Wie Nachdenken über „Querdenken“? - Kritik aus der Mitte der Gesellschaft oder Antidemokratische Bewegung?

Im Zuge der Corona-Pandemie 2020/2021 gingen viele Menschen auf die Straßen, um ihre Missbilligung gegenüber den erlassenen Maßnahmen zum Infektionsschutz kundzutun. Nach ersten sogenannten „Hygienedemos“ bildete sich schließlich die in Stuttgart gegründete „Querdenker“-Bewegung unter dem Namen „Querdenken-711“, der schnell viele lokale Ableger im ganzen Bundesgebiet folgten. Die scheinbar bunte Masse an Demonstrierenden fiel dabei neben der Missachtung von Masken- oder Abstandsregelungen insbesondere durch NS-Verharmlosungen und einen stark präsenten Antisemitismus, vor allem im Zusammenhang mit unterschiedlichsten Verschwörungserzählungen, oder etwa durch die Zusammenarbeit mit Reichsbürgern und Rechtsextremist:innen negativ auf. 

In einem Workshop sollen sowohl der Hintergrund, als auch der Einfluss dieser Proteste und ihrer Dynamik auf die Gesellschaft, vor allem mit Blick auf Antisemitismus, Rechtsextremismus, Radikalisierungsprozesse und Demokratiefeindlichkeit näher beleuchtet werden. Thematisiert wird dabei auch die Heterogenität der Gruppe, die Bedeutung und die Gefahren von Verschwörungsmythen sowie die zunehmende Gewaltbereitschaft innerhalb der Bewegung. Der Workshop analysiert, was hinter den Parolen der sogenannten „Querdenker“ steckt, und vermittelt ein grundlegendes Verständnis des demokratischen Systems, um darüber aufklären, was es mit bestimmten Freiheitsrechten (z.B. Demonstrations-, Meinungs- und Pressefreiheit) auf sich hat und wo grundlegende Unterschiede zu diktatorischen Systemen bestehen. Auch soll es darum gehen, wie sich die Pandemie gesamtgesellschaftlich ausgewirkt hat., welche Rolle dabei Medizin und Wissenschaft gespielt haben und wie auf Seiten der Protestierenden/Querdenker mit wissenschaftlichen Fakten und Informationen umgegangen wird.

Im Anschluss an einen Impulsvortrag mit dem Ziel der allgemeinen Wissensvermittlung zu den unterschiedlichen Themenbereichen folgt eine partizipative Arbeitsphase, die besonders die offenen Fragen der Teilnehmenden berücksichtigt und Diskussionen ermöglichen soll. Ergänzt wird dies durch Übungen, Anschauungsbeispiele (z.B. Videomaterial), Faktenchecks sowie durch Situationsanalysen, wobei das gemeinsame Lernen mit dem Ziel der Stärkung demokratischer Werte Hauptanliegen des Workshops sein wird.

Den Teilnehmenden werden zusammenfassende Handouts verteilt, die Auskunft erteilen, wie sie selbst Informationen im Internet suchen können und wie man bestimmte Quellen bewerten kann, um ihnen gleichermaßen Handwerkszeug zum Entlarven von Falschnachrichten sowie weitere Handlungsempfehlungen im Umgang mit Verschwörungsmythen mitzugeben.

Referent: Henry Lewkowitz M.A., PD Dr. Nils M. Franke
Personenanzahl: 10-20
Altersempfehlung: Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse
Zeit: 3 Stunden (inkl. Pausen)
Für Anfragen sowie für individuelle Absprachen:
Mail:
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Telefon: 0341. 8709507