Zum Ende des Jahres blicken der Leipziger Erich-Zeigner-Haus e.V. und der Leipzig. Courage Zeigen e.V. auf die erfolgreiche Umsetzung des Projektes „Digital präventiv gegen Alltagsrassismus im ländlichen Raum“ zurück, das im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ seit Anfang 2021 gefördert wird. Ziel des Projekts ist es, Jugendliche und junge Erwachsene für Alltagsrassismus zu sensibilisieren und dem Phänomen so präventiv zu begegnen. In den vergangenen zwölf Monaten nahmen mehr als 12 Schulen und außerschulische Lernorte aus ganz Sachsen an dem Projekt teil. Dem Erich-Zeigner-Haus e.V. war es dabei ein Anliegen, das Workshopangebot allen Schulformen zu unterbreiten. Mit Erfolg: Das Projekt konnte in diesem Jahr mit eigens entwickelten Konzepten an Förderschulen, Oberschulen, Gymnasien und an der Berufsakademie Breitenbrunn durchgeführt werden. „Der Zuspruch und das Interesse an unserem Workshopangebot freut uns, zeigt aber auch, dass an sächsischen Schulen Handlungsbedarf in Bezug auf Alltagsrassismus und Ungleichwertigkeitsideologien im Allgemeinen besteht“, sagt Emily Bandt, die Projektleiterin. Auch Irena Rudolph-Kokot, die als Vorstandsmitglied des Leipzig. Courage zeigen e.V. tätig ist, merkt an: „Wir freuen uns, dieses Projekt als Kooperationspartner zu unterstützen und somit einen wichtigen Beitrag zur Schwächung von menschenfeindlichen Einstellungen sowohl im ländlichen als auch im städtischen Raum zu leisten“.
Die teilnehmenden Gruppen vertieften im Rahmen der mehrtägig angelegten Workshopreihe ihr Wissen über die Entstehung und Geschichte des Rassismus und tauschten sich in angeregten Diskussionen über den gegenwärtigen Alltagsrassismus sowie eigene Beobachtungen und Erfahrungen aus ihrem Lebensumfeld aus. Im weiteren Verlauf erstellten alle Teilnehmenden kurze Videoclips, sog. „audiovisuelle Kontexte“. So entstanden im Laufe der vergangenen Monate spannende und vielfältig gestaltete Kurzfilme, die Themen wie etwa Rassismus in der Werbung, in verschiedenen Berufsfeldern oder auf institutioneller Ebene aufgreifen. Dies erwies sich als besonders fruchtbar: die Teilnehmenden erstellten die Videos mit viel Engagement und konnten sich durch dieses Medium selbstständig und intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Die Videoclips werden im Oktober 2022 im Rahmen eines landesweiten Wettbewerbs präsentiert, von einer Fachjury bewertet und prämiert.
Für das kommende Jahr sind bereits viele Workshopanfragen eingegangen, doch es gibt noch immer Kapazitäten. Zudem veranstaltet der Erich-Zeigner-Haus e.V. ab Frühjahr 2022 Multiplikator*innenschulungen, um auch Fachkräfte für Alltagsrassismus zu sensibilisieren. „Alltagsrassismus macht auch vor den Lehrer*innenzimmern nicht halt. Uns ist es ein Anliegen Fachkräfte im Umgang mit diskriminierenden Situationen im Schulalltag zu stärken, aber auch kritisch nach eigenen rassistischen Denk- und Handlungsweisen zu fragen“, fasst Henry Lewkowitz als Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e.V. das Ziel der Schulungen zusammen. Über den Start der Multiplikator*innenschulungen und die Anmeldeformalia informiert der Verein Anfang nächsten Jahres über die Vereinshomepage.
Anfragen zur Teilnahme am Workshopangebot für Schulen und außerschulische Lernorte können fortlaufend über das Anmeldeformular auf der Projekthomepage als auch per Mail an demokratie@erich-zeigner-haus-ev.de gestellt werden.