1 Stolperstein für Kurt Beyer

Für den verfolgten Kommunisten und Widerstandskämpfer Kurt Beyer, der in den bekannten „Kommunisten-Prozessen“ in Halle zu mehrjähriger Haft verurteilt wurde und letztlich im Konzentrationslager Dachau ermordet worden ist, konnte der erste Stolperstein durch die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in Schkeuditz am 6. Mai 2016 in der Landwehrstraße 4 verlegt werden.

Der Kommunist Kurt Beyer, welcher am 9. November 1899 in Papitz/Schkeuditz geboren worden ist, war von Beruf Kürschner und wurde seit dem 18. Februar 1935 in Untersuchungshaft und am 19. November 1937 in sogenannte „Schutzhaft“ genommen. Kurt Beyer lebte bis 1935 zusammen mit seiner Ehefrau Klara Beyer in der damaligen Paul Berg Straße 4, der heutigen Landwehrstraße 4. Aus den Dokumenten des Internationalen Suchdienstes in Bad Arolsen geht hervor, dass Kurt Beyer am 2. Dezember 1937 durch die Geheime Staatspolizei Halle in das Konzentrationslager Buchenwald zunächst in den Block 22 und später in den Block 34 eingeliefert und mit der Häftlingsnummer 2539 registriert worden ist. Ein knappes Jahr später wurde er am 24. Oktober 1940 in das Konzentrationslager Dachau überführt und laut den Archivdokumenten mit der Häftlingsnummer 20871 registriert. In Dachau verstarb Kurt Beyer am 6. Februar 1941 an der offiziellen Todesursache „Versagen von Herz und Kreislauf“.

Hierzu ist aber zu bemerken, dass oftmals die eigentliche Todesursache verschleiert und durch eine „neutrale“ Todesursache ersetzt wurde. Der Grund dafür war, dass Hinterbliebene und die restliche Bevölkerung keinen unmittelbaren Rückschluss auf die katastrophalen Verhältnisse innerhalb der Konzentrationslager sowie die systematische Tötung von Häftlingen schließen sollten.

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Die Projektgruppe bei der Recherche