Anstieg rechtsextremer Vorfälle an Sachsens Schulen

Wir beobachten mit Besorgnis den drastischen Anstieg rechtsextremer Vorfälle an sächsischen Schulen, wie die Antwort des Kultusministeriums auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Kerstin Köditz ergab.

Es ist alarmierend, dass innerhalb nur eines Jahres rechtsmotivierte Straftaten um 67 Prozent auf 122 Fälle stiegen und es weitere 149 Vorfälle mit rechtsextremem Hintergrund gab, welche jedoch nicht zu einer Strafanzeige führten. Zudem ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Die genauere Betrachtung der Fälle macht fassungslos. So zeigte beispielsweise ein Schüler bei der Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Buchenwald im Mai 2023 am Glockenturm den Hitlergruß, während ihn ein Klassenkamerad filmte und das Video anschließend verbreitete. Berichtet wird aber auch von rassistischen und antisemitischen Beleidigungen, Drohungen, Verbreitung von NS-Propaganda bis hin zu tätlichen Übergriffen.

Dringend erforderlich ist jetzt eine verstärkte politische Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche in Sachsen. Jedoch gibt es auch einen hohen Nachschulbedarf für das Lehrpersonal, u.a. angesichts neuer Erscheinungsformen des Rechtsextremismus.

Historisch-politische Bildungsmaßnahmen sind entscheidend, um junge Menschen für demokratische Werte zu sensibilisieren und menschenfeindliche Ideologien zu bekämpfen. Es braucht eine finanzielle Stärkung von Vereinen und Projekten, die sich dieser Aufgabe widmen!