15 Personen 1 Entscheidung – Die Wannseekonferenz

Heute vor 80 Jahren kamen 15 Männer zusammen, um über das Schicksal von insgesamt 6 Millionen später ermordeten Jüd:innen und Juden zu entscheiden. Was durch den Chef der Sicherheitspolizei Reinhard Heydrich als eine „Besprechung mit anschließendem Frühstück“ angekündigt wurde, steht heute für eine Veranstaltung, auf welcher die Schrecken und Grausamkeiten der NS-Zeit durch Organisation und Planung genauer konkretisiert wurden.

Die Rede ist von der Wannseekonferenz, welche sich am 20. Januar 1942 mit 15 führenden Vertretern der SS, der NSDAP als auch verschiedener Reichsministerien in der Berliner Villa „Am Großen Wannsee 56-58“ zutrug. Zur Debatte die „Endlösung der Judenfrage“, für die Beantwortung dieser wurde sich 90 Minuten Zeit genommen. Gemeint ist hiermit die Organisation des systematischen Massenmordes an den Jüd:innen und Juden Europas und die damit verbundene arbeitsteilige Zusammenarbeit von Behörden, Beamten und Parteiorganisationen.

Neben anderen Ereignissen ist die Wannseekonferenz fester Bestandteil unserer Erinnerungskultur und dies gilt es auch beizubehalten. Es ist notwendig über die Shoa und die Entscheidungen, welche den Weg zu dieser ebneten, weiterhin aufzuklären und aufzuzeigen, wohin gesellschaftliche und politische Prozesse führen können, wenn sie Wege jenseits von Demokratie und Menschenrechten einschlagen. Wir müssen uns an dieses Ereignis erinnern, als Zeichen des Respekts und der Trauer für die Menschen, welche Opfer des NS-Regimes wurden, und als Mahnung, um weiteren Massenmorden als auch Menschenrechtsverletzungen entgegenstehen zu können.