziell“ und „materiell“ klar sind, ist dies bei der „kulturellen Überforderung“ nicht der Fall. Es soll offenbar bedeuten, dass die über eine Million Ukrainer in Deutschland eine Minderheit sind, deren kulturelle Praktiken fremdartig und nicht mehr tolerabel sind. Hier werden die Aussagen des AfD-EU-Wahlprogramms anschlussfähig an die klassische Propaganda rechtsextremer Parteien von einer angeblichen Überfremdung Deutschlands und dem „großen Austausch“.

Die Aussagen des AfD-EU-Wahlprogramms zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zielen auf einen Rückzug Deutschlands aus der internationalen Rechtsgemeinschaft bei gleichzeitiger Öffnung in Richtung Russland. Die Sanktionen gegen das Land seien wirtschaftlich sinnlos und ideologisch motiviert. Die Unterstützung der Ukraine durch deutsche Waffenlieferungen lehnt die Partei ab.
Interessant ist auch ein Blick auf ein anderes Dokument, die „Friedensresolution“ des AfD-Landesverbandes Sachsen (2024), einem deutschen Bundesland, in dem im September die Landesregierung gewählt wird. Der Landesverband behauptet darin, dass alle anderen Parteien im Bundestag in Kooperation mit dem bestehenden öffentlich-rechtlichen „Mediensystem“ das Ziel verfolgen, die Bundesrepublik an der Seite der Ukraine immer weiter in den Krieg mit Russland zu führen. Es entsteht ein Verschwörungsnarrativ, das sich wie folgt liest: Deutschland sei kein souveräner Staat. Ihre politischen Entscheidungen würden von EU und NATO diktiert. In diesem Sinne hätten Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident François Hollande bereits während ihrer Amtszeit gemeinsam mit den USA und Großbritannien auf einen Krieg mit Russland in der Ukraine hingearbeitet. Nun finde ein Stellvertreterkrieg zum Vorteil der USA und zum Nachteil Europas und Deutschlands statt. Dieser Krieg habe ein hohes Eskalationspotenzial, da die Lieferung von immer schwereren Waffen am Ende auch den Einsatz von Bodentruppen bedeuten könne. Sogar ein dritter Weltkrieg könnte vor der Tür stehen. Deshalb müsse die Unterstützung der Ukraine durch deutsche Waffenlieferungen beendet werden.

Dieser „Friedensresolution“ liegt also ein Verschwörungsnarrativ zugrunde. Sie ist ungeeignet zur Beurteilung eines internationalen Konflikts und spielt rechtsextremen und rechtspopulistischen Akteuren in die Hände. Sie spielt dem Aggressor Russland in die Hände und schwächt den Abwehrkampf der Ukraine. Und sie ermöglicht den Schulterschluss mit Verfassungsfeinden und Demokratieverächtern.
Die AfD inszeniert sich zwar vor den anstehenden Wahlkämpfen als Friedenspartei, unterstützt aber in der Substanz ihrer politischen Positionen den Kriegstreiber Russland.

Jean-Yves Camus

30 Prozent der Wahlberechtigten wollen bei den Europawahlen für den Rassemblement National (RN) stimmen, so die Prognosen von Anfang April. Damit läge die Partei weit vor der Wahlliste von Staatspräsident Emmanuel Macron (18 Prozent) und der Liste der Sozialdemokraten (12 Prozent). Sollte der RN am 9. Juni tatsächlich so deutlich vorne liegen, würde Marine Le Pen einen wichtigen Schritt auf ihrem Weg in den Elysée-Palast (2027) machen. Mehrere – allerdings sehr frühe – Umfragen trauen ihr im zweiten Wahlgang 50 Prozent der Stimmen zu, genauso viele wie dem amtierenden Premierminister Gabriel Attal.

Die Regierung und die Präsidentenpartei Renaissance werfen dem RN im Europawahlkampf immer wieder vor, russische Propaganda zu verbreiten. Dieses Argument hat an Schlagkraft gewonnen, als der tschechische Geheimdienst am 27. März die Zerschlagung eines von Moskau finanzierten Netzwerks bekannt gab, das über seine Desinformationsseite Voice of Europe prorussische Propaganda über die Ukraine verbreitete. Valerie Hayer, Spitzenkandidatin der Renaissance-Partei, und die Europaabgeordnete Nathalie Loiseau haben wiederholt darauf hingewiesen, und der Premierminister selbst hat den RN beschuldigt, als fünfte Kolonne Moskaus „Russland mehr zu unterstützen als die Ukraine“ (6. März).
Diese Vorwürfe sind nicht aus der Luft gegriffen: Der Front National (heute Rassemblement National) hatte 2014 einen inzwischen zurückgezahlten Kredit in Höhe von 9,4 Millionen Euro bei einer russischen Bank aufgenommen. Zudem traf sich Marine Le Pen 2012 mit Wladimir Putin und erklärte 2014 gegenüber der österreichischen Zeitung Kurier, mit dem russischen Präsidenten „gemeinsame Werte zu teilen“: nämlich Patriotismus, die Souveränität der Völker und „das christliche Erbe der europäischen Zivilisation“. Zur ideologischen Nähe zum Kreml passt auch das geopolitische Projekt des FN-RN mit der Ablehnung eines föderalen Europas und einer gemeinsamen europäischen Verteidigungspolitik. Die deutsch-französischen Rüstungsprojekte sollen beendet werden. Frankreich sollte sich zudem aus den integrierten militärischen Kommandobehörden der NATO zurückziehen und im Sinne eines „gaullistischen“ Verständnisses nationaler Unabhängigkeit auf Distanz zu den USA gehen. General de Gaulle, in dessen legitimer Nachfolge sich die Partei sah, war stets bemüht, den Frieden nach allen Seiten hin zu wahren und Frankreich durch die gebotene Distanz aus Konflikten herauszuhalten.

Aber ist der RN die Partei des Friedens? Sie stellt sich selbst als solche dar. Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine plädiert Marine Le Pen für eine strategische Annäherung zwischen der NATO und Russland, „sobald der russisch-ukrainische Krieg beendet und durch einen Friedensvertrag geregelt ist“. Sie räumt zwar Kriegsverbrechen in Butscha ein und akzeptiert, dass Frankreich den ukrainischen Diensten Geheimdienstinformationen zur Verfügung stellt, weigert sich aber, Wladimir Putin einen „Kriegsverbrecher“ zu nennen: „Man verhandelt nicht über Frieden, wenn man gleichzeitig eine der beiden Kriegsparteien beleidigt“. 2022, als Präsidentschaftskandidatin, lehnte sie Sanktionen gegen Russland ab und äußerte sich zurückhaltend zu Waffenlieferungen an Kiew mit der Begründung, dass „die rote Linie zwischen der Unterstützung der Ukraine und dem Risiko, selbst Kriegspartei zu werden, sehr schmal ist“.

Als sich der RN so positionierte, unterstützten noch 82 Prozent der Franzosen die Ukraine. Seitdem Emmanuel Macron öffentlich die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine für möglich hält, haben nur noch 58 Prozent eine „gute Meinung“ von dem Land, unter den RN-Anhängern sind es sogar nur noch 43 Prozent. Der RN sieht sich als Friedensgarant für diejenigen, die nicht wollen, dass sich die militärischen Verluste in Afghanistan und der Sahelzone nun in der Ukraine wiederholen. Aber es wäre ein Frieden durch Unterwerfung. Jordan Bardella, derzeitiger Parteivorsitzender des RN und Spitzenkandidat der Partei bei den Europawahlen, behauptet im Gegensatz zu Marine Le Pen, dass „Russland eine offensive Strategie gegenüber Europa verfolgt“ und „eine Bedrohung für unsere persönliche Sicherheit als Nation darstellt“. Beide akzeptieren jedoch die Annexion der Krim, lehnen einen EU-Beitritt der Ukraine ab und kritisieren die „Kriegstreiberei“ des Präsidenten. Objektiv spielt dies Moskau in die Hände und fördert die moralische Abrüstung der Franzosen angesichts der russischen Desinformationskampagnen und Drohungen.

Übersetzung: Norbert Heikamp

Die Gäste

Nils Franke ist Historiker und Leiter des Wissenschaftlichen Büros Leipzig. Seine Schwerpunkte sind die Geschichte des Nationalsozialismus, die Natur- und Umweltschutzgeschichte und die Extremismusprävention. Er ist zudem ehrenamtlich im Vorstand der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Oswiecim/ehemals Auschwitz tätig.

Jean-Yves Camus ist Direktor des Observatoriums für politische Radikalität (ORAP) bei der Jean-Jaurès-Stiftung und assoziierter Forscher am Institut für internationale und strategische Beziehungen (IRIS), beide in Paris. Seine Forschungsschwerpunkte sind die zeitgenössischen rechtsextremen Bewegungen in Europa sowie die Geschichte der Beziehungen zwischen Russland und den radikalen nationalistischen Bewegungen in Westeuropa.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 12.04.2024, 14:04 Uhr

Projekt zur NS-Zwangsarbeit in der Dübener Heide: Recherchereise zu Nachfahren ehemaliger Zwangsarbeiter aus Belgien

Vom 25. bis 28. März waren die Projektleiter Christopher Mäbert und Julia Tausend (vom Verein raum4) wir für ein aktuelles Projekt zur NS-Zwangsarbeit in der Dübener Heide auf Recherchereise in Belgien. Dort besuchten sie das Dorf Haasdonk, aus dem im Jahr 1943 elf junge Männer nach Düben gebracht wurden, um im nahegelegenen Deutschen Sprengchemiewerk Moschwig (DSCM) Zwangsarbeit zu leisten.

Im Zuge der Recherchen trafen sie dort Nachfahren, deren beide Väter Gaston De Rycke und Gaston Heyndrickx nach Düben verpflichtet wurden. Kurz nach ihrem 20. Geburtstag erhielten sie einen Brief, in dem sie aufgefordert wurden, sich auf ihren „Arbeitseinsatz“ ins Deutsche Reich vorzubereiten. Die Abreise erfolgte am 15. April 1943 mit der Bahn in Richtung Leipzig. Nach drei Tagen erreichten sie Düben. Ursprünglich war es die Absicht, dass die elf jungen Männer aus Haasdonk im Arbeitslager in der Nähe der Sprengstofffabrik untergebracht werden sollten. Das Lager war jedoch zu dieser Zeit komplett ausgelastet. Weshalb die Männer mit 92 weiteren Belgiern in einer Baracke in der Stadt Düben untergebracht wurden.

Um zu ihrer Arbeitsstelle im Sprengchemiewerk zu gelangen, fuhren die jungen Männer täglich mit der Bahn vom Bahnhof Düben über Söllichau bis zur Fabrik. Sie arbeiteten 6 von 7 Tagen im Schichtbetrieb, 10 Stunden pro Tag. Für die Arbeit erhielten sie einen kleinen Lohn, sodass sie sich z.T. Nahrungsmittel selbst kaufen konnten. Um der gefährlichen und ungesunden Arbeit in der Fabrik zu entgehen, versuchten einige von ihnen bei den ansässigen Bauern zu arbeiten. In der Landwirtschaft gab es wesentlich bessere Arbeitsbedingungen und bessere Nahrungsmittel.

Der Aufenthalt in Düben war von den Bedingungen her angenehmer als im Arbeitslager. Die Männer konnten Pakete (mit Nahrungsmittel, Kleidung und Tabak) von ihren Familien aus Belgien empfangen. Zudem war es ihnen möglich, sich mehr oder weniger frei im Dorf zu bewegen, Sport zu trieben, Musik zu machen und in die Kirche zu gehen.

Gaston De Rycke schrieb im Zeitraum von April 1943 bis Mai 1945 über 120 Briefe an seine Mutter. Die Familie bewahrte die Briefe auf. Es war möglich, die Dokumente zu sichten und so neue Informationen über den Alltag in der Fabrik und im Lager zu erhalten. Als Projektergebnis entsteht eine Audiotour zur NS-Zwangsarbeit durch Bad Düben. Im Rahmen dessen sprach die Tochter Agnes De Rycke ausgewählte Briefe ihres Vaters ein.

Zudem gab es ein Treffen mit einigen Bewohner:innen aus Haasdonk, bei dem ein Austausch zum Projekt und der Geschichte des Dorfes während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg stattfand. Ein Anliegen der Recherchereise war es außerdem weitere Geschichten von den über 90 belgischen Zwangsarbeitern aus der Region zu erfahren.

Ein besonderer Dank gilt Karel Heyndrickx und Agnes De Rycke für ihre Offenheit, ihr Engagement und ihre Unterstützung.

Das Projekt wird gefördert durch die Patenschaft für Demokratie Eilenburg – Laußig – Bad Düben.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 18.03.2024, 15:03 Uhr

Die neue Handreichung zum Thema „Holocaust und Kolonialismus – Deutungskämpfe um das Erinnern?“ ist da!

Die Publikation entstand im Rahmen der Fachtagung „Holocaust und Kolonialismus – Deutungskämpfe um das Erinnern?“, die am 23. November 2023 im Leipziger Neuen Rathaus stattfand.

Die Broschüre versammelt Beiträge, die von den Referent*innen zu den Inhalten ihrer Vorträge und Workshops verfasst wurden und diese kompakt wiedergeben. Sie beleuchtet die aktuellen erinnerungspolitischen Debatten sowie die vielfältigen Herausforderungen, die sich aus dem Vergleich historischer Ereignisse, insbesondere zwischen dem Holocaust und dem Kolonialismus, ergeben.

Mit Beiträgen von:
Dr. Skadi Jennicke (Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig)
Dr. Steffen Klävers
Mira Yacine (Zentrum für Antisemitismusforschung)
Oliver Neef (Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig)
Max Gorskih
Prof. Dr. Jan Gerber (Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow)
Tobias Kobe (Leiter des Referates Strategische Kulturpolitik der Stadt Leipzig)
Henry Lewkowitz (Erich-Zeigner-Haus e.V.)
Christopher Mäbert (Erich-Zeigner-Haus e.V.)

Die Broschüre ist ab sofort kostenfrei zu beziehen und steht hier zum Download bereit. Die Handreichung ist ebenso kostenfrei in Print-Version verfügbar. Bei Interesse können Sie sich gerne bei uns per Mail unter kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de melden.

Das Projekt wurde durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Leipzig: „Ort der Vielfalt“ gefördert.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 12.03.2024, 17:03 Uhr

„Es geht um die Sicherung demokratischer und weltoffener Werte“ – Artikel von Henry Lewkowitz zur Gefährdung der Erinnerungskultur durch die extreme Rechte

Wenngleich der Diskurs um die „angemessene“ Erinnerung an die NS-Verbrechen keineswegs neu ist, zeigt er sich derzeit wieder so aktuell wie lange nicht mehr. Die bisherige Erinnerungspolitik stellt eine kritische Aufarbeitung des Holocaust dar und gilt als zentraler Teil der politischen Identität Deutschlands. Doch es zeigt sich immer wieder, dass sie von vielen – an erster Stelle den extremen Rechten – in Frage gestellt wird.

Was dies bedeutet, erklärt unser Geschäftsführer Henry Lewkowitz in seinem Artikel in der Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog dokdoc.eu. Eine deutsche Übersetzung finden Sie hier:

Nachdem am 08. Mai 2020 der 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus in Europa gefeiert wurde, wandelte sich auf einmal der Diskurs durch rechtspopulistische Politiker. Statt diesen Gedenktag als „Tag der Befreiung“ zu bezeichnen, sprachen sie vom „Tag der absoluten Niederlage“.
Die Folge: Kontroversen, Polarisierung und eine zunehmende Infragestellung der bisherigen Erinnerungspolitik. Die jährlich durchgeführte MEMO-Studie zur Erinnerungskultur in Deutschland belegt dies auf beeindruckende Weise.

Die „MEMO-Studie“

Die Ergebnisse aus den vergangenen Jahren zeigen, dass immer mehr Deutsche sich von der „negativen“ Geschichte ihres Landes abkehren wollen und den Fokus auf die „positive“ Geschichte setzen wollen, etwa die der Wiedervereinigung. In Zahlen ausgedrückt sieht dies folgendermaßen aus:

Die Studienergebnisse aus dem Jahr 2022 stimmen in diese erinnerungspolitischen Tendenzen ein.

In den Köpfen, auf der Straße, in den Parlamenten

Neben den wissenschaftlichen Erhebungen und verbalen Entgleisungen von Politikerinnen und Politikern zeigt sich auf außerparlamentarischer und intellektuellen Ebene in der Neuen Rechten, dass das Thema Erinnerungskultur strategisch im vorpolitischen, also nicht parlamentarischen Raum gesetzt wird. Die „Diagnose“, die Martin Sellner, der Kopf der Identitären Bewegung, 2019 auf Twitter ausstellte, lautet diesbezüglich: „Schuldkult und Selbsthass sind das Fundament des Westens“. Auch die intellektuelle Rechte äußert sich mit klaren Worten zum Thema, z.B. der Verleger Götz Kubitschek: „Was haben wir heute anzubieten? Keinen deutschen Traum, nur ein deutsches Trauma“. Es zeigt sich, dass hier mit konträren Bedeutungszusammenhängen und erinnerungspolitischen Forderungen agiert wird: So sollen eher „positive“ Denkmale an die Erinnerung „glorreicher Zeiten“ Deutschlands in die Öffentlichkeit gebaut werden statt „negative“ Mahnmale – in Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen. Ein Beispiel dafür sind die Äußerungen des AfD-Politikers Björn Höcke, der 2017 das Holocaust-Mahnmal in Berlin als „Denkmal der Schande“ bezeichnete.

Es wird damit deutlich, wie entsprechende, der Neuen Rechte nahestehenden Strukturen und Parteien gezielt immer wieder das Thema Erinnerungskultur besetzen und versuchen, nach eigenen Vorstellungen zu wandeln. Die bewusste Relativierung der NS-Verbrechen durch Aussagen wie „Vogelschiss in unserer […] Geschichte“ (Alexander Gauland, 2018) deutet auf den Versuch der Etablierung eines „neuen Geschichtskonzeptes von rechts“ hin. Dies wird auch am Beispiel der Forderung von Björn Höcke – AfD-Spitzenkandidat für die Thüringer Landtagswahl – nach einer „erinnerungspolitische[n] Wende um180°“ deutlich.

„Erweiterte Geschichtsbetrachtung oder eher Schlussstrichdebatte?“

Obwohl die AfD in ihrem Grundsatzprogramm (2016) von einer „erweiterten Geschichtsbetrachtung“ spricht, handelt es sich in der Praxis um das Gegenteil: Es geht darum, die NS-Erinnerung abzuschließen und die Verantwortung der Deutschen für den Holocaust zu relativieren – oder nicht mehr zu thematisieren. Man kritisiert die angebliche „Beschränkung der deutschen Erinnerungskultur auf die Zeit des Nationalsozialismus“ und wünsch sich eine Sichtweise auf die deutsche Geschichte, die die „positiven, identitätsstiftenden Aspekte“ hervorhebt. Die AfD hat kein Interesse daran, sich mit der Täterschaft der Vernichtung von 6 Millionen jüdischen Menschen auseinanderzusetzen. Stattdessen sieht sie sich und die Bevölkerung lieber in der Opferrolle.

In diesem Zusammenhang ist es plausibel, zu behaupten, dass das Nachlassen der Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit mit dem Aufstieg rechtspopulistischer Bewegungen und Wahlerfolge in Verbindung steht. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, muss unbedingt dafür gesorgt werden, dass jede neue Generation sich dieser Geschichte annimmt.

Vereine, Gruppen und zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich in der historisch-politischen Bildungsarbeit engagieren, spielen an der Stelle eine entscheidende Rolle. Zusammen mit den Schulen sensibilisieren junge Menschen dafür, sich kritisch mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen und aktiv gegen die Tendenz zur Verharmlosung und Relativierung vorzugehen. Ein Beispiel dafür lässt sich etwa an einem Stolperstein-Projekt des Erich-Zeigner-Haus e.V. in Leipzig zeigen. Am 5. Oktober 2015 verlas die bekennende Holocaust-Leugnerin Tatjana Festerling auf einer Großdemonstration rechtsextremer und rechtspopulistischer Bewegungen in Leipzig eine Biografie der jüdischen Familie Rosenzweig, mit dem Ziel deren Echtheit in Frage zu stellen: „Wer diese Geschichten glaubt, ist der größten deutschen Lüge aufgesessen“, behauptete Festerling am Ende. Dabei zerriss sie, auf welchem der Auszug stand, den sie gerade vorgelesen hatte. Der Skandal kann heute noch auf Youtube gesichtet werden: Beispiele dieser Art gibt es mittlerweile viele. Der Erich-Zeigner-Haus e.V. erforschte dann mit Schülerinnen und Schülern einer lokalen Schule die Lebensläufe jedes einzelnen Familienmitglieds und verlegte dann Stolpersteine vor dem Haus, wo sie bis zu ihrer Deportation gelebt hatten. So konnte im öffentlichen Raum ein Zeichen gesetzt werden und die Erinnerung an das Schicksal der Familie Rosenzweig wachgehalten werden.

Kritische Erinnerungskultur als Wertevermittlung für die Jugend

Identität und Werte sind durch das Geschichtsbild rechtsextremistischer und rechtspopulistischer Parteien und Strukturen in Gefahr, verloren zu gehen. Erinnerungskultur spielt als Argumentationsfigur eine elementare Rolle in deren Begründung von Nationalismus, Chauvinismus und Ethnozentrismus. Deutlich wird diese Entwicklung nicht zuletzt im Kontext der Landtagswahlkämpfen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg.

Das derzeitige Erstarken der extremen Rechten darf nicht dazu führen, dass die Notwendigkeit einer lebendigen Erinnerungskultur und eine umfassende historisch-politischen Bildungsarbeit vernachlässigt wird – in Ost-Deutschland aber auch im Rest der Bundesrepublik. Stattdessen sollten wir diese Entwicklungen als Aufforderung betrachten, neue Zugänge zur Vergangenheit bereitzustellen und verstärkt das Engagement der Zivilgesellschaft zu fördern. Ihr Ziel ist nicht nur ein Wirken in der Gegenwart, sondern auch – und vor allem – eine Sicherung demokratischer und weltoffener Werte in der Zukunft.

Jugendprojekte
gepostet am: Donnerstag, 29.02.2024, 17:02 Uhr

Digitaler Reader zum Stolperschwellen-Projekt für die Hubertusburg erschienen

Im Stolperschwellenprojekt in Zusammenarbeit mit dem Thomas-Mann-Gymnasium Oschatz recherchierten 20 Schüler:innen der 10. bis 12. Klassenstufe in regelmäßigen Projekttreffen zu den NS-Euthanasieverbrechen in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Hubertusburg.

Um einerseits den aktuellen Forschungsstand zu den Opferzahlen der NS-Euthanasie öffentlich sichtbar zu machen und andererseits den Opfern der NS-Verbrechen zu gedenken, wollen sie am 07. Mai 2024 eine Stolperschwelle mit einer ausführlicheren Informationstafel am Haupteingang des heutigen Krankenhauses in der Hubertusburg installieren und somit das Projekt zum Abschluss führen.

Heute erscheint hierzu unser Digitaler Reader, in dem die Hintergründe und der Ablauf des Projekts ausführlich festgehalten sind. Er in dem folgenden Dokument nachzulesen:

Neuigkeiten
gepostet am: Samstag, 24.02.2024, 8:02 Uhr

2 Jahre russischer Angriffskrieg: Interview mit der Studentin Sofiia aus Kiew

Vor 2 Jahren am 24. Februar 2022 begann der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

Zu diesem Anlass hat das, unter Trägerschaft des Erich-Zeigner-Haus e.V. stehende, Projekt www.antisla.de in zwei Teilen ein Gespräch mit der Studentin Sofiia aus Kiew mit dem Titel:  „Jedes Mal, als ich sie gehört habe, dachte ich, dass ich schon tot bin.“ veröffentlicht. Sie schildert ihre Erlebnisse zu Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022. 

Das Gespräch führte Anna Villkova aus St. Petersburg. 

Das Interview ist abrufbar unter: www.antisla.de
Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 19.02.2024, 16:02 Uhr

Wir gedenken den Opfern des rassistischen Anschlags vom 19.02.2020 in Hanau

Heute vier Jahre nach dem rassistischen Anschlag von Hanau gedenken wir Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin.

Immernoch sind viele Fragen rund um die Tatnacht und das Behördenversagen offen. Es braucht eine umfassende Aufklärung, Konsequenzen und Gerechtigkeit.

In Leipzig findet heute eine Gedenkveranstaltung um 18:00 Uhr im Rabet statt.

Weitere Informationen sind bei der Initiative 19. Februar zu finden.

Neuigkeiten
gepostet am: Samstag, 17.02.2024, 16:02 Uhr

Happy Birthday Erich Zeigner!

Heute vor 138 Jahren, am 17.02.1886, wurde Erich Zeigner geboren.
Der Namensgeber unseres Vereins ist nicht nur durch seine politische Arbeit, sondern insbesondere durch seinen Mut im Kampf gegen den deutschen Faschismus ein Vorbild für unsere Arbeit. So unterstützte er beispielsweise gemeinsam mit Pater Aurelius Arkenau und Johanna Landgraf verfolgte jüdische Mitmenschen zwischen 1939 und 1944. Aufgrund seines Engagements im Leipziger Rettungswiderstand wurde er mehrfach verhaftet und angeklagt sowie 1944 u.a. nach Sachsenhausen deportiert. Nach der Befreiung des Konzentrationslagers konnte Zeigner nach Leipzig zurückkehren, wo er seine politische Arbeit wieder aufnahm und von 1945 an bis zu seinem Tode am 5. April 1949 das Amt des Oberbürgermeisters bekleidete.

Wir sind davon überzeugt, dass kritische Erinnerungen an die NS-Verbrechen weitergegeben werden müssen. Es ist wichtig, die Geschichten der Menschen, die unter dem NS-Regime verfolgt wurden, weiterzutragen. Wir wollen aber auch an die Menschen erinnern, die sich in dieser Zeit trotz großer damit verbundener Gefahren für Solidarität und Zivilcourage entschieden haben. Erich Zeigner war einer von ihnen – und die Werte, aus denen er die Motivation seiner Handlungen zog, sind noch heute Ausgangspunkt unserer Arbeit, mit der auch wir zur gelebten Zivilcourage motivieren wollen.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 15.02.2024, 13:02 Uhr

Anstieg rechtsextremer Vorfälle an Sachsens Schulen

Wir beobachten mit Besorgnis den drastischen Anstieg rechtsextremer Vorfälle an sächsischen Schulen, wie die Antwort des Kultusministeriums auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Kerstin Köditz ergab.

Es ist alarmierend, dass innerhalb nur eines Jahres rechtsmotivierte Straftaten um 67 Prozent auf 122 Fälle stiegen und es weitere 149 Vorfälle mit rechtsextremem Hintergrund gab, welche jedoch nicht zu einer Strafanzeige führten. Zudem ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Die genauere Betrachtung der Fälle macht fassungslos. So zeigte beispielsweise ein Schüler bei der Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Buchenwald im Mai 2023 am Glockenturm den Hitlergruß, während ihn ein Klassenkamerad filmte und das Video anschließend verbreitete. Berichtet wird aber auch von rassistischen und antisemitischen Beleidigungen, Drohungen, Verbreitung von NS-Propaganda bis hin zu tätlichen Übergriffen.

Dringend erforderlich ist jetzt eine verstärkte politische Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche in Sachsen. Jedoch gibt es auch einen hohen Nachschulbedarf für das Lehrpersonal, u.a. angesichts neuer Erscheinungsformen des Rechtsextremismus.

Historisch-politische Bildungsmaßnahmen sind entscheidend, um junge Menschen für demokratische Werte zu sensibilisieren und menschenfeindliche Ideologien zu bekämpfen. Es braucht eine finanzielle Stärkung von Vereinen und Projekten, die sich dieser Aufgabe widmen!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 30.01.2024, 13:01 Uhr

91 Jahre nach der NS-Machtübertragung auf die Straße!

Heute, am 30. Januar 2024, 91 Jahre nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten, finden erneut Demonstrationen gegen den erstarkenden Rechtsextremismus statt.

Wir rufen dazu auf, an der Kundgebung um 18:00 Uhr auf dem Nikolaikirchhof vom Bürger:innenbündnis „Leipzig für alle“, sowie an der Demonstration „Für eine progressive Politik gegen Faschismus“ ebenfalls um 18:00 Uhr auf dem Augustusplatz teilzunehmen!

Weitere Informationen zu den beiden Veranstaltungen sind hier zu finden:

https://wolff-christian.de/30-01-2024-um-18-00-uhr-leipzig-fuer-alle/

https://platznehmen.de/2024/01/25/demo-91-jahre-nach-der-ns-machtuebernahme-auf-die-strasse-alle-zusammen-gegen-den-faschismus-und-die-afd/

Nie wieder ist jetzt!

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gepostet am: Donnerstag, 11.01.2024, 14:01 Uhr

Schändung der Stele für die Erinnerung an jüdischen Fußballklub SK Bar Kochba

Am vergangenen Mittwoch stellte der neue Wohnungswirtschafter der Elsterstraße 7 fest, dass die 2018 durch den Erich-Zeigner-Haus e.V. und IG-Bau eingeweihte Gedenkstele geschändet wurde. Die Stele, die vom renommierten Künstler Fischer-Art entworfen wurde, erinnert an die Zerstörung der an der Elsterstraße 7 einst ansässigen Geschäftsstelle des jüdischen Fußballklubs SK Bar Kochba zur Reichspogromnacht vom 09.11.1938.

Unterstützt wurde das Projekt damals von dem Tüpfelhausen – Das Familienportal e.V. und der israelitischen Religionsgemeinde Leipzig.

In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurde das Haus, in dem der Verein wirkte, von der Gestapo zunächst verwüstet und der Verein durch die NS-Diktatur im Jahr 1939 zur Selbstauflösung gezwungen. Viele Vereinsmitglieder wurden verhaftet, interniert, mussten fliehen, verloren ihre Heimat oder wurden ermordet. Damit soll die Stele an diese fast vergessenen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern, die bis zum 9. November 1938 neben ihrer Sportstätte in der Delitzscher Straße ihr Jugendhaus und ihre Geschäftsstelle in der Elsterstraße 7 in Leipzig innehatten.

Die Gedenkstele wurde am 29. Juni 2018 in der Elsterstraße 7 eingeweiht. Bei der Einweihung der Tafel waren auch Bat-ami und Orly Goldstein anwesend, die viele Familienmitglieder im Holocaust in Deutschland und weit darüber hinaus verloren haben. Bat-amis Vater, Hermann Bernhard Rafe spielte beim SK Bar Kochba in Leipzig selbst als Stürmer, er schaffte es in Israel zu überleben. 

„Wir wurden vor einigen Jahren schon einmal darüber informiert, dass die Gedenkstele beschmiert wurde, sie konnte damals allerdings schnell gereinigt werden. Heute ist es etwas ganz anderes: Der Fußballer wurde gewaltsam entfernt“, sagt Henry Lewkowitz, der Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e.V. Der Vereint ruft auf seiner Homepage und den Social-Media-Seiten nun auf, für die Reparatur zu spenden. „Leider reiht sich diese Schändung in eine Liste antisemitischer Straftaten ein und darf nicht unwidersprochen bleiben. Daher wollen wir durch Spenden finanziert, die Stele wieder aufbauen lassen“, so Lewkowitz weiter.

Der Sachschaden beläuft sich auf ungefähr 2000€.

Die Kontoverbindung für Spenden lautet:
Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
Verwendungszweck: Gedenkstele
IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96

Vielen Dank für Ihre und Eure Unterstützung!

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gepostet am: Dienstag, 12.12.2023, 14:12 Uhr

Schülerinnen und Schüler aus Oschatz sammeln Spenden für eine Stolperschwelle

Eine Schülergruppe des Oschatzer Thomas-Mann-Gymnasiums erforscht Euthanasie-Verbrechen. Für ihr Ziel, eine Stolperschwelle als Mahnmal an der Hubertusburg verlegen zu lassen, haben sie am Mittwoch Spenden gesammelt. Der MDR-Sachsenspiegel begleitete sie dabei:

https://www.tmg-oschatz.de/unsere-schule/aktuelles/698-mdr-sachsenspiegel-am-13-12-23-spenden-fuer-stolperschwelle.html

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gepostet am: Dienstag, 21.11.2023, 14:11 Uhr

Ein Audiowalk zur NS-Zwangsarbeit in Bad Düben und dem „Lager Heide“

Auf der diesjährigen Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie Eilenburg-Bad Düben-Laußig, die am 16. November 2023 in Eilenburg stattfand, stellte der verantwortliche Mitarbeiter Christopher Mäbert ein neues Projekt zur NS-Zwangsarbeit in der Dübener Heide vor.

Im Mittelpunkt des Projektes steht die Auseinandersetzung mit dem Thema Zwangsarbeit im Nationalsozialismus. Nur wenige Kilometer außerhalb von Bad Düben befand sich auf dem damaligen Gelände des Deutsche Sprengchemie Werkes Moschwig ein Zwangsarbeitslager. Das „Lager Heide“ und seine Geschichte sind jedoch in Bad Düben wenig bekannt.

Seit Anfang des Jahres erforschen die Schüler*innen der Oberschule und des Evangelischen Schulzentrums Bad Düben gemeinsam die Lokalgeschichte ihres Heimatortes. Sie recherchieren die Biografien und Schicksale ehemaliger Zwangsarbeiter*innen, die unter unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen im Lager leiden mussten. Zudem ist es ein Ziel des Projektes, die Spuren und Verflechtungen der Zwangsarbeit in die damalige Stadtgesellschaft Dübens sichtbar zu machen.

Die Schüler*innen konzipieren einen Audiowalk, also eine Art Hörspiel, dass die Geschichte für Hörende entlang einer bestimmten Route durch die Stadt erfahrbar macht. Der Audiowalk soll als Projektergebnis allen Interessierten dauerhaft zur Verfügung stehen.

Das Projekt wird im Herbst 2024 mit einer öffentlichkeitswirksamen Präsentation des Audiowalks abgeschlossen. Im kommenden Jahr findet eine inhaltliche Ausarbeitung der konkreten Stationen des Hörspiels im Rahmen von Projekttagen und Stadterkundungen statt. Neben der inhaltlichen Erarbeitung sollen die Schüler*innen eigene Texte schreiben, Musik- und Soundeffekte erstellen sowie Tonaufnahmen einsprechen, abmischen und schneiden. Zudem ist eine Exkursion in die Gedenkstätte für Zwangsarbeit in Leipzig sowie die Durchführung eines Gesprächscafé in Bad Düben geplant, bei dem lokale Akteur*innen, Schüler*innen und Einwohner*innen in den Austausch zu den Themen Kriegsende, Zwangsarbeit und Nationalsozialismus kommen sollen.

Das Projekt wird gefördert durch die Patenschaft für Demokratie Eilenburg-Bad Düben-Laußig und findet in Kooperation zwischen dem Erich-Zeigner-Haus e.V. und dem raum4-Netzwerk für künstlerische Alltagsbewältigung e.V. statt.

Jugendprojekte
gepostet am: Freitag, 27.10.2023, 15:10 Uhr

Ein Stolperstein für Erich Ferl

Am 26. Oktober 2023 wurden an mehreren Stellen in Leipzig neue Stolpersteine verlegt. Wir konnten mit der Verlegung eines Stolpersteins für Erich Ferl in der Wurzner Straße 171, seinem ehemaligen Wohnort, unser Projekt mit Schüler*innen der Neuen Nikolaischule abschließen.

Erich Ferl war kommunistischer Widerstandskämpfer und in der KPD-Jugend organisiert. Am 23.03.1933 nahm er an einer Zusammenkunft im Parteilokal „Parkfrieden“ teil. Ein SA-Sturm überfiel das Lokal und schoss auf den fliehenden Erich Ferl. Getroffen von 5 Kugeln starb er einen Tag darauf im Alter von 17 Jahren. 

Wir freuen uns besonders, dass wir mit seiner ehemaligen Adresse als Verlegungsort einen authentischen Platz zur Erinnerung schaffen konnten. Damit schließen wir die erinnerungspolitische Lücke, die ab 1989 bestand, da die damalige Erich-Ferl-Straße in die Wurzner Straße umbenannt wurde. Der Stolperstein soll uns an Erich Ferls Schicksal und an die NS-Verbrechen erinnern, aber uns auch heute eine Mahnung sein, sich gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form der Diskriminierung zu erheben.

Wir danken den Schüler*innen der Neuen Nikolaischule und der betreuenden Lehrerin für ihr Engagement, sowie allen Spender*innen, den Musiker*innen, der AG Stolpersteine Leipzig und allen Anwesenden!

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 13.10.2023, 12:10 Uhr

Wir schützen jüdisches Leben!

Liebe Freundinnen und Freunde,

die Terrororganisation Hamas ruft in einer aktuellen Erklärung weltweit zu Gewalt gegen Juden auf. Jüdisches Leben ist nach dem Massaker in Israel nun weltweit in Gefahr!

Lasst uns in dieser bitteren Stunde gemeinsam ein Zeichen setzen. Je mehr Unterstützer Farbe bekennen, desto stärker wird das Signal gegen die unmenschlichen Taten: Nicht mit uns! Juden in Israel und weltweit brauchen jetzt die Unterstützung der Mehrheitsgesellschaft dringender denn je. Lasst eure jüdischen Bekannten, Verwandten, Freunde und Mitbürger sehen, dass ihr zu ihnen steht und dass Antisemitismus, Hass und Terror nirgendwo auf der Welt akzeptiert werden dürfen.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 12.10.2023, 10:10 Uhr

Stellungnahme zum Angriff auf Israel

Angesichts des terroristischen Angriffs der Hamas auf den Staat Israel, genau 50 Jahre nach dem Krieg gegen Israel ebenfalls während des jüdischen Feiertags Jom Kippur und 4 Jahre nach dem antisemitischen Anschlag auf die Synagoge in Halle, wird uns erneut bewusst, wie gefährdet jüdische Existenz sowohl in Israel wie in Deutschland ist. Als Erich-Zeigner-Haus erklären wir unsere Solidarität mit Israel und den jüdischen Gemeinden in Deutschland. Gerade weil sich Antisemitische Einstellungen in Deutschland weiter verfestigen und im politischen Spektrum aufgegriffen werden[1], ist unsere Wachsamkeit und unser Engagement nachhaltig gefordert.
Wir rufen Politik und Polizei auf, jüdische Einrichtungen mit besonderem Einsatz zu schützen und israelfeindlichen Kundgebungen eine Absage zu erteilen.
Das Erich-Zeigner-Haus wird sein Bildungspolitisches Engagement gegen Antisemitismus weiter verstärken. 

[1] Quelle: Die distanzierte Mitte. Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2022/23
Hg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung v. Franziska Schröter. S. 69-70 unter: https://www.fes.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=91776&token=3821fe2a05aff649791e9e7ebdb18eabdae3e0fd

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 10.10.2023, 15:10 Uhr

Spendenaufruf: 30.000€ für die Restaurierung und den Umzug des Erich-Zeigner-Hauses benötigt

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. hat das große Glück, seit 1999 seinen Sitz in den ehemaligen Wohn- und Arbeitsräumen des Namensgebers zu haben. Diese historische Umgebung gibt uns als Verein die Möglichkeit, ein authentischer Ort für authentische politische Arbeit zu sein. Dies ist ein Privileg, dass wir die vergangenen fast 25 Jahre täglich schätzen. 

Das Haus selbst steht seit den 1880er Jahren. Immer wieder ist nur das Nötigste saniert worden, nur mit geringem Kostenaufwand etwas repariert oder erneuert worden. Nun standen der Erich-Zeigner-Haus e.V. und alle anderen Vereine, die hier ihre politische Bildungsarbeit machen vor dem Scheideweg: Zusehen, wie alles langsam zerfällt oder Gelder akquirieren, um das Haus sanieren zu können. Das Haus ist mittlerweile im Besitz des Kulturamts der Stadt Leipzig. Mit Geldern der Stadt, vorallem aber durch PMO-Mittel (Gelder der Parteien- und Massenorganisationen der ehemaligen DDR) konnten unglaubliche 2,2 Mio Euro zusammengetragen werden, um dieses Haus im Sinne des Denkmalschutzes, der Inklusion und auf des technischen Standes des 21. Jahrhunderts im neuen Glanz erstrahlen zu lassen. 

2,2 Mio Euro klingen so enorm viel, sie reichen aber nur für das Große, das Nötigste und Offensichtliche. Gebraucht werden aber noch zusätzlich 30.000€ für nicht förderfähige Kosten, wie den Umzug (während der Sanierung müssen alle Mieter von 2024-2026 ausziehen) und die Restaurierung der historischen Möbel, Bücher etc. von Erich Zeigner, seiner Ehefrau und seiner Sekretärin Johanna Landgraf. Diese 30.000€ versuchen wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. als Spenden bis zum 31.12.2023 zusammenzutragen.

Wir bitten Sie um Ihre Unterstützung!
Über die Seite betterplace.org können Sie unser Spendenprojekt einsehen sowie die Unterteilung der einzelnen Spendenposten nachvollziehen. Auch können Sie an dieser Stelle einfach eine Spende hinterlegen. Über die Seite erhalten Sie eine Spendenquittung: https://www.betterplace.org/de/projects/127625?utm_campaign=user_share&utm_medium=ppp_sticky&utm_source=Link
Sie können auch direkt auf unser Spendenkonto überweisen und bekommen durch den Verein eine Spendenquittung zugesandt. 

Spendenkonto:
Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96
Verwendungszweck: Restaurierung und Umzug EZH, Name, Adresse

Zusätzlich möchten wir Sie darum bitten, diesen Spendenaufruf mit Ihren Bekannten, KollegInnen oder in der Familie zu teilen. 
Wir danken Ihnen im Voraus herzlich für Ihre Unterstützung. Sollten Sie Rückfragen haben, können Sie sich gerne telefonisch oder per Mail an uns wenden.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 04.10.2023, 14:10 Uhr

Auftaktveranstaltung des Leipziger Netzwerk für Demokratie

Unter der Trägerschaft des Erich-Zeigner-Haus e.V. startete in diesem Jahr ein neues Projekt zur Förderung und Stärkung der Demokratiearbeit in Sachsen. Das zivilgesellschaftliche Projekt mit dem Titel „Leipziger Netzwerk für Demokratie“ wird durch das Programm „Weltoffenes Sachsen“ von 2023 – 2025 gefördert. Mit dem Projekt sollen in der Messestadt nachhaltige und langfristig wirksame Strukturen der Demokratiearbeit etabliert und unterstützt werden.

Das Projekt richtet sich an bereits vorhandene Akteure der Demokratiearbeit sowie an interessierte Leipziger:innen aus dem gesamten Stadtgebiet, die sich für ein demokratisches Zusammenleben und gegen Ungleichwertigkeitsideologien einsetzen sowie menschenfeindlichen und antidemokratischen Positionen entgegentreten wollen. Das Projekt unterstützt, berät und vernetzt Vereine, Institutionen, Organisationen, Initiativen, Schulen und engagierte Leipziger:innen, die sich für ein demokratisches Zusammenleben einsetzen. Weitere Informationen zu den Angeboten des Netzwerks finden Sie auf der Projekthomepage sowie auf Instagram.

Am Freitag, dem 15. September 2023, fand im Vereinshaus des Wasser-Stadt-Leipzig e.V. die Auftaktveranstaltung statt. Über 80 Personen aus den unterschiedlichsten Teilbereichen der Zivilgesellschaft, die in der Demokratiearbeit tätig sind, nahmen daran teil und machten den Beginn des Projekts zu einem vollen Erfolg. Mit einem informativen Input vom RAA Leipzig und von Engagierte Wissenschaft e.V. zum aktuellen Stand der Demokratie in Leipzig und Sachsen, sind wir nach der Vorstellung des Netzwerks in einen spannenden Austausch getreten und haben gemeinsam Ideen und Anregungen für die Arbeit des Netzwerks für die kommenden zwei Jahre gesammelt.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 12.09.2023, 12:09 Uhr

Erich-Zeigner-Haus erhält 5.000€ zur Unterstützung der Vereinsarbeit

Franziska Reichenbacher, die Patin der Möglichmacher-Kampagne vom Sachsenlotto, durfte in diesem Monat ein Projekt auswählen, das mit 5.000€ gefördert wird und hat sich dabei für ein aktuelles Vorhaben unseres Vereins entschieden: das ‚Leipziger Netzwerk für Demokratie‘, welches am 15. September mit einer Auftaktveranstaltung in Leipzig startet. Ziel des Projektes ist die Vernetzung von verschiedenen Vereinen und Institutionen im Raum Leipzig, die sich gemeinsam für die Stärkung der Demokratie einsetzen.

Wir sind zutiefst dankbar für die großzügige Unterstützung, die uns ermöglicht, unsere Mission der Förderung von Weltoffenheit, Zivilcourage und Demokratie voranzutreiben. Die Unterstützung von Franziska Reichenbacher und Sachsenlotto zeigt, wie wichtig es ist, gemeinsam für eine tolerantere Welt einzutreten und dies nur gemeinsam erreicht werden kann!

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 02.08.2023, 10:08 Uhr

2. August: Internationaler Tag des Gedenkens an den Genozid an den Sinti und Roma

Heute Gedenken wir an die unvorstellbaren Leiden, die im Namen der nationalsozialistischen Rassenideologie den Sinti*zze und Rom*nja Europas im Rahmen des Porajmos („Verschlingen“) zugefügt wurden.
Mehrere Hunderttausend Sinti*zze und Rom*nja wurden während dem Holocaust ermordet – unzählige weitere wurden Opfer von Entrechtung, Verfolgung und Terror.

Die Sinti*zze und Rom*nja wurden von den Nazis als „Zi******“ verunglimpft und als Minderwertige betrachtet. Sie wurden systematisch verfolgt, in Ghettos und Konzentrationslagern interniert und in den Gaskammern der Vernichtungslager ermordet. Ihr kulturelles Erbe und ihre Identität wurden auf grausame Weise ausgelöscht.

Der 2. August steht stellvertretend für dieses Leiden: In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden 4300 Sinti*zze und Rom*nja, vor allem Frauen, Kinder und Alte im Zuge einer endgültigen „Liquidierung“ des sogenannten Zi******lagers Auschwitz-Birkenau in den Gaskammern ermordet. Erst seit 2015 gilt der 2. August als Gedenktag an diese Verbrechen gegen die Menschheit – ein Trauriges Zeugnis dessen, dass das öffentliche Gedenken sowie die Thematisierung des Porajmos in unserer Erinnerungskultur lange Zeit ausblieben und nur Dank langen Kämpfen der wenigen Überlebenden und Angehörigen möglich wurden.

In Gedenken an die Opfer des Porajmos und in Solidarität mit den Sinti*zze und Rom*nja setzen wir uns dafür ein, dass die Erinnerung an ihre Geschichten in den Herzen und Köpfen der Menschen weiterleben und die bis heute leider anhaltende Diskriminierung verurteilt und bekämpft wird.

Jugendprojekte
gepostet am: Mittwoch, 05.07.2023, 13:07 Uhr

Rückblick und Dank – Stolpersteinverlegungen im Leipziger Umland

Am Mittwoch, dem 21. Juni 2023 konnte der Erich-Zeigner-Haus e.V. zusammen mit Schülerinnen und Schülern örtlicher Schulen und dem Kölner Künstler Gunter Demnig drei Stolpersteine und eine Stolperschwelle im Leipziger Umland verlegen.

Neben einer Stolperschwelle am alten Friedhof Altscherbitz, die an die Opfer der NS-„Euthanasie“ aus der gleichnamigen Heil- und Pflegeanstalt gedenkt, wurden in Schkeuditz, Bad Lausick und Bad Düben Stolpersteine verlegt.

Schülerinnen und Schüler des Maria-Merian-Gymnasiums recherchierten die Geschichte der Anstalt sowie ihre Rolle in den nationalsozialistischen Euthanasieverbrechen zusammen mit dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig. So konnte neben der Stolperschwelle auch eine Informationstafel erarbeitet werden, die informative Hintergründe zur Anstaltsgeschichte ansprechend aufbereitet. Dieser neue Gedenkort in Schkeuditz wurde unter Anwesenheit vieler Gäste eingeweiht, untermalt von Redebeiträgen von Oberbürgermeister Bergner, der ärztlichen Direktorin Dr. Richter und Herrn Dr. Koppe als Förderer des Projektes sowie einem kulturellen Rahmenprogramm der Schülerinnen und Schüler. Wir bedanken uns bei allen Menschen, die dieses Projekt unterstützt und ermöglicht haben.
Neben der Stolperschwelle wurde vor dem Schkeuditzer Rathaus ein Stolperstein für eines der Opfer aus Altscherbitz – Karl Hering verlegt. Begleitet wurde die Verlegung durch Musik und Lyrik von den Schülerinnen und Schülern der Lessing-Oberschule. Da Hering vermutlich auf Wanderschaft war, bevor er eingewiesen wurde, unterstützen die Verlegung einige Gesellen auf Wanderschaft.

In Bad Lausick wurde durch die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse der Werner-Seelenbinder-Oberschule ein Stolperstein für den Sozialdemokraten Karl Köppel verlegt. In der Leipziger Straße 13 erinnert dieser Stein nun an sein Schicksal. Neben den Schülerinen und Schülern sprachen auch Herr Bürgermeister Hultsch und Schulleiterin Frau Schneider. Anwesend war zudem mit Petra Heine eine entfernte Nachfahrin Köppels, die die Schülerinnen und Schüler bereits während des Projektes unterstützte und einige persönliche Gegenstände der Familie bereitstellte.

Durch Schülerinnen und Schüler des evangelischen Schulzentrums Bad Düben konnte in der Gustav-Adolf-Straße 26 ein Stolperstein für Hans Blume verlegt werden. Dieser war wegen seiner jüdischen Herkunft von seiner Familie getrennt worden und starb im Arbeitserziehungslager Zöschen aufgrund der Haftbedingungen. Dank der Anwesenheit seines Sohnes Joachim Böhlemann wurde die Verlegung zu einem ganz besonderen Moment für alle Anwesenden.

Wir möchten uns bei allen bedanken, die diese Projekte im Leipziger Umland ermöglicht haben und uns in unserer Arbeit tatkräftig unterstützten. Ein großer Dank gilt auch Gunter Demnig, der als Initiator des Projektes nach etlichen Jahren immer noch persönlich die Steine verlegt.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 02.06.2023, 12:06 Uhr

Dank für besonderes gesellschaftliches Engagement: Oberbürgermeister verleiht Henry Lewkowitz Goldene Ehrennadel

Am Dienstag, dem 30.05.2023 zeichnete Oberbürgermeister Burkhard Jung elf ehrenamtlich tätige Leipzigerinnen und Leipziger für ihr soziales, kulturelles oder politisches Engagement mit der Goldenen Ehrennadel der Stadt Leipzig aus.
Die Goldene Ehrennadel der Stadt Leipzig wird bereits seit 1999 an Menschen verliehen, die sich ehrenamtlich in der Stadtgesellschaft besonders nachhaltig engagieren.

Der Geschäftsführer und Stellvertretende Vorsitzende des Erich-Zeigner-Haus e.V. Henry Lewkowitz war dieses Jahr für sein herausragendes politisches Engagement unter den Ausgezeichneten. Der Oberbürgermeister stellte neben seiner Arbeit für den Erich-Zeigner-Haus e.V.  auch seine Mitgliedschaft und Vorstandstätigkeiten in vielen weiteren politischen und demokratiefördernden Vereinen in Leipzig heraus und zeigte auf, wie die Vereinsarbeit, die eng mit Herrn Lewkowitzs Visionen und Ideen verknüpft ist, in den letzten Jahren ausgeweitet werden konnte.

Vor zahlreichen Gästen unterstrich der Oberbürgermeister die wichtige Funktion des Ehrenamts für die Leipziger Stadtgesellschaft und verlas die einzelnen Leistungen der Ausgezeichneten.

„Ich habe mich sehr über diese Auszeichnung und Wertschätzung unserer Arbeit gefreut. Für uns als Erich-Zeigner-Haus e.V. und für mich als Person ist jedoch klar, dass wir uns in Zukunft dennoch nicht zurücklehnen werden, sondern weiterhin für Demokratie und Weltoffenheit in Leipzig engagiert eintreten werden.“ so Henry Lewkowitz.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 08.05.2023, 12:05 Uhr

Zum 8. Mai

Der 8. Mai ist in vielen europäischen Ländern als sog. „Tag der Befreiung“ bekannt, denn heute vor 78 Jahren endete der Zweite Weltkrieg durch die bedingungslose Kapitulation Deutschlands und dem Sieg der Alliierten.

Vor diesem Hintergrund wird heute den Opfern des nationalsozialistischen Regimes gedacht und an sie erinnert, um nicht zu vergessen, aber auch um vorrauszuschauen und zu mahnen.

Denn mit dem Ende des Nationalsozialismus 1945, verschwanden Antisemitismus, Rassismus und andere Formen menschenverachtender Ideologien nicht einfach aus den Köpfen der Menschen, sondern sind auch heute noch weit verbreitet.

So kommt in Leipzig jeden Montag eine Gruppe selbsternannter „Querdenker“ zusammen, unter denen sich neben Verschwörungsideolog*innen und Impfgegner*innen auch Rechtsextremist*innen, Neonazis, Anhänger*innen der Reichsbürger-Bewegung oder Holocaustleugner*innen befinden. Außerdem bekam die rechtspopulistische und rechtsextreme Partei AfD bei der letzten Bundestagswahl 2021 10,3 % der Stimmen und in Sachsen wurde sie bei der Landtagswahl 2019 mit 27,5 % die zweitstärkste Partei. Und auch in anderen europäischen Ländern verzeichnen rechte Parteien hohe Wähler*innenzahlen. So bekam die rechtsextreme Partei Fratelli d’Italia im Sommer 2022 bei der Parlamentswahl in Italien eine klare Mehrheit und ist seitdem Teil der Regierung.

Deswegen ist unabdingbar an die Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes zu erinnern und den Opfern zu gedenken. Denn nur wenn wir uns mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen und diese aufarbeiten können wir Veränderungen bewirken, unsere geschichtliche Verantwortung übernehmen und daran erinnern, dass Hass und Ausgrenzung keinen Platz in unserer Gesellschaft haben dürfen.

Daher rufen wir gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz, ver.di und dem Leipzig. Courage zeigen. e.V. zu einer Demonstration um 18:30 Uhr auf dem Johannisplatz in Leipzig auf und laden Sie und euch ein an der heutigen Demonstration teilzunehmen.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 01.05.2023, 8:05 Uhr

1. Mai – Tag der Arbeit

Heute ist „Tag der Arbeit“. Kennzeichnend für diesen Feiertag ist das Demonstrieren der Arbeiter*innen und Gewerkschaften für die Rechte abhängig Beschäftigter. Seit 1919 ist der 1. Mai in Deutschland Feiertag. Ab 1890 fanden in Deutschland Demonstrationen und Streiks an diesem Tag statt. Im Oktober 1890 beschließt dann die SPD, den 1. Mai zum offiziellen Tag der Arbeiterbewegung zu machen, woraufhin es zu alljährlichen Demonstrationen kommt. Dabei geht es u.a. um Forderungen nach höheren Löhnen oder besseren Arbeitsbedingungen und -zeiten.

Insbesondere in Zeiten von Klimakrise, Gentrifizierung und Preiserhöhungen in beinahe allen Bereichen gewinnen Arbeitskämpfe noch einmal an Bedeutung. Familien, welche ihre Wohnungen verlieren oder die Preislast nicht mehr tragen können, bleiben auf der Strecke.

Vereinnahmung der Proteste durch Rechts

Bereits im dritten Reich okkupierte das NS-Regime den 1. Mai, um sozialdemokratisch, kommunistisch oder anarchistisch orientierte Arbeiter*innen für sich zu gewinnen und oppositionellen Gruppierungen wie Parteien oder Gewerkschaften politisch zu entmachten. Sie beraubten dem 1. Mai jeglicher sozialpolitischer Schlagkraft und degradierten ihn zum „Nationalen Feiertag des deutschen Volkes“.

Damals wie heute versuchen rechte Akteure mit pseudo-sozialen Demonstrationen zu korrumpieren und sich als Alternative zu anderen Protesten zu inszenieren. Neben zahlreichen Demonstrationen in anderen Städten, findet somit auch in Leipzig, so wie jeden Montag, eine sog. Montagsdemonstration statt. An diesen beteiligen sich unter anderem Neonazis, Verschwörungsideolog*innen und Pro-Russische Demonstrant*innen. Zudem ruft die „Patriotische Stimme Deutschlands“ rund um den Ex-NPDler Volker Beiser zu einer Demonstration auf. Gerade aus diesem Grund ist es von Bedeutung, antidemokratischen und reaktionären Akteuren nicht das Feld zu überlassen und sie nicht unwidersprochen ihre Positionen verbreiten zu lassen – damit der 1. Mai weiterhin den sozialen Kämpfen der Arbeiter*innen gilt!

Wir möchten Sie und euch daher auf folgende (Gegen-)Demonstrationen hinweisen:

Der DGB veranstaltet um 11:00 Uhr eine Maidemonstration. Treffpunkt ist vor dem Volkshaus Leipzig, Karl-Liebknecht-Str. 30.

Das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz ruft ab 16:30 Uhr auf dem Augustusplatz zum Protest gegen die Demonstration der „Patriotischen Stimme Deutschlands“ auf.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 17.04.2023, 12:04 Uhr

Trotz alledem! – Kein Vergessen des Überfalls durch die Nationalsozialisten auf das Leipziger Volkshaus

Bevor die NSDAP am 2. Mai 1933 mit der Deutschen Arbeitsfront die freien Gewerkschaften in Deutschland entmachtete und in den Untergrund trieb, verbreitete sie in den Gewerkschaftshäusern Terror und Angst.
Am 9. März 1933 stürmte und besetzte die SA das Leipziger Volkshaus, verwüstet und plündert es. Tagelang brennt im Volkshaushof der Scheiterhaufen. Bücher und Inventar werden gestohlen, Tresore werden aufgeschweißt. Der Überfall war nicht der erste Angriff auf das Haus. Schon einmal, im Jahre 1920, hatten sich Rechtsradikale das Volkshaus als Ziel genommen. Damals wurde es durch Beschuss und Brandstiftung total zerstört, wurden Volkshaus-Angestellte durch die Zeitzer Straße (heute Karl-Liebknecht-Straße) bis in die Kohlenkeller des Neuen Rathauses getrieben.
Viele Gewerkschafter*innen wurden verhaftet und ins Konzentrationslager geworfen.
Erich Schilling, Sozialdemokrat und Vorsitzender des Leipziger Gewerkschaftskartells war Betroffener und Augenzeuge dieser Vorgänge und überlebte das KZ Buchenwald. Sein erster Gang in Freiheit 1945 führt ihn zum Leipziger Volkshaus. Am 18. Mai 1945 beschlossen er gemeinsam mit anderen Gewerkschaftskollegen: „Wir bauen wieder auf. Trotz alledem!“.


In Erinnerung an dieses Verbrechen finden folgende Veranstaltungen des DGB in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Erich-Zeigner-Haus e.V. statt:

Lesung und Podiumsdiskussion „90 Jahre Besetzung der Gewerkschaftshäuser durch die SA – Enteignung und Entmachtung der freien Gewerkschaften durch die NSDAP 1933″

Bei einem Podiumsgespräch diskutieren wir die Vorgänge aus dem Jahr 1933 mit: Dr. Monika Kirst (Freundeskreis Leipziger Volkshausgeschichte e. V.); Prof. Dr. Mike Schmeitzner (Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V.); Dr. Johanna Sänger (Stadtgeschichtliches Museum Leipzig)

Im Anschluss Besuch des Geschichtsbodens des Leipziger Volkshauses mit Frau Dr. Kirst.

Datum: 27. April um 18:30 Uhr
Ort: Erich-Schilling-Saal, Volkshaus, 5. Etage, Karl-Liebknecht-Str. 30, Leipzig


Führung im Stadtgeschichtlichen Museum

Datum: 2. Mai 2023 um 15:30 Uhr
Ort:
Böttchergäßchen 3, Leipzig


Gedenkveranstaltung des DGB Sachsen

Datum: 2. Mai 2023 um 18:00 Uhr
Ort:
Garten des Leipziger Volkshauses
Mit: Burkhard Jung (Oberbürgermeister Stadt Leipzig), Stefan Körzell (Mitglied Bundesvorstand des DGB), Daniela Kolbe (stellv. Vorsitzende DGB Sachsen), Manuela Grimm (Geschäftsf. DGB Leipzig-Nordsachsen), Willy Buschak (Historiker), Dr. Anselm Hartinger (Leiter Stadtgesch. Museum), Arbeiter*innenchor, Musikstudierende der HMT Leipzig


Mahnwache am Haus

Datum: 2. Mai 2023 um 20:30 Uhr
Ort: am Volkshaus Leipzig


Wir bitten um vorherige Anmeldung für die jeweilige Veranstaltung an: Leipzig-Nordsachsen@DGB.de

Alle weiteren Informationen finden Sie unter: 230323_DGB_Flyer_Besetzung_Gewerkschaftshäuser 1933

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 29.03.2023, 11:03 Uhr

100 Jahre Ministerpräsident Erich Zeigner: Umfangreicher Themenabend trifft auf reges Interesse

Anlässlich des 100. Jubiläums der Vereidigung Erich Zeigners als sächsischer Ministerpräsident organisierte der Erich-Zeigner-Haus e.V. einen Themenabend in den historischen Räumlichkeiten des Namensgebers in der Zschocherschen Straße in Leipzig.

Im Anschluss an die Begrüßung der zahlreich erschienenen Gäste und eine thematische Einleitung zum so genannten Krisenjahr 1923 durch Henry Lewkowitz, Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Hauses, wurde den Anwesenden im bis zum letzten Platz gefüllten ehemaligen Wohnzimmer Erich Zeigners dessen Amtszeit als Ministerpräsident sowie dessen Involvement in die organisierte Arbeiterschaft und die Gewerkschaftsbewegung des Leipziger Westens nähergebracht.

Dr. Manfred Hötzel, ausgewiesener Experte für das Leben und Wirken Erich Zeigners sowie die Geschichte der Sozialdemokratie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, erläuterte detail- und umfangreich die Art und Weise, wie Erich Zeigner erst zum Justizminister und schließlich zum Ministerpräsidenten des noch jungen Freistaats Sachsen werden sollte – und wie seine kurze Amtszeit im Herbst 1923 ein jähes Ende finden sollte.

Sein Referentenpartner an diesem Abend, Dr. Nils Franke, promovierter Historiker und Privatdozent an der Universität Leipzig, illustrierte in mehreren Segmenten die Geschichte des Leipziger Stadtteils Plagwitz: erst als eigenständige Gemeinde, dann als aufkommender Industriestandort und schließlich als Nährboden der organisierten Arbeiterbewegung in Leipzig.

Gemeinsam präsentierten Dr. Hötzel und Dr. Franke ein umfangreiches und sehr in die tiefe gehendes Bild über die Person Erich Zeigner, das Jubiläum des Krisenjahres 1923 und die Geschichte der Arbeiterbewegung im Leipziger Westen. Fragen und Gesprächsimpulse aus dem zahlreich erschienenen und interessierten Publikum warfen über die gesamte Dauer des Abends neue thematische Schlaglichter und sorgten für einen gelungenen Themenabend vor vollem Haus.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 08.03.2023, 11:03 Uhr

Zeitzeuginnengespräch mit Frau Dr. Eva Umlauf

Im Rahmen der Wanderausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ des United States Holocaust Memorial Museum, die noch bis zum 17. März 2023 im Neuen Rathaus der Stadt Leipzig zu sehen ist, fand letzten Freitag, am 3. März 2023 ein Zeitzeuginnengespräch mit Frau Dr. Eva Umlauf statt. Dr. Eva Umlauf ist eine der jüngsten Überlebenden des KZ Auschwitz und hat ihre Erinnerungen in dem 2016 erschienenen Buch „Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen“ niedergeschrieben.

Rund 70 interessierte Leipziger*innen kamen in der unteren Wandelhalle zusammen, um Dr. Eva Umlaufs Erinnerungen zuzuhören und Fragen zu stellen.
Moderiert wurde das spannende Gespräch von Dr. Martin Clemens Winter (wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Leipzig).

Wir danken Frau Dr. Eva Umlauf und der Stadt Leipzig für den gelungenen Abend und das die Veranstaltung in diesem Rahmen stattfinden konnte.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 31.01.2023, 14:01 Uhr

Digitaler Reader – Erinnerungskulturelle Jugendprojekte in Schkeuditz 2022

Auch im Jahr 2022 hat der Erich-Zeigner-Haus e. V. erinnerungskulturelle  Jugendprojekte in Schkeuditz durchgeführt. In Zusammenarbeit mit der Lessing-Oberschule und dem Maria-Merian-Gymnasiums in Schkeuditz wurden dabei sowohl ein Stolperstein- als auch ein Stolperschwellenprojekt umgesetzt. Gefördert wurden beide Projekte durch die Stadt Schkeuditz, die Partnerschaft für Demokratie in Nordsachen, die Holger-Koppe-Stiftung sowie die F. C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz.

Damit Interessierte einen besseren Einblick in die Projekte erhalten können, hat der Erich-Zeigner-Haus e. V. auch hierzu eine Dokumentation in Form eines Digitalen Readers angefertigt. Dieser bietet einen genauen Überblick über den Ablauf und den Inhalt der Projekte und steht allen Interessierte hier zum Download zur Verfügung.

Im Zentrum standen bei diesen Projekten das Schicksal von Karl August Hering sowie die NS-„Euthanasieverbrechen“ in der ehemaligen Landesheil- und Pflegeanstalt Altscherbitz.

Das Stolpersteinprojekt zum Verfolgten Karl August Hering findet seinen Abschluss mit der Verlegung am 21.06.2023 um 10 Uhr vor dem Rathaus in Schkeuditz. Die Stolperschwellenverlegung zu den NS-„Euthanasieverbrechen“ in der ehemaligen Landesheil- und Pflegeanstalt Altscherbitz findet am 21.06.2023 um 9 Uhr vor dem Friedhof Altscherbitz statt. Hierzu möchten wir Sie recht herzlich einladen.

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gepostet am: Montag, 23.01.2023, 8:01 Uhr

30.01.2023: Leipzig leuchtet für Demokratie und Menschenrechte – wichtige Hinweise

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gepostet am: Montag, 16.01.2023, 10:01 Uhr

Neue Handreichung „Aktuelle Erscheinungsformen und Herausforderungen des Antisemitismus“ erschienen

Die Publikation entstand im Rahmen der Fachtagung „Aktuelle Erscheinungsformen und Herausforderungen des Antisemitismus“, die vom 29. – 30. September 2022 in Leipziger Neuen Rathaus stattfand.

Die Broschüre versammelt Beiträge, die von den Referent*innen zu den Inhalten ihrer Vorträge und Workshops verfasst wurden und diese kompakt wiedergeben. Neben einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Phänomen, werden in den Beiträgen verschiedene Formen des gegenwärtigen Judenhasses sowie rechtliche und präventive Handlungsmöglichkeiten im Kampf gegen Antisemitismus in den Blick genommen.

Mit Beiträgen von: Vicki Felthaus (Bürgermeisterin und Beigeordnete für Jugend, Schule und Demokratie der Stadt Leipzig), Rabbinerin Esther Jonas-Märtin, Henry Lewkowitz (Erich-Zeigner-Haus e.V.), Prof. Dr. Stephan Grigat (Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien [CARS]), Dr. Olaf Glöckner (Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien e.V.), Benjamin Männel, Dr. des. Ulrike Becker & Michael Spaney (Mideast Freedom Forum Berlin e.V.), Dr. Olaf Kistenmacher (Villigster Forschungsforum zu Nationalsozialismus, Rassismus und Antisemitismus e.V.), Marie Künne (Debunk. Amadeu Antonio Stiftung), Marina Chernivsky (OFEK e. V. | Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment), Susanne Feustel (Kulturbüro Sachsen e.V.) und Peter Lewkowitz.

Die Broschüre ist ab sofort als Printversion kostenfrei über den Verein zu beziehen und steht hier zum Download bereit.

Das Projekt wurde durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Leipzig: „Ort der Vielfalt“ gefördert.

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gepostet am: Mittwoch, 11.01.2023, 14:01 Uhr

Erinnerungskulturelles Theaterprojekt „stolpern“ zu Gast im Theater der jungen Welt

»stolpern« ist ein theaterpädagogisches Kooperationsprojekt zwischen der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin und dem Piccolo Kinder- und Jugendtheater Cottbus. Über mehrere Monate hinweg arbeiten die Theaterpädagogin Mai-An Nguyen und der stellvertretende Theaterleiter des Piccolo Theaters Matthias Heine zusammen mit Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 21 Jahren zum Thema Rechtsruck. Ausgangspunkt für das städteübergreifende künstlerisch-partizipative Format sind die »Stolpersteine«, eine Arbeit des Künstlers Gunter Demnig, mit der er an in der NS-Zeit verfolgte Menschen erinnert.

Nach Vorstellungen und Gastspielen in Berlin, Cottbus, Weimar und Senftenberg, wird das Theaterstück am 03. Februar 2023 um 19:30 Uhr nun auch in Leipzig im Theater der jungen Welt aufgeführt. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Kartenvorbestellung finden Sie hier: https://www.theaterderjungenweltleipzig.de/wann-und-was/stueckdetail/stolpern

Workshop | 01. / 02. Februar

Zusätzlich zu dem Theaterabend gibt es die Möglichkeit am 01. oder 02. Februar einen inszenierungsvorbereitenden Workshop zu vereinbaren. In diesen vierstündigen Workshops für Gruppen ab 12 Personen setzen wir uns ganz persönlich mit den zentralen Konflikten der Inszenierung auseinander und probieren spielerisch verschiedene theatrale Mittel und Wirkungsweisen der Inszenierung »stolpern «aus. Mit geschärften Sinnen können diese dann in der Vorstellung wiederentdeckt werden. Der Workshop findet in den Räumlichkeiten des Leipziger Erich-Zeigner-Haus e.V. statt: Zschochersche Straße 21, 04229 Leipzig.

Workshop Anmeldung über: Mai-An Nguyen (Leitung Theaterpädagogik Schaubühne Berlin) – MNguyen@schaubuehne.de

Förderer: Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ) & Bildungsagenda NS-Unrecht des Bundesministeriums der Finanzen (BMF)

Schaubühne am Lehniner Platz Berlin „stolpern. Ein theaterpädagisches Projekt“. Premiere am Piccolo Kinder- und Jugendtheater, Cottbus am 10. Juni 2022 Premiere an der Schaubühne, Berlin am 17. Juni 2022

© Gianmarco Bresadola, 2022

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 20.12.2022, 14:12 Uhr

Ausstellung: „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ vom 02.01. – 17.03.2023

Die Ausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ des United States Holocaust Memorial Museums widmet sich einer zentralen Frage: Wie war der Holocaust möglich? Die Rolle Adolf Hitlers und anderer führender Persönlichkeiten der NSDAP für die Durchführung der NS-Rassenpolitik ist unbestreitbar. Doch die Abhängigkeit dieser Tätergruppe von unzähligen anderen Menschen ist weniger bekannt. Im NS-Deutschland und im von Deutschland dominierten Europa entwickelten sich überall – in Regierung und Gesellschaft – Formen von Zusammenarbeit und (Mit-)Täterschaft, wo immer Opfer von Verfolgung und Massenmord auch lebten.

Die Ausstellung untersucht die Rolle der gewöhnlichen Menschen im Holocaust und die Vielzahl von Motiven und Spannungen, die individuelle Handlungsoptionen beeinflussten. Dazu gehörten Gleichgültigkeit, Antisemitismus, Vorteilsnahme, Ansehen in der Gemeinschaft, Gruppenzwang oder Chancen auf materiellen Gewinn. Die Ausstellung zeigt aber auch Personen, die den Möglichkeiten und Versuchungen, ihre Mitmenschen zu verraten, nicht nachgegeben haben und uns daran erinnern, dass es auch in extremen Zeiten Alternativen zu Kollaborationen und Täterschaft gibt.

Die Ausstellung wird durch ein pädagogisches Angebot für Schülerinnen und Schüler begleitet. Hierbei wird ein partizipativer Lernansatz verfolgt und lokale Bezüge hergestellt. Durch Dialoge, Fragen und Analyse des historischen Materials werden die Teilnehmenden dabei unterstützt, die Ausstellung zu erkunden und zu verstehen, wie sich der Holocaust aus der Gesellschaft heraus entwickeln konnte. In diesem Lernprozess spielen die Teilnehmenden eine entscheidende Rolle: Sie erarbeiten sich die Bedeutung der historischen Ereignisse und inwiefern diese für sie in der Gegenwart relevant sind. Die pädagogische Begleitung erfolgt durch das Schulmuseum Leipzig und den Erich-Zeigner-Haus e.V.

Die Präsentation der Ausstellung ist eine Kooperation zwischen der Stadt Leipzig und dem United States Holocaust Memorial Museum. Weitere Informationen zu den pädagogischen Angeboten und der Anmeldung finden Sie hier.

Wo? Neues Rathaus der Stadt Leipzig, Untere Wandelhalle

Wann? 02.01. – 17.03.2023

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 29.11.2022, 9:11 Uhr

Spendensammlung | Stolperschwelle für die Erinnerung an die NS-Euthanasieverbrechen in der Heil- und Pflegeanstalt Altscherbitz

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Zusammenarbeit mit dem Maria-Merian Gymnasium Schkeuditz recherchieren 20 Schüler*innen der 10. und 11. Klasse in regelmäßigen Projektreffen zu den NS-Euthanasieverbrechen in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Altscherbitz. Gemeinsam entstand so die Möglichkeit, die Geschichte der Anstalt in Bezug auf die NS-Euthanasieverbrechen aufzuarbeiten.

Dafür trafen sich die 20 Schüler*innen der zehnten und elften Klasse zu Projekttreffen in regelmäßigem Rhythmus, um, neben den einführenden Untersuchungen zu den Massenverbrechen im Rahmen der sogenannten „Behindertenmorde“ in Deutschland und Sachsen, vor Ort im Museum eingehende Lokalrecherche zu betreiben. Am 15. September 2022 gab es bereits eine erste öffentliche Veranstaltung mit dem Oberbürgermeister sowie der Verwaltungsdirektion des heutigen Krankenhauses in Schkeuditz. Dort wurden erste Ideen zur Schaffung eines Gedenkortes in Altscherbtz besprochen. Die Schüler*innen wollen neben einer Stolperschwelle ebenfalls eine Informationstafel rund um den Altscherbitzer Friedhof schaffen, um auf die NS-Euthanasieverbrechen aufmerksam zu machen.

Die Stolperschwelle wird als Mahnmal an die NS-Verbrechen rund um die Heil- und Pflegeanstalt Altscherbitz dienen. Die Geschichte der Anstalt reicht knapp 150 Jahre zurück. Gegründet wurde sie als „Provinzial-Irrenanstalt Altscherbitz“ im Jahr 1876. Ihr Konzept war für die damalige Zeit hochmodern und das „Offene-Tür-System“ ohne Mauern und Gitter galt als Inbegriff der medizinischen und wissenschaftlichen Fortschritts. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten kam der Gedanke der Sterilisation psychisch und körperlicher kranker Menschen auf, welcher auch in Altscherbitz fruchtbaren Nährboden fand. Als am 14. Juli 1933 das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses in Kraft trat, wurden erstmals sieben Frauen aus Altscherbitz zur Sterilisation ins Evangelische Diakonissenhaus nach Halle überführt, woraufhin weitere Sterilisationen folgten. Ab 1940 wurde die Heil- und Pflegeanstalt Altscherbitz zu einer der sogenannten „Zwischenanstalten“, in denen die Menschen zunächst gesammelt und anschließend in Tötungsanstalten geschickt wurden. Der erste Transport aus Altscherbitz im Rahmen der Aktion T4 fand am 1. Juni 1940 statt. Dabei wurden 70 Personen in die Heil- und Pflegeanstalt Brandenburg deportiert und dort in Gaskammern ermordet.

Insgesamt folgten weitere 8 Transporte nach Brandenburg, sodass insgesamt 495 Patient*innen dorthin verbracht und getötet wurden. Nach Schließung der Anstalt in Brandenburg, wurden Patient*innen aus Altscherbitz fortan in die Landesheil- und Pflegeanstalt Bernburg in Sachsen-Anhalt deportiert. Bis zum Ende dieser Phase der „NS-Euthanasie“ wurden nachweislich 1864 Patient*innen aus der Heil- und Pflegeanstalt Altscherbitz getötet. Hunger und Medikamente als Tötungsmittel sind ebenfalls mit der Heil- und Pflegeanstalt Altscherbitz in Verbindung zu bringen. Mindestens 2862 Patient*innen starben durch Hunger und Medikamente als Tötungsmittel entweder in Altscherbitz selbst oder in anderen Einrichtungen durch Transporte aus Altscherbitz. Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher liegen.

Ähnlich einem Stolperstein fertigt der Kölner Künstler Gunter Demnig die ein Meter langen und zehn Zentimeter breiten Stolperschwellen an, um sie ebenerdig in den Gehweg einzulassen. Eine Messingplatte auf der Oberseite trägt eine Gravur, welche an die an diesem Ort begangenen Massenverbrechen erinnert. Auch Stolperschwellen verursachen im übertragenen Sinne ein gedankliches Stolpern der Lesenden.

Die Verlegung einer Stolperschwelle ist mit Kosten in Höhe von ca. 2000 Euro verbunden. Da es sich hierbei um ein Projekt der Zivilgesellschaft für die Zivilgesellschaft handelt, wollen wir ausschließlich um private Spenden werben. Wir bitten Sie daher um eine Spende auf folgendes Konto, um dieses wichtige Mahnmal finalisieren zu können:

Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.

IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96

Verwendungszweck: Stolperschwelle Altscherbitz

V.i.S.d.P. Henry Lewkowitz

Spendenquittungen werden selbstverständlich ausgestellt.

Wir danken herzlich für Ihre Unterstützung!

Außerdem möchten wir Sie zur Verlegung der Stolperschwelle am 23.06.2023 um 9:00 Uhr einladen.

 

Unterstützt wird dieses Projekt von der Partnerschaft für Demokratie in Nordsachsen (PfD Nordsachsen) und der Holger Koppe-Stiftung.

Mit freundlichen Grüßen

Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 24.11.2022, 11:11 Uhr

Einladung zur Vernissage der neuen Dauerausstellung „Ort der demokratischen Zivilcourage im Wandel der Zeit – Das Erich-Zeigner-Haus“am 16.12.2022

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Interessierte,

wir freuen uns sehr, am Freitag, den 16. Dezember 2022, unsere neue Dauerausstellung „Ort der demokratischen Zivilcourage im Wandel der Zeit – Das Erich-Zeigner-Haus“ eröffnen zu können. Zur Vernissage möchten wir Sie/Euch hiermit recht herzlich einladen und würden uns freuen, Sie/Euch um 18 Uhr in den Räumlichkeiten des Erich-Zeigner-Haus e. V. in der Zschochersche Straße 21 in Leipzig begrüßen zu dürfen.

Die Ausstellung legt dabei einen besonderen Fokus auf das demokratiepolitische Wirken Prof. Dr. Erich Zeigners, welcher als ehemaliger sächsischer Ministerpräsident (1923) und Leipziger Oberbürgermeister (1945-1949) zu den wohl interessantesten politischen Persönlichkeiten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehört. Sowohl sein Einsatz für die Demokratie als sächsischer Justizminister (1921) in der noch jungen Weimarer Republik als auch sein Wirken im Leipziger Rettungswiderstand sind dabei ein noch weitgehend unbekanntes Kapitel in der öffentlichen Wahrnehmung und Diskussion.

Daneben freuen wir uns, durch die Ausstellung einen Beitrag zur öffentlichen Wahrnehmung des Erich-Zeigner-Hauses, dessen Lokalgeschichte sowie der aktuellen Demokratiearbeit des Erich-Zeigner-Haus e. V. leisten zu können. Eingerahmt wird die Ausstellung durch einen Begleitband der Autoren Dr. Manfred Hötzel, Dr. Nils Franke und Henry Lewkowitz. Die Grußworte wird Raimund Grafe als Vereinsvorsitzender halten.

Wir freuen uns, wenn Ihrerseits/Eurerseits Interesse zur Teilnahme besteht und wir Sie/Euch am 16. Dezember um 18 Uhr persönlich begrüßen dürfen. Zwecks Planung des Abends freuen wir uns über eine formlose Zusage per Mail an veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de bis zum 13.12.2022.

Bei Rückfragen steht Ihnen das Team des Erich-Zeigner-Haus e. V. jederzeit zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihren/Euren Besuch!

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 10.11.2022, 14:11 Uhr

Rückblick und Danksagung zur Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“

Liebe Leipziger Putzpat*innen,

wir als Team des Erich-Zeigner-Haus e.V. möchten uns herzlich bei Euch und Ihnen bedanken. Nicht nur für das Putzen der Stolpersteine und das Abhalten der Mahnwachen am 9. November sind wir überaus dankbar, sondern auch für die beständige Unterstützung, das Zusenden von Bildern sowie das Teilen unserer Gedenkaktion. Von Eurem und Ihrem unglaublichen Engagement sind wir tief berührt und danken allen vielmals!

Wir freuen uns, dass am gestrigen Tage an allen Stolpersteinen und somit an 226 Stellen in Leipzig ein Licht geleuchtet hat und durch Euer und Ihr Engagement die Erinnerung sowie das Gedenken bewahrt wird.

Ebenso haben wir uns sehr über jede*n Teilnehmende*n unserer Gedenkveranstaltung am Dittrichring gefreut, die den wichtigen Worten der Redner*innen Frank Kimmerle, Friedrich Magirius, Christian Wolff und der Kulturamtsleiterin Dr. Anja Jackes zugehört haben.

Rückblickend lässt sich von unserer Seite erfreulicherweise sagen, dass bisher kaum Vorfälle von Störungen der Mahnwachen oder Schändung der Stolpersteine gemeldet wurden. Sollte es doch noch Bedarf an Rücksprache geben, sind wir selbstverständlich per Mail und Telefon zu erreichen. Nochmals möchten wir uns an dieser Stelle für die vielen tollen Bilder bedanken, die uns erreicht haben, welche wir natürlich auch gerne teilen möchten. Unter den Hashtags #keinvergessen #stolpersteine können sicher auch heute noch Bilder der Stolperstein-Putzaktion auf den verschiedenen sozialen Plattformen geteilt werden. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Mitwirkenden und wünschen Euch und Ihnen alles Gute und beste Gesundheit!

Das Team aus dem Erich-Zeigner-Haus

                  

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 09.11.2022, 10:11 Uhr

„Mahnwache und Stolpersteine putzen“ 2022

 

Zum 84. Mal jähren sich am heutigen Tage die Novemberpogrome. In der Nacht vom 09. auf den 10. November im Jahr 1938 verübte das Nazi-Regime, geleitet von ihrer zu tiefst menschenverachtenden Ideologie, im gesamten Deutschen Reich Brandanschläge auf Synagogen, zerstörte Geschäfte, verwüstete Wohnungen und nahm unzähligen jüdischen Menschen das Leben. Daher möchten wir heute gemeinsam den Opfern der Pogrome und der Shoah gedenken und mahnen.

Menschenverachtende Einstellungen sind leider nach wie vor in weiten Teilen der Bevölkerung zu finden, weshalb das Erinnern und Gedenken an die Opfer unverzichtbar ist. Erst am vergangenen Montag haben verschiedene rechtsextreme und neonazistische Gruppierungen zu einem Fackelmarsch um den Ring – vorbei an Stolpersteinen in der nähe der jüdischen Gedenkstätte – aufgerufen.

Umso wichtiger ist es, dem Gedenken an die Opfer in angemessener Art und Weise Ausdruck zu verleihen und auf die menschenverachtenden Verbrechen des Nazi-Regimes aufmerksam zu machen.

Daher ruft der Leipziger Erich-Zeigner-Haus e. V. zum 15. Mal zur gemeinsamen Aktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ auf. Zur Mahnwache wollen wir gemeinsam die Stolpersteine reinigen und eine Kerze entzünden. Die Aktion zielt unter anderem darauf ab, auf die Einzelschicksale aufmerksam zu machen und nicht zu vergessen, wohin menschenverachtende Ideologien wie Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz führen können. Das Eintreten für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage liegt dabei im Bewusstsein für die Vergangenheit begründet. Das Gedenken und Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus darf niemals in den Hintergrund geraten.

Umso mehr freuen wir uns, dass sich auch in diesem Jahr zahlreiche Putzpat*innen an der Aktion beteiligen.

 

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gepostet am: Dienstag, 01.11.2022, 20:11 Uhr

Alle Stolpersteine an Putzpat*innen vergeben – Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“

Am 9. November findet wieder die Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ statt. Sie sind herzlich eingeladen, als Putzpat*innen sich daran zu beteiligen.

Hier finden Sie auch die Putzanleitung und hier den Link für die Anmeldung. In der Tabelle finden Sie auch die Biografien zu den jeweiligen Personen.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 25.10.2022, 16:10 Uhr

DOCS ON TOUR GEHT IN DIE NÄCHSTE RUNDE

In Witzenhausen wird am 27. Oktober um 19:30 Uhr der Film WEM GEHÖR MEIN DORF? von Christoph Eder gezeigt. Im Anschluss findet ein Filmgespräch mit Vertreter*innen lokaler Aktionsbündnisse aus Witzenhausen statt.

Weitere Vorstellungen finden statt in:

Angermünde (08.11.), FREIE RÄUME – EINE GESCHICHTE DER JUGENDZENTRUMSBEWEGUNGEN

Witzenhausen (10.11.), HINTERM DEICH WIRD ALLES GUT

Angermünde (11.11.), WEM GEHÖRT MEIN DORF?

Gedenkstätte für die Opfer des KZ- Langenstein-Zwieberge (15.11.), DER ZWEITE ANSCHLAG

Quedlinburg (16.11.), WENN WIR ERST TANZEN

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 21.10.2022, 15:10 Uhr

Erich-Zeigner-Haus e.V. veranstaltet Preisverleihung zum Abschluss des sachsenweiten Projekts „Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum“

Das Projekt „Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum“ ist seit Januar 2021 Teil des Workshopangebots des Leipziger Erich-Zeigner-Haus e.V. und wird im Bundesprogramm Demokratie leben! gefördert. Die Workshopreihe hat zum Ziel, Jugendliche und junge Erwachsene für Alltagsrassismus zu sensibilisieren und dem Phänomen so präventiv zu begegnen. Seit Beginn des Projektes wurde der Workshop in insgesamt 11 Städten und Dörfern in den Landkreisen Nordsachsen, Landkreis Leipzig, Landkreis Bautzen, im Erzgebirgskreis, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und der Stadt Leipzig durchgeführt. In den letzten zwei Jahren setzten sich über 200 Jugendliche und junge Erwachsene aus Gymnasien, Oberschulen, Förderschulen sowie FÖJ-Leistende und Studierende der Berufsakademie Breitenbrunn mit den alltäglichen Formen rassistischer Diskriminierung auseinander.

Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Phänomen (Alltags-)Rassismus, erstellten die Teilnehmenden außerdem kurze Videoclips, sog. audiovisuelle Kontexte, in denen sie die behandelten Themen selbstständig aufgriffen und filmisch umsetzten. Seit Projektbeginn sind so ca. 35 Videos entstanden, in denen die Teilnehmenden u.a. Themen wie Rassismus in den Medien oder im Sport sowie alltägliche Formen rassistischer Diskriminierung behandelten.

Die im Projekt entstandenen Videos wurden im Rahmen eines Wettbewerbs von einer Jury, bestehend aus Mitarbeitenden des Leipziger Stadtteilprojekts PERSPECTIVES, akribisch begutachtet, diskutiert und anschließend bewertet. „Auf Anfrage des Erich-Zeigner-Hauses sind wir Teil der Jury geworden und freuen uns, das Projekt auf diese Weise unterstützen zu können. Die Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit dem Thema Rassismus durch das Medium Film findet wir sehr spannend. Die Vielseitigkeit der Beiträge und Verarbeitung der Inhalte durch die Teilnehmer*innen haben uns beeindruckt“, so Clara Nunes, Mitarbeiterin im Projekt PERSPECTIVES und Jurymitglied.

Die Preisverleihung, bei der die im Projekt entstandenen Videoclips ausgezeichnet wurden, veranstaltete der Erich-Zeigner-Haus e.V. am 08. Oktober 2022 im Werk II in Leipzig. Der 3. Platz ging an Schülerinnen und Schüler einer 9. Klasse aus der Werner-Seelenbinder-Schule Bad Lausick. In ihrem Video „Rassismus in Bad Lausick“ befragten die Jugendliche Bewohner*innen der Kleinstadt zum Thema Rassismus und stellten die Aussagen einem Faktencheck kritisch gegenüber. Der 2. Platz im Wettbewerb ging an Schülerinnen aus einer 11. Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasium Taucha. In dem Film „Alltagsrassismus“ setzten sie sich mit der Repräsentation von People of Color in Werbungen und Produktdesign auseinander. Der 1. Platz ging schließlich an zwei ehemalige FÖJlerinnen, die im Rahmen eines Online-Seminars der SUA Umweltakademie an der Workshopreihe teilnahmen. In ihrem Videoclip „Viele kleine Stiche“ beschäftigten sich die Gewinnerinnen mit der Wirkung von Alltagsrassismus auf Betroffene und wählten hierfür eine literarische sowie kreative Ausdrucksweise. Zuletzt gewann eine Gruppe aus einer 12. Klasse der Neuen Nikolaischule in Stötteritz den Anerkennungspreis für ihr Video „Diskriminierung von Asiaten – ein leises Problem der Gesellschaft“. In dem Video interviewten die Schülerinnen und Schüler einen von Rassismus betroffenen Mitschüler und gaben seinen Erfahrungen in dem Beitrag Raum.

Mit der Preisverleihung findet das Projekt praktisch seinen Abschluss. Diesbezüglich konstatiert die Projektleiterin Emily Bandt: „Für eine nachhaltige Bildungsarbeit gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung ist es jedoch langfristig wichtig, solche Projekte in schulische und außerschulische Regelstrukturen zu integrieren und eine fortwährende und ganzheitliche Auseinandersetzung mit dem Thema anzuregen – von der Grundschule bis ins Erwachsenenalter. Dies gilt ebenfalls für die Bildungsarbeit gegen andere Phänomene Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, um letztlich ein gleichberechtigtes, demokratisches Zusammenleben für alle Menschen in unserer Gesellschaft zu stärken.“

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 12.10.2022, 17:10 Uhr

07.-11.11.2022: VILLA Leipzig -Projekttage für Jugendliche zum Gedenken an den 9.11.

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November organisiert Die VILLA Leipzig im Jugendtreff Projekttage mit verschiedenen Themen und Aktionen rund um Stolpersteine, Gedenken und Erinnerung.

 

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gepostet am: Freitag, 07.10.2022, 14:10 Uhr

Rückschau: Fachtagung „Aktuelle Erscheinungsformen und Herausforderungen des Antisemitismus“

Vom 29. bis 30. September 2022 fand unsere Fachtagung „Aktuelle Erscheinungsformen und Herausforderungen des Antisemitismus“ in den Räumlichkeiten des Neuen Rathaus erfolgreich statt.

Im Rahmen von Inputs und Workshops näherten sich die Teilnehmer*innen diesem komplexen Thema an. Neben aktuellen Erscheinungsformen, ging es dabei um die Geschichte des Nahostkonflikts, verschiedene politisch und religiös motivierte Formen von Antisemitismus. Ebenso wurden juristische und allgemeine Handlungsstrategien in den Blick genommen.

Zwischendurch war auch Zeit miteinander ins Gespräch zu kommen, sich über Gelerntes auszutauschen und sich zu vernetzen.

Unser Dank gilt an dieser Stelle allen Referierenden für die spannenden und informativen Beiträge, den Teilnehmenden für den regen Austausch und das mitgebrachte Interesse, der Stadt Leipzig für die Räumlichkeiten und die Förderung, der Bürgermeisterin und Beigeordneten für Jugend, Schule und Demokratie Frau Vicki Felthaus für das Grußwort und  dem Team von Wullewupp für die Verpflegung.

Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 27.09.2022, 10:09 Uhr

Auftakt von DOCS ON TOUR in Halberstadt

Anlässlich des Weltkindertags wurde im Soziokulturellen Zentrum ZORA in Halberstadt der Film „Alleine Tanzen“ von Biene Pilavci gezeigt. Vor circa 40 Zuschauer*innen stellte die Filmemacherin in ihrem autobiografischen Film das Leben ihrer Familie vor, das in der Kindheit vor allem durch Gewaltexzesse und einem lieblosen, respektlosen Umgang miteinander bestimmt war. Die Veranstaltung, die sich insbesondere an Fachkräfte der Sozial- und Jugendarbeit richtete, hatte das Ziel für das Thema häusliche Gewalt in der Familie zu sensibilisieren und warf parallel die Frage auf, welche Möglichkeiten eine Gesellschaft hat, um in solchen gewaltvollen Strukturen zu intervenieren. Gleichzeitig stellte die Filmvorführung den Auftakt des Projekts DOCS ON TOUR dar, das mit drei kuratierten Dokumentarfilmreihen zu gesellschaftlich relevanten Themen ab Herbst 2022 deutschlandweit auf Tour geht.

Nach der Vorführung fand eine Gesprächsrunde mit Biene Pilavci statt, in der die Filmemacherin darüber sprach, inwieweit der Hass zwischen ihren Eltern und die häufigen Gewaltausbrüche sie und ihre vier Geschwister geprägt haben und welche Konsequenzen daraus für den Familienzusammenhalt entstanden sind. Darüber hinaus wurde neben der privaten auch die gesellschaftliche Ebene zum Thema gemacht. Gemeinsam wurde darüber diskutiert, welche Hilfestellungen die Familie gebraucht hätte, um die Situation zu verbessern und welche Personen für Bienes Entscheidung, die Familie mit gerade einmal 12 Jahren zu verlassen, besonders prägend waren. Aus diesen Impulsen heraus entwickelte sich ein intensives und bewegendes Gespräch, dass das Publikum zu persönlichen Statements veranlasste und einen Erfahrungsaustauch auf Augenhöhe möglich machte.

„Der Film ist eine Hommage an die Familie“ – mit diesem Satz endete der Abend, an dem Biene Pilavci mit ihrem Film einen sehr persönlichen Einblick in ihre Familie gegeben hat und die Zuschauer*innen nachhaltig bewegte sowie deren Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte anstoßen konnte.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 23.09.2022, 10:09 Uhr

Pressestimmen zur Klage gegen die Sächsische Aufbaubank

Nach einer unverständlichen Ablehnung von Fördermitteln durch die Sächsische Aufbaubank hat der Erich-Zeigner-Haus e.V. beim Verwaltungsgericht Klage eingereicht.
Unter den folgenden Links finden Sie einige Medienberichte zum Thema.

Leipziger Volkszeitung (Ausgabe vom 29.08.2022)

Leipziger Volkszeitung II (Ausgabe vom 30.08.2022)

Kreuzer (Septemberausgabe)

Leipziger Zeitung (Ausgabe vom 26.08.2022)

Neues Deutschland (Ausgabe vom 04.10.2022)

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 02.09.2022, 15:09 Uhr

Ein neuer Erinnerungsort in Schkeuditz entsteht – Podiumsdiskussion am 15.09.2022 im Kulturhaus „Sonne“

Die Partnerschaft für Demokratie in Nordsachsen lädt im Rahmen der jährlichen
Demokratiekonferenz interessierte Bürger*innen zu einer Podiumsdiskussion am
15.09. um 17 Uhr in das Kulturhaus „Sonne“ in Schkeuditz ein. Anlass ist die geplante Entstehung eines
neuen Erinnerungsortes in Schkeuditz auf dem alten Friedhof Altscherbitz. Hier wird im
nächsten Jahr in Rammen eines Jugendprojekts des Erich-Zeigner-Haus e.V. in Zusammenarbeit mit dem Maria-Merian Gymnasium eine Stolperschwelle sowie eine Informationstafel angebracht, die an die vielen Euthanasie-Opfer des Altscherbitzer Krankenhauses während der Zeit des Nationalsozialismus erinnern soll.

Wir freuen über Ihr Interesse und Ihr Kommen!

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 02.09.2022, 15:09 Uhr

Eröffnung der Ausstellung „Opfer, Täter*innen und offene Fragen. Grauzonen der Erinnerung an die NS-„Euthanasie“ in Altscherbitz“

Gestern Abend fand im Musikzimmer des Erich-Zeigner-Hauses die Eröffnung der Ausstellung Opfer, Täter*innen und offene Fragen. Grauzonen der Erinnerung an die NS-„Euthanasie“ in Altscherbitz“ statt. Wir freuen uns über die zahlreich erschienenen Gäste. Im Rahmen der Ausstellung konnten Einblicke in die lokale Geschichte der Landesheil- und Pflegeanstalt Altscherbitz erlangt und sechs Schicksale näher kennengelernt werden. Diese Schicksale wurden ausgewählt, weil sie in der NS-„Euthanasie“-Forschung als Grauzonen gelten.
Wir sind zudem sehr dankbar für den guten und vielseitigen thematischen Austausch und die gemeinsame Reflexion.
Die Ausstellung wird noch bis zum 30. September für Schulklassen und Besucher*innen geöffnet sein und kann von Montag bis Freitag nach einer Anmeldung per Mail an: kontakt(at)erich-zeigner-haus-ev.de besucht werden.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihren Besuch!

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 01.09.2022, 14:09 Uhr

Die Handreichung zur Fachtagung „Antisemitismus – Aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“ ist da!

Die Publikation entstand im Rahmen der Fachtagung „Antisemitismus – Aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“, die vom 14. – 15. Juni 2022 in Leipzig stattfand.

Die Handreichung richtet sich primär an Praktiker*innen und Multiplikator*innen aus der schulischen und außerschulischen Bildung. Sie fasst die Inhalte der Fachtagung kompakt zusammen, führt Literaturhinweise an und gibt einen Überblick über Institutionen und Vereine in Sachsen, die ihre Arbeit in vielfältiger Weise dem Abbau von Antisemitismus widmen. Teil dieser Handreichung sind ebenfalls drei Module zur Anwendung in der schulischen und außerschulischen Bildung. Die Module knüpfen an die in der Fachtagung vermittelten Inhalte an und sollen den Leser*innen als Anregung dienen, die Ergebnisse der Fachtagung in den beruflichen Alltag weiterzutragen.

Die Broschüre ist als Printversion kostenfrei über den Verein zu beziehen und steht ebenfalls zum Download bereit.

Das Projekt wird im Programm AUF!leben — Zukunft ist jetzt. der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Das Programm ist Teil des Aktionsprogramms Aufholen nach Corona der Bundesregierung

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 30.08.2022, 14:08 Uhr

Erinnerung Austellungseröffnung am Donnerstag, den 1. September 18.00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Wir freuen uns, Sie daran zu erinnern, dass schon am kommenden Donnerstag, den 1. September um 18:00 Uhr die Eröffnung der Ausstellung „Opfer, Täter*innen und offene Fragen. Grauzonen der Erinnerung an die NS-„Euthanasie“ in Altscherbitz“ im Musikzimmer des Erich-Zeigner-Hauses e.V. stattfinden wird.

Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns auf Ihr zahlreiches Erscheinen!

 

 

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gepostet am: Donnerstag, 25.08.2022, 11:08 Uhr

Zwei Stolpersteinverlegungen des Erich-Zeigber-Haus e.V. am 14. September 2022 in Leipzig

Am 14. September 2022 finden zwei vom Erich-Zeigner-Haus e.V. durchgeführte Jugendprojekte ihren Abschluss mit den Stolpersteinverlegungen für Irma Faber und die Familie Nemann.

Seit dem Jahr 2021 recherchierten und rekonstruierten 15  Schüler*innen aus der Oberschule Schkeuditz außerschulisch das Schicksal der Jüdin Irma Faber.

Die im Jahr 1902 Jahr geborene Irma Faber wuchs mit ihren Eltern Salomon und Sidonie Faber und den drei weiteren Brüdern Herbert, Erich und Georg in Leipzig auf. Irma Faber erlernte den Beruf der Kontoristin. In der Zeit der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft litt die ganze Familie Faber unter ihrer jüdischen Herkunft. Irmas Vater erlebte das Schicksal seiner Familie nicht mehr mit und starb 1935 im Alter von 69 Jahren. Ihre Brüder mussten das Land verlassen. Als Irma Faber und ihre Mutter zwangsweise in sogenannte „Judenhäuser“ ziehen sollten, starb die Mutter im Jahr 1942 in einem jüdischen Altersheim. Irma Faber wurde nach dem Tod ihrer Mutter wegen „Umgang mit Ariern“ verhaftet. Am 26. Februar 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Der Stolperstein wird am Mittwoch, 14. September, um 9:00 Uhr in der Mariannenstr. 3 verlegt.

Die zweite Stolpersteinverlegung wird am 14. September, um 11:30 Uhr in der Christianstr. 15 stattfinden.

Seit April 2021 recherchierten Schüler*innen der 10. und 11. Klasse des Johannes-Kepler-Gymnasiums das Schicksal der in Leipzig ansässigen jüdischen Familie Nemann während der NS-Diktatur.

Das Ehepaar Wilhelm und Johanna Nemann (geb. Jacob) stammte aus dem heutigen Polen und gründete in den 1920er Jahren in Halle (Saale) ihre fünfköpfige Familie. Mit ihren drei Kindern Mirjam Agathe, Gideon Michael und Joachim Adolf zogen sie 1936 in die Leipziger Christianstraße 15. Die Familie engagierte sich in zahlreichen Sportvereinen und Organisationen, so beim Turnverein Bar Kochba oder in der Synagogengemeinde.

Wilhelm Nemann war ein progressiver, der Sozialdemokratie nahestehender Jurist. Er verteidigte Angeklagte in Abtreibungsprozessen – schon damals nach §218 – und wurde als Anwalt der sogenannten Roten Hilfe gelistet. Unter anderem wegen dieser politischen Ausrichtung war er im Juni 1933 als einer der ersten vom Berufsverbot der Nationalsozialisten betroffen. Die beiden ältesten Kinder Mirjam und Gideon wanderten beide 1936 bzw. 1939 nach Palästina aus und entkamen somit dem NS-Regime. Die beiden Eltern und ihr jüngster Sohn wurden ab 1940 in verschiedene Leipziger Judenhäuser zwangsumgesiedelt. Am 10.05.1942 wurde die Familie nach Bełżyce (Lublin, Polen) deportiert, wo sich ihre Spur verliert.

Sie sind herzlich eingeladen den Stolpersteinverlegungen am 14. September beizuwohnen.

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gepostet am: Donnerstag, 18.08.2022, 14:08 Uhr

Fachtagung „Aktuelle Erscheinungsformen und Herausforderungen des Antisemitismus“ vom 29.-30. September 2022

Der Antisemitismus in Deutschland nimmt zu – nicht erst seit dem Aufkommen der Anti-Corona-Proteste häufen sich antisemitische Straftaten und Anfeindungen, auch die aktuellen Antisemitismus-Vorfälle auf der Documenta fifteen zeugen von der fortwährenden Aktualität und Alltäglichkeit des Phänomens. Wie aber äußert sich Antisemitismus in der Gegenwart? Wie erkenne ich antisemitische Codes und Chiffren? Und welche rechtlichen Handlungsmöglichkeiten gibt es im Umgang mit und der Prävention von Antisemitismus?

Diesen und vielen weiteren Fragen wollen wir uns im Rahmen der Fachtagung „Aktuelle Erscheinungsformen und Herausforderungen des Antisemitismus“ vom 29. – 30. September 2022 in Leipzig widmen. Das kostenfreie Fortbildungsangebot wird durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Leipzig: „Ort der Vielfalt“ gefördert und richtet sich an städtische Mitarbeiter*innen, Multiplikator*innen, Lehrkräfte und Interessierte aus Leipzig.

Am ersten Tag der Fachtagung steht die Vermittlung von Wissen und Hintergrundinformationen über aktuelle Erscheinungsformen und Debatten in Form von Inputs und Workshops im Vordergrund, um so zu einem besseren Verständnis der komplexen Themenfelder beizutragen. Der zweite Tag ist praxisorientiert und beschäftigt sich mit rechtlichen und präventiven Handlungsmöglichkeiten im Kampf gegen Antisemitismus. Zudem soll aufgezeigt werden, dass es sich beim Antisemitismus um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt, weshalb der Antisemitismus innerhalb verschiedener politischer Spektren in den Fokus genommen wird.

Das Tagungsprogramm finden Sie hier.

Die Fachtagung findet in den Räumlichkeiten des Neuen Rathaus der Stadt Leipzig statt. Die Adresse lautet: Martin-Luther Ring 4 – 6.

Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um eine verbindliche Anmeldung bis zum 16. September unter nachfolgender Mailadresse: veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de

Wir freuen uns über Ihr Interesse und einen spannenden Austausch.

Das Erich-Zeigner-Haus Team

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gepostet am: Sonntag, 14.08.2022, 21:08 Uhr

Neue Ausstellung in Erich-Zeigner-Haus e.V. „Opfer, Täter*innen und offene Fragen. Grauzonen der Erinnerung an die NS-„Euthanasie“ in Altscherbitz“

Problemfälle der historischen Forschung sind ein sehr aktuelles Thema, nicht nur wenn es um NS-„Euthanasie“ geht, sondern auch bei anderen Verbrechen des Dritten Reiches. Viele Fälle und Informationen sind aufgrund von Veröffentlichungsrechten und Schutzfristen noch geschlossen. Unzählige Dokumente wurden von den Nationalsozialisten vernichtet und verfälscht. Das ist die Ursache für das Erstehen sogenannter „grauer Fälle“, über die wir womöglich nie die Wahrheit erfahren können.

Diesem Konflikt der historischen Euthanasieforschung und der Erinnerung an den Opfern der NS-„Euthanasie“ widmet sich die Ausstellung, die am Donnerstag, 01. September 2022 um 18.00 Uhr im Musikzimmer des Erich-Zeiger-Haus e.V. eröffnet und bis 30. September andauern wird.

Die Besucher*innen der Ausstellung erhalten einen Einblick in die schreckliche lokale Geschichte der NS-Euthanasieverbrechen und es werden unklare Momente der Euthanasieforschung anhand von biografischen Fallbeispielen analysiert.

Wir laden Sie herzlich zur Ausstellungseröffnung ein. Daneben kann die Ausstellung von Montag-Freitag gern von 9:00 bis 15:00 Uhr besucht werden. Wir bitten hierfür um eine formlose Anmeldung über die Mailadresse: kontakt(at)erich-zeigner-haus-ev.de.

Eintritt: frei.

Wir freuen uns über Ihren Besuch!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 02.08.2022, 13:08 Uhr

„Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma“

Heute, am 2. August, wird der „Europäische Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma“ begangen. Der Tag wurde erstmals im Jahr 2015 vom Europäischen Parlament ausgerufen und erinnert an die rund 500.000  Sinti*zze und Rom*nja, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden sowie an die ungeheuren Verluste dieser Bevölkerungsgruppe. Das Datum fällt auf den 2. August, da  an diesem Tag im Jahr 1944 4300 Sinti*zze und Rom*nja in den Gaskammern des sogenannten „Zigeunerlagers“ in Auschwitz-Birkenau starben.

Sinti*zze und Rom*nja wurden jahrhundertelang diskriminiert und in der Zeit des Nationalsozialismus in Konzentrationslagern massenhaft vernichtet. Unter der Fremdbezeichnung „Zigeuner“ wurden sie verfolgt und kriminalisiert. Rom*nja und Sinti*zze wurden in Vernichtungslagern, wie etwa in Auschwitz, getötet und fielen in Zwangsarbeits- und Konzentrationslagern der alltäglichen Gewalt, Hunger und Krankheiten zum Opfer. Viele wurden deportiert und als Zwangsarbeiter*innen ausgebeutet, zum Beispiel auf Bauernhöfen, auf Baustellen und in der Industrie.

Die Erinnerung an die furchtbare Verfolgung der Sinti*zze und Rom*nja ist von besonderer Bedeutung. Infolge jahrhundertelanger Diskriminierung sind  Rom*nja und Sinti*zze an den Rand des öffentlichen Lebens gedrängt und zu einer der am stärksten gefährdeten und benachteiligten Minderheiten in Europa geworden. Viele von ihnen sind weiterhin Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt und haben nur eingeschränkten Zugang zu Grundrechten und Dienstleistungen.

Die Zentrale Gedenkveranstaltung in Leipzig findet am Dienstag, dem 2.August 2022 statt, um 17:00 Uhr am Denkmal „Geschlagener“ in der Parkanlage am Schwanenteich in der Goethestraße.

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gepostet am: Mittwoch, 13.07.2022, 15:07 Uhr

Unser Banner beim Roten Stern Leipzig

Neben vielen anderen Initiativen und Vereinen, die sich in der Region gegen Menschenfeindlichkeit und für ein demokratisches Miteinander einsetzen, sind auch wir seit Anfang Juli am Spielfeldrand des Roten Stern Leipzig mit einem Banner vertreten. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Fest steht: Der Kampf gegen Rechtsextremismus und menschenfeindliche Einstellungen ist auch im Sport von besonderer Bedeutung.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 05.07.2022, 12:07 Uhr

Demokratiekonferenz in Bad Düben am 07.07.2022

Hiermit möchten wir auf folgende Veranstaltung hinweisen, an welcher wir als Kooperationspartner mit der Partnerschaft für Demokratie Eilenburg – Bad Düben – Laußig teilnehmen werden.

Die Demokratiekonferenz findet am 07.07.2022 von 16:00 bis 20:00 Uhr statt. Treffpunkt ist der Paradeplatz in Bad Düben. Weitere Informationen zum Ablauf der Konferenz finden sich hier.

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gepostet am: Montag, 20.06.2022, 14:06 Uhr

Rückblick: Fachtagung „Antisemitismus – Aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“

Vom 14. – 15. Juni 2022 fand unsere zweitägige Fachtagung „Antisemitismus – Aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“ in den Räumlichkeiten des Wasser-Stadt Leipzig e.V. statt. 40 Teilnehmende, unter anderem aus den Bereichen Wissenschaft, Journalismus, politische Bildung, Sozialarbeit und Lehramt, tauschten sich im Rahmen von Inputs, Workshops und Diskussionsrunden üben den gegenwärtigen Antisemitismus sowie den Umgang mit antisemitischen Ressentiments und Vorfällen in der pädagogischen Praxis aus. Unser Dank gilt an dieser Stelle allen Referierenden für die spannenden und informativen Beiträge, den Teilnehmenden für den regen Austausch, dem Wasser-Stadt Leipzig e.V. für die Räumlichkeiten und dem Team von Wullewupp für die Verpflegung.

Aufgrund der großen Nachfrage freuen wir uns außerdem bekannt zu geben, dass wir im Herbst diesen Jahres eine weitere Fachtagung zum Thema Antisemitismus in Leipzig veranstalten werden. Hierüber informieren wir zum gegebenen Zeitpunkt über unsere Social Media-Kanäle.

Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Das Projekt wird im Programm AUF!leben – Zukunft ist jetzt. der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Das Programm ist Teil des Aktionsprogramms Aufholen nach Corona der Bundesregierung.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 01.06.2022, 14:06 Uhr

AUSGEBUCHT: Fachtagung „Antisemitismus – aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“ (14.06-15.06.22)

Alle Plätze unserer Fachtagung „Antisemitismus – aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“ am 14. und 15. Juni sind nun belegt.

Wir bedanken uns recht herzlich für das rege Interesse und freuen uns schon auf einen spannenden Austausch!

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 18.05.2022, 11:05 Uhr

Stolperschwelle in Gedenken an Zwangsarbeitende in Taucha verlegt

Am 17. Mai wurde eine Stolperschwelle am Markt 6 in Taucha erfolgreich verlegt.  Diese Stolperschwelle erinnert an über 2000 Zwangsarbeitende, welche ab 1944 in das KZ-Außenlager von Buchenwald zur Rüstungsproduktion in Taucha eingesetzt wurden.

Wir bedanken uns bei allen, die zur Verlegung erschienen sind und an der Organisation und Durchführung dieses Projekts beteiligt waren. Einen besonderen Dank widmen wir unseren Fördergebern der Holger Koppe Stiftung sowie Partnerschaften für Demokratie Nordsachsen, auf deren Unterstützung wir in diesem Projekt bauen dürften.

Mit einer Gruppe SchülerInnen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Taucha der Klassenstufe 10 fand dieses Projekt über zwei Jahre hinweg statt. Angesichts einer intensiven Recherchearbeit, mehrerer Archivbesuche und umfangreichen Spendensammlungen bewiesen die SchülerInnen in mitten der Corona-Pandemie ihr außerordentliches Engagement.

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gepostet am: Dienstag, 17.05.2022, 12:05 Uhr

Zehn Stolpersteine für Familie Rotter verlegt

Am 16. Mai wurden in der Funkenburgstr. 4 und in der Jahnallee 14 zehn Stolpersteine in Gedenken an die Familie Rotter erfolgreich verlegt.

Wir möchten uns bei allen bedanken, die zu der Verlegung gekommen sind sowie an der Erstellung und Umsetzung dieses Projekts beteiligt waren.

Gemeinsam mit 17 Fußballern der U15-Mannschaft vom 1.FC Lokomotive Leipzig ist es uns gelungen die Erinnerung an die vom NS-Regimes verfolgte Familie Rotter zu bewahren und freuen uns dieses Jugendprojekt nun erfolgreich abzuschließen. Insbesondere da diese selten in einem solchen institutionellen Rahmen stattfinden.

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gepostet am: Donnerstag, 12.05.2022, 12:05 Uhr

Einladung zur Fachtagung „Antisemitismus – Aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“ vom 14. – 15. Juni 2022

Antisemitismus hat eine lange Geschichte und Kontinuität. So zeugen zahlreiche Ereignisse der letzten Jahre von der fortwährenden Aktualität und Alltäglichkeit des Phänomens: von brennenden Israel-Fahnen vor Synagogen, geschichtsrevisionistischen Positionen und antisemitischen Verschwörungserzählungen, die nicht zuletzt im Kontext der sogenannten Querdenken-Bewegung Konjunktur haben, über verbale und körperliche Angriffe auf Menschen jüdischen Glauben bis hin zum antisemitisch motivierten Anschlag auf die Synagoge in Halle im Jahr 2019. Nicht immer zeigt sich der Antisemitismus jedoch konkret und offensichtlich. Häufig äußert er sich in Codes und Chiffren, die ihren antisemitischen Gehalt erst auf den zweiten Blick offenbaren. Um Antisemitismus abzubauen, ist es daher besonders wichtig, über dessen Erscheinungsformen aufzuklären und ihr (Fort-)Wirken in der Gegenwart aufzuzeigen.

Vom 14. – 15. Juni 2022 veranstaltet der Erich-Zeigner-Haus e.V. eine Fachtagung zum Thema „Antisemitismus – Aktuelle Erscheinungsformen, Akteure und Prävention“. Das kostenfreie Fortbildungsangebot wird durch die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung im Programm Auf!leben gefördert und richtet sich an Multiplikator*innen, Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen und Interessierte aus ganz Sachsen.

Der erste Tag der Fachtagung dient als Fundament und soll Wissen und Hintergrundinformationen über aktuelle Erscheinungsformen und Debatten in Form von Inputs, Workshops und Diskussionsrunden vermitteln, um so zu einem besseren Verständnis der komplexen Themenfelder beizutragen. Am zweiten Tag steht der Umgang mit Antisemitismus im Bildungskontext und dem beruflichen Alltag sowie Handlungsstrategien, Präventions- und Interventionsmöglichkeiten im Fokus.

Das Programm der Fachtagung finden Sie hier.

Die Fachtagung findet in den Räumlichkeiten des Wasser-Stadt-Leipzig e.V. statt. Die Adresse lautet: Industriestraße 72, 04229 Leipzig

Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um eine formlose Anmeldung bis zum 01. Juni unter nachfolgender Mailadresse: veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de

 

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gepostet am: Donnerstag, 12.05.2022, 11:05 Uhr

Stolpersteinverlegungen in Leipzig und Taucha am 16. und 17. Mai

Am 16. Mai werden neun Stolpersteine zur Erinnerung an Familie Rotter in Leipzig verlegt.

Fünf der Steine, für Eugenie (geb. Hein) Rotter, ihre Söhne und Karl Josef, Fritz Egon und Curt Rotter und Curts Frau Minna Rotter (geb. Springer), werden in der Jahnallee verlegt werden. Die damalige Frankfurter Straße 20 war der letzte gemeinsame Wohnort der Familie, bevor sich ihre Wege aufgrund des NS-Regimes trennten. Dem ältesten Sohn der Familie, Otto Rotter, wird gemeinsam mit seiner Frau Marianne (geb. Vogel), und ihren beiden Söhnen Klaus Adolf und Heinz in Form von vier Stolpersteinen in der Funkenburgstraße gedacht werden. Hier lebten sie gemeinsam bis 1933, bevor sie nach Frankreich flohen. Das Projekt wurde gemeinsam mit 17 Fußballern der U15-Mannschaft des 1. FC Lokomotive Leipzig durchgeführt, sie sind die erste Fußballmannschaft in ganz Sachsen, welche ein solches Stolpersteinprojekt durchführte.

Um 14:30 Uhr werden in der Funkenburgstr. 4 in Leipzig die ersten Stolpersteine für die Familie Rotter verlegt. Im Anschluss werden ab 14:50 Uhr die anderen Stolpersteine in Gedenken an Familie Rotter in der Jahnallee 14 verlegt.

 

Am 17. Mai 2022 um 9.00 Uhr auf dem Markt 6 in Taucha wird eine Stolperschwelle den Opfern der Zwangsarbeit in dem KZ-Außenlager Taucha verlegt.   

Gemeinsam mit zehn Schüler*innen der 10. Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Taucha wurde die Geschichte der Zwangsarbeit in Taucha genauer recherchiert. Die Stolperschwelle möchte den Menschen gedenken, welche für die Hugo-Schneider-Aktiengesellschaft (HASAG) und die Erla-Maschinenwerk GmbH Zwangsarbeit leisten mussten. Zwischen 1944 bis April 1945 waren bis zu 14.500 Zwangsarbeitende in den deutschen HASAG-Werken untergebracht und wurden ab April durch die SS-Einheiten auf sogenannte „Todesmärsche“ geschickt. Die Erla-Maschinenwerke beschäftigten in ihrem Rüstungsbetrieb 1943 circa 16.000 Zwangsarbeiter*innen, welche in großen Barackenlagern untergebracht waren, 20 dieser Lager befanden sich im Leipziger Stadtgebiet.

Beide Verlegungen werden unter den Auflagen der geltenden Corona-Regeln stattfinden.

Wir freuen uns über Ihr Kommen!

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gepostet am: Freitag, 06.05.2022, 12:05 Uhr

Einladung zu Gedenkveranstaltungen 8. und 9. Mai

Der 8. Mai ist in verschiedenen europäischen Ländern als „Tag der Befreiung“ bekannt – der Jahrestag der „Befreiung“ durch die Alliierten und der Tag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Damit endete der 2. Weltkrieg in Europa.

Um den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken, möchten wir Sie am Sonntag, den 8. Mai um 11:00 Uhr auf dem Ostfriedhof Leipzig, Oststraße 119, zur Gedenkveranstaltung der Stadt Leipzig zum 77. Jahrestag des Kriegsendes einladen.

Hinsichtlich des verheerenden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der gegenwärtig in Europa stattfindet, möchten wir zudem auf folgende Veranstaltungen hinweisen:

Am 9. Mai um 18:00 Uhr findet auf dem Nikolaikirchhof eine Kundgebung statt, bei der unter anderem Gabriele Goldfuß, Brigitte Moritz und Christian Wolff nach einem Friedensgebet sprechen werden.

Ebenfalls am 9. Mai um 19:00 Uhr wird die Öffentliche Diskussionsveranstaltung des EuropaMaidan Leipzig e.V. mit dem Titel „Abkehr von Russland? – 77 Jahre nach der Befreiung vom deutschen Nationalsozialismus“ mit Stephan Bickhardt, Vorsitzender des EuropaMaidan Leipzig e.V. und Dr. Oksana Makohon, Ukrainische griechisch-katholische Gemeinde Leipzig, stattfinden. Im Podium: Dr. Andreas Umland, Prof. Dr. Beate Mitzscherlich, Andrii Kozak. Moderation: Reinhard Bohse. Veranstaltungsort ist das Stasi-Unterlagen-Archiv im Bundesarchiv, Außenstelle Leipzig, Dittrichring 24.

Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme auf.
Bitte den Aufruf weiterverbreiten!

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gepostet am: Montag, 04.04.2022, 11:04 Uhr

Gemeinsames Gedenken am Todestag von Erich Zeigner

Am Dienstag, den 5. April 2022, um 11 Uhr auf dem Leipziger Südfriedhof, Sektion 11.

Der Namensgeber unseres Vereins Erich Zeigner starb vor 73 Jahren in Folge einer schweren Krankheit im Amt des ersten Leipziger Oberbürgermeisters nach der NS-Diktatur. Morgen, am 5. April 2022, wollen wir an der neu gestalteten Grabstelle Zeigners auf dem Südfriedhof ihm und seiner Arbeit gedenken.

Erich Zeigner hat nicht nur als Oberbürgermeister beim Aufbau Leipzigs entschieden mitgewirkt, sondern war während der NS-Zeit unter eigener Lebensgefahr zivilcouragiert engagiert und rettete gemeinsam mit seiner Sekretärin Johanna Landgraf mindestens einer jüdischen Familie das Leben. Sein Einsatz und seine Selbstlosigkeit in dunklen Zeiten ist der geistige Hintergrund, hinter der wir heute unsere Arbeit sehen und gestalten.

Seien Sie also herzlich zum gemeinsamen Gedenken an Erich Zeigner und sein Wirken morgen, am 5. April um 11 Uhr auf den Südfriedhof an seinem Grab in Sektion 11 eingeladen.

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gepostet am: Montag, 21.03.2022, 10:03 Uhr

Zum heutigen „Internationalen Tag gegen Rassismus“

Der heutige Internationale Tag gegen Rassismus erinnert seit 1966 an das „Massaker von Sharpville“, bei dem in der gleichnamigen südafrikanischen Stadt während einer Demonstration gegen die Apartheidsgesetze 69 Personen von Polizist*innen erschossen und min. 180 weitere Personen teils schwer verletzt wurden. Seit nunmehr 56 Jahren wird am 21. März den Opfern des Massakers gedacht. Zusätzlich finden anlässlich des Tages die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ statt. Vom 14. bis zum 27. März werden in zahlreichen Städten verschiedene Veranstaltungen zum Thema Rassismus ausgerichtet. Für Leipzig gibt es auch in diesem Jahr ein breites Angebot, das unter anderem Filmvorführungen, Diskussionsrunden, Weiterbildungen und Workshops umfasst.

Außerdem möchten wir an diese Stelle auf unsere Multiplikator*innenschulungen „Alltagsrassismus erkennen, reflektieren und begegnen“ hinweisen. Das Weiterbildungsangebot richtet sich unter anderem an Lehrkräfte und Sozialarbeiter*innen und möchte in diesem Rahmen für Alltagsrassismus sensibilisieren sowie rassistische Denk- und Handlungsmuster reflektieren. Weitere Informationen finden Sie hier.

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gepostet am: Donnerstag, 10.03.2022, 9:03 Uhr

Aufruf „Leipzig: Stoppt den Krieg! Frieden und Solidarität für die Menschen in der Ukraine“

Wir unterstützen den Aufruf des Bündnisses „Stoppt den Krieg“ und rufen auch diesen Sonntag, den 13. März ab 12 Uhr dazu auf, sich zahlreich an folgender Kundgebung auf dem Augustusplatz zu beteiligen, um gemeinsam ein Zeichen für Frieden und Solidarität zu setzen.

„Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg der russischen Führung im Herzen Europas wird immer brutaler. Sie droht mit Atomwaffen. Das Leiden der Menschen in der Ukraine wird immer dramatischer. Wir fühlen mit ihnen und stehen an ihrer Seite. Wir halten unsere Türen offen für jede*n, der*die aus Kriegen entkommen kann – unabhängig von Hautfarbe, Staatsangehörigkeit und Identität und ohne rassistische Zurückweisung. Solidarität mit den Ukrainer*innen ist das Gebot der Stunde – und diese tragen wir am Sonntag den 13. März in Leipzig auf die Straße.

Unsere Solidarität gilt auch den Menschen, die in Moskau, Sankt Petersburg und so vielen anderen Städten Russlands ihre Stimme gegen den Krieg erheben. Wir sind tief beeindruckt von ihrer Kraft und ihrem Mut. Gemeinsam mit ihnen streiten wir dafür, dass Putin sofort alle Angriffe einstellt, sich aus der Ukraine zurückzieht und deren territoriale Integrität wieder herstellt. Unser Ziel sind Friedensverhandlungen, die in einem atomwaffenfreien Europa gemeinsamer Sicherheit, des Friedens und der Abrüstung unter Einschluss von Ukraine und Russland münden.

Nicht der Breite der russischen Bevölkerung, sondern der politischen und wirtschaftlichen Führungsriege gilt unsere Forderung, dem Krieg den Geldhahn zuzudrehen. Wir befürworten scharfe wirtschaftliche Sanktionen, die gezielt darauf ausgerichtet sind, die Kanäle zur Finanzierung des Krieges zu kappen.

Die gegenwärtige Krise zeigt, wie dringend wir uns aus der Abhängigkeit von fossilen Energieimporten befreien müssen, die wir vor allem aus Autokratien beziehen. Wir müssen möglichst schnell raus aus Kohle, Öl und Gas. Mit einem massiven Investitionsprogramm müssen wir in einer ganz neuen Geschwindigkeit als bisher rein in Energieeffizienz, Energiesparen, Erneuerbare Energien und eine Verkehrswende. Für den Frieden, das Weltklima und Millionen neue gute Jobs!

Wir bekennen uns zum Ziel gemeinsamer Sicherheit und fordern eine aktive Friedenspolitik. Wir benötigen mehr Geld für eine sozial-ökologische Transformation und einen leistungsfähigen Sozialstaat. Zudem müssen weit mehr Mittel als bisher für Krisenprävention, zivile Konfliktbearbeitung und den Ausbau der Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stehen. Eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben Deutschlands um 100 Milliarden Euro sehen wir sehr kritisch. Dem Kauf neuer Flugzeuge zum Einsatz von Atombomben stellen wir uns entgegen. Die Erhöhung der Rüstungsausgaben auf 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes lehnen wir ab.

Wir treten ein für ein Europa des Friedens, der Solidarität und der Abrüstung. Dafür gehen wir am Sonntag, den 13. März ab 12 Uhr in Leipzig mit Hunderttausenden auf die Straßen. Sei dabei! Sag deinen Freund*innen, Bekannten und Arbeitskolleg*innen Bescheid! In Solidarität miteinander halten wir die Corona-Hygieneregeln ein und bitten geimpft, getestet und mit Maske an der Kundgebung teilzunehmen.

Wir beginnen mit einer Kundgebung auf dem Augustusplatz. Nach einer Demonstration über den Ring findet die Endkundgebung wieder auf dem Augustusplatz statt.“

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gepostet am: Mittwoch, 09.03.2022, 10:03 Uhr

Kein Krieg in der Ukraine! – Ein Statement unserer FÖJ-lerin aus Sankt Petersburg

Am 24. Februar um 04:00 Uhr schickte der russische Präsident Vladimir Vladimirovich Putin, unter dem Vorwand der Befreiung der selbsternannten Republiken DVR und LVR und der vermeintlichen Entnazifizierung der Ukraine, Truppen auf das Territorium der Ukraine.

Wir, in Westeuropa, leben ein friedliches Leben, können uns das Unmögliche nicht vorstellen und so ist es auch unmöglich zu beschreiben, was jetzt in der Ukraine passiert. Menschen, die noch vor ein paar Wochen genau wie wir ihr normales Leben führten, sehen, wie ihre heimischen Orte zerstört und geliebte Menschen getötet werden.

Seit dem Kriegsbeginn sind laut UN 474 Ukrainer|innen gestorben und 861 verletzt. Laut der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, könnte die tatsächliche Zahl der Opfer jedoch viel höher sein. Laut UN mussten über 2 Millionen Menschen ihre Häuser und Verwandten verlassen und aus der Ukraine fliehen.  Menschen sitzen tagelang in den U-Bahn-Stationen und Kellern, um Schutz zu suchen. Am 26. Februar wurde in der U-Bahn in Kiew sogar ein Kind geboren.  Menschen wachen morgens von Bombeneinschlägen auf.  Die riesige Anzahl von Gebäuden, Wohnhäusern und wichtigen Objekten, wie ein Kindergarten, das Tanklager, der Fernsehturm oder der Hauptplatz in Charkiw sind zerstört worden. Manche Städte sind bereits von russischen Soldaten besetzt. Städte werden Tag und Nacht mit den Raketen beschossen.  Menschen versuchen, ihr Land zu verteidigen. Viele Ukrainer|innen beschließen, auch ohne militärische Erfahrungen an den Kämpfen teilzunehmen. Die Menschen tun alles, um zu helfen, stellen Molotow- Cocktails her und bauen Barrikaden. Auf beiden Seiten gibt es viele Gefangene. Laut ukrainischen Angaben vom 9. März sind mehr als 12000 russische Soldaten getötet worden, die sich freiwillig und nicht am Krieg beteiligen. Russische Behörden geben die genaue Anzahl der russischen Opfer nicht an.

Es wichtig zu verstehen, dass dies Putins Krieg ist und nicht der Krieg der russischen Bevölkerung. Putin führt nicht nur gegen die Ukraine Krieg, sondern auch gegen Russland. Russland ist jetzt ein völlig isolierter Staat. Es wird berichtet, dass vielen Soldaten gesagt wurde, sie würden nur zu Übungen gehen, stattdessen wurden sie zum Sterben in den Krieg geschickt. Fast alle in Russland haben Verwandte oder Freund*innen in der Ukraine.  In vielen Städten in ganz Russland gehen Menschen auf die Straßen, um zu protestieren, trotz zahlreicher Festnahmen, Schläge und Einschüchterungen von den Behörden. Seit dem 24. Februar sind laut dem russischen unabhängigen Menschenrechtsmedienprojekt OVD-Info 13797  Menschen festgenommen worden. Viele werden in Polizeistationen gefoltert.  Leute gehen ins Gefängnis, denn sie wollen keinen Krieg. In Russland ist es verboten, diesen Krieg einen Krieg zu nennen. Man soll in Russland den Krieg in der Ukraine eine “Militäraktion“ oder“ Befreiungsoperation“ nennen. Menschen, die die Ukraine finanziell unterstützen möchten, werden mit einem Artikel über Hochverrat bedroht. Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren, weil sie ihren Protest offen gezeigt haben.  Der Staat hat fast alle unabhängigen Medien blockiert. Viele haben aufgrund eines neuen Gesetzes, das die Verbreitung von Informationen verbietet, die nicht der Position des Staates entsprechen, aufgehört Informationen über den Krieg zu verbreiten. Bei Verstößen gegen dieses Gesetz kann man mit bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft werden. Soziale Netzwerke, wie Twitter und Facebook, in denen Informationen verbreitet werden und sich Menschen gegen den Krieg aussprechen, arbeiten auch nicht mehr.

Millionen von Menschen auf der ganzen Welt leiden heute unter der Situation in der Ukraine. Jeder hat Gründe dafür: Menschen versuchen in Angst ihre Lieben anzurufen oder Kontakt zu ihren Söhnen, Ehemännern und Brüdern aufzunehmen, die in den Krieg geschickt worden sind. Viele Leute wissen, dass sie ihre Lieben für lange Zeit nicht sehen und nicht in ihr Heimatland zurückkehren können. Viele Menschen lesen die Nachrichten und stellen mit Schmerz fest, dass sie fast nichts tun können. Niemand will diesen Krieg. Niemand will diese humanitäre und absolut grundlose Weltkatastrophe. Niemand will dieses ungeheuerliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Wir möchten denen, die im Zusammenhang mit den Ereignissen in der Ukraine leiden, unser Mitgefühl ausdrücken.  Wir möchten darauf hinweisen, dass jede Hilfe jetzt sehr wichtig ist. Zusammen können wir diese Grausamkeit beenden. Kein Krieg in der Ukraine!

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gepostet am: Dienstag, 08.03.2022, 13:03 Uhr

Jeder Tag ist Frauenkampftag!

1908 demonstrierten 15.000 Frauen in New York für kürzere Arbeitstage, höhere Löhne und das Wahlrecht. Im folgenden Jahr schlug die American Socialist Party vor, den letzten Sonntag im Februar zum Labour Women’s Day zu ernennen.            Zwei Jahre später, im August 1910, schlug auch die deutsche Sozialdemokratin Clara Zetkin auf einer Konferenz in Kopenhagen vor, einen Internationalen Tag für den Kampf um die Gleichberechtigung und Emanzipation der Frau einzuführen.                                                                                                                                                                                                      Rund hundert Teilnehmende aus 17 Ländern unterstützten die Idee einstimmig. 1911 wurde der Tag erstmals in Deutschland, Österreich-Ungarn, Dänemark und der Schweiz gefeiert. Das Datum des 8. März geht zurück auf die internationale linke Bewegung Russlands: An diesem Tag im Jahr 1917 (23. Februar, nach dem alten Kalender) begann ein Streik der Arbeitenden der Webereien der Wyborger Seite in Petrograd mit den Forderungen „Brot und Frieden!“, der sich zu einer Revolution ausweitete.

Heute wird in vielen Ländern der 8.März als Tag der Solidarität der Frauen im Kampf um ihre Rechte gefeiert. Oft glauben Menschen, dass Feminismus nicht notwendig ist und wir alle bereits in einer gleichberechtigten Welt leben. Aber natürlich hängen noch immer eine ganze Reihe  drängender globaler Probleme mit der Ungleichheit der Geschlechter zusammen. Feministinnen  auf der ganzen Welt kämpfen gegen die Gender-Pay-Gap bei der Arbeit,  reproduktive und sexualisierte Gewalt, eingeschränkte Zugänge zur Bildung, häusliche Gewalt und viele andere Probleme, die teilweise immer noch unbeachtet und ungelöst bleiben.

Die Probleme von Frauen sind die Probleme der Gesellschaft als Ganzes. Mit dem Fortbestehen von Diskrimierung ist keine erfolgreiche Entwicklung der demokratischen Gesellschaft möglich. Deswegen ist es sehr wichtig, nicht nur heute, sondern jeden Tag über die aktuelle Probleme aufzuklären und gegen die Diskriminierung von Frauen zu kämpfen. Wir sollten uns immer über daran erinnern, dass eine  Vielzahl der Frauen heute keine Möglichkeit haben, eine Ausbildung  oder ihre gewünschte Arbeitsstelle zu bekommen und sogar nicht ohne Angst ihre Häuser verlassen können, trotz des scheinbar großen Erfolges der Gleichberechtigung in vielen Bereichen heute.

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gepostet am: Montag, 28.02.2022, 10:02 Uhr

Solidarität mit der Ukraine – Friedensgebet und Kundgebung am 28. Februar 2022 ­ ­ ­ ­ ­

Angesichts des Krieges in der Ukraine finden auch heute in Leipzig verschiedene Veranstaltungen statt, um ein Zeichen für Frieden und Solidarität zu setzen. Daher rufen wir zur Teilnahme an nachfolgenden Veranstaltungen auf:

Montag, 28. Februar 2022, 17.00 Uhr
Friedensgebet in der Nikolaikirche
Thema: Frieden für die Ukraine und ganz Osteuropa
mit Pfarrer Bernhard Stief, Pfarrer Stephan Bickhardt, Dr. Oksana Makohon von der Ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde Leipzig und Oberbürgermeister Burghard Jung

anschließend um 18.00 Uhr
Kundgebung auf dem Nikolaikirchhof
Leipzig stands with Ukraine
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution

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gepostet am: Donnerstag, 24.02.2022, 15:02 Uhr

Statement zum Angriff Russlands auf die Ukraine

Der heutige Angriff Russlands auf die Ukraine ist als klarer Angriff auf die Souveränität einer europäischen Demokratie zu werten, auf das Recht der Bevölkerung selbst zu bestimmen, was im Inneren sowie in den Beziehungen zu anderen Staaten geschieht und somit von den zivilgesellschaftlichen Akteuren, die sich für die Demokratie einsetzen, auf das Schärfste zu verurteilen.

In seinen Ansprachen delegitimiert der russische Präsident Putin die Ukraine als eigenständigen Staat mit eigener souveräner Bevölkerung. Mit der Behauptung, es gebe einen „Genozid an der russischen Bevölkerung im Osten der Ukraine“, missbraucht und entwertet er den Begriff des Völkermords. Gleichzeitig wird dabei der kriegerische Akt als Befreiungstat mit dem Ziel, die Ukraine zu „entnazifizieren“, versucht zu legitimieren.

Es ist zu befürchten, dass in der Folge auch eine weitere Renationalisierung des erinnerungskulturellen Selbstverständnisses Russlands aber auch der Ukraine eintritt, welches der gemeinsamen Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus und an die Befreiung 1945 als Teil eines europäischen Aussöhnungsprozesses zuwiderläuft. Mahnend ist an den Zusammenhang zu erinnern, der zwischen ungenügender Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit, falschen Geschichtsmythen und dem Bruch des Friedens in der europäischen Geschichte besteht.

So gilt es für den Frieden einzustehen und sich solidarisch mit der ukrainischen Bevölkerung zu zeigen.

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gepostet am: Mittwoch, 23.02.2022, 11:02 Uhr

Zwei Stolpersteinverlegungen im Mai 2022 in Leipzig und Taucha

Sehr geehrte Damen und Herren,

nachdem die Mitarbeitenden des Erich-Zeigner-Haus e.V. im letzten Jahr wieder erinnerungskulturelle Jugendprojekte an unterschiedlichen Schulen des Landkreises durchführen durften, möchten wir Sie nun zum feierlichen Abschluss der Projekte und den Stolpersteinverlegungen einladen.

Am 16. Mai werden neun Stolpersteine für Familie Rotter ihren Platz in Leipzig finden und an sie erinnern.

Fünf der Steine, für Eugenie (geb. Hein) Rotter, ihre Söhne und Karl Josef, Fritz Egon und Curt Rotter und Curts Frau Minna Rotter (geb. Springer), werden in der heutigen Jahnallee verlegt werden, da die Familie in der damaligen Frankfurter Straße 20 zuletzt gemeinsam lebte, bevor sich ihre Wege aufgrund des NS-Regimes trennten. Dem ältesten Sohn der Familie, Otto Rotter, wird gemeinsam mit seiner Frau Marianne (geb. Vogel), und ihren beiden Söhnen Klaus Adolf und Heinz in Form von vier Stolpersteinen in der Funkenburgstraße gedacht werden, wo sie bis 1933 gemeinsam lebten, bevor sie nach Frankreich flohen. Das Projekt wurde gemeinsam mit 17 Fußballern der U15-Mannschaft des 1. FC Lokomotive Leipzig durchgeführt, sie sind die erste Fußballmannschaft in ganz Sachsen, welche ein solches Stolpersteinprojekt durchführte.

Um 14:30 Uhr werden in der Funkenburgstr. 4 in Leipzig die ersten Stolpersteine für die Familie Rotter verlegt. Im Anschluss werden ab 14:50 Uhr die anderen Stolpersteine in Gedenken an Familie Rotter in der Jahnallee 14 verlegt.

Als zweite Gedenkveranstaltung möchten wir Sie herzlich zur Stolperschwellenverlegung am 17. Mai 2022 um 9.00 Uhr auf dem Markt 6 in Taucha einladen.

Gemeinsam mit zehn Schüler*innen der 10. Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Taucha wurde die Geschichte der Zwangsarbeit in Taucha genauer recherchiert. Die Stolperschwelle möchte den Menschen gedenken, welche für die Hugo-Schneider-Aktiengesellschaft (HASAG) und die Erla-Maschinenwerk GmbH Zwangsarbeit leisten mussten. Zwischen 1944 bis April 1945 waren bis zu 14.500 Zwangsarbeitende in den deutschen HASAG-Werken untergebracht und wurden ab April durch die SS-Einheiten auf sogenannte „Todesmärsche“ geschickt. Die Erla-Maschinenwerke beschäftigten in ihrem Rüstungsbetrieb 1943 circa 16.000 Zwangsarbeiter*innen, welche in großen Barackenlagern untergebracht waren, 20 dieser Lager befanden sich im Leipziger Stadtgebiet.

Die Anzahl an Stolpersteinen, welche für all diese Zwangsarbeitenden verlegt werden müssten, übersteigt jegliche Vorstellungen und räumliche Kapazitäten. Gerade aufgrund dieser hohen Opferzahl ist es notwendig den Zwangsarbeiter*innen in einem angemessenen Rahmen zu gedenken. Die Stolperschwelle wird deshalb vor dem Gelände einer solchen ehemaligen Unterbringung in Taucha verlegt werden, um dauerhaft an die stattgefundenen Verbrechen zu erinnern.

Beide Verlegungen werden unter den Auflagen der dann geltenden Corona-Regeln stattfinden.

Wir freuen uns über Ihr Erscheinen und genauere Informationen zu diesen und kommenden Verlegungen können Sie auf unserer Homepage finden.

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gepostet am: Samstag, 19.02.2022, 20:02 Uhr

Zwei Jahre nach Hanau – Wir gedenken den Opfern und Hinterbliebenen

Zwei Jahre ist es her, dass ein Rechtsterrorist in und um zwei Hanauer Shishabars aus rassistischen Motiven neun Menschen das Leben nahm: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Anschließend erschoss er seine Mutter und sich selbst.

Am 14. November 2020 – Ferhat Unvars Geburtstag – gründete dessen Mutter Serpil Temiz Unvar die Bildungsinitiative Ferhat Unvar. Die Initiative bietet Empowerment- und Sensibilisierungsworkshops, Beratungen sowie Vorträge an und möchte eine Anlaufstelle für Menschen aller Altersgruppen sein, die Rassismuserfahrungen machen. So setzt sich die Initiative mit Aufklärungs- und Bildungsarbeit aktiv gegen Alltags- und institutionellen Rassismus ein – mit Letzterem wurden die Angehörigen und Hinterbliebenen nach dem rechtsterroristischen Anschlag immer wieder konfrontiert.

Wir gedenken den Opfern des rassistischen Anschlags und zeigen uns solidarisch mit den Hinterbliebenen und Überlebenden.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 17.02.2022, 13:02 Uhr

Heute feiern wir gemeinsam Erich Zeigners 136. Geburtstag

Am 17. Februar 1886 wurde er in Thüringen geboren und Zeit seines Lebens engagierte er sich innerhalb der Gesellschaft und kämpfte gegen den Faschismus an.
Wir halten es für wichtig, dass eine kritische Erinnerung an die Verbrechen des NS-Regimes erhalten bleibt und die Namen und Geschichten der Menschen, welche sich diesem entgegensetzen, weitergetragen werden.

Es ist uns auch in der Gegenwart wichtig, sich für Zivilcourage und gegen rechte Hetze in Leipzig und Sachsen einzusetzen und demokratiepolitische Arbeit wie Erich Zeigner zu betreiben.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 16.02.2022, 14:02 Uhr

Kostenfreie Multiplikator*innenschulung im Projekt „Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum“ – Jetzt anmelden!

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ heißt es auf großen Schildern an vielen Schuleingängen. Doch können Schulen wirklich diskriminierungsfreie Räume sein? Eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zeigt, dass 23,7% aller Befragten zwischen 2014 und 2016 Diskriminierung im Bildungsbereich erlebten. Und so macht auch Alltagsrassismus vor den Lehrer*innen- und Klassenzimmern nicht halt. Alltägliche Formen rassistischer Diskriminierung können dabei unterschiedlich in Erscheinung treten. Wie also äußert sich Rassismus in der Schule? Welche Folgen hat dies für betroffene Schüler*innen? Und welche Möglichkeiten habe ich im Umgang mit Rassismus sowohl im Schulkontext als auch im Alltag?

Unter dem Titel „Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum“ bietet der Leipziger Erich-Zeigner-Haus e.V., ergänzend zum Workshopangebot für Jugendliche, ab April 2022 Multiplikator*innenschulungen für Lehrkräfte und Sozialarbeiter*innen an. Um die Teilnehmenden für Alltagsrassismus zu sensibilisieren, werden im Rahmen der Schulung unter anderem Funktionen und Erscheinungsformen von Rassismus sowie gesellschaftliche Bedingungen und Mechanismen von Alltagsrassismus reflektiert. Daran anknüpfend beschäftigen sich die Teilnehmenden vertiefend mit dem institutionellen Rassismus im Schul- und Bildungssystem. Ziel der Multiplikator*innenschulung ist es, die Fachkräfte für diskriminierende Situationen im (Schul-)Alltag zu sensibilisieren, im Umgang hiermit zu stärken und daraus ableitend Handlungsstrategien zu entwickeln sowie kritisch eigene rassistische Denk- und Handlungsweisen zu reflektieren.

Die Multiplikator*innenschulungen finden insgesamt drei Mal in den historischen Räumlichkeiten des Erich-Zeigner-Haus in Leipzig-Plagwitz statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, pro Termin auf etwa 10 Teilnehmende begrenzt und für einen Zeitraum von etwa 3 – 4 Stunden angelegt.

Termine:

27. April 2022 13:00 – 16:30 Uhr

11. Mai 2022 13:00 – 16:30 Uhr

01. Juni 2022 13:00 – 16:30 Uhr

Ablauf der Schulung:

1. Block: Grundlagen

Rassismus und Ich: Reflexion und Austausch

Input: Was ist Rassismus? Definition, Mechanismen, Erscheinungsformen

Textarbeit: Rassismus demaskieren – aktuelle Ausdrucksformen erkennen

2. Block: Alltagsrassismus erkennen

Input: Was ist eigentlich Alltagsrassismus?

Gruppendiskussion: „Du sprichst aber gut Deutsch!“ – Erfahrungen von Betroffenen

3. Block: Alltagsrassismus begegnen

Input: Institutioneller Rassismus am Beispiel des Bildungssystems

Gruppenarbeit: Alltagsrassismus begegnen – Handlungsstrategien entwickeln

Anmeldungen unter Angabe des bevorzugten Termins können per E-Mail (demokratie@erich-zeigner-haus-ev.de), Telefon oder über das Anmeldeformular auf der Website erfolgen. Wir freuen uns, wenn wir Ihr Interesse für die Schulung wecken konnten und stehen für weitere Rückfragen jederzeit zur Verfügung.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 03.02.2022, 10:02 Uhr

ABGESAGT – „Leipzig liest“ – Lesung und Gespräch mit Jürgen Pettinger am 18.03.2022

Am 18. März von 18:00 Uhr-19.30 Uhr werden eine Lesung mit anschließendem Gespräch über die Arbeit von Jürgen Pettinger „FRANZ – Schwul unterm Hakenkreuz“ im historischen Arbeitszimmer Erich-Zeigners, dem Leipziger Oberbürgermeister von 1945-1949, in authentischem Ambiente sächsischer Demokratiegeschichte durchgeführt.

Jürgen Pettinger, geboren 1976 in Linz, hat Wirtschaft & Management in Innsbruck studiert und als Redakteur und Moderator von Tirol heute im ORF- Landesstudio Tirol gearbeitet. Er moderiert die ZIB18, die ZIB Flashes, ZIB Nacht und gestaltet regelmäßig TV- und Radio-Reportagen. Für sein Buch Der Fall Franz Doms wurde er mit dem Prof. Claus Gatterer-Preis und dem deutschen dokKa-Preis geehrt.

In seinem Buch erzählt Jürgen Pettinger die Geschichte von Franz Doms, welcher wie viele andere schwule Männer durch das NS-Regime verfolgt, diskriminiert, inhaftiert und zum Tode verurteilt wurde. Jürgen Pettinger setzte sich intensiv mit dem Schicksal Doms auseinander und schafft es somit nicht nur den Verlauf seiner letzten Lebensjahre zu rekonstruieren, sondern diese durch intime Einblicke für die Leser*innen spürbar werden zu lassen.

Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2022 statt, welche der wichtigste Frühjahrstreff der Buch- und Medienbranche ist und Leser*innen, Autor*innen, Verlage und Medien – nicht nur aus Deutschland, sondern aus der ganzen Welt miteinander verbindet.

Wir bitten um eine formlose Anmeldung bis zum 16.03.22 über die Mailadresse: veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de.

Die Veranstaltung wird unter den Auflagen der dann geltenden Hygienemaßnahmen stattfinden.

Eintritt: frei.

Wir freuen uns über ihren Besuch!

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 28.01.2022, 9:01 Uhr

Digitaler Reader zu den erinnerungskulturellen Projekten in Schkeuditz und Taucha

Von April bis Dezember 2021 hatte der Erich-Zeigner-Haus e.V. wieder das Vergnügen, an der Lessing-Oberschule in Schkeuditz als auch am Geschwister-Scholl-Gymnasium Taucha jeweils ein erinnerungskulturelles Projekt durchzuführen. Gefördert wurden beide Projekte durch die Partnerschaft für Demokratie in Nordsachen, das Projekt in Taucha wurde zudem zusätzlich durch die Holger-Koppe-Stiftung unterstützt.

Um Lehrkäften, Eltern, Fördergebenden und allen Interessierten einen besseren Einblick in die erinnerungskulturellen Projekte des Vereins geben zu können, wurde ein Digitaler Reader erstellt, welcher einen genauen Überblick über den Ablauf der beiden Projekte bietet. Sie können diesen Reader hier kostenlos herunterladen, für weitere Nachfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Im Zentrum der Projekte standen die Themenschwerpunkte „Verfolgung von Jüd:innen und Juden“ und das Thema „Zwangsarbeit.
Während sich die Projektgruppe in Schkeuditz detailliert mit der Verfolgung von Jüd:innen in ganz Deutschland aber auch in Leipzig und Schkeuditz speziell auseinandersetzte, ein Einzelschicksal recherchierte und abschließend im Herbst 2022 für die Jüdin Irma Faber einen Stolperstein verlegen wird, so konzentrierte sich die andere Projektgruppe auf die Geschichte der Zwangsarbeit in Taucha selbst.
Genauer betrachtet wurden die Hugo-Schneider-Aktiengesellschaft und die Erla-Maschinenwerke und die Gedenkstätte für Zwangsarbeit in Leipzig als auch die Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin wurden besucht.

Das Projekt zum Thema Zwangsarbeit findet seinen Abschluss mit einer Stolperschwellenverlegung am 17. Mai 2022 um 9:00 Uhr auf dem Tauchaer Markt. Mit der Stolperschwelle des Künstlers Gunter Demnig soll den vielen Opfern der stattgefundenen Zwangsarbeit in Taucha rechtmäßig gedacht werden und zu dieser möchten wir auch Sie recht herzlich einladen.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 27.01.2022, 10:01 Uhr

Unser neuer Band zum Leitfaden Historisch-Politische Bildung ist da!

Die letzten Jahre hielten für uns als Verein und unsere historisch-politische Bildungsarbeit einige Hindernisse bereit. Seit der Pandemie ist die Dringlichkeit erinnerungskultureller Arbeit mit Jung und Alt nochmals deutlicher geworden und gleichzeitig waren pandemiebedingt die Gespräche von Angesicht zu Angesicht eingeschränkt und teilweise nur durch Masken nötig.                   Aufgrund dieser Umstände konnten wir unsere Bildungsangebote umstrukturieren, diese auch digital möglich machen und somit weiterhin mit den Schüler:innen und Schülern in einen Austausch treten.                                                                                                                In unserem neuen Leitfaden „Der Blick nach vorn mit dem Blick zurück – Historisch-politische Bildung im Landkreis Leipzig“ gehen die Autoren Henry Lewkowitz und Nils Franke genauer darauf ein, wie erinnerungskulturelle Projekte, insbesondere im ländlichen Raum, gestaltet werden können und warum diese Projekte einen wichtigen Beitrag für die Demokratiebildung darstellen. Nach einem Vorwort des sächsischen Antisemitismusbeauftragten Dr. Thomas Feist werden Projekte des Vereins aus dem Landkreis Leipzig genauer vorgestellt und ein Überblick geboten, wie außerschulische Bildung auch digital abwechslungsreich und interessant sein sowie überhaupt finanziert und in die Öffentlichkeit getragen werden kann.                                                                                                                                                                                                                 Der Leitfaden bietet eine tolle Grundlage, für Menschen, die selbst interessiert sind, erinnerungskulturelle Projekte in ihrem Heimatort umzusetzen, welche mehr über die NS-Verbrechen im Landkreis Leipzig erfahren wollen oder für diejenigen, die sich über die politische Dimension von konkreter historischer Arbeit mit Jugendlichen für die Gegenwart genauer informieren möchten.                                                                                                                                                                 Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, so können Sie den Leitfaden gern bei uns in der Zschocherschen Straße 21, 04229 Leipzig-Plagwitz oder im Passage-Verlag Leipzig käuflich für 10,00 € erwerben.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 27.01.2022, 9:01 Uhr

Wir erinnern uns an die Auschwitz-Befreiung im Januar vor fast achtzig Jahren

Heute vor 77 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit. Das KZ Auschwitz befand sich im damals besetzten Polen und steht heute als Symbol für die Gewalttaten und Brutalität der Shoah. Seit 1996 ist der 27. Januar offizieller Gedenktag in der Bundesrepublik Deutschland und seit 2005 gilt er als internationaler Holocaust-Gedenktag, beschlossen durch die Vereinten Nationen.

Wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. leisten seit mehreren Jahren erinnerungskulturelle und historisch-politische Bildungsarbeit in Leipzig und Sachsen. Die gezielte Arbeit im ländlichen Raum ist uns wichtig, da wir aufgrund der politischen Entwicklungen der letzten Jahre offenkundig sehen, dass besonders ländliche Gebiete von erinnerungskultureller Arbeit profitieren und nur so die kritische Erinnerung an nationalsozialistische Verbrechen dem Vergessen entzogen werden kann.

Warum rufen wir an diesem Tag wie viele andere Initiativen heute zum Erinnern auf?

Betrachten wir die Grausamkeiten und Gewaltverbrechen des NS-Regimes so sind unterschiedliche Reaktionen erkennbar. Während einige betroffen und auch emotional reagieren, so reagieren andere vielleicht gar nicht oder auch empört, darüber dass sie sich überhaupt erinnern sollen. Durch die Befreiung des Konzentrationslagers hat die Gewalt in Auschwitz am 27. Januar 1945 ein Ende gefunden, doch die Ursachen für die entstandene Gewalt, die an diesem Ort wütete, blieben auch nach 1945 noch in den Köpfen der Menschen haften.

Indem wir uns erinnern, zollen wir nicht nur den Menschen und Opfergruppen der Shoah den gebürtigen Respekt, sondern erhalten uns auch ein Bewusstsein dafür, dass die Menschheit zu schrecklichen Gewalttaten fähig war und auch nach wie vor fähig ist. Durch unser aktives Erinnern an Auschwitz und die Shoah bleiben wir wachsam, für die Gewaltverbrechen unserer heutigen Zeit und Zukünftige in der Hoffnung, dass sich „Auschwitz“ nie wiederholt.

„Die Erinnerung ist wie das Wasser: Sie ist lebensnotwendig und sie sucht sich ihre eigenen Wege in neue Räume und zu anderen Menschen. Sie ist immer konkret: Sie hat Gesichter vor Augen, und Orte, Gerüche und Geräusche. Sie hat kein Verfallsdatum und sie ist nicht per Beschluß für bearbeitet oder für beendet zu erklären.“ – Noach Flug sel. A. (Auschwitz-Überlebender)

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 20.01.2022, 10:01 Uhr

15 Personen 1 Entscheidung – Die Wannseekonferenz

Heute vor 80 Jahren kamen 15 Männer zusammen, um über das Schicksal von insgesamt 6 Millionen später ermordeten Jüd:innen und Juden zu entscheiden. Was durch den Chef der Sicherheitspolizei Reinhard Heydrich als eine „Besprechung mit anschließendem Frühstück“ angekündigt wurde, steht heute für eine Veranstaltung, auf welcher die Schrecken und Grausamkeiten der NS-Zeit durch Organisation und Planung genauer konkretisiert wurden.

Die Rede ist von der Wannseekonferenz, welche sich am 20. Januar 1942 mit 15 führenden Vertretern der SS, der NSDAP als auch verschiedener Reichsministerien in der Berliner Villa „Am Großen Wannsee 56-58“ zutrug. Zur Debatte die „Endlösung der Judenfrage“, für die Beantwortung dieser wurde sich 90 Minuten Zeit genommen. Gemeint ist hiermit die Organisation des systematischen Massenmordes an den Jüd:innen und Juden Europas und die damit verbundene arbeitsteilige Zusammenarbeit von Behörden, Beamten und Parteiorganisationen.

Neben anderen Ereignissen ist die Wannseekonferenz fester Bestandteil unserer Erinnerungskultur und dies gilt es auch beizubehalten. Es ist notwendig über die Shoa und die Entscheidungen, welche den Weg zu dieser ebneten, weiterhin aufzuklären und aufzuzeigen, wohin gesellschaftliche und politische Prozesse führen können, wenn sie Wege jenseits von Demokratie und Menschenrechten einschlagen. Wir müssen uns an dieses Ereignis erinnern, als Zeichen des Respekts und der Trauer für die Menschen, welche Opfer des NS-Regimes wurden, und als Mahnung, um weiteren Massenmorden als auch Menschenrechtsverletzungen entgegenstehen zu können.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 11.01.2022, 9:01 Uhr

Neuer Termin: Die Veranstaltung „Vermessung der Demokratie – Ein Wilhelm-Leuschner-Portrait

Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass für den geplanten Wilhelm-Leuschner-Abend am 22. November 2021 ein neuer Termin gefunden wurde!

Am 26. April 2022 findet die Veranstaltung  „Vermessung der Demokratie – Ein Wilhelm-Leuschner-Portrait“ in der naTo um 19:00 Uhr statt!

Ein engagiertes, beeindruckendes Leben in spannender szenischer Inszenierung. Wer war der Mann, der das zivile Netzwerk um das Attentat des 20. Juli 1944 herum aufbaute? Wilhelm Leuschner war der Kopf der Untergrund-Gewerkschaft während der NS-Diktatur.

Jan Upleggern, Yumiko Tsubaki (Violine) und Maria Hinze (Klavier) präsentieren in spannender szenischer Inszenierung das engagierte Leben einer beeindruckenden Person, die bereits zur Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus zu einer der lautstärksten Verteidiger der deutschen Demokratie zählte.

Eine anschließende Diskussionsrunde setzt sich mit der Bedeutung Leuschners für unsere heutige Zeit auseinander.
Gast: Wolfgang Hasibether (Wilhelm-Leuschner-Stiftung Bayreuth)

Veranstaltungsort:
die naTo
Karl-Liebknecht-Straße 46
04275 Leipzig
https://www.nato-leipzig.de/
Eintritt kostenfrei

Bitte beachten Sie das Hygienekonzept
https://www.nato-leipzig.de/haus/hygienekonzept/

Um Anmeldung wird gebeten
https://leipzig-nordsachsen.dgb.de/
0341-211 09 55

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 10.01.2022, 11:01 Uhr

Das Ende der Geduld! – Aufmarsch von rechten Demokratiefeind:innen verhindern!

Es ist Sonntagabend 18:00 Uhr und wie so oft kennt der Aktivismus kein Wochenende.

Anlässlich der zunehmenden wachsenden Corona-Spaziergänge, welche immer Montags in Sachsens Gemeinden und Städten stattfinden und Raum für Verschwörungsideologien und rechte „Querdenkende“ schaffen, haben sich verschiedene Vertreter:innen für Zivilcourage und soziales Engagement digital zusammengefunden, um gemeinsam mit Robert Dobschütz (Herausgeber der LIZ) ins Gespräch zu kommen.

Anwesend waren Gisela Kallenbach, Irena Rudolph-Kokot, Gesine Oltmanns und auch Henry Lewkowitz (Geschäftsführer u. 2. Vorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V.).

Neben den Corona-Spaziergängen diskutieren die Gesprächsteilnehmenden unter anderem das Radikalisierungspotential, welches seit Beginn der Pandemie durch die Demonstrationen deutlich anstieg. Auch die Frage, weshalb auf eben genannten Demos die bürgerliche Mitte problemlos neben Rechtsextremen demonstriert, wurde genauer in den Blick genommen. Henry Lewkowitz hebt hier nochmals deutlich hervor, wie problematisch die Verwendung historisch geprägter Begriffe wie Genozid oder Holocaust im Kontext von Corona und Impfungen ist und wie die falsche Verwendung dieser Begriffe geschichtsrevisionistische Haltungen begünstigt.

Zum Ende des Gesprächs rufen alle Teilnehmenden geschlossen nochmal zur Teilnahme an der Gegenaktion „Das Ende der Geduld“ am heutigen Montag um 17:30 in der Leipziger Innenstadt auf. Die Gegendemonstration will den „Spazierenden“ etwas entgegensetzen, wird unter Einhaltung der geltenden Hygienemaßnahmen stattfinden und wurde durch das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ und die Stiftung „Friedliche Revolution“ organisiert.

Wir, als Teil des Aktionsnetzwerks, können diesen Aufruf nur nochmal unterstreichen und freuen uns, viele bekannte als auch neue Gesichter auf der Gegenaktion heute zu sehen!

Das vollständige Video zum Gespräch finden Sie unter folgendem Link.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 07.01.2022, 11:01 Uhr

Aufruf zu Zivilcourage und Gegenprotest!

Immer regelmäßiger treffen sich „besorgte Bürger:innen“ in Sachsens Gemeinden und Städten für sogenannte „Corona-Spaziergänge.“ Spaziert wird hier Seite an Seite mit Neonazis und Rechtspopulist:innen, auch den Aufrufen der rechten Kleinstpartei „Freie Sachsen“ wird folgegeleistet.

Währende die Spaziergänge immer mehr Sichtbarkeit erhalten, Schutz von der Polizei erfahren und die Radikalisierung unter den Spazierenden immer mehr zunimmt, sehen sich Gegenprotestierende mit Platzverweisen und strengen Kontrollen konfrontierte.

Wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. sind Teil des Aktionsnetzwerks „Leipzig nimmt Platz“ und für uns ist es eine Frage von Zivilcourage, gegen die Coronaleugner:innen am nächsten Montag auf die Straße zu gehen.

Deshalb rufen wir, unter den Einschränkungen der Corona-Notfall-Verordnung dazu auf, sich – mit Maske und dem gebotenen Abstand – gegen diese teils offen rechte Mobilisierung zu stellen und deutlich zu machen, dass in Leipzig kein Platz ist für Verschwörungsmythen, Wissenschaftsleugnung, Antisemitismus und Menschenverachtung.

Demonstriert wird am Montag, den 10. Januar 2022 ab 17:30 Uhr in der Leipziger Innenstadt.

Genauere Infos findet ihr auf unserer Facebookseite und der Seite des Aktionsnetzwerks „Leipzig nimmt Platz“.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 22.12.2021, 14:12 Uhr

Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum – Ein Jahresrückblick

Zum Ende des Jahres blicken der Leipziger Erich-Zeigner-Haus e.V. und der Leipzig. Courage Zeigen e.V. auf die erfolgreiche Umsetzung des Projektes „Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum“ zurück, das im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ seit Anfang 2021 gefördert wird. Ziel des Projekts ist es, Jugendliche und junge Erwachsene für Alltagsrassismus zu sensibilisieren und dem Phänomen so präventiv zu begegnen. In den vergangenen zwölf Monaten nahmen mehr als 12 Schulen und außerschulische Lernorte aus ganz Sachsen an dem Projekt teil. Dem Erich-Zeigner-Haus e.V. war es dabei ein Anliegen, das Workshopangebot allen Schulformen zu unterbreiten. Mit Erfolg: Das Projekt konnte in diesem Jahr mit eigens entwickelten Konzepten an Förderschulen, Oberschulen, Gymnasien und an der Berufsakademie Breitenbrunn durchgeführt werden. „Der Zuspruch und das Interesse an unserem Workshopangebot freut uns, zeigt aber auch, dass an sächsischen Schulen Handlungsbedarf in Bezug auf Alltagsrassismus und Ungleichwertigkeitsideologien im Allgemeinen besteht“, sagt Emily Bandt, die Projektleiterin. Auch Irena Rudolph-Kokot, die als Vorstandsmitglied des Leipzig. Courage zeigen e.V. tätig ist, merkt an: „Wir freuen uns, dieses Projekt als Kooperationspartner zu unterstützen und somit einen wichtigen Beitrag zur Schwächung von menschenfeindlichen Einstellungen sowohl im ländlichen als auch im städtischen Raum zu leisten“.

Die teilnehmenden Gruppen vertieften im Rahmen der mehrtägig angelegten Workshopreihe ihr Wissen über die Entstehung und Geschichte des Rassismus und tauschten sich in angeregten Diskussionen über den gegenwärtigen Alltagsrassismus sowie eigene Beobachtungen und Erfahrungen aus ihrem Lebensumfeld aus. Im weiteren Verlauf erstellten alle Teilnehmenden kurze Videoclips, sog. „audiovisuelle Kontexte“. So entstanden im Laufe der vergangenen Monate spannende und vielfältig gestaltete Kurzfilme, die Themen wie etwa Rassismus in der Werbung, in verschiedenen Berufsfeldern oder auf institutioneller Ebene aufgreifen. Dies erwies sich als besonders fruchtbar: die Teilnehmenden erstellten die Videos mit viel Engagement und konnten sich durch dieses Medium selbstständig und intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Die Videoclips werden im Oktober 2022 im Rahmen eines landesweiten Wettbewerbs präsentiert, von einer Fachjury bewertet und prämiert.

Für das kommende Jahr sind bereits viele Workshopanfragen eingegangen, doch es gibt noch immer Kapazitäten. Zudem veranstaltet der Erich-Zeigner-Haus e.V. ab Frühjahr 2022 Multiplikator*innenschulungen, um auch Fachkräfte für Alltagsrassismus zu sensibilisieren. „Alltagsrassismus macht auch vor den Lehrer*innenzimmern nicht halt. Uns ist es ein Anliegen Fachkräfte im Umgang mit diskriminierenden Situationen im Schulalltag zu stärken, aber auch kritisch nach eigenen rassistischen Denk- und Handlungsweisen zu fragen“, fasst Henry Lewkowitz als Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e.V. das Ziel der Schulungen zusammen. Über den Start der Multiplikator*innenschulungen und die Anmeldeformalia informiert der Verein Anfang nächsten Jahres über die Vereinshomepage.

Anfragen zur Teilnahme am Workshopangebot für Schulen und außerschulische Lernorte können fortlaufend über das Anmeldeformular auf der Projekthomepage als auch per Mail an demokratie@erich-zeigner-haus-ev.de gestellt werden.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 01.12.2021, 7:12 Uhr

Erinnerung an die eingeführte Kennzeichnungspflicht für Jüdinnen und Juden vor 82 Jahren

Heute ist der 1. Dezember 2021 und wir erinnern uns gemeinsam an die erste eingeführte Kennzeichnungspflicht für Jüdinnen und Juden zur Zeit des Nationalsozialismus. Vor 82 Jahren, im September 1939 griff das Deutsche Reich Polen an und setzte dort am 1. Dezember 1939 die erste Kennzeichnungspflicht für Jüdinnen und Juden in den von Deutschland besetzten Gebieten um.

Bereits seit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler im Januar 1933 erfuhren Jüdinnen und Juden wirtschaftliche und gesellschaftliche Ausgrenzung und 1935 wurden sie im Rahmen der Nürnberger Gesetze ihrer Bürgerrechte beraubt. 1941 erreichte die Kennzeichnungspflicht auch das Dritte Reich selbst. Sie zeigt den Übergang zur letzten Stufe der Verfolgung von Jüdinnen und Juden im Deutschen Reich an und steht somit auch im direkten Zusammenhang mit der Ermordung von Jüdinnen und Juden.

Der Beschluss zur öffentlichen Stigmatisierung wurde am 19.9.1941 innerhalb der „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ durch Reinhard Heydrich beschlossen. Diese verpflichtete alle im Deutschen Reich lebenden Jüdinnen und Juden, die das sechste Lebensjahr vollendet hatten, dazu, einen gelben Aufnäher sichtbar auf ihrer linken Brustseite zu tragen. Die Ausgestaltung des sogenannten „Judensterns“ oblag dem ehemaligen Reichspropagandaminister Joseph Goebbels und manifestierte sich in einem gelben Aufnäher, welcher einen sechseckigen Stern zeigte, angelehnt an den Davidstern, welcher den Schriftzug „Jude“ in der Mitte aufwies.

Schauen wir nun in die Pandemiejahre und den sogenannten „Querdenkerdemonstrationen“ zurück, so tauchen wieder Personen mit gelben Aufnähern auf ihrer Kleidung auf Demonstrationen auf. Diese waren mit Worten wie „ungeimpft“ und „ungechipt“ versehen und stellten für Corona-Gegner:innen anscheinend ein „geeignetes“ Ausdrucksmittel zur Bekundung ihres Unmuts über die Corona-Auflagen dar. Tatsächlich steht die Verwendung dieses Aufnähers für eine starke geschichtsrevisionistische Haltung, welche eine Täter-Opfer-Umkehr vollzieht und den Holocaust auf das stärkste verharmlost. Diese Selbststilisierung als Opfer, als „die neuen Juden“ welche die Corona-Leugner:innen vollziehen, ist neben den antisemitischen Verschwörungserzählungen ein fester Bestandteil der Anti-Corona-Bewegung geworden. Die ist zutiefst erschreckend und weisen wir auf das Schärfste zurück!

An solch einem Tag wie heute ist es wichtig, daran zu erinnern, dass die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung in keinem Fall mit dem Holocaust und der Zeit des Nationalsozialismus gleichzusetzen sind. Die Verwendung solcher Symbole verzerrt die Realität, verharmlost die Erfahrungen von Opfern der NS-Zeit und bedient antisemitische Ressentiments.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 10.11.2021, 14:11 Uhr

„Warum ist die extrem Rechte online (scheinbar) so erfolgreich? – Online-Seminar mit Patrick Stegemann am 24.11.2021

Sie lächeln freundlich von Instagram-Fotos und machen lustige Youtube-Videos. Die extrem Rechten haben ihr Auftreten in den vergangenen Jahren verändert: Sie möchten persönlicher, emotionaler und netter wirken. Ihr Welt- und Menschenbild aber ist nach wie vor reaktionär, anti-liberal und gefährlich. Welche Mechanismen nutzen sie, um ihre Ideen zu verbreiten und wie wirksam sind ihre Strategien?

Diesen Fragen sind die beiden Autoren Patrick Stegemann und Sören Musyal über Jahre nachgegangen. Ihre Recherche führte sie von Undercover-Einsätzen in verdeckten Troll-Servern, über Gespräche mit Aktivisten der rechten Szene bis nach New York und Kalifornien, zu den Tech-Giganten wie Youtube und Facebook.

In einem Online-Seminar über ZOOM gibt Patrick Stegemann am 24. November 2021 von 18:00 bis 20:00 Uhr Einblicke in das gemeinsam mit Sören Musyal verfasste Buch „Die rechte Mobilmachung. Wie radikale Netzaktivisten die Demokratie angreifen“ und verdeutlicht, welche Wechselwirkung Corona und Verschwörungstheorien wie QAnon dabei haben.

Patrick Stegemann studierte Kommunikations- und Sozialwissenschaften in Erfurt, Berlin, Haifa und Kairo. Er ist als Autor, Journalist und Filmemacher tätig und erhielt für die Dokumentation Lösch Dich. So organisiert ist der Hass im Netz unter anderem den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus.

2020 erschien Musyals und Stegemanns gemeinsames Buch „Die rechte Mobilmachung. Wie radikale Netzaktivisten die Demokratie angreifen“ im Ullstein Verlag.

Die Moderation übernimmt Emily Bandt. Sie ist Kulturwissenschaftlerin und studierte an der Universität Leipzig. Sie arbeitet unter anderem zu den Themenfeldern Rechtsterrorismus sowie Rechtsextremismus und Gender. Seit 2021 ist sie Projektreferentin im Erich-Zeigner-Haus e.V. in Leipzig.

Anmeldungen sind bis zum 21. November über veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de möglich.

Nach Ablauf des Anmeldezeitraums werden die Zugangsdaten versandt. Wir verschicken keine Anmeldebestätigungen, alle Anmeldungen werden berücksichtigt.

Wir freuen uns auf eine spannende Veranstaltung!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 09.11.2021, 9:11 Uhr

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht und die Opfer des Nationalsozialismus

Wir können dankbar sein, für das große Interesse und die enorm große Beteiligung an der Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ zum heutigen Tag. Wir wünschen allen eine ehrende und gelingende Gedenkveranstaltung und sind auf Ihre und eure Bilder und Erfahrungen gespannt.

Leider müssen wir aber auch in diesem Jahr einiges Beachten: Zusätzlich zu den bereits geltenden Regelungen (3G, Kontakterfassung, Testpflichten für Mitarbeiter*innen mit direktem Kundenkontakt) gilt ab dem 8.11.2021 u.a. eine Limitierung der Personenzahl bei privaten Zusammenkünften im öffentlichen und privaten Raum auf zehn Personen unabhängig von der Zahl der Hausstände, wobei Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres bei der Zählung ebenso wenig berücksichtigt werden müssen wie geimpfte oder genesene Personen.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 05.11.2021, 16:11 Uhr

Ein Jahr nach der Anti-Corona-Demonstration 2020

Am Sonntag jährt sich die große Demonstration der Coronaleugnenden, welche letztes Jahr in Leipzig für polizeiliche Überforderung sorgte und den meisten Leipziger*innen noch lange im Gedächtnis blieb und bleibt. Auf der Anti-Corona-Demonstration kamen letztes Jahr unter anderem Rechtsextreme, Hooligans und Querdenkende zusammen, um gegen die derzeitigen Corona-Regeln zu demonstrieren. Neben den gewalttätigen Auseinandersetzungen, welche sich nach dem Abbruch der Veranstaltung zutrugen und dem Vorgehen der Polizei, welches von Überforderung und Hilflosigkeit geprägt war, war dies auch eine Demonstration, auf welcher antisemitische und geschichtsrevisionistische Haltungen durch das Tragen von gelben Sternen und Vergleichen mit dem Holocaust einen Nährboden fanden.

Gerade solche geschichtsrevisionistischen Haltungen und Denkweisen finden innerhalb unserer heutigen Gesellschaft immer mehr Verbreitung und anscheinend auch Zuspruch. Wir dürfen in keiner Weise akzeptieren, wenn Pandemieregelungen mit der Verfolgung von Jüdinnen* und Juden zur Zeit des Nationalsozialismus verglichen werden und es ist unsere Aufgabe, zu jeder Zeit den Antisemitismus solcher Haltungen aufzuzeigen, um den Opfern der NS-Zeit zu gedenken und anzuerkennen, was ihnen angetan wurde.

Für diesen Samstag, den 06.11.2021 haben Coronaleugnende wieder eine Demonstration angemeldet und wir fordern Sie auf, vielzählig an den Gegendemonstrationen teilzunehmen und den öffentlichen Raum nicht für antisemitische und geschichtsrevisionistische Haltungen und Parolen freizugeben.

Zudem möchte der Erich-Zeigner-Haus e.V. Sie alle dazu aufrufen, uns am 9. November 2021 zu unterstützen und mit uns gemeinsam Stolpersteine zu putzen. An diesem Tag und auch an jedem anderen, bieten die Stolpersteine eine Möglichkeit dezentral allen Opfergruppen des Nationalsozialismus zu gedenken und die Verbrechen der Deutschen aufgedeckt und sichtbar zu lassen.

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gepostet am: Montag, 01.11.2021, 17:11 Uhr

Gemeinsamer Aufruf zu Gegenprotesten: Keine Nazis auf dem Ring – Querdenkenbewegung? Läuft nicht!

Wir schließen uns dem nachfolgenden Aufruf des Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ an und rufen gemeinsam dazu auf, sich am 6. November klar gegen Faschistinnen und Faschisten und rechtsradikaler Gesinnung jeder Couleur zu positionieren.

„Am 6.11.2021 rufen abermals Querdenker:innen und mit ihnen Neonazis und Hooligans dazu auf, nach Leipzig zu kommen. Bundesweit möchte man an die Ereignisse vor einem Jahr erinnern. Als zehntausende Querdenker:innen sich von Neonazis und Hooligans den Weg freischlagen ließen und mit diesen über den Leipziger Ring marschierten, postulierten sie die irre Vorstellung, damit die nächste „friedliche Revolution“ einzuläuten.

War es vor einem Jahr eine große heterogene Bewegung, stellt sich die Situation inzwischen anders dar. Die Bewegung hat sich spürbar radikalisiert und Querdenker:innen beteiligen sich zunehmend an Überlegungen einer völkischen Revolte mit der Zielsetzung einer „neuen nationalen Autorität“. Es ging nie um eine Kritik der Corona-Maßnahmen selbst, es geht um ein beliebiges Objekt, über das man seine Ablehnung der pluralen Demokratie und Verschwörungstheorien transportieren kann.

Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger zu entschlossenem, friedlichem Protest auf. Wir dulden keine Neonazis und weisen die Vereinnahmung der demokratischen Tradition in Leipzig vehement zurück.“

Geplante Veranstaltungen am 06.11.2021:

  1. Kundgebung DGB / Leipzig nimmt Platz: Augustusplatz ab 15 Uhr.
  2. Demonstrationen zum Augustusplatz jeweils 14:30 Uhr von Connewitzer Kreuz und Rabet.
  3. Fahrraddemo vom Lindenauer Markt zum Augustuspatz, 14:30 Uhr.
  4. Infopunkte ab 15 Uhr: Runde Ecke, kl. Wilhelm-Leuschner-Platz, kl. Willy-Brandt-Platz

Wir bitten wie immer um die Berücksichtigung aller gültigen Auflagen zum Infektionsschutz im Falle einer Teilnahme.

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 29.10.2021, 15:10 Uhr

Spendenaufruf

Liebe Interessierte,

im Rahmen unser historisch-politischen Bildungsarbeit mit Jugendlichen in Naunhof und Schkeuditz werden in der kommenden Woche Stolpersteine verlegt.

Die Schüler:innen des Freien Gymnasiums Naunhof recherchierten in diesem Zusammenhang die Biografien der jüdischen Familie Jolowicz, zu deren Gedenken am 3. November in der Ferdinand-Rhode-Straße 28 um 15 Uhr in Leipzig vier Stolpersteine verlegt werden.

In Schkeuditz setzten sich eine Gruppe von Schüler:innen mit dem tragischen Schicksal von Frieda Baufeld, einem Opfer der NS-Euthanasie aus Glesien auseinander. Dieser Stolperstein wird am 4. November in der Karl-Liebknecht-Straße 12 in Schkeuditz, OT Glesien um 9 Uhr verlegt.

So bitten wir und die Schüler:innen beider Gruppen um SPENDEN, um die Stolpersteine finanzieren zu können. Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten sowie unsere Bankverbindung für das Spendenkonto sind auf www.erich-zeigner-haus-ev.de auf der Startseite zu finden. Wir freuen uns wie immer auch über das Teilen unseres Spendenaufrufes und bedanken uns vorab für jede Form der Unterstützung – auch im Namen aller Schülerinnen und Schüler.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 22.10.2021, 8:10 Uhr

Keine Workshops mehr in 2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

es freut uns sehr, dass unser Workshop-Angebot bei Ihnen auf so viel Zuspruch und Unterstützung stößt. Allein für den Dezember konnten wir nun eine weitere Workshopreihe in Leipzig und Umland realisieren. Unsere Referent*innen werden also mit Schulklassen von Oberschulen, Gymnasien als auch Berufsschulen genauer über die Themen Antisemitismus, Rechtsextremismus und Nationalismus als auch Erinnerungskultur und Alltagsrassismus sprechen und somit wichtige Demokratiearbeit leisten. Angebote in Hörsälen mit Studierenden sind auch Teil dieser mehrteiligen Workshopreihe.

Aufgrund unseres hohen Anspruchs an unsere Arbeit mit Teilnehmenden vor Ort ist für dieses Jahr somit auch unsere Kapazitätsgrenze erreiche – das heißt: für 2021 sind leider keine weiteren Workshops mehr möglich. Gerne realisieren wir jedoch neue Angebote gemeinsam mit Ihnen für das nächste Jahr.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 14.10.2021, 10:10 Uhr

Gemeinsam für mehr Demokratie – die Demokratiejahreskonferenz der PfD Nordsachsen

Mittels unserer Vereinsarbeit setzen wir uns bereits seit über 20 Jahren für Vielfalt, Demokratie und gegen Diskriminierung in Leipzig und ganz Sachsen ein. Um die Gestaltung unserer bildungspolitischen Arbeit immer weiterzuentwickeln und voranzutreiben, ist es wichtig, auch mit anderen Initiativen und Vereinen zusammen zu arbeiten und gemeinsam auf eben diese Fragestellungen zu blicken.

Am 12.10.2021 fand in diesem Sinne die Jahresdemokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie (PfD) Nordsachsen in Eilenburg statt. Gemeinsam mit über 50 weiteren Mitgliedern, stellte der Erich-Zeigner-Haus e.V. Ideen auf, wie bildungspolitische Arbeit in Nordsachsen in Zukunft aussehen kann, welche Ziele aufgestellt werden können und durch welche Mittel, Jugendliche weiterhin an politische Entscheidungsprozesse herangeführt werden könnten.

Generell ist es dem Erich-Zeigner-Haus e.V. wichtig, mit Initiativen zusammenzukommen, welche ebenfalls die Werte und Prinzipien unserer Demokratie nach außen tragen, schützen und somit für den Erhalt dieser einstehen, auch und insbesondere im ländlichen Raum Sachsens.

Zudem engagierte sich der Verein im Rahmen des Projekts „Misch mit! Miteinander Vielfalt (er)leben“ im Landkreis Nordsachsen, welches auch durch die PfD gefördert wird. Innerhalb dieses Projekt geht es darum, kulturelle Vielfalt und gesellschaftliche Teilhabe zu stärken. Hierfür ist auch eine Postkarten- und Plakataktion ins Leben gerufen worden, innerhalb welcher auch Henry Lewkowitz, Geschäftsführer Erich-Zeigner-Haus e.V., seine Motivation zur Arbeit gegen Rechtsextremismus vorstellt.

Du bist engagiert im Landkreis Nordsachsen? Dann #mischmit und lass uns das demokratische Engagement des Landkreises und seiner Mitmenschen sichtbar machen!

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 13.10.2021, 14:10 Uhr

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. wird Mitglied der AG „Orte der Demokratiegeschichte“

Da es sich bei Demokratie nicht um einen festen Zustand, sondern einen dynamischen Prozess handelt, ist es notwendig, sich zusammenzuschließen und gemeinsam den ständigen Entwicklungen und Veränderungen, die die Demokratie mit sich bringt, gerecht zu werden. Im Sinne dieser Aufgabe ist der Erich-Zeigner-Haus-Verein seit diesem Jahr Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte.“

Die AG „Orte der Demokratiegeschichte“ macht es sich zur Aufgabe, Zivilcourage und demokratische Teilhabe im ganzen Bundesgebiert anzuregen. Die Wahrnehmung deutscher Demokratie- und Freiheitsgeschichte soll sowohl lokal und regional, als auch bundesweit gefördert werden, um bundesweit eine Sensibilität für die Gefährdung des demokratischen Grundkonsenses zu steigern.

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. setzt sich seit mehreren Jahrzehnten gegen die Demokratieverachtung und Fremdenfeindlichkeit ein und arbeitet zu diesen Themen vor allem in Leipzig, aber auch darüber hinaus in ganz Sachsen. In Form von Schüler:innenprojekten, Workshops, aber auch durch Lesungen und Vorträge setzt der Verein Zeichen für gelebte Demokratie und Zivilcourage und unterstützt somit aktiv die Erhaltung und Verbreitung demokratischer Werte, besonders innerhalb der jüngeren Generation.

Gemeinsam mit über 70 weiteren Mitgliedern und somit auch Orten der Demokratiegeschichte wird unser Verein somit aktiv, um die Teilhabe an politischen und gesellschaftlichen Willensbildungsprozessen zugänglicher zu machen, eigene Handlungsspielräume im Sinne demokratischer und freiheitlicher Traditionen zu erkennen und zu gesellschaftlichem Engagement anzuregen.

Am 7. und 8. Oktober 2021 kamen die Mitglieder der AG „Orte der Demokratiegeschichte“ in Berlin zu ihrer Jahreskonferenz zusammen und überlegten gemeinsam, wie sie ihrer Aufgabe in der zukünftigen Demokratieentwicklung weiterhin gerecht werden könnten. Im Fokus der Tagung standen vier Themenkomplexe: zu Beginn wurde sich auf die Themen „Vorzeit der Demokratiegeschichte vor 1789“ und „Demokratische Frauenbewegungen“ konzentriert. Später rückten die Themen „Migrations- und Demokratiegeschichte“ und „Protest und soziale Bewegungen nach 1945“ in den Mittelpunkt der Tagung. Anlass bot hierfür das durch die Bundesregierung erarbeitete Rahmenkonzept zur Weiterentwicklung der Orte deutscher Demokratiegeschichte. Seinen feierlichen Abschluss fand die Veranstaltung am Freitagnachmittag mit einem Empfang beim Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, welcher die Arbeitsgemeinschaft zu sich einlud.

Neuigkeiten
gepostet am: Samstag, 09.10.2021, 11:10 Uhr

Zum zweiten Jahrestag des rechtsterroristischen Anschlags in Halle (Saale)

Heute vor zwei Jahren, am 09. Oktober 2019 versuchte der Rechtsterrorist Stephan B. mithilfe selbstgebauter Waffen und Sprengsätzen einen antisemitisch motivierten Anschlag auf die Synagoge in Halle zu verüben. Zu diesem Zeitpunkt beging die dort versammelte Gemeinde Jom Kippur, den höchsten jüdischen Feiertag. Der Versuch, gewaltvoll in die Synagoge einzudringen, scheiterte, woraufhin er die Passantin Jana L. und wenig später Kevin S. in einem Dönerimbiss erschoss. Im vergangenen Jahr wurde der Täter zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt.

Das im Vorfeld veröffentlichte „Manifest“, die Äußerungen des Täters während der Tat, die er per Livestream übertrug, sowie die Aussagen während des Gerichtsprozesses zeugen von dem antisemitischen, rassistischen, misogynen und verschwörungsideologischen Weltbild des Rechtsterroristen, auf dessen Grundlage er seine Tat legitimierte.

Der Anschlag muss klar in einer langen Kontinuität des Antisemitismus in Deutschland verortet werden, die sich unter anderem anhand einer Vielzahl antisemitischer Straf- und Gewalttaten seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges zeigt. Ebenso muss auf die Kontinuität antisemitisch motivierten Rechtsterrorismus verwiesen werden. Beispielhaft lässt sich hier etwa der Mord an dem jüdischen Verleger und Rabbiner Shlomo Lewin und seiner Lebensgefährtin Frieda Poeschke im Jahr 1980 durch ein Mitglied der Wehrsportgruppe Hoffmann nennen.

Der Kampf gegen jede Form des Antisemitismus bleibt unverzichtbar – zu jeder Zeit.

Wir gedenken Jana L. und Kevin S., unsere Solidarität gilt den Überlebenden und Angehörigen.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 09.09.2021, 15:09 Uhr

In Gedenken an die Opfer des „Nationalsozialistischen Untergrund“

Vor 21 Jahren, am 09.09.2000, fand die rassistische Mordserie des sog. Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) mit dem Mord an Enver Şimşek seinen Ausgang. Şimşek wurde an seinem Blumenstand in Nürnberg-Langwasser durch mehrere Schüsse lebensbedrohlich verletzt und verstarb zwei Tage später im Krankenhaus. Zwischen den Jahren 2000 und 2007 ermordete das rechtsterroristische Kern-Trio um Uwe Bönhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe mit Hilfe eines breiten Unterstützer*innennetzwerks neun weitere Personen aus rassistischen Motiven:

Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat sowie die Polizistin Michèle Kiesewetter.

Das seit 1998 aus dem Untergrund agierende Kern-Trio vertrat neben einem rassistischen auch ein antisemitisches Weltbild und propagierte dieses: Die Liste antisemitischer Vorfälle im Kontext des NSU ist lang und reicht von Drohungen gegen den damaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden Ignatz Bubis bis hin zu dem in Eigenproduktion entstandenen, NS-verherrlichenden und Holocaust-relativierenden Spiel ‚Pogromoly‘, durch dessen Vertrieb der NSU Geld erwirtschaftete.

Die Ermittlungen der Sicherheitsbehörden wurden bis zur Selbstenttarnung des NSU im Jahr 2011 vorwiegend im (familiären) Umfeld der Ermordeten geführt, die Hinweise der Betroffenen auf einen rassistischen und rechtsextremen Hintergrund nicht ernst genommen. Stattdessen suchten die Behörden Verbindungen zur organisierten Kriminalität oder ins Drogenmilieu. Neben einer Kontinuität der Bagatellisierung und Entpolitisierung rechtsterroristischer Taten offenbart sich hieran folglich ebenso der institutionelle Rassismus innerhalb von Sicherheitsbehörden. Auch dies stellt eine Kontinuität dar, mit der sich 20 Jahre nach dem NSU auch die Hinterbliebenen der Opfer des rechtsterroristischen Anschlags in Hanau konfrontiert sehen.

Wir gedenken der Opfer des NSU und zeigen uns solidarisch mit den Hinterbliebenen.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 02.09.2021, 15:09 Uhr

LOK-NACHWUCHS RECHERCHIERT JÜDISCHE SCHICKSALE – U15-Junioren kombinieren Trainingslager mit Workshop

Vom 16. bis 20. August hat der 1. FC Lokomotive Leipzig gemeinsam mit dem Erich-Zeigner-Haus e.V. ein Jugendprojekt zu Ausgrenzung und Diskriminierung im Sport während der NS-Diktatur durchgeführt. Dabei verbanden die 13 und 14 Jahre alten Regionalliga-Kicker ihr Sommertrainingslager mit zahlreichen Veranstaltungen zum Thema. Besonders beleuchtet wurden die Schicksale von neun Mitgliedern der Familie Rotter, die den jüdischen Sportklub Bar Kochba Leipzig maßgeblich geprägt hatten.
Die Jugendlichen erarbeiteten unter anderen einen Flyer mit ausführlichen Informationen über das Wirken der Familie sowie deren Vertreibung, Deportation und Ermordung durch das Nazi-Regime. Auch der Besuch der ehemaligen Spielstätte von Bar Kochba Leipzig in der Delitzscher Straße war für die Nachwuchskicker ein beeindruckender Tagesordnungspunkt.

„Ein wichtiger Bestandteil des Trainingslagers war auch die Aufarbeitung der Geschichte des 1.FC Lokomotive Leipzig und dessen Vorgängerverein VfB Leipzig, bei dem auch Mitglieder der Familie Rotter aktiv gewesen waren. Die Jugendlichen lernten somit nicht nur umfassend etwas über den eigenen Verein, sondern konnten auch direkt einen persönlichen Bezug zum Projekt über die Familie selbst herstellen.“, erklärt Jens Hirschmann, VfB-Präsident/Aufsichtsratsmitglied des 1. FC Lokomotive.

Das Projekt soll im kommenden Jahr mit der Verlegung sogenannter Stolpersteine im Gedenken an die Mitglieder der Familie Rotter zu einem Abschluss kommen. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Projekt-Unterstützern bedanken; insbesondere bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) und beim Freistaat Sachsen, der mit dem Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ das zivilgesellschaftliche Engagement für die freiheitlich demokratische Grundordnung fördert und dieses Projekt zu großen Teilen finanziell unterstützten.

Lok-Präsident Thomas Löwe: „Wir freuen uns als Erben des Ersten Deutschen Meisters erneut klar Stellung für Toleranz und ein demokratisches Miteinander in unserer Gesellschaft beziehen zu können. Mich hat besonders die Neugier und Akribie unserer jungen Fußballer bei diesem Projekt begeistert.“

Dr. Thomas Feist, Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für das Jüdische Leben und Schirmherr im Wirtschaftsbeirat des 1. FC Lok: „Als mitgliederstärkster Fußballverein Leipzigs nimmt der 1. FC Lok seine Verantwortung immer wieder wahr und auch in Zukunft soll das so sein. Deshalb versuche ich, die Landesregierung zur Unterstützung weiterführender Projekte zu bewegen und werde den 1. FC Lok in seiner sehr engagierten Arbeit gegen Rassismus und gegen Diskriminierung weiterhin unterstützen.“

Raimund Grafe, Vorsitzender Erich-Zeigner-Haus e.V.: „Aus unserer Erfahrung wirkt eine Beschäftigung mit der Geschichte wie eine Impfung gegen Wiederholungen in der Gegenwart. Es ist gut, wenn der heutige Fußball angefangen bei den Jugendmannschaften gegen Diskriminierung und Intoleranz eine robuste Immunreaktion zeigt.“

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig und dienen der Sichtbarmachung der unterschiedlichen Verfolgungsschicksale in der NS-Zeit. Die mit beschrifteten Messingplatten belegten Pflastersteine sollen Passanten zum Stehenbleiben, Innehalten und Erinnern anregen und markieren europaweit Orte, die mit Schicksalen der Verfolgung und Deportation verbunden sind.

Wenn Sie den 1. FC Lokomotive Leipzig bei der Finanzierung der neun Stolpersteine zu unterstützen, können Sie dies in Form einer Spende an das folgende Konto tun:
1. FC Lokomotive Leipzig e.V.
IBAN: DE16 860 700 240 1294230 06
Deutsche Bank Leipzig

 

 

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 31.08.2021, 9:08 Uhr

Städtisches Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges auf dem Ostfriedhof

Am heutigen Weltfriedenstag/Antikriegstag jährt sich auch zum bereits 82. Mal der Überfall auf Polen, mit dem das nationalsozialistische Deutschland im Jahr 1939 den Zweiten Weltkrieg entfesselte.
In Erinnerung an die Opfer des Krieges und der nationalsozialistischen Verfolgung fand daher heute eine Gedenkveranstaltung mit unserem Oberbürgermeister Burkhard Jung statt, die um 11 Uhr mit einer Kranzniederlegung am polnischen Mahnmal auf dem Ostfriedhof begann und durch das Honorarkonsulat der Republik Polen für Sachsen begleitet wurde.
In Leipzig kamen mehr als vierhundert polnische Menschen durch das NS-Regime, vor allem Zwangsarbeiter:innen und KZ-Häftlinge, ums Leben.

     

Auch der Erich-Zeigner-Haus e.V. hat an der Gedenkveranstaltung teilnehmen dürfen und einen Kranz zur Erinnerung an alle Opfer der NS-Verfolgung niedergelegt Vertreten wurden wir heute durch unseren Ehrenvorsitzenden, Frank Kimmerle.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 17.08.2021, 11:08 Uhr

Lesung mit Michael-Alexander Lauter – „Von einem, der im Zuchthaus Mathematik studierte – Gespräche mit Hans Lauter am runden Tisch“

Am 17. September wollen wir zu einer Lesung in die historischen Räumlichkeiten des Erich-Zeigner-Hauses einladen. Lesen wird Michael-Alexander Lauter aus seinem Buch „Von einem, der im Zuchthaus Mathematik studierte“, welches in der Reihe LEBENSZEICHEN erscheint und von Roswitha Scholz im Leipziger Verlag „OsirisDruck“ herausgegeben wurde. Die Lesung findet von 18.00 bis 20.00 Uhr statt.

Michael-Alexander Lauter sagt über sein eigenes Leben, dass es aus vielen eigentümlichen Geschichten besteht. Neben seiner eigenen Herkunft, seiner Zeit in verschiedenen Kinderheimen, der Suche nach seinem Vater und einem großen Lebensumbruch brachten auch die Begegnungen mit Menschen und ihren Biografien viele dieser Geschichten mit sich. Dazu gehörte auch das Zusammensein mit seinem Schwiegervater, Hans Lauter, einem antifaschistischen Widerstandskämper, Politiker und Hochschullehrer. Mit 92 Jahren zog dieser im Jahr 2005 in die Grünauer Wohnung Michael-Alexander Lauters ein. Den Entschluss, seinen Schwiegervater nach Grünau zu holen, bezeichnet Lauter heute als ein „Wagnis“, welches er gemeinsam mit seiner Frau einging. Belohnt wurden die beiden für diesen Entschluss mit Erlebnissen und Geschichten des Schwiegervaters. Einige von ihnen hat er nun aufgeschrieben.

Michael-Alexander Lauter ist gelernter Rinderzüchter, Diplom-Agraringenieur und Diplom-Gesellschaftswissenschaftler. Obwohl er mittlerweile in Rente ist, ist er weiterhin freiberuflich als Dozent tätig. Er ist verheiratet und hat 6 Kinder, 11 Enkel und 2 Urenkel.
Hygienekonzept: In Abhängigkeit von der derzeitigen Infektionslage werden wir ein Hygienekonzept entwerfen und Kontaktdaten für den Fall der notwendigen Kontaktverfolgung aufnehmen. Bitte informieren Sie sich vorab über die aktuellen Auflagen und kommen Sie mit Mundnasenmaske und tagesaktuellem negativem Textergebnis.

Wir bitten Interessierte um Voranmeldungen per Mail an veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de bis zum spätestens 16.09.2021

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 06.07.2021, 12:07 Uhr

VERSCHOBEN AUF DEN 27.10. – Politische Polarisierung in digitalen Zeiten.– ZOOM-Seminar

ABSAGE DER VERANSTALTUNG – NEUER TERMIN: 27. Oktober 2021 (als Präsenzveranstaltung)

Leider kommt es nun einen Tag vor unserem geplanten Online-Seminar mit Holger Marcks aus gesundheitlichen Gründen zu einer Absage der Veranstaltung.

Bei Interesse am Nachholtermin oder an anderen Seminaren oder Workshops können Sie sich über unsere Homepage sowie über unsere Facebookseite über die kommenden Veranstaltungstermine informieren oder sich per formloser Mail an kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de für unseren Newsletter anmelden, in dem wir ebenfalls über Veranstaltungen informieren.

Wir bitten um Entschuldigung für etwaige Unannehmlichkeiten und hoffen auf ein spannendes Seminar im Herbst – im Zeignerhaus oder im digitalen Raum.

 
Vielen Dank für Ihr Verständnis.

 

Im vergangenen Jahrzehnt haben rechtsextreme Kräfte in vielen Ländern große Raumgewinne erzielt. Zu ihnen gesellen sich neuerdings verschwörungsideologische Bewegungen, die den demokratischen Diskurs gefährden, während die politische Polarisierung insgesamt zunimmt. Dass diese Prozesse auch, wenn nicht gar entscheidend, durch die sozialen Medien befördert werden, darüber besteht indessen kaum mehr Zweifel. Wie aber hängen Rechtsextremismus, Verschwörungsbewegungen und Polarisierung genau mit der Digitalisierung zusammen? Welche Interaktionsdynamiken greifen dabei ineinander?

In einem Online-Seminar über ZOOM wollen wir am 21.07.2021 von 18.00 – 20.00 Uhr gemeinsam mit dem Referenten Holger Marcks näher beleuchten, wieso sich die Propaganda von extremistischen Akteuren so gut in die sozialen Medien einfügt – und warum im digitalen Kontext nicht nur Extremisten für die Demokratie zum Problem werden. Denn durch das postredaktionelle Prinzip der sozialen Medien erleben wir eine Konjunktur des Postfaktischen, mit der sich nicht nur das rechtsextreme und verschwörungsideologische Potenzial erweitert. Es erschwert auch generell die demokratische Verständigung, wenn sich geteilte Wahrheiten auflösen und noch mehr zu einer Frage der Identität werden.

Holger Marcks ist Sozialwissenschaftler und Co-Autor des Buches „Digitaler Faschismus. Die sozialen Medien als Motor des Rechtsextremismus“, das im letzten Jahr im Dudenverlag erschien. Er forscht insbesondere zu Radikalisierungsprozessen im digitalen Kontext und ist assoziiert mit dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg sowie der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt.

Die Moderation des Abends übernimmt Emily Bandt. Sie studierte Germanistik (B.A.) und Kulturwissenschaften (M.A.) an der Universität Leipzig und arbeitete im Rahmen ihres Masterstudiums soziologisch und historisch zu den Themenfeldern Rechtsterrorismus sowie Rechtsextremismus und Gender. Seit 2021 ist sie Projektreferentin im Erich-Zeigner-Haus e.V. in Leipzig.

Anmeldungen sind bis 19. Juli über veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de möglich.
Nach Ablauf des Anmeldezeitraums werden die Zugangsdaten versandt. Wir verschicken keine Anmeldebestätigungen, alle Anmeldungen werden berücksichtigt.

Wir freuen uns auf dieses interessante Seminar und hoffen auf einen spannenden Austausch!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 06.07.2021, 12:07 Uhr

Parteiabend der Landes-SPD im Zeignerhaus-Garten

Am vergangenen Samstag, dem 03. Juli, fand im Garten des Erich-Zeigner-Hauses der Parteiabend der Landes-SPD statt, an dem Vertreter:innen aus Land- und Bundestag zugegen waren, die uns auch in unserer langjährigen bildungspolitischen Arbeit stets unterstützt haben.

  

Wir freuen uns, dass wir nun auch etwas zurückgeben konnten und bedanken uns für das Vertrauen.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 05.07.2021, 15:07 Uhr

Konzert „Verfemte Musik“ – im Rahmen der Jüdischen Woche 2021 – ein Rückblick

Am vergangenen Freitag, den 02. Juli 2021, durften wir zu unserer großen Freude erneut Teil der „Jüdischen Woche“ sein und zu einem besonderen Konzert einladen.

Im Vorhinein zum Konzert hatten die Musikerinnen des Duos, Cornelia Walther und Vanessa Bosch, mit Schülerinnen und Schülern des Johannes-Kepler-Gymnasiums und der 94. Oberschule einen anderthalbstündigen Workshop zur „Verfemten Musik“ durchgeführt.

    
Bildquelle/Copyright: Cornelia Walther und Vanessa Bosch

Von 19.00 bis 20.30 Uhr nahmen dann insgesamt 42 Personen an einem 90-minütigen Konzert des „DuoWaltherBosch“ teil, das im authentischen Ambiente und am Flügel Erich Zeigners im Rahmen einer hervorragenden musikalischen Darbietung ausgewählte Werke der „verfemten Musik“ – im Nationalsozialismus verbotene Musikstücke jüdischer Musiker*innen – präsentierte. Die Teilnehmenden meldeten uns vielfach große Begeisterung zurück, was uns ebenso wie die Musikerinnen mit großer Freude erfüllt. Besonders dankbar sind wir dafür, dass wir wieder Gäste in das Erich-Zeigner-Haus einladen konnten. Durch die aufgrund der niedrigen Inzidenz gelockerten Bestimmungen zum Infektionsschutz war es uns spontan möglich, einige Besucher:innen mehr an dem Konzert teilhaben zu lassen, als ursprünglich geplant.

Ein besonderes Highlight war überdies der Besuch von Orly Goldstein, zu der der Verein seit einigen Jahren eine besondere Verbindung hat. Die Nachfahrin einer im Rahmen eines Stolpersteinprojektes behandelten Familie reiste extra aus Tel Aviv an und besuchte das Konzert im Rahmen der Jüdischen Woche.

  
Bildquelle/Copyright: Christina Jakob

Wir bedanken uns bei den Besucher:innen, den Organisator:innen der Jüdischen Woche Leipzig, der F.C. Flick Stiftung sowie der Holger-Koppe-Stiftung. Vor allem aber gilt unser Dank den Musikerinnen Cornelia Walther (Violoncello) und Vanessa Bosch (Klavier).

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 29.06.2021, 15:06 Uhr

Symbolische Stolperstein-Putzaktion in Geithain und Stolpersteinverlegung für Ilse Frankenthal in Leipzig

In Geithain haben wir gestern Abend den Gedenkstein für Paul Weise gereinigt, der seit seiner Verlegung am 19. April bereits vier Mal geschändet wurde. Ungefähr 20 Personen nahmen an der in diesem Sinne organisierten Kundgebung teil und beteiligten sich am Putzen, das nicht nur der Reinigung des Steines dienen, sondern vor allem auch eine deutliche Nachricht transportieren sollte: Wir lassen nicht zu, dass die Erinnerung an die Opfer der NS-Diktatur derart missachtet wird.

Wir möchten uns an dieser Stelle insbesondere bei unseren Kooperationspartner:innen vom Flexiblen Jugendmanagement im Landkreis Leipzig sowie bei der Projektgruppe der Paul-Günther-Oberschule bedanken, die nach jeder versuchten Schändung zur Stelle waren, die Vorfälle dokumentierten und anzeigten und den Stein erneut reinigten.

Auch gilt unser Dank unseren Fördergebern von der Partnerschaft für Demokratie sowie allen weiteren Personen, die durch ihre Anwesenheit, Redebeiträge oder anderweitige Unterstützung an der gestrigen Putzaktion beteiligt waren.

Am heutigen Morgen widmeten wir uns dann erneut einem Stolperstein, allerdings ging es in diesem Fall zu unserer großen Freude um eine lange geplante Stolpersteinverlegung. Am Dittrichring 13 konnten wir Ilse Frankenthal gedenken, deren Stolperstein nun dort liegt, wo bereits drei weitere Steine an ihre Familienmitglieder – ihren Ehemann und die beiden gemeinsamen Söhne – erinnern. Ilse Frankenthal überlebte, anders als ihre Familie, den Holocaust und insgesamt fünf Konzentrationslager. Nach 1945 kehrte sie nie mehr nach Deutschland zurück, engagierte sich aber intensiv für eine lebendige Erinnerungskultur und dass ihre Geschichte und die von Millionen anderer Menschen nicht in Vergessenheit geraten.

Wir bedanken uns herzlich bei Dr. Andrea Lorz und der Henriette-Goldschmidt-Schule, die durch ihre langjährigen Recherchen der Familie Frankenthal gedenken und bereits vor vielen Jahren die ersten Stolpersteine für sie verlegen ließen. Wir bedanken uns bei unserem Vorstandsvorsitzenden Raimund Grafe und unserem Ehrenvorsitzenden Frank Kimmerle für ihre Redebeiträge und ihren langjährigen Einsatz zur Vervollständigung der Stolpersteine. Ein letztes Dankeschön gilt allen Bürger:innen und Vertreter:innen verschiedener Institutionen, die sich bei der heutigen Verlegung zusammengefunden und durch ihre Anteilnahme und Musik der Familie und ihrem Schicksal gedacht haben.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 28.06.2021, 9:06 Uhr

Konzert „Verfemte Musik“ – Plätze vollständig vergeben – Vielen Dank

Wir starten diese Woche voller Vorfreude auf unser bevorstehendes Konzert, das im Rahmen der Jüdischen Woche am kommenden Freitag stattfinden wird.
Zu Gast sein wird das DuoWaltherBosch, das uns ausgewählte Stücke der sogenannten „Verfemten Musik“ mit Klavier und Violoncello präsentieren wird.

An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass alle Plätze vergeben werden konnten. Leider sind sowohl unsere Räumlichkeiten, als auch unsere Hygienekonzept-Auflagen dahingehend beschränkend, sodass wir zum aktuellen Zeitpunkt keine weiteren Anmeldungen entgegen nehmen können.

Hierfür bitten wir um Verständnis.

Allen, die an unserem Konzert oder einer anderen Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Woche teilnehmen werden, wünschen wir schon jetzt viel Freude, neue Erkenntnisse und spannende Erfahrungen. Wer sich weiter über andere Veranstaltungen in Leipzig informieren möchte, sollte einmal auf der Seite von Jüdische Woche Leipzig vorbeischauen!

Vielen Dank für Ihre und Eure Unterstützung und für das große Interesse an unserer Veranstaltung.

 

 

Jugendprojekte
gepostet am: Mittwoch, 23.06.2021, 14:06 Uhr

Symbolische Putzaktion in Geithain – Schülergruppe reinigt vierfach geschändeten Stolperstein

Am Montag, den 28. Juni, findet um 19.00 Uhr in der Eisenbahnstraße 1b eine symbolische Putzaktion statt. Die Projektgruppe der Paul-Guenther-Oberschule und die Initiatoren des gedenkkulturellen Stolpersteinprojektes – das Flexible Jugendmanagement des Landkreis Leipzig sowie der Leipziger Erich-Zeigner-Haus e.V. – wollen an diesem Abend den Stolperstein von Paul Weise reinigen. Der Gedenkstein, erst vor wenigen Wochen verlegt, war bereits nach einer Woche zum ersten Mal vorsätzlich beschädigt worden. Mittlerweile haben vier Schändungsversuche stattgefunden.

Die Projektleitung hofft, dass das wiederholte Putzen und das Öffentlichmachen der Schändungen ihre wichtige Aussage transportiert: Wir lassen nicht zu, dass Schicksale der NS-Verfolgung verhöhnt oder ihre Gedenkorte missachtet werden.

Aber nicht nur die Erinnerung selbst, sondern eben auch ie politische Dimension der erinnerungskulturellen Projektarbeit ist entscheidend. Denn neben dem individuellen Erinnern an die verschiedenen Schicksale der NS-Verfolgung ist auch das Mahnen ein wichtiger Aspekt des Stolpersteinprojektes.

„Wir wollen aufzeigen, welche Verbrechen in der Vergangenheit stattgefunden haben und daran erinnern, dass sie sich niemals wiederholen dürfen. Dafür braucht es Beharrlichkeit, Widerspruch und zivilgesellschaftliches Engagement – solches, wie wir es auch von der Projektgruppe in Geithain erleben.“ (Henry Lewkowitz)

Das Putzen des Stolpersteins von Paul Weise findet parallel zu den abendlichen Protesten von QuerdenkerInnen und deren SympathisantInnen statt, die auch in Geithain seit mehreren Wochen regelmäßig Einzug halten. Das Wahren der Erinnerung im Land wird somit zeitgleich zu einer Form des aktiven Gegenprotests gegen eine Bewegung, die Holocaust-Verharmlosungen befürwortet und Vergleiche mit dem NS-Regime für ihre Zwecke instrumentalisiert. Die Projektleitenden sehen auch hierin ein wichtiges Zeichen.

Die Verantwortlichen laden herzlich zur Teilnahme an der Symbolischen Putzaktion ein, die auch von einigen Redebeiträgen und Musikstücken begleitet wird. Wir bitten dabei um die Berücksichtigung aller aktuell gültigen Auflagen zum Infektionsschutz.

[Bild: Fotografische Dokumentation der vierfachen Schändung des Stolpersteins in Geithain]

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 23.06.2021, 14:06 Uhr

Ein Stolperstein für Ilse Frankenthal – Verlegung am Dittrichring

Am 29. Juni 2021 findet von 11.00 bis 11.30 Uhr eine Stolpersteinverlegung am Dittrichring 13 im Leipziger Zentrum statt. In den Gehweg am Dittrichring wird nach lockdownbedingter mehrfacher Verschiebung der Gedenkstein für Ilse Frankenthal eingelassen. Damit kann die Erinnerungsstätte an die jüdische Familie Frankenthal vervollständigt werden, denn unter gleicher Adresse liegen bereits die Steine für Ludwig, Günther und Wolfgang Frankenthal. Die Steine des Ehemanns und der beiden Söhne von Ilse Frankenthal wurden bereits im September 2006 verlegt.

Ilse Frankenthal, geb. Hinrichsen, heiratete im Jahr 1928 den Arzt Dr. Ludwig Frankenthal, der als Chefarzt im damals neu eröffneten „Israelitischen Krankenhaus“ tätig war. Das Paar bezog eine Wohnung am Dittrichring 13 und bekam in den Jahren darauf zwei Söhne – Günther (Jg. 1929) und Wolfgang (Jg. 1931). Im Zuge des Novemberpogroms wurde Dr. Ludwig Frankenthal am 10. November 1938 mit über 500 weiteren Leipziger jüdischen Gefangenen in das KZ Buchenwald verschleppt und erst zweieinhalb Wochen später nach vehementer Intervention seiner Frau unter der Bedingung der Ausreise aus Deutschland. Schon am 14. Dezember des gleichen Jahres folgte die Familie dieser Aufforderung und floh in die Niederlande, wo sie jedoch nach der deutschen Besetzung am 8. April 1943 in das KZ Westerbork eingewiesen wurde. Im September 1944 erfolgte dann die Deportation nach Theresienstadt, am 12. Oktober 1944 in das KZ Auschwitz. Während man Ilse und Günther in das Lager eingewiesen hatte, wurden Dr. Ludwig Frankenthal (58 Jahre) und Wolfgang Frankenthal (13 Jahre) bereits zwei Tage nach der Ankunft ermordet. Günther Frankenthal starb nach der Befreiung des Lagers am 28.2.1945 im Alter von 15 Jahren an den Folgen der brutalen Zwangsarbeit. Ilse Frankenthal überlebte als Zwangsarbeiterin und fand später in Brunssum (Niederlande) eine zweite Heimat, wo sie ihre traumatischen Erfahrungen durch künstlerische Arbeiten zu verarbeiten versuchte. Sie starb am 30. Juli 1987 ohne jemals nach Deutschland zurückgekehrt zu sein.

Die Verlegung des Stolpersteins für Ilse Frankenthal findet unter Einhaltung der aktuell gültigen Auflagen zum Infektionsschutz statt und wird von einem kulturellen Rahmenprogramm durch Schülerinnen und Schüler der Henriette-Goldschmidt-Schule begleitet. An dieser Schule hatte Ilse Frankenthal einst als Erzieherin gearbeitet.

Alle, die an der Verlegung teilnehmen möchten, bitten wir in diesem Sinne um Selbstinformation und Berücksichtigung der Maßnahmen zum Infektionsschutz.

Wir freuen uns auf Besucherinnen und Besucher, Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 23.06.2021, 13:06 Uhr

Die Rolle der Frau in der Neonazi-Szene – Veranstaltungsrückblick

Am letzten Donnerstag, dem 16. Juni, fand unser Online-Seminar statt, das sich mit der Rolle der Frauen in der Neonazi-Szene beschäftigte. Nach einführenden Worten äußerte sich die Referentin Andrea Röpke zunächst zur Kindererziehung und dem vorherrschenden Familienbild innerhalb der Szene. Dabei konnte auch mithilfe von weiterführenden Erläuterungen ihrer Recherchen, beispielsweise zur „Heimattreuen Deutschen Jugend“ der autoritäre hierarchische Umgang in nationalistisch-völkischen Kreisen vermittelt werden. Auch die häufig vorherrschende Annahme, dass Frauen in der Szene weniger gewaltbereit sind, als ihre männlichen „Kameraden“, widerlegte die Referentin sowohl unter Bezugnahme auf die dahinterstehende Ideologie als auch anhand zahlreicher Beispiele. Nach einer kurzen Diskussion, in der vor allem die Verwunderung über das Phänomen antifeministischer Frauen thematisiert wurde, begann Andrea Röpke den zweiten teil ihres Vortrages zur Taktik und den Entwicklungen extrem rechter Frauen durch die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen. Auch dieses Thema wurde von vielen spannenden Beispielen unterlegt und kam zu dem Schluss, dass auch die sehr heterogenen Proteste der letzten beiden Jahre gezeigt haben, dass Frauen, die menschenverachtende Forderungen stellen, keine Ausnahme sind. Das Seminar fand in einem Erfahrungsaustausch zum Umgang mit ideologisch gefestigten Frauen im eigenen Umfeld seinen Schluss.

Wir freuen uns über den gelungenen Abend und die aktive Partizipation aller Teilnehmenden und danken sowohl der Referentin als auch den diskussionsfreudigen Teilnehmenden.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 21.05.2021, 9:05 Uhr

Dritte Stolperstein-Schändung in Geithain innerhalb von 4 Wochen

Am Dienstag wurde nun bereits zum dritten Mal der Stolperstein von Paul Weise geschändet, der erst vor 4 Wochen von einer Projektgruppe der Paul-Guenther-Oberschule Geithain verlegt worden war. Seither wurde der Stein nach jedem Schändungsversuch erneut von den Schülerinnen und Schülern in Begleitung durch das Flexible Jugendmanagement im Landkreis Leipzig geputzt. Wir bedanken uns für das Durchhaltevermögen und Engagement der Schüler:innen und blicken beschämt auf dieses Zeugnis fehlenden Respekts gegenüber Opfern von NS-Verbrechen.

Es sind diese Vorfälle, welche uns vor allem im Leipziger Land begegnen, die uns nachhaltig beschäftigen. Und wenngleich die mehrfache mutwillige Beschädigung von Stolpersteinen als ein Rückschlag empfunden werden kann, so zeigen uns Taten wie diese doch auch – wenn auch schmerzhaft – erneut die Wichtigkeit der erinnerungskulturellen Projekte auf. Sie sind es, die hoffentlich zukünftig einen Beitrag dazu leisten werden, dass noch mehr Menschen in unserer Gesellschaft auch die politische Dimension von Erinnerung begreifen und dort laut und aktiv werden, wo sie missachtet oder gar verhöhnt wird.

Vielen Dank an das Flexible Jugendmanagement für die anhaltende Dokumentation der Schändungen sowie für die Pflege des Gedenksteins.

Schändungen wie diese können und sollten im Übrigen immer gemeldet werden.
Möglich ist dies z.B. über ChronikLE, die sich der Dokumentation faschistischer, rassistischer und diskriminierender Ereignisse in und um Leipzig verschrieben haben.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 19.05.2021, 12:05 Uhr

Stellungnahme zu den aktuellen antisemitischen Ereignissen in Deutschland

Nicht nur im Zusammenhang mit der erneuten Eskalation des Jahrzehnte währenden Konflikts zwischen Israel und den Palästinenser*innen ist in Deutschland ein erhöhtes Aufkommen antisemitischer Vorfälle zu verzeichnen. Laut dem Bericht zur Politisch motivierten Kriminalität 2020 (PMK 2020) des BMI ist die Anzahl antisemitisch motivierter Straftaten um 15,7% zum Vorjahr gestiegen. Deutlich wird diese Entwicklung auch anhand zahlreicher Geschehnisse der vergangenen Wochen: So setzte eine Personengruppe in Münster vor der örtlichen Synagoge eine Israel-Flagge in Brand. Zusätzlich wurden Beschädigungen von Denkmälern und jüdischen Einrichtungen gemeldet. Auch in Leipzig häufen sich die Meldungen antisemitischer Ereignisse:

Am 08. Mai wird eine junge israelische Studentin in Leipzig-Gohlis von einer Anwohnerin antisemitisch bedroht und angegriffen. Nur zwei Tage später wird das Schaufenster eines Ladenbesitzers auf der Eisenbahnstraße mit einem Davidstern und einem ‚Q‘ beschmiert. Letzteres nimmt Bezug auf die antisemitische Verschwörungsideologie QAnon. Auf einer Demo, die am 15. Mai unter dem Motto „Freiheit für Palästina“ in Leipzig abgehalten wird, werden antisemitische Parolen skandiert. Im Vor- und Nachgang der Demo kam es außerdem zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gegenüber Teilnehmenden der Israel-solidarischen Gegenkundgebung. Ebenso wurde am 16. Mai ein Denkmal in der Gottschedstraße, das an die im Nationalsozialismus zerstörte Synagoge erinnert, mit Farbe beschmiert. Ob es sich hierbei um ein politisches Motiv handelt, wird aktuell polizeilich geprüft.

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. verurteilt entschieden jegliche Form von Antisemitismus! Mit unserer historisch-politischen Bildungsarbeit im Allgemeinen sowie den Stolperstein-Projekten im Besonderen ist es uns ein dringendes Anliegen, über die Vergangenheit und Gegenwart des Phänomens zu informieren. Nicht zuletzt ist die Aufklärung über dessen Erscheinungsformen, insbesondere gegenwärtiger Formen wie dem israelbezogenen und sekundären-schuldabwehrenden Antisemitismus, von besonderer Relevanz, um ihr (Fort-)Wirken in der Gegenwart aufzuzeigen und ihnen entgegenzutreten. Die aktuelle Situation kann und darf nicht Anlass dazu geben, Jüdinnen und Juden in Deutschland für die Geschehnisse in Verantwortung zu ziehen. Bei den genannten Vorfällen handelt es sich mitnichten um eine bloße Kritik an der aktuellen Politik der israelischen Regierung, sondern klar um Antisemitismus und einen Angriff auf das jüdische Leben in Deutschland.

Unser aller Aufgabe ist es, sich entschieden gegen jede Form von Judenfeindlichkeit zu positionieren und uns solidarisch mit den hiervon betroffenen Jüdinnen und Juden zu zeigen.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 12.05.2021, 14:05 Uhr

Dezentrales Stolpersteine Putzen am 08. Mai 2021 – ein Rückblick & Dank

Am vergangenen Samstag wurden anlässlich des 76. Jahrestags der Befreiung in Leipzig Stolpersteine geputzt. Das Putzen der Steine stand dabei wie immer nicht nur sinnbildlich für das Erinnern an die individuellen Schicksale aller Opfer, sondern es sollte vor allem auch mahnen und daran erinnern, wohin Menschenfeindlichkeit und Intoleranz, Hass, Hetze und Ausgrenzung führen können. Dies alles bestätigt uns darin, an unseren demokratischen Werten festzuhalten und uns für Weltoffenheit, Toleranz und Zivilcourage zu engagieren – gegenwärtig und zukünftig. Hierfür ist es entscheidend, dass wir uns auch weiterhin aktiv mit unserer Vergangenheit beschäftigen und diese aufarbeiten, uns unsere geschichtliche Verantwortung ins Gedächtnis rufen und das Bewusstsein dafür darin verankern.

Wir möchten uns heute bei allen bedanken, die unseren Aufruf zur Teilnahme am Dezentralen Putzen weitergeleitet und/oder sich die Zeit genommen haben, sich daran zu beteiligen und somit gemeinsam auf die Wichtigkeit der Erinnerung hinzuweisen.

Vielen Dank auch an den Leipzig. Courage zeigen! e.V., an das Aktionsnetzwerk ‚Leipzig nimmt Platz‘, an die Fraktion DIE LINKE im Stadtrat zu Leipzig sowie an die Sächsische Landesarbeitsgemeinschaft ‚Auseinandersetzung mit dem NS‘ (SLAG) und einige weitere für das Teilen des Aufrufs sowie für das eigene Wirken am 08. Mai – denn nicht nur wir riefen zum Gedenken auf.

Auch die DIE LINKE Leipzig organisierte eine dezentrale Gedenkveranstaltung, welche am sowjetischen Ehrenmahl auf dem Leipziger Ostfriedhof am Morgen des Tages stattfand. Eine ähnliche Gedenkveranstaltung wurde in Chemnitz organisiert und in Dresden fand eine Mahnwache von „Herz statt Hetze“ statt, die sogar über einen Livestream mitverfolgt werden konnte. Es erfreut uns, zu sehen, dass sich doch einige Vereine, Initiativen und Engagierte um kreative Lösungen für die derzeit erschwerte Situation mit Blick auf gemeinsame Veranstaltungen bemüht haben. Auch freuen wir uns wie immer sehr über den Anblick der geputzten Leipziger Stolpersteine und der kleinen Gedenkstätten, die im Zuge des Putzens mitunter entstehen, wenn auch Blumen niedergelegt oder Kerzen angezündet werden. Auch Claudia Maicher (MdL BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) hat am Samstag am Putzen mitgewirkt und ihre Bilder geteilt – vielen Dank hierfür. Wenngleich vielleicht nicht jeder Stein in Leipzig am Samstag geputzt werden konnte, so zählt doch jeder einzelne von ihnen – denn hinter jedem Stein steht ein individuelles Schicksal, das an diesem bedeutsamen Tag bedacht wurde.

Abschließend möchten wir Ihnen und Euch noch ein paar Eindrücke von unserem 08. Mai 2021 zugänglich machen, den wir mit einem symbolischen Auftakt in der Eisenbahnstraße 47 an den Stolpersteinen von Samuel Hundert, Josef Weißblüth und Mania Weißblüth gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk ‚Leipzig nimmt Platz‘ begannen.

Die Leipziger Internetzeitung (L-IZ) war vor Ort und hat einen Beitrag zum Auftakt veröffentlicht, der hier abgerufen werden kann. Auch der MDR berichtete u.a. über unsere Auftaktveranstaltung im Leipziger Osten. Der Videobeitrag des MDR können Sie sich hier ansehen.

Neuigkeiten
gepostet am: Samstag, 08.05.2021, 8:05 Uhr

Tag der Befreiung – 08. Mai 2021

Der heutige Tag ist in verschiedenen europäischen Ländern als „Tag der Befreiung“ bekannt – der Jahrestag der „Befreiung“ durch die Alliierten und der Tag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht: das Ende des Zweiten Weltkriegs.

Viele Menschen wurden dabei nicht nur vom Nationalsozialistischen Regime, sondern auch aus der Gefangenschaft, der Zwangsarbeit oder der lebensbedrohlichen Situation in Konzentrationslagern befreit.

In den vergangenen Monaten wurden wir insbesondere durch bundesweite Proteste selbsternannter „Querdenker“ immer wieder mit NS-Verharmlosung, Holocaust-Leugnung und Antisemitismus – vor allem gehüllt in abstruse Verschwörungserzählungen – konfrontiert. Dies ist nicht nur höchst schmerzhaft für all jene, die den Nationalsozialismus erlebt, Angehörige verloren oder dem Tod im Konzentrationslager nur knapp entkommen sind, sondern es ist überdies brandgefährlich.

Wenn wir zulassen, dass die Geschichte derart verdreht und verharmlost wird, lassen wir auch zu, dass wir unaufmerksam werden für tatsächliche Entwicklungen, die uns Sorgen machen sollten. Und Sorgen machen sollte uns vor allem das unhinterfragte oder akzeptierte gemeinsame Demonstrieren mit Rechtsextremist:innen, Neonazis, Anhänger:innen der Reichsbürger-Bewegung oder Holocaustleugnern. Wir positionieren uns daher entschieden gegen diese Proteste und die Akzeptanz solcher Weltanschauungen und distanzieren uns entschlossen von jenen, die selbiges nicht tun.

Lasst uns am Tag der Befreiung zurückblicken und erinnern, vorausschauen und mahnen. Lasst uns auf die Wichtigkeit der Erinnerung hinweisen und an unseren demokratischen Werten festhalten. Nur wenn wir uns mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen und diese aufarbeiten, können wir Veränderungen bewirken, unsere geschichtliche Verantwortung übernehmen und daran erinnern, dass Hass und Ausgrenzung keinen Platz in unserer Gesellschaft haben dürfen.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass wir heute gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ und dem „Leipzig. Courage zeigen! e.V.“ zum dezentralen Stolpersteine-Putzen aufgerufen haben.
Wer sich daran beteiligen oder aber unserer symbolischen Auftaktveranstaltung im Leipziger Osten beiwohnen möchte, findet weiterführende Informationen unterhalb sowie auf unserer Facebookseite

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 07.05.2021, 12:05 Uhr

Geithainer Stolperstein innerhalb von 3 Wochen zweifach geschändet

Anfang letzter Woche, am 27. April, informierte unser Projektpartner des letzten Geithainer Stolpersteinprojektes – das Flexible Jugendmanagement aus dem Landkreis Leipzig – im Rahmen einer Pressemitteilung über die versuchte Schändung des am 19.04. verlegten Gedenksteins für Paul Weise. Wenngleich uns dieser Schändungsversuch nicht zuletzt aufgrund der zeitlichen Nähe zum Verlegetermin des Stolpersteins bereits sehr betroffen gemacht hatte, so sind wir nun umso schockierter darüber, dass sich mittlerweile ein zweiter Versuch – dieses Mal mit noch offensichtlicher Schädigung des Steines – ereignet hat.

Von den Schüler:innen der Projektgruppe aus Geithain erreichte uns ein Bild der offensichtlich mit einem Brandfleck beschädigen Messingplatte des Gedenksteins.

Was uns dabei betroffen macht ist aber nicht der materielle Schaden, sondern die Bedeutung hinter der Schändung. Die damit ausgedrückte Erinnerungsabwehr verdeutlicht in unseren Augen einmal mehr die besondere Brisanz der politischen Verhältnisse in den ländlichen Regionen und damit einhergehend die Bedeutung von historisch-politischer Bildungsarbeit sowie die Wichtigkeit des erinnerungskulturellen Engagements innerhalb der Zivilgesellschaft. Die Schändung des Stolpersteins wird bei der Polizei zur Anzeige gebracht werden. Wir hoffen, dass auch weiterhin Anwohner:innen aufmerksam bleiben und solche Vorfälle dokumentieren und melden (z.B. bei ChronikLE). Am kommenden Montag werden die Schüler:innen den Stein erneut zusammen mit dem Flexiblen Jugendmanagement putzen – neben der Reinigung des Gedenksteins ist dies in unseren Augen vor allem ein wichtiger symbolischer Akt, der eine politische Haltung ausdrückt. Die Stolpersteine erinnern an Opfer der NS-Verfolgung, an die schrecklichen Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus und an jene, die sich dagegen engagiert haben – einer von ihnen war Paul Weise.

Morgen, am 08. Mai, wollen auch wir in Leipzig Stolpersteine anlässlich des „Tags der Befreiung“ putzen und an die NS-Verbrechen erinnern. Das Putzen der Steine steht dabei aber nicht nur sinnbildlich für das Erinnern an die individuellen Schicksale aller Opfer, sondern soll uns ferner erneut vor Augen führen, wohin Menschenfeindlichkeit und Intoleranz führen können. Die Stolpersteine mahnen uns, an unseren demokratischen Werten festzuhalten und uns für Weltoffenheit, Toleranz und Zivilcourage zu engagieren – gegenwärtig und zukünftig.

Wer sich am dezentralen Putzen beteiligen möchte, findet nähere Informationen auf unserer Homepage-Startseite, der dazugehörigen Terminkacheln sowie hier.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 04.05.2021, 10:05 Uhr

Dezentrales Stolpersteine-Putzen am 08. Mai 2021

Am kommenden Samstag ist der 08. Mai und somit jährt sich zum mittlerweile 76. Mal der „Tag der Befreiung“, der in verschiedenen europäischen Ländern als Jahrestag der „Befreiung“ durch die Alliierten und als Ende des Zweiten Weltkriegs begangen wird. Aber es ist nicht allein dieser „positive Anlass“ des 08. Mai, an den wir an diesem wichtigen Tag erinnern möchten. Vielmehr steht dieses Datum für uns für die Bedeutung des Erinnerns an die Verbrechen der NS-Vergangenheit wie auch für das Einstehen gegen Rassismus, Antisemitismus, Ausgrenzung und Diskriminierung aller Art.

In diesem Sinne würden wir gerne zu einer passenden Veranstaltung oder Kundgebung einladen – doch wie auch schon im vergangenen Jahr erachten wir dies aufgrund der Pandemielage für schwierig umsetzbar. Wir möchten daher, ebenfalls wie im vergangenen Jahr, stattdessen gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ und dem „Leipzig. Courage zeigen! e.V.“ zum dezentralen Stolpersteine-Putzen einladen, um an den Tag der Befreiung und die zahlreichen Opfer, die das NS-Regime gefordert hat, zu erinnern. Das Putzen der Steine steht dabei aber nicht nur sinnbildlich für das Erinnern an die individuellen Schicksale aller Opfer, sondern soll uns ferner erneut vor Augen führen, wohin Menschenfeindlichkeit und Intoleranz führen können. Die Stolpersteine mahnen uns überdies, an unseren demokratischen Werten festzuhalten und uns für Weltoffenheit, Toleranz und Zivilcourage zu engagieren – gegenwärtig und zukünftig.

Das dezentrale Stolpersteine-Putzen wollen wir in diesem Jahr mit einem symbolischen Auftakt um 12.30 Uhr in der Eisenbahnstraße 47 zusammen mit unseren Kooperationspartnern begehen. Hier wollen wir die Steine von Mania und Josef Weißblüth sowie Samuel Hundert putzen und ihnen somit gedenken.

Samuel Hundert (*1902, Stanislau) war etwa 1927 nach Leipzig gekommen und hatte sich dort, wie auch sein Bruder Aria Jehuda, der Leipziger LO (Linke Opposition) angeschlossen. Sie waren zwei von 100-150 Mitgliedern und Sympathisanten der politischen Gruppierung, die zur KPD gehörte. Als Samuel nach Leipzig kam, lebte seine ältere Schwester Mania (*1897, Stanislau) bereits zusammen mit ihrem Mann Josef Weißblüth (*1897, Bohorodczany) in der Stadt. Samuel zog bei ihnen in die damalige Melchiorstraße 12, eine Verbindungsstraße zwischen Eisenbahnstraße und Rabet, ein. In der Hainstraße führte er später die Textilfirma „Hundert & Co.“, ehe er am 15.07.1933 aus Deutschland floh und nach Paris emigrierte. Dabei blieb er fortlaufend politisch engagiert und unterstützte die im Oktober 1933 aus der LO/KPD hervorgegangenen Internationale Kommunisten Deutschlands (IKD). 1938 ging Samuel Hundert dann aus existentiellen Gründen zurück in seine Heimatstadt Stanislau, wo er wieder auf Mania und Josef Weißblüth stieß, die 1935 aus Deutschland ausgewiesen und nach Polen abgeschoben worden waren. Ein Jahr nach Samuels Rückkehr in die Heimat wurde Stanislau durch den Hitler-Stalin-Pakt von sowjetischen Truppen besetzt. Nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 begannen deutsche Mordkommandos und ihre Verbündeten mit Massenerschießungen und der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Stanislau. So wurden allein am 12. Oktober 1941 10.000 bis 12.000 Menschen erschossen und in Massengräbern verscharrt. Im Dezember 1941 errichteten die Nazis ein Ghetto in Stanislau, das im Januar 1943 liquidiert wurde. Bei diesem Massenmord wurden Samuel Hundert (39 Jahre), Mania (44 Jahre) und Josef Weißblüth (44 Jahre) wahrscheinlich 1941 ermordet.

Wer an der Auftaktveranstaltung teilnehmen möchte, ist hierzu herzlich unter Berücksichtigung aller Auflagen zum Infektionsschutz eingeladen. Für das eigenständige Stolpersteine-Putzen ist auf unserer Homepage eine Übersicht der  Verlegeorte der Leipziger Stolpersteine sowie eine Anleitung zum Putzen der Steine hinterlegt. Die Stolpersteine können im Laufe des gesamten Tages geputzt werden. Jene, die sich an der Aktion beteiligen wollen, bitten wir jedoch um die Berücksichtigung aller derzeit gültigen Auflagen zum Infektionsschutz. Dies ist auch mit Blick auf die Größe der Personengruppen vor Ort zu berücksichtigen. Da wir aufgrund der Kürze der Zeit anders als am 09. November nicht allen Verlegeorten direkte Paten/Patinnen zuordnen können, bitten wir um eine gewisse Flexibilität in der Steinauswahl – es kann passieren, dass sich mehrere Personen den gleichen Stein aussuchen, sodass es hilfreich sein kann, sich direkt mehrere Adressen in der Nähe auszusuchen.

Vielen Dank an alle, die diese Aktion unterstützen.

Bleibt solidarisch und aufmerksam. Erinnert.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Sonntag, 02.05.2021, 8:05 Uhr

Über das aktuelle Demogeschehen im Land – Informationsbeitrag & Aufruf zum Widersprechen

Seit ziemlich genau einem Jahr erleben wir regelmäßige Proteste auf den Straßen, die nicht nur aufgrund der besonderen Bedingungen ihres Zustandekommens für großes Aufsehen sorgen. Die sogenannten „Querdenken-Proteste“ machen stattdessen auch damit auf sich aufmerksam, dass sich die Zusammensetzung der Demonstrierenden-Gruppe zunehmend veränderte. Zwar war die Masse der Protestierenden schon von Beginn an eher heterogen – von „gewöhnlichen“ Bürger:innen und besorgten Eltern, über friedliebend auftretende Waldorfpädagog:innen und Esoteriker:innen bis hin zu Anhänger:innen der AfD, der Reichsbürgerbewegung und antisemitischer Verschwörungsmythen. Auch wehende Reichskriegsflaggen und rechtsextremistische Symbole machten in der scheinbar „bunten“ Masse auf sich aufmerksam – wurden jedoch gerne von den Teilnehmenden der Proteste übersehen und akzeptiert, legitimiert durch das „gemeinsame Ziel“ und die geteilte „Kritik“ an den Maßnahmen der Regierung.

Die Proteste in Großstädten wie Frankfurt, Berlin oder Leipzig sind dabei eine Sache, die uns nachdenklich und besorgt stimmt. Die, wie es scheint, zunehmende Gewaltbereitschaft, die rechten Parolen, das Postulat einer Diktatur und einer angeblichen Gefährdung der Bevölkerung durch Impfungen ist dabei nur ein Teil dessen, was uns beunruhigt. Auch der stete Rückgriff auf antisemitische Ressentiments, Holocaust-Verharmlosungen und NS-Vergleiche beschäftigt uns und viele andere, die sich (u.a.) im politischen Bereich engagieren wollen oder politische Bildungsarbeit leisten.

Und doch bekommen wir häufig nur das mit, was sich direkt vor unserer eigenen Haustür abspielt oder uns im Fernsehen zusammengefasst wird. Wir möchten in diesem Beitrag auf die Lage in den umliegenden Landkreisen der Stadt Leipzig eingehen, in dem sich in den letzten Wochen ebenfalls die Proteste häufen.

Bei den zumeist an Montagabenden durchgeführten Protesten handelt es sich nicht um offizielle „Querdenken“-Demos, sondern um Proteste deutlich rechtsgerichteter und verfassungsfeindlich ausgerichteter Gruppen und Einzelpersonen, die unter dem Deckmantel der Maßnahmenkritik ihren Unmut auf die Straße tragen und so Unterstützung der Anwohner:innen suchen.

Am vergangenen Montag, den 19.04., gingen u.a. in Geithain, Colditz, Wurzen und Trebsen Menschen auf die Straßen, um (offiziell) gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu demonstrieren. Doch die Situation eskalierte – es gab mehrere Angriffe auf Beamt:innen, Einschüchterungsversuche gegenüber der Pressevertreter:innen vor Ort und vorläufige Festnahmen. In Geithain und Wurzen waren dabei jeweils mehr als 100 Personen Teil des Protestes gewesen.

In Trebsen, zwischen Bennewitz und Colditz, waren bei Protesten auch „viele rechte Flaggen und Symbole“ – darunter auch zahlreiche Reichskriegsflaggen – zu sehen gewesen, wie die LVZ im Anschluss berichtete. Auch die Wirmer-Flagge, die gerne auf Demonstrationen und Kundgebungen der Neuen Rechten hochgehalten wird, war zugegen. Rechtsgerichtete Symbole waren in Trebsen zwar verstärkt, insgesamt aber in allen Protesten auszumachen.

Uns besorgt, dass diese Proteste im Land in der Rezeption der Großstädter:innen „untergehen“ könnten – da derzeit so vieles auch in den Städten passiert. Auch befürchten wir, dass viele, die vielleicht üblicherweise nicht Unterstützer:innen rechter und rechtsextremer Gruppierungen und Positionen wären, von der allgemeinen Protestbewegung mitgezogen werden könnten – weil sie von der aktuellen Zeit verunsichert oder zum Beispiel persönlich durch wirtschaftliche Einbuße etc. betroffen sind. Für viele ist es zudem nach eigenen Aussagen nicht problematisch, mit Rechtsradikalen gemeinsam zu protestieren – das kennen wir schon von „Querdenken“. Viele sehen die Problematik hinter den wehenden Reichskriegsflaggen in ihrer Mitte nicht. Und wiederum andere gehen derzeit vielleicht nicht dagegen auf die Straße, weil sie Angst vor einer Ansteckung oder aber der Dynamik der Proteste haben, die so viel kleiner sind als beispielsweise in Leipzig.

Es sind schwierige Zeiten für große Demonstrationsaufrufe.
Was wir anregen möchten ist daher die Selbstinformation, die Auseinandersetzung mit den Geschehnissen im Land und vielleicht auch die Mobilisierung zum Gegenprotest.

Die nächsten Demonstrationen im Land sind größtenteils noch nicht offiziell angemeldet. Nach Aussage eines Teilnehmers des Wurzener Protests sind hier zumindest regelmäßige Proteste geplant und bereits durchgeführt worden – stets montags und freitags. Auch sind unseren Informationen zufolge* für Colditz nächste Demonstration am kommenden Montagabend geplant. Hier wurde allerdings bereits Gegenprotest unter dem Motto „Laut statt out: Für Anstand, Abstand & Solidarität“ angekündigt. Dieser soll am Colditzer Markt um 18.30 Uhr beginnen.

Wer also die Menschen im Land unterstützen möchte und kann und sich gegen die Proteste, die gerade deutlich von Rechten vereinnahmt werden, stellen will, sei zum Teilen dieses Aufrufs, zur Selbstinformation und -organisation eingeladen.

Wir möchten aber darauf hinweisen, dass ein sicheres Gefühl, eine Bezugsgruppe oder Kontaktperson dabei stets wichtig sein sollten – Demonstrationen im Land laufen häufig anders ab als hier in Leipzig, was nicht zuletzt auch der geringeren Größe geschuldet ist.

Wir danken Ihnen und Euch für die Unterstützung, das Engagement und die Bereitschaft, dieses Anliegen zu teilen und nach außen zu tragen.

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

* Für weiterführende Informationen zu jeweils aktuellen Demonstrationen ist eine weitere Recherche notwendig, da sich die Anmeldung dieser Veranstaltungen oft sehr kurzfristig gestaltet.

 

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gepostet am: Samstag, 01.05.2021, 8:05 Uhr

„Tag der Arbeit“ 2021 – Von der Bedeutung des 01. Mai

Heute ist „Tag der Arbeit“. Kennzeichnend für diesen Feiertag ist das Demonstrieren der Arbeiter:innen und Gewerkschaften für die Rechte abhängig Beschäftigter. Seit 1919 ist der 1. Mai in Deutschland Feiertag.  Ab 1890 fanden in Deutschland Demonstrationen und Streiks an diesem Tag statt. Im Oktober 1890 beschließt dann die SPD, den 1. Mai zum offiziellen Tag der Arbeiterbewegung zu machen, woraufhin es zu alljährlichen Demonstrationen kommt. Dabei geht es u.a. um Forderungen nach höheren Löhnen oder besseren Arbeitsbedingungen und -zeiten.

Im Zuge der Corona-Pandemie liegt einmal mehr der Fokus auf Problemen der Arbeiter:innen – viele sind dieser Tage in Kurzarbeit, haben vielleicht ihre Arbeit verloren, sehen sich in schwierigen Situationen aufgrund variierender Risikoeinschätzungen im Büro zwischen den Mitarbeitenden und Kolleg:innen oder bangen um ihre Jobs. In Zeiten großer Zukunftsängste lautet das diesjährige Motto des Feiertages: „Solidarität ist Zukunft“

Schon im vergangenen Jahr hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) nicht zu Kundgebungen und Demonstrationen aufrufen können – in einem Livestream sollen dennoch Geschwerkschafter:innen zu Wort kommen, politische Inhalte debattiert und einige Kulturangebote (z.B. Poetry Slams) dargeboten werden. Aktuelle Informationen zum Programm des DGB sind auf der Website zu finden.

Das Vereinnahmen der Proteste von rechts – Demonstrationen & Kundgebungen am 01. Mai

Neben dem Protest der arbeitenden Bevölkerung bestimmen oft auch rechte Demonstrationen den 01. Mai. Bereits in der Zeit der NS-Diktatur wurde der 1. Mai von rechts vereinnahmt – die Nationalsozialisten nutzen den Tag in ihrem Sinne, um die vielfach sozialdemokratisch und kommunistisch orientierten Arbeiter für sich zu gewinnen und die Gewerkschaften politisch zu entmachten. Unter ihnen wurde er letztlich zum „Nationalen Feiertag des deutschen Volkes“ verändert und die ursprüngliche Bedeutung des Tages in ihrem Sinne verdrängt. Dies hat all jenen, die damit nicht einverstanden waren und sind, eine zusätzliche Bedeutung mitgegeben: Der 1. Mai steht auch für das Besprechen sozialpolitischer Themen und das Planen von Aktionen gegen rechts. Bis heute sind Gewerkschaften wichtiger Teil eines zivilgesellschaftlichen Bündnisses, das sich auch gegen rechts engagiert.

Wenngleich wir als Verein üblicherweise dennoch unseren Fokus auf die Bedeutung des Tages als „Tag der Arbeit“ legen und bei den gewerkschaftlichen Aktionen in diesem Zusammenhang mitwirken wollen, werden wir in diesem Jahr den Schwerpunkt auf unser Engagement gegen rechts legen und zum Gegenprotest aufrufen – denn die „Bürgerbewegung Leipzig 2021“ plant eine Kundgebung mit Demonstration am Völkerschlachtdenkmal, an der auch viele Rechte, Rechtsradikale und Neonazis mitwirken werden. Auch die rechtsradikale Splitterpartei „Der III. Weg“ plant eine Kundgebung in Leipzig.

Schon in der Vergangenheit haben wir mehrfach vor dem Völkerschlachtdenkmal gegen rechte Aufmärsche mobilisiert – dies wollen wir auch am heutigen 01. Mai tun.

Denn die Positionen, die hier auf die Straße getragen werden sollen, können wir nicht unwidersprochen lassen – nicht am „Tag der Arbeit“ und auch an keinem anderen Tag. Weitere Informationen zum Gegenprotest ist auf der Internetseite des Aktionsnetzwerks „Leipzig nimmt Platz“  abrufbar.

Im Falle der Teilnahme an den Demonstrationen bitten wir – wie immer –  um die Berücksichtigung aller gültigen Auflagen zum Infektionsschutz im Falle einer Teilnahme.

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

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gepostet am: Mittwoch, 28.04.2021, 12:04 Uhr

Rückblick auf das Zeitzeugengespräch mit einer französischen Holocaust-Überlebenden

Nachdem wir bereits im vergangenen November ein digitales Zeitzeugengespräch mit dem französischen Holocaust-Überlebenden Raphaël Esrail im Rahmen eines binationalen Kooperationsprojektes hatten durchführen können, konnten wir gestern nun ein weiteres Mal über „ZOOM“ zu einem besonderen Gespräch einladen. Zusammen mit 89 Schüler:innen aus drei Schulen (Gymnasien in Schkeuditz, Naunhof und Markranstädt) durften wir der Holocaust-Überlebenden Estelle Senot begegnen, die die Fragen der Schüler:innen beantwortete und von ihrer persönlichen Geschichte berichtete.

Estelle Senot wurde im Jahr 1928 unter dem Namen ‚Esther‘ in Kozienice in Polen als eines von später insgesamt sieben Kindern geboren. Ihre Familie praktizierte die jüdische Religion nicht – die Eltern sprachen Jiddisch und waren Kommunisten. Im Jahr 1930 kam die Familie nach Frankreich. Dort wurden die Eltern und der 11-jährige Achille im August 1942 nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort bei der Ankunft ermordet. ‚Esther‘ konnte noch ein Jahr lang einer Verhaftung entgehen, wurde dann jedoch im September 1943 in Paris festgenommen und nach Birkenau deportiert, wo sie in einem Frauenlager interniert war. In Birkenau überlebte sie den Todesmarsch. In Bergen-Belsen, wohin man sie verlegen ließ, blieb sie anschließend etwa zwei Monate – danach kam sie in ein anderes Lager mit 300 Frauen, bevor sie nach Mauthausen geschickt wurde. Dort wurde sie am 5. Mai befreit. Ihre Eltern, ihre Schwester Fanny, und ihre Brüder Achille und Marcel starben in Birkenau. Die anderen drei Brüder überlebten.  

Bereits kurz nach dem fast zweistündigen Gespräch erreichte uns eine erste Rückmeldung von Seiten der Schkeuditzer Schüler:innen, die das Gespräch mit Frau Senot im Austausch mit ihrem betreuenden Lehrer als besondere Erfahrung beschrieben. Auch wir waren dankbar für das Gespräch mit Frau Senot und wie immer sehr froh, dass wir gerade jungen Menschen diese besondere Möglichkeit bieten konnten. Ein Gespräch mit Zeitzeugen und Zeitzeuginnen kann etwas vermitteln, was ein Buch, ein Film, der Geschichtsunterricht niemals leisten kann – hier sprechen reale Erfahrungen, individuelle Geschichten, echte Emotionen.

Das Gespräch mit Frau Senot hat uns nicht nur persönlich berührt – es stellt ferner auch ein wichtiges erinnerungskulturelles Zeugnis dar. Besonders bewegend war die Antwort der Zeitzeugin auf die Frage eines Schülers hinsichtlich gegenwärtiger Entwicklungen – hierzu zählt etwa der wachsende Zuspruch zu rechtsextremen oder rechtspopulistischen Parteien (wie z.B. der AfD) oder entsprechenden Positionen, die u.a. auch in aktuellen Protesten zu Tage treten. Estelle Senot erwiderte, dass sie sich gegenwärtig gesellschaftlich durchaus an die Dreißigerjahre zurückerinnert fühle: Dass die Rechten zunehmend in machtvolle Positionen rücken, sei für sie und andere Zeitzeug:innen durchaus besorgniserregend. Momentan könne sich wohl keiner so recht vorstellen, wohin sich das entwickeln könnte – sie aber, die es schon einmal erleben mussten, könnten erste Anzeichen für eine gefährliche Entwicklung erkennen.

Es sind Sätze und Erfahrungen wie diese, die uns Zuhörenden ganz neue Perspektiven und Eindrücke vermitteln können, als es abstrakte Gedankenspiele und Debatten, beinahe losgelöst von unserer Geschichte, jemals leisten könnten. Diese Gespräche lassen uns nicht nur an Erinnerungen teilhaben – sie mahnen uns gleichermaßen auch, aufmerksam zu bleiben.

Das Gespräch konnte in Zusammenarbeit mit dem Institut Français umgesetzt werden. Wir bedanken uns bei den Simulatanübersetzer:innen, die beteiligten Lehrer:innen sowie bei unseren Kooperationspartner:innen und Förderern für die gute Zusammenarbeit und das wichtige Projekt und hoffen, dass wir noch einige weitere Gespräche wie dieses realisieren können.

Gefördert wurde das Projekt vom Förderverein Ökologische Freiwilligendienste (FÖF) e.V. sowie durch die CIVS.

 

Bildquelle: https://www.timesofisrael.com/i-weighed-70-pounds-last-auschwitz-survivors-remember-a-living-hell/ – Abrufdatum: 28.04.2021

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 27.04.2021, 14:04 Uhr

Sogenannte „Bürgerbewegung“ plant Kundgebung und Demo am Völkerschlachtdenkmal zum 01. Mai. – Aufruf zum Gegenprotest.

Am 01. Mai plant die „Bürgerbewegung Leipzig 2021“ eine Kundgebung mit Demonstration am Völkerschlachtdenkmal.

Dabei handelt es sich bei der selbsternannten „Bewegung“ mehrheitlich nicht um eine harmlose Gruppierung, welche die Maßnahmen der Regierung kritisiert. Vielmehr versammeln sich unter diesem Deckmantel zahlreiche Rechtsradikale und Nationalisten, deren Hauptfokus nicht die Kritik an den Corona-Maßnahmen ist, sondern die hier allem voran ein Potenzial sehen, die Corona-Proteste für sich zu vereinnahmen. Nach eigens veröffentlichten Selbstverständnis sind für die „Bürgerbewegung Leipzig 2021“ so etwa folgende Themen von größerem Interesse als die Corona-Politik: die Abschaffung des Grundgesetzes und der Parteien, eine „Remigration“ und das traditionelle Familienbild als Leitbild.

Das neunzig Meter hohe Völkerschlachtdenkmal war im Herbst des ersten Corona-Jahres auch von „Querdenken“-Gruppierungen als geeigneter Veranstaltungs- und Kundgebungsort ausgemacht worden: So versammelten sich im Rahmen einer „Corona-Info-Bustour“ u. a. im November mehrere hundert Menschen, die sich dabei mehrheitlich nicht an die Auflagen zum Infektionsschutz hielten und deren Versammlung dennoch geduldet wurde. Dass die selbsternannte „Bürgerbewegung“ das für Nationalstolz stehende Denkmal nun ebenfalls als Versammlungsort nutzen will, wundert wenig.

„Während in den vergangenen Monaten stets die wehenden Reichsflaggen inmitten ‚friedlicher‘ Querdenken-Proteste als Randerscheinung abgetan wurden, bietet die Versammlung am Völkerschlachtdenkmal hierfür die ideale Umgebung. Auch erwarten wir ‚Wir sind das Volk‘-Rufe, wie wir sie auch schon von PEGIDA und LEGIDA kennen, sowie die übliche rechte Rhetorik.“  (Henry Lewkowitz, Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e. V.)

Nach einer Demonstration der „Bürgerbewegung“ am 19. April hatten sowohl die Leipziger Internetzeitung als auch die LVZ bereits über Demonstrationsteilnehmer:innen aus dem rechtsradikalen und extremistischen Spektrum berichtet, die sich u. a. durch eindeutige Aufdrucke auf Kleidungsstücken hervorgetan hatten. Neben Anhänger:innen von LEGIDA und „Querdenken“ hatte auch die Gruppe „Freie Sachsen“ die Demo unterstützt und zur Teilnahme aufgerufen. Hinter der als bürgerliche Sammlungsbewegung gegen die Corona-Politik inszenierten Gruppe stehen u. a. NPD-Funktionär Stefan Hartung und Martin Kohlmann von „Pro Chemnitz“, der auch durch Beziehungen zur verbotenen rechtsextremen Organisation „Nationale Sozialisten Chemnitz“ (NSC) vom Verfassungsschutz des Freistaats beobachtet wird.

Wir vertreten die Auffassung, dass eine Kritik an Aspekten der Corona-Politik zweifelsohne legitim ist. Doch wenn Menschen ohne Berücksichtigung der Maßnahmen auf die Straßen gehen und die eigene Kritik und Unsicherheit unhinterfragt an rechte Parolen verfassungsfeindlich gesinnter Gruppierungen koppeln, können wir das nicht unkommentiert lassen. Wir wollen daher gemeinsam mit dem Leipzig.Courage zeigen e.V. zum Gegenprotest aufrufen. Schon in der Vergangenheit haben wir mehrfach vor dem Völkerschlachtdenkmal gegen rechte Aufmärsche mobilisiert.

Nachdem mittlerweile auch bekannt ist, dass die rechtsradikale Kleinstpartei „Der III. Weg“ anreisen wird, die vielen vor allem durch uniformierte Fackelaufmärsche und ihre positiven Bezüge auf das „Deutsche Reich“ und den Nationalsozialismus bekannt sein dürfte, wird es nach heutigem Stand mehrere in Leipzig verteilte Aktionen geben.
Denn diese Positionen können wir nicht unwidersprochen lassen – nicht am 1. Mai und auch an keinem anderen Tag.

Da sich erste Pläne/Termine für den Gegenprotest durch die nun bekannt gewordene Anreise der Partei „Der III. Weg“ notwendigerweise nach hinten verschoben hat, sei an dieser Stelle auf die Internetseite des Aktionsnetzwerks „Leipzig nimmt Platz“ sowie deren Facebookseite verwiesen.
Wer an den Kundgebungen/Veranstaltungen mitwirken möchte, kann diese Seiten zur Selbstinformation nutzen – hier werden Updates und aktuelle Informationen veröffentlicht.

Wir bitten wie immer um die Berücksichtigung aller gültigen Auflagen zum Infektionsschutz im Falle einer Teilnahme.

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 20.04.2021, 14:04 Uhr

Stolpersteinverlegungen & Gedenktafel-Einweihung am 19.04.2021 in Leipzig und im Leipziger Land – ein Rückblick

Gestern haben wir in Geithain, Bad Lausick und Pegau Stolpersteine verlegen und in Leipzig eine Gedenktafel zu Ehren eines „Stillen Helden“ einweihen können. Heute möchten wir auf diesen besonderen Tag zurückblicken und ein paar Eindrücke der Verlegungen mit Ihnen und Euch teilen.

Aufgrund der aktuellen Lage wurden alle Veranstaltungen im Rahmen angemeldeter Kundgebungen und unter Einhaltung der entsprechenden Maßnahmen zum Infektionsschutz durchgeführt. Wir freuen uns, dass es trotz der widrigen Umstände möglich war, den verschiedenen Personen und ihren Geschichten zu gedenken und bedanken uns bei allen, die daran mitgewirkt, die Projekte unterstützt oder an den Veranstaltungen gestern teilgenommen haben.

 

Geithain

In Geithain wurde ein Stolperstein für Paul Weise in der Eisenbahnstraße 1b verlegt. Gedacht wurde dadurch nicht nur dem ersten Bürgermeister Geithains, sondern auch einem ehemaligen Sozialdemokraten und Kommunisten, der aus politischen Gründen durch das nationalsozialistische Regime verfolgt, mehrfach inhaftiert und gefoltert worden war. Nach der Befreiung wurde Weise für sein anhaltendes politisches Engagement als „Kämpfer gegen den Faschismus“ geehrt sowie mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze ausgezeichnet. Nun konnten wir ihm an seiner letzten freiwilligen Wohnstätte in Geithain ebenfalls gedenken. Das Projekt hatte im Frühjahr 2020 begonnen und war mit Schülerinnen und Schülern der Paul-Guenther-Oberschule in Kooperation mit dem Flexiblen Jugendmanagement (FJM) sowie dem Schweizerhaus Püchau e.V. durchgeführt worden. Auch die Schulleitung der hiesigen Oberschule nahm an der Verlegung des Stolpersteins teil und sagte ein paar Worte. Eine besondere Freude war es, dass die mittlerweile 100 Jahre alte Tochter (geb. Gertrud Weise) von Paul Weise an der Veranstaltung teilnehmen konnte.

 

Bad Lausick

In Bad Lausick durften wir die verfolgten Kommunisten Dora und Walter Baunack ehren, die einst in der (heutigen) Fabianstraße 10 gelebt haben. Das Projekt hatte der Verein in Zusammenarbeit mit der Werner-Seelenbinder-Oberschule durchgeführt. Durch die Verlegung der beiden Stolpersteine wurden nun mittlerweile alle großen Opfergruppen der NS-Verfolgung in Bad Lausick durch Stolpersteine bedacht – so finden sich in der Stadt bereits Gedenksteine für verfolgte Juden/Jüdinnen, Sozialdemokraten, Zeugen Jehovas sowie für Opfer der NS-Euthanasie.

Neben den Projektverantwortlichen, einigen Anwohner:innen und Passant:innen, der regionalen Presse und dem Motorradclub „Kuhle Wampe“ Muldental konnte auch Herr Bürgermeister Hultsch der Veranstaltung beiwohnen und ein paar Worte an die Teilnehmenden richten. Die Schülerinnen und Schüler haben die Verlegung selbst durch ein wunderbar ausgearbeitetes Rahmenprogramm begleitet.

Wenngleich die heute in Polen lebende Tochter der Baunacks leider aufgrund der derzeitigen Pandemielage nicht zur Verlegung der Stolpersteine für ihre Eltern anreisen konnte, wird am heutigen Dienstag ein Zeitzeugengespräch mit ihr und den Schülerinnen und Schülern über „Zoom“ durchgeführt. Wir freuen uns außerdem darüber, dass sie im Sommer, sofern es die Pandemie zulässt, gerne nach Leipzig und Bad Lausick kommen und die Steine besichtigen möchte.

Pegau

Am Nachmittag wurden dann in Pegau insgesamt fünf Stolpersteine in Erinnerung an verfolgte Jüdische Menschen in die Gehwege eingelassen. Dadurch kam ein Projekt zum Abschluss, das mit Schülerinnen und Schülern des Groitzscher Wiprechtgymnasiums sowie mit Konfirmand:innen aus Pegau durchgeführt worden war.

Am Kirchplatz 11 konnte nun nach mehrmaliger pandemiebedingter Terminverschiebung der jüdischen Familie Sternreich, bestehend aus Wilhelm Victor und Selma Sara (geb. Blonder) sowie ihren beiden Söhnen Georg und Leo/Leon, gedacht werden. Die Familie war im Oktober 1938 im Zuge der Polenaktion deportiert und später in das jüdische Viertel Bresko, das spätere Ghetto, gebracht worden. Über das weitere Schicksal der Familie liegen keine ausreichenden Informationen vor. Der Vater, Wilhelm Victor, gilt als umgekommen – seine restliche Familie als verschollen.

Nur unweit von der ersten Verlegestelle, in der Breitstraße 24, wurde anschließend ein Gedenkstein in Erinnerung an die Jüdin Ilse Charlotte Flade (geb. Arnholz) verlegt, die auch aufgrund ihrer Ehe mit einem nicht-jüdischen Mann 1944 nach Theresienstadt deportiert und dort im Alter von 53 Jahren ermordet wurde.

An den Verlegungen in Pegau nahmen um die 60 Personen teil – es macht uns jedes Mal sehr froh, dass wir auch aus der Zivilbevölkerung so viel Unterstützung für unsere Projekte bekommen. Uns erreichten direkte Dankesbekundungen für unser Engagement und unsere Arbeit, die auch als tagespolitisch wertvoll wahrgenommen wird.

Die Verlegungen wurden durch den Pegauer Posaunenchor sowie durch den Herrn Bürgermeister Rösel unterstützt, der ebenso wie die Gemeindepädagogin Eva Reiprich eine eigene Rede hielt. Die Konfirmand:innen, die von Frau Reiprich bei der Projektdurchführung betreut und begleitet worden waren, hatten überdies selbst eigene Redebeiträge vorbereitet.

    

Leipzig

Den Abschluss des Tages stellte dann um 16 Uhr die Einweihung einer Gedenktafel zu Ehren des „Stillen Helden“ Theodor Kranz dar. Zu seinen Taten im Leipziger Rettungswiderstand hatten Schüler:innen des Maria-Merian-Gymnasiums aus Schkeuditz recherchiert. Theodor Kranz hatte sich nach der Deportation und Ermordung seiner jüdischen Ehefrau Beate über mehrere Jahre hinweg für den Schutz ihrer Tochter Leonie Frankenstein und deren Familie eingesetzt. Und tatsächlich gelang es, die kleine Familie vor den Zugriffen der Gestapo zu verstecken und zu bewahren. Nach Kriegsende floh Kranz 1953 aus Leipzig. Bis zu seinem Tod 1980 lebte er in Übach-Palenberg, nahe der niederländischen Grenze.

Dem bereits 2013 posthum von der Israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrten Kranz konnte nun durch eine Gedenktafel an der Fassade des Hauses, in dem er zuletzt (nach der Ausbombung seines Wohnhauses in der Dresdner Straße 14) in Leipzig gelebt hatte, gedacht werden. Die Gedenktafel soll fortan an seinen selbstlosen Einsatz für die jüdische Familie erinnern, ihn als „Stillen Helden“ ehren.

 

An der Gedenktafeleinweihung an der Zschocherschen Straße 86 nahmen nicht nur Schülerinnen der Projektgruppe, sondern auch Interessierte und Familienangehörige teil. Der Schkeuditzer Oberbürgermeister Rayk Bergner reiste ebenfalls an und betonte in seinem Redebeitrag die Bedeutung der erinnerungskulturellen Projekte und der gelebten Zivilcourage, für die Theodor Kranz als Vorbild gesehen werden kann. Besonders bewegend war eine Audioaufnahme, über die sich der Ehemann der Leonie Frankenstein – der in Stockholm lebende Walter Frankenstein – mit persönlichen Worten an die Veranstaltungsteilnehmenden richtete. Aber auch für den Redebeitrag der Großnichte Karola Mehlhorn, die zusammen mit ihrem Cousin angereist war, sind wir sehr dankbar. Es sind diese persönlichen Geschichten und Erzählungen, die unsere Projekte und die darin behandelten Schicksale auch für uns umso mehr greifbar und lebendig machen.

Insofern es die Pandemie zulässt, ist im Sommer ein umfassenderes Familiengespräch angedacht.

Abschließend möchten wir uns als Verein für die besonders wichtige und bedeutsame Unterstützung aus der Zivilgesellschaft bedanken. Alle erinnerungskulturellen Produkte, die wir in Leipzig und im Leipziger Land in den öffentlichen Raum integrieren, werden ausschließlich mit Spenden finanziert.
Ohne diese Unterstützung könnten wir unsere Arbeit nicht durchführen – diese Arbeit, die auch in der aktuellen Zeit weiterhin enorm wichtig bleibt. Denn wir dürfen nicht vergessen, was geschehen ist. Nicht nur, weil es wichtig ist, sich an die Schicksale der NS-Verfolgung zurück zu erinnern, sondern auch, weil wir durch die Stolpersteine gleichermaßen mahnen – mahnen, nicht zu vergessen. Mahnen, aufmerksam zu bleiben, wenn uns Rassismus, Antisemitismus, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit begegnen. Mahnen, aufzustehen gegen diese gruppenspezifische Menschenfeindlichkeit und einzustehen, für ein tolerantes und demokratisches Miteinander – denn noch immer gibt es diese Weltbilder und Ideologien und es bleibt unsere Aufgabe, alles daran zu setzen, dass sich die Geschichte niemals wiederholt. Hierzu gehört ferner, den erinnerungskulturellen Konsens in unserer Gesellschaft mit unserer Arbeit abzubilden.

Die Projekte wurden durch das Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ des Freistaats Sachsen sowie durch die F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz gefördert.

 

Jugendprojekte
gepostet am: Mittwoch, 14.04.2021, 11:04 Uhr

Stolpersteinverlegungen im Leipziger Land & Gedenktafeleinweihung in Leipzig

Am kommenden Montag (19. April 2021) – am Tag nach dem Internationalen Tag des Denkmals – werden wir im Leipziger Land erneut Stolpersteine verlegen. Wir freuen uns sehr, dass die Verlegungen Geithain, Bad Lausick und Pegau nun stattfinden können, nachdem sie zunächst im Herbst vergangenen Jahres und anschließend am Internationalen Holocaustgedenktag im Januar erneut pandemiebedingt verschoben werden mussten. Am Montag wird zudem eine Gedenktafel zu Ehren eines „Stillen Helden“ in Leipzig eingeweiht werden.

Nachfolgend möchten wir kurz einen kleinen Überblick über die bevorstehenden Verlegungen geben, die allerdings aus Gründen des Infektionsschutzes nur in kleinem Rahmen und unter strengen Hygieneauflagen durchgeführt werden können.

Ein Stolperstein für Paul Weise – Verlegung in Geithain

In der Eisenbahnstraße 1b um 11.30 Uhr wird in Erinnerung an den ersten Bürgermeister Geithains, Paul Weise, ein Gedenkstein verlegt. Paul Weise war aus politischen Gründen durch das nationalsozialistische Regime verfolgt, mehrfach inhaftiert und gefoltert worden. Das erinnerungskulturelle Projekt hatte im Frühjahr 2020 begonnen und wurde mit Schüler:innen der Paul-Guenther-Oberschule in Kooperation mit dem Flexiblen Jugendmanagement (FJM) sowie dem Schweizerhaus Püchau e.V. durchgeführt und von der Lokalen Partnerschaft für Demokratie unterstützt.

Zwei Stolpersteine für das Ehepaar Baunack – Verlegung in Bad Lausick

In Bad Lausick wollen wir dann ab 12.30 Uhr zwei Stolpersteine in der Fabianstraße 10 verlegen, um Dora und Walter Baunack zu gedenken. Das Projekt fand in Zusammenarbeit mit der Werner-Seelenbinder-Oberschule statt und hatte bereits Ende 2019 mit 15 Schüler:innen der 10. Klassenstufe begonnen. Der Mechaniker Walter Erich Otto Baunack und seine Ehefrau Dora (geb. Müller) waren als Mitglieder der KPD aus politischen Gründen verfolgt worden, leisteten jedoch auch nach mehrfachen Verhaftungen aktiv antifaschistische Arbeit und wurden für ihren fortwährenden politischen Widerstand nach dem Krieg als „Verfolgte des Naziregimes“ anerkannt sowie als „Kämpfer gegen den Faschismus geehrt. Das Projekt wurde gefördert von der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz.

Fünf Stolpersteine für verfolgte Jüdische Menschen aus Pegau

Am Nachmittag folgen zwei Verlegungen in Pegau. An zwei Verlegestellen werden insgesamt fünf Stolpersteine in die Gehwege eingelassen – um 14 Uhr gedenken wir am Kirchplatz 11 mit insgesamt vier Steinen der jüdischen Familie Sternreich, bestehend aus Wilhelm Victor und Selma Sara (geb. Blonder) sowie ihren beiden Söhnen Georg und Leo/Leon. Nachdem die Familie im Oktober 1938 im Zuge der Polenaktion deportiert worden war, gelangte sie in das jüdische Viertel Bresko, das spätere Ghetto. Über das weitere Schicksal der Familie liegen keine ausreichenden Informationen vor. Der Vater, Wilhelm Victor, gilt als umgekommen – seine restliche Familie als verschollen. Nur unweit von der ersten Verlegestelle entfernt wird dann der letzte Gedenkstein des Tages verlegt – um 14.30 Uhr gedenken wir Ilse Charlotte Flade (geb. Arnholz) in der Breitstraße 24. Ilse Flade war ebenfalls ein Opfer der NS-Verfolgung geworden – nicht nur, weil sie selbst Jüdin war, sondern auch aufgrund ihrer Ehe mit einem nicht-jüdischen Mann. Im Januar 1944 war sie von der Gestapo abgeholt und nach Theresienstadt deportiert worden, wo sie mit 53 Jahren am 27.09.1944 ermordet wurde. Die Pegauer Schicksale wurden recherchiert von Schüler:innen des Groitzscher Wiprecht-Gymnasiums und Konfirmand:innen aus Pegau in Begleitung durch die Gemeindepädagogin Eva Reiprich.

Eine Gedenktafel für den „Stillen Helden“ Theodor Kranz

Den Abschluss des Tages stellt dann um 16 Uhr die Einweihung einer Gedenktafel in der Zschocherschen Straße 86 in Leipzig dar. Geehrt wird Theodor Kranz, zu dessen Wirken im Leipziger Rettungswiderstand Schüler:innen der 11. Klassenstufe des Maria-Merian-Gymnasiums in Schkeuditz im Rahmen eines einjährigen Projektes recherchiert hatten. Nach der Deportation und Ermordung seiner jüdischen Ehefrau Beate Cäcilie hatte Kranz sich für den Schutz ihrer Tochter, Leonie Frankenstein (geb. Adler), und deren Familie eingesetzt. Nach Kriegsende floh Kranz 1953 aus Leipzig. Bis zu seinem Tod 1980 lebte er in Übach-Palenberg, nahe der niederländischen Grenze. Im Jahr 2013 war er bereits posthum von der Israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt worden. Gefördert wurde das Projekt vom Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ des Freistaats Sachsen.

Weitere Informationen zu unseren laufenden oder geplanten Jugendprojekten sind wie immer auf unserer Homepage unter https://erich-zeigner-haus-ev.de/jugendprojekte/ abrufbar.

Wir bedanken uns wie immer bei allen Unterstützer:innen unserer Arbeit und unserer Projekte und freuen uns, dass uns eine Umsetzung dieser Projekte trotz der erschwerten Bedingung derzeit möglich war.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 05.04.2021, 8:04 Uhr

In Erinnerung an Erich Zeigner – ein Beispiel für gelebte Zivilcourage

Am heutigen Ostermontag, dem 05. April, gedenken wir unserem Vereinsnamensgeber Erich Zeigner, der heute vor nun genau 72 Jahren nach schwerer Erkrankung verstorben ist.

Unsere Vereinsarbeit orientiert sich seit jeher am politischen wie zivilgesellschaftlichen Engagement Zeigners und steht dabei insbesondere für Weltoffenheit, Demokratie und Zivilcourage ein.

Erich Zeigner ist ein Beispiel für gelebte Zivilcourage. Bezeichnend für sein politisches Engagement ist dabei neben seiner Arbeit im Sächsischen Landtag, als sächsischer Ministerpräsident und nach der Befreiung auch als Leipziger Oberbürgermeister vor allem sein trotz anhaltender politischer Verfolgung nicht abbrechendes antifaschistisches Engagement und das damit verbundene Mitwirken im Leipziger Rettungswiderstand in der Zeit des Nationalsozialismus. So half Zeigner in Zusammenarbeit mit Pater Aurelius Arkenau und seiner ehemaligen Sektretärin Johanna Landgraf auch Jüd:innen, die vom NS-Regime verfolgt wurden.

Nach seinem Tod am 05. April wurde Zeigner auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt, wo sich noch immer sein Grab befindet. Wir haben zu seinem Gedenken Blumen niedergelegt.

Das vergangene wie auch das aktuelle Jahr stellen uns vor große Herausforderungen. In vielen Lebensbereichen ist unsere Bereitschaft, solidarisch und zivilcouragiert mit unseren Mitmenschen umzugehen, besonders gefragt und die Konsequenzen unseres eigenen Verhaltens zeigen sich noch einmal unmittelbarer als vor der Pandemie. Umso wichtiger ist es unserer Meinung nach, die Bedeutung des eigenen Handelns für das Leben Anderer nicht zu vergessen und sich stattdessen zu überlegen, wie wir einander in diesen schwierigen Zeiten unterstützen können.

Dies möchten wir Ihnen und Euch am heutigen Ostermontag mitgeben.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 17.03.2021, 14:03 Uhr

Vizepräsidentin des deutschen Bundestags Dagmar Ziegler zu Besuch im Erich-Zeigner-Haus

Vizepräsidentin des deutschen Bundestags informiert sich über politische Bildungsarbeit
Dagmar Ziegler zu Besuch im Erich-Zeigner-Haus

Am Mittwoch, den 17. März 2021, stattete Dagmar Ziegler, die Vizepräsidentin des deutschen Bundestages, dem in Leipzig-Plagwitz ansässigen Erich-Zeigner-Haus-Verein einen Besuch ab.

„Wir freuen uns sehr über dieses Treffen mit Frau Ziegler und die damit verbundene Anerkennung unserer Arbeit auf Bundesebene.“, erklärt Raimund Grafe, Vorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V. Neben einer persönlichen Wertschätzung zeuge der Besuch der Vizepräsidentin vor allem von einer Wertschätzung des bürgerschaftlichen Engagements gegen Rechtsextremismus im Leipziger Land, ergänzt Henry Lewkowitz, der Geschäftsführer des Vereins.

Für seine politische Arbeit und die damit einhergehende Bekämpfung von Vorurteilen war der Verein bereits kürzlich international durch die Verleihung des Obermayer-Awards ausgezeichnet worden. Frau Ziegler verabschiedete sich von ihrem Besuch des Zeigner Hauses mit Dank und den Worten: „Demokratie braucht eine starke Zivilgesellschaft. Zu deren Stärkung trägt der Erich-Zeigner-Haus e.V. in Leipzig und darüber hinaus in hohen Maße bei!“.

Neben seinen historisch-politischen Jugendprojekten und den Workshops für Lehrpersonal in Leipzig und im Leipziger Umland ist der Verein auch für seine regelmäßigen Veranstaltungen im Bereich der politischen Erwachsenenbildung bekannt. Seine diesjährige Veranstaltungsreihe „Mythen und Religion, Ideologien und Wissenschaft – Herausforderungen im 21. Jahrhundert“ befindet sich derzeit in der Vorbereitung und soll voraussichtlich im Mai beginnen. Im Zuge der Corona-Pandemie konnte der Erich-Zeigner-Haus e.V. sein Veranstaltungsangebot vollständig auf den digitalen Raum umlegen. „Sollte es auch in diesem Jahr nicht anders möglich sein, werden wir unsere Inhalte auch weiterhin online zugänglich machen.“, meint Henry Lewkowitz. „Es ist uns wichtig, dass wir gerade in Zeiten der Krise die Bedeutung von politischer Bildung im Blick behalten.“

Aufgreifen soll die Veranstaltungsreihe dann mitunter Themen wie Rassismus, Rechtsextremismus, Verschwörungsmythen und Holocaustgedenken. Für aktuelle Informationen zu bevorstehen Veranstaltungen können Interessierte die Homepage des Vereins unter www.erich-zeigner-haus-ev.de besuchen.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 17.03.2021, 9:03 Uhr

Aktionstag „Vorsicht, Vorurteile! Wir setzen ein Zeichen gegen Rassismus“

(Alltags-)Rassismus kann verschieden in Erscheinung treten und äußert sich nicht nur offen in Form rassistisch motivierter Gewalttaten, sondern auch subtil, zum Beispiel durch Blicke oder Gesten. Ob in der Schule, beim Einkaufen, beim Bewerbungsgespräch oder bei der Wohnungssuche: für Betroffene sind rassistische Diskriminierung und Ausgrenzungen alltäglich. Rassismus ist somit nicht nur ein Phänomen des Rechtsextremismus, sondern muss klar als gesamtgesellschaftliches Problem benannt werden.

Um auf Rassismus aufmerksam zu machen und ein Zeichen gegen rassistische Diskriminierung zu setzen, initiiert das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ am 18. März bundesweit den Aktionstag „Vorsicht, Vorurteile! Wir setzen ein Zeichen gegen Rassismus“. Auf der Website der Kampagne finden sich viele interessante Informationen und Beiträge zum Thema, auf die wir hiermit hinweisen möchten. Die aktive Auseinandersetzung mit den Erscheinungsformen, Inhalten und Mechanismen von (Alltags-)Rassismen ist ein wichtiger Schritt, eigene rassistische Denk- und Handlungsmuster zu erkennen, zu hinterfragen und dem Phänomen präventiv zu begegnen.

Der Aktionstag findet nur wenige Tage vor dem „Internationalen Tag gegen Rassismus“ statt. Der vor 55 Jahren von den Vereinten Nationen ausgerufene Tag geht auf das „Massaker von Sharpville“ zurück. Im Jahr 1960 demonstrierten im südafrikanischen Sharpville mehr als 5.000 Menschen gegen die Apartheidgesetze. Im Zuge der Demonstration kam es zu massiver Polizeigewalt: 69 Menschen wurden von Polizist*innen erschossen und mindestens 180 weitere Personen teils schwer verletzt. Seit 1966 erinnert der „Internationale Tag gegen Rassismus“ am 21. März der Opfer des Massakers und bietet darüber hinaus Anlass zu Aktionen und Veranstaltungen gegen Rassismus.

Diesen Anlass möchten wir zudem nutzen, um auf unser neues Projekt „Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum“ hinzuweisen. Mit dem Projekt möchten wir auch einen Beitrag dazu leisten, Jugendliche für Alltagsrassismus zu sensibilisieren und ihm so präventiv begegnen.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 12.03.2021, 17:03 Uhr

Aktionsjahr 2021 – „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“

Am 21. Februar 2021 wurde das Fest- und Aktionsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ mit einem Festakt eröffnet. Anlass hierfür ist ein Dekret Konstantins aus dem Jahr 321, welches als älteste verfügbare Quelle belegt, dass Jüd:innen schon seit mindestens 1700 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Deutschland leben. Initiiert wurde das Aktionsjahr durch den Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“, der durch ein vielseitig gestaltetes Programm mit unterschiedlichsten Aktionen (z.B. Konzerte, Theaterstücke, Vorträge, Ausstellungen oder Podcasts) jüdisches Leben und die jüdische Kultur in Deutschland sichtbar und erlebbar machen möchte. Auch soll so ein Beitrag für Weltoffenheit und Toleranz geleistet und ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt werden.

Am Programm wirken Vereine und Initiativen aus ganz Deutschland mit. Ihre Veranstaltungen werden im Verlauf des gesamten Jahres unterschiedliche Veranstaltungen stattfinden und ebenso divers sein wie das jüdische Leben selbst.

Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation werden viele Veranstaltungen im virtuellen Raum umgesetzt werden, darunter zum Beispiel Video-Projekte und Vorträge.

Auch ein Podcast wurde produziert. In diesem soll im Gespräch mit unterschiedlichen Gästen wöchentlich Fragen rund um das Thema „Jüdisches Leben“ nachgegangen werden.

Im Raum Sachsen erschien nun auch eine Broschüre mit dem Titel „Jüdisches Leben in Sachsen“, in der mehr als 30 Akteur:innen und Initiativen vorgestellt werden, die sich in ihrer Arbeit mit jüdischem Leben befassen. Die Broschüre beinhaltet zudem ein Glossar zu jüdischen Fest- und Feiertagen sowie eine Übersicht zur jüdischen Geschichte Sachsens. Auch unser Verein ist in der Broschüre zu finden.

Durch unsere zahlreichen erinnerungskulturellen Projekte und Angebote der politischen Bildung befassen wir uns in unserer Vereinsarbeit regelmäßig intensiv mit jüdischem Leben und jüdischer Kultur. Leider mussten wir jedoch dadurch auch mehrfach Erfahrungen mit dem gesellschaftlich verankertem Antisemitismus machen und erleben, dass z.B. unsere Stolpersteinprojekte und Mahnwachen auf Ablehnung stoßen oder zerstört werden. Im vergangenen Jahr beobachteten wir zudem voller Sorge die zunehmende Verbreitung antisemitischer Verschwörungstheorien, die im Zuge der Querdenken-Proteste wieder mehr Anklang gefunden haben. Wir halten es für wichtig, auf diesen Antisemitismus hinzuweisen, uns solidarisch mit Betroffenen zu zeigen und uns für eine tolerante, weltoffene Gesellschaft zu engagieren. Die Veranstaltungen, die im Rahmen des Aktionsjahrs angeboten werden, können durch ihre Vielseitigkeit einen besonderen Beitrag dazu leisten, nicht-jüdische Menschen mit dem jüdischen Leben und der jüdischen Kultur vertrauter zu machen und so vielleicht auch dort Wissenslücken schließen, die diskriminierendem Denken Raum bieten.

Wir laden daher hiermit dazu ein, das Programm des Aktionsjahr abzurufen und sich die eine oder andere Veranstaltung genauer anzusehen. Lasst uns gemeinsam Neues lernen und uns gegen Vorurteile positionieren.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 01.03.2021, 14:03 Uhr

Gemeinsam gegen die geplante Querdenken-Demonstration am 06. März 2021 in Leipzig – gemeinsam für Demokratie, Weltoffenheit und Zivilcourage

Liebe Unterstützer:innen, liebe Interessierte.

Am 07. November 2020 eskalierte die Demonstration der Anhänger:innen der selbsternannten Initiative „Querdenken“. Der Protest wurde nicht zuletzt durch die Missachtung der Auflagen zum Infektionsschutz zu einem gefährlichen Superspreader-Event. Aber nicht nur deshalb sind die Proteste der Querdenken-Bewegung problematisch und gefährlich: Hinter der von Anhänger:innen positiv dargestellten Heterogenität der Bewegung steht auch ein Aufeinandertreffen von Esoteriker:innen, Impfgegner:innen, Antisemit:innen, Rechtsextremist:innen, gewaltbereiten Neonazis und Anhänger:innen der Reichsbürgerbewegung, die ihre verschwörungsideologischen, antisemitischen und antidemokratischen Inhalte und Umsturzfantasien zusammentragen und damit gemeinsam artikulieren.

Gerade mit Rückblick auf die desaströse Entwicklung des Querdenken-Protests im November, bei dem auch Vertreter:innen der Presse massiv attackiert wurden, ist die nun für den 06. März angekündigte Demonstration der Querdenker als höchst problematisch einzustufen.

Geplant ist von Seiten der Querdenken-Bewegung ein Autokorso durch Leipzig sowie mit einer Demonstration auf dem Gelände der Neuen Messe vor dem dortigen Impfzentrum. Demonstriert wird gegen die Corona-Schutzmaßnahmen und die Impfungen.

Wir sehen als Erich-Zeigner-Haus e.V. hier die Notwendigkeit einer deutlichen Positionierung gegen die Bewegung, ihre Haltung sowie Demonstrations-Motive. Daher beteiligen wir uns am geplanten Gegenprotest und rufen ebenfalls zur Teilnahme daran auf.

Folgende Aktionen sind derzeit durch das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ geplant:

A) Fahrraddemonstrationen ab 12 Uhr an drei Startpunkten:
1. Lindenauer Markt
2. Rabet (Stadtteilpark an der Eisenbahnstraße)
3. Connewitz Kreuz

B) Motorradkorso ab 12 – Startpunkt: Wilhelm-Külz-Park/Völkerschlachtdenkmal
C) Zielkundgebung ab 14 Uhr am Augustusplatz

Updates zum Gegenprotest sind im Laufe der Woche zu erwarten und werden auf unserer Homepage und Facebook-Seite geteilt. Wir möchten zusätzlich zur Selbstinformationen über die Facebookseite des Aktionsnetzwerkes einladen.

Abschließend seien alle, die nicht an den Protesten teilnehmen können (z.B. aufgrund von Sicherheitsbedenken) aber den Gegenprotest unterstützen möchten, auf kreative Formen des Aktivismus hingewiesen. So kann z.B. das Gestalten von Bannern, die dann aus dem eigenen Fenster gehängt werden, aber auch das Weiterleiten von Informationen immer einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung leisten. Im Falle der Teilnahme sind alle dazu aufgerufen, die Auflagen zu berücksichtigen, Sicherheitsabstände einzuhalten und die verordneten Mundnasenmasken zu tragen.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 19.02.2021, 11:02 Uhr

Ein Jahr nach Hanau – In Gedenken an die Opfer des rassistischen Anschlags

Ein Jahr ist es her, dass der Rechtsterrorist Tobias R. in und um zwei Hanauer Shishabars aus rassistischen Motiven neun Menschen das Leben nahm: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Anschließend erschoss er seine Mutter und sich selbst. Nur wenige Tage zuvor veröffentlichte er auf seiner Website ein sogenanntes „Manifest“: Eingebettet in einer wahnhaften Verschwörungstheorie, legte der Täter in dem Dokument seine rassistische und antisemitische Weltsicht dar, die ihm letztlich zur Legitimation der Tat diente.

Noch immer sind viele Fragen offen – auch ein Jahr nach der Tat. Die Hinterbliebenen werfen den Ermittlungsbehörden schwerwiegende Versäumnisse vor und berichten von strukturellem Rassismus, den sie auch nach dem Anschlag erleben mussten. Marianne Ballé Moudoumbou von der Pan African Women’s Empowerment und Liberation Organisation betont außerdem, dass nach rassistischen Taten immer noch die These vom Einzeltäter verbreitet werde, „obwohl klar sei, dass Rassismus institutionell und strukturell in der Mitte der Gesellschaft vorhanden sei und von dort auch bekämpft werden müsse“.

Wir gedenken der Opfer des rechtsterroristischen Anschlags und zeigen uns solidarisch mit den Hinterbliebenen und Überlebenden.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 17.02.2021, 12:02 Uhr

Der 135. Geburtstag von Erich Zeigner – in Erinnerung

Heute vor 135 Jahren, am 17.02. 1886, wurde Erich Zeigner in Erfurt geboren. Acht Jahre später zog er mit seiner Familie gemeinsam nach Leipzig, wo er später das Studium der Rechtswissenschaft und der Volkswirtschaft abschloss.

Im März 1923 wurde er zum sächsischen Ministerpräsident der Regierung ernannt, die noch im Oktober desselben Jahres mit Hilfe der Reichswehr durch eine sogenannte „Reichsexekution“ gestürzt wurde. Zeigner wurde festgenommen und unter dem Vorwand der Bestechlichkeit zu drei Jahren Haft verurteilt.

Er war sowohl von 1925 bis 1928 als Lehrer, als auch die folgenden fünf Jahre als Journalist tätig. Ab 1933 war Zeigner Teil des antifaschistischen Widerstands in Deutschland. Besonders herauszustellen ist dabei die von ihm geleistete Unterstützung verfolgter jüdischer Mitmenschen zwischen 1939 und 1944. Diesen half er gemeinsam mit Pater Aurelius Arkenau und Johanna Landgraf. Aufgrund seines mutigen Engagements im Leipziger Rettungswiderstand wurde Zeigner mehrfach verhaftet und angeklagt. Im Jahr 1944 wurde er u.a. nach Sachsenhausen deportiert.

Doch nach der Befreiung 1945 konnte er nach Leipzig zurückkehren, um hier weiter politische Arbeit zu leisten. So wurde er noch unter amerikanischer Besatzung als Rechtsrat und Leiter des Kulturamtes Leipzigs eingesetzt. Zeigner setzte sich sowohl gegen die Hungers- und Wohnungsnot der Nachkriegszeit, als auch für die Entnazifizierung der Verwaltung und die Wiedereröffnung der Universität ein. Ab 1945 hatte er das Amt des Oberbürgermeisters inne, welches er bis zu seinem Tod am 5.April 1949 bekleidete. Er wurde später auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt.

Unsere Vereinsarbeit basiert auf Zeigners Mut im Kampf gegen den deutschen Faschismus. Wir sind davon überzeugt, dass kritische Erinnerungen an die NS-Verbrechen weitergegeben werden müssen.

Es ist wichtig, sich die Geschichten der Menschen, die im Nationalsozialismus gefoltert, ermordet, deportiert und entmenschlicht wurden, immer wieder vor Augen zu halten. Gleichzeitig sollten uns auch die wenigen Menschen, die unter dem Naziregime lebten und sich trotz Todesgefahr entschieden, Solidarität zu leben, in Erinnerung bleiben. Erich Zeigner war einer dieser Menschen und wir möchten seinen 135. Geburtstag nutzen, um an sein mutiges und solidarisches Handeln zu erinnern. Nur so können wir uns immer wieder der Werte bewusst werden, aus denen Zeigner die Motivation seiner Handlungen zog. Diese Werte sind es auch heute noch, an denen sich unsere Vereinsarbeit ausrichtet, die insbesondere junge Menschen dazu motivieren soll, selbst Zivilcourage zu zeigen.

In Erinnerung an Erich Zeigner haben wir heute gemeinsam mit Vertretenden der Partei DIE LINKE. aus dem Stadtrat zu Leipzig und der Paul-Benndorf-Gesellschaft einen Kranz an seinem Grab auf dem Leipziger Südfriedhof niedergelegt.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 09.02.2021, 9:02 Uhr

Spendenaufruf für die Gedenktafel für den „Stillen Helden“ Theodor Kranz

Im Laufe des vergangenen Jahres beschäftigen sich Schüler:innen der elften Klasse des Maria-Merian-Gymnasiums Schkeuditz mit der Biografie des „Stillen Helden“ Theodor Kranz. Dieser wurde im Jahr 1897 in Oschersleben geboren und heiratete Cecile Beate Kranz, geb. Adler, eine jüdische Frau, die aufgrund ihrer jüdischen Abstammung 1944 in Auschwitz ermordet wurde. Beate Kranz nahm ihre Tochter aus erster Ehe, Leonie Frankenstein, mit in ihre zweite Beziehung. Nach der Verhaftung seiner Frau erkannte Theodor Kranz die Gefahr, in der sich auch Leonie und ihre junge Familie befanden, da ihr Mann Walter Frankenstein und sie ebenfalls jüdischer Abstammung waren. Die Familie Frankenstein überlebte den Holocaust durch die über drei Jahre andauernde Unterstützung von Theodor Kranz, der sich in unterschiedlichster Weise für ihren Schutz einsetzte.

Um ein würdiges Gedenken an Theodor Kranz zu ermöglichen, werden die Schüler:innen in Zusammenarbeit mit dem Erich-Zeigner-Haus e.V. eine Gedenktafel in der Zschocherschen Straße 86, wo der „Stille Held“ zuletzt wohnte, installieren.  Für die Finanzierung der Gedenktafel sammeln die Schülerinnen und Schüler ab sofort Spenden, die an das nachfolgende Konto überwiesen werden können:

Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.

IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96

Verwendungszweck: Gedenktafel Kranz

Über den genauen Termin der Gedenktafeleinweihung informieren wir hier auf unserer Homepage.
Weitere Informationen zum Schicksal von Theodor Kranz finden Sie hier.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, auch im Namen der Schüler:innen aus Schkeuditz

Ihr Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 05.02.2021, 11:02 Uhr

KURZFILM ZEIGT DIE VEREINSARBEIT

Im Rahmen des Obermayer Awards wurde dem Verein, als einem von sechs Preisträger:innen, die Möglichkeit gegeben, einen professionell durchgeführten Kurzfilm entstehen zu lassen. Dieses Video zeigt in komprimierter Form die Arbeit unseres Vereins anhand einiger Bilder und Videos bereits abgeschlossener Projekte, Interviews mit Lehrenden und Schüler:innen, begleitet von den Aussagen und Erläuterungen Henry Lewkowitz‘, dem geschäftsführenden 2. Vorsitzenden des Erich-Zeigner-Haus e.V.. Wir bedanken uns bei der Obermayer Stiftung für diese Möglichkeit und wollen das Video gern teilen.

Das Video finden Sie unter dem folgenden Link:

https://widenthecircle.org/de/profiles/erich-zeigner-house

Während des Filmens wurden alle zu dem Zeitpunkt vorgegebenen Hygienemaßnahmen eingehalten.

Wir sind gespannt auf Ihre Rückmeldungen, Anregungen oder Fragen!

– Ihr Team des Erich-Zeigner-Haus Vereins

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 03.02.2021, 14:02 Uhr

Tag der Weimarer Republik 2021 – Online-Jubiläumsshow

Der 6. Februar 1919, der Tag des Zusammentritts der verfassungsgebenden Nationalversammlung in Weimar, jährt sich in diesem Jahr zum 102. Mal.
Der Weimarer Republik e.V. nimmt diesen Tag zum Anlass, um den politischen und gesellschaftlichen Neubeginn des Jahres 1919 zu feiern, und lädt daher wie auch in den vergangenen Jahren zum diesjährigen „Tag der Weimarer Republik“ zu einer entsprechenden Veranstaltung ein. Verschiedene Kurzimpulse, Lesungen, Schauspiel und Musik aus unterschiedlichen deutschen Städten wie u.a. Berlin, Hamburg, München, Leipzig und Koblenz werden Sie am 06. Februar 2021 ab 20.15 Uhr durch den Abend führen. Die Veranstaltung,die über die Videokonferenzplattform „ZOOM“ stattfinden wird, wird auch durch einen Redebeitrag unseres Vorstandsvorsitzenden Raimund Grafe unterstützt, der zum Thema „Erich Zeigner und linksrepublikanische Politikkonzepte“ referieren wird.

Weitere Informationen sowie die Zugangsdaten für die Veranstaltung finden Sie auf der Homepage des Weimarer Republik e.V.

Für die Teilnahme an der Veranstaltung benötigen Sie einen Rechner mit Lautsprecher und Kamera sowie eine stabile Internetverbindung.
Es wird außerdem empfohlen, einige Minuten vor Beginn der Veranstaltung beizutreten, damit eine Teilnahme von Beginn abgesichert ist. Das Mikrofon wird während der Veranstaltung deaktiviert sein, aber der Weimarer Republik e.V. freut sich über Ihre Rückmeldungen, Anregungen und Fragen über den Chat der Plattform.

Wir wünschen einen spannenden Abend und freuen uns über viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 27.01.2021, 16:01 Uhr

Im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus – Kein Vergeben, kein Vergessen.

„Wo stehen wir in diesem Jahr, 76 nach der Befreiung des KZ Auschwitz?“

Mit dieser Frage beginnt Esther Bejarano ihren Beitrag, den die Tagesschau heute am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus mit der Welt teilt.

Ein Beitrag, der viele Fragen stellt an uns, die wir zurückblicken auf die schrecklichen Verbrechen des NS-Regimes.Bejarano überlebte Auschwitz. Sie ist eine von wenigen KZ-Überlebenden, mit denen wir heute noch sprechen können, von denen wir aus erster Hand erfahren, was damals geschehen ist. Zeitzeugen wie Bejarano rufen uns an diesem Tag in ganz besonderer Weise ins Bewusstsein, welch schlimme Schicksale Jüdische Mitmenschen und andere Opfergruppen durch die Nazis erleiden mussten.

Gespräche wie diese schaffen, was Geschichtsbücher wohl niemals leisten können – sie machen greifbar und spürbar, was geschehen ist. Sie geben den Schicksalen Gesichter und Stimmen, sie vermitteln Emotionen über individuelle Erinnerungen und Erfahrungen. Wenngleich die NS-Verbrechen schon so viele Jahre zurückliegen und daher für so viele von uns Teil einer Erzählung aus der Vergangenheit sind, so berühren sie uns doch auch heute.

Denn wir haben die Aufgabe, mit dieser Vergangenheit umzugehen, sie verantwortungsbewusst und reflektiert aufzuarbeiten und die Erinnerung an das Geschehene aufrechtzuerhalten.

Um es in den Worten Esther Bejaranos zu sagen: „Wir erinnern, um zu verändern. Um unsere Demokratie zu bewahren.“

 

Es ist daher auch immer ein entscheidender Teil des Erinnerns, für unsere demokratischen Werte einzustehen und uns Rassismus, Antisemitismus und Verschwörungserzählungen entgegenzustellen.

Als Verein möchten wir nicht nur heute an die Vergangenheit erinnern, sondern auch zukünftig im Alltag sowie durch unsere historisch-politische Bildungsarbeit mit Jugendlichen einen Teil zur Bewahrung der Erinnerung leisten.

Wir wollen verantwortungsvoll mit der Geschichte umgehen – für Weltoffenheit, Demokratie und Toleranz und gegen Menschenfeindlichkeit.Lasst uns gemeinsam aufmerksam bleiben und dafür sorgen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt.
Denn auch heute gibt es noch Nazis, Antisemiten und Rassisten, denen wir widersprechen müssen.
Damit aus ihren Ideologien und Worten keine Taten werden können.

Kein Vergeben. Kein Vergessen.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 14.01.2021, 17:01 Uhr

Erich-Zeigner-Haus e.V. mit neuem Projekt im Bundesprogramm „Demokratie leben!“

Für unser Projekt „Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum“  erhält unser Verein zum ersten Mal eine Förderung auf Bundesebene.

Ziel des im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ geförderten Projektes ist es, Jugendliche für Alltagsrassismus zu sensibilisieren, um diesem präventiv zu begegnen. Dies ist unseren Erfahrungen entsprechend insbesondere im sächsischen Umland ein wichtiges Thema, das eine nähere Bearbeitung fordert. Nicht zuletzt ist Alltagsrassismus häufig ein erster Schritt zur weiteren Radikalisierung und somit ein Einstieg in den Rechtsextremismus.

Das Projekt soll bis Ende 2022 andauern und wird an sächsischen Schulen und in Kooperation mit freien Bildungsträgern wie dem Leipzig.Courage zeigen! e.V. oder dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig umgesetzt.

Im Laufe des Projektes sollen Jugendliche partizipativ eigene Online-Medieninhalte gestalten, wodurch sie in ihrem Demokratieverständnis gestärkt und weitergebildet werden sollen.
Am Ende des Projektes steht dann ein konkretes Produkt – ein eigens erstellter digitaler Kurzfilm, der Hintergründe, Erscheinungsformen und Gegenargumente zu rassistischen Ressentiments in kurzen Videoclips behandelt. Die Kurzfilme werden anschließend in einem landesweiten Wettbewerb bewertet und öffentlich präsentiert.

„Die bundesweite Förderung erfüllt uns nicht nur mit großem Stolz, sondern bezeugt zudem die besondere Qualität und Bedeutung unserer Arbeit. Aber vor allem bestärkt sie uns letztlich auch darin, dass wir die richtigen Ideen haben, um Veränderungen zu bewirken.“
(Raimund Grafe, Vorsitzender des Erich-Zeigner-Haus Vereins)

Durch das Projektkonzept sollen dabei nicht nur auf besonders anschauliche Weise wichtige Inhalte für die Jugendlichen visualisiert werden. Wichtig ist auch, dass das Projekt an einem für die Jugendlichen wichtigen alltäglichen Kontext anknüpft – der Welt der Medien. Durch sie werden insbesondere Jugendliche häufig seitens rechtsextremistischer Akteur:innen angesprochen.

Wir hoffen, dass wir bei den Teilnehmenden durch das Projekt die reflektierte Auseinandersetzung und Bewertung derartiger Kontaktaufnahmen und Ideologien schulen und stärken können.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 14.01.2021, 16:01 Uhr

Obermayer Awards 2021 – Erich-Zeigner-Haus e.V. erhält internationale Ehrung

Nach den zahlreichen Herausforderungen des letzten Jahres beginnt das neue Jahr für den Erich-Zeigner-Haus e.V. mit guten Neuigkeiten.

Der Empfehlung des „Netzwerk für Demokratische Kultur (NDK)“ Sachsen folgend, haben wir uns im vergangenen Jahr für die Obermayer Awards 2021 bei der in den Vereinigten Staaten ansässigen Obermayer Foundation, welche alljährlich Preisträger:innen aus aller Welt für besondere Beiträge für den Erhalt der jüdischen Geschichte und Kultur und somit für die Erinnerungskultur ehrt, beworben. Die Stiftung ehrt bereits seit 20 Jahren engagierte Bürgerinnen und Bürger, Projekte, Vereine, Organisationen und Initiativen durch die „German Jewish History Awards“, so unter anderem den Stolperstein-Künstler Gunter Demnig, den Aktionskünstler Wolfram P. Kastner, den Historiker Fritz Reuter sowie im vergangenen Jahr den Dramaturgen Michael Batz aus Hamburg, der für seine Dokumentarstücke zu Facetten der NS-Vergangenheit in Hamburg ausgezeichnet wurde – um nur einige Preisträger zu nennen.

Nun werden auch wir am 25. Januar 2021 durch den Obermayer Award mit unserer somit ersten internationalen Auszeichnung für unser Engagement geehrt. Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir uns in eine Reihe bemerkenswerter Preisträger:innen der letzten Jahre eingliedern dürfen.

„Für uns ist es die erste internationale Auszeichnung. Sie zeigt, wie breit mittlerweile die Ausstrahlung unserer Arbeit ist. Insbesondere die ‚Stolperstein‘- und die ‚Stillen Helden‘-Projekte sind Teil weltweiter erinnerungspolitischer Aktivitäten, welche die Opfer von rassistischen Verbrechen sowie die mutigen Menschen, die ihnen geholfen haben, in den Mittelpunkt stellen.“
(Raimund Grafe, Vorsitzender des Erich-Zeigner-Haus Vereins)

Wir gratulieren auch den weiteren Preisträger:innen dieses Jahres, zu denen auch das AKuBiZ (Alternatives Kultur- und Bildungszentrum Sächsische Schweiz) zählt. Die weiteren Preisträger:innen der Obermayer Awards 2021 sind: Elisabeth Kahn (Berlin und Augsburg), Volker Keller (Mannheim), Friederike Fechner (Stralsund) und Dr. Marion Lilienthal (Korbach).

Die Preisverleihung wird am 25. Januar um 18.00 Uhr stattfinden und aufgrund der pandemischen Lage digital umgesetzt.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 13.01.2021, 12:01 Uhr

Stolpersteinverlegungen finden nach Ostern statt – Termin lockdownbedingt verschoben

Die für den 27. Januar 2021 angedachten Stolpersteinverlegungen in Leipzig sowie im Leipziger Land müssen aufgrund der Verlängerung des Lockdowns und der damit einhergehenden Schutzmaßnahmen leider verschoben werden.

Dies betrifft die Verlegungen in Bad Lausick (Stolpersteine für Dora und Walter Baunack), in Pegau (Stolpersteine für die Familie Sternreich und Ilse Charlotte Flade) sowie die Verlegung in Geithain (Stolperstein für Paul Weise). Aber auch die Verlegung des Stolpersteins für Ilse Frankenthal (Leipzig) ist von der Verschiebung betroffen.

Alle Verlegungen im Leipziger Land werden daher sofern möglich am 19. April 2021 nachgeholt.

Die Verlegung in Leipzig findet voraussichtlich am 05. Mai 2021 statt.

Wir hoffen, dass wir an diesen neuen Terminen wieder wie gewohnt für ein angemessenes Gedenken zusammenkommen und die Gedenksteine verlegen können.

Bis dahin wünschen wir Ihnen allen beste Gesundheit und freuen uns über Ihre andauernde Unterstützung unserer Projekte.

 

Ihr Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Falls Sie zusätzlich für die Stolpersteinanfertigungen spenden möchten, finden Sie die Informationen zum Spendenkonto auf den jeweils verlinkten Projektseiten zu den einzelnen Schicksalen.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Sonntag, 20.12.2020, 18:12 Uhr

Rückblick: Workshopreihe 2020 – Historisch-Politische Bildungsarbeit

Im September und Oktober haben wir in Eilenburg, Taucha, Schkeuditz und Torgau Workshops zur historisch-politischen Bildungsarbeit im Rahmen einer Reihe durchgeführt, welche wir nun im Dezember mit einer abschließenden Fachtagung zu Ende bringen durften. Wir möchten abschließend in einem kurzen Rückblick auf diesen Abschluss auch all jenen einen Eindruck des Projektes vermitteln, die selbst nicht daran teilnehmen konnten.

Die Workshops umfassten in allen vier Städten drei Sitzungen, an denen jeweils etwa sechs engagierte Bürger:innen in den beteiligten Städten teilgenommen haben.
Im Rahmen der Sitzungen lernten die Teilnehmenden Grundlegendes zur Planung und Durchführung von erinnerungskulturellen Projekten, mit dem Ziel, diese zukünftig eigenständig und aus ihren Orten heraus als Multiplikator:innen mit Jugendlichen initiieren und umsetzen zu können. Bei der abschließenden Fachtagung am 5. Dezember durften wir voller Freude auch feststellen, dass dieses Ziel erreicht werden konnte: Im Jahr 2021 wollen einige der Teilnehmenden in Eilenburg, Schkeuditz und Taucha nun auch eigene Projekte anleiten. Gerne stehen wir ihnen als Erich-Zeigner-Haus e.V. dabei zur Seite und helfen bei aufkommende Rückfragen und Unsicherheiten auch im kommenden Jahr weiter.  Schon jetzt sind wir sehr gespannt, was aus unseren Workshops mitgenommen wurde und auf welche Art unsere Arbeit als Inspiration und Motivation für andere dienen kann. Auf die Workshopreihe und die Fachtagung blicken wir zufrieden zurück und hoffen, dass wir auch zukünftig unsere Erfahrungen und unser Wissen mit interessierten Multiplikator:innen teilen und ähnliche Projekte gemeinsam realisieren können.

Wir bedanken uns bei allen, die an den Workshops und der Fachtagung teilgenommen haben sowie bei der Partnerschaft für Demokratie Nordsachsen und der Partnerschaft für Demokratie Eilenburg – Bad Düben – Laußig für ihre finanzielle, aber auch mentale und physische Unterstützung. Zum Schluss möchten wir noch ein letztes Danke an alle Mitarbeiter:innen der Workshopreihe richten. Wir freuen uns auf das nächste Jahr!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 15.12.2020, 11:12 Uhr

Stolpersteinverlegungen im Frühjahr – Schülergruppen sammeln Spenden für Verlegungen im Land

Aufgrund der derzeitigen Pandemischen Lage mussten die für November 2020 geplanten Stolpersteinverlegungen in Leipzig und im Leipziger Land verschoben werden. Sie werden nun am 27. Januar 2021 nachgeholt. Wenngleich der Stolpersteinkünstler, Gunter Demnig, aufgrund des hohen Sicherheitsrisikos auch weiterhin nicht durchs Land reisen und die Gedenksteine eigenhändig in die Gehwege einlassen kann, möchten wir den betroffenen Schülergruppen sowie den Konfirmand:innen aus Pegau gerne einen Abschluss ihrer Projekte ermöglichen.

Am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, wollen wir vier Jugendprojekte im Leipziger Land zu Ende bringen und insgesamt 8 Steine verlegen. Für die Stolpersteine, die in der Fertigung 120€ kosten und im Sinne des Künstlers ausschließlich über Spenden finanziert werden dürfen, sammeln die Jugendlichen der Projektgruppen aus Geithain, Bad Lausick und Pegau nun Spenden.

Da sich die Sammlung von Spenden, die üblicherweise durch selbst organisierte Kuchenbasars, Weihnachtsgebäckverkäufe oder Ähnliches begleitet und maßgeblich unterstützt wird, aufgrund der derzeitigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens aber ebenfalls sehr schwierig bis unmöglich gestaltet, möchten wir hiermit unsere Plattform nutzen und dazu aufrufen, die Projekte finanziell zu unterstützen.

Untenstehend sind daher die Namen und die jeweiligen Adressen, an denen wir gerne am 27. Januar gemeinsam Stolpersteine verlegen möchten, aufgelistet. Durch einen Klick auf die Namen der Opfer gelangen Sie auf die Projektseiten, wo Sie zusätzliche Informationen zu den Projekten und den Schicksalen einsehen können.
Insofern Sie die Projekte anschließend unterstützen möchten, können Sie Ihre beliebige Spende an das nachfolgend gelistete Konto unter Angabe des unter den Namen aufgeführten Verwendungszweckes überweisen:

Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96
Verwendungszweck: [PROJEKTNAME]
V.i.S.d.P. Henry Lewkowitz

Paul Weise (Geithain, Eisenbahnstraße 2)
Verwendungszweck: Paul Weise

Dora und Walter Baunack (Bad Lausick, Fabianstraße 10)
Verwendungszweck: Familie Baunack

Familie Sternreich (Pegau, Kirchplatz 11) & Ilse Charlotte Flade (Pegau, Breitstraße 24)
Verwendungszweck: Stolpersteine Pegau

Wir bedanken uns vorab für jede Unterstützung der Stolpersteinprojekte, auch im Namen aller Schülerinnen und Schüler.

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 03.12.2020, 9:12 Uhr

Aktuelle Broschüre „Interaktion: jüdisches Leben“

Seit heute sind Veranstaltungen im Bereich der Erwachsenenbildung offiziell untersagt bzw. finden höchstens virtuell statt. Derzeit scheint alles still zu stehen. Doch im Hintergrund laufen bereits Vorbereitungen für Veranstaltungen im kommenden Jahr und zahlreiche Bildungs- und Kultureinrichtungen oder auch Angebote im Bereich Museen, Forschung und Gedenken warten schon darauf, zu gegebener Zeit wieder ihre Türen zu öffnen und entdeckt zu werden.

Wir wollen daher die ruhige Zeit nutzen und die Broschüre „Interaktion: jüdisches Leben“ teilen, die durch das Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus e.V. herausgegegen wird und Interessierten einen Einblick in die zahlreichen Angebote rund um das jüdische Leben und die jüdische Kultur in Leipzig geben soll. Auch unser Verein hat in der Broschüre Platz auf zwei Seiten gefunden, worüber wir uns sehr freuen.

Wer sich nun in die 26 Angebote der Broschüre einlesen, vielleicht noch unbekannte Vereine und Bündnisse entdecken und sich Projekte für das kommende Jahr vormerken möchte, kann die Broschüre hier abrufen.

– Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 18.11.2020, 9:11 Uhr

Historisch politische Bildungsarbeit – Abschluss-Fachtagung

Nachdem der Erich-Zeigner-Haus e.V. im vergangenen Jahr einen Leitfaden zur Historisch-politischen Bildungsarbeit veröffentlichte, konnte selbiger in diesem Jahr als Grundlage für eine Workshopreihe dienen, welche nun am 05.12.2020 mit einer Fachtagung zum Abschluss kommen soll.

In vier verschiedenen Städten in Nordsachen – Eilenburg, Torgau, Schkeuditz und Taucha – hatten in den letzten Monaten regelmäßige Zusammentreffen ortsansässiger Multiplikator*innen stattgefunden, welche zur eigenständigen Durchführung erinnerungskultureller Projekte geschult und befähigt wurden. Die Vermittlung von benötigtem Hintergrundwissen ebenso wie wichtigen Tipps sollte den Teilnehmenden das notwendige Handwerkszeug mitgeben. Alle Hinweise und Handreichungen wurden dabei nicht nur theoretisch vermittelt, sondern gleichermaßen praktisch umgesetzt, z.B. in Form von eigener Archivrecherche als Vorbereitung für ein Stolpersteinprojekt. Nun soll eine abschließende Tagung mit allen vier Workshopgruppen sowie weiteren interessierten Multiplikator*innen ein Zusammentragen des Erlernten, eine Vorstellung der erarbeiteten Projekte und eine Vernetzung untereinander ermöglichen.

Hierzu laden die Projektinitiatoren am 05. Dezember ab 10 Uhr (und bis max. 13 Uhr) ein.
Stattfinden wird die Tagung aufgrund des derzeitigen Infektionssgeschehens digital über die Videokonferenz-Plattform „ZOOM“.

Die Teilnahme an der Abschlusstagung ist kostenfrei. Wir bitten um eineverbindliche, formlose Anmeldung bis zum 03.12.2020 per E-Mail an kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de
Eine Zusendung der Einwahldaten erfolgt dann am 03.12. nach Eingang aller Anmeldungen.

Eine vorherige Partizipation an den einzelnen Workshops ist nicht erforderlich.
Auf unsere Website finden Sie weitere Informationen zu unseren Workshops/Multiplikator*innen-Schulungen in Nordsachsen.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 16.11.2020, 10:11 Uhr

Zeitzeugengespräch mit Raphaël Esrail – ein Rückblick

Schülergruppe richtet Fragen an Französischen Holocaustüberlebenden

Am 12.11.2020 fand im Rahmen eines gemeinsamen Projektes mit dem Neuen Nikolaigymnasium Leipzig und der Schule Edouard Belin in der französischen Gemeinde Vesoul ein binationales Projekt statt, welches durch eine Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig, dem CIVS und dem Institut français Leipzig ermöglicht wurde.

Von 13 bis 15 Uhr bekamen insgesamt 25 Schülerinnen und Schüler aus dem Französischleistungskurs der 11. Klasse des Neuen Nikolaigymnasiums die Gelegenheit, über ZOOM an einem digitalen Zeitzeugengespräch mit dem französischen Holocaustüberlebenden Raphaël Esrail teilzunehmen. Vorab hatten die Jugendlichen, unterstützt durch Vertreter:innen des Erich-Zeigner-Haus e.V., Fragen für den Zeitzeugen vorbereitet, die sie ihm anschließend in der Zoom-Konferenz mit Simultanübersetzung stellen  konnten.

Raphaël Esrail, 1925 in Lyon geboren, war Teil der französischen Résistance, der Widerstandsbewegung gegen die Nationalsozialisten, gewesen. Er spezialisierte sich in Lyon auf das Fälschen von Papieren. 1944 wurde er verhaftet und in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Liliana Badour, die er kurz vorher kennengelernt hatte, erlitt das gleiche Schicksal. Beide überlebten Auschwitz-Birkenau, obwohl Raphaël Esrail noch einen „Todesmarsch“ antreten musste.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fanden sich Raphaël Esrail und Liliana Bardour wieder und heirateten.
Raphaël Esrail ist einer der wichtigsten noch lebenden französischen Zeitzeugen des Holocausts.

Wir bedanken uns bei unseren Kooperationspartnern und -partnerinnen aus Deutschland und Frankreich für dieses ganz besondere Zeitzeugengespräch, welches auch den Jugendlichen als eine ganz besondere Erfahrung im Gedächtnis bleiben wird.

Bildquelle: Interviewbeitrag von ARD und RBB. „Auschwitz und Ich“. https://auschwitzundich.ard.de/erinnern-an-auschwitz/ueberleben-nach-auschwitz/beitraege/raphael-esrail.html

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 10.11.2020, 15:11 Uhr

Rückblick und Danksagung – Gedenkaktion Mahnwache und Stolpersteine Putzen

Liebe Leipziger Putzpatinnen und Putzpaten,

wir möchten uns als Erich-Zeigner-Haus e.V. herzlich bei Euch und Ihnen bedanken; nicht nur für das Putzen der Stolpersteine und das Abhalten der Mahnwachen, sondern auch für die langjährige Unterstützung, für das Zusenden von Bildern und Rückmeldungen, für das Teilen unserer Gedenkaktion und für das unglaubliche Engagement jeder/s Einzelnen in Zeiten, die durch Abstandhalten, Masketragen und fehlenden Kontakt zu den Mitmenschen geprägt sind. Wir sind unglaublich froh, dass trotz der widrigen Umstände an allen Stolpersteinen gestern ein Licht geleuchtet hat und an 209 Stellen in Leipzig heute vor Glanz die Stolpersteine von niemandem übersehen werden können.

Als Rückblick lässt sich von unserer Seite nur sagen, dass wir bisher keine Beschwerden vernommen haben, dass nirgendwo Mahnwachen gestört wurden oder Stolpersteine an ihrem Platz gefehlt haben. Falls doch noch etwas gemeldet werden muss, sind wir per Mail und Telefon zu erreichen. Viele haben uns tolle Bilder zukommen lassen, die wir natürlich auch gerne teilen möchten. Unter den Hashtags #keinvergessen #glänzenstattausgrenzen #stolpersteine können sicher auch heute noch Bilder der Stolperstein-Putzaktion auf den verschiedenen sozialen Plattformen geteilt werden.  Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Mitwirkenden und wünschen Euch / Ihnen alles Gute und beste Gesundheit!

Das Team aus dem Erich-Zeigner-Haus

 

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 05.11.2020, 18:11 Uhr

Gedenkaktion Mahnwache und Stolpersteine Putzen 2020

Liebe TeilnehmerInnen der Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ 2020,

Jede und jeder von Ihnen wird derzeit die aktuelle Situation wegen der Corona-Pandemie verfolgen und schweren Herzens mitbekommen haben, dass der November uns alle vor neue Herausforderungen stellt – auch an Gedenktagen.

Als Koordinatoren und Organisierende haben wir beschlossen, die Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ in diesem Jahr nicht abzusagen, sondern an Sie als private Akteure zu appellieren, sich stets an die Vorgaben und Regelungen zu halten. Was bedeutet das genau? Es bedeutet, dass Sie an dem Stolperstein, an welchem Sie zwischen 10 und 18 Uhr gedenken, mahnen und putzen möchten, mit höchstens 10 Personen aus maximal 2 Haushalten unter Einhaltung der Maskenpflicht und des Abstands zueinander sein können. Wir möchten Sie darum bitten, sich und andere in diesen Tagen zu schützen und gemeinsam als Zivilgesellschaft nicht nur durch das Putzen der Stolpersteine an die Opfer und Grauen des Nationalsozialismus zu gedenken, sondern auch gemeinsam als Gesellschaft und Bürgerinnen und Bürger von Leipzig achtsam zu sein und gemeinsam eine Verbreitung des Virus zu verhindern. Die Veranstaltung haben wir unter eben diesen geltenden Regelungen beim Ordnungsamt angemeldet.

Nichtsdestoweniger wünschen wir Ihnen eine würdige und gelingende Gedenkaktion und wünschen Ihnen und Ihren Familien, dass Sie gesund bleiben.

Wir bedanken uns für Ihre Unterstützung und Teilnahme!

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 04.11.2020, 12:11 Uhr

Verschwörungsideologien und rechten Umsturzfantasien entgegentreten – Gegendemonstration am 07.11.2020 – „Leipzig nimmt Platz“

Liebe Unterstützer:innen, liebe Interessierte,

das politische Geschehen derzeit ist in so vieler Hinsicht bewegend und bedeutsam. Wirft man speziell einen Blick auf die Entwicklungen der Corona-Pandemie und die damit verbundenen Spaltungen in der Gesellschaft, lässt sich die politische Brisanz keinesfalls abstreiten. In Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, sich mit Fakten auseinanderzusetzen, auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die sich tagtäglich erweitern, zu hören und zu beobachten, was passiert. Dazu gehört natürlich auch: Aufmerksam bleiben, hinterfragen, mitdenken. Doch wenn Bewegungen, die für sich behaupten, eben jenes zu tun, stattdessen mit Verschwörungsmythen um sich werfen, ihre Anhänger:innen mit vermeintlichen Fakten gegen die Politik und demokratische Verhältnisse aufbringen wollen und dies innerhalb der Gesellschaft nicht nur zu Konflikten und Unmut führt, sondern darüber hinaus auch alle anderen Menschen potenziell gefährdet, muss eine klare Positionierung die Reaktion sein.

Wir als Verein sprechen uns daher hiermit deutlich gegen die verschwörungsideologische Bewegung aus, deren Ableger nun am kommenden Samstag, den 07. November, zu einem Protest in Leipzig aufruft. Problematisch ist an dieser Bewegung neben der Verbreitung von Falschinformationen und der Anstiftung zum Verweigern der auf unsere Gesundheit ausgerichteten Sicherheitsmaßnahmen (wie z.B. dem Tragen der Mundnasenmasken) auch ihre Zusammensetzung. Während häufig betont wird, wie bunt durchmischt diese „kritischen“ Bewegungen doch seien – und ja, natürlich sind nicht alle Demonstrant:innen der Bewegung dem rechtsorientierten Spektrum zuzuweisen – dürfen wir dennoch nicht darüber hinweg sehen, dass sich die „Querdenker“ nicht nur nicht von rechten und rechtsextremen Mitlaufenden distanzieren, sondern diesen rechten Anhang bewusst dulden oder sogar mit ihnen sympathisieren. Unter den Verschwörungsgläubigen (Stichwort: QAnon) finden sich daher auch gewaltbereite Reichsbürger:innen und Neonazis sowie andere rechte Netzwerke, die sich allesamt am 07.11. in Leipzig zusammenfinden wollen.

Das Aktionsnetzwerk „Leipzig-nimmt-Platz“ hat zu einer Gegendemo zu dieser Veranstaltung aufgerufen. Wir möchten den Aufruf zu dieser Demonstration, die am Samstag um 13 Uhr mit einer zentralen Protestkundgebung am Augustusplatz beginnen wird, hiermit teilen.

Gerne würden wir jede und jeden zur Teilnahme an der Gegendemonstration von „Leipzig-nimmt-Platz“ für ein klares Bekenntnis gegen diese Demokratiefeindlichkeit auf der Straße aufrufen. Da auf Demos aber vielleicht nicht immer der notwendige Sicherheitsabstand eingehalten werden kann, wollen zunächst zum Lesen dieses Aufrufes, zur Selbstinformation und gerne auch zu kreativen Formen des Aktivismus (z.B. das Gestalten von Banner, die dann aus dem eigenen Fenster gehangen werden) anregen. Auch das Weiterleiten von Informationen kann einen wichtigen Beitrag leisten.

Nichtsdestotrotz kann eine Teilnahme an der Gegendemo von „Leipzig-nimmt-Platz“ für einige der richtige Weg sein.
Wir bitten in diesem Fall um das Berücksichtigen der Auflagen, das Einhalten der Sicherheitsabstände sowie das Tragen der Mundnasenmasken und rufen zum aufmerksamen Verhalten vor Ort auf.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 02.11.2020, 14:11 Uhr

„Gedenktafeleinweihung zur Erinnerung an die jüdische Familie Rotter“ – ein Rückblick

Am vergangenen Donnerstag, dem 29. Oktober 2020, konnte endlich ein ganz besonderes Projekt abgeschlossen werden, welches die Schülerinnen und Schüler des Neuen Nikolaigymnasiums Leipzig im Laufe des Jahres unter Betreuung ihres Lehrers Herrn Ingolf Thiele und unter Anleitung des Erich-Zeigner-Haus e.V. durchgeführt haben. Ziel des Projektes war die Rekonstruktion der Geschichte und des Schicksals der jüdischen Familie Rotter, die einst in Leipzig gelebt und dort nicht nur ein Geschäft besessen, sondern auch eine besondere Bedeutung für die jüdische Gemeinde von Leipzig innegehabt hatte. Nennenswert ist in diesem Zusammenhang vor allem das Engagement der Familienmitglieder mit Blick auf die Geschichte des jüdischen Fußballs, da Adolf Rotter, das Familienoberhaupt, maßgeblich an der Gründung des jüdischen Sportklubs „Bar Kochba Leipzig“ beteiligt gewesen war.

Die Gedenktafel, die nun an die Familienmitglieder erinnert, wurde am vergangenen Donnerstag an der Gebäudefassade am „Brühl 33“ in der Leipziger Innenstadt feierlich enthüllt. An dieser Stelle hatte sich einst die „Rauchwarengrosshandlung und Kommission“ der Familie unter der damaligen Adresse „Brühl 45“ befunden.

Mit der Gedenktafel wird ein Zeichen der öffentlichen Erinnerung gesetzt und auf das Engagement der Familie in der jüdischen Gemeinde in Leipzig aufmerksam gemacht. Gleichzeitig soll die Inschrift der Tafel auch an die Verfolgung der einzelnen Familienmitglieder unter dem NS-Regime erinnern.

 

Trotz der besonderen Auflagen aufgrund der derzeitigen Pandemielage durften wir viele Menschen zur Gedenktafeleinweihung begrüßen. Wir freuen uns über die rege Teilnahme und bedanken uns für das große Interesse an der Veranstaltung, welcher den Auflagen entsprechend mit Mundnasenmasken und Sicherheitsabstand beigewohnt wurde.

Ferner gilt unser Dank allen, die an der Gestaltung der Einweihungsveranstaltung mitgewirkt und diese vorbereitet und ermöglicht haben – den Schülerinnen und Schülern des Neuen Nikolaigymnasiums und ihrem Lehrer Herrn Thiele für das große Engagement bei der Recherche und der Durchführung des Projektes, dem anwesenden Chor für die musikalische Begleitung, Frau Dr. Gerlinde Rohr (Leiterin Sportmuseum Leipzig a. D.) und Herrn Yuval Rubovitch für die Redebeiträge zur Geschichte der Familie und des SK Bar Kochba.

Zu guter Letzt danken wir der Holger Koppe-Stiftung für die Förderung des Projektes.

Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 02.11.2020, 12:11 Uhr

Absage des Vortrags: Politische Dimensionen von erinnerungskultureller Arbeit in Leipzig

Liebe Studierende, liebe Interessierte,

aufgrund der neuen Maßnahmen der Bundesregierung und des Freistaats Sachsen sind wir leider nicht in der Lage unsere Veranstaltung „Politische Dimensionen von erinnerungskultureller Arbeit in Leipzig“, die am 4.11.2020 von 18 bis 20 Uhr und im Rahmen der Kritischen Einführungswochen (KEW) der Universität Leipzig hätte stattfinden sollen, durchzuführen.
Wir hoffen auf Verständnis für diese leider doch sehr kurzfristige Absage angesichts der derzeitigen Pandemie-Entwicklung.
Jene, die sich für erinnerungskulturelle Projekte und unsere historisch-politische Bildungsarbeit interessieren, möchten wir abschließend jedoch gerne auf unser diesjähriges Veranstaltungsprogramm hinweisen, welches durch seine digitale Konzeption auch weiterhin wie geplant stattfinden können wird. Wir laden daher bereits jetzt zur Teilnahme an unserer nächsten Online-Veranstaltung ein, die am 20. November über ZOOM mitverfolgt werden kann. Weitere Informationen zu dieser sowie zu unserer Dezemberveranstaltung werden in Kürze auf unserer Homepage und auf unserer Facebookseite veröffentlicht. Weitere Informationen zu unseren Veranstaltungen werden regelmäßig über unseren Newsletter geteilt. Für ein Abonnement erbitten wir eine kurze Rückmeldung an die folgende Emailadresse:  kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de

Wir wünschen alle beste Gesundheit, kommen Sie gut durch die uns bevorstehende Zeit

Ihr Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 30.10.2020, 9:10 Uhr

In Erinnerung an unser langjähriges Vereinsmitglied Prof. Dr. Cornelius Weiss

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großem Bedauern haben wir erfahren, dass Prof. Dr. Cornelius Weiss am vergangenen Dienstag verstorben ist. Der Rektor der Leipziger Universität und ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete hatte innerhalb seines Lebens nicht nur zahlreiche Ämter inne und beeindruckte durch sein außerordentliches Wissen, seine Persönlichkeit und sein Engagement. Er war auch ein sehr geschätztes Mitglied des Erich-Zeigner-Haus e.V.
Von Anfang an unterstützte er uns bei der Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ am 9. November und sprach für den Verein die Gedenkworte beim Erinnerungsakt am Mahnmal für die zerstörte Synagoge in der Gottschedstrasse.

Wir werden Cornelius Weiss in unserer Arbeit sehr vermissen, sprechen den Angehörigen unser herzliches Beileid aus und wünschen Ihnen viel Kraft in Zeiten der Trauer.

 

Der Vorstand des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 22.10.2020, 15:10 Uhr

Rückblick – Mahnmalspaziergang im Rahmen der KEW

Gestern Nachmittag durften wir im Rahmen der Kritischen Einführungswochen (KEW) der Universität Leipzig zu einem Mahnmalspaziergang durch Plagwitz einladen. Unseren Spaziergang begannen wir am Erich-Zeigner-Haus mit einer kurzen Vorstellung des Hauses, seiner Geschichte und der Vereinsarbeit, die maßgeblich durch die Arbeit im Bereich der Erinnerungskultur geprägt und eng verwoben mit vielen der in der Stadt befindlichen Mahnmalen, insbesondere mit den Stolpersteinen, ist. Der Spaziergang setzte sich dann durch den Stadtteil Plagwitz fort, dessen Ziel eine beispielhafte Vorstellung unterschiedlicher Formen der erinnerungskulturellen Arbeit und Produkte war. Die drei Stationen des Spaziergangs waren die Stolpersteine für Familie Rosenfeld in der Karl-Heine-Straße 47, der partizipatorische Gedenkort in der Josephstraße 7 sowie die Gedenktafel für den „Stillen Helden“ Otto Heinze in der Marktstraße.

Wir freuen uns über die zahlreich erschienenen, sehr interessierten Teilnehmer:innen, die dem Spaziergang mit großer Aufmerksamkeit und hoher Sensibilität beiwohnten und auch durch ihre Beteiligung an spannenden Diskussionen ihr Interesse am Engagement im erinnerungskulturellen Bereich verdeutlichten. Wir bedanken uns für diesen ganz besonderen Spaziergang und hoffen, dass wir das Interesse an der erinnerungskulturellen Projektarbeit wecken und allen Teilnehmenden eine neue Perspektive auf den Stadtteil, in dem sich auch unser Vereinshaus befindet, vermitteln konnten.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 21.10.2020, 13:10 Uhr

Aufzeichnung – Erstpräsentation von „Zeigners Sozialistica“ – Liveübertragung vom 09.10.2020

Am 09. Oktober präsentierte der Historiker und Zeigner-Bipgraph Dr. Manfred Hötzel erstmalig sein kürzlich erschienens Buch „Sozialistica und andere Bücherschätze in der Bibliothek Erich Zeigners“. Die Veranstaltung wurde aufgrund der derzeitigen Maßnahmen zum Infektionsschutz digital durchgeführt und live über Vimeo, Facebook sowie über unsere Homepage übertragen. Für alle, die an der Veranstaltung nicht teilnehmen und der Liveübertragung nicht beiwohnen konnten, möchten wir nun die Aufzeichnung der Buchvorstellung verfügbar machen. Neben einer kurzen Erstpräsentation des Werkes mitsamt Hintergrundinformationen zur Buchidee und -entstehung geht Dr. Manfred Hötzel auch auf einige interessante Fragen des Publikums ein und zeigt ausgewählte Titel aus der Bibliothek Erich Zeigners in dessen ehemaligen Arbeitsräumen im Erich-Zeigner-Haus.

Wir wünschen viel Spaß beim Anschauen!
Bei Interesse an dem Buch besteht die Möglichkeit, im Erich-Zeigner-Haus vorbei zu kommen und ein Exemplar zu erwerben. Dieses lässt sich aber auch direkt über den Passage-Verlag bestellen.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 19.10.2020, 13:10 Uhr

RÜCKBLICK – Workshop „Critical Whiteness“ am 16.10.2020

Am vergangenen Freitag durften wir im Rahmen unserer diesjährigen Veranstaltungsreihe „Demokratie versus Rechtsextremismus und Rechtspopulismus. Aktuelle Herausforderungen für Staat und Gesellschaft“ einen Workshop zum Thema „Critical Whiteness“ über ZOOM anbieten.
Wir freuen uns, dass sich so viele Interessierte für den partizipativen Workshop angemeldet haben – wir konnten alle Plätze im Workshop vergeben und nehmen für weitere Veranstaltungen mit, dass großes Interesse an diesem Format besteht. Alle Teilnehmenden haben sich zudem gut in den Workshop eingebracht, wofür wir uns an dieser Stelle bedanken möchten.
Wie erfolgreich ein Workshop verläuft hängt nicht zuletzt in entscheidendem Maße vom Mitwirken der Teilnehmenden ab.
Auch gilt unser Dank Frau Dr. Jule Bönkost vom IDB (Institut für Diskriminierungsfreie Bildung), die den Workshop vorbereitet und durchgeführt hat, sowie Thekla Funke, die uns mit einer passenden Anmoderation auf den Workshop eingestimmt hat.

Für alle Interessent:innen, die am Workshop nicht teilnehmen konnten und/oder Interesse an weiteren Informationen über das IDB haben, verlinken wir nun wie Website des IDB. Hier sind neben einer Auflistung aller Angebote auch weiterführende Informationen sowie einige hilfreiche Informationsmaterialien abrufbar.

Für offene Rückfragen zum Workshop oder etwaige Anmerkungen möchten wir zu guter Letzt noch einmal auf unsere Mailadresse „kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de“ hinweisen. Auch Feedback zum Workshop ist immer gern gesehen, da wir selbst auch in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie erstmals digitale Formate ausprobieren.

Vielen Dank für die Unterstützung unserer Reihe. Über alle weiteren bevorstehenden Seminare und Veranstaltungen informieren wir in Kürze.

– Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 12.10.2020, 14:10 Uhr

Freie Plätze – ONLINE-Workshop am 16.10. – „Critical Whiteness“

Wir möchten erneut auf unseren Online-Workshop zum Thema „Critical Whiteness“ hinweisen, der diesen Freitag (16.10.) von 18.00-20.00 Uhr über ZOOM stattfinden wird.
Gemeinsam mit Frau Dr. Jule Bönkost wollen wir im Rahmen des Workshops über weiße Privilegien und Rassismus sprechen und in diesem Zusammenhang auch Möglichkeiten für einen reflektierten Umgang mit selbigen kritisch beleuchten.

Aktuell gibt es noch ein paar freie Plätze.
Eine Anmeldung zur Teilnahme ist über die E-Mail-Adresse kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de möglich.

Wir freuen uns über weitere Anmeldungen – am 14.10. sind keine Anmeldungen mehr möglich und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten alle notwendigen Unterlagen und Informationen per E-Mail.
Wir bitten zu bedenken, dass für die Teilnahme am Workshop eine Webcam sowie ein Mikrofon benötigt werden.

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 09.10.2020, 17:10 Uhr

„Zeigners Sozialistica“ – Buchbesprechung und Präsentation – ein Rückblick

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, liebe Unterstützer:innen, liebe Interessierte,

wir bedanken uns für das Interesse an der Buchvorstellung von „Sozialistica und andere Bücherschätze in der Bibliothek Erich Zeigners“, die am vergangenen Freitag live aus dem Erich-Zeigner-Haus übertragen wurde.
Auch gilt unserer Dank dem Streamio-Team für ihre technischen Unterstützung bei der Umsetzung der Veranstaltung, die uns eine Vermittlung des Bibliotheksflairs trotz der derzeit eingeschränkten Möglichkeiten zur Veranstaltungsdurchführung ermöglicht hat.
Zu guter Letzt möchten wir auch Herrn Dr. Hötzel, dem Buchautoren und Zeigner-Biographen, für seine überaus interessanten Schilderungen und Erläuterungen sowie die Vorstellung einiger ausgewählter Exemplare aus der Bibliothek Erich Zeigners danken.

Wenn Sie Interesse an einer Lektüre von „Zeigners Sozialistica“ haben und nun selbst einen genaueren Blick zwischen die Bücherseiten der Zeignerischen Bibliothek werfen möchten, können Sie das Buch ab jetzt über das Erich-Zeigner-Haus oder über den Passage-Verlag bestellen.

Über eine kurze Anmeldung Ihres Besuches per E-Mail (an: kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de) würden wir uns freuen – so können wir sicherstellen, dass für die Aushändigung des Buches eine:r verantwortliche:r Mitarbeiter:in im Hause ist.
Falls Sie für den Erwerb eines Exemplares bei uns im Haus vorbeikommen möchten, denken Sie bitte an Ihren Mundnaseschutz.

– Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 21.09.2020, 14:09 Uhr

Rückblick- Online Seminar „Postkoloniales Erbe, Postkoloniale Verpflichtung“

Am vergangenen Freitag fand über die Videoplattform „Zoom“ das erste Online-Seminar unserer diesjährigen Veranstaltungsreihe zu dem Thema „Postkoloniales Erbe, Postkoloniale Verpflichtung“ statt. Nachdem kurz die Kolonialgeschichte Europas und insbesondere Deutschlands erläutert wurde, gingen die Referierenden, Jona Elisa Krützfeld und Max Wegener von der Leipziger „AG Postkolonial“, verstärkt auf die Aktualität postkolonialer Strukturen in unserer heutigen Gesellschaft und die eurozentristische Sichtweise Europas ein. Darüber hinaus wurde diskutiert, welche Möglichkeiten es gibt, um kritisch und reflektiert mit diesem (post-)kolonialen „Erbe“ umzugehen und verinnerlichten Denk- und Handlungsmustern entgegenzuwirken.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für die vielen spannende Redebeiträge und Fragen. Zudem gilt unser Dank den beiden Referierenden für ihre informationsreichen Beiträge sowie Raimund Grafe für die Moderation der Veranstaltung.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 16.09.2020, 13:09 Uhr

ZUR AKTUELLEN SITUATION DER GEFLÜCHTETEN AUF LESBOS – SOLIDARITÄT MIT DEN MENSCHEN AUS DEM CAMP MORIA

Die aktuelle Situation geflüchteter Menschen auf den griechischen Inseln, speziell die der Geflüchteten aus dem ehemaligen Lager Moria auf Lesbos, macht uns betroffen. Auch macht uns betroffen, dass sich am vergangenen Montag bei der Abstimmung im Sozialausschuss des Sächsischen Landtages gegen ein Landesaufnahmeprogramm und die Aufnahme von 500 Geflüchteten aus der Krisenregion ausgesprochen wurde. Wir möchten mit Blick auf die katastrophale Situation ausdrücklich unsere Solidarität mit den Geflüchteten sowie allen Helfenden vor Ort bekunden. Ein Lager, welches ursprünglich einmal für die Unterbringung von 2.800 Menschen konzipiert wurde, kann weder vorläufig noch dauerhaft zum Wohnort von 12.000 Menschen werden – zwischenzeitig lebten in Moria sogar rund 20.000 Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen. Der Umgang mit den Geflüchteten, die sich ein Leben in Sicherheit gewünscht haben und ihre Heimat verlassen mussten, darf nicht darin bestehen, sie vom restlichen Teil der Welt abzuschotten und ihre Unterbringung als Abschreckungsbeispiel zu instrumentalisieren. Wir sprechen uns für eine sozialpolitische Lösung aus, die sich am Wohl der Betroffenen orientiert und sich zeitgemäßen Maßnahmen zur Aufnahme Asylsuchender zuwendet. Die derzeitige Situation mit den steigenden Corona-Infektionen unter den Geflüchteten sowie der Zerstörung des Lagers durch die Brände ist durch massive und strukturelle Probleme des europäischen Asylsystems zustande gekommen. Wir hoffen daher, dass sich baldmöglichst Lösungen finden lassen, die mit einem Bekenntnis zur europäischen Verantwortung und zur Menschlichkeit einhergehen und den Geflüchteten vor Ort eine Perspektive bieten.

Wenngleich die angekündigte Aufnahme von rund 1.500 Geflüchteten bestehend aus 408 Familien ein erster Schritt ist, zeigen viele Kommunen bereits ihre Bereitschaft, mehr Geflüchtete aufzunehmen. Es bedarf auch nach der Aufnahme dieser 1.553 schutzbedürftigen Menschen weiterer und vor allem auch anhaltender Unterstützung und Initiative von Deutschland aber auch von anderen europäischen Ländern.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 02.09.2020, 15:09 Uhr

EINWEIHUNG DER GEORG-ELSER-BRÜCKE ZUM WELTFRIEDENSTAG

Am gestrigen Weltfriedenstag, dem 01.09.2020, durften wir in Leipzig-Lindenau die ehemalige Gasthofbrücke gegenüber der Musikalischen Komödie offiziell in „Georg-Elser-Brücke“ umbenennen. Die feierliche Enthüllung der Namenstafeln begann um 18.30 Uhr, wurde von zahlreichen Besucher:innen und durch mehrere Redebeiträge unterstützt und war ein voller Erfolg – nicht zuletzt deshalb, da mit der Enthüllung der Tafeln ein Projekt zum Ende kommen durfte, welches zuvor viele Jahren in der Planung gewesen war. Wir freuen uns sehr, dass wir die Initiatoren des Projektes unterstützen und zu seiner Umsetzung beitragen konnten.

Mit der „Georg-Elser-Brücke“ haben wir nun den ersten öffentlichen Gedenkort für den Antifaschisten Georg Elser in Mitteldeutschland eingeweiht.

Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung, den Initiator:innen  des Projektes sowie allen Spenderinnen und Spendern, unter anderem von der Stadtratsfraktion DIE LINKE und der Stadtratsfraktion der SPD. Die Bedeutung auch der finanziellen Unterstützung solcher Projekte darf nicht unterschätzt werden.

Besonderer Dank gilt auch dem anhaltenden Einsatz des Projekt-Mitinitiators Dr. Hans-Joachim Wienhold, der auch nach mehrmaliger Ablehnung des Vorhabens durch die Stadt nicht nachlässig wurde und sich für die Umbenennung der Brücke eingesetzt hat. Des Weiteren ist Herrn Marco Götze zu danken, der sich als Mitglied der Stadtratsfraktion DIE LINKE bei der entscheidenden Stadtratssitzung ebenfalls für die Bewilligung der Brückenumbenennung stark gemacht hat. Danke an Herrn Dr. Nils Franke, der die Veranstaltung eröffnete, und an alle Unterstützer:innen, die sie sich für das Wachhalten der Erinnerung an Georg Elser einsetzen.

 Dr. Nils Franke, Marco Götze (DIE LINKE), Thekla Funke, Projekt-Mitinitiator Dr. Hans-Joachim Wienhold, Carolin Jürgens und Paula Güth (von links nach rechts)          

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. ist ein Verein, der sich in seiner Arbeit nach dem Vorbild seines Namensgebers – Erich Zeigner – ausrichtet. Erich Zeigner, 1923 sächsischer Ministerpräsident und nach der Befreiung 1945 erster Oberbürgermeister von Leipzig, hat in der Zeit der NS-Diktatur Zivilcourage gezeigt, indem er unter anderem am Leipziger Rettungswiderstand beteiligt war und diesen mitorganisierte. Dieses selbstlose Engagement, welches uns allen die Werte der Weltoffenheit und Toleranz vermittelt, bildet die geistige Folie unserer Arbeit, die zu großen Teilen aus der historisch-politischen Bildungsarbeit mit Jugendlichen sowie zahlreichen erinnerungskulturellen Projekten besteht. Das Erinnern an diejenigen, die in der NS-Zeit verfolgt wurden, empfinden wir nicht nur als wichtig im Sinne des Gedenkens, sondern auch im Sinne des Mahnens. Wir wollen mahnen, dass sich die schrecklichen Verbrechen der NS-Zeit nicht wiederholen dürfen. Aber wir wollen auch daran erinnern, dass es selbst in dieser Zeit Menschen gab, die sich gegen das Regime aufgelehnt, Widerstand geleistet und Verfolgte unterstützt haben – und auch aus diesen Geschichten können wir vieles mitnehmen, dieses Engagement können wir uns zum Vorbild nehmen, wenn wir daran zurückdenken. So soll uns auch die Georg-Elser-Brücke an einen Menschen erinnern, der sich selbstlos gezeigt und gegen den Faschismus eingesetzt hat.  

Georg Elser verübte am 08. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller ein Attentat auf Adolf Hitler und weitere führende Nationalsozialisten, welches jedoch durch eine unerwartete, frühzeitige Abreise derer, die durch die Detonation des zeitgesteuerten Sprengkörpers zu Tode kommen sollten, missglückte. Elser selbst wurde auf seiner Flucht von der Gestapo gefangen genommen und nach vielen Jahren der Gefangenschaft in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau am 09. April 1945 auf Befehl Hitlers erschossen.

Wir als Verein, der insbesondere im Bereich der historisch-politischen Bildungsarbeit tätig ist, setzen uns für Orte der öffentlichen Erinnerung ein. Wir sind der Meinung, dass es wichtig ist, über das individuelle Erinnern hinaus, Menschen wie Georg Elser zu gedenken. Sein uneigennütziges Vorhaben zum Wohl der Gesellschaft, sein aktiver Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime zeichnet ihn als einen herausragenden Widerstandskämpfer aus.

Durch ein öffentliches Gedenken, wie es gestern durch die Anbringung der Namenstafeln begründet werden konnte, ehren wir einerseits mit einem Blick in die Vergangenheit den Widerstand und die Zivilcourage Elsers, andererseits setzen wir zeitgleich ein Zeichen für die Zukunft und vermitteln nach außen, welches Wertesystem wir in unserer gegenwärtigen Gesellschaft verankern wollen.

Gerade heute, in einer Zeit, in der struktureller und öffentlich ausgeübter Rassismus und Antisemitismus immer wieder unser Alltagsbild prägen, ist es umso wichtiger eine aktive Erinnerungskultur zu unterstützen und selbst aktiv zu werden, Stellung zu beziehen und Einsatz gegen diese Tendenzen und Strukturen zu zeigen.  Eine offene demokratische Gesellschaft braucht eine umfangreiche Aufarbeitung ihrer Geschichte und eine lebendige Erinnerungskultur, um innerhalb des kulturellen Kollektivs ein gemeinsames Regel- und Wertesystem zu schaffen und aufrecht zu erhalten.

Durch historisch-politische Bildungsarbeit sowie durch erinnerungskulturelle Projekte wie dieses, können wir neue Zugänge zur Vergangenheit bereitstellen so auch dazu beitragen, dass die wichtigen Werte unserer demokratischen Gesellschaft für und durch alle nachfolgenden Generationen weitergetragen werden. Erinnern ist ein politischer Akt. Durch das Gedenken an Elsers Zivilcourage und Mut, seinen Widerstand zum Schutz der Demokratie, heben wir die Bedeutung jenen Engagements in unsere Gegenwart und Zukunft und setzen öffentlich ein Zeichen für ein weltoffenes, demokratisches Miteinander, das sich gegen Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz in unserer heutigen Gesellschaft ausspricht.

Wir hoffen daher, dass uns diese Brücke zukünftig nicht nur an Georg Elser erinnert, sondern uns alle gleichermaßen zum zivilcouragierten, offenen und demokratischen Handeln anhält.

 

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

Jugendprojekte
gepostet am: Dienstag, 11.08.2020, 14:08 Uhr

Einweihung einer Gedenktafel für die jüdische Familie Rotter

Am Donnerstag, den 29.10.2020, wird ein Projekt zum Abschluss kommen, welches wir im Verlauf der vergangenen Monate vorbereitet, begleitet und durchgeführt haben.
Im Rahmen des Projektes beschäftigten sich Schüler*innen des Neuen Nikolaigymnasiums mit der jüdischen Familie Rotter, für die nun eine Gedenktafel eingeweiht werden soll. Das Datum für die Einweihung der Gedenktafel wurde deshalb gewählt, da an eben diesem Tag vor 98 Jahren die Einweihung des Sportgeländes des jüdischen Sportvereins SK Bar Kochba in der Delitzscher Straße stattgefunden. Diesen Sportverein hatte das Oberhaupt der Familie Rotter vor 100 Jahren, im Jahre 1920, gegründet. 2018 hatten wir bereits in Zusammenarbeit mit dem DGB-Stadtverband zur Erinnerung an die Zerstörung der Geschäftsstelle des SK Bar Kochba in der Elsterstraße 7 eine Gedenkstele errichtet. Das damalige Projekt regte daraufhin eine intensivere Recherche zur Geschichte der jüdischen Familie Rotter an.

Durch die Gedenktafel soll nun unter anderem an das Engagement und an die Arbeit der Familie erinnert werden. Die einzelnen Familienmitglieder, deren Namen auf der Tafel zu lesen sein werden, waren nicht nur in die Arbeit des SK Bar Kochba involviert, sondern unterstützen zudem den Familienbetrieb in der Leipziger Innenstadt. Gedacht werden soll dem engsten Familienkreis – Adolf Rotter, seiner Ehefrau Eugenie Rotter (geb. Hein), sowie ihre vier gemeinsamen Söhne – Joseph, Curt, Otto und Fritz Egon Rotter.
Da sich die
„Rauchwarengroßhandlung Rotter“ damals im „Brühl 33“ befand, werden wir am 29. Oktober an der Hausfassade des dort heute befindlichen Gebäudes stellvertretend die Gedenktafel für die Familie anbringen lassen.

Auch wenn wir in diesem Jahr unsere Projektrecherche und -treffen teilweise in den digitalen Raum verlagern mussten, konnten wir trotzdem erfolgreich mit den Unterlagen aus dem Leipziger Staatsarchiv arbeiten und den Schüler*innen einen Einblick in originale Unterlagen gewähren.

Die Jugendlichen sollen nun noch mit einem selbst erstellten Flyer, indem ein Überblick über die Biografie, die Arbeit und das Engagement der Familie aufgeführt sein wird, Spenden für die Finanzierung der Gedenktafel sammeln gehen.

Wir möchten alle Interessierten herzlich zur feierlichen Einweihung der Gedenktafel am 29.10.2020 um 16 Uhr am „Brühl 33“ einladen. Die Einweihungsveranstaltung findet draußen und unter Berücksichtigung der aktuellen Auflagen zum Infektionsschutz statt.

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem DGB-Stadtverband durchgeführt und von der Holger-Koppe-Stiftung gefördert.

 

– Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 20.07.2020, 10:07 Uhr

RÜCKBLICK – ONLINE SEMINAR „RECHTSEXTREMISMUS IM FUßBALL

Am vergangenen Freitag fand bei uns ein Online-Seminar zum Thema „Rechtsextremismus im Fußball“ statt. Hierbei ging es zum Beispiel darum, wie sich der Rechtsextremismus im Profifußball, als auch im Amateurfußball auswirkt. Außerdem gingen wir dabei auch auf die Geschichte ein und wie sich der Rechtsextremismus im laufe der Zeit weiterentwickelt hat. Desweiteren sind wir auf die Konzepte und Handlungsansätze des DFB eingegangen und wie sich verschiedene Vereine durch Fanprojekte gegen den Rechtsextremismus einsetzen.

Dieses Online-Seminar hatte viele Zuschauer*innen, deshalb gab es auch viele interessante Fragen die gestellt wurden. Somit war auch ein großer Austausch von Erfahrungen gegeben.

Daher möchten wir uns noch einmal bei unseren Zuschauer*innen bedanken, die am Freitag mit dabei waren. Auch möchten wir uns noch einmal bei unserem Moderator PD Dr. Nils M. Franke und unserem Referenten Ronny Blaschke bedanken, die uns ein sehr interessantes Online-Seminar geboten haben.

 

Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig und dem Leipzig.Courage zeigen e.V. statt.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 03.07.2020, 13:07 Uhr

Online-Seminar zum Thema „Rechtsextremismus im Fußball“

Am Freitag, den 17. Juli 2020, findet von 18:00 bis 20:00 Uhr ein Online-Seminar zum Thema „Rechtsextremismus im Fußball“ statt.

Das Online-Seminar soll zeigen, dass die rechte Szene im Fußball in den letzten Jahren stark zugenommen hat.
Vor allem in der heutigen Zeit, zeigt sich, wie stark und präsent der Rechtsextremismus in Vereinen ist. Oftmals bringen sich Fans, aber auch Spieler damit in Verbindung. Rechtsextremismus begleitet den Fußball, sei es z.B. auf der Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Spiel, in internen Bereichen der Vereine oder aber auch direkt im Stadion. In unserer Veranstaltung wollen wir auf die Aussage „Rote Karte für Nazis“ eingehen und uns mit der Geschichte der rechten Szene im deutschen Fußball auseinandersetzen.
Es stellt sich hierbei unter anderem die Frage, betrifft das Thema nur die „Hooliganszene“ im Fanbereich in Vereinen oder wird dieser Begriff „Rechtsextremismus im Fußball“ ganz anders definiert?

Die aufgeführten Themen werden in einem Vortrag von dem ausgewiesenen Experten Ronny Blaschke, der bei dieser Veranstaltung als Referent tätig sein wird, analysiert und wiedergegeben. Doch der Sinn und Zweck dieser Veranstaltung ist die Diskussion untereinander. Wir wollen, dass Menschen zusammenkommen und darüber diskutieren, wie eine Freizeitbeschäftigung für Männer, Frauen, Kinder und Familien in das rechte Milieu abrutschen konnte und was dagegen unternommen werden kann bzw. was bereits dagegen unternommen wird. Diese Diskussion wird durch unseren Moderator PD Dr. Nils M. Franke geleitet.

Ronny Blaschke, studierte von 2001 bis 2004 Sport- und Politikwissenschaften an der Universität Rostock und ist heute als freier Journalist für die Süddeutsche Zeitung, die Berliner Zeitung, die Frankfurter Rundschau und das Deutschlandradio in Berlin tätig.
Außerdem interessiert er sich für die gesellschaftlichen Hintergründe des Sports und ist Mitglied der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur.

PD Dr. Nils M. Franke, ist Kulturwissenschaftler, Historiker sowie Leiter des Wissenschaftlichen Büros Leipzigs.
Seit 20 Jahren arbeitet er zur Geschichte des Natur- und Umweltschutzes und ist einer der bekanntesten Umwelthistoriker Deutschlands.

Das Online-Seminar wird über die Videplattform Zoom stattfinden. Deshalb bitten wir um eine verbindliche Anmeldung, indem Sie uns ihre E-Mail Adresse an folgenden Kontakt schicken: kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de
Im Vorfeld des Online-Seminar werden die Zugangsdaten dann von uns an alle Angemeldeten verschickt. Damit können Sie dann teilnehmen.

Wir freuen uns über jede Anmeldung.

Dies ist eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig und dem Leipzig.Courage zeigen e.V.

 

– Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Jugendprojekte
gepostet am: Montag, 22.06.2020, 10:06 Uhr

Rückblick – Eine Gedenktafel für das Ehepaar Zistler

Am vergangenen Samstag wurde im Poetenweg 12a in Leipzig die Gedenktafel für Isidor-Helmut und Anna Amalia Zistler angebracht und eingeweiht.

Dies ist nun die 6. Gedenktafel in Leipzig für „Stille Helden“ und wir sind sehr froh, dass wir dieses Projekt trotz der aktuellen Situation erfolgreich umsetzen konnten.

Wir möchten uns gern bei den vielen Besucher*innen und den Spender*innen bedanken, die Teil dieser Veranstaltung waren bzw. dieses Projekt finanziell unterstützt haben. Auch möchten wir uns natürlich bei den Jugendlichen des Neuen Nikolaigymnasiums bedanken, die hierbei maßgeblich am Projekt beteiligt waren.

Dieses Projekt wurde vom Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ gefördert.

Jugendprojekte
gepostet am: Montag, 15.06.2020, 13:06 Uhr

Eine Gedenktafel für das Ehepaar Zistler – „Stille Helden“-Projekt kommt zum Abschluss

Am Samstag, den 20.06.2020, soll um 17 Uhr eine Gedenktafel für die „Stillen Helden“ Anna Amalia und Isidor-Helmut Zistler im Poetenweg 12a (Leipzig-Gohlis) eingeweiht werden.

Isidor-Helmut wurde am 01.10.1908 geboren und kam aus Anger-Crottendorf in Leipzig. Er war Inhaber eines kleinen Lebensmittelgeschäftes und arbeitete zeitweise zusätzlich als Schauspieler, Sänger und Sprecher am Operettentheater sowie beim Schauspielhaus Sophienstraße. Er wurde aufgrund seines als jüdisch bekannten Vornamens „Isidor“ rassistisch verfolgt, von der Gestapo misshandelt und zwischenzeitlich verhaftet. Seine Ehefrau, Anna Amalia (geb. Buchheim), wurde am 10.10.1878 geboren, war Sängerin in der Großen Leipziger Gemeindesynagoge in der Gottschedstraße und arbeitete als Pädagogin an der Leipziger Theaterschule.

Nach Kriegsbeginn beteiligte sich das Ehepaar am Leipziger Rettungswiderstand jüdischer Menschen. Obwohl sie sich dabei selbst einem großen Sicherheitsrisiko aussetzten, bewies das Ehepaar Zivilcourage und Solidarität, indem es verfolgten Menschen Unterschlupf gewährleistete oder sie finanziell unterstützte. Insgesamt versteckten sie fünf Menschen in ihrer Wohnung. Wenngleich ihre Hilfsaktionen nie aufgedeckt wurden, flohen die beiden 1954 gemeinsam nach Westberlin, wo sie nach Möglichkeit Gesang unterrichteten. Obwohl der Berliner Senat ihre Leistungen und ihren uneigennützigen Einsatz „ohne Rücksicht auf die eigene Sicherheit“ anerkannte, führten sie ein von körperlichen Leiden und finanziellen Nöten geprägtes Leben.

Das Projekt fand im Laufe des vergangenen Jahres in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern des Neuen Nikolaigymnasiums statt und wurde vom Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ durch den Freistaat Sachsen gefördert.

Zur Teilnahme an der Gedenktafeleinweihung entsprechend der aktuellen Auflagen zum Infektionsschutz möchten wir herzlich einladen.

Weitere Informationen zum Schicksal der „Stillen Helden“ Zistler finden Sie unter der Kategorie „Jugendprojekte“.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 12.06.2020, 10:06 Uhr

EIN RÜCKBLICK AUF DIE STOLPERSTEINVERLEGUNG

Gestern am 11. Juni 2020 um 14:00 Uhr wurde der Stolperstein für Sally Wittelson in der Endersstraße 9 in Leipzig-Lindenau verlegt.
Er wurde damals aus politischen und rassischen Gründen von den Nationalsozialisten verfolgt. Dies wird noch einmal deutlich ersichtlich, wenn man sich die Inschriften des Gedenksteines anschaut.

Leider konnten die Nachfahren von Sally Wittelson nicht vor Ort an der Verlegung teilnehmen, da sie zur Zeit in London und in den USA leben. Doch sie richteten uns viele Grüße aus.

Wir sind außerdem sehr froh, dass wir die Verlegung eigenständig durchführen konnten, da der Künstler Gunter Demnig aufgrund der aktuellen Situation nicht vor Ort sein konnte. Auch möchten wir uns gern noch einmal bei allen Spender*innen und Besucher*innen bedanken, die diese Verlegung erst ermöglicht bzw. heute mit daran teilgenommen haben.

DANKE!

– Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 11.06.2020, 10:06 Uhr

Re-Live Video zu unserem Online-Seminar „Kommunikationsstrategien der Neuen Rechte im Internet“

Am Freitag, den 29. Mai, haben wir unsere Veranstaltung „Kommunikationsstrategien der Neuen Rechte im Internet“ als Live-Online-Seminar übertragen.
Zu sehen war es auf der Video-Plattform Vimeo und auf unserer Facebook-Seite.

Sie können sich de Aufzeichnung des Abends unter nachfolgendem Link anschauen: https://www.facebook.com/404980233010718/videos/1143010539416789/

Wir bedanken uns ganz herzlich noch einmal bei allen Interessierten, die unser Online-Seminar verfolgt und unterstützt haben. Unser Dank geht selbstverständlich auch an alle Spender*innen und an unsere Kooperationspartner, dem Förderverein Ökologische Freiwilligendienste (FÖF) e.V. und dem Leipziger VVN-BdA e.V, die uns finanziell unterstützt haben.

Auch möchten wir uns noch einmal bei unserem Referenten Stefan Rochow und dem Moderator des Abends PD Dr. Nils M. Franke sowie dem Leipziger Streaming-Anbieter ,Streamio‘ bedanken.

Jugendprojekte
gepostet am: Dienstag, 09.06.2020, 9:06 Uhr

Ein Stolperstein für Sally Wittelson – Verlegung am 11.06.2020

Am kommenden Donnerstag, den 11.06.2020, werden wir erneut einen Stolperstein verlegen.
In Erinnerung an den Leipziger Juden Sally Wittelson wollen wir in der Endersstraße 9 in Leipzig-Lindenau um 14 Uhr einen Gedenkstein in den Gehweg einlassen.


Sally Wittelson wurde am 17.12.1907 als Sohn von Isaak Mayer Wittelson und Rosa Gela Jakubowitz in Leipzig geboren. Er hatte vier Geschwister, darunter eine Halbschwester, war Mitglied der Israelitischen Religionsgemeinde und besaß die polnische Staatsbürgerschaft. Nach dem Besuch der Volks- und Handelsschule erlernte er den Beruf des Kürschners und sammelte anschließend berufliche Erfahrungen in Leipzig, Berlin und Paris. Doch nach seiner Rückkehr nach Leipzig zog er 1930 einen Schlussstrich unter seine bürgerliche Vergangenheit und engagierte sich zunehmend politisch. So war er vor allem der kommunistischen Arbeiterbewegung zugewandt, wurde Mitglied der Roten Hilfe und der KPD und war bis 1932 hauptamtlich in der sächsischen Bezirksleitung des Kampfbundes gegen den Faschismus tätig. Im April 1933 wurde er erstmals von den Nazis verhaftet. Nach seiner Emigration in die Tschechoslowakei 1934 war er anschließend als geheimer Kurier im kommunistischen Widerstand aktiv, was zu einer weiteren Haftstrafe führte.

Nach seiner Freilassung meldete Sally sich als Soldat bei den Internationalen Brigaden und kämpfte im Spanischen Bürgerkrieg. Nach Ende des Bürgerkrieges überquerte er als internationaler Flüchtling die Pyrenäengranze und lernte auf französischer Seite in einem Veteranen- und Versehrten-Heim der Spanienkämpfer Betty Rosenfeld kennen, eine jüdische Krankenschwester, die sich ebenfalls freiwillig zur Unterstützung der Internationalen Brigaden gemeldet hatte. Die beiden wurden ein Paar und lebten einige Zeit in Südfrankreich, ehe sie im Juni 1939 von der französischen Regierung interniert, in das angrenzende Lager Gurs gebracht und letztlich durch eine Verlegung in unterschiedliche Lager voneinander getrennt wurden. Erst 1942 sahen sich die beiden im Sammellager Drancy wieder. Zusammen mit tausenden Gefangenen wurden sie von dort in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dieses erreichte ihr Zug am 09. September. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Sally diesen Tag überlebte.

Die Verlegung des Gedenksteins für Sally Wittelson wird unter Einhaltung der aktuell gültigen Auflagen zum Infektionsschutz durchgeführt.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 02.06.2020, 12:06 Uhr

ONLINE-SEMINAR „Kommunikationsstrategien der Neuen Rechte im Internet“ – ein Rückblick

Am vergangenen Freitag, den 29. Mai, fand erstmalig eine unserer Veranstaltungen in Form eines Online-Seminars statt. Da die aktuellen Umstände auch weiterhin die Durchführung von Abendveranstaltungen in unseren Räumlichkeiten erschweren, realisierten wir selbige per Live-Übertragung über unsere Facebookseite sowie über die Video-Plattform VIMEO.

Durch das große Interesse aller Zuschauer*innen, die das Online-Seminar live mitverfolgten und sich rege über die Chatfunktion mit Fragen beteiligten, konnten wir so tatsächlich trotz räumlicher Distanz eine angeregte Diskussion zum Thema führen.

Wir bedanken uns bei allen Zuschauer*innen für die Teilnahme am Online-Seminar und somit auch für die Unterstützung unserer Veranstaltungsreihe und unserer Arbeit. Ganz besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang auch all jenen Unterstützer*innen, die unserem Spendenaufruf vor einigen Wochen gefolgt sind und uns ebenso wie Leipziger VVN-BdA e.V. durch die finanzielle Unterstützung die Umsetzung der Online-Veranstaltung ermöglicht haben.

Auch danken wir unseren Referenten Stefan Rochow und Dr. Nils Franke, die uns mit ihren Expertisen und Perspektiven thematisch durch den Abend geführt haben, sowie dem Leipziger Livestream-Anbieter ‚Streamio‘, der eine hervorragende Live-Übertragung des Abends möglich gemacht hat, in dem er das Zeignerhaus beinahe in ein kleines Fernsehstudio verwandelte.

Zu guter Letzt danken wir unserem Kooperationspartner, dem Förderverein Ökologische Freiwilligendienste (FÖF) e.V.

 

Mit dem positiven Eindruck, der nach dem Online-Seminar bei uns zurückbleibt, werden wir nun gegebenenfalls auch weitere Online-Seminare planen.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 14.05.2020, 11:05 Uhr

Kommunikationsstrategien der Neuen Rechte im Internet – ONLINE-SEMINAR

LIVE ONLINE-SEMINAR am 29. Mai 2020 von 18:00 bis 20:00 Uhr

Referent: Stefan Rochow
Moderation: PD Dr. Nils M. Franke

Das Internet, vor allem die Sozialen Netzwerke, ist mittlerweile ein fester Bestandteil des alltäglichen Lebens geworden. Die Möglichkeit, sich online jederzeit zu vernetzen und auszutauschen stellt aber nicht nur für Privatpersonen eine Erleichterung in Sachen Kommunikation dar, sondern ermöglicht auch einen vereinfachten Austausch für Personen mit politischer Agenda. Doch wenn es um Kommunikation im Netz geht, werden Themen wie Rassismus, Antisemitismus und rechtsextremistisch motivierter Hass und Hetze meist nicht thematisiert. Dabei ist das Internet für Rechtsextremisten mittlerweile das Propagandamedium Nummer 1 – vor allem das soziale Netzwerk Facebook können rechte oder rechtsextremistische Parteien, wie die NPD oder die AfD, und rechte oder neurechte Gruppierungen, wie die Identitäre Bewegung, Pax Europa oder die Einprozent-Bewegung, zu ihrem Vorteil nutzen. Auf den Social Media Plattformen haben sie die Möglichkeit, insbesondere junge Menschen mit dem Ziel der Mobilisierung, Einschüchterung oder Rekrutierung zu erreichen. In einem Vortrag soll auf die unterschiedlichen Kommunikationsstrategien Rechter im Netz eingegangen und dabei aufzeigt werden, wie soziale Netzwerke zur Verbreitung von rechter Propaganda, Hass oder Hetze genutzt werden. Anschließend wollen wir uns im Rahmen einer Diskussion zum Thema austauschen.

Der Referent des Abends, Stefan Rochow, Jahrgang 1976, arbeitet als freier Journalist, Publizist, Referent und Blogger. Nachdem er selbst bis 2008 weit rechts stand, bei der NPD aktiv war und sich in rechtsextremen Vereinigungen engagierte, konvertierte er 2009 zur katholischen Kirche und begann ein Fernstudium der katholischen Theologie. Heute ist er u.a. freier Mitarbeiter des Programmes EXIT, das Personen beim Ausstieg aus der rechtsextremen Szene unterstützt, und setzt sich auch in seiner journalistischen Arbeit viel mit den Themen Totalitarismus, Religion und Politik auseinander.

Moderieren wird den Abend der Historiker, Kultur- und Kommunikationswissenschaftler PD Dr. Nils M. Franke, der seit 2005 als Leiter des Wissenschaftlichen Büros Leipzig arbeitet. Seine Forschungsgebiete sind die Geschichte der Medizin, Natur- und Umweltschutz sowie Rechtsextremismus und –populismus.


Das LIVE-ONLINE-SEMINAR kann über VIMEO sowie über die Facebook-Seite des Erich-Zeigner-Haus e.V. mitverfolgt werden. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Wir freuen uns auf viele Zuschauer*innen und einen interessanten Abend!

Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit dem Förderverein Ökologische Freiwilligendienste e.V. und mit freundlicher Unterstützung durch den VVN-BdA Leipzig e.V.

Die technische Umsetzung der Veranstaltung wird ermöglicht durch die Unterstützung des Leipziger Livestream-Anbieters ‚Streamio‘.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 11.05.2020, 11:05 Uhr

75 Jahre ‚Tag der Befreiung‘ – Rückblick auf den 08. Mai

Am vergangenen Freitag, dem 08. Mai 2020, jährte sich der ‚Tag der Befreiung‘ zum 75. Mal. Um auch 75 Jahre nach der Befreiung an die Bedeutung dieses Tages zu erinnern, organisierten wir gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk ‚Leipzig nimmt Platz‘ eine dezentrale Stolperstein-Putzaktion, um an den vielen Stolperstein-Stellen in ganz Leipzig an viele der Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung zu erinnern, Blumen niederzulegen und zu mahnen.

Wenngleich wir aufgrund der aktuellen Umstände keine größere gemeinsame Aktion organisieren konnten, war auch der Aufruf zum dezentralen Gedenken ein voller Erfolg. So erreichten uns unter anderem über Facebook zahlreiche Bilder und Beiträge, die sich auf unseren Aufruf bezogen und Bilder von kleinen Mahnwachen und geputzten Stolpersteinen zeigten. Auch unser kleiner symbolische Auftakt gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk war ein voller Erfolg.

Wir möchten uns bei allen Menschen bedanken, die gemeinsam mit uns an diesem besonderen Tag den Opfern der NS-Verbrechen gedacht und an die Bedeutung des 08. Mai erinnert haben.
   

Nach dem symbolischen Putzen der Gedenksteine fand zusätzlich eine Kundgebung an der Sachsenbrücke im Clara-Zetkin-Park statt, an der auch wir uns mit einem Redebeitrag beteiligten. Des Weiteren waren Vertreter*innen des VVN-BdA Leipzig e.V., linXXnet, Interim, DIE LINKE. Leipzig – vertreten durch Marco Böhme und Franz Sodann – sowie die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig in die Gestaltung der Kundgebung involviert.

    

Wir bedanken uns auch hier bei allen, die an der Veranstaltung mitgewirkt oder an ihr teilgenommen und sich somit deutlich für die Wichtigkeit einer aktiven Erinnerungskultur positioniert haben.

Nicht selten liest man heute auch Gegenstimmen, die keinen Grund mehr im Erinnern sehen, die lieber „abschließen“ wollen mit der Geschichte. Wir jedoch sind uns sicher, dass es eine Auseinandersetzung und Aufarbeitung des Vergangenen braucht – für die Opfer, ihre Familien, aber auch für alle Nachfolgegenerationen, die in einer demokratischen Gesellschaft leben und diese mitgestalten wollen. Wir sind uns diesen Rückblick nicht zuletzt auch deshalb schuldig, da unser Umgang mit den Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes maßgeblich auf unsere aktuellen Einstellungen und Verhaltensweisen wirkt.

Lasst uns gemeinsam unsere historische Verantwortung wahrnehmen, uns mit der Vergangenheit auseinandersetzen, aufklären und uns immer wieder darauf besinnen, wohin Ausgrenzung, Hass und menschenverachtendes Verhalten einst geführt haben. Nur so kann solches Gedankengut zukünftig keinen Nährboden mehr finden!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 28.04.2020, 10:04 Uhr

Stolpersteine Putzen zum „Tag der Befreiung“ – 75. Jahrestag der Befreiung

Gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ möchten wir anlässlich des diesjährigen Tages der Befreiung am 08. Mai zu einer dezentralen Stolperstein-Putzaktion aufrufen.

Durch das Putzen der Stolpersteine in ganz Leipzig wollen wir an all jene erinnern, die im Nationalsozialismus ums Leben gekommen sind, verfolgt oder vertrieben wurden. Das Putzen der Steine steht dabei sinnbildlich für das Erinnern an die individuellen Schicksale aller Opfer und soll uns nicht nur erneut ins Gedächtnis rufen, wohin Menschenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz führen können, sondern uns gleichermaßen mahnen, an demokratischen Werten festzuhalten und für Weltoffenheit, Toleranz und Zivilcourage einzustehen.

Auch oder auch gerade in der aktuell schwierigen Zeit, wollen wir uns daran erinnern, dass wir miteinander solidarisch sein müssen. Unsere Aktion findet daher dezentral statt und ist somit auch mit dem Infektionsschutz vereinbar, um für den Schutz aller zu sorgen.


Alle, die sich am Putzen der Stolpersteine beteiligen möchten, sind herzlich dazu eingeladen, sich auf unserer Homepage über die Verlegeorte der Leipziger Stolpersteine zu informieren und sich einen Gedenkstein zum Putzen auszusuchen. Auf der gleichen Seite findet sich auch eine Anleitung zum Putzen der Steine.

Zusammen mit dem Aktionsnetzwerk wollen wir das dezentrale Putzen an diesem Tag um 16 Uhr stellvertretend am Stolperstein von Kurt Günther in der Kurt-Günther-Straße 12 beginnen.
Da die Aktion dezentral stattfindet, kann das Putzen aller anderen Steine soll jedoch ganztägig stattfinden und kann daher auch schon vorher erfolgen.

75 Jahre nach der Befreiung ist es an der Zeit, dass der 8. Mai ein bundesweiter regulärer Feiertag wird. Nur wenn wir uns mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen und diese aufarbeiten, können wir Veränderungen bewirken, unsere geschichtliche Verantwortung übernehmen und daran erinnern, dass Hass und Ausgrenzung keine Platz in unserer Gesellschaft haben dürfen.

Wir freuen uns über alle, die an dieser Aktion teilnehmen und gemeinsam mit uns an den unterschiedlichsten Stellen in Leipzig erinnern wollen.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 23.04.2020, 14:04 Uhr

Die Bibliothek Erich Zeigners – Veröffentlichung & Erstpräsentation

Auch in diesem Jahr wird der Erich-Zeigner-Haus e.V. eine eigene Publikation herausbringen. Im Sommer wird die Bibliographie der Bibliothek Erich Zeigners veröffentlicht werden, die von Zeigner-Biograph und Historiker Dr. Manfred Hötzel verfasst wurde.

In seiner Publikation „Sozialistica und andere Bücherschätze in der Bibliothek Erich Zeigners“ präsentiert Dr. Manfred Hötzel ein Verzeichnis aller Bücher, Schriften und weiterer Publikationen, die im Besitz Erich Zeigners oder seiner Familie waren und immer noch im Bestand des Erich-Zeigner-Hauses in seiner Funktion als offenes Museum vorhanden sind. Neben Dr. Manfred Hötzel als Hauptautor waren außerdem Dr. Till Böttger, Jörg Künzelmann, Henry Lewkowitz, Caroline Müller, Cornelia Müller, Gloria Pfister, Felix Ihlow und Reinhard Wohlfahrt bei der inhaltlichen Auflistung der Titel beteiligt. Die Grafikerin Mendy Gleissner unterstützte das Projekt bei der Gestaltung.

Ein besonderes Augenmerk der Bibliographie liegt auf den sogenannten „Sozialistica“ – den sozialistischen Schriften, die für Erich Zeigners politisches Profil kennzeichnend waren. Nichtsdestotrotz finden die Leserinnen und Leser der Bibliographie auch zahlreiche Schriften zu vielen anderen Themenbereichen sowie belletristische Literatur verzeichnet. Bestimmte Titel und Autoren wurden von Dr. Hötzel kommentiert, um dem Leser/der Leserin das zeitgenössische Umfeld des Autors oder den Inhalt des betreffenden Werkes deutlicher zu machen.

An die Bibliographie der Bibliothek Erich Zeigners schließt sich zudem eine Kurzbiographie Erich Zeigners sowie ein Vereinsprofil des Erich-Zeigner-Haus e.V. an. Somit gibt das Werk einerseits durch eine Übersicht des Literaturbestandes Erich Zeigners, andererseits durch die Zusammenstellung entscheidender biographischer Daten einen tiefgreifenden Blick auf Erich Zeigner als Person im privaten wie auch im politischen Kontext. Durch die Darlegung der Vereinsgeschichte bis hin zur aktuellen Vereinsarbeit des Erich-Zeigner-Haus e.V. wird deutlich, warum die politischen Handlungen dieses für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts bedeutsamen Politikers nicht nur namentlich, sondern auch inhaltlich für das Profil des Vereines in der Gegenwart verantwortlich sind. Leserinnen und Leser können somit verstehen, was die historisch-politische Bildungsarbeit des Vereins „im Sinne Erich Zeigners“ meint und was es heißt, aktiv Zivilcourage zu stärken und erinnerungskulturelle Projekte sowie deren politische Bedeutung für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen.

Die Bibliographie Erich Zeigners wird voraussichtlich im Juli veröffentlicht – dem Tag, an dem Zeigner zum Oberbürgermeister ernannt wurde – und anschließend über den Passage-Verlag zu erhalten sein. Die Erstpräsentation der Bibliographie wird am 09. Oktober stattfinden. Wir hoffen, dass wir zu diesem Anlass wieder zu Veranstaltungen in das Erich-Zeigner-Haus einladen können. Aktuelle Informationen werden vorab hier auf der Homepage sowie auf der Facebookseite des Vereins geteilt werden.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 20.04.2020, 14:04 Uhr

EHRUNG GEORG ELSERS – SPENDENAUFRUF – UMBENENNUNG DER GASTHOFBRÜCKE

Obwohl die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sowie die damit verbundenen Einschränkungen auch uns beschäftigen, geht die Projektarbeit für uns weiter. Eines der Projekte, die wir aktuell unterstützen, ist die Umbenennung der Gasthofbrücke in Lindenau (nahe der Musikalischen Komödie) in „Georg-Elser-Brücke“, die am 01. September 2020 (Weltfriedenstag) realisiert werden soll. Nachdem eine Brückenumbennung über mehrere Jahre versucht wurde, konnte nun die Genehmigung der Stadt eingeholt werden. Entscheidend für den Erfolg war das jahrelange Engagement des Projektinitiators und früheren Sprechers des Leipziger Komitees für Gerechtigkeit e.V., Dr. Hans-Joachim Wienhold, sowie die Unterstützung durch den Stadtrat Marco Götze (DIE LINKE). In Form zweier Namenstafeln an den Seiten der Brücke soll zukünftig an das Engagement Georg Elsers, einem herausragenden Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, erinnert werden.

Georg Elser verübte am 08. November 1939 ein alleinig vorbereitetes Attentat auf Hitler und andere führende Nationalsozialisten bei deren Zusammenkunft im Münchner Bürgerbräukeller. Der von Elser selbst gebauter Sprengkörper, den er zeitgesteuert explodieren ließ, detonierte erfolgreich, führte jedoch nicht zum Tod von Hitler oder seinen hochrangigen Anhängern, die unplanmäßig eine vorzeitige Abreise antraten. Elser selbst wurde bei seiner Flucht in die Schweiz an der Grenze als Verdächtiger verhaftet und der Gestapo ausgeliefert. Nach schwerer Folter gestand er seine Alleintat, wurde aber dennoch zunächst zum „Agenten des englischen Geheimdienstes“ erklärt und als „Sonderhäftling“ für einen Schauprozess nach dem „Endsieg“ im KZ Sachsenhausen und im KZ Dachau gefangen gehalten. Auf Befehl Hitlers wurde er im KZ Dachau am 09. April 1945 erschossen.

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. möchte dieses Projekt zur Ehrung des Engagements des Hitler-Attentäters gerne unterstützen.
Wir rufen daher zu Spenden auf, um die Anfertigung der Gedenktafeln zu ermöglichen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf insgesamt 1.500 €.

Wer das Projekt finanziell unterstützen will und kann, kann dies über folgende Bankverbindung tun:

Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
IBAN: DE94 860 555 92 11 002 798 96
Verwendungszweck: Namenstafeln Georg-Elser-Brücke

 

Wir bedanken uns vorab für jede Spende!

Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 20.04.2020, 12:04 Uhr

DANKE!

In den letzten Wochen mussten wir uns, wie viele andere auch, an die neue Situation mit allen damit verbundenen Einschränkungen und Veränderungen anpassen. Veranstaltungen, Projekte, Workshops – all das mussten wir für die nächsten Wochen absagen oder verschieben. Im Moment können wir nur Geduld haben.
In unserem vorletzten Beitrag haben wir daran erinnern wollen, dass unserem Verein geholfen werden kann. Dies kann durch eine kleine Spende oder durch eine Mitgliedschaft geschehen.
Wir waren positiv überrascht, dass sich schon nach kurzer Zeit viele Menschen bei uns gemeldet haben, die bereit waren, unserem Verein auch in schlechten Zeiten zu unterstützen. Wir wollen die Gelegenheit nutzen, und Ihnen allen DANKE sagen – Danke, für Ihre Unterstützung, egal in welcher Form Sie uns diese haben zukommen lassen. Auch möchten wir uns für die vielen aufmunternden Worte bedanken, die uns erreicht haben.
Wir wissen es in der jetzigen Situation mehr als zu schätzen, wie viele Menschen hinter unserem Verein stehen. Wir hoffen, dass wir schon bald wieder unsere Arbeit an den Schulen aufnehmen und zu spannenden Abendveranstaltungen einladen können.
Über alle weiteren Entwicklungen werden wir über unsere Facebookseite sowie über unsere Homepage informieren.

Allen Betroffenen wünschen wir alles Gute, bleiben Sie gesund.

Ihr Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 07.04.2020, 10:04 Uhr

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. bittet um Unterstützung!

In den letzten drei Wochen ist es um unseren Verein herum still gewesen, wie Einigen vermutlich aufgefallen sein wird. Nachdem wir erste Veranstaltungen und Kooperationen erst verschieben und dann absagen mussten, stellen uns die aktuellen Entwicklungen infolge der Corona-Pandemie und die damit verbundenen notwendigen Einschränkungen des gesamten gesellschaftlichen Lebens vor weitere unvorhergesehene Herausforderungen. Nicht nur geschlossene Schulen, die ein Pausieren unserer Jugendprojekte mit sich bringen, sondern auch Verbote von Zusammenkünften, die den Start unserer Veranstaltungsreihe, unserer Weiterbildungen und Workshops sowie aller hauseigenen Veranstaltungen und Museumsführungen unmöglich machen, haben uns auch finanziell stark beeinträchtigt. Hinzukommen noch nicht unerhebliche Ausfälle von Fördermitteln.

Aktuell weiß niemand so genau, wie lange dieser Zustand anhalten wird. Auch wir können noch nicht voraussehen, wie genau unsere Arbeit, seien es die gedenkkulturellen Projekte, die hauseigenen Bildungsveranstaltungen oder unsere Workshops, in den kommenden Wochen und Monaten weiterlaufen kann.

Wir möchten daher gerne daran erinnern, dass man unsere Projekte und unseren Verein auch ganz entscheidend durch Spenden oder eine Mitgliedschaft unterstützen kann.
Wer das gerne tun möchte, kann unsere Beitrittserklärung hier auf unserer Homepage (https://erich-zeigner-haus-ev.de/mitmachen/) finden oder uns durch eine Spende an das ebenfalls auf der Beitrittserklärung erwähnte Konto finanziell unterstützen. Natürlich ist uns bewusst, dass insbesondere die finanzielle Unterstützung zum aktuellen Zeitpunkt nicht immer so einfach ist.

Es sei daher auch erwähnt, dass das Teilen unserer Projekte, die wir natürlich weiterhin so gut wir können weiter umsetzen werden, uns ebenfalls sehr hilft!

Wir freuen uns über jede Form der Unterstützung und möchten uns hierfür im Voraus bereits bedanken.
Wir wünschen allen, die gerade ebenfalls bangen, alles Gute, Durchhaltevermögen und natürlich beste Gesundheit.

Das Team von Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 13.03.2020, 10:03 Uhr

Aktuelle Info zum CORONA-Virus – Veranstaltungen & Termine

Liebe Unterstützer*innen, liebe Interessierte!

Auch uns, wie alle anderen auch, beschäftigt die starke Verbreitung des Corona-Virus zum aktuellen Zeitpunkt. Wir möchten damit verantwortungsvoll und mit Bedacht umgehen.
Nicht nur unsere Arbeit an Schulen, sondern auch die Organisation von Veranstaltungen unserer diesjährigen Veranstaltungsreihe, die wir im April beginnen möchten, verlangt es, dass wir die Situation täglich neu bewerten und abwägen, ob Termine abgesagt oder verschoben werden müssen.

Wir bitten daher um Verständnis für eventuell ausfallende Veranstaltungen und möchten darauf hinweisen, dass wir über (kurzfristige) Absagen hier auf unserer Homepage sowie auf unserer Facebookseite informieren werden.

Wer darüber hinaus Informationen über unseren E-Mail-Verteiler erhalten möchte, kann dort über eine kurze Mitteilung an unsere Kontaktadressse kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de aufgenommen werden.

Wir wünschen allen viel Gesundheit!
Das Team vom Erich-Zeigner-Haus e.V.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 06.03.2020, 12:03 Uhr

Ein Rückblick auf die Stolpersteinverlegungen am 27. Februar 2020 im Landkreis Leipzig

Am vergangenen Donnerstag wurden im Leipziger Land drei neue Stolpersteine im Rahmen unserer vereinseigenen Jugendprojekte verlegt. Im Folgenden möchten wir daher einen kleinen Rückblick auf die Verlegungen geben.

Begonnen haben die Verlegungen in Naunhof. Dort wurde das erste Mal für ein Opfer der NS-Euthanasie gedacht. Hierbei handelte es sich um den gebürtigen Naunhofer Arthur Alfred Kieschnick. Die Jugendlichen des Freien Gymnasiums Naunhof, die zu dem Verfolgten recherchiert haben, konnten dank der vielen Spenden diesen Gedenkstein in der Gartenstraße 17 verlegen. Zu der Verlegung haben sich viele BesucherInnen eingefunden um einem Menschen zu gedenken, der durch die Nationalsozialisten aufgrund eines angeblich diagnostizierten „angeborenen Schwachsinns“ aufgrund schlechter Schulnoten zwangssterilisiert und ermordet wurde.

 

                 

Nach der Verlegung in Naunhof wurde in Geithain ebenfalls einem Opfer der NS Euthanasie gedacht. Hierbei handelte es sich um Wella Elfriede Müller. Die Jugendlichen des Internationalen Gymnasiums Geithain hatten anhand einer Projektwoche zu der genannten Person ausführlich recherchiert. Durch ihre Nichte Brigitta Haim, die uns damals informierte, dass ihre Tante ebenfalls ein Opfer der Euthanasie im Nationalsozialismus wurde, konnte der vierte Stolperstein für diese Opfer-Gruppe verlegt werden.
Im Vorfeld gab es ein Zeitzeugengespräch mit Frau Haim, welche eigens zur Verlegung aus Israel anreiste. Hierbei erfuhren die Jugendlichen Informationen aus dem Leben von Frau Haim und von Wella Elfriede Müller.
Am Nachmittag wurde Frau Müller durch einen Stolperstein in der Dresdener Str. 16 gedacht, der uns Menschen daran erinnern soll, dass sich solch eine Geschichte nicht wiederholen darf. Auch zu dieser Verlegung haben sich vielen BewohnerInnen aus Geithain eingefunden, um zusammen mit Frau Haim und den Jugendlichen zu gedenken.

                      

Die letzte Verlegung des Tages fand in Groitzsch statt. Hier wurde der Jüdin Anna Reichardt durch einen Stolperstein gedacht. Die SchülerInnen des Wiprecht-Gymnasiums Groitzsch recherchierten seit 2018 zu der genannten Person. Durch die damalige Ablehnung des Stadtrats und des Bürgermeisters den Stolperstein zu verlegen, gab es zeitweise wenig Hoffnung bei den SchülerInnen, aber nachdem uns die Verlegung nach öffentlichem Protest genehmigt wurde, konnte das Projekt der Jugendlichen einen erfolgreichen Abschluss finden. Zahlreiche BesucherInnen erschienen zu der Verlegung in die Leipziger Straße 28, um der verfolgten und deportierten Jüdin würdevoll zu Gedenken.

                         

Bei allen Verlegungen wurde ein kulturelles Rahmenprogramm durch die jeweiligen Schülergruppen organisiert und durchgeführt. Teil dieses Programmes waren verschiedene Redebeiträge, das Vortragen von musikalischen Stücken oder Gedichten und eine Schweigeminute. Höhepunkt in jedem Programm ist immer das Vortragen der jeweiligen Schicksale der Personen, die im Nationalsozialismus verfolgt, deportiert, vertrieben ermordet oder in den Suizid getrieben wurden sind.

Wir bedanken uns selbstverständlich bei allen Schülerinnen und Schülern, Leherinnen und Lehrer sowie jedem Spendenden.Ebenfalls bedanken wir uns für die Förderung unserer Projekte bei der F.C. Flick Stiftung und dem Landesprogramm Weltoffenes Sachsen.

Durch das große Engagement der Jugendlichen konnten weitere wichtige Beiträge zu der Erinnerungskultur in Deutschland geleistet haben!

Jugendprojekte
gepostet am: Freitag, 21.02.2020, 10:02 Uhr

Erinnerungskulturelle Arbeit am Internationalen Gymnasium in Geithain – eine Reportage von Mephisto 97.6

Im Januar haben wir am Internationalen Gymnasium in Geithain gemeinsam mit 24 Schülerinnen und Schülern der 9., 10. und 12. Klassenstufe eine Projektwoche durchgeführt, in deren Verlauf wir zum Schicksal eines Geithainer Euthanasie-Opfers recherchiert und ein Zeitzeuginnengespräch sowie eine Stolpersteinverlegung geplant und vorbereitet haben. Dies sind übliche Schritte unserer Jugendprojekte, die wir mit Schülerinnen und Schülern an unterschiedlichen Schulen in Leipzig und im Leipziger Land initiieren und begleiten. Das besondere Format der Projektwoche ermöglichte einen Besuch des Radiosenders „Mephisto 97.6“ der Leipziger Universität und somit eine Dokumentation unseres Projektes, über die wir uns sehr freuen.

Die Reporterinnen von Mephisto haben nicht nur mit uns, sondern auch mit einem Lehrer der Schule und einigen Schülern und Schülerinnen über das Projekt, die dahinterstehende Motivation und die Ziele unserer erinnerungskulturellen Arbeit mit Jugendlichen gesprochen und geben dadurch in ihrer Reportage einen guten ersten Einblick in unsere Arbeit mit Jugendlichen.

Wer Interesse an unseren Jugendprojekten und den Eindrücken der SchülerInnen hat, ist herzlich dazu eingeladen, in die Reportage von Mephisto 97.6 hinein zu hören.

Reportage über die historisch-politische Bildungsarbeit des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Weitere Infos zum Projekt in Geithain finden sich ebenfalls auf unserer Homepage unter „Jugendprojekte 2020“.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 28.01.2020, 9:01 Uhr

GEDANKEN ZUM 75. JAHRESTAG DER BEFREIUNG VON AUSCHWITZ

Am gestrigen Tag, dem 27. Januar 2020, lag die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau genau 75 Jahre zurück. Wir haben diesen wichtigen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust bewusst begangen, uns gemeinsam mit vielen anderen Menschen weltweit an die vielen Schicksale erinnert und wollen auch zukünftig die Wichtigkeit des Gedenkens an andere Menschen aktiv weitertragen. Der diesjährige Holocaust-Gedenktag leiteet für uns ein erinnerungskulturelles Projekt ein, welches wir nun gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Internationalen Gymnasiums in Geithain durchführen werden, um einem Opfer der NS-Euthanasie seinen Namen und seine Geschichte zurückzugeben. Die praktische Arbeit mit Jugendlichen ist für uns jedes Mal wieder eine besondere – hier können wir aktiv erinnern, Geschichte mehr als nur Worte sein lassen und unseren Teil dazu beigetragen, dass sich auch in den kommenden Jahren Menschen erinnern werden. Indem wir Stolpersteine in die Gehwege setzen, wollen wir dafür sorgen, dass wir auch mit dem Fortschreiten der Jahre die vielen Opfer der im Nationalsozialismus begangenen Verbrechen nicht vergessen.

Und auch wenn 75 Jahre uns manchmal weit entfernt vorkommen mögen – wir dürfen den Bezug zu unserer Vergangenheit niemals verlieren, ganz gleich, wie viel Zeit auch vergehen mag. Wir müssen verantwortungsvoll und aufmerksam mit ihr umgehen und sicherstellen, dass sich die Geschichte niemals wiederholen kann.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 19.12.2019, 12:12 Uhr

LESEREISE DURCH GROßBARDAU, POMßEN UND BRANDIS – ein Rückblick

Im November haben wir gemeinsam mit dem Wissenschaftlichen Büro der Universität Leipzig und dem Team vom Flexiblen Jugendmanagement Landkreis Leipzig an drei verschiedenen Terminen zum gemeinsamen Austausch über Jugendliteratur eingeladen. Der Austausch über die liebsten literarischen Werke sollte dabei vor allem Senioren und Jugendliche zum „Endlich Miteinander Reden“ einladen und dazu motivieren, Menschen aus den eigenen Lieblingsbüchern vorzulesen, mit denen dies sonst im Alltag höchstwahrscheinlich eher selten stattfindet.

Unser Interesse lag aber nicht nur darin, Menschen zum Gespräch miteinander zu motivieren. Wir wollten überdies herausfinden, ob es nicht doch viel mehr Ähnlichkeiten zwischen damaliger und heutiger Jugendliteratur gibt, als man im ersten Moment vielleicht annehmen würde.

Welche thematischen Überschneidungen lassen sich finden?
Welche Bücher bewegten Jugendliche damals, welche Bücher ziehen sie heute in ihren Bann?

Im Anschluss an eine öffentliche Lesung der mitgebrachten Werke wurde an allen drei Abenden zum einen über die Bücher, zum anderen aber auch über ganz persönliche Erfahrungen gesprochen. Auch wurde rege über unterschiedliche mit den verschiedenen Lebenssituationen verbundene politische und geschichtliche Aspekte diskutiert, die die eigene Wahrnehmung von Literatur in der Jugend, ihren Erwerb und ihre Lektüre beeinflusst haben.

     

Obwohl wir uns bei der Ausarbeitung der Lesereise natürlich erhofft haben, dass das Konzept der Lesereise das Interesse bei den Jugendlichen und den Senioren der Umgebung wecken würde, können wir doch ehrlich sagen, dass alle drei Veranstaltungen unerwartet viel Anklang fanden – allein in Brandis kamen zum gemeinsamen Leseabend an die 60 Leute. Es wurde uns bereits von den Teilnehmer*innen zurückgemeldet, dass das ungewöhnliche Format der Lesereise als besonders wahrgenommen wurde und für viel Gesprächsstoff gesorgt hat.

Da es heutzutage eher selten ist, dass Menschen aus so unterschiedlichen Gruppen, insbesondere aus derart unterschiedlichen Altersgruppen, auf diese Weise zusammenfinden und das Gespräch über gemeinsame Erfahrungen und Interessensgebiete suchen, freut es uns ganz besonders, dass wir dies im Rahmen unserer Lesereise anregen konnten.

Wir bedanken uns bei allen, die ihre Bücher vorgestellt und anschließend miteinander diskutiert haben. Außerdem bedanken wir uns bei allen Besucher*Innen, dem Wissenschaftlichen Büro der Universität Leipzig, vertreten durch Herrn PD Dr. Nils M. Franke und dem Team vom Flexiblen Jugendmanagement im Landkreis Leipzig.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 16.12.2019, 16:12 Uhr

„Aufarbeitungskulturen in Ost- und Westdeutschland und die Frage des Neonazismus in DDR und BRD“ – Ein Rückblick.

Vergangenen Freitag fand in unseren Räumlichkeiten die diesjährige Abschlussveranstaltung unserer Vortragsreihe „Erinnerungspolitik – hinter, vor und nach dem ‚Eisernen Vorhang‘“ statt.

In unserer letzten Podiumsdiskussion des Jahres griffen wir das Thema „Aufarbeitungskulturen in Ost- und Westdeutschland und die Frage des Neonazismus in DDR und BRD“ auf.

Der Referent des Abends, Dr. Harry Waibel, thematisierte in diesem Zusammenhang vor allem das Scheitern geplanter Entnazifizierungsmaßnahmen. Dr. Waibel erläuterte umfangreich, weshalb er die Entnazifierung in beiden unterschiedlichen Staaten des geteilten Deutschlands als gescheitert bezeichnen würde und leitete so eine angeregte Diskussion mit dem Publikum und Austausch unterschiedlichster Perspektiven ein.

Caroline Müller übernahm die Moderation und führte uns gut durch den Abend.

Wir freuen und bedanken uns, dass trotz der winterlichen Temperaturen noch so viele interessierte Menschen zum Zuhören und Diskutieren vorbeigekommen sind. Des Weiteren hoffen wir, dass wir mit dieser Abschlussveranstaltung auch ein bisschen neugierig auf die Veranstaltungen im neuen Jahr machen konnten, die wir nun zu planen beginnen.

Die Veranstaltung erhielt freundliche Unterstützung vom ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V. – auch hierfür möchten wir uns gerne erneut bedanken.

 

Jugendprojekte
gepostet am: Dienstag, 03.12.2019, 10:12 Uhr

Stolpersteinverlegungen am 29. November – ein Rückblick

Am vergangenen Freitag haben wir gemeinsam mit dem Künstler Gunter Demnig und Schülern und Schülerinnen aus Schkeuditz, Liebertwolkwitz und Leipzig insgesamt fünf Stolpersteine verlegt. Gerne möchten wir in einem kleinen Rückblick Eindrücke dieses erfolgreichen Tages teilen.

Begonnen hat der Tag um 9.00 Uhr mit der Verlegung der ersten Stolpersteine für Opfer der NS-Euthanasie in Schkeuditz. Wir verlegten Gedenksteine für Charlotte Rohde, Georg Fritzsche und Ernst Hennig. Trotz der frühen Uhrzeit fanden sich viele Besucher*Innen vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer der NS-Euthanasie ein, um mit uns gemeinsam den Schicksalen zu gedenken. Begleitet wurden die Verlegungen durch ein von den Schüler*innen des Schkeuditzer Gymnasiums eigens gestaltetes kulturelles Rahmenprogramm und das Verlesen der Biografien. Auch der Oberbürgermeister von Schkeuditz erschien bei den Verlegungen und hielt eine bewegende Rede, in der er vor allem auch die Wichtigkeit der gedenkkulturellen Arbeit in der heutigen Zeit betonte.

      

Wir bedanken uns bei den Schüler*innen für die ausgiebige Recherche, die Spendensammlung, durch die die Verlegungen erst möglich wurden, sowie für die Ausarbeitung des kulturellen Rahmenprogramms. Des Weiteren gilt unser Dank dem Oberbürgermeister Herrn Bergner und allen Bürger*innen, die durch Spenden das Projekt unterstützt und/oder an den Verlegungen teilgenommen haben. Zu guter Letzt möchten wir dem Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ für die Unterstützung und Förderung des Projektes unseren Dank aussprechen.

Im Anschluss an die Verlegungen in Schkeuditz fand die Stolpersteinverlegung in Störmthal statt. Um 11:30 Uhr verlegten wir hier den Gedenkstein für Heinz Geidel, der ebenfalls ein Opfer der NS-Euthanasie war. Mit der Verlegung des ersten Stolpersteins in Störmthal fand ein Projekt der Schüler*Innen der Geschwister-Scholl-Schule Liebertwolkwitz seinen Abschluss. Die ebenfalls durch ein von den Schüler*innen eigens ausgearbeitetes kulturelles Rahmenprogramm begleitete Verlegung war gut besucht – ca. 60 Personen nahmen teil und gedachten gemeinsam mit uns dem Schicksal von Heinz Geidel, dessen Biografie ebenfalls von den Schüler*innen vorgetragen wurde. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Teilnehmer*innen für das Kommen und die kräftige Unterstützung bedanken. Auch gilt unser Dank der Holger-Koppe-Stiftung, die dieses Stolpersteinprojekt unterstützt und gefördert hat.

     

Um 14.15 Uhr verlegten wir den letzten Stolperstein des Tages in Leipzig vor der Sporthalle in der Brüderstraße, ehemalige Turnerstraße. Durch die Verlegung des insgesamt fünften Steines für einen Menschen, der nach § 175 verfolgt wurde, erinnerten wir gemeinsam mit ca. 80 Besucher*innen an das Schicksal von Werner Kähler, einem homosexuellen Verfolgten, der einst in der Turnerstraße 9 gelebt hatte. Das Projekt wurde von 15 Schüler*innen der Klassen 7-10 des hiesigen Reclamgymnasiums durchgeführt, die als Mitglieder der ersten queeren Schüler*innen-AG („LGBTQ+ & Allies“) in Sachsen so nicht nur einen wichtigen Beitrag zur deutschen Erinnerungskultur hinsichtlich der Verbrechen des Nationalsozialismus leisteten, sondern sich darüber hinaus deutlich gegen Diskriminierung von homosexuellen oder queeren Menschen positionieren.

Das Projekt rund um das Schicksal von Werner Kähler stellt das erste Projekt dieser Art da, das vom Erich-Zeigner-Haus e.V. betreut wurde. Auch hier möchten wir uns bei allen Schüler*innen, Redner*innen, Besucher*innen und Teilnehmer*innen für die wichtige Arbeit, die Unterstützung und das Interesse bedanken. Besonderer Dank gilt überdies der Projektleiterin Gloria Pfister, die nicht nur bei der Recherchearbeit, sondern auch bei der Spendensammlung und der Gestaltung der Verlegungsveranstaltung unterstützend an der Seite der Schüler*innen-AG stand.

Darüber hinaus danken wir dem Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ für die Förderung und Unterstützung des Projektes.

    

Abschließend gilt all jenen ein ganz besonderer Dank, die durch eine finanzielle Spende die Jugendprojekte in Schkeuditz, Störmthal und Leipzig unterstützt haben. Ohne diese Form der finanziellen Unterstützung wäre keine dieser Verlegungen möglich gewesen.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 28.11.2019, 15:11 Uhr

Solidarität mit dem VVN-BdA Berlin – Finanzamt entzieht rückwirkend den Status der Gemeinnützigkeit

Am vergangenen Freitag wurde die Entscheidung des Berliner Finanzamts bekannt gegeben, dass der Bundesvereinigung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) e.V. der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wurde. Grundlage der Entscheidung ist die Darstellung des bayrischen Verfassungsschutzes, die Landesvereinigung Bayern der VVN-BdA sei „linksextremistisch beeinflusst“.

Der VVN-BdA wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von Überlebenden des Holocaust gegründet und hat seitdem wichtige Erinnerungsarbeit geleistet, Gedenken an die Opfer der NS-Zeit initiiert und sich vor allem dafür eingesetzt, dass die Verbrechen der Nationalsozialisten nicht in Vergessenheit geraten.

Durch eine solche Arbeit leisten Vereine und Verbände wie der VVN-BdA einen wichtigen Beitrag auch mit Blick auf aktuelle politische Entwicklungen. Es sind nicht nur Vorfälle wie der rassistisch und antisemitisch motivierte Anschlag in Halle, sondern vor allem auch das Erstarken der parlamentarischen wie auch außerparlamentarischen Rechten, die zeigen, dass antifaschistisches Engagement und Einsatz gegen rassistisches Gedankengut und Antisemitismus dringend gebraucht werden und ein gemeinnütziges Anliegen in der Gesellschaft darstellen. Die Entscheidung, einer der wichtigsten Organisationen in diesem Bereich den Gemeinnützigkeitsstatus zu entziehen, erschwert diese wichtige Arbeit massiv und wird, sofern sie Bestand hat, weitreichende Konsequenzen haben – insbesondere finanzieller und gesellschaftspolitischer Art.

Als Erich-Zeigner-Haus e.V. erklären wir uns daher solidarisch mit der Bundesvereinigung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) e. V. und sehen in dessen Arbeit einen klaren gemeinnützigen Zweck. Wir hoffen, dass diese Entscheidung der Berliner Finanzverwaltung keinen juristischen Bestand in Zukunft haben wird!

Eine Stellungsnahme des Leipziger VVN-BdA finden Sie unter dem folgenden Link:  http://vvn-bda-leipzig.de/?fbclid=IwAR03VUqPZxoujDiQhRheqFbdsTWhCiJJmVBuePxi5sE_nTjqt1aokUCBQDs

Wer ebenfalls seine Stimme für eine Rücknahme des Gemeinnützigkeits-Entzuges kundtun möchte, kann zudem die dort gelisteten Petitionen mitunterzeichnen.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 08.11.2019, 11:11 Uhr

STOLPERSTEIN IN GROITZSCH DARF NACH ERSTER ABLEHNUNG NUN DOCH VERLEGT WERDEN

Nachdem der Stadtrat in Groitzsch vor wenigen Wochen eine geplante Stolpersteinverlegung zum Gedenken an die Jüdin Anna Reichardt vor ihrem ehemaligen Wohnhaus ablehnte, wurde nun in einer erneuten Stadtratssitzung die Verlegung des Gedenksteines genehmigt.

Diese Neuigkeit freut uns sehr, insbesondere am Morgen des heutigen Tages, an dem wir den Opfern der Reichspogromnacht vom 09.11.1938 gedenken und Mahnwachen an den bereits verlegten Stolpersteinen abhalten wollen.

Die Schüler*innen des Wiprecht-Gymnasiums können ihr Projekt nun fortsetzen und mit der Spendensammlung für den Gedenkstein beginnen, um die Verlegung des Stolpersteins für Anna Reichardt am 27.Februar 2020 umsetzen zu können.

Wir bedanken uns für jede Unterstützung!

Dieses Projekt wird unterstützt von der F.C. Flick Stiftung.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 01.11.2019, 14:11 Uhr

Erste Ablehnung einer Stolpersteinverlegung im Landkreis Leipzig

Seit Jahren kümmert sich unser Verein um die Erinnerungskultur in Leipzig und begleitet u.a.Projekte mit Schüler*innen verschiedener Schulen in und um Leipzig, deren Ziel die Erstellung von Gedenktafeln oder die Verlegung von Stolpersteinen ist. Im Rahmen der sogenannten „Stolperstein-Projekte“ erschließen die Jugendlichen unter wissenschaftlicher Begleitung die Schicksale verfolgter Personen in der NS-Diktatur und arbeiten hierfür mit Originaldokumenten aus dem Staatsarchiv. Die rekonstruierten Biografien dienen dann letztlich der Herstellung von Gedenksteinen, die vor den letzten freiwilligen Wohn- oder Arbeitsorten der Verfolgten in den Boden eingelassen werden, um ihnen zu gedenken und für die Zukunft zu mahnen. Bislang wurden im Landkreis Leipzig stets alle Stolpersteinverlegungen, die wir für derartige Jugendprojekte beantragt haben, genehmigt. Nun kam es jedoch erstmalig zu einer Ablehnung einer Stolpersteinverlegung im Landkreis durch den Stadtrat in Groitzsch.
Unsere klare Position zu diesem Vorfall und die genaueren Umstände dieser Ablehnung hat ein Journalist der Leipziger Volkszeitung am vergangenen Wochenende in einem Artikel zusammengetragen.

Wir bedauern es sehr, dass wir das Stolpersteinprojekt in Groitzsch nach jetzigem Stand nicht beenden können und der Jüdin Anna Reichardt nicht so gedenken dürfen, wie es im Sinne der Stolpersteine angedacht ist. Es ist uns insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen wie auch politischen Entwicklungen ein Anliegen, über einen solchen Vorfall zu informieren. Unser Verein wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass Projekte wie dieses umgesetzt werden können und die Wichtigkeit derartiger gedenkkultureller Arbeit an die Öffentlichkeit getragen wird.

 

Untenstehend finden Sie den Artikel der Leipziger Volkszeitung, den Sie auch über die offizielle Seite der LVZ unter dem folgenden Link nachlesen können: https://www.lvz.de/Region/Borna/Groitzsch-lehnt-Stolperstein-fuer-Juedin-Anna-Reichardt-an-Wohnhaus-ab?fbclid=IwAR2le87PudB7siO8IXNVWzRwrd4UJLEgcpWw0cAQuYQt2431BhPdyzy_wtI


Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 30.10.2019, 13:10 Uhr

NOCH 50 PUTZPATENSCHAFTEN ZU VERGEBEN – GEDENKAKTION „MAHNWACHE UND STOLPERSTEINE PUTZEN“ 2019

In diesem Jahr rufen wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. bereits zum 12. Mal zu unserer Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen auf“, um den Opfern der Reichspogromnacht vom 09. November 1938 zu gedenken und Mahnwachen abzuhalten. Da der 9. November in diesem Jahr auf den Sabbat, einen jüdischen Feiertag, fällt, werden in Leipzig die Gedenkaktionen und das Putzen der Stolpersteine bereits am Tag zuvor stattfinden. So können auch die Mitglieder der Israelitischen Religionsgemeinde daran teilnehmen.

Seit unserem ersten Aufruf haben sich bereits viele Bürgerinnen und Bürger für die Übernahme sogenannter Putz-Patenschaften im Rahmen der Gedenkaktion in Leipzig bereit erklärt und angemeldet. Allerdings werden noch etwa 50 weitere PutzpatInnen benötigt, sodass auch an allen 200 Verlegeorten das Putzen der Steine möglich ist und Mahnwachen abgehalten werden können. Das Stolpersteine Putzen findet am 08. November von 11 Uhr bis 18 Uhr statt.

Wer die Gedenkaktion unterstützen bzw. daran teilnehmen will, ist aufgerufen, sich über das Kontaktformular auf der Homepage unter http://erich-zeigner-haus-ev.de/neunter-november/ zum Putzen eines Stolpersteines anzumelden. Bei der Auswahl der Stolpersteine bitten wir darum, nur freie Stellen auszuwählen, bis alle Stolpersteine mindestens einen Paten oder eine Patin haben. Da wir keine Anmeldungsbestätigungen per E-Mail versenden, möchten wir auf die Liste auf unserer Homepage hinweisen. Wenn die Anmeldung erfolgreich war, findet sich der eigene Name spätestens wenige Tage nach dem Ausfüllen des Kontaktformulars in der Zeile des ausgewählten Stolpersteins. Mögliche Verzögerungen bei der Bearbeitung bitten wir zu entschuldigen. Wenn es zu Schwierigkeiten kommt, können Rückfragen gerne jederzeit per Mail unter der Adresse 9ternovember@erich-zeigner-haus-ev.de an die Projektleitung gestellt werden.

Neben der alljährlichen Putzaktion an den verschiedenen Verlegeorten der Stadt von 11 Uhr bis 18 Uhr wird es am 8. November 2019 überdies eine Auftaktveranstaltung unseres Vereines am Dittrichring 13 um 14.15 Uhr geben. Hier werden der Landesrabbiner Zsolt Balla, Ehrenvorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V. Frank Kimmerle, der Beauftrage für jüdisches Leben in Sachsen Dr. Thomas Feist sowie Schülerinnen und Schüler aus den von unserem Verein betreuten Jugendprojekten in Leipzig reden. Anschließend findet um 15 Uhr die städtische Gedenkveranstaltung mit OBM Burkhard Jung an der Synagogengedenkstätte in der Gottschedstraße statt, bei der auch Friedrich Magirius, Ehrenmitglied des Erich-Zeigner-Haus e.V., eine Rede halten wird.

Wir laden herzlich dazu ein, an den Gedenkaktionen teilzunehmen und bedanken uns bei allen, die sich bereits für die Gedenkaktion und das Stolpersteine Putzen angemeldet haben oder dies noch tun möchten. Über das Teilen unserer Gedenkaktion oder das Weiterleiten unseres Aufrufes zur Übernahme von Putzpatenschaften freuen wir uns sehr.

Henry Lewkowitz                            Caroline Müller                                Carolin Jürgens
Geschäftsführer                              Projektleiterin                                   Projektbegleiterin
Erich-Zeigner-Haus e.V.                 Erich-Zeigner-Haus e.V.                    Erich-Zeigner-Haus e.V.

 

               

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 14.10.2019, 15:10 Uhr

Workshops zum Thema Antisemitismus

Derzeit finden in verschiedenen Schulen Workshops und Weiterbildungen zum Thema Antisemitismus statt. Wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. möchten darauf aufmerksam machen, da in Sachsen eine höhere Präsenz von Rechtsextremist/innen spürbar wahrnehmbar ist. Vor allem seit dem starken Anstieg der Flüchtlingszahlen 2014 entstehen mehr rechtspopulistische, menschenfeindliche Gruppierungen, sowie u.a. antisemitische Ressentiments und rechte Straftaten. Diese Workshopreihe soll sich an Schüler, als auch an Lehrer richten. Im ersten Teil des Workshops soll den Teilnehmern Wissen über das Judentum vermittelt werden, im zweiten Teil soll näher auf die Formen des Antisemitismus (religiös, säkular, biologistisch, nationalsozialistisch, sozialistisch usw.) eingegangen werden.  Natürlich möchten wir nicht nur Theorie vermitteln, sondern auch praktisch arbeiten, deswegen wird in einer Arbeitsphase die Unvereinbarkeit von Antisemitismus mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland herausgearbeitet, argumentativ belegt und in einem Rollenspiel eingeübt. Zum Schluss werden die Teilnehmer den Workshop bewerten, ihre Pro und Kontras einfließen lassen und wir werden eine ausführliche Abschlussdiskussion führen, zudem  wollen wir das die Workshopergebnisse weiter in die normale schulische Arbeit mit einfließen können.  Am Ende des Tages sollen die Schüler und Lehrer mit dem Wissen beziehungsweise der Erkenntnis herausgehen, was Antisemitismus bedeutet, wie wir dagegen argumentativ vorgehen können, wie er heute noch verbreitet ist und welche Auswirkungen dieser im gesellschaftlichen und politischen Sinne hat.

 

Mehr Informationen zu dem Workshop Antisemitismus gibt es hier: Antisemitismus-Prävention und Empowerement

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 04.09.2019, 11:09 Uhr

Kommentar zur sächsischen Landtagswahl

Die Ergebnisse der Landtagswahl stellen uns als Erich-Zeigner-Haus e.V. und viele weitere Akteure aus der Zivilgesellschaft vor neue, große Herausforderungen. Denn diejenigen fühlen sich gestärkt, welche die Verbrechen des Nationalsozialismus relativieren und eine demokratische Erinnerungskultur aushebeln wollen. Dagegen halten wir fest, dass die übergroße Mehrheit der Sachsen einen solchen Weg nicht mitgehen will. Sie wollen demokratische politische Bildung nicht vor eine Wand aus Nationalismus und Rassismus laufen sehen. Sie wollen, dass wir weiter durch unsere erinnerungskulturelle Arbeit an die Opfer erinnern sowie den Mutigen ein Denkmal setzen und damit auch Ihnen in der Gegenwart Mut zur Zivilcourage machen. Deshalb ist für uns das Wahlergebnis ein Ansporn weiter zu machen und intensiver zu arbeiten.

Wir werden künftig ein noch stärkeres Zeichen für Menschlichkeit, Solidarität und Demokratie und gegen Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus und rechtes Gedankengut setzen. Wir werden in unserer Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen weiterhin das Ziel verfolgen, die Gesellschaft gegenüber rechtem Gedankengut argumentativ zu stärken und uns für Weltoffenheit sowie Zivilcourage einsetzen, um so ein demokratisches Miteinander zu fördern. Jetzt umso mehr!

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 18.07.2019, 12:07 Uhr

Ein FSJ-Politik im Erich-Zeigner-Haus e.V.

Bis zum 07.08.2019 kannst Du dich bewerben!

Bereits zum siebten Mal können interessierte Jugendliche bis zum Alter von 27 Jahren einen Freiwilligendienst im Erich-Zeigner-Haus e.V. im Jahr 2019/2020 absolvieren. Unter vielen anderen in Sachsen ist auch der Erich-Zeigner-Haus e.V. Einsatzstelle des FSJ-Politik, Träger ist die Sächsische Jugendstiftung.

Die offizielle Bewerbungsfrist der Sächsischen Jugendstiftung ist schon abgelaufen – wir nehmen als Verein jedoch noch Bewerbungen bis zum 07.08.2019 an. Koordinatorin und Programmleiterin des FSJ-Politik ist Felicitas Koch von der Sächsischen Jugendstiftung. Daher schickt bitte eure Bewerbungen per Mail an Frau Koch: fkoch@saechsische-jugendstiftung.de. Diese werden dann an uns weitergeleitet.

Die Bewerbungsgespräche werden im Juli/August in unseren Vereinsräumen in Leipzig-Plagwitz stattfinden. Der/ die Freiwillige beginnt das FSJ dann am 01.09.2019 und absolviert dieses bis zum 31.08.2020. Bei weiteren Fragen rund um das FSJ-Politik wendet euch entweder direkt an Felicitas Koch oder telefonisch bzw. per Mail bei uns.

Detailliertere Infos zum FSJ-Politik findet ihr entweder direkt auf unserer Homepage unter Politische Arbeit / Ein FSJ-Politik im Erich-Zeigner-Haus e.V. oder auf der Seite der Sächsischen Jugendstiftung.

Wir freuen uns auf euch!

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 01.07.2019, 10:07 Uhr

Workshop und Konzert zu „Verfemter Musik“ im Rahmen der Jüdischen Woche 2019 in Leipzig

Erneut fand die Jüdische Woche in Leipzig statt – in diesem Jahr lautete das Motto „L’dor v’dor – Von Generation zu Generation“. Neben den vielen Angeboten im Programm der diesjährigen Jüdischen Woche – von Konzerten, Lesungen und Filmen, Theater und Tanz bishin zu Zeitzeugengesprächen und Vorträgen, fand erstmalig auch im Erich-Zeigner-Haus eine Veranstaltung im Rahmen der Woche statt.

Am Freitag, den 28.06., luden wir ab 18.00 Uhr zum öffentlichen Konzert „Verfemte Musik“ zusammen mit den beiden Künstlerinnen Cornelia Walther und Vanessa Bosch, die gemeinsam als „DuoWaltherBosch“ auftreten. Im eindrucksvollen Konzert, zu dem sich etwa 30 interessierte Gäste im historischen Musikzimmer Erich Zeigners einfanden, spielten Vanessa Bosch und Cornelia Walther ein vielfältig zusammengestelltes Programm verfemter Musik. Zwischen den einzelnen Stücken informierten sie das Publikum außerdem über historische Hintergründe und das Leben betroffener Künstler*innen

Noch vor dem Konzert hielten die beiden Musikerinnen einen Workshop vor Schüler*innen des Schillergymnasiums – ebenso zum Thema „Verfemte Musik“. Das Workshopkonzept zeichnet sich durch eingebaute Stücke verfemter Musik aus, welche den Teilnehmer*innen des Workshops vorgespielt werden. Im 90-minütigen Workshop von 16.00 Uhr bis 17.30 Uhr lernten die Schüler*innen somit einige ausgewählte Werke jüdischer Musiker*innen kennen, die in der NS-Zeit verboten waren. Zudem wurden sie in die Thematik und Hintergründe der „Verfemten Musik“ eingeführt und arbeiteten in Gruppen zu drei Schwerpunkten: Komponist*innen im Exil/Arten der Emigration, Lebensumstände von jüdischen Musikschaffenden im Konzentrationslager sowie zu den Schicksalen zweier Überlebender – Coco Schumann und Esther Bejarano.

 

Nach einer erfolgreichen ersten Veranstaltung blicken wir mit Zuversicht auf eine kommende Zusammenarbeit mit dem Ariowitsch Haus und der Jüdischen Woche Leipzig. Wir danken insbesondere dem DuoWaltherBosch, aber auch der Jüdischen Woche Leipzig, im Rahmen derer das Konzert stattfinden konnte.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 14.06.2019, 12:06 Uhr

Abschluss der Veranstaltungsreihe „Sinti und Roma – Lebenswirklichkeiten“ am 12.06. im Erich-Zeigner-Haus

Ein abschließender Bericht von Organisatorin Gloria Pfister 

Als eigenes Projekt im Rahmen meines Freiwilligendienstes entschloss ich mich, eine Veranstaltungsreihe zur Geschichte und über verschiedene gesellschaftspolitischen Themen, die Sinti und Roma auf lokaler- bundes- und europäischer Ebene betreffen, umzusetzen. In meinen einleitenden Worten der Einzelveranstaltungen im April, Mail und Juni machte ich meinen Beweggrund zur Konzeption dieses Projektes immer wieder deutlich: Mein eigenes Unwissen insbesondere über die Verfolgung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus sowie den Porajmos und weiterhin die Erkenntnis, dass es sehr vielen Menschen genauso geht. Um das zu ändern, sollte die Vortragsreihe einen Raum für externe ReferentInnen bieten, sich zu verschiedenen Themenkomplexen zu äußern.

So umfasste die Reihe folgende Einzelveranstaltungen:

10.04. 19.00 bis 21.00 Uhr, Vortrag: Das Leben der Sinti und Roma im Nationalsozialismus und danach (ReferentInnen: Jana Müller vom AJZ Dessau und Gjulner Sejdi vom Verein Romano Sumnal)

15.05. 19.00 bis 21.00 Uhr, Vortrag: Das Problem „Antiziganismus“ und das Beispiel antiziganistischer Kinderliteratur

12.06. 19.00 bis 21.00 Uhr, Gespräch: Die gesellschaftspolitische Lage von Sinti und Roma in Deutschland und Europa  (Referentinnen: Petra Cagalj Sejdi vom Verein Romano Sumnal und Anja Reuss vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma)

Im Mai referierte ich selbst zu dem gesellschaftlichen Phänomen „Antiziganismus“ und seine Strukturen in der Kinder- und Jugendliteratur. Die Auseinandersetzung mit dem Thema machte deutlich, dass Antiziganismus bzw. Antiromaismus eine sehr komplexe Problematik ist, die es vollumfänglich zu verstehen gilt, um seine Auswirkungen bestmöglich zu erfassen und zu bekämpfen. Besonders die Diskussion mit dem Publikum im Anschluss an den Vortrag zeigte, wie sehr der Begriff „Antiziganismus“ aktuell in der Diskussion steht und dass, so meine Ansicht, eine eigene Reflexion zu Begriffen, die verschiedene Rassismen zu erklären versucht, so auch der Begriff „Antiziganismus“, aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und stets im Bezug auf eigene Handlungen zu reflektieren ist.

Ein Teil der Reihe waren auch die Vernissage und Finissage der Ausstellung „Auf dem Dienstwege…“, passend zum Beginn und zum Ende der Reihe, die an denselben Tagen der Auftakt- und Abschlussveranstaltung im April und Juni stattfanden. Die Ausstellung zeigt Dokumente zur Erfassung, Ausgrenzung und Deportation der Leipziger Sinti und Roma im Nationalsozialismus. Vom 10.04. bis zum 12.06. war sie außerdem wöchentlich am Mittwoch für BesucherInnen zugänglich.

Die abschließende Finissage der Ausstellung sowie die Gesprächsveranstaltung am 12.06. konnten einen würdigen Abschluss der Reihe erreichen. Besonders im Vordergrund stand im Gespäch mit Anja Reuss und Petra Sejdi das Thema Antiziganismus/Antiromaismus sowie der Umgang und die Bekämpfung auf Bundes-, lokaler und kommunaler Ebene. Die Referentinnen gaben Einblicke in konkrete Alltagssituationen des Antiromaismus, aktuelle Anträge und Beschlüsse, die sich gegen Antiziganismus richten oder Roma betreffen und thematisierten auch die Aufarbeitung der Geschichte der Sinti und Roma im Nationalsozialismus. Im Anschluss an die Gesprächsrunde wurde die Diskussion mit dem Publikum eröffnet, das hohes Interesse und Gesprächsbereitschaft der BesucherInnen zeigte. Rund 30 Interessierte fanden sich an dem Abend zur Gesprächsveranstaltung ein.

Wir danken an erster Stelle den ReferentInnen, die die Einzelveranstaltungen mit ihrer Expertise bereichern konnten. Insbesondere danken wir außerdem Romano Sumnal e.V. für die inhaltliche Bereicherung in der Planung und Umsetzung der Reihe sowie den weiteren Kooperationspartnern – dem AJZ Dessau und dem VVN-Bda Leipzig e.V. – für die Unterstützung der Reihe. Natürlich wollen wir uns ebenso bei allen BesucherInnen bedanken, die sich zu den verschiedenen Veranstaltungen im Rahmen der Reihe im Erich-Zeigner-Haus eingefunden haben.

Sowohl das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V. als auch, so mein Eindruck, die BesucherInnen konnten sensibilisiert werden insbesondere für die Verfolgung von Roma im Nationalsozialismus und die Wichtigkeit dessen Aufarbeitung, als auch für aktuellen Antiromaismus.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 08.04.2019, 12:04 Uhr

Das Gespräch mit Eva Umlauf im NAUMANNs

Die Veranstaltung mit der Zeitzeugin Dr. Eva Umlauf am 05.04. von 18.00 bis 20.00 Uhr im NAUMANNs, Felsenkeller Leipzig, stellte einen ganz besonderen Abend dar. Dr. Umlauf sprach vor rund 250 Besucher*innen über ihre Erinnerungen – mit 2 Jahren war sie mit ihrer Familie in das KZ Auschwitz gekommen. 2016 veröffentlichte sie ihre Publikation „Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen: Erinnerungen“  und schildert darin autobiographisch ihre Erlebnisse. In dem Gespräch mit Dr. Brigitta Triebel, die durch das Gespräch führte, fand ein Dialog zwischen ihr und Eva Umlauf statt. Es wurden  Passagen aus dem Buch vorgelesen und Fragen aus dem Publikum gestellt.

Das Zeitzeugengespräch stellte die meistbesuchte Veranstaltung in der Geschichte des Erich-Zeigner-Haus e.V. dar. Den 05.04, an dem gleichzeitig eine Gedenkveranstaltung zum 70. Todestag Erich Zeigners stattfand, konnten wir als einen besonders würdigen Auftakt der diesjährigen Veranstaltungsreihe des Vereines, „Erinnerungspolitik hinter, vor und nach dem Eisernen Vorhang“, verzeichnen. Die Erlebnisse, die Dr. Eva Umlauf schilderte, machten die Wichtigkeit des Erinnerns und die Aufarbeitung des Nationalsozialismus deutlich und zeigten uns und dem Publikum, dass dieses Erinnern vor allem in Zeiten des Aufwindes von menschenfeindlichen Ansichten in Deutschland und anderen Ländern zentral ist.

Der Saal im NAUMANNs mit 250 Besucher*innen war gefüllt mit vielen verschiedenen Menschen, die Eva Umlaufs Worte hören wollten – Schülerinnen und Schüler, Lehrer*innen, Politiker*innen und die Leipziger Zivilgesellschaft fanden sich an diesem Abend zusammen. Wegen des großen Andrangs fanden viele Menschen keinen Platz mehr. Leider reichte der Raum im NAUMANNs nicht für alle aus und es tut uns sehr leid, dass viele, die gerne dabei gewesen wären, keinen Platz mehr im Saal fanden. Dennoch freuten wir uns umso mehr, dass so viele Menschen die Veranstaltung miterleben durften.

Durch das Gespräch mit Brigitta Triebel und die Lesung einzelner Stellen aus ihrem Buch gab Eva Umlauf dem Publikum Eindrücke in zentrale Etappen ihres Lebens als Kleinkind: geboren in dem Arbeitslager für Jüd*innen Novaky im Dezember 1942 kam die Familie 1944 nach Auschwitz. Drei Tage vor ihrer Ankunft wurden die Gaskammern abgebaut, wodurch die Familie überleben konnte. Eva Umlauf schilderte eindrücklich, was in Auschwitz passierte; die Trennung des Vaters von Mutter und Kind nach ihrer Ankunft, die Tätowierung der Häftlingsnummern, den schlechten eigenen gesundheitlichen Zustand. Durch Recherchen zu ihrer Familie fand Eva Umlauf das Schicksal ihres Vaters im Nachhinein heraus, der zunächst an einem der sogenannten „Todesmärsche“ teilnehmen musste und später an einer Blutvergiftung verstarb.

Die Erlebnisse während des Krieges beeinflussten Eva Umlauf auch im Nachgang. Ihr Leben nach 1945 schilderte sie in der Veranstaltung ebenso. Geprägt von neuen Problemen aufgrund der Nachkriegszeit und des persönlichen Lebens machte sie deutlich, wie sehr die Zeit im Konzentrationslager Auschwitz ihren späteren Werdegang bis in die Gegenwart beeinflusst.

Abschließend hatten die Zuhörenden die Möglichkeit, auf die Bühne zu kommen und eigene Fragen an Eva Umlauf zu stellen. „Die abschließenden Fragen der Zuhörer*innen bauen die gedankliche Brücke ins Heute. In die Gegenwart mit zunehmendem Fremden- und antisemitischen Hass. Sie habe Gutes und weniger Gutes erlebt, wenn sie in der Öffentlichkeit ihrer Vergangenheit begegnete, sagt sie. Von der Frage, ob sie „nicht zu alt für Tattoos“ sei bis hin zu dem nachdenklichen jungen Mann, der sich dafür entschuldigte „was meine Vorfahren Ihnen angetan haben“, schrieb die Leipziger Internetzeitung am 06. April.

Man merkte den Menschen an, wie sie Mitgefühl für Eva Umlauf zeigten und von ihrem Schicksal berührt waren. Die vielen Fragen aus dem Publikum zeigten die Bereitschaft an einer kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen  Geschichte und das Interesse an Eva Umlaufs Leben. Die Veranstaltung zeigte außerdem, dass gegen heutigen Antisemitismus und andere menschenfeindliche und rassistische Einstellungen  gekämpft werden sollte und, wie Henry Lewkowitz abschließend sagte „verhindert werden muss, dass sich der Nationalsozialismus nicht wiederholt“.

Nach dem Gespräch hatten die Besucher*innen die Möglichkeit, das Buch „Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen: Erinnerungen“  von Eva Umlauf zu erwerben und signieren zu lassen. Alle Exemplare waren nach etwa einer halben Stunde ausverkauft.

Wir zeigen uns im Nachgang dankbar für diese gelungene Veranstaltung und verbleiben vor allem für Frau Umlaufs Bereitschaft, an diesem Abend über ihre Erinnerungen zu sprechen, in Dank. Auch für Brigitta Triebels Mitwirkung als Gesprächsführende, die sehr einfühlsam und zugleich professionell den Dialog mit Eva Umlauf führte, sind wir dankbar. Weiterhin möchten wir den vielen interessierten Besucher*innen danken, die mit viel Einfühlsamkeit und Respekt am Abend beteiligt waren. Ein großes Dankeschön gilt außerdem unseren Kooperationspartnern: dem VVN-BdA Leipzig und dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig, insbesondere Dr. Nils Franke. Wir sind sehr froh, Organisatoren des Abends gewesen zu sein.

Zuletzt danken wir der L-IZ für die Fotos, den ausführlichen Bericht und die Videoaufnahme des Gespräches. Der Text und der Film vom Abend sind unter diesem Link zu finden: https://www.l-iz.de/Topposts/2019/04/%E2%80%9ESind-so-kleine-Haende%E2%80%9C-Lesung-und-Diskussion-mit-Dr-Eva-Umlauf-die-als-3jaehriges-Kind-die-Hoelle-in-Auschwitz-ueberlebte-268486

 

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gepostet am: Dienstag, 26.03.2019, 9:03 Uhr

Einblicke in die Buchmesse 2019

Erneut ist die Leipziger Buchmesse vorüber. Neben vielen Akteur*innen deutschlandweit beteiligten auch wir uns an der Messe: am Netzwerk „Leipzig liest weltoffen“ sowie am Lesefest „Leipzig liest“. Nun möchten wir rückblickend unsere Eindrücke von der diesjährigen Leipziger Buchmesse schildern.

Neben zweier Lesungen in den Vereinsräumen war der Erich-Zeigner-Haus e.V. von Beginn an in die Planungen des Netzwerkes „Leipzig liest weltoffen“ eingebunden und unterstützte dessen Veranstaltungen. So waren wir an der Kundgebung „Keinen Regalmeter für Faschismus“, die 18.00 Uhr im Zuge der feierlichen Messeeröffnung stattfand, beteiligt, zu der zeitgleich auch die Fotoaktion #büchermeer stattfand.

Ab Donnerstag befand sich ein Stand von Leipzig liest weltoffen in der Halle 2 auf der Buchmesse. Messebesucher*innen hatten dort die Gelegenheit, in den Austausch zu kommen, sich über aktuelle und zukünftige politische Aktionen verschiedener Vereine und Initiativen in Leipzig zu informieren und Publikationen zu erwerben. Am Stand waren außerdem täglich Veranstaltungen zu sehen, wie Lesungen, Vorträge oder Diskussionen. Außerdem fand jeden Tag von 14 bis 15 Uhr eine größere Veranstaltung im Sachbuchforum in Halle 5 statt, die ebenfalls von dem Netzwerk veranstaltet wurde.

Neben der Beteiligung am Stand wirkte Henry Lewkowitz, geschäftsführender 2. Vorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V, an drei Veranstaltungen im Sachbuchforum mit.

Am Freitag sprachen und diskutierten er und Dr. Nils Franke vom Wissenschaftlichen Büro Leipzig bei der Veranstaltung „Die „Rechten“ beim Wort nehmen“ von 14 bis 15 Uhr über die Konsequenzen aktueller rechtspopulistischer Aussagen für die Zukunft der Demokratie.

Am Samstag von 14:30 bis 15:00 Uhr stellte Nils Franke Argumentationshilfen gegen Rechte Ökologie basierend auf seiner veröffentlichten Broschüre „Naturschutz gegen Rechtsextremismus“. Die Moderation übernahm H. Lewkowitz.

Schließlich fand am Sonntag von 15 bis 16 Uhr die Diskussion „Lehrer unter Druck?“ statt. Die Diskutierenden Jens-Uwe Jopp, Henry Lewkowitz, Irena Rudolph-Kokot und Robert Doschütz (L-IZ) sprachen über die Schule als Raum für demokratische Bildung in Zeiten des Lehrer*innenprangers.

Parallel zu den Veranstaltungen auf dem Messegelände fanden zum Lesefest „Leipzig liest“ auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Programmpunkte in vielen Orten Leipzigs statt. Auch im Erich-Zeigner-Haus fanden zwei Lesungen statt: Am Freitag, den 22.03. lasen die Autorinnen Heike Thissen und Eva-Maria Bast aus ihrem Buch „Leipziger Geheimnisse“, am Samstag, den 23.03., sprach Robert Langer über seine Forschungsarbeit zu NS-Raubgutforschung an der Stadtbibliothek Bautzen und las Passagen aus seiner Publikation „Die Wege der geraubten Bücher“. Henry Lewkowitz und Gloria Pfister vom Erich-Zeigner-Haus e.V. moderierten am Freitag und Samstag.

Wir haben uns erneut sehr gefreut, erneut an der Buchmesse teilgenommen zu haben und freuen uns über das Interesse der Besucher*innen für beide Lesungen im Erich-Zeigner-Haus. Ein besonderer Dank gilt dem Netzwerk Leipzig liest weltoffen mit all seinen Mitwirkenden. Wir sind froh, dass auch wir am Projekt teilhaben konnten und wollen die sehr gute Organisation und Planung des Standes betonen.

Bis zur nächsten Buchmesse in Leipzig im Jahr 2020!

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 14.03.2019, 10:03 Uhr

Das Netzwerk „Leipzig liest weltoffen“ zur Leipziger Buchmesse 2019

Auch wir beteiligen uns und rufen zur Unterstützung des Bündnisses auf

Anlässlich zur Leipziger Buchmesse, die vom 21. bis 24. März stattfindet, hat sich auf das Wirken des Aktionsnetzwerkes Leipzig nimmt Platz ein Bündnis mit dem Namen „Leipzig liest weltoffen“ gegründet. Dieses, bestehend aus Leipziger Akteuren wie Say it loud, Courage zeigen e.V. oder Lauter Leise e.V., organisiert auf der Messe einen Stand mit einem vielfältigen Programm von und für die Leipziger Zivilgesellschaft.

Das Netzwerk hat es sich zur Aufgabe gesetzt, auf der Messe eine Gegenposition zu den Verlagen, die menschenfeindliche und antidemokratische Inhalte auf die Buchmesse nach außen tragen, darzustellen. Der Stand mit einem Programm aus Lesungen, Vorträgen und Diskussionen, soll einerseits Interessierte zu vielfältigen Themen informieren, andererseits ein Ort für Anknüpfungspunkte für jene sein, die sich genauso gegen rassistische oder andere feindliche Positionen auf der Buchmesse einsetzen wollen. So bildet beispielsweise auch das Offene Forum, was täglich 13 Uhr stattfindet, einen Raum für Gespräche, Vernetzungen oder Projektvorstellungen. Das komplette Programm, organisiert vom Lauter Leise e.V., ist auf dessen Homepage zu finden: http://www.lauter-leise.de/leipzig-liest-weltoffen.html

Auf der Messe lassen sich mehrere Verlage (u.a. compact, Europa Terra Nostra,  Ahriman Verlag) zählen, die auf unterschiedliche Weise menschenfeindliche Positionen, also zum Beispiel rassistische und nationalistische Denkweisen, vertreten und diese an Besucher*innen der Messe breit nach außen tragen können. Die Dokumentation unter diesem Link verschafft einen guten Überblick: http://bkramer.blogsport.eu/2018/06/26/ahriman-verlag/

Nun hat „Leipzig liest weltoffen“ mehrere weitere Aktionen neben dem Stand und dessen Programm organisiert:

-Kundgebung zum Messeauftakt am Mittwoch, den 20.03. 18.00 Uhr am Augustusplatz: „Keinen Regalmeter für Faschismus“

https://www.facebook.com/events/2177436815647344/

– Fotoaktion: „Büchermeer zur Buchmesse“ am Mittwoch, den 20.03. 18:30 bis 19:00 Uhr am Augustusplatz

#büchermeer2019

https://www.facebook.com/events/2185371741776200/

-Diskussion im Institut für Zukunft: „Der Alltag im unruhigen Hinterland – Ein- und Ausblicke im Wahljahr 2019“ am Samstag, den 23.03. von 19 bis 21 Uhr

https://www.facebook.com/events/2278353712420276/

Alle, die die Buchmesse in diesem Jahr besuchen werden, laden wir herzlich dazu ein, am Programm des Netzwerkes an dem Stand A304 in Halle 2 teilzunehmen, mit anderen in den Austausch zu kommen, sich Infomaterialien zu besorgen oder am offenen Forum selbst aktiv zu werden. Außerdem rufen wir dazu auf, an der Kundgebung und der Fotoaktion „Büchermeer“ teilzunehmen, um ein Zeichen gegen Nationalismus und Rassismus zu setzen!

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 04.09.2018, 13:09 Uhr

Treffen des „Aufruf 2019“ im Ariowitsch-Haus

Unsere Teilnahme am Treffen des „Aufruf 2019“

Am Abend des 22.10.2018 fanden wir uns unter fast 200 eingeladenen Organisationen und interessierten Leipziger BürgerInnen beim ersten Treffen des „Aufruf 2019“ im Ariowitsch-Haus ein. Die Initiative wurde gegründet, um zusammen für ein weltoffenes Leipzig, ein demokratisches Sachsen und ein geeintes Europa zu stehen. Auch wir, der Erich-Zeigner-Haus e.V., unterstützt natürlich die Initiative. Wir wollen mit unserer Teilnahme und unserer Arbeit die Demokratie, den gesellschaftlichen Zusammenhalt, Integration und politische Bildung neben anderen Aspekten stärken und Lösungen beitragen. Neben Redebeiträgen des Oberbürgermeisters Burkhard Jung oder von Gisela Kallenbach, Vorsitzende des Vereins Synagoge und Begegnungszentrum Leipzig, konnten sich alle Anwesenden über eine Stunde mit eigenen Vorschlägen in die Diskussionsrunde einbringen und damit das Konzept des „Aufruf 2019“ mit beeinflussen. Wir freuen uns auf die Teilhabe an weiteren Treffen und rufen gern zur breiten Unterstützung der Initiative „Aufruf 2019“ auf.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 04.09.2018, 12:09 Uhr

Die Universität Leipzig im Nationalsozialismus

Der Bildungstag „Die UL im Nationalsozialismus“ am 13.10. von 10-16 Uhr im Erich-Zeigner-Haus

Im Rahmen der sogenannten „kritischen Einführungswochen“ führt die Universität Leipzig mit dem Start des neuen Wintersemesters für mehrere Wochen lang jedes Jahr interessante und kostenfreie Bildungsveranstaltungen für Studierende oder Interessierte durch, um über grundlegende Probleme und Thematiken aufzuklären. Auch das Erich-Zeigner-Haus wurde dieses Jahr in die Einführungswochen mit eingebunden – am Samstag, den 13.10.2018, fand von 10 bis 16 Uhr in der Zschocherschen Straße 21 ein Bildungstag zum Thema „Die Universität Leipzig im Nationalsozialismus – Aufarbeitung, Gedenken, Politik“ statt. Am Vormittag gab es zwei Inputvorträge, einen von Henry Lewkowitz, Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e.V. zur Erinnerungskultur in Leipzig und ihrer aktuellen politischen Bedeutung, und den zweiten von der Studentenschaft zum Thema „Die Universität Leipzig im NS“ mit den inhaltlichen Strängen historische Einordnung, Studentenschaft und Professorenschaft. Am Nachmittag fand eine Exkursion zu verschiedenen Stolpersteinen in Lindenau statt, geleitet von Caroline Müller, freie Mitarbeiterin im Erich-Zeigner-Haus. Dabei wurden einzelne Schicksale im Zusammenhang mit dem historischen Kontext betrachtet. Außerdem klärte Henry Lewkowitz mit einem weiteren Vortrag zu dem Euthanasieprogramm in Sachsen und Leipzig auf. Dabei wurde auch die NS-Euthanasie in Sachsen sowie die NS-Euthanasie in Verbindung mit der Medizinischen Fakultät Leipzig thematisiert. Etwa 30 Interessierte fanden sich an diesem Samstag im Erich-Zeigner-Haus ein, hörten den Beiträgen zu oder brachten sich selber in Form von kritischen Fragen ein. Wir fanden, es war eine äußerst gelungene und lehrreiche Veranstaltung und bedanken uns beim Studentenrat für die gute Organisation des Bildungstages und bei allen Personen, die an diesem Tag anwesend waren.

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gepostet am: Donnerstag, 30.08.2018, 15:08 Uhr

Bürgerfest des Bundespräsidenten

Wir waren zu Gast im Schloss Bellevue

„Bitte lassen sie uns heute deutlich zeigen: Gegen grundlose Wut, gegen Demokratieverachtung wollen wir zusammenstehen!“ – mit diesen Worten leitete der Bundespräsident Frank Walther Steinmeier am Freitagnachmittag das Bürgerfest in seinem Schlossgarten ein, zu dem über 4000 Ehrenamtliche als Dank für ihr Engagement eingeladen waren.

Auch zwei Mitglieder des Erich-Zeigner-Hauses, Geschäftsführer Henry Lewkowitz und Ehrenvorsitzender des Vereins, Frank Kimmerle, hatten die Ehre, teilzunehmen. Der Bundespräsident machte den Anwesenden in seiner Rede deutlich, dass die ehrenamtliche und zivilgesellschaftliche Arbeit für eine Demokratie unabdingbar ist und bedankte sich mehrfach. Es war uns eine große Freude, unter den vielen anderen Engagierten eine solche Anerkennung für unsere Arbeit zu erhalten und uns ein Beweis dafür, dass unsere Arbeit von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung  ist.
Wir haben uns sehr über die Einladung zum Bürgerfest gefreut und es genossen, in Form des Festes vom Bundespräsidenten persönlich ein „Dankeschön“ zu erhalten sowie ins Gespräch mit anderen engagierten Menschen zu kommen.

 

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gepostet am: Dienstag, 03.07.2018, 13:07 Uhr

Gedenktafel für den jüdischen Fußballclub SK Bar Kochba eingeweiht

Am Freitag, den 29. Juni wurde die Gedenktafel in der Elsterstraße 7 eingeweiht

Neben der Ankündigung im Vorfeld der Gedenktafeleinweihung am erschien auch gestern noch ein Artikel in der Leipziger Volkszeitung. Wir sind sehr dankbar, dass durch diese Gedenktafel es uns gelingt, die Erinnerung an den jüdischen Leipziger Fußballclub SK Bar Kochba und vor allem seiner Spieler und Mitglieder zu erhalten. Zudem waren wir sehr froh über den Besuch von Bat-ami und Orly Goldstein, die viele Familienmitglieder im Holocaust in Deutschland und weit darüber hinaus verloren haben. Bat-amis Vater, Hermann Bernhard Rafe spielte bei Bar Kochba in Leipzig selbst als Stürmer, er schaffte es jedoch in Israel zu überleben. Mutter und Tochter waren nun bereits zum zweiten Mal in Leipzig und ließen uns an ihrer Familiengeschichte teilhaben – dafür sind wir sehr dankbar.
An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich bei all denen, die dieses Projekt tatkräftig und finanziell unterstützten und so zur Realisierung beigetragen haben !

 

 

 

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gepostet am: Freitag, 22.06.2018, 11:06 Uhr

Stolpersteinverlegungen in Leipzig und im Leipziger Umland

Am Mittwoch und am Donnerstag, den 20. und 21. Juni, konnten vier Schülergruppen mit den Verlegungen der Stolpersteine ihre einjährigen Projekte erfolgreich beenden.
In Naunhof verlegten die Schüler*innen des freien Gymnasiums zwei Stolpersteine für Max Moses Ratner und Mosey Witensohn direkt vor dem Naunhofer Rathaus.
In Schkeuditz verlegten die ehemaligen Schüler*innen des Gymnasium Schkeuditz in der Merseburgerstraße Stolpersteine für die dreiköpfige jüdische Familie Engelberg und in der Waldstraße für Osias Krumholz.
In Bad Lausick beendeten die 8- Klässler*innen ihr einjähriges Projekt mit der Verlegung des Stolpersteins für den Zeugen Jehovas Friedrich August Kaubisch, dessen Enkel sogar bei der Verlegung am Mittwoch anwesend waren.
In Leipzig verlegten die Schüler einen Stolperstein für den Sozialdemokraten Walter Heise in Holzhausen. Sogar ehemalige bekannte und Freunde seiner Frau Clara Heise waren bei der Verlegung dabei.
Nach diesen eindrucksvollen Stolpersteinverlegungen und Gedenkminuten wollen wir Danke sagen:
Danke an den Künstler Gunter Demnig, an die Schüler*innen, an die Lehrer*innen und Schulen, an alle Spender*nnen und Redner*innen. Nur durch so viel Unterstützung sind die Verlegungen der Stolpersteine möglich. Und gerade in diesen Zeiten, in denen von Rechts eine 180-Grad-Wende in der deutschen Erinnerungskultur gefordert wird, ist es um so wichtiger, dass vor allem junge Menschen sich immer und immer wieder mit der Geschichte auseinandersetzen und derer Gedenken, die ausgelöscht werden sollten.
Habt vielen Dank!

 

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gepostet am: Freitag, 01.06.2018, 14:06 Uhr

Leipziger Erklärung 2018

Die Neue Rechte hat den Weg in das bundesdeutsche Parlament geschafft und gibt damit sämtlichen neonazistischen, rassistischen und antidemokratischen Strömungen Rückenwind. Dies stellt alle, die sich mit der aktuellen Entwicklung nicht abfinden wollen, vor neue Aufgaben – vor allem vor die Aufgabe, in einem breiten gesellschaftlichen Konsens für eine solidarische Gesellschaft den Argumenten der Rechten den Boden zu entziehen.
Als Erstunterzeichnende unterstützen auch wir natürlich dieses Vorhaben, mit Zivilcourage und Solidarität dem entgegenzutreten, was gegen das demokratische Selbstverständnis spricht sowie handelt und begrüßen das Weiterleiten und Mitunterzeichnen! https://platznehmen.de/erklaerung2018/

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gepostet am: Freitag, 04.05.2018, 13:05 Uhr

Die aktuelle Veranstaltungsreihe „Sich Erinnern ist ein politischer Akt! über die aktuelle Macht der Vergangenheit“

Der Flyer für die aktuelle Veranstaltungsreihe „Sich Erinnern ist ein politischer Akt! über die aktuelle Macht der Vergangenheit“ ist fertig ! 

Von April bis Dezember werden monatlich Veranstaltungen stattfinden. Insgesamt soll es in 8 Vorträgen und Podiumsdiskussionen um die Bedeutung von Erinnerungskultur und die daraus resultierende politische Dimension gehen. Björn Höcke forderte u.a. zu Beginn des Jahres 2017 eine „180 Grad-Wende in der deutschen Erinnerungskultur“. In der Reihe soll dies hinterfragt werden und anhand des Geschichtskonzept von Rechts Rückschlüsse auf unser demokratisches sowie erinnerungspolitisches Selbstverständnis geschlossen werden. Hierfür sind hochgradige Referentinnen und Referenten gewonnen, die sowohl Vorträge halten als auch mit dem Publikum ins Gespräch kommen werden.

Dem Flyer können Sie die Termine, Referenten und Inhalte entnehmen.

Sie sind herzlich zu den Veranstaltungen ins Erich-Zeigner-Haus eingeladen.

Der Eintritt ist wie immer frei.

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gepostet am: Donnerstag, 29.03.2018, 11:03 Uhr

Workshop im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus

Am 22. März gestalteten wir gemeinsam mit der 94. Oberschule Leipzig – Grünau eine Informationsveranstaltung / Workshop zu unseren Stolpersteinprojekten an Schulen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Der schulische Projektleiter des 2017 beendeten Stolpersteinprojektes, Ingolf Thiele, und der Projektleiter und Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e.V., Henry Lewkowitz, erklärten dem Publikum die Möglichkeiten, die der Verein und die Schule den Schülern bietet, um ein solches Rechercheprojekt durchzuführen. in Form einer Broschüre veröffentlichte er die Ergebnisse dieses einjährigen Projektes.

22.3.18 Geschichte greifbar machen im EZH Leipzig

 

 

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gepostet am: Dienstag, 27.03.2018, 14:03 Uhr

John Heartfields politische Fotocollagen – Was kann Kunst im Widerstand ?!

Was kann eigentlich Kunst im Widerstand ?
Dieser Frage sind Schülerinnen und Schülern des Freien Gymnasiums Naunhof und der Neuen Nikolaischule auf den Grund gegangen. Eine Ausstellung mit den Foto-Collagen John Heartfields, der sich diese Ausdrucksweise als Mittel des Widerstands gegen das NS-Regime zu Eigen machte, war der Auslöser, damit sich auch Schüler_innen der Gegenwart mit künstlerischen Widerstand auseinandersetzen und selbst Collagen erstellen konnten. So wechselte in den letzten Monaten die Ausstellung nach Naunhof und in das Neue Nikolaigymnasium und wurde durch eigene Schülerarbeiten ergänzt. Im Nikolaigymnasium beschäftigte sich zudem unsere Freie Mitarbeiterin Susanne Borschke mit den Schüler_innen mit den theoretischen Grundlagen der politischen Foto-Collagen und John Heartfield. Im Mai kommen die 30 Bilder wieder in das Erich-Zeigner-Haus und können ab dem neuen Schuljahr als Wanderausstellung von Schulen gemietet werden.

Collage

 

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gepostet am: Montag, 12.02.2018, 10:02 Uhr

Wir danken für die breite Unterstützung in der Causa Zeigner !

Seit vergangene Woche bekannt wurde, dass kein Portrait vom Altoberbürgermeister Erich Zeigner in der Galerie demokratischer Oberbürgermeister hängt, erreicht uns eine Welle der Unterstützung für unsere Forderung, Erich Zeigner in die Galerie mit aufzunehmen.

Zeigner..Uns freut insbesondere die Unterstützung aus den politischen Kreisen, die eine besondere Verbindung zu den demokratischen Traditionen in Leipzig haben. Dazu gehört etwa auch der erste Stadtpräsident nach der Friedlichen Revolution und Superintendent i.R. Friedrich Magirius. Auch die Unterstützung aus ganz unterschiedlichen politischen Parteien zeigt, wie breit die Anteilnahme ist. Viele Leserbriefe und Sympathiebekundungen in den sozialen Medien bedeuten für uns zusätzlich, dass die Causa Zeigner einen Nerv der Leipziger Stadtgesellschaft trifft.

Wir möchten uns besonders bei denen Bedanken, die den Weg in die Öffentlichkeit gegangen sind, um den Demokraten Erich Zeigner zu würdigen und sich ausdrücklich auf Zeigners Einsatz für Demokratie, Republik und Kommunale Selbstverwaltung beziehen. Dazu gehören auch Abgeordnete aller Ebenen vom Stadtrat bis zum Europaparlament.

Wir sind sicher, dass in den nächsten Tagen weitere Unterstützer hinzukommen werden.

Wir rufen die Stadt daher erneut dazu auf, mit uns das Gespräch zu suchen und unterstreichen unser Angebot, das einzige Porträt von Walter Tiemann von 1948 für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen.

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gepostet am: Dienstag, 06.02.2018, 10:02 Uhr

Unser Beitrag zur nicht Aufnahme Zeigners in die OBM-Ausstellung im Leipziger Rathaus

OBM Debatte ZeignerBezug nehmend auf den heute erschienenen Artikel in der Leipziger
Volkszeitung „OBM- Galerie ohne Erich Zeigner. Riesen-Wut aufs Rathaus“
möchte der Vorstand des Erich-Zeigner-Haus e.V. im Namen des Vereins
folgende Erklärung abgeben:
„Das Fehlen von Erich Zeigner in der Ausstellung des Rathauses „aller demokratisch gewählten Leipziger Bürgermeister“ stößt bei uns auf großes Unverständnis. Wir halten dies für nicht nachvollziehbar“, so der Vorsitzende Raimund Grafe.
Erich Zeigner wurde 1946 in freier Abstimmung der Leipziger Stadtverordnetenversammlung gewählt. Aufgrund seiner hohen überparteilichen Anerkennung und seines Rückhalts in der Bevölkerung stimmten auch CDU und LDPD Abgeordnete für ihn. „Der Gemeinderat war seinerseits im Vorfeld frei und mit hoher Wahlbeteiligung der Leipziger Bürgerinnen und Bürger gewählt worden“, so der Geschäftsführer Henry Lewkowitz bekräftigend.
Der Ausschluss Erich Zeigners ist umso schmerzlicher, als Zeigner einer der großen demokratischen Persönlichkeiten Sachsens und ein langjähriger Vorkämpfer für die Demokratie im Deutschland in der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts war.
Als Sächsischer Justizminister in der SPD Regierung von Ministerpräsident Wilhelm Buck (1921-23), als Sächsischer Ministerpräsident (1923), im Widerstand gegen den Nationalsozialismus und beim Wiederaufbau Leipzigs mit einer demokratischen Gemeindeordnung hat sich Erich Zeigner für
die Demokratie in Sachsen große und bleibende Verdienste erworben.
Der Erich-Zeigner-Haus e.V. hält die Aufnahme Erich Zeigners in die Ausstellung
daher für zwingend geboten und ist bereit, der Stadt Leipzig für die Ausstellung
das einzige Portrait Erich Zeigners aus seiner Zeit als OBM von Walter Tiemann
von 1948 zur Verfügung zu stellen.
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gepostet am: Donnerstag, 11.01.2018, 10:01 Uhr

Spendenaufruf für den Stillen Helden Otto Heinze

Liebe Mitstreiterinnen, Liebe Mitstreiter

Das aktuelle „Stille Helden“ – Projekt mit einer Schülergruppe des Immanuel-Kant-Gymnasiums Leipzigs neigt sich langsam dem Ende.
Die Recherchearbeit ist abgeschlossen, die Flyer über dieses Projekt wurden verteilt, die Inschrift für die Gedenktafel ist erstellt und die Schüler haben bereits begonnen erste Spenden für diese Gedenktafel zu sammeln. Nun fehlen den Schülern aber immer noch ein gewisser Teil von Spenden, um eine schöne Gedenktafel für Otto Heinze herzustellen. Dafür bitten die Schüler um Eure/Ihre Hilfe !

Otto Reinhold Heinze ist am 05.07.1894 geboren. Nach der Schule begann er eine Lehre als Bäcker, bis er 1914, wie viele andere junge Männer auch, in den Kriegsdienst für den Ersten Weltkrieg zog. Da er jedoch schon ein Jahr nach Kriegsbeginn an Tuberkulose erkrankte, wurde er aus seinem Dienst wieder entlassen. 1919 heiratete Otto Heinze die junge Hedwig Heinze, geb. Rosenberg. Im Laufe der „Goldenen Zwanziger“ trat Heinze in die KPD ein, was ihn in den Dreißigern bewog, einen Jungen von Genossen bei sich aufzunehmen, da die Eltern des jungen politische Haftstrafen absaßen. Die Gestapo fand aber erst später einen „Handfesten Grund“ um den mehrfachen Familienvater zu inhaftieren, nämlich als sie herausfanden, dass er Brot an russische Zwangsarbeiter verteilte, um so ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Am 12.04.1944 wurde er schließlich wegen „Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung verhaftet und am 11.10.1944 zum Tode verurteilt. Seine Hinrichtung war am 17.11.1944.

Für diesen Mann, der uneigennützig und zivilcouragiert in dunklen Zeiten handelte, möchte die Projektgruppe am 13.04.2018 in der Zschocherschen Straße 21 um 16.30 Uhr eine Gedenktafel anbringen.
Wir bitten nun Euch/Sie, dieses Vorhaben der Schüler_innen mit einer Spende zu unterstützen. Wenn Sie noch mehr Informationen zu den Lebensumständen Otto Heinzes wissen möchten, können Sie hier nachlesen. Vielen Dank für Eure/Ihre Unterstützung.

 

Spendenkonto:

Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
IBAN: 94 860 555 92 11 002 798 96
Verwendungszweck: Gedenktafel Otto Heinze
Für Spendenquittungen bitten wir um entsprechende Adressangabe

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gepostet am: Freitag, 01.12.2017, 12:12 Uhr

8 Stolpersteine für Familie Rosenzweig

24067917_882951918546878_8730035342985796824_nGestern, den 29.11.2017, war der Künstler Gunter Demnig erneut in Leipzig und verlegte an 8 Stellen Stolpersteine für Menschen und Familien, die Opfer der Nationalsozialisten wurden.
Die Projektgruppe des Neuen Nikolaigymnasiums, die der Erich-Zeigner-Haus e.V. seit dem Projektbeginn im August 2016 inhaltlich begleitet, eröffnete den Verlegetag in der Funkenburgstraße 17 – hier wurden 8 Stolpersteine für die insgesamt elf köpfige Familie Rosenzweig verlegt. Anlass für dieses Projekt war eine Kundgebung von LEGIDA am 24.10.2016 als eine Rednerin des fremden-feindlichen Bündnisses verkleidet als Todesengel der verstorbenen Ruchel Rosenzweig gegen Muslime und Flüchtlinge hetzte.
Durch ein kleines kulturelles Rahmenprogramm gestalteten die Schüler die Verlegung mit Musik, Poetry Slam, der Verlesung der Biografie der Familie und anderen Texten.

24131046_882951638546906_2283110071004419299_n Es war eine gelungene und vor allem von vielen Interessierten besuchte Stolpersteinverlegung. Von Seiten des Erich-Zeigner-Haus e.V. möchten wir uns ganz herzlich bei den Schülern bedanken, die so lange, intensiv und unaufhaltsam recherchierten und sich auf die Verlegung vorbereiteten. Des Weiteren bei Gunter Demnig, der durch so viele Straßen, Städte und Länder fährt, um die Erinnerungssteine einzusetzen, damit die Menschen nicht in Vergessenheit geraten. Und wir bedanken uns bei unseren Unterstützern, besonders bei Leipzig nimmt Platz, die dieses und andere Projekte ermöglichen! 

Wenn Sie mehr über den Hintergrund des Projektes und die Familie Rosenzweig erfahren möchten.können Sie hier weiterlesen.

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gepostet am: Dienstag, 28.11.2017, 12:11 Uhr

Stolperschwelle in Kohren-Sahlis

Nach langjähriger Arbeit konnte gestern die 2. sächsische Stolperschwelle in Kohren-Sahlis durch den Erich-Zeigner-Haus e.V. verlegt werden.
collageIn Erinnerung an die Verbrechen des Lebensborn e.V. und des Kinderheims „Sonnenwiese“ sowie den Kindern, die dort in den Jahren zwischen 1942 und 1945 für den Rassenwahn der Nationalsozialisten benutzt wurden und ihrer Familien entrissen worden sind, wurde die Stolperschwelle bei der Wohnstätte des Deutschen Roten Kreuz Geithain e.V., dem damaligen Lebensborn-Heim, verlegt. Zudem wurde neben der Messingschwelle noch eine Gedenktafel enthüllt, die über die Geschichte des damaligen Heims und die Tragik der Einzelschicksale aufklärt sowie Anlaufstellen und Kontaktmöglichkeiten für Betroffene aufführt. 

Der Lebensborn e.V. war ein von der SS getragener und staatlich geförderte Verein, der ein Projekt Heinrich Himmlers war. Mit Hilfe der Lebensborn-Heime sollte eine Erhöhung der Zeitungsartikel im Vorfeld der StolperschwellenverlegungGeburtenziffer „arischer Kinder“ erzeugt werden und anschließend für parteitreue Familien die Möglichkeit der Adoption dieser Kinder bestehen. Zu diesem Zwecke wurden Kinder, die den „arischen Vorstellungen“ der Nationalsozialisten entsprachen, aus Familien entrissen – auch aus denen, die aus nicht deutschen Gebieten stammten und dort lebten. Das Lebensbornprojekt verfolgte dabei drei Ziele der Nationalsozialisten: Die sog. „Rettung der nordischen Rasse“, die „qualitative Verbesserung des Nachwuchses unter Zuchtkriterien im Sinn der NS-Rassenhygiene“ und die „letztendliche Züchtung des Adels der Zukunft“.

Arno Kaube war selbst Lebensborn-Kind in Kohren-Sahlis und als Zeitzeuge gestern anwesend: „Ich bin dankbar über dieses Projekt. Erst jetzt haben wir die Möglichkeit dieses Kapitel unserer Geschichte anzusprechen und zu thematisieren – vorher war es nicht oder nur sehr schwer möglich. Die Erlebnisse, die wir als Lebensborn-Kinder aus dieser Zeit haben, werden für immer Narben auf unserer Seele sein.“

 

Die Verlegung der Stolperschwelle wird für uns jedoch nicht die Einzige in dieser Woche sein. Morgen um 09.30 Uhr wird der Künstler Gunther Demnig acht Stolpersteine für die Familie Rosenzweig in der Funkenburgstraße 17 in Leipzig verlegen, zu der die Projektgruppe des Neuen Nikolaigymnasiums ein Jahr lang recherchierte.
Wir laden Sie herzlich ein, an der Verlegung teilzunehmen!

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gepostet am: Freitag, 03.11.2017, 15:11 Uhr

LVZ berichtet über die „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ in Schkeuditz

zeitungsart.SchkeuditzCollageDa in diesem Jahr auch in Schkeuditz zum ersten Mal die Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ stattfand, berichtete die Leipziger Volkszeitung am Samstag den 28.10. über das Vorhaben der Schülergruppen des Gymnasiums Schkeuditz am 09. November. Wir bereiteten mit den Schülern und zusammen mit der betreuenden Lehrerin Claudia Rohr ein kleines kulturelles Rahmenprogramm vor und führten die Mahnwachen an den drei Verlegeorten  in Schkeuditz durch.

Im kommenden Jahr – wenn weitere 2 Verlegeorte durch unser aktuelles Projekt hinzugekommen sind – planen wir den Gedenktag des 9.11. auch in Schkeuditz unter städtischer Beteiligung durchzuführen.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

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gepostet am: Donnerstag, 02.11.2017, 10:11 Uhr

Letzter Aufruf für den 09. November

Zum Gedenktag an die Reichspogromnacht vom 09.11.1938 erinnert auch Leipzig an das, was vor 79 Jahren passiert ist. Um nicht nur zu gedenken, sondern auch für unsere Gegenwart zu mahnen, wird die Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ durchgeführt und in diesem Jahr auch von der Stadt Leipzig unterstützt. Hierfür gibt es an jeder Stelle in Leipzig, an der Stolpersteine verlegt worden sind, Putzpaten, die den Stolperstein putzen und anhand der Biografie der Person, an ein Einzelschicksal, aber auch an das Schicksal vieler Millionen erinnern.

Sie finden hier das Programm für Leipzig – wir laden besonders zur Auftaktverantaltung 17.30 Uhr am Dittrichring 13 ein:

16:30 bis 18:00 Uhr – Gedenkaktion „Mahnwache und STOLPERSTEINE putzen“
17:00 – Friedensgebet in der Nikolaikirche
17:30 – Auftaktveranstaltung des Erich-Zeigner-Haus e.V. am Dittrichring 13
18:30 – Städtische Gedenkveranstaltung an der Gedenkstätte in der Gottschedstraße.
19:00 – Gedenkgottesdienst in der Thomaskirche

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gepostet am: Montag, 30.10.2017, 12:10 Uhr

Stolperstein für Friedrich Kaubisch – die LVZ berichtete über unser neues Schülerprojekt in Bad Lausick

Am 27. Oktober berichtete die Leipziger Volkszeitung über das neugestartete Stolpersteinprojekt mit Schülern der Oberschule in Bad Lausick.

BadLausick_LVZArtikelZu Beginn diesen Schuljahres haben wir mit einer neuen Schülergruppe der Oberschule ein Stolpersteinprojekt zu einer weitgehend unbekannten Opfergruppe begonnen. Die 17 Schüler begannen mit der Recherche zu Friedrich August Kaubisch, der auf Grund seiner Religion und damit verbundenen politischen Einstellung 1935 inhaftiert wurde. Bis 1945 durchlebte er 5 Konzentrationslager, die er alle überlebte. Nach dem Krieg lebte er wieder in Bad Lausick, wo er in der DDR aus gleichen Gründen wie in der NS-Zeit zum Staatsfeind erklärt wurde – als Zeuge Jehovas verweigerte er die Wahlen und den Wehrdienst. Wie jedoch sein Leben zu Ende ging und ob er seine Familie wiedergesehen hat, ist bis dato noch unbekannt, jedoch ein Ziel für die Recherche der Schüler.

Wie auch in Leipzig und anderen Städten Deutschlands werden die bereits verlegten Stolpersteine in Bad Lausick im Zuge der Aktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ von den Oberschülern am 09. November geputzt.

 

 

 

 

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 17.10.2017, 11:10 Uhr

Zeitzeugen im Erich-Zeigner-Haus

Am 16.10. hatten wir zwei Gäste in unserem Haus, die uns und Schülern des Immanuel-Kant-Gymnasiums, der Oberschule am Adler und der 94. Oberschule von ihren Erlebnissen in der NS-Zeit erzählen konnten. Im nächsten Jahr wird die Stille-Helden-Tafel für Otto Heinze angebracht und der Stolperstein für Walter Heise verlegt. Brigitte Wagner (geb. 1929) hat die Familie Walter Heises persönlich gekannt und erzählte, wie seine Frau den Verlust ihres Sohnes und Mannes erlebt und ertragen hat und wie der Alltag eines jungen Menschen in der NS-Diktatur aussah. Karl-Heinz Kretzschmar (geb. 1934) begleitet unseren Verein schon etwas länger. Als begeisterter Historiker und Spezialist für die Völkerschlacht, bleibt noch immer genug Kapazität, um uns und nun auch den Schülern, für die Realisierung des Stolpersteins für Walter Heise mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Postkarte_Zeitzeugengespräch_16.10.Gespräche mit Menschen, die aus eigener Hand von ihren Erfahrungen und Erlebnissen aus der NS-Zeit berichten können, sind wichtige Aspekte unserer Schülerprojekte und Bildungsarbeit. Es ist gut im Unterricht von unserer Geschichte zu erfahren, aber Menschen der Zeit persönlich kennen zu lernen, zu Anderen zu recherchieren und in der eigenen Stadt Stolpersteine zu verlegen oder Stille-Helden-Tafeln anzubringen, die an Retter und Ereignisse gelebter Zivilcourage erinnern, macht das Gelernte greifbar. Wenn junge Leute konkrete Schicksale in Erfahrung bringen, kommt ein tieferes Geschichtsbewusstsein hervor, was hilft, in der Gegenwart und Zukunft anders mit Problemen umzugehen, als es in anderen Zeiten praktiziert wurde. Als Ort der gelebten Zivilcourage wollen wir genau die ansprechen, die unsere Zukunft gestalten werden.

Wir bedanken uns bei allen, die uns bei unseren Projekten stets unterstützen und bei denen, die bereit sind, ihre Geschichten mit uns zu teilen.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 11.10.2017, 11:10 Uhr

Aus Jugendprojekt entwickelt sich Zeitzeugengespräch am 09.11. in Naunhof

LVZartikel 09.10.Am 09.10.2017 erschien in der Leipziger Volkszeitung ein neuer Artikel über unser vergangenes und aktuelles Projekt mit den Schülern des Freien Gymnasiums Naunhof. Am 09. November werden beide Projektgruppen zusammengeführt, indem sie ein Zeitzeugengespräch mit Michaela Nasoetion führen und im Anschluss den Stolperstein ihrer Urgroßmutter Marie Mindel Naundorf putzen. So bietet dieser geschichtsträchtige Tag nicht nur die Möglichkeit des Gedenkens, sondern auch ein Gespräch besonderer Art.

Wir danken der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz für die Unterstützung unserer Projekte.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 28.09.2017, 12:09 Uhr

09.11. „Mahnwache und Stolpersteine Putzen „

In diesem Jahr findet zum 10. mal die Aktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ in Leipzig statt. Wir suchen noch Putzpaten für einige Stolpersteine. Wenn Sie Interesse haben oder weitere Informationen zu dem Tag bekommen möchten, finden Sie hier alles Wichtige. Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Die Anmeldungen brauchen wir bis Mitte Oktober.

Neuigkeiten
gepostet am: Montag, 11.09.2017, 12:09 Uhr

Neuer Artikel in der Leipziger Volkszeitung

LVZ-Artikel 07.09.2017_neuDie Leipziger Volkszeitung veröffentlichte am 07. September einen neuen Artikel zu zwei unserer aktuellen Jugendprojekte. Die Schüler der Oberschule am Adler recherchieren zu dem Leipziger Widerstandskämpfer Walter Heise, für den im Frühjahr 2018 ein Stolperstein in der Russenstraße 18 verlegt werden soll. Für Otto Heinze soll eine „Stille Helden“-Gedenktafel im nächsten Jahr angebracht werden, die die Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums erarbeiten. Er setzte sich im Widerstand gegen die NS-Diktatur für die Verbesserung der Lebensbedingungen russischer Zwangsarbeiter ein und nahm, nachdem die Eltern wegen Widerstand verhaftet worden sind, einen Jungen bei sich auf. Das „Stille Helden“-Projekt wird von der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz unterstützt. Den gesamten Artikel können Sie hier lesen.

Neuigkeiten
gepostet am: Dienstag, 29.08.2017, 12:08 Uhr

LVZ: „Viertes Stolpersteinprojekt am Gymnasium Schkeuditz“

Am 22. August gab es einen großen Beitrag in der Leipziger Volkszeitung zu unserem aktuellen Stolpersteinprojekt mit den 15 Schülerinnen und Schülern des Gymnasium Schkeuditz. Im Lokalteil erschien dieser Artikel von Roland Heinrich. Im Wortlaut:

Schkeuditz. Seit Beginn des Schuljahres recherchieren 15 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Schkeuditz außerschulisch zum Schicksal von insgesamt vier einstigen Schkeuditzern. „Erneut“ muss ergänzt werden. Denn wer durch Schkeuditz läuft, der „stolpert“ bereits über die Schicksale der durch das NS-Regime verfolgten, jüdischen Familie Goldberger, über das des Kommunisten Kurt Beyers und über die Geschichte der Sinti Familie Laubinger/Steinbach. Alle zehn Erinnerungssteine wurden als Resultat der Projektarbeiten des Schkeuditzer Gymnasiums in Zusammenarbeit mit dem Verein Erich-Zeigner-Haus aus Leipzig verlegt. Für die Stolperstein-Inschriften war zuvor eine umfangreiche Recherche mit Unterstützung des Stadtmuseums notwendig.

Stolpersteine gedenken allen Menschen, die in der Nazi-Diktatur deportiert, ermordet, vertrieben oder in den Suizid getrieben worden sind. So erinnern die Stolpersteine in der Landwehrstraße, in der Waldstraße und vor der Albanuskirche bereits an drei unterschiedliche Opfergruppen. Vier weitere Stolpersteine sollen nun im Juni kommenden Jahres in Schkeuditz hinzukommen.

LVZ, 22.08.2017Zum einen wird die Projektgruppe der zwölften Klasse intensiv das Schicksal des Juden Osias Krumholz erforschen, informierte Henry Lewkowitz vom Erich-Zeigner-Haus-Verein. Bereits erfolgte Recherchen im Schkeuditzer Stadtmuseum und im Staatsarchiv Merseburg ergaben, dass Krumholz am 8. Dezember 1891 in Uscieriky (ehemals Galizien) geboren worden war. Der spätere Kaufmann war einer von sechs Geschwistern und Sohn des Holzindustriellen Moses Krumholz. Zuletzt wohnhaft war Osias Krumholz in der Waldstraße 13, wo die Verfolgung durch die Gestapo begann. Am 20. Juli 1939 wurde er wegen seines jüdischen Bekenntnisses durch die Gestapo verhaftet und in sogenannte „Schutzhaft“ genommen. Im gleichen Jahr wurde er in das Konzentrationslager Buchenwald interniert und mit der Häftlingsnummer 8245 registriert. Es folgte die Internierung in Dachau 1940, von wo er 1941 zurück nach Buchenwald deportiert wurde, nachdem an ihm medizinische Experimente durchgeführt worden sind. „Zu den genauen Hintergründen recherchieren gerade die Jugendlichen“, teilte Lewkowitz mit. Am 4. April 1942 wurde Osias Krumholz in der NS-Tötungsanstalt Bernburg ermordet. Insgesamt mehr als 14 000 Menschen wurden in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Bernburg getötet, erwähnte Lewkowitz.

Die Projektgruppe des Gymnasiums erforscht zum anderen außerdem das Schicksal der jüdischen Familie Engelberg, bestehend aus Nathalie Engelberg, geborene Gutmann, ihrem Ehemann Heinrich Engelberg und der gemeinsamen Tochter Hildegard Engelberg, die zuletzt in der Merseburger Straße 5 in Schkeuditz wohnten. „Die Recherchen stehen noch am Anfang, durch Dokumente aus dem Internationalen Suchdienst in Bad Arolsen ist aber bereits bekannt, dass alle Mitglieder der Familie ihr Leben im Konzentrationslager Auschwitz verloren“, sagte der Projektleiter vom Erich-Zeigner-Haus-Verein.

Wie in den vergangenen Projekten werden die Schüler fehlende Informationen selbstständig, mit inhaltlicher Begleitung durch Lehrerin Claudia Rohr und Lewkowitz, recherchieren. „Durch das historische Lernen anhand der Auseinandersetzung mit konkreten Schicksalen entwickeln sich die Jugendlichen selbst zu ,Zeit-Zeugen‘, können sich besser in die Geschichte hineinversetzen als durch bloße theoretische Beschäftigung mit dem NS-Regime und erkennen daher die Notwendigkeit und die politische Bedeutung von Erinnerungskultur in der Gegenwart“, meinte Lewkowitz.

Geplant sei in den kommenden Monaten, dass die Gymnasiasten eine Biografie zu Osias Krumholz und der Familie Engelberg erstellen. Mit dem selbst erarbeiteten Informationsflyer wollen sie dann die Öffentlichkeit informieren und erneut Spenden sammeln gehen, da Stolpersteine ausschließlich durch Spenden finanziert werden.

Unterstützt wird dieses Projekt allerdings von der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz, informierte Lewkowitz. Es wird ferner erstmals gefördert im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie“ in Nordsachsen und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sowie vom Freistaat Sachsen und durch den Landkreis Nordsachsen.“

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gepostet am: Dienstag, 29.08.2017, 11:08 Uhr

LVZ berichtet über Veranstaltungsreihe im Erich-Zeigner-Haus

LVZ-Artikel-11.08.2017Am 11. August erschien in der Leipziger Volkszeitung ein kleiner Artikel über den Fortgang der Veranstaltungsreihe „Zwischen Ausgrenzung und Integration – Perspektiven und Tendenzen des Rechtsextremismus heute“. Unser Referent Andreas Speit engagiert sich „mit zahlreichen Publikationen, Veröffentlichungen und Interviews […] im Bereich der politischen Bildungs- und Aufklärungsarbeit“. Wir sind auf ihn gespannt – am 08. September 18 Uhr im Erich-Zeigner-Haus. Herzliche Einladung an alle. Mit freundlicher Unterstüzung der F.C. Flickstiftung.

 

 

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gepostet am: Montag, 07.08.2017, 11:08 Uhr

Weltfriedenswanderer am „Ort der Vielfalt“

Am vergangenem Montag hatten wir einen interessanten Gast bei uns im Erich-Zeigner-Haus. Stefan Horvath nennt sich selbst der Weltfriedenswanderer und mit dieser Mission läuft er seit über 28 Jahren durch Europa. Auf seinem schon über 50 000 km langen Fußmarsch, erzählt er den Menschen von seiner Vision von einer offenen, gerechten, toleranten und vor allem friedlichen Welt. Der Österreicher geht seinen Weg seit 1989 und möchte Frieden verbreiten und helfen, mit anderen ins Gespräch kommen und sich klar gegen Hass, Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Gewalt aussprechen und findet überall Leute mit einem offenem Ohr.
So war es uns eine große Freunde, ihn bei uns hier zu begrüßen und ihm einen Einblick in unsere Arbeit gegen Extremismus und der gelebte Zivilcourage zu geben.

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gepostet am: Freitag, 14.07.2017, 11:07 Uhr

Erste Mitteilung „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ 2017

Zum 10. Mal in Folge werden in Leipzig die verlegten Stolpersteine geputzt und an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. In diesem Jahr übernimmt der Erich-Zeigner-Haus-e.V. das dritte Mal die Koordination der Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ am 9. November. Das Datum ist bedeutungsreich: am 9. November 1938 fand die Reichspogromnacht statt und markierte so den Beginn einer beispielslosen Verfolgung und Entrechtung von Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Dies nehmen wir als Anlass zum Gedenken. Die Intention hinter den Stolpersteinen ist das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und sie stellen heute das größte, dezentrale Mahnmal der Welt dar. Bevorzugt finden die Mahnwachen wie im vergangenen Jahr ab 16.30 Uhr an dem entsprechend gewählten Stolperstein statt. Der symbolische Hintergrund der Stolperstein-Reinigung ist neben dem Gedenken und Mahnen, dass die verlegten Stolpersteine mit der Zeit zu verwittern beginnen und zunehmend schlechter erkennbar sind. Deshalb rufen wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. dazu auf, sich an der Putzaktion der Stolpersteine zu beteiligen und so eine „Patenschaft“ für Stolpersteine zu übernehmen. Im letzten Jahr konnten wir alle 149 Verlegeorte besetzen. Seitdem sind allerdings noch zahlreiche weitere Verlegeorte von Stolpersteinen hinzugekommen, die auch noch einen Paten benötigen. Wenn Sie sich am 9. November beteiligen möchten, dann geben Sie uns bitte ab Ende September  Bescheid, für welchen Verlegeort Sie eine Patenschaft übernehmen wollen.

Vielen Dank für ihre Unterstützung.

 

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 14.07.2017, 11:07 Uhr

Gedenken an Ernst Lewek in Sachsenburg

Nachdem wir unser Jugendprojekt zum Gedenken an den von den Nationalsozialisten verfolgten, ehemaligen Pfarrer der Nikolaikirche Friedrich Ernst Lewek im vergangenen Jahr sehr erfolgreich mit der Saalumbenennung des historischen Gemeindesaals der Nikolaikirche abgeschlossen hatten, konnten wir in diesem Jahr, einen weiteren, großen Erfolg in der Nachhaltigkeit unserer Projektarbeit verzeichnen. Im Rahmen des Aufbaus der Gedenkstätte Sachsenburg wurde eine dauerhafte Ausstellung über ehemalige Häftlinge im Juni eröffnet. Das Schicksal der Inhaftierung in Sachsenburg traf nach einer langen Leidensgeschichte ebenfalls auf Lewek zu. Das führte dazu, dass auch Ernst Lewek in die Dauerausstellung aufgenommen wurde. Die derzeitige Ausstellung in der Gedenkstätte Sachsenburg und die Berücksichtigung der Person Ernst Leweks auf der Grundlage dieses Jugendprojektes ist unserer Ansicht nach ein weiterer Beleg dafür, dass unsere jugendpolitische Bildungsarbeit die Nachhaltigkeit erfüllt, die wir anstreben. Das Projekt war und ist ein wichtiges Zeichen in Anbetracht aktueller, politischer Diskurse über eine geforderte 180 Grad Wende in der Erinnerungspolitik und der Debatte um die sächsiche Gedenkkultur, zu der wir hiermit einen weiteren Beitrag leisten.

Wenn Sie näheres über das Jugendprojekt erfahren wollen können Sie dies auf unserer Homepage nachsehen.

Mehr Informationen zur Gedenkstätte Sachsenburg finden sie hier.

Wir freuen uns, dass die Jugendlichen 2014 ein Projekt angefangen haben, das mit heute weite Kreise zieht und sie somit ermöglicht haben, dass Ernst Lewek nicht in Vergessenheit gerät.

 

 

 

 

 

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gepostet am: Mittwoch, 05.04.2017, 15:04 Uhr

Schüler sammeln Spenden

LVZ-Artikel-31.03.2017 Die Schüler der Oberschule am Adler sammeln Spenden für die 5 Stolpersteine, die sie am 27.05.2017 für die Familie Pomeranz verlegen werden. Unterstützung bekam die Projektgruppe bereits aus Kanada, wo ein engagierter Mensch Zivilcourage bewies und für dieses Projekt Geld spendete. An dieser Stelle: Thank you very much Ms. Brauer! 🙂

Wenn auch Sie die Projektgruppe unterstpützen möchten, dann spenden Sie bitte an:
Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96
Verwendungszweck: Familie Pomeranz

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gepostet am: Dienstag, 21.03.2017, 12:03 Uhr

Jugendliche forschen weiter – ein Artikel der LVZ

LVZ-Artikel-21.03.2017Ein neuer Artikel über unsere aktuellen Jugendprojekte in Leipzig ist heute in der Leipziger Volkszeitung erschienen. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

 

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 15.03.2017, 13:03 Uhr

1 Stolperstein für den Sozialdemokraten Max Lohmann

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Am 08.03.2017 berichtete die LVZ über das Jugendprojekt in Bad Lausick. Die SchülerInnen recherchieren dort für den ermordeten Sozialdemokraten Max Lohmann. In diesem Artikel kam auch dr geschäftsführende Vorstandsvorsitzende Henry Lewkowitz zu Wort und betont das Anliegen des Vereins: „In Zeiten, In denen von der AFD eine erinnerungspolitsche Wende um 180 Grad gefordert wird, offenbart sich die Wichtigkeit unserer Arbeit.“ Die Verlegung des Stolpersteins für Max Lohmann findet am 29.05.2017 um 10.00 Uhr in der Reichersdorfer Straße 1 in Bad Lausick statt. An dieser Stelle auch einmal ein großen Dankeschön an die F.C. Flick Stiftung , ohne deren Förderung die Projekte im Leipziger Land nicht zustande kommen würden.

Neuigkeiten
gepostet am: Mittwoch, 15.03.2017, 13:03 Uhr

6 Stolpersteine für die Sinti Familie Laubinger aus Schkeuditz

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In Schkeuditz verlegt eine Schülergruppe des dortigen Gymnasiums 6 Stolpersteine für die Sinti Familie Laubinger/ Steinbach. Nachdem die Projektgruppe bereits im letzten Jahr einem Stolperstein für den Kommunisten Kurt Beyer und eine weitere Projektgruppe für die jüdische Familie Goldberger 3 Stolpersteine verlegt hat, werden am 29.05.2017 die ersten Stolpersteine für eine Sinti-Familie in Schkeuditz verlegt. In den kommenden Wochen werden wir weiterhin über die Jugendprojekte und die bevorstehenden Verlegungen informieren. Wenn Sie informiert bleiben wollen, was aktuell alles im Erich-Zeigner-Haus e.V. stattfindet, dann besuchen Sie uns doch auf Facebook!

 

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gepostet am: Mittwoch, 15.03.2017, 13:03 Uhr

Die Leipziger Volkszeitung berichtete über die musikalische Lesung mit Matti Geschonneck

Die Leipziger Volkszeitung veröffentlichte Anfang März zwei Artikel über die Veranstaltung mit Matti Geschonneck im Felsenkeller Leipzig. Genauere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

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LVZ vom 14.03.2017                                                                        LVZ vom 10.03.2017

 

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gepostet am: Mittwoch, 23.11.2016, 12:11 Uhr

Stolpersteine in Naunhof & Bad Lausick

~~~ neue Stolpersteine für Naunhof und Bad Lausick ~~~
Kürzlich sind 2 weitere Zeitungsartikel über laufende Schülerprojekte unseres Hauses erschienen.

In Naunhof (Artikel 1) werden erstmals in der Naunhofer Stadtgeschichte Stolpersteine verlegt. Der erste Stolperstein wird für die Jüdin Marie Mindel Naundorf, geborene Maletzki, verlegt. Die SchülerInnen des Naunhofer Gymnasiums suchen nach Zeitzeugen, die etwas über das jüdische Leben in Naunhof berichten können.

In Bad Lausick (Artikel 2) wird das Stolperstein-Projekt fortgesetzt. Nachdem im vergangenen Jahr Stolpersteine für die Familie Hirsch verlegt wurden, wird im kommenden Jahr dem verfolgten SPD-Mitglied Max Lohmann gedacht. Die SchülerInnen der Werner-Seelenbinder-Oberschule suchen nach Zeitzeugen, die entweder Max Lohmann kannten oder etwas zu den politisch Verfolgten aus Bad Lausick wissen.

Beide Projekte werden durch die F.C. Flick-Stiftung unterstützt.

An dieser Stelle ein kleines Anliegen: bitte teilen Sie diesen Beitrag, um die Reichweite zu erhöhen. In beiden Projekten suchen die SchülerInnen dringend nach Zeitzeugen. In jedem Fall sind wir per Email unter Kontakt@erich-zeigner-haus-ev.de, telefonisch unter 0341/ 8709507 erreichbar. Aber auch per Facebook können SIe uns kontaktieren.
Vielen Dank!

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Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 18.11.2016, 12:11 Uhr

„Starke Lehrer – Starke Schüler“ Lehrerweiterbildung im Erich-Zeigner-Haus e.V.

In unseren Vereinsräumen fand am 7.11.2016 eine Weiterbildungsmaßnahme im Rahmen des Projektes „Starke Lehrer-Starke Schüler“ statt. Nach einem Vortrag über unsere Vereinsarbeit durch Henry Lewkowitz (2. Vorstandsvorsitzender) referierte Florian Illerhaus als Vertreter des Netzwerkes Netzwerk gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus Leipzig unter anderem über den Umgang mit dem Islam in Deutschland und mit welchen Vorurteilen Muslime in Deutschland zu kämpfen haben. In intensiven Diskussionen und einem regen Meinungs- und Wissensaustausch wird diese Weiterbildung auch maßgeblich durch die 27 anwesenden Teilnehmer geprägt. Sowohl die Lehrer als auch wir empfinden den heutigen Tag als Fortschritt.

Neuigkeiten
gepostet am: Freitag, 18.11.2016, 12:11 Uhr

Das war der 9. November 2016 in Leipzig

Bilder und Berichte der Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine Putzen“ finden Sie unter folgendem Link und auf Facebook.

Neuigkeiten
gepostet am: Donnerstag, 20.10.2016, 11:10 Uhr

Der Erich-Zeigner-Haus e.V. als außerschulischer Lernort

In einem Informationsflyer der Universität Leipzig werden wir als Erich-Zeigner-Haus e.V. und zahlreiche andere Institutionen als außerschulischer Bildungsort in Leipzig erwähnt und für den GRW- Unterricht empfohlen!

Wir bedanken uns recht herzlich bei der Universität Leipzig und Eric Buchmann, der diesen Flyer im Rahmen seiner Masterarbeit verfasst hat!

Das EZH als außerschulischer LernortDas EZH als außerschulischer bildungsort

 

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gepostet am: Mittwoch, 21.09.2016, 11:09 Uhr

Ein Vortrag vom Deutsch-Afghanischen Verein „Kinder in Not“ e.V. im Erich-Zeigner-Haus

Der Deutsch-Afghanische Verein „Kinder in Not“ e.V. ist eine neu gegründete Initiative, die unter anderem aus afghanischen Flüchtlingen besteht, die vor 20 Jahren Afghanistan aufgrund der dortigen Unruhen verlassen mussten. Das Ziel des Vereins ist der nachhaltige Wiederaufbau des Landes und die effizienten Hilfe von betroffenen Kindern und deren Familien. Eine ständige Korrespondenz nach Afghanistan ist durch Mitarbeiter vor Ort gegeben und somit können die Mitarbeiter die Entwicklungen in dem Land mitverfolgen. Mit der Intention sich mit anderen Vereinen und initiativen zu kooperieren, werden Vertreter des Deutsch-Afghanischen Vereins „Kinder in Not“ e.V. am 5.11.2016 einen Vortrag über ihre Arbeit in den Räumen des Erich-Zeigner-Haus e.V. halten.

 

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