Einweihung einer Gedenktafel für die jüdische Familie Rotter

Am Donnerstag, den 29.10.2020, wird ein Projekt zum Abschluss kommen, welches wir im Verlauf der vergangenen Monate vorbereitet, begleitet und durchgeführt haben.
Im Rahmen des Projektes beschäftigten sich Schüler*innen des Neuen Nikolaigymnasiums mit der jüdischen Familie Rotter, für die nun eine Gedenktafel eingeweiht werden soll. Das Datum für die Einweihung der Gedenktafel wurde deshalb gewählt, da an eben diesem Tag vor 98 Jahren die Einweihung des Sportgeländes des jüdischen Sportvereins SK Bar Kochba in der Delitzscher Straße stattgefunden. Diesen Sportverein hatte das Oberhaupt der Familie Rotter vor 100 Jahren, im Jahre 1920, gegründet. 2018 hatten wir bereits in Zusammenarbeit mit dem DGB-Stadtverband zur Erinnerung an die Zerstörung der Geschäftsstelle des SK Bar Kochba in der Elsterstraße 7 eine Gedenkstele errichtet. Das damalige Projekt regte daraufhin eine intensivere Recherche zur Geschichte der jüdischen Familie Rotter an.

Durch die Gedenktafel soll nun unter anderem an das Engagement und an die Arbeit der Familie erinnert werden. Die einzelnen Familienmitglieder, deren Namen auf der Tafel zu lesen sein werden, waren nicht nur in die Arbeit des SK Bar Kochba involviert, sondern unterstützen zudem den Familienbetrieb in der Leipziger Innenstadt. Gedacht werden soll dem engsten Familienkreis – Adolf Rotter, seiner Ehefrau Eugenie Rotter (geb. Hein), sowie ihre vier gemeinsamen Söhne – Joseph, Curt, Otto und Fritz Egon Rotter.
Da sich die
„Rauchwarengroßhandlung Rotter“ damals im „Brühl 33“ befand, werden wir am 29. Oktober an der Hausfassade des dort heute befindlichen Gebäudes stellvertretend die Gedenktafel für die Familie anbringen lassen.

Auch wenn wir in diesem Jahr unsere Projektrecherche und -treffen teilweise in den digitalen Raum verlagern mussten, konnten wir trotzdem erfolgreich mit den Unterlagen aus dem Leipziger Staatsarchiv arbeiten und den Schüler*innen einen Einblick in originale Unterlagen gewähren.

Die Jugendlichen sollen nun noch mit einem selbst erstellten Flyer, indem ein Überblick über die Biografie, die Arbeit und das Engagement der Familie aufgeführt sein wird, Spenden für die Finanzierung der Gedenktafel sammeln gehen.

Wir möchten alle Interessierten herzlich zur feierlichen Einweihung der Gedenktafel am 29.10.2020 um 16 Uhr am „Brühl 33“ einladen. Die Einweihungsveranstaltung findet draußen und unter Berücksichtigung der aktuellen Auflagen zum Infektionsschutz statt.

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem DGB-Stadtverband durchgeführt und von der Holger-Koppe-Stiftung gefördert.

 

– Das Team des Erich-Zeigner-Haus e.V.