1 Stolperstein für Hans Freimann

Hans Freimann

Das Schicksal von Hans Freimann recherchierten Schülerinnen und Schüler des Martin-Rinckart Gymnasiums in Eilenburg.

Der am 27. März 1920 in Eilenburg geborene Hans Freimann musste die schrecklichen Verbrechen der Nazis im Rahmen der NS-Euthanasie am eigenen Leib ertragen. Als Sohn des Kaufmanns Benjamin Freimann und Rifka Buhla Freimanns, geborene Minskaja, wohnte Hans Freimann entsprechend der Dokumente aus dem Eilenburger Adressbüchern zeit seines Lebens bei seiner Familie in der Torgauerstraße 19 in Eilenburg, bis Ihn schließlich die Nationalsozialisten auch aufgrund seines eingetragenen Glaubensbekenntisses „jüdisch“ im Alter von 16 Jahren am 12.November 1936 in die sogenannte „Landesheil- und Pflegeanstalt Uchtspringe“ einweisen ließen. Für diese Anstalt war der Name „Provinzial-Epileptischen- und Blöden-Anstalt“ ursprünglich vorgesehen und bestand bis 1933 sogar unter jüdischer Leitung.

Zwischen 1934 und 1941 wurden allerdings 301 weibliche Patienten und 464 männliche Patienten in der „Landesheilanstalt Uchtspringe“ nachweislich zwangssterilisiert.Ab 1940 diente die Einrichtung als „Zwischenanstalt“ der „Euthanasie-Aktion T4“ für die Tötungsanstalten Brandenburg und Bernburg. Hans Freimann aus Eilenburg ist einer von über 2000 nachgewiesenen Opfern, die von Uchtspringe aus in die Tötungsanstalten deportiert wurden. Auch wenn nur wenige, erhaltene Dokumente über die „Verlegungen“ von Euthanasieopfern aus Uchtspringe existieren, ist es auf Grundlage der überlieferten Aufnahmebücher der ehemaligen Landesheil- und Pflegeanstalt Uchtspringe, welche sich im Landesarchiv Sachsen-Anhalt befinden, erwiesen, dass Hans Freimann am 22. November 1940 nach Bernburg deportiert worden ist, um noch am gleichen Tag ermordet zu werden.