Ein Stolperstein für Anna Elfriede Reichardt

Das Schicksal von Anna Elfriede Reichardt

Die Jüdin Anna Elfriede Reichardt wurde am 27. November 1878 in Leipzig unter dem Namen Anna Elfriede Schal geboren. Nach dem Tod ihres Mannes lebte sie in der Leipziger Straße 28 in Groitzsch, einer Kleinstadt im Landkreis Leipzig. Von dort wurde sie im Alter von 63 Jahren am 10. Mai 1942 in das polnische Ghetto Bełżyce deportiert. Sie war eine von vielen Juden und Jüdinnen aus Erfurt, Weimar, Leipzig und Chemnitz, die an diesem Tage abgeholt wurden, um in das Getto von Bełżyce im Distrikt Lublin des Generalgouvernements deportiert zu werden – insgesamt 1002 Menschen kamen dort am 12. Mai 1942 an. Den mit „DA 72“ gekennzeichneten, „vergessenen Transport“ nach Bełżyce überlebten nur wenige von ihnen. Die Verschleppten selbst gelten offiziell als „verschollen“.

In Groitzsch gibt es bereits ein Denkmal, welches der Erinnerung an die jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen gewidmet ist und an das schreckliche Schicksal derer erinnern soll, die in Konzentrationslager verschleppt und durch das nationalsozialistische Regime ermordet wurden. Hier findet sich auch der Name der Jüdin Anna Reichert wieder.

Die Verlegung des ersten Groitzscher Stolpersteins fand am 27. Februar 2020 in der Leipziger Straße 28 in Groitzsch statt.

 

 Wir bedanken uns beim Groitzscher Wiprechtgymnasium, bei den Schülerinnen und Schülern der Projektgruppe, bei allen, die das Projekt unterstützt und begleitet und die Verlegung des Stolpersteins möglich gemacht und mitgestaltet haben.

Das Projekt wurde gefördert von der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz.