7 Stolpersteine für Familie Hirsch

Für die neunköpfige jüdische Familie Hirsch aus Bad Lausick wurden im Frühjahr 2016 7 Stolpersteine durch die Schülerinnen und Schüler der Werner Seelenbinder Oberschule erstmals in Bad Lausick verlegt. Lediglich drei Mitglieder der Familie konnten ins Ausland fliehen und überlebten, die anderen  Familienmitglieder wurden zunächst voneinander getrennt und wurden in unterschiedlichen Konzentrationslagern umgebracht.

 

Die jüdische Familie Hirsch bestand aus neun Familienmitgliedern: Vater Siegmund, Mutter Martha sowie die sieben Kinder Else, Margarethe, Bertha, Sophie, Fanny, Johanna Charlotte und Max Hirsch. Die Familie betrieb einen Kleiderladen in ihrem Heimatort Bad Lausick in der heutigen Straße der Einheit 40. Die Tochter Johanna Charlotte Hirsch heiratete und  lebte fortan unter dem Familiennamen Michaelis in Berlin. Mutter Martha verstarb im Jahre 1930. Mitte der dreißiger Jahre gab Siegmund sein Geschäft ab, ob aus Altersgründen oder aufgrund der Arisierung ist nicht eindeutig überliefert. Mit dem Beginn der Diskriminierung durch die Nazis entschieden sich viele Juden, so auch Max, Fanny und  Margarethe Hirsch Deutschland zu verlassen. Max, von Beruf Kaufmann, emigrierte im April 1937 nach  Palästina über und gründete dort eine Familie, Fanny flüchtete nach Indien und Margarethe ging nach Schottland. Else Hirsch wurde eine Maschinenschreiberin bei der städtischen Verwaltung bis sie aufgrund des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ am 31. Mai 1933 entlassen wurde. Else und Sophie Hirsch waren die ersten Familienmitglieder, die von den Schrecken der Nazi Herrschaft eingeholt wurden. Am 10. Mai 1942 wurden beide von Leipzig aus in das Ghetto Belzyce deportiert. Von da an gibt es keine weiteren Informationen über die beiden, da sie aber keinen Kontakt zu den Geschwistern aufgenommen  haben, scheint ihre Ermordung wahrscheinlich. Am 19.September 1942 wurde Siegmund Hirsch in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort verstarb der hochbetagte Mann am  9. Dezember 1942. An demselben Tag, dem 9. Dezember 1942, wurde Johanna Charlotte Michaelis, geborene Hirsch,  nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Über Bertha Hirsch finden sich in den Dokumenten keine Informationen.

Inserat