1. Mai – Tag der Arbeit

Heute ist „Tag der Arbeit“. Kennzeichnend für diesen Feiertag ist das Demonstrieren der Arbeiter*innen und Gewerkschaften für die Rechte abhängig Beschäftigter. Seit 1919 ist der 1. Mai in Deutschland Feiertag. Ab 1890 fanden in Deutschland Demonstrationen und Streiks an diesem Tag statt. Im Oktober 1890 beschließt dann die SPD, den 1. Mai zum offiziellen Tag der Arbeiterbewegung zu machen, woraufhin es zu alljährlichen Demonstrationen kommt. Dabei geht es u.a. um Forderungen nach höheren Löhnen oder besseren Arbeitsbedingungen und -zeiten.

Insbesondere in Zeiten von Klimakrise, Gentrifizierung und Preiserhöhungen in beinahe allen Bereichen gewinnen Arbeitskämpfe noch einmal an Bedeutung. Familien, welche ihre Wohnungen verlieren oder die Preislast nicht mehr tragen können, bleiben auf der Strecke.

Vereinnahmung der Proteste durch Rechts

Bereits im dritten Reich okkupierte das NS-Regime den 1. Mai, um sozialdemokratisch, kommunistisch oder anarchistisch orientierte Arbeiter*innen für sich zu gewinnen und oppositionellen Gruppierungen wie Parteien oder Gewerkschaften politisch zu entmachten. Sie beraubten dem 1. Mai jeglicher sozialpolitischer Schlagkraft und degradierten ihn zum „Nationalen Feiertag des deutschen Volkes“.

Damals wie heute versuchen rechte Akteure mit pseudo-sozialen Demonstrationen zu korrumpieren und sich als Alternative zu anderen Protesten zu inszenieren. Neben zahlreichen Demonstrationen in anderen Städten, findet somit auch in Leipzig, so wie jeden Montag, eine sog. Montagsdemonstration statt. An diesen beteiligen sich unter anderem Neonazis, Verschwörungsideolog*innen und Pro-Russische Demonstrant*innen. Zudem ruft die „Patriotische Stimme Deutschlands“ rund um den Ex-NPDler Volker Beiser zu einer Demonstration auf. Gerade aus diesem Grund ist es von Bedeutung, antidemokratischen und reaktionären Akteuren nicht das Feld zu überlassen und sie nicht unwidersprochen ihre Positionen verbreiten zu lassen – damit der 1. Mai weiterhin den sozialen Kämpfen der Arbeiter*innen gilt!

Wir möchten Sie und euch daher auf folgende (Gegen-)Demonstrationen hinweisen:

Der DGB veranstaltet um 11:00 Uhr eine Maidemonstration. Treffpunkt ist vor dem Volkshaus Leipzig, Karl-Liebknecht-Str. 30.

Das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz ruft ab 16:30 Uhr auf dem Augustusplatz zum Protest gegen die Demonstration der „Patriotischen Stimme Deutschlands“ auf.