Zeitzeugen im Erich-Zeigner-Haus

Am 16.10. hatten wir zwei Gäste in unserem Haus, die uns und Schülern des Immanuel-Kant-Gymnasiums, der Oberschule am Adler und der 94. Oberschule von ihren Erlebnissen in der NS-Zeit erzählen konnten. Im nächsten Jahr wird die Stille-Helden-Tafel für Otto Heinze angebracht und der Stolperstein für Walter Heise verlegt. Brigitte Wagner (geb. 1929) hat die Familie Walter Heises persönlich gekannt und erzählte, wie seine Frau den Verlust ihres Sohnes und Mannes erlebt und ertragen hat und wie der Alltag eines jungen Menschen in der NS-Diktatur aussah. Karl-Heinz Kretzschmar (geb. 1934) begleitet unseren Verein schon etwas länger. Als begeisterter Historiker und Spezialist für die Völkerschlacht, bleibt noch immer genug Kapazität, um uns und nun auch den Schülern, für die Realisierung des Stolpersteins für Walter Heise mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Postkarte_Zeitzeugengespräch_16.10.Gespräche mit Menschen, die aus eigener Hand von ihren Erfahrungen und Erlebnissen aus der NS-Zeit berichten können, sind wichtige Aspekte unserer Schülerprojekte und Bildungsarbeit. Es ist gut im Unterricht von unserer Geschichte zu erfahren, aber Menschen der Zeit persönlich kennen zu lernen, zu Anderen zu recherchieren und in der eigenen Stadt Stolpersteine zu verlegen oder Stille-Helden-Tafeln anzubringen, die an Retter und Ereignisse gelebter Zivilcourage erinnern, macht das Gelernte greifbar. Wenn junge Leute konkrete Schicksale in Erfahrung bringen, kommt ein tieferes Geschichtsbewusstsein hervor, was hilft, in der Gegenwart und Zukunft anders mit Problemen umzugehen, als es in anderen Zeiten praktiziert wurde. Als Ort der gelebten Zivilcourage wollen wir genau die ansprechen, die unsere Zukunft gestalten werden.

Wir bedanken uns bei allen, die uns bei unseren Projekten stets unterstützen und bei denen, die bereit sind, ihre Geschichten mit uns zu teilen.