Die Rolle der Frau in der Neonazi-Szene – Veranstaltungsrückblick

Am letzten Donnerstag, dem 16. Juni, fand unser Online-Seminar statt, das sich mit der Rolle der Frauen in der Neonazi-Szene beschäftigte. Nach einführenden Worten äußerte sich die Referentin Andrea Röpke zunächst zur Kindererziehung und dem vorherrschenden Familienbild innerhalb der Szene. Dabei konnte auch mithilfe von weiterführenden Erläuterungen ihrer Recherchen, beispielsweise zur „Heimattreuen Deutschen Jugend“ der autoritäre hierarchische Umgang in nationalistisch-völkischen Kreisen vermittelt werden. Auch die häufig vorherrschende Annahme, dass Frauen in der Szene weniger gewaltbereit sind, als ihre männlichen „Kameraden“, widerlegte die Referentin sowohl unter Bezugnahme auf die dahinterstehende Ideologie als auch anhand zahlreicher Beispiele. Nach einer kurzen Diskussion, in der vor allem die Verwunderung über das Phänomen antifeministischer Frauen thematisiert wurde, begann Andrea Röpke den zweiten teil ihres Vortrages zur Taktik und den Entwicklungen extrem rechter Frauen durch die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen. Auch dieses Thema wurde von vielen spannenden Beispielen unterlegt und kam zu dem Schluss, dass auch die sehr heterogenen Proteste der letzten beiden Jahre gezeigt haben, dass Frauen, die menschenverachtende Forderungen stellen, keine Ausnahme sind. Das Seminar fand in einem Erfahrungsaustausch zum Umgang mit ideologisch gefestigten Frauen im eigenen Umfeld seinen Schluss.

Wir freuen uns über den gelungenen Abend und die aktive Partizipation aller Teilnehmenden und danken sowohl der Referentin als auch den diskussionsfreudigen Teilnehmenden.