Der Stille Held Wolfgang Heinze

Seit Frühjahr 2016 recherchierten sechs SchülerInnen des Immanuel-Kant-Gymnasiums zum Leben von Wolfgang Heinze. In Zusammenarbeit mit dem Erich-Zeigner-Haus e.V. setzen die Schüler und Schülerinnen mit ihrem Projekt ein Zeichen gegen fremdenfeindliche Tendenzen, da sie Wolfgang Heinze als Stillen Helden ehren, der sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Zwangsarbeitern einsetzte.

Wolfgang Heinze wurde am 25. Januar 1911 als Sohn des Steuerinspektors und Ratsmitgliedes Herrmann Heinze in Angermünde geboren. Er besuchte die Schule in Stralsund und studierte später Rechtswissenschaften. Im Jahre 1934 wurde Heinze Gerichtsreferendar und später Assessor. Im Gerichtssaal lernte er auch seine zukünftige Frau Hildegard Damerius, verwitwete Heinze, geb. Fehling kennen. Er wechselte 1939 als Direktor an die „Köllmann Werkzeugfabrik GmbH“ Leipzig. Dort begann er als Widerstandskämpfer aktiv zu werden. Als ausländische Zwangs- arbeiter in die Köllmann-Werke zur Rüstungsproduktion abkommandiert wurden, sorgte die Gruppe um Wolfgang Heinze dafür, dass jeder (Zwangs-)Arbeiter ausreichend zu Essen und eine angemessene Unterbringung bekam. Dabei gingen die Mitglieder so vorsichtig vor, dass die Gestapo nicht einmal ahnte, dass es eine Widerstandsgruppe gab. Gleichzeitig wurde die zentrale Anweisung für regimetreue Mitarbeiter umgesetzt, Verräter in Firmen  ausfindig zu machen. Dies geschah auch in den Köllmann-Werken,  allerdings unter der Aufsicht Wolfgang Heinzes, der als Personalchef Vorkehrungen treffen konnte, um die Zwangsarbeiter und Widerstandskämpfer zu schützen. Trotz der unaufgedeckten Widerstandsarbeit in den Köllmann-Werken wurde Wolfgang Heinze verraten und der Gestapo ausgeliefert. Er wurde zusammen mit Richard Lehmann wegen „geplantem Hochverrats“ zum Tode verurteilt. Am 12. Januar 1945 wurde das Urteil gegen Wolfgang Heinze vollstreckt.

Am 25. Januar 2017 wurde die Gedenktafel feierlich um 16.00 Uhr  an der Kochstraße 66 angebracht, da dies der letzte Leipziger Wohnort Heinzes war.

 

 

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