Deutscher Rap will keine Juden in seinem Ghetto: Gespräch mit Ben Salomo zu Antisemitismus in der deutschen Rap-Szene und Jugendkultur

Der Antisemitismus in Deutschland ist nicht erst seit dem Anschlag in Halle ein Thema. Seit Jahren gibt es ein Antisemitismus-Problem in der deutschen Rap-Szene, wie Ben Salomo, einer der außergewöhnlichsten Rapper Deutschlands, aus erster Hand zu berichten weiß. Doch auch im Alltag ist Antisemitismus in den letzten Jahren immer salonfähiger geworden. Jahrzehnte nach dem Ende des Nationalsozialismus sehen sich Juden noch immer mit den alten Gerüchten und Vorurteilen konfrontiert. Es kommt zu Beleidigungen, persönlichen Bedrohungen und Übergriffen.

Diskutiert mit Ben Salomo und erörtert zusammen historische Hintergründe, aktuelle Gesichtspunkte und Erfahrungen der Betroffenen und was gegen Antisemitismus konkret getan werden kann und auch muss! Wir laden Sie/Euch herzlich dazu ein und freuen uns auf Ihre/Eure Teilnahme!

Vorgestellt: Ben Salomo wurde 1977 unter dem bürgerlichen Namen Jonathan Kalmanovich in der israelischen Stadt Rechovot geboren. Im Alter von vier Jahren siedelte er gemeinsam mit seinen Eltern in das damalige West-Berlin um. Hier hielt er Kontakt zur Jüdischen Gemeinde und wuchs zugleich in den Hinterhöfen von Schöneberg unter arabischen und türkischen Migranten auf. 1997 begann er, Hip-Hop-Musik zu  machen. Acht Jahre hostete er auf Youtube die erfolgreiche Battle-Rap-Veranstaltung „Rap am Mittwoch“ mit rund 417 000 Abonnenten und über 112 Millionen Views. Im Mai 2018 gab er das Musikformat wegen der starken antisemitischen Tendenzen in der Deutschrap-Szene auf. Für sein Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus wurde ihm 2018 das  Robert-Goldmann-Stipendium verliehen. 2019 erschien seine Autobiografie „Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens“.

Zeit: 26. Oktober 2023, 18:30 Uhr
Ort: Bibliothek Paunsdorf, Platanenstraße 37, 04329 Leipzig

Anmeldung bis zum 23.10.2023 unter:
veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de