Rückblick und Dank – Stolpersteinverlegungen im Leipziger Umland

Am Mittwoch, dem 21. Juni 2023 konnte der Erich-Zeigner-Haus e.V. zusammen mit Schülerinnen und Schülern örtlicher Schulen und dem Kölner Künstler Gunter Demnig drei Stolpersteine und eine Stolperschwelle im Leipziger Umland verlegen.

Neben einer Stolperschwelle am alten Friedhof Altscherbitz, die an die Opfer der NS-„Euthanasie“ aus der gleichnamigen Heil- und Pflegeanstalt gedenkt, wurden in Schkeuditz, Bad Lausick und Bad Düben Stolpersteine verlegt.

Schülerinnen und Schüler des Maria-Merian-Gymnasiums recherchierten die Geschichte der Anstalt sowie ihre Rolle in den nationalsozialistischen Euthanasieverbrechen zusammen mit dem Wissenschaftlichen Büro Leipzig. So konnte neben der Stolperschwelle auch eine Informationstafel erarbeitet werden, die informative Hintergründe zur Anstaltsgeschichte ansprechend aufbereitet. Dieser neue Gedenkort in Schkeuditz wurde unter Anwesenheit vieler Gäste eingeweiht, untermalt von Redebeiträgen von Oberbürgermeister Bergner, der ärztlichen Direktorin Dr. Richter und Herrn Dr. Koppe als Förderer des Projektes sowie einem kulturellen Rahmenprogramm der Schülerinnen und Schüler. Wir bedanken uns bei allen Menschen, die dieses Projekt unterstützt und ermöglicht haben.
Neben der Stolperschwelle wurde vor dem Schkeuditzer Rathaus ein Stolperstein für eines der Opfer aus Altscherbitz – Karl Hering verlegt. Begleitet wurde die Verlegung durch Musik und Lyrik von den Schülerinnen und Schülern der Lessing-Oberschule. Da Hering vermutlich auf Wanderschaft war, bevor er eingewiesen wurde, unterstützen die Verlegung einige Gesellen auf Wanderschaft.

In Bad Lausick wurde durch die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse der Werner-Seelenbinder-Oberschule ein Stolperstein für den Sozialdemokraten Karl Köppel verlegt. In der Leipziger Straße 13 erinnert dieser Stein nun an sein Schicksal. Neben den Schülerinen und Schülern sprachen auch Herr Bürgermeister Hultsch und Schulleiterin Frau Schneider. Anwesend war zudem mit Petra Heine eine entfernte Nachfahrin Köppels, die die Schülerinnen und Schüler bereits während des Projektes unterstützte und einige persönliche Gegenstände der Familie bereitstellte.

Durch Schülerinnen und Schüler des evangelischen Schulzentrums Bad Düben konnte in der Gustav-Adolf-Straße 26 ein Stolperstein für Hans Blume verlegt werden. Dieser war wegen seiner jüdischen Herkunft von seiner Familie getrennt worden und starb im Arbeitserziehungslager Zöschen aufgrund der Haftbedingungen. Dank der Anwesenheit seines Sohnes Joachim Böhlemann wurde die Verlegung zu einem ganz besonderen Moment für alle Anwesenden.

Wir möchten uns bei allen bedanken, die diese Projekte im Leipziger Umland ermöglicht haben und uns in unserer Arbeit tatkräftig unterstützten. Ein großer Dank gilt auch Gunter Demnig, der als Initiator des Projektes nach etlichen Jahren immer noch persönlich die Steine verlegt.